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    #76
    @ Lord Kalar
    Also so ganz kann ich Dein Posting auch nicht nachvollziehen, von daher wäre es nett, wenn Du auch mal ein paar Beispiele anbringen könntest, wo Du eine Verherrlichung des Militärs siehst.

    Ich finde nämlich auch, dass sich die Serie eher kritisch mit diesen Aspekten auseinandersetzt. Es gibt viele Folgen, gerade in der zweiten Staffel, in denen die Menschen gar nicht so gut wegkommen.

    Weiter kann ich mich nur Serenity Posting anschließen.
    42

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      #77
      Was ich immer wieder witzig finde ist, wenn Galactica auf der einen Seite (so wie hier) vorgeworfen wird militäristische Propaganda zu sein und einen pro-amerikanischen Standpunkt zu vertreten und auf der anderen Seite (nämlich in einigen Fankreisen in den USA, siehe etwa cylon.org) der Serie vorgeworfen wird anti-amerikansich oder zu liberal zu sein und gar das amerikanische Militär respektlos darzustellen.

      Irgendwie schon komisch. Beide Seite reden über das neue BSG, beiden geht es nur darum die Serie zu kritisieren, weil sie nicht das originale Galactica ist, aber merkwürdigerweise charakterisieren beide Seiten die neue Serie auf eine total entgegengesetzte Weise. Nämlich so, dass die Serie eigentlich nur dem eigenen "Feindbild" entspricht. Damit hat man dann eine ausreichende Entschuldigung nicht nur um die Serie nicht mögen zu müssen, sondern auch um sie auf möglichst niedrigem Niveau kritisieren zu dürfen.
      Zitat von Lord Kalar
      ...aber prinzipiell is doch die gesamte Serie nur militaristische Propaganda. Um zu zeigen wie schlecht Terrorismus is und wie gut/ schlecht es doch is, ein starkes Militär zu besitzen.
      Ironischerweise läßt sich dieser Vorwurf (mit Ausnahme des Terrorismus-Aspekts, der ist zu modern) gerade dem originalen Galactica treffender zusprechen als dem neuen BSG.

      Dort besteht die zivile Regierung ausschließlich aus senilen Trotteln (Präsident Adar) und egoistischen Idioten (Sire Uri). Adama hingegen vereinigt die Qualitäten eines zivilen, religiösen und militärischen Führers in einer Person. Keiner kann ihm irgendwelche Vorschriften machen, noch muss er auf irgendjemanden Rücksicht nehmen. Adama ist derjenige der mit der Galactica alle militärische Macht in Händen hält.

      Kritik an der neuen Serie ist nicht verkehrt, aber wenn man schon meint die Serie kritisieren zu müssen, dann sollte man auch vorher seine Hausaufgaben gemacht haben. Einfach ein paar negativ besetzte Schlagworte in den Raum zu werfen reicht nicht aus, um zu überzeugen.

      Und mögen muss man die neue Serie schon gar nicht. Wenn man den Stil der Originalserie vorzieht, dann ist das ok. Man kann dann einfach von seinem Recht gebrauch machen die neue Serie nicht zu schauen und stattdessen Wiederholungen der alten anzusehen.

      Eigentlich hätte man diesen Thread ja auch dazu nutzen können, um einfach mal zu erzählen, was einem an der Originalserie gefallen hat und was einem in der neuen fehlt. Dann würde man vielleicht auch zu dem Schluß kommen, dass es nicht so sehr eine Frage von "Welche Serie ist besser?" ist, sondern dass beide Serien eine sehr ähnliche Thematik auf unterschiedliche Weise beleuchten.

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        #78
        Ich kenne zwar nut die free-Tv folgen aber ich muss sagen das was ich bisher gesehen habe gefällt mir sehr gut. das was ich kenne ist viel besser als die Orginal serie. Ich muss sagen das ich garnicht erwartet habe das die Serie so gut ist. Ich sehe mir jede weitere folge an. Kann es kaum abwarten bis zur nexten folge.
        Wenn das Universum gerecht wäre würden uns all die schlechten dinge wiederfahren die wir verdient hätten!

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          #79
          Mir gefällt die neue Serie deutlich besser als die alte.

          Besonders weil es nicht so oberflächlich ist. Und düsterer. Zum nachdenken anregt.

          Will nicht sagen das die Serie mein Weltbild durcheinander bringt. Aber meine Denkperspektiven werden teilweise davon schon berührt.

          Vorher Patriot, Waffennarr und Schläger - jetzt Pazifist mit Bibel in der Hand.

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            #80
            Hab grad angefangen die alten Folgen zu sehen und eigentlich würd ich gerne Episodenbewertungen schreiben, aber irgendwie gibt's dafür leider kein Unterforum *grummel* Kann ich dafür eine Petition starten?

            Nungut, dann eben hier.
            Ich mag die Serie, ist schon etwa sanderes als die neue, aber hey, das ist auch schon ein paar Jährchen her! Musste die ersten Folgen noch etwas warm werden mit Starbuck und Apollo, aber jetzt mag ich sie Nur Baltar ist irgendwie.. nunja... blöd dargestellt. Macht keinen Spaß zu erfahren wie's mit ihm und den Cylonen weiter geht.
            Bin ja aber auch erst bei Folge 5, vielleicht wird's ja besser *lol*
            "We don't want him, we want you" "This isn't a Dating service" - Hawks & McQueen
            "The Borg wouldn't know fun if they assimilated an amusement park." - B'Elanna Torres in Tsunkatse
            "Das Universum beherrschen ist ein Hobby, keine Zwangsneurose." - Moogie | "Check"
            "Peace and Chicken!" - Homer Simpson in The Greatest Story Ever D'ohed

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              #81
              So prinzipiell bin ich ja sehr für Serien, die zum Nachdenken anregen, aber andererseits gefallen mir auch Sachen, die nicht viel mehr im Sinn haben, als die Phantasie zu beflügeln. Letzteres war meiner Meinung nach die alte Galactica - Serie. Es war eine klassische Space - Opera, angereichert mit mystischen Elementen, erzählt in einem comichaften Stil - und ich war schon immer Comicfan- und abgerundet mit einfachen, traditionellen Werten wie Freundschaft, Hilfsbereitschaft und klassischem Heldentum. Ich habe jede einzelne Folge davon genossen und bewundere nach wie vor den großen Vorstellungsreichtum der damaligen Autoren.

              Die neue Galactica ist für sich betrachtet schon in Ordnung, auch wenn ich denke, dass das primäre Thema der Serie die Amerikaner wesentlich direkter betrifft als uns und mir diverse Seifenopernelemnte doch eher auf die Nerven gehen. Was mich an diesem Re - Imagine (für mich das Unwort schlechthin) allerdins so maßlos aufregt, dass ich daran einfach keinen Spaß haben kann, ist, dass damit alle Projekte, die die Originalserie, mit all ihren für mich so liebenswerten Elementen, weitergeführt oder wiederaufgenommen hätten, damit gestorben sind. Daran denke ich bei jeder neuen Folge.

              Purer Realismus ist der größte Feind des Märchens und als solches war die 70er - Jahre - Serie nun einmal konzipiert, womit die Version von 2003 eben das komplette Gegenteil darstellt. Im märchenhaften Original geht es vornehmlich um Innenwelten, den alten Gut - gegen - Böse - Kampf und um moderne Mythen. Das Re - Imagine sieht dagegen für mich nach einer Mischung aus Gute Zeiten - Schlechte Zeiten und den Acht - Uhr - Nachrichten aus. Wie gesagt, für sich allein betrachtet habe ich damit keine Schwierigkeiten, es ist eben einfach nur nicht das, was ich unter dem Titel Battlestar Galactica sehen möchte. Was ich gern gesehen hätte ging eher in die Richtung, in die der Trailer von Richard Hatch gewiesen hatte. Dank Ronald D. Moore wird dieser Traum nun niemals Wirklichkeit.

              Mir ging das aber auch ganz ähnlich mit den Star Wars - Prequels. Die Existenz der Macht plötzlich mit dem Vorkommen von Mediclorianen pseudowissenschaftlich zu erklären oder Figuren Vorträge über Demokratie halten zu lassen oder gar den zweiten Teil mit einem Attentat zu beginnen entmystifiziert alles, was die alten Filme aufgebaut hatten.
              Im Kino zeigt sich dieser Trend ohnehin sehr deutlich. Ich denke dabei an die ,von jeglicher Phantasie entstaubten, Neuauflagen alter Sagenstoffe, wie bei "Troy" und "King Arthur", die um ihr philosophisches Gehalt beschnitten wurden.


              Nun, scheinbar leben wir in einer entmystifizierenden, oberflächlichen Zeit. Nicht umsonst wird die neue BSG - Serie von aller Welt hoch gelobt, während das Original doch eher belächelt wird. Mir gefällt diese Entwicklung nicht. An die Stelle von Freundschaft, Hilfsbereitschaft und Heldentum sind Mißtrauen, Egoismus und Zynismus getreten. Utopische Träume von fernen Welten werden zu düsteren Alpträumen ohne Hoffnung. Das wird dann für realistischer gehalten.

              Ich mag ein wandelnder Anachronismus sein, aber ich träume nach wie vor gerne. Das mag als Weltflucht betrachten, wer möchte. Für meinen persönlichen Geschmack ist die alte Galactica die einzige Galactica und ich werde sie sicher noch unzählige Male ansehen, auch wenn ich sie schon auswendig kenne. Um Ronald Moores Re - Imagine werde ich demnächst allerdings einen riesigen Bogen machen.
              Soll diesem Fürst Iblis doch folgen wer will.

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                #82
                Zitat von Logan5
                Es war eine klassische Space - Opera, angereichert mit mystischen Elementen, erzählt in einem comichaften Stil - und ich war schon immer Comicfan- und abgerundet mit einfachen, traditionellen Werten wie Freundschaft, Hilfsbereitschaft und klassischem Heldentum.
                Ich denke das ist eine sehr gute Charakterisierung der Originalserie.
                Zitat von Logan5
                Ich habe jede einzelne Folge davon genossen und bewundere nach wie vor den großen Vorstellungsreichtum der damaligen Autoren.
                So weit würde ich selbst nicht gehen. Leider waren etliche "schwache" Episoden darunter. Was auch zum Teil auf die Umstände der damaligen Produktion zurückzuführen ist. Ursprünglich als eine Serie aus abendfüllenden Fernsehfilmen gedacht, wurde Galactica kurzfristig zur wöchentlichen Serie mit 45min-Folgen umdeklariert. Die 4 oder 5 Fernsehfilme wurden jeweils in Zwei- oder Dreiteiler zerstückelt und für den Rest der Episoden mussten unter hohem Zeitdruck Drehbücher geschrieben werden, teilweise noch während bereits an der jeweiligen Episode gedreht wurde. Gerade an den Einzelepisoden merkt man nichts vom großen Vorstellungvermögen der Autoren. Zu oft ging es um Starbuck oder Apollo die wieder mal auf einem Planeten gestrandet waren und einen Weg zurück finden mußten bevor die Flotte außer Reichweite war.

                Die Mehrteiler zeigten größenteils das wahre Potential der Originalserie, das leider nie voll ausgeschöpft wurde.
                Zitat von Logan5
                Die neue Galactica ist für sich betrachtet schon in Ordnung, auch wenn ich denke, dass das primäre Thema der Serie die Amerikaner wesentlich direkter betrifft als uns...
                Das dürfte auf fast jede amerikanische Serie zutreffen. Andererseits denke ich nicht, dass die Thematik nur für Amerikaner interessant ist.
                Zitat von Logan5
                Re - Imagine (für mich das Unwort schlechthin)
                Zum Begriff Reimagine (und ich denke die Bezeichnung Unwort ist korrekt gewählt): Mir hätte Remake als Unterscheidung zu Continuation für das neue Galactica als Unterscheidung zu den vorangegangen Versuchen Galactica zurückzubringen gereicht. Anfangs war mir nicht einmal klar welchen Unterschied man durch die Verwendung dieses neuen Begriffs herausstreichen wollte.

                Mittlerweile sehe ich folgende Möglichkeit die Begriffe voneinander abzugrenzen:
                • Remakes verfilmen eine Geschichte neu. Es gibt neue Schauspieler, Kostüme und Kulissen können aktualisiert sein (müssen aber nicht) und im wesentlichen folgt die Geschichte inhaltlich dem Original. Charaktere folgen dem Vorbild des Originals und werden nicht drastisch verändert (soweit dies durch Verwendung neuer Schauspieler möglich ist).
                • Reimaginations verfilmen eine Geschichte neu. Es gibt neue Schauspieler, Kostüme und Kulissen. Der Schwerpunkt der Geschichte kann gegenüber dem Original verschoben sein und als Resultat kann die Reimagination durchaus einem anderen Sub-Genre angehören als das Original (hier Space-Drama bei nBSG, anstatt Space-Opera bei oBSG). Desweiteren können Charaktere starken Veränderungen unterliegen, auch um dem neuen Story-Schwerpunkt gerecht zu werden.

                Bei nBSG wird wesentlichen stärker auf die dramatischen Auswirkungen der beinahe-Vernichtung der Menschheit eingegangen. Ein Aspekt der beim Original sehr schnell durch "leichtere" Formen der Unterhaltung ersetzt wurde. Eigentlich diente der Angriff der Cylonen und die daraus resultierende Zerstörung der menschlichen Kolonien nur dazu, um einen Grund dafür zu liefern, warum die Galactica Woche für Woche im All unterwegs war. Star Trek machte es sich da leichter. Dort nannte man es einfach "Fünfjahres Mission".
                Zitat von Logan5
                Was mich an diesem Re - Imagine (für mich das Unwort schlechthin) allerdins so maßlos aufregt, dass ich daran einfach keinen Spaß haben kann, ist, dass damit alle Projekte, die die Originalserie, mit all ihren für mich so liebenswerten Elementen, weitergeführt oder wiederaufgenommen hätten, damit gestorben sind. Daran denke ich bei jeder neuen Folge.
                Alle Projekte, die zuvor versuchten das Original zurückzubringen scheiterten ganz von alleine. Manche sogar ohne erkennbaren Grund (etwas Glen Larsons Versuch eines Films um die Pegasus in den 90ern). Das letzte Projekt bevor Ron Moore und David Eick beauftragt wurden eine Miniserie als potentiellen Serienpiloten zu entwickeln, war das von Tom DeSanto. Zu dem Zeitpunkt als es eingestellt wurde war es in der Preproduction-Phase (Kulissen wurden bereits gebaut) und dem Projekt war bereits der vorgesehene Regisseur (Brian Singer) und der zur Ausstrahlung und Mitfinanzierung vorgesehene Sender (Fox) abhanden gekommen. Ab da war eine Überdenkung des Projekts durch Universal Studios unerläßlich.

                Eick und Moore wurden beim Entwickeln der Serie die gleichen Freiheiten gelassen wie zuvor DeSanto (der seinerseits das Konzept von Remake zu Continuation änderte). Da nBSG mittlerweile seit fast drei Jahren läuft gibt der Erfolg Moore und Eick wohl recht.

                Allerdings einen Groll gegen die neue Serie zu hegen, nur weil sie angeblich weitere Galactica-Projekte behindern soll, halte ich für unsinnig. Im Gegenteil. In der Vergangenheit sind soviele Projekte gescheitert, die die Originalserie fortsetzen wollten. Warum sollte man jetzt gegen das "erste" (!) erfolgreich versuchte und umgesetzte Remake (oder meinetwegen auch Reimagination) sein?

                nBSG wird es nicht ewig geben und wenn es dann noch Rufe nach einer Fortsetzung des Originals gibt, warum nicht? Falls es stimmt, dass Glen Larson nach wie vor die Filmrechte an Galactica hält, dann ist es eher Larson, der sich von Fans der Originalserie die Frage gefallen lassen muss, warum er keine Fortsetzung im Kino bringt? Oder Tom DeSanto, der sich trotz mehrfachem Bekundens immer noch eine Galactica Fortsetzung machen zu wollen, nicht darum bemüht die Rechte von Larson zu bekommen. Ron Moore und David Eick hingegen gilt es zu beglückwünschen, dass sie es geschafft haben eine Serie zu kreieren, die erfolgreicher ist als das Original.
                Zitat von Logan5
                Purer Realismus ist der größte Feind des Märchens und als solches war die 70er - Jahre - Serie nun einmal konzipiert, womit die Version von 2003 eben das komplette Gegenteil darstellt.
                Sehr richtig, so gesehen ist die neue Serie das Gegenteil des Originals. Weiter oben habe ich das ganze als Schwerpunktverlagerung von Space-Opera zu Space-Drama bezeichnet.

                Allerdings muss ich auch sagen: Ich bin keine zehn Jahre alt mehr. Nostalgie ist ja gut und schön, aber wäre das neue Galactica erzählerisch im Stil des Originals, dann würde mich das ganze wohl nicht sehr interessieren.

                Darin sehe ich auch den Unterschied zwischen Moores Galactica und etwa dem Konzept von DeSanto. Moore spricht neben neuen Zuschauern diejenigen alten Fans an, die das Original als Kinder sahen und jetzt die neue Serie als Serie für Erwachsene sehen möchten. DeSanto hatte eher den, ich nenne es mal, Disney-Ansatz: Leichte Unterhaltung für die ganze Familie. Als Fan des Originals hätte man sich eine solche Version wohl hauptsächlich aus Nostalgie angeschaut und zwar mit den mittlerweile eigenen Kindern.
                Zitat von Logan5
                Was ich gern gesehen hätte ging eher in die Richtung, in die der Trailer von Richard Hatch gewiesen hatte. Dank Ronald D. Moore wird dieser Traum nun niemals Wirklichkeit.
                Was ich von Richard Hatchs Trailer gesehen habe, erinnert mich in erster Linie an ein gut gemachtes Fan-Projekt. Am ehesten vergleichbar mit dem was die Leute von "New Voyages" im Bezug auf Star Trek machen. Fans und ein paar Schauspieler des Originals, die in Kostümen der Originalserie Spaß haben. Leider sagte der Trailer wenig über die "Vision" einer echten "Big Budget"-Produktion aus. Dazu sah alles zu sehr wie die Originalserie aus.

                Abgesehen davon hatte Hatchs Vorstoß von allen die geringsten Aussichten auf Erfolg. Richard Hatch ist "nur" ein Darsteller der alten Serie. Er hatte keinerlei Rechte am Galactica-Material und weder die Unterstützung von Universal Studios (die die Serienrechte halten), noch die von Glen Larson (der die Filmrechte hält) und von daher war sein Projekt von vornherein zum Scheitern verurteilt.

                Leider muss man sagen, denn man merkt Richard Hatch an, dass er wirklich ganz bei der Sache ist und wenn er die Rechte bekommen hätte, dann hätte er zumindest ernsthaft versucht das Projekt zum Abschluß zu bringen (etwas was man Glen Larson zum Beispiel nicht vorwerfen kann...). Zumindest findet Richard Hatchs Engagement für Battlestar Galactica durch seine wiederkehrende Rolle in der neuen Serie ein wenig Anerkennung.

                Der Seitenhieb auf Ron Moore ist wiederum unpassend. Wie gesagt: Moore blockiert nichts.
                Zitat von Logan5
                Mir ging das aber auch ganz ähnlich mit den Star Wars - Prequels. Die Existenz der Macht plötzlich mit dem Vorkommen von Mediclorianen pseudowissenschaftlich zu erklären oder Figuren Vorträge über Demokratie halten zu lassen oder gar den zweiten Teil mit einem Attentat zu beginnen entmystifiziert alles, was die alten Filme aufgebaut hatten.
                Ich denke der "Realismus"-Anspruch heutiger Produktionen (Film wie Fernsehen) ist eher einer Folge geänderter Sehgewohnheiten in unserem digitalisierten Zeitalter.

                Früher (sagen wir mal vor Aufkommen des Videorekorders) sah man einen Film oder eine Fernsehserie und man war ganz und gar auf sein eigenes unvollkommenes Erinnerungsvermögen angewiesen, wenn es darum ging das gerade gesehene im Geist Revue passieren zu lassen.

                Den Machern war das natürlich bewußt. Gerade im Fernsehen kamen die Macher oft mit stark vereinfachten Situationen und Charakterzeichungen davon. Man sah eine Folge in der Regel ja nur einmal. Wiederholungen gab es vielleicht erst Monate oder gar Jahre später. Und selbst wenn einzelnen Zuschauern die unrealistischen Züge in ihrer Lieblingsserie auffielen, mit wievielen anderen Fans konnte man das schon diskutieren?

                Heute ist die Situation ganz anders. Manche Sendungen werden oft wiederholt, selbst wenn nicht, dann gibt es die Serie bald auf DVD oder man nimmt sie sich gleich in Digitalqualität auf. Man kann jede Szene bis ins Detail analysieren und das ganze dann im Internet mit Fans aus aller Welt zu Tode diskutieren. Jeder Fehler, jede noch so kleine Ungereimtheit führt zu Diskussionen unter den Fans und findet natürlich auch den Weg zurück zu den Machern. Und natürlich fließt sowas auch mit in die Ursachensuche ein, wenn eine Serie schlechte Quoten hat oder ein Film an den Kinokassen floppt.

                Insgesamt sehe ich den "Realismus"-Aspekt heutiger Serien sowieso eher in Bezug auf die glaubwürdige Reaktion der Charaktere auf die Situation mit der sie konfrontiert sind und nicht so sehr bezogen auf (wie es auch bei Galactica oft geschieht) auf die Darstellung von technischen Dingen. Denn seien wir mal ehrlich: Eine Galactica mit Railguns ist genausowenig realistisch, d.h. technisch machbar, wie eine Galactica mit Laserkanonen. Aber ganz anders ist das bei den Reaktionen der Charaktere. Ein Beispiel für "unrealistisch" aus der Originalserie:
                Es gab eine Folge in der Starbuck einen Mann triff, der vermutlich sein Vater ist. Die "unrealistische" Reaktion Starbucks: Er beschließt seinen Job als Pilot hinzuwerfen. Die Flotte würde ihren besten Piloten verlieren, aber was solls. Immerhin kann er dann viel Zeit mit seinem alten Dad verbringen. Gelöst wurde die Situation dadurch, indem der alte Mann Starbuck gegenüber zugibt ein Betrüger zu sein (wobei berechtigte Zweifel bleiben, ob das der Wahrheit entspricht).

                Aber der Punkt ist: Das ganze Dilemma das dem Zuschauer präsentiert wird, ist gar keins! Wieso glaubt Starbuck überhaupt er müsse seinen Job an den Nagel hängen um mit seinem Vater zusammensein zu können? Hat der Mann keine Freizeit? Und überhaupt, zugegeben Starbuck in der Originalserie wuchs als Vollwaise auf und ist bestimmt happy seinen Dad gefunden zu haben, aber welcher erwachsene Mann gibt seinen Job auf, um 24/7 mit seinem alten Vater zusammen zu sein?

                In einer heutigen Serie könnte man eine solche Situation "realistisch" machen, indem man den Charakter des Vaters einfach zu einer Gastrolle macht. Dann bekommt man das was die Originalfolge wollte, nämlich Starbuck mit seinem alten Herrn zusammen agieren zu lassen und vermeidet eine derart unrealistische Reaktion des Hauptcharakters, die nur dazu diente, um nach erzählter Vater-Sohn-Dynamik den Charakter des Vaters wieder los zu werden.
                Zitat von Logan5
                Im Kino zeigt sich dieser Trend ohnehin sehr deutlich. Ich denke dabei an die ,von jeglicher Phantasie entstaubten, Neuauflagen alter Sagenstoffe, wie bei "Troy" und "King Arthur", die um ihr philosophisches Gehalt beschnitten wurden.
                Beide Filme halte ich für schlechte Beispiele des von dir angesprochenen Phänomens. Denn beide Geschichten, Troja und König Arthus, sind ja nicht nur reine Phantasiegeschichten.

                Bei beiden streiten sich die Gelehrten über den möglichen "wahren" Gehalt der resultierenden Sagen. Immerhin war Schliemann überzeugt Troja gefunden zu haben und viele suchen immer noch nach Beweisen dafür das Arthur wirklich existiert hat. Es gibt sogar Theorien die besagen, dass Arthur gar kein König war, sondern eher ein General oder Kriegsherr, der für und gegen die verschiedenen Könige im Britannien des 5./6. Jahrhunderts kämpfte und sie schließlich im Kampf gegen die aus dem Osten einfallenden germanischen Stämme der Angeln und Sachsen einte.

                Beide Filme "versuchen" den wahren Kern der bekannteren Sagen zu zeigen. Und da haben die mystischen Elemente, wie die griechischen Götter bei "Troja", oder der Zauberer Merlin bei "King Arthur" keinen Platz. Es ist nur ein anderer Anspruch, aber kein Ausdruck des "Realismus"-Phänomens schlecht hin.

                Btw, gerade den King Arthur Film fand ich gerade wegen des Anspruchs hinter die Sage sehen zu wollen, sehr enttäuschend. Viel besser fand ich in dieser Hinsicht die Warlord-Romantrilogie (The Winter King / Enemy of God / Excalibur) von Bernard Cornwell. Man bekommt dort einen wesentlich besseren Eindruck vom Britannien des 5./6. Jahrhunderts ganz ohne Zauberer und Ritter und einem Arthur, der in der ganzen Trilogie nie ein König ist.
                Zitat von Logan5
                Nun, scheinbar leben wir in einer entmystifizierenden, oberflächlichen Zeit. Nicht umsonst wird die neue BSG - Serie von aller Welt hoch gelobt, während das Original doch eher belächelt wird. Mir gefällt diese Entwicklung nicht. ... Das wird dann für realistischer gehalten.
                Ich hab ja schon im vorletzen Abschnitt versucht zu erläutern, was ich unter "Realismus" in heutigen Produktionen verstehe und worin ich die Ursache dafür sehe. Daher teile ich auch die Ansicht von der entmystifizierten oberflächlichen Zeit nicht.

                Belächelt wird die alte Serie wohl in erster Linie von denen, die sie mit dem Maß messen, dass man für die neue Serie anlegt. Das ist unfair, denn die alte Serie hatte nie den gleichen Anspruch, den die neue hat.

                Diejenigen, die die alte Serie trotzdem belächeln, obwohl sie sie nicht an der neuen Serie messen, tun diese möglicherweise, weil die alte Serie doch so ihre Schwächen hatte (auch gemessen an ihrem eigenen Anspruch und dem was damals Maß der Dinge war).

                Man kann die alte Serie trotz ihrer Schwächen mögen. Und man sollte die neue Serie nicht deshalb hassen, weil sie nicht versucht in jeder Beziehung das Original zu imitieren.
                Zitat von Logan5
                An die Stelle von Freundschaft, Hilfsbereitschaft und Heldentum sind Mißtrauen, Egoismus und Zynismus getreten. Utopische Träume von fernen Welten werden zu düsteren Alpträumen ohne Hoffnung.
                Gerade dem ersten Teil stimme ich gar nicht zu. Wären diese Werte in der neuen Serie komplett abwesend, wie es der Satz suggeriert, dann würden der Serie der eine oder andere Charakter fehlen. Ich winke da einfach mal mit dem Zaunpfahl in Richtung meines Nicknames...

                Der zweite Satz zielt wieder auf die unterschiedlichen Ansprüche von oBSG und nBSG. Und das "ohne Hoffnung" bestreite ich auch. Gerade durch die vorherrschende Düsternis, strahlt die Hoffnung eher besonder hell...
                Zitat von Logan5
                Ich mag ein wandelnder Anachronismus sein, aber ich träume nach wie vor gerne. Das mag als Weltflucht betrachten, wer möchte. Für meinen persönlichen Geschmack ist die alte Galactica die einzige Galactica und ich werde sie sicher noch unzählige Male ansehen, auch wenn ich sie schon auswendig kenne. Um Ronald Moores Re - Imagine werde ich demnächst allerdings einen riesigen Bogen machen.
                Soll diesem Fürst Iblis doch folgen wer will.
                Jedem das seine.

                Ein letztes Mal nehme ich an der Art Anstoß, wie Ron Moore sozusagen der schwarze Peter zugeschoben wird. Und ihn mit jener Figur der Originalserie gleichzusetzen, die dort das personifizierte Böse war, ist doch albern, oder?

                Insgesamt schätze ich mich als den Glücklicheren:

                Ich werde bestimmt mal wieder reinschauen, wenn "Kampfstern Galactica" oder "Mission Galactia" im Fernsehen wiederholt werden.

                Und ich werde einen Bogen um Folgen, wie etwa "Fire in Space" machen. Oder die Episode mit dem Einhorn und den Kindern, oder die Folge auf der Westernwelt mit den Cowboyhüten aus Blech...

                Und ich freue mich auf 20 "neue" Galactica Folgen diesen Herbst und drücke die Daumen, dass die Serie noch ein oder zwei weitere Seasons bekommt.
                Zuletzt geändert von helo; 01.07.2006, 22:52.

                Kommentar


                  #83
                  Zitat von Logan5
                  auch wenn ich denke, dass das primäre Thema der Serie die Amerikaner wesentlich direkter betrifft als uns
                  Es ist in den USA vielleicht relevanter. Das heißt aber keineswegs, dass uns diese Themen nicht betreffen

                  Sowohl in Europa als auch in Deutschland, haben Politiker ebenfalls strengere Gesetze in Namen des "War on Terror" erlassen. Diese gehen vielleicht nicht so weit, wie der Patriot Act, aber auch hier hat man Grundrechte eingeschränkt, im Glauben man würde dadurch sicherer.
                  Was z.B. immer noch umstritten ist, ist die Speicherung aller Telekommunikations Verbindungsdaten in Europa.
                  Oder die Behandlung von Gefangenen und Verdächtigen. Als bei RTL2 "Flesh and Bone" lief, war gerade die El Masri Affäre aktuell.
                  Oder das Luftsicherheitsgesetz, dass erlassen wurden um entführte Flugzeuge notfalls abzuschießen und dann vom Bundesverfassungsgericht gekippt wurde

                  Wir leben hier nicht in einem Vakuum. Deutschland ist mit Soldaten am "War on Terror" beteiligt, Deutsche wurden schon von Geheimdiensten entführt, unsere eigenen Sicherheitsbehörden sind weltweit aktiv, und unsere Freiheiten werden zum Teil eingeschränkt.

                  Nun, scheinbar leben wir in einer entmystifizierenden, oberflächlichen Zeit.
                  Oberflächlich? Wohl kaum. Wenn etwas oberflächlich ist, dann sind es Serien der 70er und 80er Jahre, die fast ausnahmelos eine einfache Schwarz/Weiß-Sicht haben.
                  Heutige Produktionen versuchen die Welt so darzustellen wie sie ist. Komplex, undurchschaubar und zum Teil schwer erklärbar.

                  Auf dramatischer Seite wird öfters übertrieben. Aber die schlechten Seiten der Charaktere zu betonen, macht die Geschichten nun mal interessanter.
                  Schon in der Antike gab es tragische Helden, weil die Autoren wussten, dass sich Leute eher mit fehlerhaften Personen identifizieren

                  Wenn man "Held" nicht nur synonym zu "Protagonist" verwendent ist es für mich sinnlos jemanden zu zeigen, der nichts für seine Errungenschaften leisten muss; jemanden der nur gewinnt, weil ihn die Geschichte entsprechend verbogen wird

                  An die Stelle von Freundschaft, Hilfsbereitschaft und Heldentum sind Mißtrauen, Egoismus und Zynismus getreten.
                  nBSG - wie viele andere Produktionen der letzten 10-15 Jahre - zeigt beide Seiten der Menschen.

                  Freundschaft/Liebe: Helo und Sharon, Adama und Tigh, Roslin und Adama, Kara und Lee, Lee und Bill Adama, Cally und Tyrol, etc.

                  Lee mag sich gegen seinen Vater stellen, aber das hatte mehr professionelle Gründe. Nachdem Adama niedergeschossen wurde, sieht man wie sehr er ihn doch liebt (das Ende von KLG und vor allem "Valley of Darkness"). Das ist echte Famile. In TOS stand da nichts dahinter.
                  Oder Adama und Roslin. Die beiden hatten riesige Differenzen, haben sie dann aber überwunden. Ihre Freundschaft wirkt gerade deshalb so stark.
                  Das kann man auch als klassische Karthasis betrachten

                  Leute wie Lee, Helo oder sogar Starbuck können auch Helden sein. Aber sie müssen dafür arbeiten und leiden.
                  Mitunter vollbringen auch "Bösewichte" wie Baltar oder Sharon gute Taten

                  Allgemein sind die meisten Drama Charaktere sind von solchen Dualismen geprägt.
                  Das einer solchen Extrembetrachtung abzurteilen ist falsch und bringt nichts. Die Darstellungen haben sich in die andere Richtung verschoben, aber nicht unbedingt völlig

                  Klassische Space Operas haben ihren Platz im Kino, wo man auch mal für zwei Stunden die Zuschauer nur durch Spezialeffekte und die Darstellung einer Welt beeindrucken kann. Auf die Dauer wirkt das aber hohl und weniger befriedigend.
                  Es gibt Ausnahmen (nicht nur in der Science Fiction), die zwar nicht bei Kritikern, aber bei genug Zuschauern beliebt sind um fortzubestehen. Aber in meinen Augen kann reine Popularität nicht der Grund sein etwas zu schreiben.

                  Nostalgie mag eine schöne Sache sein, aber ob eine neue Serie im Stil von TOS den selben Effekt auf die Zuschauer gehabt hätte wie damals ist fragwürdig


                  Übrigens vergleiche ich TOS nicht unbedingt direkt mit nBSG. Ich habe die Serie als Kind gemocht, aber mir sind schon da Ungereimtheiten aufgefallen, auch wenn ich sie nicht so in Worte fassen konnte.
                  "Gun on Iceplanet Zero" ist da so ein Beispiel. Mir war schon als Kind nicht klar, weshalb die Flotte gerade da entlang fliegen musste. Abgesehen davon gefällt mir heute noch die Prämisse der Folge, aber das wird schnell durch Boxey, den Daggit und dann diese Klone zerstört.
                  Oder allgemein, Baltar nicht vorhandenen Motivationen für seine Taten. Mir war nie klar weshalb er auf der Seite der Cylonen war
                  Zuletzt geändert von Serenity; 01.07.2006, 21:50.
                  "Bright, shiny futures are overrated anyway" - Lee Adama, Scar
                  "
                  Throughout history the nexus between man and machine has spun some of the most dramatic, compelling and entertaining fiction." - The Hybrid, The Passage

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                    #84
                    Ich bin einfach nur froh, überhaupt mal wieder irgendeine Weltraum-Scifi-Serie mit Weltraum-Kämpfen zu sehen, die als Alternative zum genialen Babylon 5 steht und dem doch noch akzeptablem Star Trek.

                    Ich vermisse Robo-Zylonen, bzw. finde, dass man sie viel öfters sehen sollte, aber gib mich wenigstens mit den Zylonenjägern zufrieden.

                    Mir gefallen einige Sachen bei der Re-Inszenierung auch nicht, aber solange ich unterhalten werde, einen netten Soundtrack kriege, action-reiche Kampfszenen, hin und wieder ein bisschen Drama usw., bin ich zufrieden.

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                      #85
                      Wie gesagt - Jedem das Seine.

                      Ich bin eben der Meinung, die Serie hätte auch einfach unter einem anderen Namen an den Start gehen können, weil sie mit der Originalserie genau so wenig zu tun hat, wie diese mit Star Wars. Das Eine mag zwar das Andere in gewisser Weise inspiriert haben, aber da hören die Gemeinsamkeiten auch schon auf. Dennoch trägt die Serie den Namen Battlestar Galactica und ist um Längen erfolgreicher als sein Vorgänger. Unter diesen Umständen bezweifle ich doch stark, dass es jemals eine Serie geben wird, die sich am Original orientiert und die Elemente beinhaltet, die mir an der alten Serie so gefallen haben. Natürlich muss ich mir die neue Serie nicht angucken und das werde ich wohl auch nicht mehr, weil ich sie zusätzlich noch total langweilig und phantasielos finde, aber ärgerlich ist es für mich trotzdem.

                      Die Sache mit der Oberflächlichkeit war im Übrigen weniger auf Charaktertiefe bezogen. Ich denke nämlich, dass uns das symbolische, metaphorische Denken allmählich abhanden kommt. Weder in der Artussage, noch in der Ilias und auch nicht bei - was für ein Vergleich - Kampfstern Galactica geht es um die Darstellung von Fakten pragmatischer Natur, sondern auch um philosophische Fragen über die Existenz und die Herkunft des Menschen. In den Neunzigern gab es noch einige Serien, die an dieser Thematik interessiert waren, wie Babylon5 oder auch Xena, während so etwas heute eher selten geworden ist. Es geht heute mehr darum, Fakten hinter den Mythen zu sehen, wobei vergessen wird, dass der Mythos als solcher nicht Geschichtsschreibung, sondern Gleichnis sein will und damit einen ganz eigenen Wert besitzt.

                      Das mit Ron Moore als Count Iblis war auch eher scherzhaft gemeint und sollte mal nicht ganz ´so ernst genommen werden

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                        #86
                        Zitat von Logan5
                        Ich bin eben der Meinung, die Serie hätte auch einfach unter einem anderen Namen an den Start gehen können, weil sie mit der Originalserie genau so wenig zu tun hat, wie diese mit Star Wars.
                        Ich weiß nicht, ob ein anderer Name einen Unterschied gemacht hätte. Dazu kommt, dass der Name ganz am Anfang stand. Es war ja nicht so, dass Moore und Eick die Idee hatten, eine Serie "so ähnlich wie Battlestar Galactica, nur realistischer" zu machen, sondern sie hatten den Auftrag eine neue "Battlestar Galactica"-Serie zu machen. Die Unterschiede waren dann das Resultat und da wäre ein Umbenennen der Serie ein ungewöhnlicher Schritt gewesen. Gewissermaßen lebt das neue Galactica ja auch ein wenig von den Unterschieden zum alten Galactica.
                        Zitat von Logan5
                        Unter diesen Umständen bezweifle ich doch stark, dass es jemals eine Serie geben wird, die sich am Original orientiert und die Elemente beinhaltet, die mir an der alten Serie so gefallen haben.
                        Wobei da auch die Frage ist, sind diese Elemente überhaupt für eine neue Serie greifbar? Vieles von dem, was das Flair des Original-Galactica ausmacht dürfte unwiederbringlich verloren sein. Da könnte eine versuchte Fortsetzung des Originals sogar noch enttäuschender werden, als das Remake. Immerhin steht das Remake getrennt vom Original, bei einer Fortsetzung wäre das nicht der Fall.
                        Zitat von Logan5
                        Natürlich muss ich mir die neue Serie nicht angucken und das werde ich wohl auch nicht mehr, weil ich sie zusätzlich noch total langweilig und phantasielos finde, aber ärgerlich ist es für mich trotzdem.
                        Ich halte jede Form von sich ärgern in Bezug auf eine Fernsehserie für verschwendete Emotion , aber auch hier gilt "Jedem das Seine...".
                        Zitat von Logan5
                        Weder in der Artussage, noch in der Ilias und auch nicht bei - was für ein Vergleich - Kampfstern Galactica geht es um die Darstellung von Fakten pragmatischer Natur, sondern auch um philosophische Fragen über die Existenz und die Herkunft des Menschen.
                        Dieser schön formulierte Satz steht doch eigentlich nur für eine sehr simple Meinung, nämlich das eine Geschichte nur auf "eine" Art erzählt werden darf. Eben die Art, die man persönlich als die "originale" Art empfindet. Aber genau hier liegt der Irrtum. Damit Geschichten die Zeit überdauern ist es wichtig die Erzählweise zu variiern und damit für das jeweils moderne Publikum interessant zu halten.

                        Die Ilias repräsentiert einen Erzählstil, wie er einmal in der Antike "modern" war. Für viele Völker der damaligen Zeit waren Götter personifizierte Wesen, die sich in ihren Eigenheiten nicht großartig von den Menschen unterschieden. Wenn in einem Werk wie der Ilias die Götter als Akteure auftauchen, dann spiegelt das die Weltsicht des Autors und seines Zielpublikums wieder. Allerdings ist dies eine Sicht, die der Großteil des heutigen Publikums nicht teilt. Gott wird von denen, die noch an ihn glauben als übermenschliches unfehlbares Wesen gesehen, was so ziemlich das Gegenteil der alten antiken Götter ist.

                        Trotzdem bleibt die Geschichte um den trojanischen Krieg interessant, selbst wenn man die mystischen Apekte außen vor läßt. Man kann sie (muss aber nicht) dem heutigen Zuschauer in einer Weise präsentieren in der zwar die Akteure an die antiken Götter glauben, aber die Existenz derselben für den Zuschauer nicht zwangsläufig als Fakt hingestellt wird. Darin ergibt sich dann wieder eine andere Genre-Einordnung. Im Falle von Troja, wäre es dann meinetwegen "historisches Drama", anstelle von "historische Fantasy".

                        Die andere Richtung geht auch: Seinerzeit habe ich mich anfangs immer über die Serien Herkules und Xena geärgert (ja, auch ich stand nicht immer über solchen Emotionen... ), weil beide Serien aus historischer Sicht totaler Unsinn sind. Die Hauptfiguren treffen im Rahmen der Serien auf Figuren, die zeitlich jahrhunderte, ja sogar jahrtausende auseinanderliegen (Beispiele im Extrem: Odysseus, Julius Cäsar, König Arthus), trotzdem wird der Eindruck erweckt alles spielt im Zeitraum von nur wenigen Jahren. Dazu kommen noch Kostüme und Kulissen, die nicht mal im Ansatz versuchen historisch korrekt zu sein.

                        Erst ein Freund brachte mich darauf, dass nicht die Serien schlecht gemacht waren, sondern das meine Sichtweise auf die Serien falsch war. Ich wollte um jeden Preis eine historische Serie sehen (und daran maß ich beide Serie natürlich), aber das Ziel der Macher war ein ganz anderes. In Herkules und Xena wird ein ähnlicher Erzählstil verwandt, wie er z.B. in der Ilias verwendet wird. Götter sind nicht einfach nur Religion, etwas woran die Menschen glauben, sondern die Götter "existieren" wirklich im Rahmen dieser Serie und agieren mit den Hauptpersonen (eine der Hauptpersonen ist ja sogar ein Halbgott). Und die Götter werden so dargestellt, wie sie sich die Menschen in der Antike wohl vorgestellt haben. Ja sie sind mächtig, aber sie sind keineswegs fehlerlos, sondern ganz im Gegenteil herrlich fehlerbehaftet und die Menschen sind für sie wie Spielzeuge. Die Interaktion von Göttern und Menschen sind die Hauptgeschichte beider Serien, der Rest ist nur Nebensache und dient dem Hauptzweck. Aber man muss diese Sicht verstehen, um an den Serie Spaß haben zu können.

                        Dann wäre da noch die Arthussage. Die Version die wir heute als "die" Arthussage kennen, stammt vom Ende des Mittelalters (schlagt mich, frühes 15. Jahrhundert?). Aber, es ist nur die "endgültige" Fassung, nicht die ursprüngliche. Die Arthussage war im Mittelalter unheimlich populär, wenn man so will das "Star Trek" des Mittelalters

                        Die Geschichte selbst ist im späten 5., frühen 6. Jahrhundert angesiedelt. Brittanien war bis Anfang des 5. Jahrhunderts eine römische Provinz gewesen, dann begann das römische Imperium zu zerfallen und Rom zog seine letzten Legionen aus Brittanien zurück. Die Briten waren nach Jahrhunderten der Fremdherrschaft wieder ihre eigenen Herren, aber die Spuren der römischen Besatzungszeit waren nicht spurlos vorrübergegangen. Nur noch wenige Briten hingen der alten keltischen Religion an, ein Großteil der Bevölkerung war bereits christianisiert. Politisch zerfiel das ehemals von Rom verwaltete Territorium (umfasste in etwa das heutige England + Wales) in kleinere Königreiche, die mal miteinander verbündet waren, mal miteinander Krieg führten. Gleichzeitig entstand eine neue Bedrohung von außen. Germanische Stämme, die Angeln und Sachsen drangen über die Nordsee nach Brittanien ein und begannen die Briten von Osten her zu verdrängen. In diese Zeit gehört die Arthus-Figur. Ein Anführer der in etlichen Schlachten kämpfte und den Vormarsch der Angeln und Sachsen eine Zeit lang aufhalten konnte.

                        Die ersten schriftlichen Erwähnungen von Arthus stammen aus dem 7. oder 8. Jahrhundert, also einige Jahrhunderte nachdem die Geschichte eigentlich spielt. Ob die Geschichte die erste Zeit über nur mündlich überliefert wurde, oder andere schriftliche Quellen existierten, die später verloren gingen, ist nicht bekannt. Der Punkt ist: In diesen frühen Quellen gibt die Arthus-Legende nicht viel mehr her, als das Arthus ein Anführer war, der gegen verschiedene Gegner kämpfte. Keine Erwähnung vom heiligen Gral, Lanzelot oder gar Merlin. Ganz zu schweigen davon, dass Arthus auch kein Ritter war (militärisch gab es als Vorbild in jener Zeit höchsten die schwere römische Kavallerie, der Ritter als gepanzerter Einzelkämpfer zu Pferd entstand erst später und die ritterlichen Ideale entstanden auch erst sehr viel später im Mittelalter).

                        Trotzdem entstand aus dieser spärlichen Urfassung die heute bekannte Sage. Nur wie? Tja, wenn man so will, dann ist die heutige Arthus-Legende genauso eine Reimagination, wie das neue Battlestar Galactica. Die Geschichte wurde im Laufe des Mittelalters immer wieder erzählt und mit der Zeit ausgeschmückt. So fanden die Gralssuche oder der Zauberer Merlin Eingang in die Geschichte.

                        Was ich da mit zeigen will: Es gibt keine einzige oder gar richtige Art eine Geschichte zu erzählen. Es kommt immer auf die Intention an. Und um die Geschichte zu verstehen, sollte man die Intention des Erzählers kennen/verstehen. Ist das nicht der Fall, dann kann es passieren, dass man den Eindruck bekommt eine Geschichte schlecht erzählt zu bekommen, während man in Wirklichkeit nur nicht versteht worum es dem Erzähler eigentlich geht.
                        Zitat von Logan5
                        In den Neunzigern gab es noch einige Serien, die an dieser Thematik interessiert waren, wie Babylon5 oder auch Xena, während so etwas heute eher selten geworden ist.
                        Nur nebenbei erwähnt: David Eick, einer der Produzenten des neuen Galactica, war auch Produzent bei Xena. Es kam also nicht von ungefähr, dass Lucy Lawless jetzt bei Galactica mitspielt.

                        Abgesehen davon würde ich nicht so weit gehen im derzeitigen Mangel von Serien wie B5 oder Xena gleich den Untergang des westlichen Abendlandes zu sehen. Anders als es meist gerne dargestellt wird, entwickeln sich die Dinge nicht konstant zum Schlechten. Eher ist es so, dass sich verschiedene Strömungen abwechseln. Erzählstile wie die in B5 oder Xena kommen wieder, auch wenn sie im Moment nicht so populär scheinen.
                        Das mit Ron Moore als Count Iblis war auch eher scherzhaft gemeint und sollte mal nicht ganz ´so ernst genommen werden
                        Das mit Count Iblis als Scherz war klar. Woran ich Anstoß nahm war die mehrfache Darstellung Ron Moores als dem großen Übel, dass dem Entstehen eines würdigeren oBSG-Nachfolgers im Wege steht.

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                          #87
                          Die Entstehungsgeschichte des Sagenkreises um König Arthur war mir bereits bekannt und natürlich hast du Recht, dass sich solche Erzählweisen im Lauf der Zeit ändern. Mir gefällt beispielsweise was Marion Zimmer - Bradley aus diesem Stoff gemacht hat. Sie hat ihn für eine moderne Zeit adaptiert, gibt den Figuren mehr Charaktertiefe, macht die Verwicklungen komplizierter und dichtet Eigenes hinzu, aber dennoch bleibt sie der Atmosphäre der Sage treu.
                          Alles wirkt glaubwürdiger bleibt aber dennoch phantastisch und mystisch.
                          Der "King Arthur" - Film versucht nun sich historische Fakten vorzustellen. Sicher ist das ein neues Genre. Vielleicht sind richtig und falsch hier wirklich nicht die angebrachten Begriffe, aber ich weiß, welchen Stil ich vorziehe. Der Film kann mir gestohlen bleiben. Etwas Anderes wäre es, wenn er tatsächliche Fakten liefern könnte.

                          Nun ist aber, wie du schon beschrieben hast, die Arthussage etwas, was über die Jahrhunderte mit viel Phantasie angereichert und dementsprechend verändert wurde. Sie wurde zum Mythos und damit zu einem Text symbolischer statt historischer Natur. In dieser Form, wenn auch immer wieder abgewandelt hatte er bisher Bestand. Warum muss man ihn denn jetzt auf sein historisches Gehalt reduzieren und ihm damit jegliche Tiefe nehmen?

                          Nun ist aber die Galactica noch kein halbes Jahrhundert alt und soll jetzt schon dermaßen radikal umgeschrieben werden, dass man sie kaum wiedererkennt? Ich hätte überhaupt nichts gegen ein moderne Fassung, auch nicht gegen charakterlichen Tiefgang und komplexere Handlungen. Ich bin ein großer B5 - Fan und hätte mir ein Galactica - Remake oder eine entsprechende Fortsetzung (was bei Star Trek schließlich auch geklappt hat) in einem ähnlichen Stil wunderbar vorstellen können. Galactica hatte so viele gute Facetten, die man erneut hätte aufgreifen und weiterführen können.
                          Statt dessen konzentriert man sich auf die reine Kriegsthematik.

                          Mir fehlt die Phantasie in dieser Serie. Alle Figuren haben amerikanische Namen, man kommuniziert mit alten Schnur - Telefonen, schießt mit Maschinengewehren. Alles sieht aus wie bei uns und das bei Menschen, die aus einer anderen Galaxis kommen. Zufälliger Weise verlief deren Entwicklung - abgesehen davon, dass sie eben Raumschiffe haben - genauso wie Unsere. Dieser Pseudorealismus nervt mich einfach, zumal ich es eben gerade nicht für sonderlich realistisch halte.

                          Abgesehen davon ist das Letzte, was ich in irgendeiner Fernsehserie sehen will, wie einem Baby in seinem Kinderwagen das Genick gebrochen wird. Schon gar nicht, wenn man bedenkt, wen die Zylonen repräsentieren sollen. Ich finde so etwas einfach geschmacklos.Aber das mal nur am Rand.

                          Außerdem mag ich diesen ewigen Militärpathos einfach nicht. Sätze wie "Sir, es war mir eine Ehre unter ihnen gedient zu haben" lösen bei mir eher Brechreiz aus als irgend etwas Anderes. Dieser spezielle Satz steht sogar ganz oben auf der Liste mit Sätzen, die ich nie wieder in einer Serie hören möchte. Im BSG - Piloten kam der dann gleich mehrfach hintereinander, was der Sendung bei mir keine Pluspunkte gegeben hat.

                          Ich verstehe einfach nicht, wieso man sich so weit vom Original entfernen musste. Da komme ich dann wieder zu Mr. Moore, der bei mir nun mal wirklich den Schwarzen Peter hat (genau wie Rick Berman bei Star Trek) und dem das Original doch ganz offensichtlich nicht gefallen hat.
                          Zum Glück hat ihn keiner gefragt, ob er die Grimmschen Märchen umschreiben will, sonst wäre Dornröschen heute womöglich ein komatöser Crackabhängiger und die Prinzessin (das ist natürlich nur der Spitzname von Krankenschwester Clara) würde ihn, beim Versuch ihn mithilfe von Viagra zu vergewaltigen, ausversehen aufwecken.

                          Oder man stelle sich ein Re - Imagine von Star Wars vor.
                          Luke "Skywalker" Smith lebt auf einem erdähnlichen Planeten, wo er von 2 vom Menschen kaum zu unterscheidenden Robotern über Pläne der Rebellenallianz informiert wird. Obi Wan Kenobi und diesen ganzen Humbug mit der Macht lassen wir mal weg. Die Schläfereinheiten des Imperiums versuchen die Rebellen zu unterwandern und sie durch Anschläge gefügig zu machen. Zusammen mit John "Han Solo" Jones macht er sich dann auf nach Alderaan, aber gerade als die Telefonverbindung steht explodiert der Planet. Hinter diesem gemeinen Anschlag steckt Doris Vader, die eigentlich Lukes Urgroßmutter ist, und die deswegen von bösen Gewissensbissen heimgesucht wird. Außerdem hat sie Krebs!
                          Wer hätte George Lucas so etwas verziehen?
                          Aber mit Galactica kann man's ja machen!

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                            #88
                            Zitat von Logan5
                            Nun ist aber, wie du schon beschrieben hast, die Arthussage etwas, was über die Jahrhunderte mit viel Phantasie angereichert und dementsprechend verändert wurde. Sie wurde zum Mythos und damit zu einem Text symbolischer statt historischer Natur. In dieser Form, wenn auch immer wieder abgewandelt hatte er bisher Bestand.
                            Aber auch nur die letzten 600 Jahre oder so. Davor muss die Arthussage mindestens genauso lange ständig im Fluß gewesen sein. Jede Erzählung war ein bisschen anders, jeder Erzähler fügte etwas hinzu oder ließ etwas weg. Zwischendurch wurde immer wieder mal eine Fassung aufgeschrieben und wenn wir Glück hatten, wurde diese Fassungen überliefert und geben uns heute einen Eindruck von der Entwicklung dieser Geschichte. Und nur weil eine Fassung für einen längeren Zeitraum konstant war, bedeutet das doch nicht, dass man die bekannte Version nicht nochmal neu interpretieren kann. Was im übrigen so ziemlich jede der Verfilmungen der letzten 100 Jahre getan hat. Da macht eine Variante mehr oder weniger kaum einen Unterschied.
                            Zitat von Logan5
                            Warum muss man ihn denn jetzt auf sein historisches Gehalt reduzieren und ihm damit jegliche Tiefe nehmen?
                            Vielleicht weil es nicht so sehr ein reduzieren ist, sondern der Geschichte eine neue Variante hinzufügt? Der Reiz liegt ja darin die Geschichte so zu erzählen, dass die Arthus-Geschichte (nicht die Sage) in den historischen Kontext des 5./6. Jahrhunderts passen "könnte". Es gab keine Ritter zu dieser Zeit, Zauberer auch nicht. Aber Britannien machte in dieser Epoche grosse Veränderungen durch. Wie könnte also der historische Kern der Arthus-Geschichte ausgesehen haben (der Teil der nicht überliefert wurde)? Wie konnte ein einzelner (?) Kämpfer so viel Einfluß auf die Geschichte nehmen, dass auch 1500 Jahre später immer noch Erinnerungen an seine Taten vorhanden sind?

                            Und nur nochmal zur Klarstellung: Der "King Arthur"-Film hatte zwar diese Zielsetzung, hat diese aber denkbar schlecht umgesetzt. Ganz abgesehen davon das im Film Fehler vorkommen bei denen sich einem die Fußnägel aufrollen (etwa das die Sachsen von nördlich des Hadrianswalls nach Britannien einfallen ). Besser nimmt sich Cornwells Romantrilogie des Themas an.
                            Nun ist aber die Galactica noch kein halbes Jahrhundert alt und soll jetzt schon dermaßen radikal umgeschrieben werden, dass man sie kaum wiedererkennt?
                            Warum sollte es da ein Zeitlimit geben? So etwa nach 50 Jahren ist es ok, aber nach 25 Jahren noch nicht. Und das man die Geschichte nicht wiedererkennt ist falsch! Die Änderungen entsprechen nur nicht den Erwartungen einiger Fans der alten Serie. Der Schwerpunkt ist verlagert, aber Battlestar Galactica ist immer noch erkennbar.
                            Ich hätte überhaupt nichts gegen ein moderne Fassung, auch nicht gegen charakterlichen Tiefgang und komplexere Handlungen.
                            Sehr gut! Modern. Check! Tiefgang. Check! Komplex. Check! Alles da beim neuen Galactica.
                            Ich bin ein großer B5 - Fan und hätte mir ein Galactica - Remake oder eine entsprechende Fortsetzung (was bei Star Trek schließlich auch geklappt hat) in einem ähnlichen Stil wunderbar vorstellen können.
                            Ich auch. Das könnte dann der Stoff für das nächste Galactica Remake sein. Bei diesem paßte der B5-Part nicht mehr ins Konzept.

                            Bei einer Fortsetzung bin ich da skeptischer. Wünschenswert wäre eine zeitlich "nahe" Fortsetzung, so wie es die ersten Star Trek Filme im Vergleich zu TOS waren. Aber dafür ist es zu spät. Zu viele der Originaldarsteller sind entweder verstorben oder aus dem Geschäft. Man stelle sich vor, man hätte "Den Zorn des Khan" ohne William Shattner und Ricardo Montalban verfilmen müssen? Genauso ist es bei Galactica. Ohne Lorne Greene und John Colicos fehlen die beiden entscheidenden Hauptpersonen.

                            Und eine Fortsetzung im TNG-Stil? Ich weiß nicht. Mir erscheint als würde man dann genau den interessanten Teil einer Galactica Fortsetzung weglassen. Ich würde wissen wollen, wie es unmittelbar nach "The Hand of God" weitergeht, nicht 30 oder 100 Jahre später. Da wirkt ein Remake für mich immer noch attraktiver. Aber ich lasse mich gern eines Besseren belehren.
                            Galactica hatte so viele gute Facetten, die man erneut hätte aufgreifen und weiterführen können.
                            Ganz richtig. Und auf "einige" davon konzentriert sich die neue Serie. Das es noch weitere gibt die nicht aufgegriffen wurden steht außer Frage, aber es muss ja nicht immer ein 1:1 Remake sein.
                            Statt dessen konzentriert man sich auf die reine Kriegsthematik.
                            Keineswegs. Die Serie greift noch viele andere Themen auf.
                            Mir fehlt die Phantasie in dieser Serie.
                            Das liegt daran, dass du die falsche Art von Phantasie in dieser Serie suchst. Dir geht es so wie mir seinerzeit bei Herkules und Xena. Ich habe historische Genauigkeit bei den Kostümen und Kulissen gesucht. Ich weiß wie ein römischer Legionär in den verschiedenen Epochen der Republik und des Imperiums auszusehen hatte. Was die Typen bei Xena trugen gehörte nicht dazu. Aber historische Genauigkeit war nicht das Anliegen bei Xena oder Herkules.

                            Bei Galactica ist es genauso. Es war nicht das Ziel eine "fremdartige" außerirdische Kultur darzustellen. Stattdessen werden die Ähnlichkeiten zu uns betont. Die Unterschiede sind auch da, aber sie werden subtiler eingebaut.
                            Abgesehen davon ist das Letzte, was ich in irgendeiner Fernsehserie sehen will, wie einem Baby in seinem Kinderwagen das Genick gebrochen wird. Schon gar nicht, wenn man bedenkt, wen die Zylonen repräsentieren sollen.
                            Ok, die Szene aus der Miniserie.
                            Was repräsentieren die Cylonen denn? Die Cylonen in beiden Serien sind verantwortlich für den Tod von Milliarden Menschen. Aber die Originalserie geht darüber einfach so hinweg. Athena vergießt ein paar Tränen um Zak und das wars. Schwamm drüber. Ist das angemessener Umgange mit der Thematik eines Holocaust?

                            Das ist ein bisschen so, wie bei jemandem der gerne Fleisch isst. Aber um Gottes Willen man zwinge ihn nicht dazu dabei zuzusehen wie die Kuh oder das Schwein geschlachtet wird. Das ist ja eklig und verdirbt einem den Appetit.

                            Das neue Galactica stellt sich der Thematik. Milliarden Menschen werden von den Cylonen ermordet und ja dazu gehören auch Kinder. Und dieses Cylonenmodell mag aussehen wie eine heiße Blondine, aber auch sie hat ihren Teil zur Vernichtung der Menschheit beigetragen.

                            Wenn man will kann man aus der Szene noch mehr rausholen. Der Ausdruck auf Six Gesicht als sie weggeht? Schuldgefühle, Bedauern? Wer weiß. Aber sowas bietet Möglichkeiten zur Charakterentwicklung in einer Serie.

                            Und keine Sorge alles nur Film. Dem Baby geht es natürlich in Wirklichkeit gut.
                            Außerdem mag ich diesen ewigen Militärpathos einfach nicht. Sätze wie "Sir, es war mir eine Ehre unter ihnen gedient zu haben" lösen bei mir eher Brechreiz aus als irgend etwas Anderes. Dieser spezielle Satz steht sogar ganz oben auf der Liste mit Sätzen, die ich nie wieder in einer Serie hören möchte. Im BSG - Piloten kam der dann gleich mehrfach hintereinander, was der Sendung bei mir keine Pluspunkte gegeben hat.
                            Klar kam der Satz in der Miniserie mehrfach hintereinander (zweimal, glaub ich), aber war der Situation auch angemessen, oder? Keine Angst, dieser Satz kam in den bisherigen 33 weiteren Folgen nicht mehr vor. Und natürlich würde man bei einer Serie, die in einem militärischen Umfeld spielt (was ist wohl ein Kampfstern, wenn nicht ein Flugzeugträger im Weltall?) auch einen gewissen Grad an "Militärpathos" erwarten (den gab es sogar in B5 und Star Trek). Aber klar, wenn einem das ganze Konzept nicht paßt, dann ist das Militärpathos ein willkommener Grund um noch ein paar mühevoll zusammengekratzte Minuspunkte zu vergeben...
                            Ich verstehe einfach nicht, wieso man sich so weit vom Original entfernen musste. Da komme ich dann wieder zu Mr. Moore, der bei mir nun mal wirklich den Schwarzen Peter hat (genau wie Rick Berman bei Star Trek) und dem das Original doch ganz offensichtlich nicht gefallen hat.
                            Rick Berman war ein Schlipsträger der einige Jahre lang die ihm übertragene Aufgabe TNG zu verwalten gut erledigt hat. DS9 hat er auch noch ganz gut auf den Weg gebracht um dann gottlob für den Großteil der Serie die Finger davon zu lassen. Voyager und Enterprise hatten dieses Glück nicht. Wann immer diese Serien nicht den erwarteten Erfolg brachten, lautete sein Motto: "Dann macht es doch einfach wieder so wie bei TNG." Leider ist Voyager dann auch bestenfalls nicht mehr als das: Ein schwacher TNG-Abklatsch. Bei Enterprise wurde er ein bisschen experimentierfreudiger, aber letztlich galt: Too little, too late.

                            Ron Moore ist ein Fan, der zum Drehbuchautor und Produzenten wurde. Er kannte die Schwächen des originalen Galactica und hatte eine Vorstellung davon wie man die Serie neu erzählen konnte, so dass sie eine für die heutige Zeit relevante Geschichte erzählen konnte. Anders als Tom DeSanto ließt er sich allerdings nicht während der Entwicklung der Serie von der lautstarken Internetminderheit der Fans in seiner Vision beeinflußen und kassierte dafür natürlich massive Kritik.

                            Und die Annahme, dass das Original ihm nicht gefallen hat ist natürlich pure Spekulation. Mir erscheint es eher so das er das Original als das sieht was es war, mit allen seinen Stärken und Schwächen. Und nicht durch eine rosarote Brille, durch die rückblickend alles perfekt und makellos wirkt.

                            Oder man stelle sich ein Re - Imagine von Star Wars vor.
                            Hmm, ich würds mir zumindest ansehen oder auch einen Komplett-Reboot von Star Trek, meinetwegen mit Matt Damon als James T. Kirk.

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                              #89
                              Offtopic: Für mich gehört Merlin zu Arthus. Wenn man schon eine zauberlose Camelot-Sage produzieren will, so brauchts immer noch den geheimnisvollen Weisen.

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                                #90
                                Zitat von Makaan
                                Offtopic: Für mich gehört Merlin zu Arthus.
                                Auch OT: Umso interessanter finde ich die Tatsache, dass Merlin erst im Laufe der Zeit in die Geschichte integriert wurde. Die von mir schon erwähnte Romantrilogie von Bernard Cornwell bietet wie ich finde eine sehr interessante Interpretation. Merlin gehört mit dazu, allerdings ist er kein Zauberer/Magier, nichts desto trotz spielt er eine entscheidende Rolle und für die Protagonisten wirken seine Aktionen oft wie Magie, sind es aber nicht. Geheimnisvoller Weiser kommt Cornwells Merlin schon sehr nahe. Auch zur Gralsuche bietet die Romantrilogie eine interessante in die Epoche passende Variante.

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