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    #61
    Zitat von John Sheridan
    Im Beitrag von "dubioser Admiral" befinden sich ganze 11 Meinungsäußerungen!
    Sehe ich nicht so. Ich bin dagegen, jedwede vollkommen unbelegte Behauptung zur Meinung zu adeln und von unserer Verfassung schützen zu lassen. Das hat mit deren Inhalt oder Form erstmal gar nichts zu tun.

    PS: Gerade Du müßtest das doch verstehen können, schließlich verdienst Du im Meinung-Begründen mindestens den Fleiß-Preis.

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      #62
      Zitat von John Sheridan
      Im Beitrag von "dubioser Admiral" befinden sich ganze 11 Meinungsäußerungen!
      Und auch wenn es so manchen nicht schmecken mag (die Meinung als auch die Formulierung der selbigen), bleiben es klare Meinungsäußerungen.
      Schon.

      Aber der Ton macht die Musik!

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        #63
        Zitat von Stormking
        Sehe ich nicht so. Ich bin dagegen, jedwede vollkommen unbelegte Behauptung zur Meinung zu adeln und von unserer Verfassung schützen zu lassen. Das hat mit deren Inhalt oder Form erstmal gar nichts zu tun.
        Genau. Jemand, dr eine Behauptung nach der anderen aufstellt, ohne diese durch irgendwelche Argumente zu stützen, ist entweder nicht in der Lage oder nicht gewillt, wirklich ernsthaft und sachlich zu diskutieren.

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          #64
          Mag ja sein das ich mich Ton etwas vergriffen habe trotzdem finde ich meinen Beitrag dem Thread angemessen . Die unzähligen Diskussionen mit fanatischen Star Wars Jüngern färben wohl langsam ab .

          Deshalb erläutere ich hier jetzt auch mal ein bisschen :
          - dümmliche Dialoge : Sätze wie "Du bist nur eine dumme Maschine , denn wenn du intelligent wärst würdest du keinen Schmerz spüren" oder dergleichen werfen kein gutes Licht auf das Genre an sich
          - schlechte Handlung : da man das Szenario in etwa mit VOY vergleichen kann finde ich das man etwas mehr storyline bieten könnte als Affären der Crew und Verschwörungsparanoia (gabs bei VOY zwar auch aber bei weitem nicht in dem Ausmaß )
          - Empfehlsempfänger : der überlebende Rest der 12 Kolonien entwickelt sich zu einer gewaltverherrlichenden militaristisch geprägten Crew ohne Kultur , die es meiner Meinung nach nicht Wert ist bewahrt zu werden . Es kommt der Eindruck auf als wäre BSG mehr eine US Army Propagandaserie denn SciFi . Wer das mal mit SG vergleicht (wo es offensichtlicher wäre) wird das vllt auch so sehn .

          Und wer das originale BSG kennt findet davon jetzt ausser den Namen und dem Handlungsort auch nichts mehr wieder .

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            #65
            - dümmliche Dialoge : Sätze wie "Du bist nur eine dumme Maschine , denn wenn du intelligent wärst würdest du keinen Schmerz spüren" oder dergleichen werfen kein gutes Licht auf das Genre an sich
            Fasch zitiert, aber dabei ging es einmal um die Abwertung der Cylonen als Maschinen durch die Colonials, damit man ein einfacheres Feindbild hat, und um den Identitätskonflikt der Cylonen. Einerseits bilden sie die Menschen und deren Gesellschaft nach, andererseits verachten sie die Menschheit.
            In Karas Augen wäre Leoben eine Maschine, wenn er sein Schmerzempfinden abstellen könnten. Es zu ertragen wäre aber eine menschliche Eigenschaft

            - Empfehlsempfänger : der überlebende Rest der 12 Kolonien entwickelt sich zu einer gewaltverherrlichenden militaristisch geprägten Crew ohne Kultur , die es meiner Meinung nach nicht Wert ist bewahrt zu werden
            Völliger Unsinn. Nur weil du ein paar Charaktere siehst, die bestimmte Meinungen vertreten, bestimmt das nicht das Gesamtbild der Serie.

            Lee ist zum Beispiel sehr idealistisch, was demokratische Grundrechte betrifft. Er verteidigt sie soweit, dass er sich offen gegen seinen Vater auflehnt. Und als sowohl Cmd. Adama als auch Roslin in seinen Augen etwas sehr verwerfliches planen, verliert er seinen beiden größten Vorbilder und Stützen in seinem Leben.
            Roslin ist genauso anfangs sehr idealistisch und ein Gegenpol zu Adama. Aber ihre Entscheidungen werden mehr und mehr von Realpolitik geprägt. Sie ist auch bereit illegale Entscheidungen zu treffen, wenn es ihren Überzeugungen und Idealen entspricht.
            Starbucks Einstellungen sind weniger klar und ingesamt mehr situationsbedingt. Aber sie stellt sich ebenfalls gegen Adama als es ihr persönlicher Glaube erfordert

            Kultur? Schau dir nur mal Adamas Quartier an

            BSG ist Military SciFi und bemüht sich um eine realistische Darstellung des Militärs. Es ist aber keineswegs verherrlichend.
            Einer der größten Punkte der Serie ist die Notwendigkeit einer zivilen Führung und der Bewahrung der Grundrechte auch in extremen Situationen
            "Bright, shiny futures are overrated anyway" - Lee Adama, Scar
            "
            Throughout history the nexus between man and machine has spun some of the most dramatic, compelling and entertaining fiction." - The Hybrid, The Passage

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              #66
              Die meisten Regimeträger des Nationalsozialismus umgaben sich auch gerne mit Kulturgegenständen (Malerei,antike Skulpturen etc.) was sie dadurch aber nicht selbst kulturell macht . Sicher werden welche sagen das der Nationalsozialismus auche eine gewisse Kultur darstellt aber eben wie ich das sehe keine bewahrenswerte .
              Wenn sich jemand alte Bücher ins Regal stellt heißt das also nicht das er automatisch die darin verkörperten Werte persönlich vertritt .

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                #67
                Zitat von dubioserAdmiral
                Mag ja sein das ich mich Ton etwas vergriffen habe trotzdem finde ich meinen Beitrag dem Thread angemessen . Die unzähligen Diskussionen mit fanatischen Star Wars Jüngern färben wohl langsam ab
                Okay, das mit dem Troll nehme ich zurück.

                Zitat von dubioserAdmiral
                Deshalb erläutere ich hier jetzt auch mal ein bisschen :
                - dümmliche Dialoge : Sätze wie "Du bist nur eine dumme Maschine , denn wenn du intelligent wärst würdest du keinen Schmerz spüren" oder dergleichen werfen kein gutes Licht auf das Genre an sich
                Nur wurde dieser Satz in der Serie nie gesagt. Stattdessen hat Starbuck gegenüber Leoben Conoy argumentiert, daß er ja den Schmerz sicherlich jederzeit abschalten könne, damit aber zugeben würde, nicht mehr als eine Maschine zu sein.


                Zitat von dubioserAdmiral
                - schlechte Handlung : da man das Szenario in etwa mit VOY vergleichen kann finde ich das man etwas mehr storyline bieten könnte als Affären der Crew und Verschwörungsparanoia (gabs bei VOY zwar auch aber bei weitem nicht in dem Ausmaß )
                Kannst Du mir mal verraten, was eine "schlechte Handlung" sein soll? Eine Handlung kann spannend, langweilig, ausgefeilt oder undurchdacht, folgerichtig oder unlogisch sein. Aber gut oder schlecht?

                Desweiteren frage ich mich, wieviele Episoden Du gesehen hast? Nur die auf RTL-II ausgestrahlten? Dann kann ich Dich beruhigen, es kommt noch "Storyline". Falls Du jedoch auf Konflikte mit weiteren fremden Rassen, Erforschung von Planeten oder Weltraumanomalien hofftst: Such Dir für Mttwoch, 20.15 Uhr einen anderen Zeitvertreib, sowas gibt es bei BSG nicht, wird es hoffentlich nie geben und das ist auch gut so.

                Zitat von dubioserAdmiral
                - Empfehlsempfänger : der überlebende Rest der 12 Kolonien entwickelt sich zu einer gewaltverherrlichenden militaristisch geprägten Crew ohne Kultur , die es meiner Meinung nach nicht Wert ist bewahrt zu werden . Es kommt der Eindruck auf als wäre BSG mehr eine US Army Propagandaserie denn SciFi . Wer das mal mit SG vergleicht (wo es offensichtlicher wäre) wird das vllt auch so sehn .
                Sorry, aber hier bist Du eindeutig zu naiv an die Serie herangegangen. Um es kurz zu machen: Die Charactere sind ein Abbild der Wirklichkeit, keine Vorbilder für die Zuschauer zu Hause. Sie haben vor kurzen miterlebt, wie ihre Heimatwelt(en) sowie mehrere Milliarden Mitmenschen vernichtet wurden. Sie sind ständig auf der Flucht vor einem militärisch überlegenen Feind und wahrscheinlich von zahllosen Schläferagenten unterwandert.

                Insgesamt sozusagen ein 11. September hoch eine Million! Und da sollen die Überlebenden weniger paranoid, militaristisch und radikal sein als große Teile der "westlichen Welt" nach der Zerstörung von "gerade mal" (nicht falsch verstehen) 2 Gebäuden?

                Nur weil sich die Charaktere realistisch statt idealistisch verhalten heißt das nicht, dieses Verhalten würde verherrlicht. Die Serie hält sich mit Werturteilen angenehm zurück und überläßt sie dem Zuschauer.

                Und was den Militarismus angeht: Du wirfst ernsthaft Angehörigen des Militärs Militarismus vor?

                Außerdem werden die Gefahren einer Militärdiktatur noch zeitig genug dargestellt.


                Zitat von dubioserAdmiral
                Und wer das originale BSG kennt findet davon jetzt ausser den Namen und dem Handlungsort auch nichts mehr wieder .
                Das ist Blödsinn. Der Charakter der Hauptpersonen ist eindeutig an denen der alten Serie angelehnt, es finden sich teilweise Storyelemente aus alten Galactica-Folgen wieder und gelegentlich baut man auch eine Hommage an die alte Serie ein.

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                  #68
                  Adama mag ein Patriot sein, ein Nationalist ist er aber garantiert nicht.

                  Er kennt sehr wohl die Grundwerte und Ideale einer Gesellschaft. Denke ich.

                  In der Serie wurden bis jetzt auch seine Schwächen gezeigt. Was menschlich ist. Manchmal ist er extrem aber garantiert kein Nationalist oder Diktator.

                  Kommentar


                    #69
                    Zitat von dubioserAdmiral
                    Wenn sich jemand alte Bücher ins Regal stellt heißt das also nicht das er automatisch die darin verkörperten Werte persönlich vertritt .
                    Wie erklärst Du dann z.B. Adamas Abneigung gegen den Einsatz von Soldaten auf den zivilen Schiffen: "Es gibt einen Grund, warum man das Militär von der Polizei getrennt hat. Das Militär bekämpft die Feinde des Staates, die Polizei dient seinen Bürgern. Wenn das Militär beide Aufgaben erfüllen soll, werden die Bürger oft zu den Feinden des Staates." (frei aus dem Gedächtnis)

                    Oder auch die bereits genannte Auflehnung Lee Adamas gegen seinen Vater, als dieser seiner Meinung nach undemokratisch handelt? Letzteres Thema wird später auch noch vertieft.

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                      #70
                      Zitat von dubioserAdmiral
                      - dümmliche Dialoge : Sätze wie "Du bist nur eine dumme Maschine , denn wenn du intelligent wärst würdest du keinen Schmerz spüren" oder dergleichen werfen kein gutes Licht auf das Genre an sich
                      Hmm, das Zitat stammt aus der Folge "Flesh and Bone", oder? Aber gerade im Kontext der Folge ist die Aussage nachvollziehbar. Die Menschen kannten die Cylonen nur als empfindungsunfähige Maschinen bis diese nach 40 Jahren wieder auftauchten und die Kolonien zerstörten. Der Grad der Empfindungsfähigkeit gerade der menschlichen Cylonen-Modelle ist zu diesem Punkt den Menschen noch nicht klar geworden.

                      Die vorherrschende Meinung der Menschen über die Cylonen ist immer noch die, dass die Cylonen rein programmgesteuerte, wenn auch hochkomplexe Maschinen sind. Eine echte Maschine wäre in der Tat in der Lage ein "Schmerzempfindungs-Programm" abzuschalten, um ein gewaltsames Verhör besser durchstehen zu können.

                      In Leobens Antwort wird klar, dass die Cylonen mit den menschlichen Modellen nicht nur versucht haben Menschen zu imitieren, sondern sie so menschenähnlich wie möglich zu machen. Es gehört zum Menschsein dazu Schmerz oder Hunger zu empfinden, also wurden die menschlichen Cylonen-Modelle so konstruiert, dass sie diese Empfindungen auch nicht abschalten können.

                      Das interessante an der Folge ist ja eigentlich, dass Kara zwar ihr Ziel aus Leoben Informationen über die Bombe herauszubekommen nicht erreicht, aber Leoben es sehr wohl geschafft hat Kara zu beeinflussen. Am Ende hat sie zumindest Zweifel an ihrer ursprünglichen Haltung. Sie zieht es zumindest in Betracht, dass Leoben wirklich eine Seele gehabt haben könnte und schließt ihn in ihre Gebete mit ein. So gesehen war die Folge auf keinen Fall ein Plädoyer für Folter, sondern eher ein Beispiel für deren Sinnlosigkeit.
                      Zitat von dubioserAdmiral
                      - schlechte Handlung : da man das Szenario in etwa mit VOY vergleichen kann finde ich das man etwas mehr storyline bieten könnte als Affären der Crew und Verschwörungsparanoia (gabs bei VOY zwar auch aber bei weitem nicht in dem Ausmaß )
                      Die Paranoia ist gerade am Anfang der Serie enorm wichtig, sie jetzt fallen zu lassen würde der Serie ähnlich stark schaden, wie es Voyager geschadet hat nach zwei, drei Folgen einfach so den Maquis/Sternenflotte-Konflikt zu ignorieren und nie wieder aufzugreifen.

                      Was die Affären angeht: Manchmal habe ich das Gefühl das wir durch Serien wie Star Trek zu sehr darauf konditioniert sind, dass die Hauptfiguren in SciFi-Serien keine Beziehungen haben dürfen und wenn dann nur für eine Folge, die spätestens in der nächsten keine Rolle mehr spielen.

                      In Galactica sind die Beziehungen wichtig für die Gesamthandlung und nicht nur eine Sache die für eine Folge relevant ist und dann nie wieder auftaucht. Insgesamt bereichert es die Serie und macht die Figuren glaubwürdiger.
                      Zitat von dubioserAdmiral
                      - Empfehlsempfänger : der überlebende Rest der 12 Kolonien entwickelt sich zu einer gewaltverherrlichenden militaristisch geprägten Crew ohne Kultur , die es meiner Meinung nach nicht Wert ist bewahrt zu werden . Es kommt der Eindruck auf als wäre BSG mehr eine US Army Propagandaserie denn SciFi . Wer das mal mit SG vergleicht (wo es offensichtlicher wäre) wird das vllt auch so sehn .
                      Hmm, wieviel von der Serie hast du eigentlich gesehen?

                      Die Kolonisten kämpfen doch eigentlich eher damit sich so viel von ihrer Zivilgesellschaft und Kultur zu bewahren, wie es unter diesen Umständen möglich ist. Allein schon der vermeintliche Luxus einer Zivilregierung in einer Situation in der viele der Meinung sind Kriegsrecht wäre die bessere Lösung zeigt wie sehr die Kolonisten versuchen an ihrer bisherigen Gesellschaftsform festzuhalten.

                      Und den leichtfertig in den Raum geworfenen Vorwurf der US Propaganda ignorier ich jetzt einfach mal, da er jeder Grundlage entbehrt. Ein bisschen mehr Hintergrundkenntnisse können da nicht schaden...
                      Zitat von dubioserAdmiral
                      Und wer das originale BSG kennt findet davon jetzt ausser den Namen und dem Handlungsort auch nichts mehr wieder .
                      Mal ehrlich, welche Erwartungshaltung hast du eigentlich mit BSG verbunden? Die Originalserie wurde vor über einem Vierteljahrhundert abgesetzt, hatte schon während der Produktion massive Probleme in vielerlei Hinsicht, musste viele Kompromisse in Bezug auf Handlung und Charaktere eingehen und sich mit einem Network auseinandersetzen, dass die Serie bevorzugt als Kinder- und Familienserie vermarktet sehen wollte. Und das bei einer Thematik bei der es um den beinahe Untergang einer menschlichen Zivilisaton geht.

                      Die neue Serie unterliegt anderen Beschränkungen, kann aber auch in Bereiche vordringen, die der alten Serie verwehrt blieben. Wer nach so langer Zeit allerdings eine nahtlose Fortsetzung des Originals erwartet ist in meinen Augen hoffnunglos naiv (und vielleicht auch wieder ein bisschen zu sehr durch Star Trek konditioniert).
                      Zuletzt geändert von helo; 02.04.2006, 21:14.

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                        #71
                        Hallo BSG-Community,

                        ich bin zwar neu hier aber muss mich mal unbedingt zu diesem Thread äussern da der Serie sogar schon nationalsozialistische Motive vorgeworfen wurden.

                        Ich habe die beide Staffeln nun am WE an einem Stück gesehen und schaue sie mir gerne immer und immer wieder an.

                        Denn:

                        Es gab lange keine Sci-Fi Serie die dermassen realitätsnahe Szenarien in Anbetracht der fiktionalen Story bot. Die Charaktere sind endlich mal menschlich und mit Fehlern bestückt und werden nicht als allmächtige Helden dargestellt denen alles gelingt und die jede Situation im Schlaf beherrschen. Kaum eine Sci-Fi Serie schafft es Themen wie Liebe, Hass und weitere menschliche Züge so gut in die Story zu integrieren wie BSG. Vorallem die zwischenmenschliche bzw. die zwischencylonischmenschliche Liebe gibt viel Potential zum Nachdenken und vorallem Konflicktpotential. Genau wie im wahren Leben. Es gibt nicht mehr viele auf der Welt die die Emphatie haben um dies zu erkennen und wollen meist nur ne Serie bei der sie nicht mehr mitleiden müssen sondern einfach nur sehen wollen wie irgendwas besiegt wird oder jemand nen Heldenstatus übernimmt. Vielen ist es wohl zu anstrengend verstehen zu wollen warum Entscheidungen aus Gefühlen heraus entschieden wurden die den Charakter selbst fast zermürben. Für jemand der nicht mitfühlen und mitleiden kann ist dies natürlich belastend und sollte lieber Star Trek oder sonstwas schaun. Ich habe z.B. noch nie einen Kommandanten in einer Serie gesehen der selbst so schwer mit seinem Herzen und ja auch Tränen kämpfen muss und dennoch so eine klasse Führungsperson darstellt.
                        Für Seriendarsteller sind es, bis auf wenige Ausnahmen, klasse Schauspieler. Die Kameraführung ist absolut genial und wer die wacklige Art und Weise mancher Szenen und den Schnitt Müll findet kennt sich einfach nicht in der Filmszene aus. Ebenso ist die musikalische Untermalung wunderbar gelungen und passt perfekt zu der Serie.
                        Was ich allerdings sagen muss ist, dass BSG einfach nicht so sehr als wöchentliche Serie geeignet ist. BSG ist eher etwas was man wirklich am Stück sehen muss um sich in die Story hineinzuversetzen. Wenn man eine Woche warten muss, bei so einer intensiven Story und Tiefe, ist es sehr schwer wirklich den Fuss und den Geist mitzuziehen.
                        Ich habe am Anfang auch gesagt "mhh naja....Kampfstern Galaktica...das gabs doch schonmal und ne aufgewärmte Serie will ich nich". Dann habe ich mich aber entschlossen mir doch mal bissl Zeit zu nehmen und ich will ehrlich gesagt garnicht mehr aufhören.
                        BSG ist Geschmackssache ja...aber die Leute die ebenso mitfühlen und sich die Zeit nehmen diese Tiefe der Serie verstehen zu lernen denen kann ich nur die Hand reichen und ich bin froh dass es noch solche Zuschauer auf dieser Welt gibt und sich nicht durch den Dreck der im Fernsehen und Teils auch im Kino läuft, verdummen lassen.

                        Wenn ich hier aber lesen muss dass es ein "religiöser Scheiss" sei oder nationalsozialistische Züge hat oder sogar Kriege der Amis verherrlichen soll, dann kann ich bei diesen Leuten nur den Kopf schütteln und mir ist es fast schon peinlich. Klar sind amerikanische Serien und Filme öfter mal stark patriotisch oder gläubig aber ebenso werden in der Serie genau die Gegenteile aufgezeigt und reflektiert. Nämlich den Zweifel am Glauben und den Pazifismus.

                        Wie gesagt...ich bin begeistert von der Serie und über die kleinen Macken die jede Serie nunmal hat kann man guten Gewissens hinwegschaun, zumal es eh nicht viele Macken sind.

                        Also viel Spass euch noch beim schaun und nen schönen Sommer bei dem ihr auf die 3. Staffel wartet.

                        Zum Abschluss noch ein kleines Zitat von Sharon "2":

                        "...und sie fragen warum?!"

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                          #72
                          Hmmm, Admiral hast du Dir schon mal Gedanken darüber gemacht, wie du auf die Zylonen reagieren würdest wenn Sie mal eben dein gesamtes Volk, Freunde, Bekannte, Verwandte und Kinder abgeschlachtet hätten?

                          Ich wage es mal zu behaupten, dass du genau so wenig Gnade kennen würdest wie es die meisten Colonials tun. Aus meiner Sicht bewahren sich die Colonials sogar ein imenses Maß an Menschlichkeit. Man sollte einfach nur die Rahmenbedingungen im Auge behalten und den Kontext verstehen. Diese Menschen sind seit fast einem Jahr auf der Flucht vor einer Rasse, die Sie vollständig ausrotten will.

                          Würdest Du in dieser Situation einem Zylonen die Hand geben und mit Friedensverhandlungen beginnen wollen? Es gibt keine Wahl in diesem Fall. Friss oder stirb heißt die Devise und das stumpft Menschen mit der Zeit ab. (Zumindest meine pers. Erfahrung vom EKL I)

                          Du solltest nicht nur das Böse in den Menschen sehen. Sondern eher das gute, dass Sie sich bewahrt haben. Das Doc Cottle zum Beispiel für Sharon Partei ergreift nach der versuchten Vergewaltigung. Das sich Adama bei Ihr dafür entschuldigt. Das Helo sogar den Feind lieben lernen kann. Das alles sind Dinge die inmitten eines solchen Durcheinanders aus Gewalt und Tot wunderbarer sind als alles andere auf der Welt.

                          Das wird in der Folge 2x09 Crimson aber auch klar gemacht. Die meisten Menschen sehen nun einmal nur die Fehler die das Militär macht. Das was Sie ales gut machen wird übergangen und bei Seite geschoben. Die Wahrheit ist nun einmal, das Adama und seine Crew jeden Tag Entscheidungen über Leben und Tot fällen. Und die meiste Zeit über machen Sie keine Fehler. Nur wenn Sie Fehler machen wirken Sie sich umso verherender aus.

                          Versuch dich einfach mal in die Rolle der jeweiligen Person hinein zu denken über die Du dich bei BSG aufregst. Was kann Sie schon alles durchgemacht haben, wie wirken sich wohl die physische und psychische Belastung auf Sie aus. usw. usf. Würdest du anders Entscheiden? Könntest du im entscheidenden Moment dein Temprament zügeln und würdest den selben Fehler nicht machen? Wenn nicht, dann sei in einem solchen Fall nicht so schnell mit einem Todesurteil für die Serie bei der Hand.

                          Gruß Tine
                          "Gott würfelt nicht!"
                          -Albert Einstein

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                            #73
                            Zitat von Apobandoraji
                            Die Charaktere sind endlich mal menschlich und mit Fehlern bestückt und werden nicht als allmächtige Helden dargestellt denen alles gelingt und die jede Situation im Schlaf beherrschen.
                            Das empfinde ich, bei den meißten der bisher gesehenen Folgen, auch als sehr positiv. Sieht man mal von Super-Star-Buck in "Kein Weg zurück" ab ;-). Dadurch, dass die Charaktere eben auch Fehler machen und nicht alles können, ist der der Zuschauer eher dazu in der Lage, sich mit ihnen zu identifizieren, als mit den meißten Hochglanz-Helden mit ihren idealistischen Zielen, wie sie zum Beispiel bei Star Trek eher vorhanden sind.

                            Jedoch sollte man dabei auch bedenken, dass das nicht unbedingt ein "Vorteil" sein muss. der Idealismus und die Schöngeistigkeit, wie sie in Star Trek vorgelebt wird, mag vielleicht unrealistisch sein: aber trotzdem kann beides als Vorbild für Menschen dienen, das man nie erreichen kann, aber trotzdem anstreben kann. Momentan entspricht es wohl einfach dem Zeitgeist die Welt als düster und gefährlich anzusehen. Vielleicht ändert sich der Zeitgeist ja auch eines Tages wieder und die Welt will wieder mehr "zukunftsvisionen" a la Star Trek.

                            Zitat von Apobandoraji
                            ]
                            Es gibt nicht mehr viele auf der Welt die die Emphatie haben um dies zu erkennen und wollen meist nur ne Serie bei der sie nicht mehr mitleiden müssen sondern einfach nur sehen wollen wie irgendwas besiegt wird oder jemand nen Heldenstatus übernimmt. [...] Für jemand der nicht mitfühlen und mitleiden kann ist dies natürlich belastend und sollte lieber Star Trek oder sonstwas schaun.
                            Das finde ich etwas übertrieben: nur weil du diese Art der Charakter-Darstellung, wie sie in BSG vorherrscht bevorzugst, heißt das ja nicht, dass anderen Menschen, die das anders sehen, etwas "emotional fehlt". Vielleicht kann man das ja auch mit schwarzem Humor vergleichen: manche Leute mögen diese Art von Humor, andere nicht. Trotzdem kann man nicht behaupten, dass Leute ohne schwarzen Humor überhaupt KEINEN Humor haben: sie finden nur etwas nicht komisch, was andere zum Lachen bringt. Und nebenbei: es gibt auch genug Stellen bei Star Trek, bei denen man mit den Protagonisten "mitfühlen" und "mitleiden" kann (z.B. die Tuvix-Episode bei VOY oder den Tod von Tasha-Yar in "Die schwarze Seele" bei TNG).

                            Das wollte ich einfach mal loswerden: ich mag BSG bis jetzt sehr, aber dennoch sollte man auch sehen, dass es auch Leute gibt, die mit der Serie nicht klarkommen und denen deshalb trotzdem nichts "emotional" fehlt ;-).

                            Kommentar


                              #74
                              stimmt..war etwas falsch formuliert....was ich meine ist dass es wohl Leute gibt, egal inwiefern sie emphatisch sind, denen diese Art der Charaktere, Story etc. einfach zu anstrengend sind und nach der Arbeit keine Lust haben sich noch mehr in irgendetwas reinzusteigern. Eigentlich will man ja, grad im Sci-Fi-Bereich gerne mal in eine "andere Welt" eintauchen um auszuspannen. Das deswegen aber Meinungen aufkommen dass BSG nationalsozialistisch, regimeverherrlichend oder sonstwas ist, kann ich absolut nicht nachvollziehen.

                              Kommentar


                                #75
                                Zitat von Apobandoraji
                                Das deswegen aber Meinungen aufkommen dass BSG nationalsozialistisch, regimeverherrlichend oder sonstwas ist, kann ich absolut nicht nachvollziehe
                                Nationalistische Tendenzen kann ich, ehrlich gesagt, in BSG auch keine entdecken. Und ich finde auch nicht, dass dort Krieg irgendwie "verherrlicht" wird. Ganz im Gegenteil, eigentlich werden ja gerade die schrecklichen Seiten eines solchen Konflikts gezeigt: Folter von Gefangenen, unglaublich viel Leid und viele Tote, Ressourcenmangel, ständiges Mißtrauen gegen alles und jeden usw..

                                Wenn eine Scifi-Serie wirklich die US-Außenpolitk und die Kriegstreiberei verteidigt hat, dann war das meiner Meinung nach die 3.Staffel von ENT, aber nicht BSG. Aber das ist vielleicht auch Ansichtssache.

                                Zitat von Apobandoraji
                                was ich meine ist dass es wohl Leute gibt, egal inwiefern sie emphatisch sind, denen diese Art der Charaktere, Story etc. einfach zu anstrengend sind und nach der Arbeit keine Lust haben sich noch mehr in irgendetwas reinzusteigern.
                                Das mit dem "zu anstrengend sein", könnte ich mir bei einiger Menschen schon vorstellen. Wobei ich den meißten Nicht-BSG-Fans das nicht mal unterstellen würde: das ganze Szenario, mit einem riesigen Genozid am Anfang und der konsequent durchgehaltenen dunklen Grundstimmung ist wohl einfach eine extreme Frage des persönlichen Geschmacks. Viele andere Serie bringen wohl einfach häufiger "verschiedene Aspekte" (mal lustig, mal nachdenklich, mal militaristisch etc) mit ein: dementsprechend ist dann dort auch eher "für jeden Geschmack" etwas dabei. BSG polarisiert da wohl stärker. Ich denke fast man kann soweit gehen zu sagen: entweder man liebt die Serie, oder man haßt sie. Allzu viel dazwischen gibt es nicht.

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