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Warum ist das Neue BSG so langweilig?

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    Zitat von Draco90831 Beitrag anzeigen
    Ähm, also ich weiß nicht wie es dir geht, aber wenn ich Geschichtsbücher aufschlage, Nachrichten anschalte oder aus dem Fernster sehe, dann bekomme ich geradezu mit einem Zaunpfahl eingeprügelt, dass es so ist.
    Mir geht es damit anders.

    Ich verlasse mich für mein Menschenbild aber auch nicht auf die Nachrichten, wo der ewige Grundsatz "Bad new is good news" gilt und lese nicht nur Geschichtschroniken, in denen mal schnell zusammengefasst wird, wer wann gegen wen Krieg geführt hat, sondern kenne auch einige Einzelheiten, bei denen die Menschheit als solche weitaus differenzierter betrachtet werden kann.

    Wenn ich heute aus meinem Fenster sehe, dann sehe ich Leute, die an einem schönen Frühlingstag spazieren gehen, in ihren Gärten sitzen oder sich mit ihren Nachbarn unterhalten. Ich wohne allerdings auch nicht in Offenbach .

    Zitat von Draco90831 Beitrag anzeigen
    Wieso haben wir noch keine idyllische Gesellschaft erreicht, wenn es da doch schon so viele vielversprechende Ideen gab? Wieso leben wir trotz all der Heuchelei von wegen freiheitlich-demokratischen Grundwerten in einer Gesellschaft die Menschen mit Ellenbogenmentalität und ohne Skrupel bevorzugt?
    Warum haben Psychologen Hochkonjunktur und "Borderline" gilt allmählich als Modekrankheit?
    Das ist die eine Seite.

    Die andere erzählt von Ärzten und Sanitätern, die täglich Leben retten und von Sozialareitern, die versuchen, gescheiterten Menschen wieder auf ihren Weg zu helfen und von Friedensaktivisten, Tierschützern, caritativen Einrichtungen, Tafeln für Obdachlose, bereitwilliger Hilfe für Opfer schwerer Umweltkatastrophen, der Aufnahme und Grundversorgung Vertriebener Menschen oder vom Einsatz des eigenen Lebens zur Rettung Anderer, wie es bei der Feuerwehr des Öfteren vorkommt. Und wieviele Menschen engagieren sich ehrenamtlich für Andere?

    Ich rede dabei noch gar nicht von herausragenden Menschen, wie Mahatma Ghandi, Dr. Martin Luther King, Albert Schweitzer, Mutter Theresa etc.., sondern von den ganz normalen Leuten, die sich teilweise täglich mitfühlend und hilfsbereit für das Wohl anderer einsetzen, von denen man weder in Geschichtsbücher, noch in den Nachrichten besonders viel mitbekommt.

    Und kommt mir nicht immer mit der extremen Ausgangssituation. Welches Kapitel der Menschheit ist finsterer und zeigt die negativen Eigenschaften unserer Spezies deutlicher, als die Verbrechensherrschaft der Nazis? Und doch gab es dort Widerstandsgruppen, wie die Weiße Rose und doch gab es dort Menschen, die trotz der dadurch potentiellen Bedrohung ihres eigenen Lebens, jüdische Familien in ihren Häusern versteckt haben und doch gab es Menschen wie Janusz Korczak, im KZ in den Tod gegangen ist, weil er seine Waisenkinder nicht im Stich lassen wollte. Gerade aus dieser finstern Zeit gibt es etliche Berichte über solche Selbstlosigkeiten.

    Wie passt das zu einem rein negativen Menschenbild??

    Zitat von Draco90831 Beitrag anzeigen
    Erkläre mir bitte zufriedenstellend, wie sich diese Fakten mit einem optimistischen Menschenbild in Einklang bringen lassen.
    Die Rede war hier niemals von einem optimistischen, sondern von einem realistischen Menschenbild und das hat nun einmal zwei Seiten. "Der Mensch ist des Menschen Wolf" ist nur eine davon.

    Zitat von Draco90831 Beitrag anzeigen
    Ähm, dir ist schon klar, dass dieses Zitat einen ziemlich sarkastischen Ton hat und auch dementsprechend gemeint ist, ja?
    Aus den Stücken Shakespeares spricht in der Regel kein Zynismus und wer den Hamlet kennt, weiß auch, dass dieses Zitat zwar durchaus aus dem Zusammenhang gerissen, aber trotzdem keinesfalls sarkastisch gemeint ist.

    Zitat von Draco90831 Beitrag anzeigen
    Erfahrung und Fakten begünstigen nunmal bestimmte Sichtweisen. Nimmst du die Summe der Menschheitsgeschichte, hast du da eine Menge Leid, Krieg, Tod gegenüber sehr wenigen optimistischeren Ansätzen.
    Als ausgebildeter Erzieher und angehender Lehrer mache ich täglich ganz viele Erfahrungen mit Menschen und gerade bei Kindern sitzt man gewissermaßen sogar an der Quelle dessen, was den Menschen ausmacht. Ich kann deine Ansicht beim besten Willen nicht teilen und wenn ich es würde, müsste ich wohl auch den Beruf wechseln.

    Zitat von Draco90831 Beitrag anzeigen
    Es gibt nicht "so viel Schlechtes" auf der Welt. Aber letzten Endes setzen sich Menschen ohne Skrupel und Ideale immer und jederzeit gegen solche mit Skrupeln durch, ganz einfach weil dort keine Hemmungen existieren, über (sprichwörtliche oder echte) Leichen zu gehen.
    Ich sehe nicht, dass die sich auf Dauer durchsetzen und bin der Meinung, dass du die guten Seiten des Menschseins gnadenlos unterschätzt. Hat sich Hitler durchgesetzt? Mussolini? Franco? Für eine Weile schon, sicher, aber dauerhaft? Eben gerade nicht.

    Zitat von Draco90831 Beitrag anzeigen
    Davon abgesehen:...

    ...Überzeichnung ist ein altbewährtes und legitimes literarisches Mittel, insbesondere, wenn man eine bestimmte Reaktion provozieren will ...
    Das streitet ja auch niemand ab. Allerdings wurde ja hier behauptet, besagte Überzeichnung würde der Realität entsprechen und dem ist nicht so.

    Im Übrigen finde ich an dieser Stelle immer interessant, dass Überzeichnungen ins Negative - wie in nBSG - enthusiastisch gefeiert und literarisch gerechtfertigt werden, während man positiv gerichteten Überzeichnungen, wie in Star Trek oder dem originalen BSG sofort Naivität und Realitätsverlust unterstellt.

    Zitat von Sargon Beitrag anzeigen
    1.Gut dann argumentiere ich mal anders:

    Wenn beide Sichtweisen auf den Charakter der menschliche Rasse legitim sind , warum hat dann nBSG nicht das Recht mehr auf die Fehler des Menschen hinzuweisen, als auf seine Tugenden?
    Dieses Recht habe ich der Serie in keiner Weise abgesprochen, allerdings hattest du behauptet, die dortigen Darstellungen entsprächen der Realität und das sehe ich anders. Darüber hinaus behalte ich mir aber auch mein eigenes Recht vor, ein allzu penetrantes Herumreiten auf besagten negativen Seiten, für desolat, deprimierend, einseitig und darüber hinaus für wenig unterhaltsam zu halten.

    Zitat von Sargon Beitrag anzeigen
    Wobei nBSG aber auch manchmal die guten Seiten im Menschen zeigt. Denn zu einem realistischen Menschenbild gehören natürlich auch die anderen, die guten Verhaltensweisen.
    Wie gesagt, davon habe ich zu wenig gesehen, als dass mich die Serie ansprechen würde.

    Zitat von Sargon Beitrag anzeigen
    Und ich habe auch nie behauptet, dass nBSG die Menschen nur mies zeigt. Es legt nur den Schwerpunkt auf die Schwächen, der Menschen. Aber das paßt eben nicht in das neoliberale Wunschdenken des 21 Jahrhunderts.
    Das ist interessant. Ich glaube nämlich, dass es gerade diesem neoliberalen Wunschdenken entgegen kommt, denn wenn man seine Realität erst einmal als dermaßen negativ akzeptiert und das in nBSG vorherrschende Menschenbild - so wie ich es in den gesehenen Folgen wahrgenommen habe - verinnerlicht hat. Damit wäre nämlich jede Grundlage für das Streben nach höheren ethischen Zielen und einer humanistischen Gesellschaft hinfällig und man könnte ebensogut - wie es der vermeintlichen Natur des Menschen entspräche - gewissenlos selbst fressen, um nicht gefressen zu werden.

    Man darf sich an dieser Stelle auch gerne einmal Gedanken über pädagogische Wirkungen diverser Darstellungsweisen machen, in wieweit solche Wirkungsweisen intendiert sein könnten und wie sie die Entwicklung einer Gesellschaft beeinflussen könnten.

    Zitat von Sargon Beitrag anzeigen
    ... 2. Deine These von der Militär Diktatur, die ist ziemlich interessant.Ja vermutlich hast du da sogar völlig Recht. 70 Prozent der Menschen würden sich in so einer Situation blind dem Anführer unterwerfen. Die anderen würden entweder eingeschüchtert oder umgebracht.
    Wobei man nicht den geringen, aber fürs Gesamtbild erheblichen Prozentsatz derer vergessen sollte, die Widerstand leisten würden. Eine sehr interessante Studie zum Thema "Autoritätshörigkeit" ist nach wie vor das berühmt berüchtigte Milgram-Experiment.

    Milgram-Experiment ? Wikipedia

    Zitat von newman Beitrag anzeigen
    Warum um Himmels willen soll denn eine Fiktion überhaupt realistisch sein?
    Wenn ich Realität möchte, dann schalt ich den Fernsehen aus und gehe vor die Tür oder ich schalte wenigstens auf eine Dokumentation um

    Eine Fiktion soll unterhalten und vielleicht außerdem noch künstlerisch etwas bieten oder zum Nachdenken anregen oder eine Botschaft vermitteln, aber es soll nicht "nur" Realität abbilden.
    Das sehe ich genau so, zumal abgebildete Realität ohnehin schon nicht mehr mit tatsächlicher Realität identisch ist. Ein Bild kann nie mehr, als einen Ausschnitt darstellen und erfasst niemals die Gesamtheit der Dinge. Aber selbst das, was wir für real erachten, ist bereits durch unseren persönlichen Wahrnehmungsfilter beeinträchtigt. Aber die Frage, ob es Realität als solche überhaupt geben kann würde hier wirklich zu weit führen.

    Kommentar


      Zitat von Mayan Beitrag anzeigen
      Der Mensch ist nicht nur schlecht. Aber jeder Mensch ist auch schlecht.
      Es stimmt natürlich, dass jeder Mensch Gutes und Schlechtes in sich hat. (Dies wurde doch sogar mal in Star Trek "Kirk : 2 = ?" behandelt.) Allerdings erscheint mir die Gesamtgewichtung in nBSG recht negativ zu sein, aber vielleicht kann ich vor lauter Schatten das Licht nicht mehr sehen.
      In Babylon 5 haben die Leute ja auch gute wie böse Seiten (sogar Lennier), aber irgendwie konnte ich mich mit der dortigen Charakterdarstellung mehr anfreunden.

      Kommentar


        Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
        Naja, ist jetzt nciht böse gemeint, aber du watscht die neue Serie auch ziemlich pauschal ab obwohl du, wie du selbst immer sagst, nur die erste Staffel gesehen hast. Du kennst den großteil der Entwicklungen der neuen Serie nicht, du weißt nicht wo das hinführt und wie das dargestellt wurde.
        Touché.

        Du hast natürlich recht damit, dass ich die Serie nicht in ihrer Gesamtheit verfolgt habe und mir weitere Entwicklungen zu großen Teilen entgangen sind. Allerdings hatte ich einen Grund, die Serie nicht weiter zu verfolgen und der war, dass sie mich nicht nur wegen ihrer für meinen Geschmack zu gravierenden Unterschiede zum Original verärgert, sondern eben auch insgesamt furchtbar gelangweilt hat und das war ja der Ausgangspunkt in diesem Thread.

        Zitat von Stormking Beitrag anzeigen
        Ist denn dieses ständige Auf und Ab wirklich soviel negativer als das naive, konfliktfreie Familienbild in der alten Serie? Schließlich folgt auf jede Entzweiung eine erneute Annäherung, man ist nie wirklich "fertig" miteinander.
        Das Familienbild in der Originalserie ist nicht konfliktfrei. Da gibt es hin und wieder auch Meinungsverschiedenheiten - auch zwischen Apollo und Adama - aber der Schwerpunkt ist ein umgekehrter.

        Im Original sind solche Krisen relativ schnell wieder behoben, weil die Familien einen anderen Umgang miteinander pflegen. nBSG ist konfliktreicher, aber wirkt damit eben auch wesentlich zerrütteter. Wenn man zum "Romeo und Julia" - Vergleich zurückkehrt, wäre das so, als hätten in einer neuen Version die Capulets und die Montagues nur ab und zu Streit miteinander, statt einer Familienfehde. Diesen Unterschied kann man doch nicht einfach übersehen.

        Im Übrigen stirbt Zak ja auch im Original, was dort Vater und Sohn eher näher zusammen wachsen lässt, als dass es sie entzweien würde.

        Zitat von Stormking Beitrag anzeigen
        Das passiert aber gar nicht. Die geradlinigen, auf eine unglaubwürdige Art und Weise konfliktfreien Beziehungen werden nur durch ein ständiges Auf und Ab (aus den unterschiedlichsten Gründen) ersetzt, wobei in der Gesamtheit meiner Meinung nach die positiven Aspekte sogar überwiegen..
        Du kommst mir ständig mit Absuditätsvorwürfen und willst mir jetzt erzählen, dass in nBSG eigentlich das Positive überwiegen würde? Weil sich die ständigen Konflikte immer wieder legen, damit man auf dem engen Raum, auf dem man existiert, auch noch irgendwie leben kann? Wahrnehmung ist eben immer etwas sehr Subjektives. Vielleicht muss man aber auch wirklich Fan sein, um das so sehen zu können.

        Wie auch immer, unglaubwürdig geradlinig und konfliktfrei waren die Beziehungen im Original auch nicht. Das hielt sich ebenso die Waage, nur das die generellen Tendenzen eben gegensätzlich sind und das muss mir nicht gefallen.

        Zitat von Stormking Beitrag anzeigen
        Sorry, aber den Quotenbunnies wirst Du keine wichtige Rolle andichten. Da gehe ich einfach nicht mit.
        Das sind keine Quotenbunnies.

        Ob dir das passt oder nicht, aber Cassie und Sheeba hatten durchaus wichtige Rollen innerhalb der Serie, die man nicht einfach wegfallen lassen sollte. Beide hatten ausreichend Charaktermomente, um wesentlich mehr als schmückendes Beiwerk zu sein.

        Sheeba war im Übrigen ab der zweiten Hälfte der Serie dritte Hauptfigur neben Apollo und Starbuck. Sie hatte sogar eine zentrale Rolle im Zweiteiler "The Living Legend" und im Zweiteiler "The War of the Gods". Immerhin war die Gute Kampfpilotin und Caines Tochter. So eine Figur kann man nicht einfach ignorieren.

        Cassiopeia hatte ebenfalls in "The Living Legend" eine wichtige Funktion und ihr Charakter kam immer wieder zum Tragen, da sie schließlich im medizinischen Sektor tätig war, etwas mit Starbuck hatte und sich immer wieder mit dessen Bindungsunfähigkeit auseinander setzen musste.

        Athena bleibt tatsächlich etwas blass, aber der eigentliche Grund, warum Cassie und Sheeba nicht in nBSG sind, ist der dass man keine zusätzlichen "Love Interests" für Starbuck und Apollo mehr brauchte, wenn sie selbst Mann und Frau waren. Und das ändert doch einiges in sehr gravierender Weise.

        Zitat von Stormking Beitrag anzeigen
        Siehe oben. Daß Starbuck nun eine Frau ist und daher auch ein sexueller Aspekt ins Spiel kommt, macht die Beziehung der beiden nur komplexer, dichtet sie aber keineswegs völlig um.
        Dann würde es also auch "Romeo und Julia" nicht völlig umdichten, sondern nur etwas weniger komples machen, wenn die beiden nur gute Kumpel, aber kein Liebespaar gewesen wären, ja?

        Hier werden so tiefgreifende Änderungen in Charakteren und Figurenkonstellationen vorgenommen, dass man entweder vollkommen blind sein muss oder ein Fanbrille auf hat, die rosaroter gar nicht mehr sein kann.
        Und da soll ich mir Realitätstrübung durch nostalgische Gefühle vorwerfen oder unsinnige und absurde Argumentation unterstellen lassen.

        Zitat von Stormking Beitrag anzeigen
        Achja, das warst ja Du, der Boxey toll fand.
        Stimmt.
        Zufällig mag ich Kinder.

        Im Übrigen - wo wir es ja immer so mit dem Realismus haben - finde ich es nicht besonders glaubwürdig, dass man an Bord der neuen Galactica so selten Kinder zu sehen bekommt (außer eine blonde Cylonenschickse bricht gerade einem Baby im Kinderwagen das Genick). Gab es da überhaupt welche? Und waren die irgendwann einmal Thema?

        Müssten nicht gerade in dieser trostlosen Situation, wo man sich mit der fast völligen Auslöschung der eigenen Spezies konfrontiert sieht, Kinder eine besondere Rolle spielen, weil sie für das Überleben der eigenen Art einen unersätzlichen Wert darstellen würden?

        Nur mal so'n Gedanke..

        Im Übrigen mag ich sogar Muffit .



        Zitat von Stormking Beitrag anzeigen
        Sorry, aber mit Deinem geradezu eklig süßlichen Menschen- und Familienbild, wo sich alle immer lieb haben, kann ich nichts anfangen. In der Realität gibt es sowas nicht und gab es sowas auch nie.
        Es tut mir sehr leid für dich, wenn du in keiner intakten Familie groß werden konntest, aber doch - es gibt solche Familien auch in der Realität. Familien, die als solche zusammen halten, sich gegenseitig mögen und Konflikte konstruktiv bereinigen. Dass es auch ganz andere Familien gibt, brauchst du mir als Erzieher nicht zu erzählen, aber sie sind keinesfalls die Norm.

        Was für dich "eklig süßlich" wirkt, ist nichts anderes als eine Idealisierung - sprich eine überzeichnete Darstellung und wenn die in negativer Weise legitim ist, ist sie es anders herum nicht weniger.

        Im Zusammenhang mit realistischen, negativen oder positiven Weltanschauungen und Menschenbildern möchte ich zum Schluss gerne noch Oscar Wilde zitieren:

        "Eine Weltkarte, auf der das Land Utopia nicht verzeichnet ist, verdient keinen Blick. Sie läßt die Küste aus, wo die Menschheit ewig landen wird."
        Zuletzt geändert von Logan5; 24.04.2010, 13:48.

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          Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
          Ich rede dabei noch gar nicht von herausragenden Menschen, wie Mahatma Ghandi, Dr. Martin Luther King, Albert Schweitzer, Mutter Theresa etc.., sondern von den ganz normalen Leuten, die sich teilweise täglich mitfühlend und hilfsbereit für das Wohl anderer einsetzen, von denen man weder in Geschichtsbücher, noch in den Nachrichten besonders viel mitbekommt.
          Hier wird deutlich, wie die Medien auch zu einer verzerrten Wahrnehung der Realität führen können. Die von Dir aufgezählten Beispiele zeigen deutlich, dass es nicht nur egozentrische Menschen gibts, sondern eben auch mitfühlende und verantwortungsvolle.

          Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
          Im Übrigen finde ich an dieser Stelle immer interessant, dass Überzeichnungen ins Negative - wie in nBSG - enthusiastisch gefeiert und literarisch gerechtfertigt werden, während man positiv gerichteten Überzeichnungen, wie in Star Trek oder dem originalen BSG sofort Naivität und Realitätsverlust unterstellt.
          Die Abscheu einiger gegen eine positivere Darstellung des Menschen kann ich beim besten Willen nicht verstehen. Was ist denn so Abstoßend am Positiven?

          Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
          Das ist interessant. Ich glaube nämlich, dass es gerade diesem neoliberalen Wunschdenken entgegen kommt, denn wenn man seine Realität erst einmal als dermaßen negativ akzeptiert und das in nBSG vorherrschende Menschenbild - so wie ich es in den gesehenen Folgen wahrgenommen habe - verinnerlicht hat. Damit wäre nämlich jede Grundlage für das Streben nach höheren ethischen Zielen und einer humanistischen Gesellschaft hinfällig und man könnte ebensogut - wie es der vermeintlichen Natur des Menschen entspräche - gewissenlos selbst fressen, um nicht gefressen zu werden.
          Genaus dieses negative Menschenbild liegt m.E. dem Neoliberalismus zugrunde. Das wird doch aus den gesetzten Prioritäten deutlich: Gewinnmaximierung weniger wird als wichtiger erachtet, als das Wohlergehen vieler. Aber das gehört wohl in ins gesellschaftlich-politische Off-Topic-Unterforum.

          Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
          Man darf sich an dieser Stelle auch gerne einmal Gedanken über pädagogische Wirkungen diverser Darstellungsweisen machen, in wieweit solche Wirkungsweisen intendiert sein könnten und wie sie die Entwicklung einer Gesellschaft beeinflussen könnten.
          Naja, das hängt wohl ganz davon ab, wie solchte Darstellungen von den Einzelnen verarbeitet werden.
          Zuletzt geändert von Halman; 24.04.2010, 13:53.

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            Zitat von Halman Beitrag anzeigen
            In Babylon 5 haben die Leute ja auch gute wie böse Seiten (sogar Lennier), aber irgendwie konnte ich mich mit der dortigen Charakterdarstellung mehr anfreunden.
            Das geht mir genauso.

            Bei B5 hielt sich das sehr gut in der Waage.
            Sheridan hat ethisch fragwürdige Entscheidungen getroffen.
            Garibaldi hatte ein Alkoholproblem.
            Lennier wollte Sheridan sterben lassen.
            Londo hat die Ermordung unzähliger Narn zu verantworten.
            Delenn gab den Befehl zum Krieg gegen die Menschen und muss mit ihrer Schuld leben.
            Der liebenswert tollpatschige Vir Cotto muss damit fertig werden, den Imperator ermordet zu haben.

            B5 war in dieser Hinsicht geradzu eine Antithese zu Star Trek.

            Trotzdem gab es genauso viele positive Seiten und die Figuren erschienen mir trotz aller Fehler líebenswert und sympatisch. Die nBSG-Typen kann ich dagegen nicht ausstehen. Das ist einfach so und eine Serie, in der ich die Figuren unausstehlich finde, langweilt mich so, dass ich sie nicht weiter einschalte. Dumm dass die Serie sich einen Namen gegeben hat, den ich mit sympathischen Figuren verbinde.

            Wer nBSG trotzdem oder gerade deshalb mag, dem sei sein Spaß ja durchaus gegönnt. Nur verstehe ich auch jeden, der die Sendung depressiv und langweilig findet.

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              Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
              Es tut mir sehr leid für dich, wenn du in keiner intakten Familie groß werden konntest
              Netter Versuch. Aber ich bin durchaus in einer intakten Familie aufgewachsen, nur nicht in im Lila-Laune-Land, wo "intakt" knapp vor "perfekt" kommt. Und ich behaupte weiterhin: Intakte Familien nach diesem Verständnis gibt es in der Realität nicht. Höchstens welche, die die Fassade besser aufrechterhalten können als andere. Und nein, das soll nun wieder auch nicht heißen, daß Familie grundsätzlich einen Hort des Terrors und der Unterdrückung darstellt, falls Du mir das gleich unterstellen willst. Nur daß Menschen nicht jahrzehntelang miteinander leben, ohne daß es nicht ab und zu auch zu ernsthaften Konflikten kommt. Die minimalen Alibi-Meinungsverschiedenheiten in oBSG waren jedenfalls mehr als lächerlich.

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                Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
                Ob dir das passt oder nicht, aber Cassie und Sheeba hatten durchaus wichtige Rollen innerhalb der Serie, die man nicht einfach wegfallen lassen sollte. Beide hatten ausreichend Charaktermomente, um wesentlich mehr als schmückendes Beiwerk zu sein.

                Sheeba war im Übrigen ab der zweiten Hälfte der Serie dritte Hauptfigur neben Apollo und Starbuck. Sie hatte sogar eine zentrale Rolle im Zweiteiler "The Living Legend" und im Zweiteiler "The War of the Gods". Immerhin war die Gute Kampfpilotin und Caines Tochter. So eine Figur kann man nicht einfach ignorieren.
                Cassiopeia und Sheba haben viel zum Charme und auch zur Handlung in der alten Serie beigetragen.

                Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
                Dann würde es also auch "Romeo und Julia" nicht völlig umdichten, sondern nur etwas weniger komples machen, wenn die beiden nur gute Kumpel, aber kein Liebespaar gewesen wären, ja?
                Natürlich, das ist doch kein Unterschied: Der Kumpel auf dem Balkon. (sorry)

                Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
                Im Übrigen - wo wir es ja immer so mit dem Realismus haben - finde ich es nicht besonders glaubwürdig, dass man an Bord der neuen Galactica so selten Kinder zu sehen bekommt (außer eine blonde Cylonenschickse bricht gerade einem Baby im Kinderwagen das Genick). Gab es da überhaupt welche? Und waren die irgendwann einmal Thema?

                Müssten nicht gerade in dieser trostlosen Situation, wo man sich mit der fast völligen Auslöschung der eigenen Spezies konfrontiert sieht, Kinder eine besondere Rolle spielen, weil sie für das Überleben der eigenen Art einen unersätzlichen Wert darstellen würden?
                Stimmt, in einer realistischen Geschichte müssten Kinder eine wichtige Rolle spielen, schließlich sind sie von den Widrigkeiten besonders betroffen.

                Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
                Im Übrigen mag ich sogar Muffit .
                Ich auch.
                Bin ich jetzt naiv?

                Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
                Was für dich "eklig süßlich" wirkt, ist nichts anderes als eine Idealisierung - sprich eine überzeichnete Darstellung und wenn die in negativer Weise legitim ist, ist sie es anders herum nicht weniger
                Dem schließe ich mich an.


                .
                EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

                Halman schrieb nach 5 Minuten und 20 Sekunden:

                Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
                Dumm dass die Serie sich einen Namen gegeben hat, den ich mit sympathischen Figuren verbinde.
                Das würde mich nicht so sehr ärgern, würde man die alte Serie nicht seit nBSG als naiv und lächerlich defamieren, so als wäre das Neue endlich die richtige Version.
                Warum düsternis all zu schnell mit Anspruch gleichgesetz wird, ist mir schleihaft.
                Charlie Chaplin ist auch anspruchsvoll, ohne deswegen duster zu sein.

                Zitat von Stormking Beitrag anzeigen
                Die minimalen Alibi-Meinungsverschiedenheiten in oBSG waren jedenfalls mehr als lächerlich.
                Die ernsten Gespräche zwischen Adama und Apollo empfand ich nie als lächerlich.
                Zuletzt geändert von Halman; 24.04.2010, 13:58. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!

                Kommentar


                  Zitat von Stormking Beitrag anzeigen
                  Netter Versuch.
                  Hätte ja sein können .
                  Deine ablehnende Haltung gegenüber einer idealisierten Darstellung intakter Familien klang eben danach.

                  Zitat von Stormking Beitrag anzeigen
                  ...falls Du mir das gleich unterstellen willst...
                  Nein, im Unterstellen bist eindeutig du der Meister.

                  Zitat von Stormking Beitrag anzeigen
                  Die minimalen Alibi-Meinungsverschiedenheiten in oBSG waren jedenfalls mehr als lächerlich.
                  Welche zum Beispiel?

                  Kommentar


                    Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
                    Welche zum Beispiel?
                    Z.B. die Flugroute zum Casinoplaneten. ;-)

                    Kommentar


                      Zitat von Halman Beitrag anzeigen
                      Stimmt, in einer realistischen Geschichte müssten Kinder eine wichtige Rolle spielen, schließlich sind sie von den Widrigkeiten besonders betroffen.
                      Vor allem müssten sie doch eigentlich Hoffnungsträger einer nahezu dezimierten Kultur sein, oder etwa nicht?

                      Zitat von Halman Beitrag anzeigen
                      Ich auch.
                      Bin ich jetzt naiv?
                      Dir fehlt einfach der nötige Ernst.
                      Das Leben ist hart und ungerecht.
                      Da ist kein Platz für Plüschroboter mit Knopf im Ohr .

                      Du hast eben noch nicht erkannt wie schlecht die Welt und wie böse die Menschheit ist. Deshalb musst du jetzt fleißig nBSG gucken, um deine Defizite aufzuholen und endlich zu einer abgebrühten, realististischen Weltsicht zu gelangen und solche Faxen wie putzige Daggits aufzugeben.

                      Zitat von Halman Beitrag anzeigen
                      Warum düsternis all zu schnell mit Anspruch gleichgesetz wird, ist mir schleihaft.
                      Charlie Chaplin ist auch anspruchsvoll, ohne deswegen duster zu sein.
                      Oder Woody Allen.
                      Die Komödien von Shakespeare, Aristophanes, Molière...

                      Oder - von der Hochkultur zur Popkultur - eben durchaus auch "Star Trek" , "Babylon 5" , "Earth 2" , "Lost" oder sogar "Lexx" oder "Xena - Warrior Princess" etc.. Nur weil etwas positiver ausgerichtet ist oder mit einem gewissen Augenzwinkern erzählt wird und bei all dem noch überaus unterhaltsam ist, muss es noch lange nicht anspruchslos sein.

                      Zitat von Halman Beitrag anzeigen
                      Die ernsten Gespräche zwischen Adama und Apollo empfand ich nie als lächerlich.
                      Ich auch nicht.



                      Zitat von Stormking Beitrag anzeigen
                      Z.B. die Flugroute zum Casinoplaneten. ;-)
                      Ja nee, is' klar ..
                      Dir geb' ich gleich Casinoplanet .

                      Aber mal im Ernst, die hatten schon ihre Konflikte.
                      Man darf dabei aber nicht vergessen, dass das ein Bottle-Show war und solche Konflikte innerhalb derselben Folge auch gelöst werden mussten. Mich hat das nie gestört. Darüber hinaus kommt es in Familien, die über entsprechende Kommunikationsmethoden und ein hohes Maß an Empathie verfügen, tatsächlich zu weniger Konflikten und schnelleren Konfliktlösungen.

                      Ich empfehle auch den Eltern im Kindergarten immer gerne Thomas Gordons Klassiker "Familienkonferenz". Das hat oft erstaunliche Auswirkungen auf das Familienklima.

                      Lächerlich finde ich daran gar nichts.
                      Zuletzt geändert von Logan5; 24.04.2010, 14:41. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!

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                        Zitat von Halman Beitrag anzeigen
                        Die Abscheu einiger gegen eine positivere Darstellung des Menschen kann ich beim besten Willen nicht verstehen. Was ist denn so Abstoßend am Positiven?
                        Nicht abstoßend, im Rahmen einer Fiktion auf Dauer aber langweilig.


                        Was mich prinzipiell an der Diskussion hier stört ist, dass wieder und wieder behauptet wird nBSG zeichne ein rein negatives Menschenbild. Gegenbeispiele werden glatt ignoriert. Parallel dazu wird sich dann darüber beschwert, dass die alte Serie einseitig betrachtet werde. Steine, Glashaus...
                        B5-Musikvideo gefällig?
                        Oder auch BSG?

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                          Zitat von Halman Beitrag anzeigen
                          Hier wird deutlich, wie die Medien auch zu einer verzerrten Wahrnehung der Realität führen können. Die von Dir aufgezählten Beispiele zeigen deutlich, dass es nicht nur egozentrische Menschen gibts, sondern eben auch mitfühlende und verantwortungsvolle.

                          Die Abscheu einiger gegen eine positivere Darstellung des Menschen kann ich beim besten Willen nicht verstehen. Was ist denn so Abstoßend am Positiven?
                          Das ist vermutlich auch der Knackpunkt...schlechte nachrichten sind gute Nachrichten.
                          Daherbwerichtet man lieber über dne neuesten bürgerkrieg in Afrika, statt über die still arbeitenden Entwicklungshelfer, die teilweise unter wirdrigen bedingungen, zu geringem entgeld oder auch gar keinem, ihr bestes geben.

                          Das abstossende am positiven ist, das es am eigenen negativen weltbild rüttelt und einem aufzeigt, wie tief man doch selber in der sch*** hockt.
                          udn wenn man das erkennt, mussm an sich entweder selebr bemitleiden udn weiter runterkrabbeln, damit man vom positiven nichtsm ehr mirbekommt doer sich mal aufrichten und an eine verbesserung der lage machen.
                          ersteres ist übrigens die bequemere lösung, weil man sich dazu nicht selber hitnerfragen muss.

                          Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
                          Das geht mir genauso.
                          Bei B5 hielt sich das sehr gut in der Waage.
                          Sheridan hat ethisch fragwürdige Entscheidungen getroffen.
                          .......
                          Lennier wollte Sheridan sterben lassen.
                          Londo hat die Ermordung unzähliger Narn zu verantworten.
                          Delenn gab den Befehl zum Krieg gegen die Menschen und muss mit ihrer Schuld leben.
                          ......
                          Sheridan war ein reiner militarist, aus meiner sicht jedenfalls und ist es zum ende hin auch geblieben. und einige entscheidungen waren wirklich "eiskalt".
                          Lenenri wollte sheridan aus eifersucht ermorden. und ne menge anderer gleich mit. eine sehr negative seite an einem sonst extrem ausgeglichenen charakter
                          londo komtm allgemien auch als relaiv lustiger, jovialer typ rüber... bis er faktisch dne befehl zum massenmord gibt.
                          ähnlich wie delenn, die stehts rational ist aber in mehreren situationen psychitisch irrational rreagiert. mit ähnlichen folgen wie bei molari.
                          und sowas fehlt mir bei nBSG irgendwie. mitdne figuren da kann ich eifnach nix anfangen


                          Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
                          Wer nBSG trotzdem oder gerade deshalb mag, dem sei sein Spaß ja durchaus gegönnt. Nur verstehe ich auch jeden, der die Sendung depressiv und langweilig findet.
                          Andersrum ist das aber irgendwie nicht so.

                          Zitat von Halman Beitrag anzeigen
                          Stimmt, in einer realistischen Geschichte müssten Kinder eine wichtige Rolle spielen, schließlich sind sie von den Widrigkeiten besonders betroffe

                          Das würde mich nicht so sehr ärgern, würde man die alte Serie nicht seit nBSG als naiv und lächerlich defamieren, so als wäre das Neue endlich die richtige Version.
                          Warum düsternis all zu schnell mit Anspruch gleichgesetz wird, ist mir schleihaft.
                          Charlie Chaplin ist auch anspruchsvoll, ohne deswegen duster zu sein.
                          An ds einzige kind, an das ich mich jetzt erinnere ausser hera..ist das mädchen in der pilotserie/miniserie, an bord dieses "gewächshausschiffes", das zurückgelassne wurde, weil es keien FTL hatte... und niemand daran gedacht hat, die nicht-FTL-schiffe zu evakuieren.

                          Zitat von Mayan Beitrag anzeigen
                          Nicht abstoßend, im Rahmen einer Fiktion auf Dauer aber langweilig.
                          Und da haben wir den knackpunkt.....
                          dauerdepression ist genauso langweilig wie dauer-friede-freude-eierkuchen!!!

                          Zitat von Mayan Beitrag anzeigen
                          Was mich prinzipiell an der Diskussion hier stört ist, dass wieder und wieder behauptet wird nBSG zeichne ein rein negatives Menschenbild. Gegenbeispiele werden glatt ignoriert. Parallel dazu wird sich dann darüber beschwert, dass die alte Serie einseitig betrachtet werde. Steine, Glashaus...
                          komischerweise geben halman, logan und auch ich, des öfteren zu, das die alte serie ihre schwächen hat.
                          während nBSG nach mehreren aussagen hier von vorne bis hinten supertoll ist.
                          oBSG legt mehr wert auf ein positives menschenbild, welches natürlich als stilmittel überzeichnet wird.
                          nBSGdreht es genau um,udn zeigt ein gnadenlos überzeichnetes negativbild, nur das dieses negativbild als realistisch angesehen wird udn das positiv bild als völliger blödsinn.

                          das ist für mich etwa so, als würde ich Ghandi als märchen verbuchen, weils nicht in dasn egativbild der menschheit passt.
                          teilweise klingt es so, als wären menschen wie die Nazis normal und leute wie bei der caritas oder entwicklunsghelfer, die sozial gestörten ausnahmen.
                          >ACHTUNG, freilaufender "Linker Gutmensch"! VORSICHT BISSIG!<

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                            Ein kleiner Einwurf von mir: Ich habe den Eindruck, dass die beiden Serien im Rahmen dieser Diskussion auf einer Skala, die von "Positive Grundstimmung" bis "negative Grundstimmung" reicht, eingeordnet und unmittelbar miteinander verglichen und aufgewogen werden. Das in meinen Augen ein irreführender Ansatz. BSG:TOS ist eine handlungsorientierte Serie, nBSG eine charakterorientierte Serie. Diese Unterscheidung mag marginal wirken, aber tatsächlich ist es so, also würde man zwei Auswüchse zweier unterschiedlichen Genres miteinander vergleichen. Aus den Serien ein positives und ein negatives Menschenbild abzuleiten halte ich daher für irreführend.

                            BSG:TOS zeichnet gar kein Menschenbild, auch wenn es sicherlich durch seinen Zeitgeist geprägt ist. Es erzählt einfach eine heroische Geschichte, in der die Charaktere Helden sein müssen, die zu Gunsten der Handlung nur rudimentär durch die Ereignisse geformt werden. nBSG versucht hingegen darauf einzugehen, wie sich die Menschen und die Gesellschaft in dem extremen Szenario, in dem die Serie angesiedelt ist, verhalten und entwickeln könnten. Dabei wird kein negatives Menschenbild gezeichnet sondern ein Glaubwürdiges (ob dies tatsächlich gelingt, sei mal dahin gestellt), in dem es kein Schwarz und Weiß sondern ein differenziertes Grau gibt. Man könnte die beiden Serien unmittelbar miteinander vergleichen, würde BSG:TOS ebenso ein differenziertes Menschenbild zeichnen, allerdings vielleicht mit einem positiveren Grundton (mehr Einigkeit unter den Menschen, mehr Heldentum usw.).


                            P.S.: Nur weil eine Serie charakterorientiert angelegt ist und ein wenig mehr Anspruch einfordern möchte, ist eine Serie noch nicht gut. Stargate Universe war etwa in den ersten zehn Episoden über weite Strecken eine recht dürftige Vorstellung (scheint jetzt aber frühzeitig die Kurve zu kriegen).

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                              Zitat von Guy de Lusignan Beitrag anzeigen
                              Das abstossende am positiven ist, das es am eigenen negativen weltbild rüttelt und einem aufzeigt, wie tief man doch selber in der sch*** hockt.
                              Nein, das langweilige am 08/15-Fernseh-Positiven ist, dass es davon lebt, dass die Autoren Auswege schaffen. In Serien wie TNG (das alte BSG kann ich nicht beurteilen) gibt es in aller Regel keine No-Win-Szenarien, im Leben schon. In einer derart günstig gestimmten Welt ein Held zu sein, ist aber nicht die große Kunst.


                              Lenenri wollte sheridan aus eifersucht ermorden. und ne menge anderer gleich mit.
                              Nicht dass es für diese Diskussion wirklich relevant wäre, aber es gibt einen himmelweiten Unterschied zwischen einem Moment menschlicher (minbarischer) Schwäche und einem geplanten eiskalten Mord. Lennier wollte das sogar noch selbst korrigieren.


                              Zitat von Guy de Lusignan Beitrag anzeigen
                              Zitat von Mayan Beitrag anzeigen
                              Was mich prinzipiell an der Diskussion hier stört ist, dass wieder und wieder behauptet wird nBSG zeichne ein rein negatives Menschenbild. Gegenbeispiele werden glatt ignoriert. Parallel dazu wird sich dann darüber beschwert, dass die alte Serie einseitig betrachtet werde. Steine, Glashaus...
                              komischerweise geben halman, logan und auch ich, des öfteren zu, das die alte serie ihre schwächen hat.
                              während nBSG nach mehreren aussagen hier von vorne bis hinten supertoll ist.
                              oBSG legt mehr wert auf ein positives menschenbild, welches natürlich als stilmittel überzeichnet wird.
                              nBSGdreht es genau um,udn zeigt ein gnadenlos überzeichnetes negativbild, nur das dieses negativbild als realistisch angesehen wird udn das positiv bild als völliger blödsinn.
                              Klasse. Du zitierst mich und machst in Deiner Antwort genau das, was ichbemängelt habe wieder, ohne irgendwie auf den Inhalt einzugehen. Ganz große Diskussionskunst.
                              B5-Musikvideo gefällig?
                              Oder auch BSG?

                              Kommentar


                                Ich persönlich halte es schon für fragwürdig, beide Serien überhaupt ständig diesem Vergleich auszusetzen. Letztendlich ist das alles sowieso Geschmacksfrage, weshalb Aussagen wie "nBSG ist zu düster" oder "oBSG ist unrealistisch" letzten Endes lediglich die subjektiven Ansichten des Aussagenden wiedergeben.

                                Jemand, der meint, nBSG hätte – nur aufgrund des Namens – dichter am Original sein müssen, ist meiner Meinung nach einfach nur naiv. Gleiches gilt für jemanden, der glaubt, die Produzenten würden mit dem Titel einer Fernsehserie eine Verpflichtung bezüglich des Inhalts der Fernsehserie eingehen und hätten demzufolge das Recht, sich belogen und unehrlich behandelt zu fühlen.

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