Ist Adama ein Faschist? [Spoiler bis 02x13] - SciFi-Forum

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Ist Adama ein Faschist? [Spoiler bis 02x13]

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    #31
    Zitat von Cordess Beitrag anzeigen
    Nö, der Sprit würde einfach beschlagnahmt werden und damit ist es rechtlich legal.
    Aber ehrlich gesagt würde es in so einem Beispiel nichtmal dazu kommen, der Sprit würde einfach auf Rechnung gekauft werden und der Staat bezahlt ja gut. Der Tankstellenbesitzer kann also mit einer Entschädigung vom Staat rechnen.
    tja..und wenn es keinen "Staat" mehr gibt,der den tankstellenbesitzer endschädigen kann,wie es in der Serie ist? Wenn der sagt:der Staat ist samt seiner Gesetzte untergegangen"?? Was dann??

    Es ist einfach(er) in einer Situation,wenn man die "Sicherheit" einer entsprechenden Organisation dennoch irgendwo im Rücken weiss..aber die Colonials haben das nicht (mehr).Genausowenig wie es eine Stelle gibt,die Cain aus dem Verkehr und zur Rechenschafft ziehen kann oder die später vielleicht endscheidet ob man Cylonen foltern darf oder nicht...
    .>ACHTUNG, freilaufender "Linker Gutmensch"! VORSICHT BISSIG!<

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      #32
      Man darf bei den ganzen Theorien eine Sache nicht vergessen. Der Staat und seine ganzen moralischen Grundsätze gelten nicht mehr. Der STaat ist inklusive der 12 Kolonien in die Luft gejagd worden.

      Die gesamte Ordnung ist zerfallen und die zivilisten wenden sich an diejenigen die sie beschützen können. Eben Adama und sein Kampfstern.

      Insofern hat man dadurch zwangsweise eine Diktatur. Adama und seine Crew kommandieren den kampfstern und damit so ziemlich die einzigen Waffen in der ganzen Flotte. Und da sie die einzigen sind welche den kampfstern bedienen können, kann man selbige auch nicht einfach abwählen. Wer also den Schutz des Kampfsterns will, muss sich dessen Regeln beugen.

      Die ganze Regierung ist da im Grunde nicht mehr als eine Farce.

      Desweiteren sidn auch viele der Entscheidungen nach militärischem Recht gütlig.

      1. Ein Skinjob ist eine Maschine. Ein Skinjob besitzt keine Menschenrechte, daher kann man auch nicht gegen deise Verstoßen wenn man den Skinjob foltert. Ins Extreme wird das ja auf der Pegasus getrieben. Du bist auch kein Mörder wenn du eine kaputte Maschine einfach in den Müll schmeißt.

      2. Beim Militär gibt es regeln wie in gewissen Situationen umgegangen wird. Auch hier heißt es im Zweifellsfall schießen und dann fragen. SIeht man ja auch bei einigen Diskussionen in Afghanistan wo ein Auto voller Zivilisten das auf einen Stützpunkt zugefahren ist ohne zu reagieren, von Soldaten beschossen wurde.

      3. Im Kriegsfall darf Eigentum der Bevölkerung für Kriegszwecke requiriert werden. Siehe 2. Weltkrieg wo Wohnhäuser in Bewaffnete Stellungen umgebaut wurden.
      www.planet-scifi.eu
      Euer Scifi-Portal mit Rezensionen und Kritiken zu aktuellen Büchern und Hörspielen.
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      http://www.planet-scifi.eu/category/rezension/

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        #33
        Zitat von Larkis Beitrag anzeigen
        1. Ein Skinjob ist eine Maschine. Ein Skinjob besitzt keine Menschenrechte, daher kann man auch nicht gegen deise Verstoßen wenn man den Skinjob foltert. Ins Extreme wird das ja auf der Pegasus getrieben. Du bist auch kein Mörder wenn du eine kaputte Maschine einfach in den Müll schmeißt.
        Doch, dann nämlich wenn die Maschine ein Bewusstsein hat. In den ersten Staffeln mag das Argument auch durchaus teilweise noch ziehen, aber als Allheilmittel in Bezug auf sämtliche ethische Fragen funktioniert es schon da nicht. Insbesondere dann nicht, wenn ein bestimmtes Vorgehen - wie eben die Vergewaltigungen auf der Pegasus - überhaupt nur dann irgendeinen "Sinn" ergibt, wenn man eben dieses Bewusstsein voraussetzt. Oder lässt sich irgendein handelsüblicher Toaster (um mal beim Vokabular zu bleiben) von solchen Aktionen in irgendeiner Art und Weise beeindrucken? Cain geht also ganz offensichtlich davon aus, dass Gina eben nicht nur Maschine ist, sondern ein Bewusstsein und Gefühle hat.

        3. Im Kriegsfall darf Eigentum der Bevölkerung für Kriegszwecke requiriert werden. Siehe 2. Weltkrieg wo Wohnhäuser in Bewaffnete Stellungen umgebaut wurden.
        Wie bitte??? Was soll das denn für ein Argument sein? Der zweite Weltkrieg mit allem was dazugehörte als Maßstab für Recht und Moral? Erst Nachdenken bitte, dann Schreiben!
        B5-Musikvideo gefällig?
        Oder auch BSG?

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          #34
          Was für eine interessante Diskussion! Schade, dass ich sie erst jetzt entdecke..

          Also, Adama ist ganz sicher kein Faschist, sondern allenfalls Militärdiktator, wenn man auch nur eine halbwegs vernünftige Faschismusdefinition heranzieht. Trotzki nennt als wesentliches Merkmal, dass den Faschismus von Militärdiktaturen unterscheidet die kleinbürgerliche Massenbasis des Faschismus, wovon im Falle der kolonialen Gesellschaft nach der Vernichtung der Kolonien nicht die Rede sein kann - und wohl gemerkt - die zivile Regierung genausowenig demokratisch ist, weil eine Legislaturperiode von keine Ahnung wie vielen Jahren ja wohl ein Witz ist, gegeben der Situation, in der sie sich befinden.

          Und da sind wir auch schon beim Kern des Problems, nämlich dass der Rest der Gesellschaft aufgrund des Exils im Weltraum nicht mehr wie eine bürgerliche Demokratie funktioniert. Leider wissen wir nur sehr wenig darüber, wie die Wirtschaft in nBSG aussieht, das wenige, was wir wissen, ist aus Aussagen Zareks oder Folgen wie Black Market zu entnehmen. Ich gehe aber davon aus, dass die Produktion der lebenswichtigen Güter, v.a. Nahrung entweder still steht (und die Bevölkerung von Reserven lebt) oder vom Militär organisiert wird (siehe diverse Nahrungssammlungsaktionen auf Planeten).

          Das gibt dem Militär schon mal eine grundlegende Macht. Dazu kommt aber noch der Krieg gegen die Zylonen, der permanente Mangel und die permanente Gefahr der Auslöschung der Menschheit, was den Stellenwert des Militärs als einzig verbliebene funktionierende gesellschaftliche Struktur nochmals erhöht.

          Insofern hätte ich es für am realistischten gehalten, wenn Adama Roslin im Pilot ganz klar gesagt hätte, dass sich eine zivile Regierung nicht spielen wird und es sich die Flotte nicht leisten kann, Bürgerrechte zuzugestehen. Vor allem, da ja die Existenz der zivilen Regierung zur Lösung keiner der fundamentalen Probleme der Menschheit (Nahrung, Sicherheit, Zukunfstperspektive) beitragen kann.

          Also zusammengefasst, die Basis für eine demokratische Gesellschaft wurde mit den 12 Kolonien gemeinsam vernichtet, eine Magelgesellschaft, die so gut wie nicht produziert und in allen belangen vom Militär abhängig ist, kann keine funktionierende bürgerliche Demokratie sein.


          Aber gut, die Aussage von SciFi ist immer der Gegenwart angeglichen, und da wir nicht in einer ähnlichen Situation wie die Kolonisten leben, müssen wir sie auch nach unseren Maßstaben bewerten, wenn wir den moralischen Gehalt der Serie analysieren wollen

          Ja, und da ist das Verhalten Adamas (und der anderen Militärs) meiner Meinung nach auch extrem schockierend. Ich habe nBSG auch immer als eine Parabel auf die Gewaltneigung der Menschen (oder deren Institutionen) und die Probleme, die sich damit ergeben, verstanden. Immerhin ist das erste, was den Charakteren in nBSG einfällt, wenn es ein Problem gibt, immer "Send in the Marines" oder das berühmte "Airlock". Immer wieder bringt die Neigung, jedes Problem mal von vornherein mit Gewalt zu lösen, die Kolonisten in brenzlige Situationen (z.B. Pegasus).

          Den Zylonen geht es übrigens genauso - sie fahren mit ihrem Vernichtungsfeldzug gegen die Menschen fort, weil sie eben mal damit angefangen haben, und trauen sich dann kaum damit aufzuhören, weil sie ja davon ausgehen, dass sich die Menschen rächen werden. Ihr Versuch des Zusammenlebens ist eine brutale Unterdrückung, etwas anderen fällt ihnen gar nicht ein. Insofern ist auch der Wandel, also der Handschlag der Zylonen mit den Menschen, als Umkehr von dieser Neigung zu verstehen, würde ich meinen.


          Aber nun zu den einzelnen Aktionen Adamas, weil darum ging es ja eigentlich. Für mich ist sind seine schlimmsten Sünden eindeutig die Absetzung der Präsidentin selbst um den Preis, die Einheit der Flotte zu verlieren, SPOILERdie gewaltsame Auflösung des Streiks und die Anwendung der Folter.

          Ersteres, die Absetzung der Präsidentin, bei der er den Tod tausernder Überlebender in Folge der Spaltung der Flotte und seiner und Tighs Politik (deren Konsequenzen auf jeden Fall absehbar hätten sein müssen), ist auch dann verbrecherisch, wenn wir den Bezugsrahmen von unserer Gesellschaft auf die oben skizzierte koloniale ausdehnen. Damit verliert der Militärdiktator seine Legitimität. Es ist schon klar, dass er sich gegen Roslin wendet, wenn sie ihm dreinpfuscht und er die Flotte retten muss, aber da hätte er sich doch was besseres aussuchen können.

          Zur Folter: bei uns ist das Folterverbot ein absolutes Verbot. Im Gegensatz darf zum Beispiel das Recht auf Leben eines Verbrechers oder Terrorists verletzt, dieser als getötet werden, wenn dadurch ein Kapitalverbrechen verhindert werden kann. Folter ist selbst dann verboten, wenn dadurch Menschenleben gerettet werden können. Und das ist auch gut so, denn sonst könnten wir keine Grenzen ziehen, und Folter gar nicht verbieten. Ich bin mir zum Beispiel sicher, dass die CIA in ihren Foltergefängnissen die eine oder ander Information erhalten haben wird, die ihr im Kampf gegen die Taliban ein wenig oder auch mehr geholfen hat und dadurch vielleicht die eine oder andere Aktion von ihnen direkt oder indirekt gestört wurde. Trotzden bin ich gegen diese Praxis, ganz einfach weil es sich eine zivilisierte Gesellschaft nicht herauspicken kann, auf solche Methoden zurückzugreifen. Die Schriften von den Urvätern der modernen Demokratie sind gespickt von Zitaten, die dieses Grundverständnis unterstreichen - zu guter Recht.

          Wie konkret die Anwendung der Folter in nBSG bewertet werden soll, weiß ich nicht. Die Paralellen zur Folter von gefangenen Terroristen und z.B. Waterbording als Verhörmethode sind durchaus klar. Allerdings haben die Kolonisten damit nie viel erreicht, und die Tatsache, dass sie gefolter haben, hat auch manchmal für die Folterer moralische Konsequenzen (Starbuck).

          SPOILERTja, zu guter letzt der Streik - einen Streik militärisch aufzulösen, der berechtigte Forderungen hat, ist für mich ein absolutes no go. Meiner Meinung nach hat die überlebende Menschheit das Recht zu sagen, dass ihnen das Gewinnen des Krieges nichts wert ist, wenn sie so leben, wie sie leben. Dann vergleiche das mal mit dem Luxus, in dem die High Society auf Cloud Nine lebt. Die moralische Aussage der Folge lehne ich ab. Tyrol wird zwar dann doch noch einbezogen, aber als Gnadenakt der Regierung, und nur weil er den Streik vorher abgelehnt hat. Mit unseren moralischen Standards ist das auf jeden Fall abzulehnen, übertragen auf die koloniale Gesellschaft auch, wobei sich die Reaktion des Militärs dann und nur dann rechtfertigen lässt, wenn die Situation ein überleben der Menschheit nur ermöglichen lässt, wenn ein Großteil eben dieser unter unmenschlichen Bedingungen arbeitet.
          "This country, with its institutions, belongs to the people who inhabit it. Whenever they shall grow weary of the existing government, they can exercise their constitutional right of amending it, or exercise their revolutionary right to overthrow it." - Abraham Lincoln

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            #35
            @blowfish:

            Du spricht mit deinem Prinzipien jedem das Recht zur Notwehr ab.
            Du vereinfachst: Gewalt gegen einen Angreifer ist aus Gründen der Notwehr in begrenztem Rahmen angemessen. Im Falle der OC ging es aber um Gewalt gegen unbeteiligte Unschuldige. Das ist etwas völlig anderes.

            Und wenn ich mir deine weiteren Meinungen so ansehe, bist du auch strickt gegen das Militär
            Nicht gegen das Militär, nur gegen Militarismus. Gegen eine demokratisch kontrollierte Armee, die sich strikt als Diener und Verteidiger des Volkes versteht habe ich erstmal gar nichts einzuwenden. Ein Problem besteht nur dann, wenn sich das Militär herausnimmt, Politik zu machen.

            mit ihren Sonderrechten im Kriegsfall.
            Dagegen habe ich in der Tat was. Und sowas gibt es auch in Deutschland nicht. Wir befinden uns im Krieg. Trotzdem hat das Militär zum Glück keine Sonderrechte.

            Falls du den Verteidigungsfall oder die Notstandsgesetze meinst: Auch die finde ich problematisch. Und da stehe ich nicht ganz alleine da. Als sie 1968 ins GG geschrieben wurden, gab es erheblichen Widerstand. Wenn ich damals nicht bloß Quark im Schaufenster gewesen wäre, wäre ich auch auf der Straße gewesen.

            Dass das Militär in Kriegszeiten eben auch über Zivilisten entscheiden kann will dir ja nicht in den Kopf.
            Das hast du ganz richtig beobachtet.

            Also hat das Überleben der Menschheit kein Recht, Hauptsache die Prinzipien hat man beibehalten.
            Ist ja auch egal, es gibt ja dann keinen mehr, der einen zur Rechenschaft ziehen kann.
            Hört sich pathetisch an, aber: Es gibt Dinge, die wichtiger sind als das Überleben.

            @Admiral Ahmose:

            Nix ist da dran komplex. Mit einer Wahrscheinlichkeit von 99,99...99 Prozent
            […]
            Damit deine Argumentation überhaupt funktioniert, musst du ja Zuflucht in den aberwitzigsten Wahrscheinlichkeitsrechnungen suchen.
            Aberwitzige Wahrscheinlichkeitsrechnungen? Hahahaha!

            Hast du irgendeine mathematische Grundlage für deine Zahl? Fakt ist doch, dass wir für eines schlicht keine Anhaltspunkte haben: Waren die Zivilisten noch an Bord der OC oder nicht?

            Das ist eine verdammt unsichere Variable.

            Wenn man so nahe an die Leute herankäme, das man sie mit einem Schwert erschlagen könnte, dann könnte man ja auch feststellen, ob da Atomwaffen wären oder nicht (bzw man wüsste es schon, denn die Cylonenagenten hätten es dann ja schon krachen lassen und wenigstens das Enterteam mit in den Tod gerissen).

            Dein "alle eigenhändig abschlachten" Beispiel funktioniert also nicht.
            Das habe ich ja auch extra dazu geschrieben, deshalb ja auch spekulatives Gedankenexperiment.
            Es ging mir darum, deutlich zu machen, dass es zwischen dem Feuern auf die Triebwerke und dem eigenhändigen Abschlachten keinen moralischen Unterschied gibt.

            Das wiederum sollte zeigen, dass die Befürworter des Abschusses sich von etwas anderem als ihrer Moral leiten lassen, wenn sie den Abschuss gutheißen, bzw. die persönliche Ermordung verdammen. Und dieses „andere“ ist höchstwahrscheinlich eine emotionale Identifikation mit den Opfern in letzterem Fall.

            Warum findet diese Identifikation eigentlich bei dem anonymen Abschuss nicht statt? Hört der eigene Blick einfach am Tellerrand auf? Was ich nicht sehe ist auch nicht da, oder was?

            Wer hier immer so klug mit Kosten/Nutzen-Rechnungen argumentiert, der soll sich dann bitte auch bewusst machen, was das bedeutet.

            Die Menschheit ist natürlich keine Nation. Die Überlebenden stammen von zig verschiedenen Planeten. Außerdem sind es nur 50.000. So oder so kommt da keine Nation zustande. Während der Flucht sowieso nicht. Daher funktioniert dein Gedankenkonstrukt hier schon mal nicht.
            Und Bochum ist auch keine Nation. Trotzdem bin ich Lokalpatriot, wenn ich sage, Fiege ist ein großartiges Bier (na gut, vielleicht bin ich in dem Fall auch einfach Realist ).

            Was ich sagen will: die abstrakten Prinzipien hinter Nationalismus und Patriotismus lassen sich problemlos übertragen. Patriotismus drückt emotionale Verbundenheit mit der eigenen Gruppe, Nationalismus darüber hinaus noch eine systematische Abwertung anderer Gruppen aus.

            Auch wenn Adama nicht im Wortsinn nationalistisch ist, weil es ja, wie du richtig sagst, keine Nationen mehr gibt, hängt er dem Prinzip dahinter an.

            Wenns dich glücklich macht, können wirs auch Speziezismus nennen.


            @KennerderEpisoden

            Aus was ist die Menschheit denn zusammengesetzt? Richtig, aus einzelnen Menschenleben. Inwiefern man jetzt den Wert einzelner Menschenleben mehr achtet, wenn man sie allesamt über den Jordan gehen lässt, ist mir nicht klar.
            Es gibt einen Unterschied zwischen achten und schützen. Menschliches Leben zu schützen bedeutet, den Tod mit einer aktiven Handlung zu verhindern. Menschliches Leben achten bedeutet, ein Leben nicht durch eine aktive Handlung zu beenden (also etwas zu unterlassen).

            Manchmal treten Achtung vor und Schutz von Leben in einen Konflikt. Dann kann man nur zwischen zwei falschen Alternativen wählen. Welche ist weniger schlimm? Diejenige, welche die Unterlassung beinhaltet. Warum? Weil wir für unsere Handlungen stärker verantwortlich sind als für unsere Unterlassungen. Siehe auch unten.

            In der Spock-Logik gibt es keinen wesentlichen Unterschied zwischen Handeln und Unterlassen.
            Spock ist eben bei weitem nicht so logisch wie gerne angenommen. Entweder er ist nämlich ein Dummkopf oder alleine durch seine Existenz für Tausende Tote verantwortlich. So wie wir alle.
            Wären wir Erstweltler nämlich tatsächlich für unsere Unterlassungen genauso verantwortlich wie für unsere Handlungen, ginge (unter anderem) jeder verhungerte Mensch auf der Welt, dem wir nicht persönlich etwas zu essen vorbeibringen, voll und ganz auf unser Konto. Zumindest denjenigen, denen es theoretisch finanziell möglich wäre, ein Flugticket nach Afrika zu lösen, dort etwas zu essen zu kaufen und zu verteilen. Das zumindest in kleinem Umfang zu tun, dürfte fast jedem hier in Mitteleuropa möglich sein.

            Natürlich ist es richtig, darüber die Nase zu rümpfen, wenn Leute das Leid in der Welt überhaupt nicht interessiert, trotzdem ist jemand, der noch nie einen Cent gespendet hat noch lange kein Mörder. Genausowenig wie derjenige, der zwar viel gespendet hat, aber nicht alles was er könnte.

            In anderen Worten: Wir sind auch für unsere Unterlassungen verantwortlich. Aber in wesentlich geringerem Maße als für unsere Handlungen.

            Angenommen ich bin auf dem Weg zu einem Vorstellungsgespräch und schlendere an einem See vorbei. Ich bemerke ein kleine Kind, dass in das Wasser gefallen ist und nach Hilfe ruft.
            Du unterstellst, dass ich Unterlassungen völlig ignoriere. Das tue ich nicht. Unterlassene Hilfeleistung wie in deinem Beispiel ist natürlich auch falsch. Aber in viel geringerem Maße als Mord. Schon deshalb gibt es dafür zwei verschiedene Begriffe. Und schon deshalb wird die Schwere dieser zwei Tatbestände in allen mir bekannten Rechtssystemen weltweit (selbst in undemokratischen) völlig unterschiedlich bewertet. Oder kennst du ein Gegenbeispiel?

            Gehe ich nun trotzdem weiter, weil ich meinen Termin nicht verschieben will, ist dies moralisch nicht besser, als wenn ich das Kind direkt in den See geschuppst hätte(etwa um mir beim eiligen Laufen den Weg freizumachen).
            Ich kann mir ehrlich gesagt kaum vorstellen, dass du wirklich meinst, dass zwischen Mord und unterlassener Hilfeleistung die einen Tod zur Folge hat überhaupt kein moralischer Unterschied besteht.

            ich möchte nur anmerken, dass die Situation kein einfaches "gute Demokratie wird vom bösen Fascho-Militär gestürzt" darstellt. Stattdessen ist die "Staatsform" der Kolonialen von Anfang an zutiefst dysfunktional, angesichts des ständigen Kriegszustandes
            Schon richtig, die Situation ist kompliziert. Trotzdem gibt es hier ein richtig und ein falsch. Oder zumindest ein falsch und ein ganz falsch .

            (inter arma enim silent leges).
            Ceterum censeo Ciceronem esse delendum.

            @[OGT] Marauder

            Ich denke du verwechselst da was,vielleicht aus "nichtwissen" weil du nie beim Militär warst
            Die Militärische Hirarchie ist grundsätzlich Diktatorisch aufgebaut. "Oben" befiehlt einer und die jenigen die "darunter" stehen haben diese Befehle ohne wenn und aber auszuführen.
            Ich war nicht beim Bund. Trotzdem hoffe ich doch, dass dort inzwischen die Befehlskette etwas differenzierter betrachtet wird. Natürlich müssen in der Armee Befehle im Notfall befolgt werden, aber soweit ich weiß, wird den Soldaten auch klar gemacht, dass sie in erster Linie dem GG und dem Volk verpflichtet sind und nicht ihrem Vorgesetzten. Sprich: Jeder Soldat ist nicht einfach nur ausführendes Werkzeug, sondern immer auch für seine eigenen Handlungen verantwortlich. „Ich hab ja nur Befehle befolgt“ gilt als Ausrede nicht. So viel sollten wir aus der Geschichte gelernt haben. Und das haben wir auch.

            @Cordess:

            Mist, jetzt ist Godwin’s law mal wieder erfüllt.
            *lacht*
            Zu deiner Ehrenrettung: Der Thread lädt ja auch nicht unwesentlich dazu ein.

            In der realen Welt passieren dem Militär auf diese Weise oft Kollateralschäden.
            Irgendjemand sagt, Osama sitzt da in der Hütte und dann wird schnell entschieden und ein Jagdbomber hingeschickt bevor er möglicherweise den Ort wechselt.
            So ist es ja auch AFAIK passiert.
            Solltest du auf den Luftangriff der Bundeswehr auf die zwei Tanklaster bei Kunduz anspielen: Die Aktion hat völlig zurecht einen Verteidigungsminister und einen Generalinspekteur die Jobs gekostet...
            Kollateralschäden – schon das Wort ist ja wohl monströs. Der Tod von Zivilisten kann nie der eingeplante Normalfall sein, sondern bedeutet immer ein Versagen der Beteiligten.

            BSG zeigt hier IMO die Seiten des Krieges und wie er wirklich funktioniert und was Krieg genau ist.
            Fern ab von nahezu jeder Moral und Rechtsstaatlichkeit.
            Stimmt. Und das rechne ich der Serie auch hoch an. Wie du vielleicht bemerkt hast, habe ich weniger die Serie BSG kritisiert als den Menschen Adama, sozusagen von einer in-universe Perspektive.

            Der einzige Kritikpunkt an BSG selbst ist die imho zu positive Darstellung Adamas.

            Hinweise gibt es schon […]
            Glauben heißt also auch, richtig hinzusehen.
            […]
            *haut sich selbst auf die Finger* „MrFalderal, du sollst doch nicht in völlig unpassenden Situationen eine Diskussion über Religion lostreten.“ „Aber nur ein bisschen?“ „Nein.“ „Ein klitze-, klitzekleines bisschen?“ „NEIN!“ „Na gut...“

            *ähem*

            @Larkis:

            Ein Skinjob ist eine Maschine. Ein Skinjob besitzt keine Menschenrechte, daher kann man auch nicht gegen deise Verstoßen wenn man den Skinjob foltert. Ins Extreme wird das ja auf der Pegasus getrieben. Du bist auch kein Mörder wenn du eine kaputte Maschine einfach in den Müll schmeißt.
            Blödfug. Natürlich kann man irgendwelche theologischen Argumente von wegen „Seele“ oder so ins Feld führen, aber im Prinzip gibt es keinen Grund, einem bewussten, selbstbewussten, intelligenten Wesen die gleichen Rechte abzusprechen, die auch Menschen genießen. Das würde für Außerirdische genauso gelten wie für KIs. Der Name "Menschrechte" passt dann allerdings nicht mehr. Im Englischen könnte man "Sentient Rights" sagen, ein passender deutscher Begriff ist mir aber noch nicht eingefallen.

            Natürlich gibt’s immer wieder Leute, die einer bestimmten Gruppe solche Rechte absprechen wollen, aber so was geht vorbei. Da stimmt mich die Geschichte ganz zuversichtlich .




            @Dunderdon:

            Ich mag deinen Beitrag. Schön, dass du zumindest in ein paar Punkten zustimmst.

            Trotzdem:

            [...]wenn man auch nur eine halbwegs vernünftige Faschismusdefinition heranzieht.
            Na, da bin ich ja mal gespannt.

            Trotzki


            Hmh, nun, also meine Meinung mal ganz außen vor, würde ich mal behaupten dass Trotzki so im Allgemeinen nicht unter „halbwegs vernünftiger“ Faschismusexperte läuft, oder?

            So wie ich das sehe, gibt es ziemlich viele, sich teilweise widersprechende Faschismusdefinitionen. Ich denke aber, dass die Beschreibung von Faschismus als eine Version eines autoritären Nationalismus als kleinster gemeinsamer Nenner schon taugt.

            Davon abgesehen, gibt’s nur noch einen Punkt, in dem ich anderer Meinung bin: Menschenrechte, sowie demokratische und rechtsstaatliche Prinzipien sind kein Luxusgut, das nur Bestand hat wenn alles rund läuft. Sie messen sich eben gerade daran, auch unter Druck und Angriffen Bestand zu haben.

            Sollte ihre Durchsetzung institutionell nicht möglich sein, müssen die entsprechenden Institutionen eben repariert oder neu erschaffen werden. Und genau das mache ich Roslin ebenso wie der verbleibenden Zivilgesellschaft in BSG insgesamt ja auch zum Vorwurf.

            Auch Adama hat Schuld. Denn natürlich war das Militär nach dem Angriff das einzige was halbwegs funktioniert hat. Anstatt das zu ändern und auch andere Institutionen wieder zum Laufen zu bringen, hat Adama diese Position aber noch ausgenutzt und sich so Macht verschafft. Er hat es getan, weil er es für das Beste hielt. Eben das sagt aber einiges über seine Weltanschauung.



            So long
            (and thanks for all the fish)

            Kommentar


              #36
              Zitat von MrFalderal Beitrag anzeigen
              Ich kann mir ehrlich gesagt kaum vorstellen, dass du wirklich meinst, dass zwischen Mord und unterlassener Hilfeleistung die einen Tod zur Folge hat überhaupt kein moralischer Unterschied besteht.
              Ich glaube schon, dass er genau das meint. Und wenn die Hilfeleistung in einem völlig trivialen, leicht zu leistenden Akt besteht - wenn jemand also wirklich keinen anderen Grund für die Unterlassung hat als absolute Gleichgültigkeit oder gar ein aktives Interesse am tödlichen Ausgang, sehe ich das genauso.

              Noch eindeutiger ist die Situation, wenn eben diese Hilfeleistung sogar expliziter Auftrag des Unterlassenden ist. Also z.B. bei einem Bademeister, der zuschaut wie jemand ertrinkt (und zwar nicht inmitten von einem Dutzend Haien). Oder eben auch bei einem Militär, der nicht gegen eine Atombombe vorgeht. Denn wenn die vorausgesetzt wird - und es gab in der Serie absolut keinen Grund, das anzuzweifeln - ist es für die Entscheidung Adamas in der Tat völlig unerheblich, ob sich noch Menschen an Bord der OC befanden oder nicht. Im Falle einer Explosion wären sie auch gestorben. Alles andere ist Augenwischerei und stellt, wie ich weiter oben schon schrieb, in der Tat das eigene Gewissen über das Leben tausender Anderer. Und ich glaube eben nicht, dass man das Recht hat, für das eigene Weltbild irgendjemanden außer sich selbst zu opfern.


              Auch Adama hat Schuld. Denn natürlich war das Militär nach dem Angriff das einzige was halbwegs funktioniert hat. Anstatt das zu ändern und auch andere Institutionen wieder zum Laufen zu bringen, hat Adama diese Position aber noch ausgenutzt und sich so Macht verschafft. Er hat es getan, weil er es für das Beste hielt. Eben das sagt aber einiges über seine Weltanschauung.
              Es soll wirklich Aufgabe des Militärs sein, demokratische Strukturen zu reetablieren? Darüber könnte man schon grundsätzlich hervorragend streiten. Aber in einer Situation, in der das Militär mit tausend anderen, akut überlebenswichtigen Dingen beschäftigt ist? Ich glaube kaum.

              51 Tage können heutzutage schon mal locker mit Koalitionsverhandlungen draufgehen. Wohlgemerkt in einer Situation mit etablierten Strukturen und ohne akute Bedrohung. 51 Tage sind ein Klacks und sagen wenig bis gar nichts über Adamas grundsätzliche Einstellung zu solchen Fragen aus.
              B5-Musikvideo gefällig?
              Oder auch BSG?

              Kommentar


                #37
                Zitat von MrFalderal Beitrag anzeigen
                ... Hört sich pathetisch an, aber: Es gibt Dinge, die wichtiger sind als das Überleben.
                Das hört sich vor allem hochgradig schwachsinnig an. Nichts ist wichtiger als das Überleben der eigenen Rasse. Das eigene Leben darf man durchaus opfern, wenn man denn für seine Ideale sterben will. Aber darum gehts hier ja nicht.

                Zitat von MrFalderal Beitrag anzeigen
                ... Aberwitzige Wahrscheinlichkeitsrechnungen? Hahahaha!
                Richtig. Aberwitzig, absurd, sinnlos...

                Deine ganze Argumentation, deine Gedankenkonstrukte und Ausführungen, bauen nun mal darauf auf, das es einen wie auch immer gearteten Handlungsspielraum für Adama gab.

                Aber den gab es nun einmal nicht. Außer natürlich wir fangen an eine winzige Wahrscheinlichkeit, die wir irgendwo jenseits des Promillebereiches suchen müssten, als Diskussionsgrundlage zu benutzen. Aber das werden wir natürlich nicht tun.

                An Bord der OC war eine Six, Shelly Godfrey, dort waren Atombomben und die Zivilisten waren längst tot. Klar gibt es eine winzigkleine Wahrscheinlichkeit, das es anders war. Diese Winzig-Chance, die dir und deiner Argumentation verbleibt, wird in "The Plan" nochmal ein ganzes Stück kleiner.

                Und falls du "The Plan" noch nicht gesehen hast, da spielt die Shelly Godfrey wieder mit und es gibt auch noch ein paar Infos dazu.

                Also sorry, aber deine ganze OC Argumentation ist nun mal an den Haaren herbeigezogen.
                "Vittoria agli Assassini!"

                - Caterina Sforza, Rom, 1503

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                  #38
                  Zitat von MrFalderal Beitrag anzeigen
                  Du vereinfachst: Gewalt gegen einen Angreifer ist aus Gründen der Notwehr in begrenztem Rahmen angemessen. Im Falle der OC ging es aber um Gewalt gegen unbeteiligte Unschuldige. Das ist etwas völlig anderes.
                  Welche unbeteiligten Unschuldigen? Für die gibt es gar keinen Beweis aber du stellst es als Fakt hin das da welche waren.

                  Lustigerweise stellst du diesen Fakt aber gleich wieder in Frage

                  Zitat von MrFalderal Beitrag anzeigen
                  Aberwitzige Wahrscheinlichkeitsrechnungen? Hahahaha!

                  Hast du irgendeine mathematische Grundlage für deine Zahl? Fakt ist doch, dass wir für eines schlicht keine Anhaltspunkte haben: Waren die Zivilisten noch an Bord der OC oder nicht?

                  Das ist eine verdammt unsichere Variable.
                  Die eine Variable ist aber völlig unwichtig da die anderen Fakten zusammengesetzt sehr deutlich dafür sprechen das dort keine Zivilisten mehr am Leben waren. Aber das ignorierst ja geflissentlich und spinnst die aus einem sehr unwahrscheinlichen Fall der so nicht existierte was zusammen.

                  Du solltest dich entscheiden ob du anhand irgendwelcher abstrakten Situationen oder anhand der Fakten aus der Serie argumentieren willst.
                  Define irony: a bunch of idiots dancing on a plane to a song made famous by a band that died in a plane crash.

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                    #39
                    tatsächlich ist es völlig unerheblich für Adamas Endscheidung ob noch Zivilisten an Boder der OC am Leben waren oder nicht,denn spätestens ab dem Moment als die Atomwaffen an Bord des Schiffes zweifelsfrei geortet wurden,waren Sie sowieso "Klinisch" tot,es war lediglich die Endscheidung offen,wer den Stecker aus der maschine zieht und ob dabei noch mehr Menschenleben geopfert werden. Übrigens wäre dann jeder,der irgendeine Beatmungsmaschine auf der Intensivstation abstellt ein genauso schlimmer "Faschist"
                    .>ACHTUNG, freilaufender "Linker Gutmensch"! VORSICHT BISSIG!<

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                      #40
                      Die Diskussion und Hirngespinste von MrFalderal sind dermaßen Absurd und Weltfremd das ich mich eigentlich nicht einmischen wollte aber eines kann ich so nicht stehen lassen.

                      Bei der OC ging es niemals um unterlassene Hilfeleistung. Es ging um Mord in beiden Fällen um Mord.

                      Fall 1. Adama lässt Feuern und ermordet so die Zivilisten an Bord.

                      1. er handelt in Notwehr

                      2. Es ist absolut fraglich/unwahrscheinlich ob die Zivilisten überhaupt noch leben

                      3. es besteht eine akute Gefahr

                      Fall 2. Adama lässt nicht feuern und die Galaktika wird zerstört womit die Flotte Hilflos und nicht mehr überlebensfähig wäre

                      1. Adama ist als Ranghöchster Militär für die Sicherheit verantwortlich

                      2. wenn er nicht Feuert handelt er mindestens Fahrlässig und schlimmstenfalls vorsätzlich. In beiden Fällen ist es ebenfalls Mord

                      Wir haben also in beiden Fällen Mord wobei bei F1 nicht nur eine Notwehr (in der BRD wäre das noch nichtmal Mord) besteht sondern auch die Zahl der Opfer extrem geringer ist.

                      Gerade die Moral welche MrFalderal hier Adama absprechen möchte lässt ihm nur diese eine Wahl.

                      Wenn MrFalderal hier also meint er würde in der Situation nicht feuern lassen dann zweifle ich doch sehr stark daran das er überhaupt über sowas wie Moral verfügt.
                      GOTTLOS GLÜCKLICH.... Ein erfülltes Leben braucht keinen Glauben.

                      Niveau ist keine Hautcreme - und Stil kein Teil vom Besen!

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                        #41
                        Zitat von Darth-Xanatos Beitrag anzeigen
                        Wenn MrFalderal hier also meint er würde in der Situation nicht feuern lassen dann zweifle ich doch sehr stark daran das er überhaupt über sowas wie Moral verfügt.
                        Ist es wirklich nötig, diese Diskussion derart auf die persönliche Ebene zu ziehen?
                        B5-Musikvideo gefällig?
                        Oder auch BSG?

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                          #42
                          Nun wenn er hier ständig auf Moral pocht und dann selbst derartig unmoralische dinge fordert dann ja. Immerhin bezeichnet er Adama u.a wegen diese Sache als Faschisten und damit auch jeden anderen der ebenso entscheiden würde. Er kritisiert also jeden mit gesundem Menschenverstand und echter Moral als Fascho. Sowas muss man nicht dulden.

                          Aber das sollte auch kein persönlicher Angriff sein sondern nur berechtigte Kritik.
                          GOTTLOS GLÜCKLICH.... Ein erfülltes Leben braucht keinen Glauben.

                          Niveau ist keine Hautcreme - und Stil kein Teil vom Besen!

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                            #43
                            "Echte" Moral (um diesen verabsolutierenden Begriff mal aufzugreifen und anders zu verwenden) gibt es überhaupt nur in echten Situationen, denn sie bemisst sich an Taten nicht an Worten. Niemand hier war jemals in einer solchen Situation (vermute ich mal...) und mit großer Wahrscheinlichkeit wird es auch niemand je sein. Insofern ist es m.E. absolut unangemessen aus dieser abstrakten Diskussion heraus irgendwelche Urteile über die Beteiligten abzuleiten.

                            Kann schon sein, dass es kein persönlicher Angriff sein sollte, aber ich empfinde es als ziemlich harten Tobak, jemanden vorzuwerfen, er verfüge über keinerlei Moral.
                            B5-Musikvideo gefällig?
                            Oder auch BSG?

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                              #44
                              Zitat von Mayan Beitrag anzeigen
                              Immer wieder gern behauptet, in Bezug auf die ganz großen Verbrechen (also nicht einfach "nur" den Krieg an sich, sondern Massenerschießungen u.ä.) aber in aller Regel so nicht passiert.
                              Kleines Beispiel?

                              Tausende Soldaten der Wehrmacht widersetzten sich aus unterschiedlichen Gründen den Kriegsverbrechen. Von den Nazis mit dem Tod bedroht, wurden sie nach dem Krieg in der Bundesrepublik meist totgeschwiegen......
                              Walter Holländer, geboren 1924 in Schneidlingen, wurde 1942 Soldat und ging nach 14 Tagen stiften. Er wurde zu Hause verhaftet und da er noch nicht vereidigt war, erhielt er "nur" sieben Tage verschärften Arrest. Danach kam er als Soldat nach Holland und sollte zur Proviantbeschaffung auf einem Bauernhof zwei Schweine beschlagnahmen. Da sich die Bauersfrau dagegen wehrte, sollte er sie und ihre sechs Kinder erschießen. Wegen Befehlsverweigerung erhielt er Arrest und Frontbewährung bis zum Kriegsende. Nach einem weiteren Fluchtversuch wurde er zum Tode verurteilt und erlebte eine Scheinhinrichtung.
                              Deserteure und Befehlsverweigerer im Portrait - Stadt Köln

                              Willkommen in der Rechstprechung im 3. Reich.
                              Moralisch war de Soldat da völlig im Recht, "rechtlich" damals nicht!

                              Aber um zum Thema zurückzukommen.
                              Adama hat schon paar interessante Böcke geschossen, teilweise hat er gehandelt wie jemand, der stur die befehle eienr höhen instanz ausführt.
                              Streik um jeden Preis brechen, jawohl Sir, knallen wir doch einfach alle mal ab..die protestieren ja nur zu recht. Einfacher als ne Lösung für alle zu suchen.
                              Ja ds war schwerst moralisch.
                              Der grudn für das radikale Vorgehen wiederum war absolut logisch, Treibstoffmangel.
                              Die Frage ist und bleibt aber, obs nicht auch weniger gewaltfrei hätte abgehen können.
                              Die Burschen haben ja wirklich nicht viel verlangt.
                              (hoffentlich werf ich jetzt nix durcheinander)
                              >ACHTUNG, freilaufender "Linker Gutmensch"! VORSICHT BISSIG!<

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                                #45
                                Zitat von Guy de Lusignan Beitrag anzeigen
                                Die Frage ist und bleibt aber, obs nicht auch weniger gewaltfrei hätte abgehen können.
                                Die Burschen haben ja wirklich nicht viel verlangt.
                                (hoffentlich werf ich jetzt nix durcheinander)
                                Es wurde ja immerhin niemand exekutiert. Ich spekuliere mal das das hauptsächlich eine Drohung war um die streikenden zum Einlenken zu zwingen. Man muss dabei aber bedenken, dass er erst mit Erschießungen gedroht hat als die militärische Crew des Galactica-Flugdecks zu streiken anfing (was ja einer Meuterei gleichkommt und rechtlich ihm seinen Befehl legalisiert). Sobald sich eine Meuterei abzeichnet muss er als kommandierender Offizier hart durchgreifen.
                                Star Wars - Episode 5
                                Obi-Wan Kenobi: "Luke, auch du wirst erkennen, dass viele Warheiten an die wir uns klammern von unserem persönlichen Standpunkt abhängen."

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