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Warum ist das Neue BSG so langweilig?

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    Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
    @ Logan5: Also nur noch einen kurzen Kommentar zu deinem Vorwurf, dass nBSG komplett an den Alt-Fans vorbeiproduziert wurde: Ich bin selbst ein "Alt-Fan" und ich kenne auch genügend "Alt-Fans" die zwar anfangs auch skeptisch bezüglich nBSG waren, die aber genau wie ich, sehr schnell überzeugt wurden dass es eine qualitätiv hochwertige, spannende und interessante Neu-Interpretation der alten Serie gewesen ist.
    Ich schließe mich dem mal an. Am "Alt-Fan"-Sein kann man es einfach nicht festmachen. Ich habe "Kampfstern Galactica" zum ersten mal gesehen als es in Erstausstrahlung im Ersten lief. Galactica war damals definitiv ein SciFi-Maßstab für mich (selbst Star Wars habe ich erst Jahre später zum ersten Mal gesehen). Die übrigen Filmzusammenschnitte liefen dann ja auch dort. Und viel später kam dann die restliche Serie irgendwann im Privatfernsehen.

    Ich denke ich kann mich mit Fug und Recht als Alt-Fan bezeichnen und auch für mich gilt, dass nBSG nicht an mir vorbei produziert wurde, sondern im Gegenteil den Nagel voll auf den Kopf getroffen hat.

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      Ich habe als Kind das alte Galactica geliebt. Ich habe immer vor dem Fernseher gesessen, wenn die Filme im Fernsehen kamen. Damals war es cool... Böse Aliens, gute Helden, spannende Action, es war alles da, was ich mochte. Ich habe auch mal im RTL-Nachmittagsprogramm die Serie gesehen und hatte echt Spaß dabei.

      Eben deswegen habe ich mir das neue Battlestar Galactica überhaupt angesehen. Ich hatte hier und da schon ein paar Sachen gehört (Starbuck jetzt eine Frau!) und wollte mir einfach ein eigenes Bild machen. Was ich zu sehen bekam, war kein optisch aufgepeppter Neuaufguss der Gute-Laune-Action-Serie aus den 70ern sondern eine düstere, erwachsene Neuinszenierung der Thematik. Ich war inzwischen 20 Jahre älter geworden und nBSG war genau das, was ich jetzt von einer Serie mit der Thematik erwartete.

      Daher denke ich, dass die Serie nicht an den Altfans vorbeiproduziert wurde. Viel mehr ist sie wie die Altfans auch älter und reifer geworden. Sie ist nur an den ewig gestrigen Altfans vorbeigegangen... und die gibt es bei jedem Franchise.

      LG
      Whyme
      "Und wie alle Priester haben sie als erstes gelernt, Wahrheit mit "Ketzerei" zu übersetzen."
      -Frank Herbert - Der Herr des Wüstenplaneten

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        Zitat von Whyme Beitrag anzeigen
        Ich habe als Kind das alte Galactica geliebt. Ich habe immer vor dem Fernseher gesessen, wenn die Filme im Fernsehen kamen. Damals war es cool... Böse Aliens, gute Helden, spannende Action, es war alles da, was ich mochte. Ich habe auch mal im RTL-Nachmittagsprogramm die Serie gesehen und hatte echt Spaß dabei.

        Eben deswegen habe ich mir das neue Battlestar Galactica überhaupt angesehen. Ich hatte hier und da schon ein paar Sachen gehört (Starbuck jetzt eine Frau!) und wollte mir einfach ein eigenes Bild machen. Was ich zu sehen bekam, war kein optisch aufgepeppter Neuaufguss der Gute-Laune-Action-Serie aus den 70ern sondern eine düstere, erwachsene Neuinszenierung der Thematik. Ich war inzwischen 20 Jahre älter geworden und nBSG war genau das, was ich jetzt von einer Serie mit der Thematik erwartete.

        Daher denke ich, dass die Serie nicht an den Altfans vorbeiproduziert wurde. Viel mehr ist sie wie die Altfans auch älter und reifer geworden. Sie ist nur an den ewig gestrigen Altfans vorbeigegangen... und die gibt es bei jedem Franchise.
        *unterschreib*

        Im übrigen sind es die "ewig gestrigen Altfans", die hier in der Diskussion immer in die Entweder-oder-Richtung steuern. Und wenn ich mich unbedingt zwischen den Serien entscheiden müßte, wenn nur eine der beiden Inkarnationen das "einzig wahre Battlestar Galactica" sein kann, dann entscheide ich mich eindeutig für nBSG. Allein schon, weil es im Gegensatz zur alten Serie seine Prämisse ernst nimmt.

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          Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
          Ich finde sogar heute noch, dass dieser Trailer absolut rockt.
          Ja, das war genau das, was ich sehen wollte.
          Genau!
          Ich verstehe nicht, wieso SF in diesem Art nicht mehr angesagt sein soll. Das erinnert vom Stil doch an Star Wars, was mal als Auszeichnung galt.

          Kann mir jemand erklären, warum Richard Hatch mit seiner Idee nicht akzeptiert wurde?

          Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
          Klar hatte das alte BSG seine Schwächen. Gerade deswegen wäre eine orginalgetreuere Neuauflage für mich ja auch so interessant gewesen. Ich hätte gerne gesehen, dass man einige Aspekte generalüberholt - z.B. das Einzelfolgenkonzept, manche etwas bieder wirkende, konservative Untertöne oder auch die Trefferquoten auf Cylonenseite , aber doch um Himmels willen nicht ausgerechnet die Sachen, die an der Serie gerade so gut waren.
          Du sprichst mir aus der Seele.

          Beim Trailer gewinne ich den Eindruck, dass die Cylonen da schon gefährlicher geworden sind und das Ganze wirkt auch recht dramatisch.

          Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
          Gerade die Charaktere mochte ich sehr gerne, genauso wie die besondere Ästhetik der Schiffe und Kostüme, auch die Anleihen aus vergangenen Erdkulturen und besondere Bezeichnungen wie die Yahrens, Centons, Daggits, Lupos, Cubits etc.., die dem Ganzen etwas Exotisches gaben. Dazu kommt der Abenteueraspekt und dieses Spiel mit allen möglichen Mythen und der legendenhafte Charakter der Geschichte. Galactica war familientaugliche Space Opera, Heldensage und Western in einem.
          Genau das ist es, was Kampfstern Galactica für mich immer ausgemacht hat. In gewisserweise war es "Star Wars für das Fernsehen".

          Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
          Das ist in nBSG alles einer tristen, gegenwartsrealistischen und auf mich absolut langweilig wirkenden Ästhetik gewichen, die es nicht im geringsten vermag, meine Phantasie so zu beflügeln, wie es im Original der Fall war. Die Figuren sind plötzlich alle Anti-Helden, Frauen oder Cylonenmodelle und die etablierten Frauenfiguren gibt es gar nicht mehr, genauso, wie man auf Kinder nahezu verzichtet hat. Statt auf das alte Ägypten oder die Maya zu referieren, haben wir es mit "Marines in Space" zu tun und statt mit coolen Roboter-Gegnern mit poppenden Modell-Cylonen, die auf Bob Dylan stehen.
          Sehr gut ausgedrückt.

          Wie wäre es mit einem Re-Imagining von Star Wars?:
          Die verbrecherischen Rebellen bekämpfen die Republik, um ein Imperium mit den Werten der fanatischen Jedi-Sekte zu schaffen, die sich mit den modernen Werten der Republik nicht vereinbaren lässt.
          Schließlich sind Rebellen in der Realität auch alles andere als die Guten, wäre doch realistisch, oder?

          Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
          Man benutzt den populären Namen der Serie, um ein bestehendes Franchise zu aktivieren, an dem man dann aber gezielt vorbei produziert. Als "Starthilfe" waren Name und alte Fans durchaus willkommen, aber es bestand offenbar von Anfang die Intention, etwas komplett anderes, als die Originalserie zu inszenieren und die Wahrscheinlichkeit, dass man einigen alten Fans damit vor den Kopf stößt, war durchaus abzusehen. Besonders anständig finde ich so etwas nicht.
          Genau so sehe ich das auch. Wie Du bereits geschrieben hst, geht es doch gar nicht um die Rechtslage bezüglich dessen, was Produzenten dürfen oder nicht. Aber war es denn wirklich nötig, den Stoff der Originalserie beim Re-Imagining bis zur Unkenntlichkeit zu verfremden? Das mag man für innovativ halten, aber mir stößt es in der Tat vor dem Kopf.

          Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
          Dass man sich seit nBSG immer wieder von neuen Fans, die das Original z.T. gar nicht wirklich kennen, vorwerfen lassen muss, die alte Serie wäre der letzte Mist und nBSG würde dem eigentlichen Stoff wesentlich besser gerecht, macht es dann auch nicht gerade besser.
          Ja, das ist ärgerlich. Es ist nun wirklich nicht nötig, eine gute SF-Serie auch noch zu verhöhnen.
          Das wäre genauso kontraproduktiv wie Star Trek TOS zu verhöhnen, nur weil es alt ist und die neuen Serien gegenüber TOS gewisse Stärken haben und mehr Staffeln aufweisen können.

          Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
          Interessant finde ich allerdings - was man ja hier im Thread zu den Gerüchten über besagtes Kinoprojekt nachlesen kann - wie wenig begeistert oder sogar feindseelig einige nBSG-Fans einer weiteren Version der Geschichte gegenüberstehen. Teilweise sind es sogar die selben, die meinen, die Altfans von BSG sollten sich wegen nBSG mal nicht so anstellen.
          Interessante Parallele. Hier empfinden die nBSG-Fans vermutlich so ähnlich, wie wir Altfans bezüglich nBSG. Die nBSG-Fans wollen IMHO einfach nicht, dass ihre Serie von einem neuen Projekt "entstellt" wird. Galactica ist für sie nBSG, dabei ist das nur ein Re-Imagining, das weit entfernt ist vom Original.

          Wenn Glen A. Larson das Kinoprojekt wirklich realisiert, dann würde wieder der Erfinder des Originals den Stoff neu auflegen. Das wäre doch eine gute Voraussetzung.

          Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
          In meinen Augen ist da eben einfach nicht das drin, was drauf steht. Das Etikett verweist auf familientaugliche, phantasie- und abenteuervolle Space-Opera und wenn man die Kiste öffnet, auf der dieses Etikett klebt, bekommt man ein düster-pessimistisches Kriegs- und Charakterdrama.
          Natürlich mögen viele letzteres bevorzugen, doch mit dem Original hat es kaum mehr was gemein, auch wenn es den selben Namen trägt.

          Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
          Und das Fernsehproduzenten ihrem Publikum keine Verpflichtungen haben, die sie rechtlich gesehen haftbar machen würden, steht doch auf einem ganz anderen Blatt, als dass ich es rein menschlich betrachtet trotzdem nicht gutheißen kann. Das hat nichts mit Recht und Wahrheit zu tun, sondern schlicht und einfach mit einem gewissen Anstand.
          Das ist genau der Punkt. Es wäre ehrlicher gewesen, eine neue Serie auch mit neuen Namen zu produzieren und so eine Wiederbelebung des Originals keine Steine in den Weg zu legen.

          Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
          Und die Skepsis zum neuen BSG-Filmkonzept: Das wird sich nicht anders verhalten wie die Skepsis vor nBSG. Einigen wird es gefallen und anderen nicht. Ich bin selbst äußerst skeptisch ob dieser Versuch wirklich funktionieren kann, gerade weil nBSG für mich so gut funktioniert hat. Ich werde dem Ganzen aber sicherlich eine Chance geben. Dieser Film kommt mir aber prinzipiell eindeutig noch zu früh.
          Da nBSG noch recht frisch ist, dürfte es für ein Kinoprojekt tatsächlich schwer werden, akzeptiert zu werden.

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            Zitat von Halman Beitrag anzeigen
            Kann mir jemand erklären, warum Richard Hatch mit seiner Idee nicht akzeptiert wurde?
            Es fehlte ihm einfach an eigenem Einfluss und Unterstützung von offizieller Seite.

            Man muss nun mal leider sagen das Richard Hatchs Karriere nach dem Ende von BSG einen ähnlichen Knick nach unten machte, wie etwa die von Mark Hamill nach Star Wars.

            Irgendwie ist er dadurch allerdings immer irgendwie mit dem originalen Galactica in Verbindung geblieben. Er schrieb ein paar Romane zur Serie, die deren Geschichte fortsetzten und auf Conventions wurde er natürlich auch in erster Linie noch als Captain Apollo wahrgenommen und stand dadurch in engen Kontakt zu den Fans.

            "The Second Coming" hat er weitestgehend aus eigener Tasche finanziert und da er eben kein großer Star ist, bedeutete das das er sich dafür ganz schön in Schulden gestürzt hat. Bei Universal Studios, die die Serien-Rechte an BSG halten, hinterließ er damit allerdings nicht den Eindruck den er sich erhofft hatte.

            Im Gegenteil da er eigentlich keinerlei Rechte an BSG hält, durfte er den Trailer noch nicht mal vermarkten und z.B. auf Video oder später DVD verkaufen, um damit seine Unkosten wieder rein zu kriegen. Deshalb war der Trailer auch für lange Zeit nur auf Conventions zu sehen, wo er ihn wohl vorführen durfte ohne damit rechtliche Probleme zu bekommen.

            Glen Larson hält zwar noch die Rechte an BSG fürs Kino, aber auch mit dem schien sich Hatch in der Vergangenheit nicht gut zu verstehen. Auch hatte Larson in den 90ern zeitweise sein eigenes BSG-bezogenes Projekt am Laufen (aus dem aber auch nichts wurde und das nach ein paar News-Meldungen im Internet sang- und klanglos wieder abtauchte), so das er kaum Hatchs Projekt unterstützt hätte.

            Es sollte ein Film um die Pegasus werden und als Highlight waren so genannte "Walking-Vipers" angekündigt, also Vipers, die sich im besten Transformers-Stil vom Kampfflieger in Roboterartige-Kampfmaschinen für den Bodeneinsatz verwandeln konnten. Aber wie gesagt auch davon hörte man dann nie wieder was...

            Wenn man das alles weiß, dann realisiert man leider das Hatchs Idee nie eine Chance hatte. Traurig, aber wahr...

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              nBSG ist nicht halb so langweilig wie oBSG, das ich mir letztens zu Gemüte führte.

              Ich meine, Graf Baltar könnte eine Parodie auf alte Dracula-Schinken sein, Teile des Settings sehen aus als wären sie aus "Alice im Wunderland" entnommen etc.
              When I feed the poor, they call me a saint.
              When I ask why the poor are hungry, they call me a communist.


              ~ Hélder Câmara

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                @helo

                Danke für die Informationen.

                Mich haben diese ganzen Gerüchte seinerzeit verwirrt, da ich nichts genaues wusste.

                Kommentar


                  Zitat von Whyme Beitrag anzeigen
                  Daher denke ich, dass die Serie nicht an den Altfans vorbeiproduziert wurde. Viel mehr ist sie wie die Altfans auch älter und reifer geworden. Sie ist nur an den ewig gestrigen Altfans vorbeigegangen... und die gibt es bei jedem Franchise.
                  Von den Altfans habe ich auch gar nicht gesprochen, sondern immer von einigen, vielen oder manchen. Manchmal habe ich den Artikel auch einfach weg gelassen, was auf eine nicht näher bestimmte Menge hindeutet.

                  Wieso diejenigen, denen die alte Serie besser gefallen hat als die neue nun gleich wieder die "ewig Gestrigen" sein müssen, will mir auch nicht so ganz einleuchten. Das scheint mir einen kleinen Off-Topic-Exkurs wert zu sein.

                  Was bedeutet denn "ewig gestrig"?

                  Ist man schon ewig gestrig, wenn man nicht jedem Trend, der gerade dem aktuellen Zeitgeist entspricht, hinterherrennt?
                  Ist jemand, der sich mehr oder weniger unabhängig von solchen Strömungen einen eigenen Geschmack leistet, dem die Zeit der Entstehung relativ egal ist, bereits ein ewig Gestriger?
                  Und wenn jemand für seinen Geschmack feststellt, dass ihm viele Dinge aus vergangenen Zeiten oft besser gefallen, als neuere, weil er mit bestimmten Teilmengen des Zeitgeistes wenig anfangen kann, ist er dann automatisch ewig gestrig?

                  Und worauf genau beziehen sich dabei gestern und heute?
                  Beispielsweise reicht mein Film- und Seriengeschmack in die Anfänge des Mediums zurück.
                  Ich mag alte Stummfilme wie Metropolis, Intolerance, Nosferatu, Der Golem, Doctor Mabuse oder die Komödien von/mit Charlie Chaplin, Harold Lloyd und Buster Keaton.
                  Genauso gerne sehe ich mir alte Kinoserials wie Buck Rogers und Flash Gordon an. Ich liebe den Film Noir und die Gangsterfilme der 40er ebenso, wie ich die Western, Abenteuerfilme und SF-Streifen der 50er gerne sehe.
                  Ich stehe auf Fernsehserien aus den 60ern, wie Bonanza, Belphegor, Star Trek, The Prisoner oder Raumpatrouille. Ich mag Serien wie Invasion von der Wega, A für Andromeda, Fantasy Island, Twilight Zone, Der Mann aus Atlantis, Doctor Who uvm..

                  Aber das ist nicht "mein" Gestern, denn als diese Sachen aktuell waren, war meine Existenz noch nicht einmal im Planungsstadium. Dazu kommt, dass ich viele dieser Filme und Serien erst in meiner Gegenwart kennen und schätzen gelernt habe. Bin ich, wenn ich so etwas mag, gleich ewig gestrig, obwohl ich dieses "Gestern" nie selbst erlebt habe?

                  Ich mag aber ebenso sehr viele Serien und Filme der 70er, 80er und 90er, mit denen ich aufgewachsen bin. Wenn mir die heute noch ebenso gefallen, wie früher, bin ich dann ewig gestrig, weil sie zusätzlich zu meiner generellen Sympathie auch noch nostalgische Gefühle wecken? Und was ist mit Sachen aus dieser Zeit, die ich heute erst entdecke, weil sie mir damals entgangen sind? Und wenn mir vieles davon besser gefällt, als so manches aus unserer Zeit - und wir sprechen immerhin von einer mächtig weiten Zeitspanne, die meine eigene Lebenszeit übersteigt - muss ich mich dann damit abfinden, ewig gestrig zu sein?

                  Was ist aber, wenn mir zu all dem auch etlich Serien und Filme der Moderne gefallen und wenn einige davon - zumindest in meinen Augen - ihrer Zeit weit voraus sind? Kann ich dann überhaupt ewig gestrig sein?
                  Ich stehe z.B. unglaublich auf Lost - und kann das Gemecker mancher User über diese Serie kaum nachvollziehen. Ich sehe sehr gerne Torchwood, Firefly, Lie to me, The Tudors, Die Sopranos und mochte gerade an Serien wie Lexx oder Earth 2, dass sie sich innovativ und wegweisend vom Einheitsbrei entfernt haben. Wie passt das zum Vorwurf des ewig Gestrigen?
                  Ich stehe auf Filme wie Sin City, Battle Royale, Immortal ad vitam, Mirrormask, Wächter des Tages/der Nacht, Pakt der Wölfe, die alle sehr modern daher kommen und kaum auf ein ewiges Gestern hindeuten?
                  Bin ich dann trotzdem ewig gestrig, nur weil ich das neue BSG nicht mag und es stinklangweilig und deprimierend finde?

                  Es kommt sogar hin und wieder vor, dass mir tatsächlich einmal etwas gefällt, was gerade "in" ist. Ich mag beispielsweise die Filme von Quentin Tarantino, Stromberg, Sponge-Bob Schwammkopf oder Cameron's Avatar oder Harry Potter. Und nur, weil ich nBSG nicht so toll finde und mit der alten Serie einfach mehr anfangen kann und mir eine Neuauflage gewünscht hätte, die dem Original näher ist, muss ich mir jetzt vorwerfen lassen, ewig gestrig zu sein?

                  In meinen Augen ist der Vorwurf des "ewig Gestrigen" nichts weiter als eine hohle Phrase, ein Totschlagargument, mit dem man bequem alle abwatschen kann, die den eigenen voll im Trend liegenden Geschmack nicht teilen.

                  Dagegen könnte man auch fragen, ob es tatsächlich besser ist, "ewig heutig" zu sein und ob es nicht vielleicht von einer ziemlich traurigen Kulturlosigkeit sprechen würde, wenn man nur Sachen mögen würde, die nicht älter sind, als die eigene Lebenszeit, die letzen 10 Jahre oder die letzten 12 Monate.

                  Was macht das "ewig Heutige" besser als das "ewig Gestrige"? Wären nicht beides Extreme, die letztendlich entweder in Stagnation oder Dekadenz - wahlweise auch beidem - enden?

                  Mir hat die neue Version der Galactica einfach nicht gefallen, weil sie genau in den Punkten von der Originalserie abweicht, die ich daran mochte und darüber hinaus etliche Elemente aufweist, die mich - völlig unabhängig davon - eher abstoßen als anziehen. Nur weil etwas modern ist, muss ich es noch lange nicht toll finden und wenn das allein mich schon zum "ewig Gestrigen" macht, dann bin ich das gerne, denn der Umkehrschluss würde bedeuten, dass ich alles fressen müsste, was man mir vorwirft, solange es "up to date" ist und bevor ich ein supermoderner, aber unkritischer Konformist werde, bleibe ich doch lieber was ich bin.

                  Ich kann im Übrigen mit den meisten Remakes, Reimaginings oder Reboots unserer Zeit nicht besonders viel anfangen, weil ich das Meiste davon ziemlich , phantasiefrei, langweilig und seelenlos finde. Natürlich sind Remakes aller Art gerade in den letzten Jahren ziemlich angesagt. Nur stellt sich hier doch die Frage, wer genau jetzt der "ewig Gestrige" ist - derjenige, den diese Remakewelle nervt, weil er sich neue, innovative Originalstoffe wünscht oder derjenige, der dem modernen Trend folgt und Remakes ganz toll findet? Immerhin ist ein Remake nichts anderes, als ein Aufwärmen alter Stoffe (in den meisten Fällen aus Mangel an eigenen Ideen) - also wer ist da der "ewig Gestrige" ?

                  Und wie ist das bei nBSG?
                  Ich hätte mir eine Neuauflage der alten Serie gewünscht, die modernisiert aber nicht verfälscht und die endlich neue Geschichten um die Galactica und die Cylonen erzählt. Statt dessen kam eine Neuinterpretation, die sich auch nur aus Versatzstücken bekannter Geschichten zusammensetzt und darüber hinaus - zumindest in meinen Augen - eher wenig wirklich Neues bietet.

                  Als Kriegs-SF-Serie fand ich Space 2063 spannender. Wenn es um künstliches Leben geht, waren Filme wie Blade Runner oder Ghost in the Shell für mich interessanter und wenn es um Unterwanderung geht, fällt mir spontan Star Trek - Deep Space Nine (was für ein Zufall, RDM) ein. Tiefere Charakterisierungen und Helden mit Schwächen sind seit Babylon 5 etabliert und es gibt kaum eine Soap, in der nicht irgendwann eine Hauptfigur die Standard-Schreckliche-Krankheit Krebs hat.

                  Eine richtige Abenteur-Space-Opera wie BSG gab es allerdings selten und schon lange nicht mehr im TV. Da hätte sich eventuell einiges herausholen lassen, was tatsächlich innovativ und neuartig gewesen wäre.

                  Da frage ich mich dann gleich doppelt, wer hier eigentlich "ewig gestrig" ist...
                  Zuletzt geändert von Logan5; 28.04.2010, 22:28.

                  Kommentar


                    Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
                    Wenn ich einen Birnbaum pflanze und Apfelbaum dranschreibe, wird er trotzdem Birnen tragen und keine Äpfel.
                    Dir gehen wohl nie die Metaphern aus, was?

                    Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
                    ... eine durchgeknallte Fascho-Lesbe ...


                    Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
                    Dass diese Absolutheit nicht zutrifft lässt sich an etlichen Artikeln und entsprechender Sekundärliteratur zum Thema Star Trek belegen ...
                    Dass Fans sowie Autoren gern die Star Trek angeblich zugrunde liegende positive Zukunftssicht propagieren und versuchen, diese als ausschlaggebenden Faktor im Erfolg des Franchises darzustellen, ist mir durchaus klar. Belegen lässt sich damit meiner Meinung nach nur, dass man im Rückblick nur zu gern deutlich machen will, wie sehr sich Star Trek doch von anderen Science-Fiction-Serien abhebt und dadurch zu etwas "Besserem" wird. Ich bin nicht der Meinung, dass das sehr viel damit zu tun hat, was das Franchise tatsächlich populär sein lässt.

                    Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
                    Was meinst du mit "Episoden es ganzen Franchises" ?
                    Was ich damit meine, ist, dass es Unmengen von Star Trek-Episoden gibt (selbst wenn man nur TOS, TNG und DS9 anguckt), in denen der Aspekt einer "positiven, humanistischen Zukunft" überhaupt keine Rolle spielt. Das zeigt, dass dieser Aspekt eben kein so grundlegender ist und er Star Trek keinesfalls zu Star Trek macht.

                    Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
                    ... und wenn es um Unterwanderung geht, fällt mir spontan Star Trek - Deep Space Nine (was für ein Zufall, RDM) ein.
                    Du willst doch jetzt nicht ernsthaft die drei bis vier Episoden, in denen es in Deep Space Nine um die Unterwanderung der Föderation durch Formwandler ging mit der Intensität vergleichen, in der sich Battlestar Galactica mit dem Thema beschäftigt hat, oder?

                    Kommentar


                      Zitat von Xon Beitrag anzeigen
                      Dass Fans sowie Autoren gern die Star Trek angeblich zugrunde liegende positive Zukunftssicht propagieren und versuchen, diese als ausschlaggebenden Faktor im Erfolg des Franchises darzustellen, ist mir durchaus klar. Belegen lässt sich damit meiner Meinung nach nur, dass man im Rückblick nur zu gern deutlich machen will, wie sehr sich Star Trek doch von anderen Science-Fiction-Serien abhebt und dadurch zu etwas "Besserem" wird. Ich bin nicht der Meinung, dass das sehr viel damit zu tun hat, was das Franchise tatsächlich populär sein lässt.
                      Du meinst, es ist reiner Zufall und hat nichts mit den humanistischen und positiven Grundlangen zu tun, dass Star Trek zu den beliebtesten SF-Serien mit dem weltweit größten Fandome gehört? Glaubst du, wenn in nBSG alle bunte Pyjamas tragen würden, wäre es genauso erfolgreich, wie ST?

                      Irgendwoher muss die große Popularität von ST ja doch kommen, oder? Das legt schon nahe, dass es irgend etwas Besonderes haben muss, was andere SF-Serien so nicht haben und da kommt man meines Erachtens an der humanistischen Utopie nicht vorbei.

                      Dass dieser Aspekt für manche nBSG-Fans, die ihre teils ganz schön desolate Weltanschauung in diesem Thread ja bereits zur Genüge erläutert haben, nicht unbedingt zu den ausschlaggebenden Faktoren von Star Trek gehört, wundert mich jetzt ehrlich gesagt wenig. Es gibt aber genügend Star Trek - Fans, denen besagte Inhalte tatsächlich wichtig sind und zu denen zähle ich mich auch.

                      Ebenso gibt es bei nBSG auch Fans der alten Serie, für die genau die Elemente wichtig waren, die bei der Neufassung fehlen oder eben in ihr Gegenteil verkehrt wurden.

                      Zitat von Xon Beitrag anzeigen
                      Was ich damit meine, ist, dass es Unmengen von Star Trek-Episoden gibt (selbst wenn man nur TOS, TNG und DS9 anguckt), in denen der Aspekt einer "positiven, humanistischen Zukunft" überhaupt keine Rolle spielt. Das zeigt, dass dieser Aspekt eben kein so grundlegender ist und er Star Trek keinesfalls zu Star Trek macht.
                      Es tut mir leid, dass ich es so direkt sagen muss, aber diese Aussage ist schlicht und ergreifend falsch.
                      Zumindest von TOS bis DS9 gibt es insgesamt höchstens eine handvoll Episoden, in denen dieser Aspekt tatsächlich völlig unter den Tisch fällt. Die meisten Star Trek - Folgen leben geradezu davon, aktuelle Themen aus humanistischem Blickwinkel zu betrachten und zu reflektieren. Selbst in den weniger botschaftorientierten Folgen kommt die humanistische Utopie immer wieder zum Tragen, auch wenn sie nicht immer in den Vordergrund gerückt wird.

                      Wir können ja gerne mal im Star Trek - Forum darüber quatschen und dann wäre es natürlich schön, wenn du mir einzelne Folgen nennen könntest, in denen besagte Aspekte deiner Meinung nach überhaupt keine Rolle spielen.


                      Zitat von Xon Beitrag anzeigen
                      Du willst doch jetzt nicht ernsthaft die drei bis vier Episoden, in denen es in Deep Space Nine um die Unterwanderung der Föderation durch Formwandler ging mit der Intensität vergleichen, in der sich Battlestar Galactica mit dem Thema beschäftigt hat, oder?
                      Das waren mehr als vier Episoden und intensiv genug wurde sich - für meinen Geschmack - auch damit befasst. Ich hätte wahlweise auch Filme wie Screamers, Alien, Der Android, Die Roboter kommen, sämtliche Versionen des Body-Snatcher-Stoffes, Impostor, Krieg der Welten - Die Auferstehung, TekWar, uvm. nennen können, in denen das Thema ebenfalls zur Sprache kommt. Das war für mich jetzt nicht wirklich neu oder besonders innovativ dargestellt.

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                        Zitat von Logan5
                        Wieso diejenigen, denen die alte Serie besser gefallen hat als die neue nun gleich wieder die "ewig Gestrigen" sein müssen, will mir auch nicht so ganz einleuchten. Das scheint mir einen kleinen Off-Topic-Exkurs wert zu sein.
                        Diejenigen, die die oBSG besser finden als nBSG sind nicht die ewig gestrigen. Denn das ist eine Geschmacksfrage. Kritisch wird es meiner Meinung nach dann, wenn man nBSG vorwirft, nicht so zu sein wie oBSG. Zwischen diesen Beiden Serien liegen 25 Jahre, nBSG musste ganz anders werden. Abenteuer Space Operas wie in den 70ern sind heute einfach nicht mehr erfolgreich.

                        LG
                        Whyme
                        "Und wie alle Priester haben sie als erstes gelernt, Wahrheit mit "Ketzerei" zu übersetzen."
                        -Frank Herbert - Der Herr des Wüstenplaneten

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                          Zitat von Whyme Beitrag anzeigen
                          Abenteuer Space Operas wie in den 70ern sind heute einfach nicht mehr erfolgreich.
                          Wenn Du damit die Special Effects meinst, hast Du wohl Recht. Bei allem anderen wäre ich vorsichtig. Z.B. kann ich bei Star Wars keine großartigen Veränderungen gegenüber 70-er Jahre Space Opera feststellen.

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                            Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
                            Wenn Du damit die Special Effects meinst, hast Du wohl Recht. Bei allem anderen wäre ich vorsichtig. Z.B. kann ich bei Star Wars keine großartigen Veränderungen gegenüber 70-er Jahre Space Opera feststellen.
                            Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer. Star Wars spielt in einer anderen Liga als oBSG, allein schon was den Erfolg des Originals angeht. Star Wars wird auch weitererzählt und nicht neuverfilmt.

                            LG
                            Whyme
                            "Und wie alle Priester haben sie als erstes gelernt, Wahrheit mit "Ketzerei" zu übersetzen."
                            -Frank Herbert - Der Herr des Wüstenplaneten

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                              Zitat von helo Beitrag anzeigen
                              Wie können die Quoten den einen solchen Beweis erbringen? ...
                              Wo verstecken sich bei 1,5 Mio Zuschauer pro Episode, manchmal auch noch viel weniger, denn die vielen neuen Fans?

                              Übrigens misst man die Quote an anderen aktuellen Serien. Spartakus zum Beispiel bringt fast dieselbe Quote wie die 3. und 4. Staffel von nBSG und hat noch eine geringere Sendereichweite.

                              Zudem hat keiner der Autoren, Produzenten, usw, jemals behauptet, das die Quoten ab Staffel 3 gut gewesen wären. Solche Aussagen wurden nicht gemacht. Der Verlust von Zuschauern in Staffel 2 und 3 wurde ja auch genug kritisiert.

                              Zitat von Whyme Beitrag anzeigen
                              Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer. Star Wars spielt in einer anderen Liga als oBSG, allein schon was den Erfolg des Originals angeht. Star Wars wird auch weitererzählt und nicht neuverfilmt. ...
                              Avatar und der neue ST Film waren ja auch erfolgreich. Also so ein ganz doller Einzelfall ist Star Wars nun auch wieder nicht.
                              "Vittoria agli Assassini!"

                              - Caterina Sforza, Rom, 1503

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                                Zitat von Admiral Ahmose Beitrag anzeigen
                                Wo verstecken sich bei 1,5 Mio Zuschauer pro Episode, manchmal auch noch viel weniger, denn die vielen neuen Fans?
                                Helos Frage war eindeutig: Wie willst Du anhand der Einschaltquoten feststellen, wieviele Zuschauer Alt-Fans sind und wieviele neu? Vielleicht ist gar kein einziger neuer Fan hinzugekommen und die 1,5 Mio bestehen ausschließlich aus Alt-Fans?Vielleicht waren da nur eine Handvoll Alt-Fans dabei und der überwiegende Teil bestand aus neuen Zuschauern?

                                Fakt ist, Du weißt es nicht und Du kannst es auch gar nicht wissen. Trotzdem argumentierst Du, als sei die Sache völlig klar ...

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