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    #91
    Zitat von Logan5
    Alle Figuren haben amerikanische Namen
    Das ist übrigens nicht der Fall

    Viele der Namen mögen westlich klingen, haben aber oft andere Ürsprünge.
    Die romano-griechischen Elemente aus TOS sind immer noch vorhanden, werden aber subtiler eingesetzt

    Kara Thrace: "Thrace" ist Englisch for Trakien, eine Region und ehemalige Nation im heutigen Bulgarien
    Galen Tyrol: griechischer Vorname (ein sehr bekannter Arzt), und der Nachname ist das österreichisch-italienische Tirol
    Karl Agathon: wieder ein griechischer Nachname
    Sharon Valerii: diesmal Latein
    Gaius Baltar: lateinischer Vorname (z.B. Gaius Julius Caesar)
    Helena Cain: ist zwar heute ein gewöhnlicher Vorname, hat aber auch griechische Ursprünge
    Saul Tigh: hebräischer Vorname
    Felix Gaeta: "Felix" ist heute typisch amerikanisch, aber lateinisch für "glücklich". Gaeta könnte erfunden sein, ist aber auch eine Stadt in Italien
    Anastasia Dualla: griechischer, auch im russischen gebräuchlicher Vorname, der "Wiedergeburt" bedeutet
    Hera: wieder griechisch

    Dann gibt es noch andere Namen die nicht Englisch klingen:
    Keikeya, Elosha, Socinus, D'ana Biers, Layne Ishay, Royan Rayee, Asha Janik, Sesha Abinell, Shevon, Paya, Phelan

    Klar, oberflächlich betrachtet wirkt vieles sehr amerikanisch. Aber es gibt auch immer wieder Dinge, die dem wiedersprechen.
    Zum Glück ist das weniger offensichtlich als Leute zu haben die wirklich Apollo, Starbuck und Boomer heißen.
    Gewisse Ausdrücke wie Dradis, frak, wireless, krypter, Morpha, oder G-4 heben sich von der heutigen Verwendung ab, auch wenn sie ihre Ursprünge auf der Erde zu haben scheinen

    Alles sieht aus wie bei uns und das bei Menschen, die aus einer anderen Galaxis kommen
    nBSG verfolgt eben nicht die selbe "Chariots of the Gods" Theorie wie TOS. Bei all den Parallelen zur Erde, stammen die Colonials vielleicht wirklich von uns ab und nicht umgekehrt.
    Oder es spielt in einem Parelleluniversum und "unsere" Erde existiert gar nicht.
    Da bleibt viel der Phantasie überlassen



    Letztendlich ist es Geschmackssache und wir werden hier auf keinen gemeinsamen Nenner kommen.

    Meiner Meinung nach verklärst die TOS zu sehr, was auch allgemein mit vielen anderen Produktionen gemacht wird. Da werden dann schnell leere Phrasen wie "Kult" umhergeschmissen und für einen gewissen Charme sämtliche Fehler ignoriert.
    Eine Fortsetzung hätte nicht funktioniert. Viele der Schauspieler sind heute entweder tot oder zu alt. Also hätte man sowieso neu besetzten müssen. Der Stil hätte heute genausowenig in die heutige Zeit gepasst und müsste zumindest in Grundzügen angepasst werden.
    Da kann man auch gleich ein Remake versuchen, da von TOS wirklich nur in die Grundidee brauchbar ist. Die Umsetzung ist gründlich misslungen.
    Dir - und der Rest einer verschwindent kleinen Minderheit - hätte vielleicht eine direkte Kopie gefallen. Aber viele andere hätten sich aufgregt, wieso man nichts moderneres daraus gemacht hat.
    Man kann es nicht allen rechtmachen, und ich bewundere Moore und Eick dafür, dass sie die Kritik ignoriert haben und etwas gemacht haben, das ihnen gefällt. Moore mag TOS durchaus, sowohl als Kind als auch heute, aber es sah auch die gravierenden Schwächen. Vor allem das man die ursprüngliche Thematik der Vernichtung der Menschheit nie thematisiert hat und statt dessen eine kindgerechte Space Opera daraus machte. Er wollte er eine Serie für Erwachsene kreieren, und ensprechend gibt es vielleicht mehr Sex und Gewalt als man das was man normalerweise von TV SciFi erwartet, aber weniger als in vielen anderen Serien; was natürlich auch daran liegt, dass die Serie werbefinanziert ist.
    Die Mythologie wurde zwar etwas umgeschrieben, aber viele der weniger auffälligen Elemente und Details aus TOS sind immer noch vorhanden

    Mir gefallen auch ausgefallene SciFi Serien wie "Farscape", aber ich will keinen Einheitsbrei haben. BSGs "naturalistic Sciece Fiction" kam mir daher sehr gelegen, da es das im Fernsehen bisher praktisch nicht gab (im Kino schon).
    Ich mag auch Military SciFi, wenn sich die Autoren nicht zur als offensichtliche Republikaner outen. Bei BSG ist das Gegenteil der Fall. Military SciFi muss nicht vor Patriotismus und Pathos strotzen, und BSG tut das nicht. Es äußert sich nur in militärisch halbwegs korrektem Verhalten und vor allem der Ausdrucksweise (zumindest in der Originalversion).
    Und dabei gibt es immer noch viel Mythologie im religiösen Hintergrund der beiden Gesellschaften und in der Legende von der Erde.

    Die Situation ist nicht so extrem wie von dir suggeriert. Dir gefällt nur das Ergebnis nicht, also betonst du jeweils nur jeweils die negativen und positiven Aspekte. Manchmal verhalte ich mich auch so, aber die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte
    Zuletzt geändert von Serenity; 02.07.2006, 22:59.
    "Bright, shiny futures are overrated anyway" - Lee Adama, Scar
    "
    Throughout history the nexus between man and machine has spun some of the most dramatic, compelling and entertaining fiction." - The Hybrid, The Passage

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      #92
      Es stimmt wohl schon, dass ich das Original durch die Fanbrille sehe, aber welcher Fan tut das nicht mit seiner Serie? Die nBSG - Fans doch wohl auch, oder etwa nicht!? Ich kann schon damit leben, dass die neue Galactica beliebter ist und dass ich mit meiner Meinung zu einer Minderheit gehöre ist mir auch nicht entgangen. (Daran hab ich mich generell gewöhnen müssen - ich mag nämlich auch kein Fußball und meine Lieblingsband heißt Marillion - nur um noch eins drauf zu setzen) Warum ich dieses Re - Imagine anstelle eines Remakes nicht gerade begrüße habe ich ja schon ausführlich genug erklärt. Ich wollte bei all dem "die neue Serie ist soviel besser als die Alte" - Gelobe nur auch mal meine Meinung dazu sagen. Wenn man sich über etwas ärgert muss man es eben auch mal loswerden. Und was mich daran eben nach wie vor stört ist, neben den schon genannten Sachen, dass plötzlich alle Welt von der alten Galactica redet, als wär's totaler Mist gewesen und das war es in meinen Augen - ob nun mit oder ohne Brille - eben einfach nicht. Da heißt es auf der einen Seite nur die Zweiteiler wären gut gewesen (die immerhin mehr als die Hälfte der Serie einnehmen), auf der Anderen dann es wäre immer die selbe "Pilot wird vermisst" - Handlung gewesen (was innerhalb von 24 Episoden tatsächlich exakt 3 Mal der Fall war). Dann stören sich alle an den billigen Effekten, die damals zum Teuersten gehörten, was dem Fernsehn möglich war und die immer wiederverwendeten Szenen (in so ziemlich jeder Folge gab es auch neue Effekt - Szenen), obwohl ich das bei Star Trek Classic oder Dr. Who noch nie gehört habe. Da sehen nämlich auch alle Rosa. Wie oft wurde denn dieselbe Außenaufnahme der Enterprise gezeigt? We oft hat Kirk gegen seinen Doppelgänger kämpfen müssen? Wieviele Computer hat er zu Tode diskutiert und wieviele Superwesen haben sich am Ende als kleine Kinder herausgestellt?
      Jede Serie hat solche Sachen gemacht, aber Galactica wird es vorgeworfen, als wäre es nur da passiert.
      Für eine erste Staffel und die zeitlichen Gegebenheiten war die Show verdammt gut.
      Da ist dann auch noch eine Sache, die ich nicht nachvollziehen kann. Was ist denn so schlimm daran, wenn eine Sendung dieser Art familienfreundlich ist? Ich mochte Boxey und Muffit. Ich hab mich nicht daran gestört, dass keine brutalen Szenen drin vorkamen. Mir hat es überhaupt nichts ausgemacht, dass die "Adama - Familie" eine Bilderbuchfamilie war. Familienfreundlich heißt ja nicht gleich dummer Kinderkram, sondern, dass es sowohl Erwachsene als auch Kinder anspricht. Was ist da denn bitte falsch dran? Die Originalserie war so konzipiert. Noch ein Grund, warum mir eben ein richtiges Remake besser gefallen hätte.
      Auf einen gemeinsamen Nenner kommen wir hier sicher nicht und jeder soll eben das ansehen, was ihm Spaß macht und den wünsche ich den nBSG - Fans auch ohne die Serie zu mögen

      Kommentar


        #93
        Entschuldige, wenn ich vorest nur auf einen Teil Deiner Argumente antworte. Das soll nicht bedeuten, daß ich den Rest ignoriere. Nur ist mir dieser Teil einfach am wichtigsten, deshalb werde ich mich mit dem Rest Deines Beitrages erst morgen beschäftigen.

        Zitat von Logan5
        Da ist dann auch noch eine Sache, die ich nicht nachvollziehen kann. Was ist denn so schlimm daran, wenn eine Sendung dieser ständlichArt familienfreundlich ist?
        Weil es überhaupt gar nicht zur Prämisse - die zwölf Welten der Menschheit wurden von bösen Roboterwesen zerstört - paßt? Das ist doch der Knackpunkt nahezu jeder ernstzunehmenden Kritik am BSG-Original! Hätte es diesen Ausgangspunkt nicht gegeben, so würden mindestens 2/3 dieser Kritik ins Leere laufen. Über die Effekte regt sich nun wirklich kaum jemand auf. Da ist es selbstverständlich, daß die vor nahezu 30 Jahren nicht mit heutigen Standards mithalten konnten. Auch die krasse Gut-Böse-Zeichnung der Charaktere kann man hinnehmen - tiefschürfender konnte man es damals im Fernsehen eben nicht machen. Aber diese quietschbunte Welt hat einfach niemals mit ihrer eigenen Geschichte zusammengepaßt. Wäre die Galactica, ähnlich der Enterprise, einfach auf einer Deep-Space-Mission unterwegs gewesen - alles wäre einfach mehr "aus einem Guß" gewesen.

        Zitat von Logan5
        Ich mochte Boxey und Muffit.
        Echt? Ich war kaum älter als Boxey, als ich BSG das erste Mal sah. Aber selbst mir ging er damals schon auf die Nerven. Aber selbst Wesley Crusher soll ja Fans gehabt haben ...

        Kommentar


          #94
          Wesley Crusher ist aber auch ein Extrembeispiel! Das kann man unmöglich vergleichen. Boxey war niemals so'n Klugscheißerkind.

          Was das Andere angeht - müsste dann Star Wars nicht auch viel härter, düsterer, realistischer und brutaler sein? Immerhin wird die ganze Galaxis versklavt und ganze Planeten werden gesprengt. Es herrscht Krieg! Diese ganzen märchenhaften Elemente von der Macht und Ähnliches sind deiner Argumentation nach ja dann auch völlig unangebracht.

          Es ging doch bei Galactica außerdem eher Sekundär um die Vernichtung der Welten, sondern um die Flucht vor den Verfolgern und die Hoffnung auf eine neue Heimat und vor allem um abenteuerliche Geschichten, die sich aus dieser Situation ergeben. Klassiche Space Opera eben. Ich hab' da überhaupt nicht das Gefühl, es wäre unpassend. Ich brauche keinen Hyperrealismus, solange mir die Geschichte gefällt. Wem es gelingt, meine Phantasie anzuregen, mein Gespür für Ästethik anzusprechen und eine phantastische Atmosphäre zu schaffen, der hat bei mir schon halb gewonnen.
          Der alte Kampfstern hat das bei mir geschafft, der Neue eben nicht.

          Natürlich hat jeder eine andere Art Geschichten zu konsumieren und eben auch andere Ansprüche. Ich mag zum Beispiel auch Comics. Es gibt wohl kaum etwas, das mehr an den Haaren herbeigezogen ist, als die ganzen Superheldengeschichten, in denen haufenweise kostümierte Übermenschen durch die Gegend laufen oder fliegen oder klettern oder schwingen oder was auch immer. Trotzdem mag ich diese Geschichten, weil sie meistens toll gezeichnet sind und spannende Geschichten erzählen, die oft sogar einen gewissen Tiefgang besitzen. Ich fänd es doch eher langweilig, eine Comicserie zu lesen, in der Peter Parker wegen seinem Spinnenbiss von einem Arzt zum Anderen rennt und mit seinen Kräften überhaupt nicht klar kommt. Ein Comic über Bruce Wayne, wie er jeden Tag mit seinem Psychiater spricht und auf normale Weise versucht, nach der Ermordung seiner Eltern, mit seinem Leben zurecht zu kommen würde ich nicht lesen wollen.

          Was ich damit sagen will ist, dass in dieser Art von Geschichte - und Galactica war eben auch gerne etwas comichaft - eine Katastrophe kaum einen anderen Zweck hat, als Ausgangsituation für etwas Anderes zu sein. Diese muss nicht pausenlos thematisiert werden, weil sie nur Mittel zum Zweck ist.
          Zuletzt geändert von Logan5; 03.07.2006, 00:09.

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            #95
            Aber du musst doch zugeben, dass die "Katastrophen" für die Superhelden direkte Konsequenzen hatten. Peter Parker wurde zu Spiderman und nach dem Tod seines Onkels (für den er sich die Schuld gab) hat er das Verbrechen bekämpft. Bruce Wayne verwandelt sich aufgrund seines Traumas, die Ermordung seiner Eltern mitangesehen zu haben, in Batman und jagt bei Nacht Bösewichte.

            Bei Galactica hatte die Katastrophe aber keine ernsthaften Konsequenzen, mal abgesehen davon, dass die Flotte nun planlos durchs Weltall schipperte. Übertrieben ausgedrückt wirkte das wie: "Hm, unsre Heimatwelten, Freunde, Verwandte und alles, was wir mal hatten, wurde in kürzester Zeit ausgelöscht, Milliarden von Menschen getötet... Och, warum denn Trübsal blasen. Lasst uns Spaß haben "
            Sowas wirkt (zumindest in den Augen vieler Zuschauer) einfach nicht echt. Ich will da weniger mit der Realismus-Tour kommen, sondern eher mit der Menschlichkeit. Denn eine SciFi- oder Fantasy-Produktion kann noch so unrealistisch sein, solange sie den Zuschauer auf menschlicher Ebene anspricht.
            Kurz gesagt: Ich kann verstehen, dass Peter Parker und Bruce Wayne einen inneren Drang verspüren, das Böse zu bekämpfen. Ich kann viele Emotionen und Reaktionen von Charakteren in nBSG verstehen. Ich kann allerdings nicht verstehen, warum die Leute in TOS immer so gut drauf waren.
            "I'm very much of the 'make it dark, make it grim, make it tough,' but then, for the love of God, tell a joke." - Joss Whedon
            "Bright, shiny futures are overrated anyway." - Lee Adama
            "Life... you can't make this crap up."

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              #96
              "Bei Galactica hatte die Katastrophe aber keine ernsthaften Konsequenzen, mal abgesehen davon, dass die Flotte nun planlos durchs Weltall schipperte. Übertrieben ausgedrückt wirkte das wie: "Hm, unsre Heimatwelten, Freunde, Verwandte und alles, was wir mal hatten, wurde in kürzester Zeit ausgelöscht, Milliarden von Menschen getötet... Och, warum denn Trübsal blasen. Lasst uns Spaß haben "

              Ich finde ehrlich gesagt nicht, dass das so stimmt. Natürlich haben alle um ihre Heimatwelten und deren Bewohner getrauert und die Galactica - Crew war auch nicht permanent fröhlich. Ich habe keine Ahnung, wie es immer wieder zu diesen Darstellungen kommt. Apollo war alles andere als fröhlich, als Serina gestorben ist, aber ein Vater für Boxey zu sein hat ihm eine neue Aufgabe gegeben. Deswegen hat er seine Frau aber nicht vergessen, was auch immer mal wieder kurz aufgegriffen wurde. Adama hat seinen Sohn und Apollo seinen Bruder verloren und ich habe dabei niemanden lachen sehen. Auch das wurde nicht vergessen. Beispielsweise erzählt Apollo Boxey schwermütig von seinem kleinen Bruder und Adama erwähnt es auch immer wieder mit trauernder Miene. Als der Verräter Karyptis enttarnt wird ist die Wut auf diesen Mann kaum zu bremsen. Eine andere Auswirkung der Katastrophe ist die Hungersnot an Bord der Schiffe. Alle sind verzweifelt und Adama ist der jenige, der allen neue Hoffnung gibt. Der Glaube an die 13. Kolonie lässt die Leute weiter machen. Es geht eben auch darum, dass die Menschheit überlebt. Was ganz anderes ist es, wenn die Crew in dieses Casino kommt u.ä. - natürlich möchte man die Katastrophe vergessen und begrüßt eine Ablenkung, weil alles andere einen total wahnsinnig machen würde. Das Leben muss ja auch trotzdem irgendwie weiter gehen.

              Sicher wurde nicht der Focus auf diese Elemente gelegt, aber sie waren definitiv da! Abgesehen davon sind Menschen erstaunlich anpassungsfähig und sind in der Lage sich an die bizarrsten Situationen zu gewöhnen. Außerdem war die Flucht vor den Zylonen wichtiger.

              Sorry, aber die Vorwürfe, der Genozid, den die Zylonen veranstaltet haben, wäre spurlos an den Überlebenden vorbei gegangen, halte ich - ist nicht persönlich gemeint - für Unsinn!

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                #97
                Zitat von Logan5
                Und was mich daran eben nach wie vor stört ist, neben den schon genannten Sachen, dass plötzlich alle Welt von der alten Galactica redet, als wär's totaler Mist gewesen und das war es in meinen Augen - ob nun mit oder ohne Brille - eben einfach nicht.
                Ich denke da tun sich beide Fanlager nichts, was das schlechtreden der jeweils anderen Serie angeht.

                Gegenüber der Originalserie werden oft die Schwächen so überbetont, dass die guten Momente der Originalserie in den Hintergrund gedrängt werden. Auf der anderen Seite wirkt es schon merkwürdig, wenn versucht wird der neuen Serie jede Abweichung vom Original als schwerwiegenden Fehler anzukreiden, obwohl damit oftmals gerade die bereits genannten Schwächen der Originalserie ausgemerzt wurden. Abgesehen davon, nach 30 Jahren sind Abweichungen unvermeidbar, selbst bei einer Fortsetzung wären Brüche nicht zu vermeiden gewesen und inhaltlich viel schwerer zu erklären gewesen, als es bei einem Remake der Fall ist.
                Zitat von Logan5
                Da heißt es auf der einen Seite nur die Zweiteiler wären gut gewesen (die immerhin mehr als die Hälfte der Serie einnehmen), auf der Anderen dann es wäre immer die selbe "Pilot wird vermisst" - Handlung gewesen (was innerhalb von 24 Episoden tatsächlich exakt 3 Mal der Fall war).
                Ich stehe dazu, dass ich die Mehrteiler (auch gerade aufgrund der Produktionsgeschichte der Serie) für die besseren Episoden der Originalserie halte. Auch in den Mehrteilern gab es schwache Momente, aber ich ziehe es vor die Folgen nach den guten und nicht nach den schlechten Aspekten zu beurteilen.

                Wenn man sich dann allerdings die Einteiler ansieht, wird es in dieser Hinsicht schon schwer. Und wie du richtig bemerkst: Die Mehrteiler machen mehr als die Hälfte der 24 Folgen aus, was die wiederkehrenden Storyelemente bei den verbleibenden Einzelepisoden umso deutlicher hervortreten läßt. Aber wie gesagt: Gerade bei den Einzelepisoden musste damals unter grossem Zeitdruck gearbeitet werden, da blieb für Kreativität und gute Geschichten offenbar nicht mehr viel Platz.
                Zitat von Logan5
                Dann stören sich alle an den billigen Effekten, die damals zum Teuersten gehörten, was dem Fernsehn möglich war und die immer wiederverwendeten Szenen (in so ziemlich jeder Folge gab es auch neue Effekt - Szenen), obwohl ich das bei Star Trek Classic oder Dr. Who noch nie gehört habe. Da sehen nämlich auch alle Rosa. Wie oft wurde denn dieselbe Außenaufnahme der Enterprise gezeigt? We oft hat Kirk gegen seinen Doppelgänger kämpfen müssen? Wieviele Computer hat er zu Tode diskutiert und wieviele Superwesen haben sich am Ende als kleine Kinder herausgestellt?
                Die Effekte für sich genommen waren gut. Der schlechte Eindruck enstand/entsteht in erster Linie durch das übermäßige Wiederverwenden von Szenen. Quasi die gesamte Serie bestand nur aus den Spezialeffekten des Piloten, von wenigen Ausnahmen abgesehen.

                Das bei anderen alten Serie über die Schwächen großzügiger hinweggesehen wird (bzw. nicht alles Rosa gesehen wird) kann ich so nicht nachvollziehen. Gerade die zitierten Beispiele aus Star Trek sind wohlbekannt. Bei Doctor Who kenne ich mich den alten Folgen nicht gut genug aus, habe aber keinen Zweifel daran, dass bei 40 Jahre alten Episoden genug Material existiert, dass aus heutiger Sicht merkwürdig wirkt.
                Zitat von Logan5
                Jede Serie hat solche Sachen gemacht, aber Galactica wird es vorgeworfen, als wäre es nur da passiert.
                Ich denke es ist eher so, dass bei den anderen Serie nicht versucht wird, mit einer neueren Fassung der Serie zu konkurieren und zu argumentieren das Original sei in jeder Beziehung dem Neuen überlegen.
                Zitat von Logan5
                Da ist dann auch noch eine Sache, die ich nicht nachvollziehen kann. Was ist denn so schlimm daran, wenn eine Sendung dieser Art familienfreundlich ist?
                Es wurde glaub ich schon gesagt: Es paßt nicht zur Thematik. Die Widersprüche treten zu deutlich zu Tage.

                Abgesehen davon war der Grund für die Familienfreundlichkeit schon damals nur Senderpolitik und keineswegs Intention der Autoren. Die Cylonen sollten ursprünglich lebendige Wesen, nämlich Reptilien sein. ABC wollte nicht, dass die Helden in der Serie in jeder Episode Lebewesen abschlachten (so merkwürdig das aus heutiger Sicht amerikanischer Befindlichkeiten wirken mag), also mußten die Cylonen zu Robotern geändert werden, die nur irgendwann mal von einer Reptilienspezies erschaffen worden waren.

                Überhaupt war viel von der Kinder- und Familienfreundlichkeit nur auf Druck des Senders in die Serie eingebaut worden und gipfelte schließlich in Galactica 1980 mit den Superscouts und dem endgültigen Ende der Serie.
                Zitat von Logan5
                Ich mochte Boxey und Muffit.
                Nobody is perfect...

                Muffit empfand ich, mal abgesehen vom Nervfaktor den Boxey darstellte, immer als Logikbruch. Der arme Boxey hat also beim Angriff durch die Roboter-Cylonen seinen Vater und seinen geliebten Hund verloren. Und damit der Kleine darüber besser hinwegkommt, schenkt man ihm einen Roboter-Hund? Hätte eine verantwortungsbewußte Mutter da nicht zumindest Bedenken anmelden müssen?

                Ok, die Erklärung liegt möglicherweise in den Veränderungen, die das Skript bis zum Dreh unterlief. Wie gesagt waren die Cylonen ursprünglich Reptilienwesen und nebenbei erwähnt wäre Serina auch nicht Boxeys Mutter gewesen, sondern nur eine weitere Überlebende, die sich um den Jungen kümmerte nachdem dessen Eltern beim Angriff ums Leben kamen.
                Zitat von Logan5
                Mir hat es überhaupt nichts ausgemacht, dass die "Adama - Familie" eine Bilderbuchfamilie war.
                Das an sich war nicht unbedingt eine Schwäche der Originals. Und stimmt genaugenommen auch nicht wirklich. Bei der Szene in den Trümmern von Adamas Haus (übrigens eine der sehr guten Szenen des Piloten) wird klar das Adama zumindest kein "Bilderbuch"-Ehemann war.

                Genausowenig stimmt es allerdings, dass das Fehlen einer Bilderbuchfamilie Adama eine Schwäche der neuen Serie darstellt. Eher handelt es sich dabei um ein Abbilden der Lebenswirklichkeit in 2003 verglichen mit 1978.

                Und unter dem Strich sind beide Familien für die Zeit in der die jeweiligen Serien entstanden sind ok. In der 2003er Version liegt eben mehr erzählerisches Potential, das man aber 1978 nicht ausnutzen konnte. In der Originalversion wird eben automatisch vorausgesetzt, dass Vater und Sohn auf der gleichen Wellenlinie liegen, in der 2003er Version müssen sich beide erst noch verstehen lernen, stehen aber letztendlich nicht minder für "ihre" Familie ein (siehe zum Beispiel "You can't go Home again"), wie es die Adama-Familie im Original getan hätte.
                Zitat von Logan5
                Familienfreundlich heißt ja nicht gleich dummer Kinderkram, sondern, dass es sowohl Erwachsene als auch Kinder anspricht. Was ist da denn bitte falsch dran?
                Nichts, Disney macht mit solchen Filmen immer noch viel Geld (Pirates of the Caribbean, zum Beispiel). 2003 erschien es nur reizvoller aus Galactica keine Familienserie zu machen. Selbst Tom DeSanto hat mittlerweile zugegeben das seine 2001er Version von Galactica, nach dem 11. September als Familienserie wohl ein Problem gewesen wäre.
                Zitat von Logan5
                Die Originalserie war so konzipiert.
                Die Originalserie war wie weiter oben schon erwähnt in erster Linie so, weil es der Sender (ABC) so verlangt hat. Nur weil sie so produziert wurde, heißt es nicht, dass sie ursprünglich mal so gedacht war. Irgendwo kursiert auch eine frühe Version des Drehbuchs des Galactica-Piloten, da werden noch einige der Unterschiede zur Endfassung deutlich.
                Zitat von Logan5
                Noch ein Grund, warum mir eben ein richtiges Remake besser gefallen hätte.
                Ich glaube nicht daran, das man "richtig" oder "falsch" auf den Begriff "Remake" anwenden kann. Dazu ist Geschmack eine zu subjektive Angelegenheit.
                Zuletzt geändert von helo; 09.07.2006, 10:49.

                Kommentar


                  #98
                  Zitat von Logan5
                  Was das Andere angeht - müsste dann Star Wars nicht auch viel härter, düsterer, realistischer und brutaler sein?
                  Star Wars war härter, düsterer, brutaler und sogar realistischer (nicht auf die Technik bezogen, auf das Verhalten der Charaktere) als das originale Galactica.
                  Beispiele? Etwa, wie Vader dem Captain von Leias Schiff mal eben so nebenbei das Genick bricht, die verkohlten noch qualmenden Überreste von Lukes Onkel und Tante nachdem die Stormtrooper mit ihnen fertig waren oder auch die absolut unnötige Vernichtung Alderaans durch den Todesstern. Von "Empire Strikes Back" ganz zu schweigen. Nicht umsonst ist es der wohl düsterste Teil der Star Wars Saga.
                  Zitat von Logan5
                  Diese ganzen märchenhaften Elemente von der Macht und Ähnliches sind deiner Argumentation nach ja dann auch völlig unangebracht.
                  Wobei Märchen und dargestellte/beschriebene Gewalt sich nicht unbedingt ausschließen. Selbst Grimms Märchen haben da einiges zu bieten. Immerhin war die originale Star Wars Trilogie in dieser Hinsicht in sich konsistent.

                  Mist hat Lucas erst mit der Prequel-Trilogie gebaut. Immerhin hatte er Boxey aus Galactica und Wesley aus TNG als warnende Beispiele, stattdessen baut er im ersten Teil einen Anakin ein, der wie eine Kombination aller Fehler wirkt aus denen Boxey und Wesley bestanden...
                  Zitat von Logan5
                  Es ging doch bei Galactica außerdem eher Sekundär um die Vernichtung der Welten, sondern um die Flucht vor den Verfolgern und die Hoffnung auf eine neue Heimat und vor allem um abenteuerliche Geschichten, die sich aus dieser Situation ergeben.
                  Sehe ich ja auch so. Die Vernichtung der Kolonien wurde im Original-Galactica Sekundär behandelt. Aber sollte das so sein? Wie gesagt Star Trek erreichte den gleichen Effekt durch den einfachen Satz: "It's Five-Year Mission..." Wenn man soviel Aufwand in den Anfang einer Geschichte steckt, wie das im Piloten von Galactica der Fall war, dann sollte man zumindest erwarten können, das darauf im Laufe der Serie angemessen zurückgegriffen wird und nicht nur generische abenteuerliche Geschichte erzählt werden.
                  Zuletzt geändert von helo; 09.07.2006, 10:51.

                  Kommentar


                    #99
                    Helo, Du nimmst mir nicht nur die Worte aus dem Mund sondern vor allem die Gedanken aus dem Kopf, nur daß Du sie noch perfekt ausformulierst! So bleibt mir nichts anderes übrig als mich Deinem Beitrag vorbehaltslos anzuschließen.

                    Eine kleine Ergänzung möchte ich allerdings noch hinzufügen. Logan5 hatte Galactica mit Star Trek verglichen und auf dessen erfolgreiche Fortsetzung "Next Generation" verwiesen.

                    Nun ist aber - auf einer etwas abstrakteren Ebene - gerade ST:TNG mehr Remake als Fortsetzung, da es viel stärker Gene Roddenberrys Vision der Zukunft entspricht als die ursprüngliche Star-Trek-Serie und somit als "zweiter Versuch" gewertet werden sollte.

                    Star Trek hatte in der Hinsicht einfach Glück, daß es so eine unverbindliche Hintergrundgeschichte (five-year-mission) hatte. Da war es natürlich kein Problem, die neue Serie ein Jahrhundert in die Zukunft zu verlegen und trotzdem wieder das Gleiche zu machen.

                    Kommentar


                      Zitat von helo
                      Ich glaube nicht daran, das man "richtig" oder "falsch" auf den Begriff "Remake" anwenden kann. Dazu ist Geschmack eine zu subjektive Angelegenheit.
                      Sorry, wenn ich mich an der Stelle missverständlich ausgedrückt habe. "Richtig" war nicht wertend sondern im Sinne von "tatsächlich" , hinsichtlich der Unterschiede zwischen Remake und Re - Imagine, gemeint.
                      Ich wollte damit sagen, dass es mir besser gefallen hätte Galactica als das neu aufgelegt zu bekommen, was es einmal war. Modernisiert, aber vom Grundtenor und der Figurenzeichnung her mehr oder weniger gleich.
                      Ich hätte mich auf neue Abenteuer im Space - Opera - Stil gefreut. Ich brauche es eben nicht so ultrarealistisch. Was das angeht reichen mir die Tagesnachrichten.
                      Das ist natürlich Geschmackssache und ich will auch, wie ich in meinem ersten Beitrag zu diesem Thema schon einmal angedeutet habe, die neue Serie niemandem schlecht reden, der sie mag.
                      Ich wollte nur sagen, aus welchen Gründen sie MIR nicht gefällt und das hängt eben vor allem am Titel. Was ICH unter dem Titel "Battlestar Galactica" gerne gesehen hätte, verträgt sich eben überhaupt nicht mit dem, was nun darunter zu sehen ist. Ändern lässt sich das ohnehin nicht und ich werde es auch verkraften, dass es keine Neuauflage mehr geben wird, die mir besser gefallen würde. Immerhin gibt es 24 Originalepisoden, die ich mir, genau so wie sie sind, sehr, sehr gerne ansehe. Wahrscheinlich genauso gerne, wie ihr die neue Serie, mit der ich eben einfach nichts anfangen kann. Irgendwann wird mit Sicherheit auch die phantasievolle Space - Opera wieder für's Fernsehn entdeckt, zumal die Effekte immer besser werden.
                      Bis dahin, bye bye Galactica.

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                        Zitat von Logan5
                        Irgendwann wird mit Sicherheit auch die phantasievolle Space - Opera wieder für's Fernsehn entdeckt, zumal die Effekte immer besser werden.
                        Zumindest im Bereich der SciFi-Literatur geht der Trend seit ein paar Jahren hin zu einer Mischung aus Hard-SciFi und Space Opera. Bestes Beispiel: "Unendlichkeit" und seine Fortsetzungen von Alastair Reynolds. Und die sind noch wesentlich düsterer als BSG.

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                          Naja, irgendwie ist doch die Andromeda-Serie irgendwie Space Opera, nicht? Nicht, dass ich mir die Serie jemals anschaue. Dazu finde ich die meisten Folgen, die ich mal gesehen habe zu mies, weshalb ich dann auch aufgehört habe, die Serie weiterzuverfolgen.

                          Space Opera wie zu damaligen Star Wars IV-VI-Zeiten wäre irgendwie optimal. Space Opera à la Star Wars I-III ist zu sehr nur auf die Special Effects ausgerichtet. Es fehlt irgendwie an Stimmung und Bildern, die etwas bedeuten.

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                            Zitat von Logan5
                            Ich hätte mich auf neue Abenteuer im Space - Opera - Stil gefreut. Ich brauche es eben nicht so ultrarealistisch. Was das angeht reichen mir die Tagesnachrichten.
                            Das ist, wie Du ja sagst, Geschmacksache und unterliegt dem Trend. Der geht momentan halt, wie ja schon gesagt wurde, ganz eindeutig in diese Richtung. Das kann sich auch mal wieder ändern. Vielleicht sagt Dir dann das nächste Remake eher zu.

                            Zitat von Makaan
                            Space Opera à la Star Wars I-III ist zu sehr nur auf die Special Effects ausgerichtet. Es fehlt irgendwie an Stimmung und Bildern, die etwas bedeuten.
                            Warten wir's mal ab, wie das in zwanzig Jahren bewertet wird. Vielleicht fällt das Urteil, das mehrheitlich ja so aussieht, wie Deins, dann ganz anders aus. Ich könnte mir vorstellen, daß das in der Rückschau viel differenzierter wirkt, weil es nicht so sehr an den "großen" (und wie ich finde idealisierten) Vorgängern gemessen wird.
                            Es hat schon immer Science-fiction gegeben - die Wettervorhersage im Fernsehen.
                            -Peter Ustinov

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                              Och, in zwanzig Jahren habe ich dann wohl eh besseres zu tun, als mir noch irgendwelche Scifi-Schinken anzuschauen.

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                                Zitat von Makaan
                                Och, in zwanzig Jahren habe ich dann wohl eh besseres zu tun, als mir noch irgendwelche Scifi-Schinken anzuschauen.
                                Wieso, planst Du schon die Rente, oder willst Du Bundeskanzler werden?
                                Es hat schon immer Science-fiction gegeben - die Wettervorhersage im Fernsehen.
                                -Peter Ustinov

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