Zitat von garakvsneelix
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Ich finde statische Aufnahmen mittlerweile in der Regel schlicht langweilig, gerade weil dieser neue Stil so gut funktioniert, aber kritisiere jetzt auch keine Filme indem ich darauf hinweise, dass der Kameramann faul gewesen ist und sich nicht bewegen wollte.
... hast du IMO auch Recht, aber was man den Autoren dennoch zu Lasten legen kann, ist, dass sie im Staffelfinale dann trotz der natürlich vorhandenen Hürden sich auch noch selbst Hürden aufbauen: Entscheidungen wie die Zerstörung der Schiffe hätten ihre Zeit gebraucht. Wenn ich diese Zeit nicht habe, baue ich die Entscheidung auch nicht holterdipolter ein. Oder aber ich bereite sie schon ein paar Folgen vorher behutsam vor - aber nein, die Autoren bauen dann lieber Rückblenden ein, die zwar von der Idee her schön sind, aber wegen denen dann bei so etwas die Zeit fehlt.
Was man den Autoren also an dieser Stelle vorwerfen kann, wenn man es so empfindet, ist, dass sie sich ein Ende ausgedacht haben, dass mehr Zeit benötigt hätte, als man ihm gab und eventuell überhaupt geben konnte.
Was man den Autoren also an dieser Stelle vorwerfen kann, wenn man es so empfindet, ist, dass sie sich ein Ende ausgedacht haben, dass mehr Zeit benötigt hätte, als man ihm gab und eventuell überhaupt geben konnte.
Das es im Umkehrschluss immer auch andere Arten gibt, wie man das hätte umsetzen können steht außer Frage. Es ist nur fraglich, ob das denn tatsächlich auch besser gewesen wäre oder ob dadurch nicht einfach nur neue Probleme entstanden wären oder dann an anderer Stelle gemeckert worden wäre.
Bei einem Film muss man sich zudem irgendwann entscheiden, was und wie man etwas in einer Sequenz umsetzen möchte und manchmal stellt sich auch erst hinterher heraus, ob der geplante Weg auch tatsächlich funktioniert. Funktioniert er nicht, dann muss man das Beste daraus machen. So etwas kann man einfach nicht planen vor allem nicht mit einem beschränkten Budget und begrenzter Drehzeit. Beim Schnitt kannst du bei einer TV-Serie auch nicht mehr einfach hinterher noch Budget locker machen um irgendwelche Szenen nachzudrehen um den Gesamteindruck einer Episode zu verbessern. Manchmal müssen irgendwelche Nichtigkeiten in die Episode aufgenommen werden, weil sich die Episode im Schnitt als zu kurz herausstellt oder man stellt fest, dass man kürzen muss, weil die Episode zu lang geworden ist.
Für mich kann ich klipp und klar sagen, dass nBSG seine Geschichte sehr ruhig, geordnet und gut strukturiert zu Ende bringt. Ob man inhaltlich damit einverstanden ist sei mal dahingestellt.
Zumindest ein Stück weit tappten hier die Macher erneut in die Falle selbstgeschürrter Erwartungen. Wenn ich an die Caprica-Nebenstory in Staffel 1 denke, wird mir z. B. immer wieder unangenehm bewusst, wie ich es in jeder Folge echt ätzend fand, dass die Autoren wohl dachten, man müsste, wenn die Formulierung erlaubt ist, jeden Pfurz, den Helo und Shannon ablassen, sehen. Es gab kaum eine Folge, in der nicht wieder zwei Minuten lang gezeigt werden "musste", wie die beiden von A nach B rennen. Und im Staffelfinale hat man dann nicht die Zeit, mal eine Zeile a la "Ich denke, die medizinische Versorgung wird ein paar Jahre reichen und dann... mal schauen" einzubauen. Das ist halt schon ein Knick in der Erzählweise, der mich an der Stelle nicht sonderlich interessierte, mit dem aber viele scheinbar (und IMO auch durchaus berechtigt) Probleme haben.
Wenn du der Meinung bist, dass die Szenen mit Helo und Sharon in der jeweiligen Episode Platz für andere Handlungsstränge in der Episode weg genommen hätten, dann ist das ja OK. Aber diese Kritik kann nur auf die jeweilige Episode selbst zutreffen, alles andere macht keinen Sinn. Diese müssen einfach nur "in sich" funktionieren. Das Finale muss in sich dramaturgisch funktionieren und das tut das Finale meiner Meinung nach fast perfekt. Ob vorherige Episoden mit Lückenfüllern gestopft hat, ist dabei völlig bedeutungslos.
Der Fokus des Finales lag auf dem Abschied von den Charaktere und der Auflösung des Konflikts und eben nicht auf der Aufdröselung der Mittel, mit denen die Colonials auf der Erde überlebt haben. Das ist nur erzählerischer Ballast. Natürlich hätte man auch noch kleine Dialogschnipsel einfügen können um das deutlicher zu machen. Es hat aber nichts mit schlechtem Erzählstil zu tun, wenn man das nicht sagt, sondern es nur impliziert, indem man eben mit der Szene in New York endet.
Leider weiß ich nicht mehr, ab wann die Autoren wussten, dass die vierte Staffel die letzte sein würde. Weiß das jemand?
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