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Warum ist das Neue BSG so langweilig?

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  • Chloe
    antwortet
    Nicht zu vergessen, die Auseinandersetzung zwischen Cavil und der letzten Final Five. Cavil, der sich bei seiner Schöpferin beschwert, weil sie ihn zu menschlich gemacht hat. Und die argumentiert dagegen.

    Dann die ganze Geschichte um die Individualitätsfrage. Haben diese "Kopien" eine Individualität, wenn ja, wie weit kann sie innerhalb einer Modellgruppe gehen? Das hat mit der Frage des Klonens zu tun, als auch mit der künstlich programmierter Persönlichkeiten. Das wird alles früher oder später auf die Menschheit zukommen. Die Frage, wie geht man mit "Schläferpersönlichkeiten" um.

    Die Frage, wie wie weit kann/darf man gehen, um das Überleben des eigenen Volks zu retten. Wie sind in solchen Situationen Folter und Selbstmordattentate zu bewerten? Auf weniger dramatischer Ebene: Wie sieht es mit dem Recht auf Abtreibung aus, wenn ein Volk am Rande der Auslöschung steht?

    Wer nBSG auf Terrorakte und das Umbringen von Babies im Pilotfilm reduziert, wird der Serie wirklich nicht gerecht. Sie hat mindestens soviele heiße Themen wie Babylon 5, wenn nicht noch mehr.

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  • Larkis
    antwortet
    Das auch. Ich meinte aber Hauptsächlich die Cylonen/Mensch Beziehung.

    In den ersten 1,5 Staffeln waren es die Gesichtslosen Bösen. Wie Logan so schön sagt, die Terroristen.

    Anfang der dritten Staffel war es auf einmal andersrum. die Cylonen waren die "Regierung" und die Menschen die Terroristen und haben sich wie solche verhalten. Das ist eine schöne Parallele zu allen Kriegen ect. Es gibt niemanden der von Grundauf böse ist. Alle Seiten glauben das sie im Recht sind.

    Und dann werden die Cylonen wieter ausgearbeitet. Haben sich aus der Sklaverei der Menschen befreit, halten sich aber selber Sklaven. Der Skinjob stellt was besseres da als der Raider/Centurio und wenn letzterer nicht spurt gibt es Strafen.

    Dann die Sache mit der Vernichtung der Menschheit. Weil Gott es ihnen befohlen hat... Und nun? Maschinen auf der Suche nach einem Daseinszweck und ihre Versuche sich an den Menschen anzugleichen.

    Hier sei mal Leoben genannt und der Plot auf New Caprica. Wie er Starbuck gefangen hält, ja offensichtlich in sie verliebt ist aber keine Ahnung hat wie er sich verhalten soll und es auf typisch "maschinenlogische" Art versucht was nur nch hintenlosgehen kann.

    Und am Ende dann die finale Botschaft, das wir trotz aller Unterschiede dasselbe Ziel verfolgen und zusammenarbeiten können. Da find ich die Szenen sehr schön wo Menschen und neue Centurions gegen die alten Centurions kämpfen. Die neue moderne Sichtweise auf einen gemeinsamen Weg gegen die alten Ansichten der Unterschiede.

    DAS finde ich an nBSG so eindrucksvoll. Und persönlich besser als diese "wenn jemand in Not ist musst du helfen / Fass die heiße Herdplatte nicht an" Moralhammerstorys aus TNG.

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  • Drakespawn
    antwortet
    Gerade eine Botschaft war es, die mir das Ende von nBSG noch etwas verschönert und gerettet hat:

    Die ganze Serie über wurde gemutmaßt, ob es jetzt Gott gibt, ob es einer oder mehrere sind und auf wessen Seite er steht bzw. sie stehen. Die Colonials glauben an die Zwölf Götter von Kobol. Die Zylonen an den einen, "Ihren" Gott, der einen "PLan" für "seine Kinder" hat und tun gleichzeitig den Glauben der Colonials als Aberglauben ab (Boomer: "Der Unterschied ist, dass UNSER Gott wirklich existiert und EURE nur Aberglauben sind!"). Baltar und seine "Sekte" glauben an einen liebenden, sorgenden Gott, der alle Sünden vergibt und für den alle Wesen gleich sind.

    Und was wird am Ende definitiv über Gott ausgesagt? Dass er/sie/es auf keiner Seite steht. Dass dieses Wesen den Kreislauf der Gewalt ins Gang gesetzt hat und Genozid um Genozid gespannt zusieht, ob sich diesmal eine Überraschung ereignen wird.

    Damit ergeben sich selbst bei oberflächlicher Betrachtung zumindest drei Tiefschläge in Richtung der Zuschauer.

    Tiefschlag 1: Tja, werte Religiöse, hier habt ihr euer Spiegelbild: Anderen Aberglauben vorwerfen und sich selbst an den eigenen zusammenfantasierten Mist klammern.
    Tiefschlag 2: Ihr glaubt an einen liebenden Gott, der sich um euch sorgt, aber woher wisst ihr, ob er nicht genau so ein Arschloch ist?
    Tiefschlag 3: Ihr verabscheut diesen Gott dafür, dass er der Gewaltspirale zusieht, weil sie für ihn Unterhaltung darstellt? Dabei seid ihr genauso, werte Zuschauer!

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  • Larkis
    antwortet
    Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
    Entschuldige, aber das ist dermaßen verkürzt, das kann man einfach nicht ernst nehmen. In nBSG geht es um sehr viel mehr als "Terroranschäge". Man merkt, dass du grade mal ein paar Episoden gesehen hast.

    Ich würde z.B. erwarten, dass die Frage "haben künstlich geschaffene Lebensformen Menschenrechte" in 50 Jahren sehr relevant sein wird. Relevanter als heute vermutlich.
    Zumal das gerade mal die Spitze vom Eisberg ist. Für die erste 1,5 Staffeln kann man das im groben sogar stehen lassen bis auf die Menschrechtsfrage und wie weit man gehen darf. Aber spätestens am Anfang von Staffel 3 gibt es soviele Botschaften und Informationen die in naher und ferner Zukunft sehr wichtig sein werden. Vor allem weil ab da an die Cylonen intensiver beleuchtet werden von der großen Wendung am Ende der Serie will ich garnicht erst anfangen, die ist erst recht Zukunftsweisend.

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  • Chloe
    antwortet
    Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
    In meinen Augen geht es in nBSG sehr deutlich um die Verarbeitung der für die Amerikaner traumatischen Ereignisse von 9/11 und anschließende Kriegseinsätze und Terroranschläge, sowie die damit einhergehende Angst vor weiteren Anschlägen. Da bleibt meines Erachtens kein allzu großer Spielraum, noch irgend etwas herauszudeuten, was über diesen besonderen Zeitbezug hinaus geht, was einen gewissen "Ewigkeitswert" hätte, womit man sich auch in 50 Jahren noch auseinander setzen könnte.
    Entschuldige, aber das ist dermaßen verkürzt, das kann man einfach nicht ernst nehmen. In nBSG geht es um sehr viel mehr als "Terroranschäge". Man merkt, dass du grade mal ein paar Episoden gesehen hast.

    Ich würde z.B. erwarten, dass die Frage "haben künstlich geschaffene Lebensformen Menschenrechte" in 50 Jahren sehr relevant sein wird. Relevanter als heute vermutlich.

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  • Larkis
    antwortet
    Zitat von Halman Beitrag anzeigen
    Dadurch, das OldBSG doppelt so teuer war, wie eine Action-Serie Ende der 70er, war es für diese Serie natürlich viel schwerer, ein Quote zu erziehlen, die wirtschaftlich rentabel war.
    Der Zuschauer entscheidet aber nicht nach den Kosten für die Serie. Wenn trotz Quoten-Rückgang noch 28 % Kampfstern Galactica sahen, so war dies im Vergleich zu anderen Serien ein so gutes Ergebnis, dass man kaum von miserabel sprechen kann. Zu teuer trifft es da besser.
    Ich probier es mal mit einem Beispiel:

    nehmen wir an dein Unternehmen finanziert einen Sportler. Ihr zahlt die Halle, die Kleidung und das Training. Ihr hofft das der Sportler gut genug wird damit ihr das Geld über Sponsoring wieder reinbekommt. Das Geld das hir erhaltet ist also direkt abhängig von den leistungen des Sportlers.

    Und dann kommt der Punkt das die Leistungen des Sportlers nicht ausreichen um genügend Geld zurückzuspülen. Die Leistungen mögen im Vergleich zu anderen Sportlern ohne solch eine Förderung zwar gut sein, aber die haben nicht die Geldmittel. Mit mehr Geldmitteln müssen einfach höhere Leistungen erbracht werden als ohne. Wenn der Sportler trotz der Geldmittel nicht dazu in der Lage ist diese Leistung zu bringen ist er schlecht und wird nicht weiter finanziert.


    .
    EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

    Larkis schrieb nach 3 Minuten und 32 Sekunden:

    Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
    In meinen Augen geht es in nBSG sehr deutlich um die Verarbeitung der für die Amerikaner traumatischen Ereignisse von 9/11 und anschließende Kriegseinsätze und Terroranschläge, sowie die damit einhergehende Angst vor weiteren Anschlägen. Da bleibt meines Erachtens kein allzu großer Spielraum, noch irgend etwas herauszudeuten, was über diesen besonderen Zeitbezug hinaus geht, was einen gewissen "Ewigkeitswert" hätte, womit man sich auch in 50 Jahren noch auseinander setzen könnte.

    Die originale Star Trek-Serie aus den 1960ern ist u.a. deshalb auch heute noch so beliebt, weil sie sich mit etischen und sozialen Problemen befasst, die nie wirklich an Aktualität und Wichtigkeit verlieren. Gerade durch die starke Verfremdung kann sich eine symbolische Wirkkraft entfalten, die vielseitig anwendbar bleibt.

    Wenn das Thema Terrorismus (und seine Folgen) nicht mehr aktuell ist - was bleibt dann von nBSG?
    Wenn du die Serie nicht einmal gesehen hast, wieso masst du dir dann an deren Inhaltswerte und Botschaften beurteilen zu können?
    Zuletzt geändert von Larkis; 16.06.2010, 16:15. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!

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  • Logan5
    antwortet
    Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
    Das ganze Beispiel macht nicht viel Sinn, da es überhaupt nicht vergleichbar ist. Das Geld was in die Förderung gesteckt wurde muss ja nicht durch die Noten refinanziert werden. Die Note ist losgelöst von sämtlichen finanziellen Komponenten und deshalb ein nicht wirklich gut gewähltes Beispiel.

    Das ist eher eine simple Kosten-Nutzen-Rechnung.
    Ich halte meinen Vergleich für passend, denn bei der Frage, ob eine Serie gute oder schlechte Einschaltquoten hat, geht es in meinen Augen um keine simple Kosten-Nutzen-Rechnung, sondern lediglich darum, ob das Gezeigte vielen oder wenigen Leuten gefallen hat. Ob dieses Gefallen letztendlich ausreicht, um die immensen Produktionskosten zu decken, steht dabei auf einem ganz anderen Blatt.

    28% Marktanteil ist keine miserable Quote!

    Wenn die Kosten, die die Serie verursacht hat, dermaßen hoch waren, dass nicht einmal der Umstand einer positiven Zuschauerreaktion von über einem Viertel (!) ausgereicht hat, um sie weiter zu produzieren, dann ist die Serie in meinen Augen eindeutig an ihren zu hohen Kosten gescheitert und nicht an einer schlechten oder miserablen Zuschauerresonanz, denn die ist es, die durch die Quoten gespiegelt wird und nicht der Kosten-Nutzen-Faktor.

    Ob einem Sender die 28% ausreichen oder nicht und ob das die Kosten deckt, ist eine ganz andere Frage, die nicht das Geringste daran ändert, dass ziemlich viele Leute, diese Serie gerne und regelmäßig gesehen haben. Das sind einfach zwei paar Schuhe.

    Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
    Eine Mainstream-Serie ist dann doch etwas anderes. Gerade durch einen massiven Genre-Mix wird eine Serie eigentlich komplizierter und damit weniger leicht zugänglich.
    Das ist sicher Ansichtssache, denn ich bin schon der Meinung, dass in den Serien des frühen neuen Jahrtausends generell eine stärkere Affinität zu Realismus und ausführlicheren Charakterzeichnungen wahrzunehmen ist, die bis heute angehalten hat. Der Trend verlagerte sich in den 90ern meiner Ansicht nach von der SF zur Fantasy, um später in den 2000ern den komplett gegenteiligen Weg einzuschlagen.

    Wenn man also 2003/04 mit einer phantastischen Serie Erfolge verbuchen wollte, musste man sich so nah wie möglich an der Realität der Gegenwart orientieren. Die meisten erfolgreicheren, phantastischen Serien des neuen Jahrtausends spielen in der Gegenwart. Zusätzlich gewinnt man damit natürlich auch Zuschauer, die mit dem Genre ansonsten weniger zu tun haben.

    Kompliziert finde ich an nBSG eigentlich auch nichts. Schließlich werden Technik oder allzu große Verfremdungen ja ausgespart. Statt dessen bietet man dem Zuschauer zu einem sehr großen Anteil Dinge, die er kennt und mit denen er kaum überfordert sein dürfte.

    Ein Grund, warum ich damit nichts anfangen kann, ist folgender: Je eindeutiger und spezieller eine Analogie daher kommt, umso weniger kann sie über Allgemeingültiges sprechen.

    In meinen Augen geht es in nBSG sehr deutlich um die Verarbeitung der für die Amerikaner traumatischen Ereignisse von 9/11 und anschließende Kriegseinsätze und Terroranschläge, sowie die damit einhergehende Angst vor weiteren Anschlägen. Da bleibt meines Erachtens kein allzu großer Spielraum, noch irgend etwas herauszudeuten, was über diesen besonderen Zeitbezug hinaus geht, was einen gewissen "Ewigkeitswert" hätte, womit man sich auch in 50 Jahren noch auseinander setzen könnte.

    Die originale Star Trek-Serie aus den 1960ern ist u.a. deshalb auch heute noch so beliebt, weil sie sich mit etischen und sozialen Problemen befasst, die nie wirklich an Aktualität und Wichtigkeit verlieren. Gerade durch die starke Verfremdung kann sich eine symbolische Wirkkraft entfalten, die vielseitig anwendbar bleibt.

    Wenn das Thema Terrorismus (und seine Folgen) nicht mehr aktuell ist - was bleibt dann von nBSG?

    Die Kalter Krieg - Thematik des Originals ist für die heutige Rezeption auch kaum noch relevant, und stört manchmal sogar eher in ihrer plakativen Undifferenziertheit. Was aber - zumindest für mich - interessant und aktuell bleibt, sind genau die Elemente, die die neue Serie vernachlässigt hat, nämlich die symbolische Verarbeitung allgemeingültiger, essenziell menschlicher Dinge, wie Freundschaft, Familie, Zusammenhalt, Hoffnung, die Frage nach Gut und Böse, die Suche nach den Ursprüngen, die Suche nach einem Ort, an dem man in Frieden leben kann etc..

    Ich könnte mir noch am Ehesten vorstellen, dass es in einigen Jahren gerade die religiösen Fragen sein werden, mit denen sich die neue Serie gegen Ende stärker beschäftigt, die eine gewisse Haltbarkeit verzeichnen können. Aber auch das wurde im originalen BSG allgemeiner gehalten und ist deshalb vieldeutiger.

    Dass mir das Eine gefällt und das Andere weniger, hängt natürlich auch immer mit der Rezeptionsweise zusammen, denn auch, wenn alle das Gleiche sehen, haben sie dabei noch lange nicht das Selbe wahrgenommen.

    Ich bin einfach ein sehr bildlich-ästhetisch denkender und rezipierender Typ, was bedeutet, dass mir gerade die symbolischen und metaphorischen Wirkungsebenen einer Geschichte besonders wichtig sind. Mir ist schon klar, dass man die beiden Serien auch auf ganz andere Weise wahrnehmen und dabei unterschiedliche Schwerpunkte legen kann und die eine Art wahrzunehmen ist nicht besser oder schlechter als eine andere.

    Für meine speziellen, persönlichen Ansprüche, Erwartungen, Interessen und Präferenzen ist BSG - TOS einfach wesentlich geeigneter, als nBSG, weil ich mich einfach in vielen Punkten wesentlich intensiver und auch auf verschiedenen Ebenen angesprochen fühle, als es bei der Neuauflage der Fall ist. Die langweilt mich eben eher.

    Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
    nBSG verlangt vom Zuschauer einen Auseinandersetzung mit den Inhalten, die Bildung einer eigenen Meinung, eine Hinterfragung der persönlichen Einstellung zu einem Thema. nBSG biedert sich dadurch nicht der Masse an, denn ansonsten wäre die Serie viel viel eindeutiger.
    Ich möchte die Komplexität von nBSG auch gar nicht in Frage stellen und habe auch niemals behauptet, dass die Serie in irgendeiner Weise dumm oder gar anspruchslos wäre. Der Punkt ist einfach, dass ich ganz andere Ansprüche stelle, als es bei den meisten Fans der Neuauflage offenbar der Fall ist.

    Ich denke gern in symbolischen Dimensionen und was das angeht, ist das originale BSG nicht weniger komplex und vieldeutig, als es beim neuen BSG auf politischer oder dramaturgischer Ebene gegeben ist. Nur gibt es eben etliche Elemente an der neuen Variante, die mich entweder abstoßen oder einfach nur langweilen und wenn das genau die Dinge sind, die andere daran spannend finden - naja, dann ist das eben so.

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  • Skeletor
    antwortet
    Zitat von Halman Beitrag anzeigen
    Dadurch, das OldBSG doppelt so teuer war, wie eine Action-Serie Ende der 70er, war es für diese Serie natürlich viel schwerer, ein Quote zu erziehlen, die wirtschaftlich rentabel war.
    Der Zuschauer entscheidet aber nicht nach den Kosten für die Serie. Wenn trotz Quoten-Rückgang noch 28 % Kampfstern Galactica sahen, so war dies im Vergleich zu anderen Serien ein so gutes Ergebnis, dass man kaum von miserabel sprechen kann. Zu teuer trifft es da besser.
    Wie gesagt: Das ist dann der nettere Ausdruck. 28% Marktanteil mag heutzutage auch nach sehr viel klingen, aber bei einem 3 Network-System ist das dann leider trotzdem der letzte und schlechteste Platz in dem Timeslot gewesen.

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  • Halman
    antwortet
    Leider reichten auch gute Qutoten für Kampfstern Galactica nicht

    Dadurch, das OldBSG doppelt so teuer war, wie eine Action-Serie Ende der 70er, war es für diese Serie natürlich viel schwerer, ein Quote zu erziehlen, die wirtschaftlich rentabel war.
    Der Zuschauer entscheidet aber nicht nach den Kosten für die Serie. Wenn trotz Quoten-Rückgang noch 28 % Kampfstern Galactica sahen, so war dies im Vergleich zu anderen Serien ein so gutes Ergebnis, dass man kaum von miserabel sprechen kann. Zu teuer trifft es da besser.

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  • Skeletor
    antwortet
    Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
    Für den Begriff "miserabel" führt der Duden die Synonyme "erbärmlich" und "nichtswürdig" an. Wenn ich etwas als miserabel bezeichne, geht das weit über den Begriff "schlecht" hinaus, den ich in diesem Fall aber auch nicht wirklich für treffend halte. Über eine Quote von 28% wäre so manche andere Serie mit wirklich schlechten oder gar miserablen Quoten mehr als glücklich gewesen.
    Der Vergleich mit anderen Serien ist zwar schön und gut, aber sagt eigentlich nichts aus. Natürlich stimmt das, aber die anderen Serien haben dann auch ein wesentlich geringeres Budget. Die Kosten einer Serie müssen refinanziert werden und der Wert einer Serie wird durch die Quoten ermittelt. Und da muss man bei jeder Serie neu ermitteln was gut oder schlecht ist.

    Die Serie war allerdings die mit Abstand teuerste Fernsehproduktion ihrer Zeit und weil man sich dabei gnadenlos überschätzt hat, waren nicht einmal die durchaus anständigen Einschaltquoten von 28% ausreichend, um die Show weiter zu produzieren.
    Alles schön und richtig, aber man kann es einfach auch so ausdrücken, dass die Quoten zu schlecht waren. Das sagt das gleiche aus.

    Man kann gerne sagen, dass die Quoten zum Seasonende gesunken oder etwas zurückgegangen sind und dass das dem Sender zu riskant war, aber "miserabel" ist daran mal nichts.
    Im Verhältnis zu den Produktionskosten kann man diesen Ausdruck leider auch verwenden. Auch wenn ich es nur als "schlecht" bezeichnen würde. Aber katastrophal waren die Einschaltquoten schon, wenn die Katastrophe eintritt, dass die Serie abgesetzt wurde.

    Wenn ich als Lehrer einen Schüler habe, der lauter 2en schreibt, erzähle ich ihm auch nicht, seine Leistung wäre miserabel oder schlecht, weil es von 30 Schülern, die zu 60% schlechtere Noten schreiben, auch noch 2 oder 3 andere gibt, die immer eine Eins schaffen. Auch wenn der Schüler aus einem reichen Elternhaus kommt, wo er jede erdenkliche Förderung erhält, würde ich nicht sagen, dass seine Leistung im Verhältnis dazu schlecht oder miserabel wäre. Das wäre schlicht und ergreifend Blödsinn!
    Das ganze Beispiel macht nicht viel Sinn, da es überhaupt nicht vergleichbar ist. Das Geld was in die Förderung gesteckt wurde muss ja nicht durch die Noten refinanziert werden. Die Note ist losgelöst von sämtlichen finanziellen Komponenten und deshalb ein nicht wirklich gut gewähltes Beispiel.

    Das ist eher eine simple Kosten-Nutzen-Rechnung.



    Ich hatte immer den Eindruck, dass man mit diesem "realitätsnahen" Look, mehr weiblichen Hauptfiguren, trendiger Kameraführung (das machte zu dieser Zeit bereits überall die Runden, soweit ich mich erinnern kann) und diversen Soap-Elementen versucht hat, ein breiteres Publikum auch außerhalb des SF-Fankreises zu erreichen. Schließlich war das Interesse an SF-Serien gerade etwas rückläufig (wenn nicht miserabel ), während dieser Doku-Stil und stärkere Realitätseinflüsse gerade super-in waren.
    Wenn man das filmgeschichtlich betrachtet, dann dürfte das nicht ganz stimmen. nBSG hat es nicht erfunden, aber es ist auch nicht so, dass sich nBSG irgendwie angebiedert hat. Es gab durchaus Produktionen, die diese Elemente benutzten, aber das waren keine Mainstream-Serien. Eine Mainstream-Serie ist dann doch etwas anderes. Gerade durch einen massiven Genre-Mix wird eine Serie eigentlich komplizierter und damit weniger leicht zugänglich.

    Aber natürlich ist das reine Spekulation. Mir hätte dieser Stil aber auch ohne solche Vermutungen nicht gefallen, einfach weil er mich zu sehr an den Gegenwartsrealismus erinnert und ich von einer SF-Serie mehr Phantasie erwarte - besonders wenn sie von einer fremden, weit entfernten Zivilisation erzählt. Für mich sind das die Amis im Weltraum, denen ich keine Sekunde abnehme, dass sie nicht von der Erde des 21. Jahrhunderts abstammen. Ich brauche das einfach nicht.
    Und dadurch verwehrst du dich irgendwie genau der Genilität von nBSG. Es geht halt nicht darum irgendeinen fremde Kultur zu zeigen. Durch den Gegenwartsbezug hat nBSG meiner Meinung nach dem Transport seiner Aussagen mehr gedient und ist für einen Interpretation wesentlich gehaltvoller, als die auf den Däniken-Büchern basierende Serie aus den 70ern. Die fehlende Distanzierung zwischen der Welt von nBSG und unserer Gegenwart macht nBSG erst zu etwas besonderem. Es gibt ja durchaus auch Verfremdungen, aber diese sind einfach nicht so stark ausgeprägt, da es nicht eine Fremde Kultur zeigen will. Der Vergleich mit den Amis im Weltraum ist natürlich absolut legitim, aber nBSG ist eine amerikanische/kanadische Serie und da ist es nur natürlich, dass man das auf sich selbst überträgt. nBSG hat meiner Meinung nach gezeigt, dass man eben nicht mehr auf irgendwelche künstlich auf fremd getrimmte Kulturen zurückgreifen muss, um gute Sci-Fi Unterhaltung zu produzieren. nBSG hat auch gezeigt, dass man den Zuschauer nicht mehr an die Hand nehmen muss um irgendeinen Punkt oberflächlich aufzuzeigen. nBSG verlangt vom Zuschauer einen Auseinandersetzung mit den Inhalten, die Bildung einer eigenen Meinung, eine Hinterfragung der persönlichen Einstellung zu einem Thema. nBSG biedert sich dadurch nicht der Masse an, denn ansonsten wäre die Serie viel viel eindeutiger.

    Außerdem hat das auch zur Folge, dass die Serie natürlich deutlich günstiger produziert werden kann und dadurch die Messlatte bei den Quoten nicht ganz so hoch sitzen muss wie z.B. bei oBSG.

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  • Logan5
    antwortet
    Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
    Miserable Quoten halte ich vielleicht auch als unangemessene Bezeichnung. Aber hier wird gerade versucht eine vollkommen legitime Argumentation durch die Deutung eines Wortes zu diskreditieren. Würde anstelle "schlecht" als Bezeichnung genannt, dann könnte man sich darüber nicht beklagen.
    Für den Begriff "miserabel" führt der Duden die Synonyme "erbärmlich" und "nichtswürdig" an. Wenn ich etwas als miserabel bezeichne, geht das weit über den Begriff "schlecht" hinaus, den ich in diesem Fall aber auch nicht wirklich für treffend halte. Über eine Quote von 28% wäre so manche andere Serie mit wirklich schlechten oder gar miserablen Quoten mehr als glücklich gewesen.

    Die Serie war allerdings die mit Abstand teuerste Fernsehproduktion ihrer Zeit und weil man sich dabei gnadenlos überschätzt hat, waren nicht einmal die durchaus anständigen Einschaltquoten von 28% ausreichend, um die Show weiter zu produzieren.

    Man kann gerne sagen, dass die Quoten zum Seasonende gesunken oder etwas zurückgegangen sind und dass das dem Sender zu riskant war, aber "miserabel" ist daran mal nichts.

    Wenn ich als Lehrer einen Schüler habe, der lauter 2en schreibt, erzähle ich ihm auch nicht, seine Leistung wäre miserabel oder schlecht, weil es von 30 Schülern, die zu 60% schlechtere Noten schreiben, auch noch 2 oder 3 andere gibt, die immer eine Eins schaffen. Auch wenn der Schüler aus einem reichen Elternhaus kommt, wo er jede erdenkliche Förderung erhält, würde ich nicht sagen, dass seine Leistung im Verhältnis dazu schlecht oder miserabel wäre. Das wäre schlicht und ergreifend Blödsinn!

    Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
    Also massenanbiedernd war nBSG nicht. Der "realistische" Look von Galactica bricht eigentlich ziemlich stark mit dem, was damals massentauglich war. Heutzutage mag das vielleicht so wirken, da immer mehr Serien und Filme sich dieser Mittel bedienen, aber es ist meiner Meinung nach faktisch falsch. Es ist ein ziemlicher Trugschluss, wenn du annimmst, dass man sich bei Galactica am Mainstream orientiert hat. BSG orientiert sich bewusst in seiner Inszenierung nicht am Mainstream und erzeugte so die nötige Aufmerksamkeit. Das wird auch gerne als "HBO"-Effekt bezeichnet. So wie nBSG inszeniert wurde und wie Themen angegangen wurden unterscheidet sich die Serie doch massiv von dem damals üblichen Sci-Fi Mainstream. BSG hat diese Inszenierung nicht erfunden, aber es war für eine Sci-Fi Serie durchaus Neuland. nBSG hat dann aber dazu beigetragen, dass diese Inszenierung massentauglich wurde.

    Ich weiß, dass nBSG damals für seine "Wackelkameras" auch massiv kritisiert wurde. Und im Verlauf der Serie wurde das auch deutlich zurückgeschraubt, auch wenn sie nicht gänzlich verschwand.
    Ich hatte immer den Eindruck, dass man mit diesem "realitätsnahen" Look, mehr weiblichen Hauptfiguren, trendiger Kameraführung (das machte zu dieser Zeit bereits überall die Runden, soweit ich mich erinnern kann) und diversen Soap-Elementen versucht hat, ein breiteres Publikum auch außerhalb des SF-Fankreises zu erreichen. Schließlich war das Interesse an SF-Serien gerade etwas rückläufig (wenn nicht miserabel ), während dieser Doku-Stil und stärkere Realitätseinflüsse gerade super-in waren.

    Aber natürlich ist das reine Spekulation. Mir hätte dieser Stil aber auch ohne solche Vermutungen nicht gefallen, einfach weil er mich zu sehr an den Gegenwartsrealismus erinnert und ich von einer SF-Serie mehr Phantasie erwarte - besonders wenn sie von einer fremden, weit entfernten Zivilisation erzählt. Für mich sind das die Amis im Weltraum, denen ich keine Sekunde abnehme, dass sie nicht von der Erde des 21. Jahrhunderts abstammen. Ich brauche das einfach nicht.

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  • Skeletor
    antwortet
    Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
    Wenn eine sauteure Serie "nur" auf 28 % der Marktanteile kommt, statt auf die ca. 40 % des seit Jahren etablierten Dauerbrenners der Konkurrenz, mag man das im direkten Kosten - Nutzen - Vergleich als unprofitabel ansehen, aber in Anbetracht dessen, dass über ein Viertel der Zuschauer Battlestar Galactica regelmäßig eingeschaltet hat, kann man wohl kaum davon sprechen, dass die Quoten erbärmlich gewesen wären. Wenn das nicht übertrieben ist, was dann?

    Falls dir tatsächlich der semantische Unterschied zwischen "unprofitabel" und "miserabel" nicht klar ist, solltest du dir vielleicht mal einen Duden kaufen. Bei der Gelegenheit kannst du dann auch gleich noch unter "Lüge" nachschlagen. Vielleicht wirst du erstaunt sein, was da so alles drinsteht.
    nicht wieder das Lügen-Argument rauskramen. Miserable Quoten halte ich vielleicht auch als unangemessene Bezeichnung. Aber hier wird gerade versucht eine vollkommen legitime Argumentation durch die Deutung eines Wortes zu diskreditieren. Würde anstelle "schlecht" als Bezeichnung genannt, dann könnte man sich darüber nicht beklagen.

    Das Problem hat Kid eigentlich sehr logisch vorgestellt. Wenn die Serie als "zu teuer" angesehen wird, dann ist der Umkehrschluss eindeutig, dass die Serie schlechte Quoten hatte. Wenn 28 % Einschaltquote nicht ausreichen um eine Serie zu finanzieren, dann sind die Quoten schlecht.

    Das Argument "Serie XY war zu teuer" ist daher immer ein netterer Ausdruck für "die Quoten waren schlecht". Ist eine Serie "zu teuer", dann hat sie für ihre Verhältnisse schlechte Quoten. Das ist ja der Grund warum Serien abgesetzt werden. Das hat aber nichts mit der Serienqualität zu tun. Die Absetzung einer Serie geschieht aber immer aus der Prämisse heraus, dass sie "zu teuer" ist. Da kann man sich drehen und wenden wie man will und von daher hat Kid durchaus mit seiner Argumentation recht.

    Also zieht euch nicht an irgendwelchen Formulierungen hoch, wenn ihr beide wisst, dass ihr beide eigentlich einer Meinung seid.

    Wieviel ich von ständigem hin und her zoomen und vom inflationären Gebrauch wackelnder Kameras halte, weiß ich auch nach ein paar Stichproben. Der "realitätsnahe" Look der Serie, den ich einfach nur furchtbar phantasielos, massenanbiedernd und langweilig finde, dürfte wohl auch in den Episoden vorherrschen, die ich nicht gesehen habe.
    Also massenanbiedernd war nBSG nicht. Der "realistische" Look von Galactica bricht eigentlich ziemlich stark mit dem, was damals massentauglich war. Heutzutage mag das vielleicht so wirken, da immer mehr Serien und Filme sich dieser Mittel bedienen, aber es ist meiner Meinung nach faktisch falsch. Es ist ein ziemlicher Trugschluss, wenn du annimmst, dass man sich bei Galactica am Mainstream orientiert hat. BSG orientiert sich bewusst in seiner Inszenierung nicht am Mainstream und erzeugte so die nötige Aufmerksamkeit. Das wird auch gerne als "HBO"-Effekt bezeichnet. So wie nBSG inszeniert wurde und wie Themen angegangen wurden unterscheidet sich die Serie doch massiv von dem damals üblichen Sci-Fi Mainstream. BSG hat diese Inszenierung nicht erfunden, aber es war für eine Sci-Fi Serie durchaus Neuland. nBSG hat dann aber dazu beigetragen, dass diese Inszenierung massentauglich wurde.

    Ich weiß, dass nBSG damals für seine "Wackelkameras" auch massiv kritisiert wurde. Und im Verlauf der Serie wurde das auch deutlich zurückgeschraubt, auch wenn sie nicht gänzlich verschwand.

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  • Logan5
    antwortet
    Zitat von Kid Beitrag anzeigen
    Unprofitabel = miserable Quote.
    Da ist nichts übertrieben daran.
    Wenn eine sauteure Serie "nur" auf 28 % der Marktanteile kommt, statt auf die ca. 40 % des seit Jahren etablierten Dauerbrenners der Konkurrenz, mag man das im direkten Kosten - Nutzen - Vergleich als unprofitabel ansehen, aber in Anbetracht dessen, dass über ein Viertel der Zuschauer Battlestar Galactica regelmäßig eingeschaltet hat, kann man wohl kaum davon sprechen, dass die Quoten erbärmlich gewesen wären. Wenn das nicht übertrieben ist, was dann?

    Falls dir tatsächlich der semantische Unterschied zwischen "unprofitabel" und "miserabel" nicht klar ist, solltest du dir vielleicht mal einen Duden kaufen. Bei der Gelegenheit kannst du dann auch gleich noch unter "Lüge" nachschlagen. Vielleicht wirst du erstaunt sein, was da so alles drinsteht.

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  • Mayan
    antwortet
    Ich verwechsel das nicht, ich hab's eben nur auch inhaltlich gerne sachlich. Jedenfalls wenn nicht einfach in Richtung "gefällt mir (nicht)" agumentiert wird (wie z.B. in Halmans letztem Post), sondern - zumindest unterschwellig - ein Vorwurf des "so was zeigt man einfach nicht" mitschwingt.

    Unabhängig davon finde ich solche unterschiedlichen Reaktionen auf den Genozid und diesen einen einzeln gezeigten Mord einfach interessant, auch und gerade weil sie so menschlich sind.

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  • Whyme
    antwortet
    Zitat von Mayan Beitrag anzeigen
    Dann lass es mich einfach so formulieren - ich dachte, dass wir hier eher sachlich als emotional diskutieren. Ist naiv, ich weiß
    Du verwechselst die Formalie der sachlichen Diskussion mit dem Inhalt. Ob uns etwas gefällt, ob uns etwas langweilt, das sind Empfindungen. Das geht schon in Richtung der Emotionen. Das wir sachlich darüber reden sollte, steht außer Frage, aber eine sachliche Diskussion muss sich nicht auf objektive Fakten beschränken.

    LG
    Whyme

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