Zitat von Admiral Ahmose
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Abnett ist der Superstar-Autor von BL und Wh40k. Sein Wort ist Gesetz und seine Romane sind immer Kanon, selbst wenn sie dem Kanon widersprechen. Nichts steht über Abnett. Und kein anderer Autor ist in Fankreisen so beliebt wie er.
Wie Uriel Ventris gesagt hat, GG ist nicht wirklich SciFi. Es handelt auf einem anderen Planeten (substituiere Westfront), man kämpft mit Las Rifles (substituiere normales Gewehr) gegen Chaos (substituiere Nazis/Alliierte). Das meiste, was Abnett in GG schreibt könnte genausogut im Landser-Groschenroman stehen.
Weiter hat Abnett große Probleme damit, sich in die Gedankenwelt derer hineinzuversetzen, die nicht mit 08/15-Menschlein beschrieben werden können. Seine Space Marines benehmen sich nicht viel anders als normale Soldaten. Manchmal umgeht er dass, indem er den SMs einen Menschen zur Seite stellt, was dann zu solch Peinlichkeiten wie seinem letzten HH-Roman führt.
In Prospero Burns nehmen die Space Wolves einen Menschen unter ihre Fittiche.
Der Grund dafür wirkt ehe rkonstruiert: Er soll der Geschichtenerzähler der Space Wolves werden. Kein klassischer Remambrancer der der Legion zugeteilt wurde, nein, die SWs haben ihm den Job aufgedrängt. Auch soll er nur Legionsintern bleiben, die Geschichten nicht nach außen gelangen.
Der Mensch wird bald der beste Kumpel vom ordenseigenen Runenpriester, plaudert lässig mit Leman Russ und bekommt einen Logenplatz auf Nicaea.
Die HH-Handlung um die Zügelung und letztendliche Zerstörung der Thousand Sons (die McNeill in A Thousand Sons schon ausführlich beschrieben hat) ist aber eher ein Hintergrundrauschen in der Handlung um die Vergangenheit des Menschen, die mit der HH absolut gar nichts zu tun hat. Tiefere Einblicke in die Legion der Space Wolves gwinnt man in diesem Buch auch nicht.
Wie uns gerade die Musik- und Fernsehindustrie in den letzten Jahren gezeigt hat, ist Popularität kein Maßsstab für Qualität und so beläuft es sich auch mit Dan Abnett. Seine Werke verstümmeln das Fantastische an Wh40k und werden so zugänglicher für Ottonormal. Wie Space Marine gerade geschrieben hat: "Dan Abnett eignet sich als Einstiegsdroge", danach muss man aber auf härtere Sachen umsteigen. Dan Abnett schlägt die Brücke zwischen unserer Realität und dem Fantasy-In-Space-Universum Wh40k. Um tief in letzteres einzutauchen bedarf es aber anderen Autoren wie Graham McNeill, Gavin Thorpe oder William King (der mittlerweile wieder Warhammerromane schreibt).
Man kann Dan Abnett nicht verteufeln, aber wer sein Wort für Instant-Fluff nimmt riskiert, das Wh40k-Universum in ein WWII-in-Space-Unviersum verkommen zu lassen.
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