Zitat von Starcat66
Mein Weg zu und mit Perry Rhodan ist ein ziemlich verschlungener und unterbrochener. In meinen Teenies eingestiegen mit der 3. Auflage, nach ein paar Jahren habe ich mich dann zu dem "vernünftigen" Entschluß durchgerungen, das "Heftchenlesen" aufzugeben. Zum einen fing ich an, "richtige" Literatur zu entdecken und damit auch meine Vorliebe für epische und breit angelegte Schilderungen und komplexe Charaktere. Eine Vorliebe, die seinerzeit von der Mehrheit der PR Autoren nicht bedient wurde. Stattdessen langweilten mich dort unsäglich eindimensionale Figürchen wie ein Sandal Tolk der Rächer (hieß er so?) und ähnliche zu keinerlei Identifikation einladende Schablonen-Typen. Auch der Schreibstil konnte mich nicht mehr so recht begeistern. Nach dem tausendsten " Icho Tolot brach in dröhnendes Gelächter aus ..." wurde mir PR auch stilistisch bei etlichen Autoren zu platt. Auslöser für meine endgültige Abkehr von PR war letztendlich der Umgang mit dem Thema Frauen. Hier merkte man ganz einfach, welcher Generation die meisten der damals auschließlich männlichen Autoren entstammten und .. sorry .... in welcher Phase ihrer anscheinend unglücklich verlaufenen Pubertät sie steckengeblieben waren.
Davon abgesehen war und ist PR für mich immer ein Faszinosum gewesen, eben alles, was gute SF für mich ausmacht und meine persönliche Einstiegsdroge in die SF-Welt überhaupt. Wenn ich Jahre später in irgendeiner Bahnhofsbuchhandlung oder an einem Kiosk den neuesten Perry sah, gab es mir regelmäßig einen Stich ins Herz. Ich bedauerte dann regelrecht, nicht mehr "dazuzugehören".
Und so kam es schließlich wie es kommen mußte. Mit Erscheinen des Jubelbandes 1600 beschloß ich, die Wunde in meinem Herzen zu schließen. Ich stieg wieder ein und konnte innerhalb weniger Monate mit einem unverschämt geringen Geldeinsatz und dank ein paar fast schon unheimlicher Zufälle meine Heftsammlung von Band 1 an komplettieren. Da ich an die frühen Hefte der ersten Auflage nicht herankam, holte ich mir gleich die 5. Auflage der ersten 500 bis 600 Hefte (weil mir der unschicke rote Textstreifen ohnehin nie wirklich gefallen hat).
Merkwürdigerweise ging es mir erstmal nur ums Sammeln. Zum Lesen konnte ich mich trotzdem nicht durchringen. Bis ich dann schließlich anfing, mir meinen Perry in 50iger bis 100er Paketen reinzuziehen. Dazwischen lagen dann aber auch wieder Monate bzw. Jahre, in denen ich keine PR las. Nunja, irgendwann bin ich wieder auf dem laufenden und dann werde ich meinen Perry wieder wöchentlich lesen.
Was soll ich sagen. PR gehört zu meinem Leben. Dennoch gestehe ich, daß ich meinen tiefergehenden literarischen Hunger woanders stille. Aber die Schmankerl und und leckeren PR-Häppchen möchte ich auch nicht mehr missen. Und ich bin irgendwie stolz, Teil dieses weltweit einmaligen und unvergleichlichen Phänomens zu sein. An meinen 1,75 € wöchentlich wird es auch weiterhin nicht scheitern ....
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