EMP im Weltall - warum nicht?
Um auf McWire's Artikel kurz einzugehen; Die Atmospähre verstärkt den nuklearen EMP, nix destotrotz heißt das nich, dass im All kein EMP entsteht oder sich ausbreitet. Schließlich ist ja ein EMP nix weiter, als ein elektromagnetischer Strahlungsblitz und EM-Strahlung breitet sich im Vakuum ebenso aus. Bei 'ner Nuklearexplosion wird doch in erster Linie Einsteinsche Energie, also EM-Energie in Form eines Strahlungsblitzes aller möglichen Frequenzen frei. Diese EM-Wellen bilden letztendlich den EMP; unabhängig von ihrer Entstehung. Auch 'ne normale Sendeantenne kann EMP's (zwar mit extrem geringer Leistung) aussenden.
Gruß
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Zitat von mattberg Beitrag anzeigenNach der FAI beginnt der Weltraum schon ab 100km Höhe, nach der Nasa und der USAF schon ab 80km.
In 100km Höhe finden auch die Polarlichter statt.
Thermosphäre – Wikipedia
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Zitat von Psycho hd Beitrag anzeigenVielleicht wurde dies schon geklärt, ich bitte um Entschuldigung, falls dem so ist.
Durch die Hitze einer Kernwaffe entstehen zunächst Brände, diese werden aber sofort danach durch die Druckwelle gelöscht.
Doch, man hat ja mal ne A-Bombe im All getestet und dabei einen EMP beobachtet.
Starfish Prime – WikipediaZitat von Baal´sebub Beitrag anzeigen400km Höhe ist noch kein freier Weltraum, das ist noch obere Atmosphäre.Zitat von mattberg Beitrag anzeigenNach der FAI beginnt der Weltraum schon ab 100km Höhe, nach der Nasa und der USAF schon ab 80km.
In 100km Höhe finden auch die Polarlichter statt.
In 80-200 km Höhe ist noch genügend Restatmosphäre vorhanden um einen EMP zu erzeugen und der dort oben extrem erniedrigte Druck sorgt auch für eine weitere Ausbreitung des EMP als am Boden, da die Leitfähigkeit der ionisierten Luft unter Strahlung dort stärker zunimmt als am Boden.
Dies hängt damit zusammen dass die elektrisch Leitfähigkeit von verdünntem Gas sich etwas anders verhält als von "normal" dichtem Gas, da man verdünntes Gas wesentlich leichter vollständig ionisieren kann.
-> Elektronenröhre – Wikipedia (Diese Bauteile, die einige jüngere unter uns noch niemals im Leben gesheen haben dürften, nutzen diesen Fast-Vakuum-Effekt aus.)
Auch reines Vakuum ist übrigends elektrisch leitfähig, jedoch nur wenn die Explosion die entsprechenden Ladungsträger gleich mitbringt (was aber bei einer atomaren Explosion nur sehr begrenzt der Fall ist), ansonsten passiert im Weltall in Sachen EMP absolut garnichts.
BTW: Übrigends gibt es sogar in 400 km Höhe noch Restatmosphäre, sonst müsste die ISS mit ihren Korrekturtriebwerken nicht ständig die Höhe korrigieren.
Die ISS wird nämlich durch die Reibung mit dem verdünnten Gas da oben ständig abgebremst und nähert sich daher langsam der Erde. Damit sie nicht abstürzt muss sie in einem bestimmten Zeitintervall ihre Korrekturtriebwerke zünden um ihre Geschwindigkeit wieder zu erhöhen und dadurch wieder an Höhe zu gewinnen... gleiches git natürlich auch für die Unmengen an Satelliten die da oben herumfliegen.
Selbst der interplanetare Raum ist voller verdünntem Gas, auch wenns nur noch 1000-1 Mio Teilchen pro cm³ sind. Das interstellare Gas zwischen den Planetensystem ist sogar noch dünner mit 10-1000 Teilchen pro cm³ und der intergalaktische Raum ist stellenweis mit 0,1-10 Teilchen pro cm³ sogar fast perfektes Vakuum.
Das beste Vakuum was wir auf der Erde erzeugen können kommt immerhin auf 10.000 - 1 Mio Teilchen pro cm³, also vergleichbar mit dem Gas zwischen den Planeten im Sonnensystem.
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Zitat von Baal´sebub Beitrag anzeigen400km Höhe ist noch kein freier Weltraum, das ist noch obere Atmosphäre.
In 100km Höhe finden auch die Polarlichter statt.
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Zitat von Psycho hd Beitrag anzeigenDoch, man hat ja mal ne A-Bombe im All getestet und dabei einen EMP beobachtet.
Starfish Prime – Wikipedia
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Vielleicht wurde dies schon geklärt, ich bitte um Entschuldigung, falls dem so ist.
Zitat von Admiral Ahmose Beitrag anzeigenCaprica:
Durch die Atomexplosionen werden Unmengen von Staub, Sand, Dreck usw in die Atmosphäre gewirbelt. Zudem entstehen bei so einem flächendeckenden Bombardement gewaltige Brände.
Zitat von Admiral Piet Beitrag anzeigen.
PS: Im Weltraum verursachen A-Bomben keinen EMP
Starfish Prime – Wikipedia
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@McWire
Ein wirklich äußert faszinierender Beitrag der endlich mal ein paar Argumente liefert statt nur wilde Spekulationen und Milchmädchen-Rechnungen.
Was ich noch nicht ganz verstanden habe ist wie in BSG Nuklearwaffen erkannt werden? Also wodurch kann eine Nuklearwaffe von einer normalen unterschieden werden? Anderes Radarbild oder doch durch emitierende Strahlung?
und weil ichs grad gelesen hab nochmal zur allgemeinen Erheiterung:
§ 307 Herbeiführen einer Explosion durch Kernenergie
1. Wer es unternimmt, durch Freisetzen von Kernenergie eine Explosion herbeizuführen und dadurch Leib oder Leben eines anderen Menschen oder fremde Sachen von bedeutendem Wert zu gefährden, wird mit Freiheitsstrafe nicht unter fünf Jahren bestraft.
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Interessanter Thread den ich leider paar Wochen lang überlesen habe...
Ich versuch das ganze mal aus der realwissenschaftlichen Perspektive zu erläutern, da ich von BSG eigentlich nur sehr wenig Ahnung habe.
Um zu verstehen wie eine atomare Explosion im Weltall auf ein metallisches Objekt wirkt, muss man ersteinmal wissen wie genau so eine atomare Explosion abläuft. Ich verzichte jetzt mal auf die Beschreibung einer thermonuklearen Explosion und reduziere die Überlegung auf eine konvetionelle nukleare Reaktion.
Im Wesentlichen besteht eine Atombombe aus 3 Schichten, einer Neutronenquelle, dem Spaltmaterial und Sprengstoff.
Das Spaltmaterial ist ringförmig um die Neutronenquelle angeordnet, wobei es unterteilt ist um die kritische Masse nicht zu überschreiten.
Bei der Zündung wird bei der sogenannten Implosionsbombe, der am weitest verbreiteten Bauform bei Plutoniumbomben der Sprengstoff rund um das spaltbare Material gezündet, woraufhin dieses stark komprimiert wird und auf die Neutronenquelle stürzt... daraufhin beginnt die eigentliche Kettenreaktion, die in mehren Stufen abläuft.
Stufe 1: Im Inneren des komprimierten Packetes beginnt die Spaltkettenreaktion woraufhin Unmengen an Neutronen entstehen. Diese Neutronenreaktionsfront läuft jetzt radial nach aussen woraufhin der "Brennstoff" von innen nach aussen "verbrennt". Dieser Vorgang dauert, da sich die Neutronen mit 1/3c bewegen etwa 10^-8 Sekunden.
Stufe 2: Sobald die Neutronenreaktionswelle den Aussenrand des komprimierten Spaltmaterial erreicht, entsteht die erste Explosionswirkung in Form intensiver Strahlung. Diese Strahlung liegt im Gamma-Strahlenbereich und hat das Äquivalent von ca 100 Mio +- 20 Mio C°. Diese Strahlung geht radial nach aussen und ihre Wirkung verringert sich mit dem Quadrat des Abstandes. Dabei verringert sich auch die Frequenz aufgrund das die Frequenz einer Strahlung an dessen Energiewert gekoppelt ist. (gemäß E=h*f). In einem typischen Abstand von einem Kilometer hat sich der größte Teil der freiwerdenden Strahlung aufgrund von Streueffekten in Wärmestrahlung und Licht verwandelt. Dabei sinkt die effektive Strahlungstemperatur von 100 Mio C° auf etwa 10.000 °C herab, was etwa blauem Licht entspricht.
Es gibt nur äußerst wenige Materialien die 10.000°C überstehen, aber da der Strahlungsblitz nur wenige Millisekunden anhält könnten Stoff die sich nur sehr langsam erwärmen, also eine sehr große spezifische Wärmekapazität haben, die Explosion relativ gut überstehen.
Kurz darauf folgen die gut 2/3 langsameren überschüssigen Neutronen in Form einer Neutronenstrahlung. Diese Strahlung besteht aus sehr schnellen Neutronen und hat daher kaum Wirkung auf die unmittelbare Umgebung, da die Neutronen zu schnell sind um die Materie effektiv zu interagieren.
Ihre optimale Wirkung tritt im Vakuum erst nach einigen Kilometer auf, da kein Medium vorhanden ist, was sie effektiv abbremsen könnte.
Stufe 3: Sobald die intensive Gamma-Strahlung freigesetzt wurde, wird natürlich auch der Überrest des Spaltmaterial und des Bombenmantel erhitzt und in Plasma verwandelt welches nach aussen strebt, wobei die Dichte dieses Plasma ebenfalls mit den Quadrat des Abstandes abnimmt. Im wesentlich verliert dieses Plasma seine Wirkung nach wenigen 100 Meter, weil es sich zu schnell ausdünnt. Im direkten Explosionszentrum kann es aufgrund dieses Plasma jedoch zu Druckwellen kommen, selbst im Weltall.
Stufe 4: Als nächste würde jetzt die Druckwelle aufgrund der in Plasma verwandelten oder stark erhitzen Luft kommen... da es im Weltall jedoch keine Luft und auch sonst kein dichtes Gas gibt, fällt diese Wirkung im wesentlichen Weg. Die einzigen Druckwellen entstehen innerhalb der Blase aus der verdampften Bombe/Rakete und reichen nur so 100 Meter weit.
Noch ein paar Worte zum EMP (Elektromagnetischer Puls):
Neben der direkten Strahlung der eigentlichen Explosion tritt noch der sogenannte EMP auf.
Sicherlich werden sich einige unter euch fragen wie der EMP bei einer Kernwaffenexplosion zustande kommt.
Der EMP ist nämlich genau wie die Druckwelle nur ein Sekundäreffekt/Nebeneffekt der Explosion und tritt im Weltall nur in sehr geringem Ausmaße auf. Er entsteht dadurch, dass die Gamma-Strahlung und die Neutronenstrahlung Moleküle und Atome innerhalb der Luft mitreisen aufgrund von Stoßeffekten. Da Elektronen sehr viel leichter sind als Protonen oder Atomkerne kommt es sehr schnell zu einer Geschwindigkeitsdifferenz und dadurch zu einer Ladungstrennung.
Infolge dieser Ladungstrennung aufgrund der räumlichen Trennung von Elektronen und Ionen (geladene Atomkerne) entsteht ein intensives elektrisches Feld... dieses elektrische Feld ist für den EMP verantwortlich.
Da es im Weltall keine Luft gibt und nur sehr dünnes Gas bei dem Ladungen getrennt werden könnte, kommt es im Quasi-Vakuum des Weltall praktisch zu keinem EMP.
So ich hoffe ich konnte es hinreichend gut erklären... und nu mach ich mich ins Bett
Edit: Empfehlenswert zu lesen: Kernwaffenexplosion – Wikipedia
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OK, kann mir von den Hobby-Physik-Professoren des Forums jemand sagen, aus welchem Werkstoff die Galactica gefertigt wurde?
Wäre ja nicht schlecht zu wissen, welche Eigenschaften dieser Werkstoff hat.
Ebenfalls wäre es gut zu wissen, wie genau die Panzerung der BigG konstruiert ist. Wie dick ist sie zum Beispiel? Welche Werkstoffe wurden verbaut? Wie wird Energie über die Struktur abgeleitet? Welche Sondereinrichtungen gibt es (z.B. Trägheitsdämpfer, ggf. über die künstliche Schwerkraft gesteuert)? Wie gut kann sie Hitze und Strahlung ggf. reflektieren oder anderweitig ableiten?
Ich denke, wenn wir die Frage, aus welchen Werkstoffen die Galactica und vor allem ihre Panzerung im Detail besteht, und wie genau die Panzerung, oder anders gesagt, die gesamten Deffensiveinrichtungen des Schiffes funktionieren, macht diese Diskussion erst wirklich Sinn.
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Zitat von prince Beitrag anzeigenJetzt mal ganz ernsthaft Leute, können wir uns nicht drauf einigen das die Kampfsterne eine Atombombenexplosion überstehen können weil das für die Story notwendig ist ?
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Jetzt mal ganz ernsthaft Leute, können wir uns nicht drauf einigen das die Kampfsterne eine Atombombenexplosion überstehen können weil das für die Story notwendig ist ?
Da gibt es in BSG nun , wissen die Götter, ganz andere logische Fehler.
Zum Glück weniger als in anderen Serien.
DAS IST UNVERMEIDLICH !
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Zitat von agony Beitrag anzeigenaaaaaber:
ich hab gerade das Originaldokument der NASA gefunden (Achtung, 22MB-PDF!)
DOWNLOAD - KLICK!
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aaaaaber:
ich hab gerade das Originaldokument der NASA gefunden (Achtung, 22MB-PDF!)
DOWNLOAD - KLICK!
ach, und @Pyro: Da geht's aber nur darum, daß man diesen Asteroiden mit einem 300kg-Objekt weit gennug ablenken kann, wenn man eben 16 Jahre vor dem Einschlag trifft. Da geht es nicht um eine Nuke an sich.
Der Plan hier ist wohl eher, frühzeitig einen Impuls auszuüben (eben mal kurz mit 300kg rammen)und damit eine minimale Kursabweichung zu erreichen. Auf 16 Jahre gerechnet reicht das aber aus, um den Asteroiden an der Erde vorbeischrammen zu lassen.
Übrigens zeigen neue Berechnungen wohl, daß Apophis soweiso knapp vorbeischrammen wird...
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Zitat von agony Beitrag anzeigen
Dass man die Galactica ein paar Tausend Kilometer vom Kurs abbringen kann, wenn man sie 16 Jahre vorher mit einer Atombombe beschießt, bestreitet glaube ich keiner.
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Ars Technica
Prinzipiell kommt es auf das Material an, welche Abwehrstrategie zu wählen ist. Ich finde den Vergleich sehr gut:
The authors' findings also come with a bit of bad news. While it may be technologically feasible to exert a force large enough to deflect 2004 VD17, their calculations also reveal that the impactor could shatter the asteroid, which is equivalent to converting an approaching rifle bullet into a shotgun round, with consequences that are unpredictable at best.
Heisst im Klartext: Wenn das Ding im Anflug ist und zerplatzt anstatt abgedrängt zu werden, dann hat man aus einer Gewehrkugel eine Schrotladung gemacht.
Such mal nach Projekt Ikarus. Google ist Dein Freund.
Was sich aber deutlich zu zeigen scheint: Im All gibt es keine Druckwelle (fehlende Moleküle), dh. Nuklearwaffen müssen in umittelbarer Nähe der Galacticahülle detonieren. Schaden dürfte dann durch Feuerball, EMP und ggf Strahlung entstehen. Eine Druckwelle, wie in einer atmosphärischen Detonation, gibt es eher nicht.
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