[009] Die Todesbringerin - Episodenbewertung - SciFi-Forum

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[009] Die Todesbringerin - Episodenbewertung

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    #31
    Ich denke auch, daß das der entscheidende Beweggrund war. Die Folge selbst zeigt ja mehr als deutlich, daß die jungen Völker nicht bereit sind.
    B5-Musikvideo gefällig?
    Oder auch BSG?

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      #32
      Auch wieder solch eine Folge, die erst beim 2ten Mal sehen so richtig gut wird.
      Kosh's Verhandlungen mit Talia waren ja zuerst ziemlich komisch und ergaben keinen Sinn, aber als er dann den Datenchip bekam, konnte man sich was darauf zusammenreimen.
      Und der Part um die Dilgar, wurde gut rübergebracht, dass man einer Kriegsverbrecherin Asyl gewährt, wenn sie einem nützlich ist. Und ihr letztes Gespräch, wo sie sich sicher war, dass die Erdregierung sie nicht mehr ausliefern werde, war ganz gut gemacht. Das Ende durch das Vorlonen-Schiff kam ziemlich plötzlich, war aber genial umgesetzt, va. Londos Freude darüber.
      Meine Beiträge sind genderfrei und das ist gut so

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        #33
        "Commander, I think I may be having a problem with Ambassador Kosh ..." – "Join the club."

        "Deathwalker" erzählt ein Stück Erdgeschichte, über den Dilgarkrieg, der um ca. 2230, also etwa 30 Jahre vor dem Fünfjahres-Handlungsbogen und 20 Jahre vor dem Erd-Minbari-Krieg stattfand. Die Dilgar waren eine sehr aggressive und gnadenlose Kriegerrasse, die eine Unzahl von Leben auf dem Gewissen hatte, und Jha'dur ist das beste Beispiel dafür.

        Die Haupthandlung zeigt wieder den Zustand der Wissenschaft wie auch der Politik im B5-Universum, und stellt die Charaktere vor die Frage, ob durch Kriegsverbrechen erlangtes Wissen benutzt werden darf und sollte, und unter welchen Bedingungen. "Justice or immortality - intriguing choice." Während die Charaktere, namentlich Sinclair, Garibaldi und Ivanova, sich mit dieser Frage zumindest auseinandersetzen, scheint sie sich für die Regierungen, mit Ausnahme der Vorlonen, gar nicht zu stellen. Es stellt sich heraus, dass die Windswords, ein Kriegerklan der Minbari, bereits im Erd-Minbari-Krieg mit Wissen des Grauen Rates mit Jha’Dur zusammengearbeitet haben (der Attentäter im Pilotfilm war ein Windsword – was die Show nutzt, um das Katz-und-Maus-Spiel mit den Zuschauern fortzuführen: "They speak often of you. They say you have a hole in your mind." Herzlichen Dank für diese Neuigkeit!)

        Bis heute sind die Minbari nicht bereit, zu dieser Episode ihrer Vergangenheit zu stehen, und man lässt Jha’Dur lieber entkommen, als dass man die Wahrheit herauskommen lässt. Die Ehrenhaftigkeit der Minbari erhält hier so einige Kratzer. Die Erdregierung leugnet wider besseres Wissen, dass man es mit Jha’Dur zu tun hat, und wischt so die Moralfrage unter den Tisch. Den Narn scheint die Chance, mit Jha’Durs Hilfe Waffen herstellen zu können, attraktiv genug zu sein, um von einem Prozess abzusehen - allerdings sieht zumindest G’Kar die Angelegenheit mit dem Chon Kar nur als zurückgestellt, und ist nicht bereit, Na’Toth für Jha’Durs Serum zu opfern. Und die Liga der Nicht-Alliierten geht angesichts der Aussicht auf das Serum auch recht schnell auf Sinclairs Vorschlag ein, sofern ihnen versprochen wird, dass es irgendwann in der Zukunft zu einem Prozess kommt.

        War-Master Jha’dur hat mE in B5 eine gewisse Sonderstellung, denn sie ist der einzige Charakter, den man wirklich als das „inkarnierte Böse“ bezeichnen könnte. Es gibt unter den Einmal-Besuchern noch andere Kotzbrocken in B5, denen ich nichts Positives abgewinnen kann, wie Susans Ex Malcolm Biggs, oder später Lord Refa, aber deren Motivationen sind zumindest nicht originär zerstörerisch, sondern eher egoistisch oder von Angst motiviert. Jha’dur hingegen ist durch und durch verabscheuungswürdig, und ihr einziges Ziel scheint zu sein, anderen zu zeigen, dass sie genauso schlecht sind wie sie:

        "Your kind takes blind comfort in the belief that we are monsters. That you could never do what we did. The key ingredient in the anti-agapic cannot be synthesized. It must be taken from living beings. For one to live forever, another one must die. You will fall upon one another like wolves. It will make what we did pale by comparison. The billions who live forever will be a testimony to my work, and the billions who are murdered to buy that immortality will be the continuance of my work! Not like us? You will become us. That's my monument, Commander."

        Jha’dur ist der einzige Charakter, von dem jeder glaubt, dass so allenfalls einzelne Psychopathen, nicht aber die Mehrzahl eines Volks handeln könnten – solange, bis einem der Spiegel vorgehalten wird. Ihr Unheil kann sie mit dieser Aktion nur anrichten, weil das Potenzial, das Potenzial zum Monster zu werden, in den Menschen selber liegt.

        Die Episode scheint sich auf den ersten Blick vor allem um Deathwalker zu drehen, aber bei genauerer Betrachtung geht sie fast ebenso sehr um Kosh, über den man hier so einiges, was einen zum Nachdenken bringt, erfährt. Kosh hat hier nicht vor, die jüngeren Rassen ihre eigenen Entscheidungen treffen zu lassen. Es wird nicht verhandelt, abgestimmt, oder versucht, durch Gespräche Einfluss zu nehmen, statt dessen wird über die Köpfe der anderen weg entschieden, was für diese das Beste ist und diese Entscheidung wird ohne Diskussion exekutiert. In einer Nebenhandlung darf sich Talia mit Kosh und seinen "wichtigen Geschäften" herumärgern – dessen Agenda ist hier völlig undurchsichtig, und seine "Gespräche" mit seinem Geschäftspartner Abbut ergeben anscheinend nicht den geringsten Sinn. Statt dessen manipuliert er Talia, setzt sie traumatischen Erinnerungen aus, und zeichnet ohne Rücksicht auf irgendwelche Privatsphäre ihre Gedankeninhalte und Gefühle auf ein Datenkristall auf, "for the future".

        Wegen des Dilemmas "Justice or Immortality", vor allem aber wegen der Darstellung von Kosh hat mir die Episode gut gefallen, und ich gebe 4 **** dafür.

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          #34
          Die Folge kriegt 15Fastilliarden Sterne von mir. Nein, im Ernst. Ich fand die Folge gut, ich finde nämlich alles, wo Sarah Douglas mitspielt, sehr gut. Die ist ja so klasse! Ansonsten war die Handlung jetzt nicht besonders originell, normalerweise sind ja diese Massenmörder Hologramme, aber sei's drum.
          Republicans hate ducklings!

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            #35
            Ich hab der Folge 4 Sterne gegeben. Die Story ist zwar nicht so dolle aber Jha'Dur ist einfach perfekt gespielt in ihrer Arroganz und ihrer Boshaftigkeit. Das Intrigenspiel und der diplomatische Konflikt sind gut dargestellt. Schade ist nur, dass diese außerirdische Botschafterin, die benutzt wird um das ganze in Gang zu bringen, so rüberkommt dass dem Zuschauer ihr Anliegen völlig kalt läßt. Robin Curtis hat schon besser gespielt.

            Das Ende läßt schon einiges von dem vermuten, was man von den Vorlonen zu erwarten hat... sicher ist auf jeden Fall, dass sie sich in einer Position sehen, Entscheidungen für die anderen Völker treffen zu dürfen.

            MfG
            Whyme
            Zuletzt geändert von Whyme; 11.08.2008, 07:35.
            "Und wie alle Priester haben sie als erstes gelernt, Wahrheit mit "Ketzerei" zu übersetzen."
            -Frank Herbert - Der Herr des Wüstenplaneten

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              #36
              Zitat von HanSolo Beitrag anzeigen
              Interessante Ethik- und Politik-Folge, welche mal wieder stark an Star Trek erinnert.
              Ne, überhaupt nicht. Eigentlich sehen wir in der Folge das genaue Gegenteil von Star Trek. Dort gibt es immer die tolle, makelose, hochheilige Föderation auf der einen, und eine niederträchtige Verbrechernation auf der anderen Seite. Hier haben wir einen Haufen Großmächte, die sich zwar in Eigenlob von Moral und Gerechtigkeit baden, dass es einem die Schuhe auszieht, aber auf der anderen Seite doch nur an ihren Profit denken. Okay, die Erdallianz kommt zwar besser weg als die anderen, aber besonders die Centauri und die Narn könnte man 1:1 und brandaktuell auf Nato und Russland übertragen.

              Was die EA angeht so hätte ich gerne viel mehr über die Hintergründe des Dilgarkriegs erfahren. "Pöhse Dilgar starten Invasion, gute EA hilft den armen Opfern das Gemetzel zu beenden" ist mir ehrlich gesagt etwas zu platt. Schade, dass dieses Thema nie wieder aufgegriffen wird.

              Auch die Liga der Unabhängigen Welten kommt etwas scheinheilig herüber, schreien sie doch erst nach Gerechtigkeit, sind dann aber doch wieder bereit diese aufzuschieben, um erst noch ihren Profit aus der Sache zu schlagen. Wobei die Frage, ob man Forschungsergebnisse von Völkermördern benutzen darf natürlich keine unkomplexe wäre. Prinzipiell würde ich sie mit "ja" - würde man das einfach alles links liegen lassen, wären die Opfer erst recht umsonst gestorben. In diesem Fall wird imo aber schon arg doppelzüngig gehandelt.

              Jha'Durs Plan ist natürlich mehr als teuflisch, aber mit reichlich vielen Variablen versehen. Wer sagt, dass das Ganze am Ende tatsächlich in dem von ihr erwünschen Massaker endet? Es ist nicht ausgeschlossen, dass die zuständigen Wissenschaftler sagen, dass die Welt nicht bereit ist für sowas. Aber aus ihrer Sicht gibt es wohl nichts mehr zu verlieren und versuchen kann man es ja mal, nich'?

              Der größte Pluspunkt wie gesagt, dass die agierenden Mächte hier haargenau so handeln wie in der Realität. Leider haben wir in echt keine Vorlonen, die uns auf die Finger klopfen, wenn's mal nötig ist.

              Zum Schluss noch eine Kleinigkeit: Das Voting-System im Rat scheint mir reichlich dämlich. Die Liga scheint zusammen eine Stimme zu haben, genau wie jeder der fünf "Supermächte". Was machen die dann, wenn es ein Patt gibt? Oder wurde bei Einführung des Systems schon mit einbezogen, dass die Vorlonen eh nie teilnehmen würden?

              Den Drazi-Captain fand ich ziemlich klischeehaft. Einer dieser "Gib mir, was ich will oder ich bomb dich weg! *GRRRRRR*" - Typen.

              Nach längerem Überlegen gebe ich knappe 5*.

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                #37
                Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
                Jha'Durs Plan ist natürlich mehr als teuflisch, aber mit reichlich vielen Variablen versehen. Wer sagt, dass das Ganze am Ende tatsächlich in dem von ihr erwünschen Massaker endet? Es ist nicht ausgeschlossen, dass die zuständigen Wissenschaftler sagen, dass die Welt nicht bereit ist für sowas. Aber aus ihrer Sicht gibt es wohl nichts mehr zu verlieren und versuchen kann man es ja mal, nich'?
                Jhadurs Plan würde eigentlich sehr gut klappen, den zu dieser Zeit sind die meisten Völker eh untereinander verfeindet. Den Narn würde es nicht stören, wenn man Centauri töten muss, um unsterblich zu werden. Irgendwelche Firmenkonglomerate auf der Erde würden sicherlich auch kein Problem damit haben (man könnte ja argumentieren, dass man Schwerverbrecher, die eh hingerichtet werden würden nimmt), und vielleicht würde man dann irgendeine niedere Alienspezies ausbeuten, um aus ihnen den Rohstoff zu gewinnen. Die Erdallianz ist ausserdem sehr militaristisch, und auf ihre eigenen Vorteile bedacht. Schlimmstenfalls verbirgt man halt die Forschungsergebnisse vor der Zivilbevölkerung, wie so ziemlich vieles geheimgehalten wird.

                Ne, der Plan würde ohne weiteres aufgehen. Für ewiges Leben, Jugend und Gesundheit würden nur schon sehr sehr viele Menschen wortwörtlich über Leichen gehen, und viele der Alienvölker würden so ein Superwundermittel auch gerne haben.

                Wie gesagt, am Anfang benutzt man Hinrichtungskandidaten, dann werden mal die Gesetze verschärft, damit es noch mehr Gefangene gibt, die die Todesstrafe erhalten, usw. Und irgendwann, wenn nicht einmal mehr die eigenen Leute ausreichen, geht man und massakriert halt andere Völker, was sich supergut verkaufen lässt in der eigenen Bevölkerung. Schliesslich teilen Ausserirdische nicht das gleiche Blut.

                Und am Schluss fallen alle übereinander her wie die Wölfe.

                Ein guter Racheplan ist dieses Mittel schon.

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                  #38
                  Und wieder eine gute Folge- noch keine die das Prädikat "sehr gut" verdient, aber man ist auf dem richtigen Weg.

                  Man erfährt hier diverse Dinge von den verschiedensten Fronten: Erdgeschichte, Liga der Blockfreien Welten ( heißt das im dt. so?), Narn, Minbari, Vorlonen. Gerade die neuen Erkenntnisse über die Vorlonen machen diese Folge sehenswert.

                  Formal im Mittelpunkt der Folge steht Jha'Dur, auch bekannt(oder wohl eher gefürchtet) unter dem Namen Deathwalker, die die über Leichen geht. Selbstverständlich ist es ein toller Zufall, dass Na'Toth, die einen Narn-Eid geschworen hat Jha'Dur zu töten, sich gerade dann in der Empfangshalle aufhält, als die Dame auf der Station eintrifft. Aber egal, gut, dass Na'Toth mal wieder was zu tun bekommt und ein wenig Profil verliehen bekommt.

                  Nachdem Na'Toth Jha'Dur um ein Haar totgeprügelt hat, entsteht auf der Krankenstation Konfusion darüber, ob die Person wirklich Deathwalker ist. Es erscheint den meisten Anwesenden unwahrscheinlich, weil sie zu jung sei. Hmm, den Einwand konnte ich nicht ganz nachvollziehen. Die Dilagar-Invasion fand im Jahr 2230 statt, also 28 Jahre zuvor. Das ist eine lange Zeitspanne, doch soo lange ist sie auch wieder nicht. Sie ist kein Mensch, ihr Alter abzuschätzen ist daher nicht so einfach (Im DS9-Forum gabs mal eine Diskussion darüber wie alt Garak sei; sehr schwer vom Gesicht abzulesen, wenn dieses nicht menschlich ist). Hinzu kommt, dass Kriegsverbrecher ein naheliegendes Interesse daran haben unerkannt zu bleiben; ein Interesse, dass durch plastische Chirurgie im 23. Jahrhundert sicherlich verzüglich erfüllt werden kann.

                  Noch eine Sache, die eher unter die Kategorie Kleinigkeit fällt, der ich aber recht zugetan war. In der Akte werden Jha'Durs Verbrechen unter dem Anklagepunkt "crimes against sentience" zusammengefasst. Endlich mal ein Begriff, der nicht speziesistisch ist. Azetbur hatte in Star Trek VI schon Recht sich über den Ausdruck "Menschenrechte" aufzuregen. "Verbrechen gegen die Menschlichkeit" schlägt in dieselbe Kerbe- also nochmal ein Lob für diesen 5 Sekunden-Blick in die Akte.

                  Sodann kommt die große Offenbarung: Ausgerechnet dieser zivilisatorische Abschaum wartet mit nicht weniger als einem Jungbrunnen auf. Interessanterweise scheint es gar keine ernshafte Diskussion darüber zu geben, ob man ein Mittel nutzen soll, was offensichtlich durch Personenversuche gewonnen wurde. Garibaldi spricht es zwar kurz an, aber eigentlich geht es eher darum, inwiefern man Jha'Dur noch für ihre Verbrechen bestrafen muss.

                  Immer wieder gerne sehe ich das Manövrieren und Taktieren im Stationsrat. Auch das ist ein + Punkt der Folge. Zum ersten Mal wird dabei der Liga der blockfreien Welten größere Aufmerksamkeit zuteil. Klar kann man sich fragen, inwieweit es fair ist, dass mehrere Welten zusammen nur eine Stimme haben. Jedoch fand ich es spannender festzustellen, wie sich die Liga durch innere Spaltung selbst in die Bedeutungslosigkeit begibt. Ivanovas Trick gibt über die inneren Reiberen und die Unfähigkeit eine gemeinsame Front zu bieten Auskunft. Außerdem ist eine Stimme gar nicht wenig, wenn man sie denn geschickt -und vor allem einheitlich- nutz.

                  Keine der großen Spezies bietet angesichts der Deathwalker-Situation ein ansprechendes Bild. Die EA nicht, was nicht wirklich neu ist; die Narn und Centauri nicht, was gleichfalls nicht neu ist und die Minbari auch nicht, was hingegen schon überraschend ist. Selbstredend haben sie Krieg gegen die Erde geführt, aber selbst dort haben sie Sinclair zufolge ehrenhaft gekämpft und es lässt sich auch schon so früh in der Serie erahnen, wer den Krieg zu verantworten hatte. Hier nun erfahren wir, dass mit der Kriegerkaste der Minbari nicht gut Kirschen essen ist. Einer deren Clans -die Windswords- hat hat mit Jha'Dur an Biowaffen gearbeitet- und noch schockierender: Der graue Rat war darüber unterichtet.

                  Noch schlimmer schneidet nur noch eine Spezies ab: Die Vorlonen. Langsam wird klar, dass die mysteriösen Wesen in den Schutzanzügen keine weisen, gerechten Berater sind. Das wirft ein ganz neues Licht auf die ständige Abwesenheit von Kosh bei Ratssitzungen. Hätte man das vorher noch so interpretieren können, dass Kosh mit seiner Autorität die jüngeren Spezies nicht mit seinem Votum beeinflussen will, erscheint es jetzt eher so, als wäre er an kleinlicher Stationspolitk einfach nicht interessiert. Doch das Desinteresse ist noch nicht genug, in der Nebenhandlung quält er Talia regelrecht für die Gewinnung einer "Gedankenaufzeichnung", ohne ihr auch nur die geringste Erklärung zu liefern.
                  Die Vorlonen als Spezies zeigen den ersten Ausschnitt ihres wahren Gesichts, indem sie den Minbari-Flyer Jha'Durs abschießen. Ich glaub keiner trauert dieser "Inkarnation des Bösen" (mandragora) nach, aber die Vorlonen machen so klar, dass sie über dem Gesetz zu stehen meinen. Oder wie der gute alte Thrasymachos es ausdrückte: Recht ist das, was dem Mächtigen nützt.

                  Ob Deathwalkers düstere Prophezeiung eingetreten wäre lässt sich nur schwer beantworten. Schon der Satz: It must be taken from living beings ist interpretierbar. Auf Insulin trifft das auch zu, allerdings wird niemand ein ethisches Problem damit haben, wenn Milliarden Bakterien für dieses Produkt abgetötet werden. Wenn sie damit Personen meint -und es ist offensichtlich, dass sie das tut-, kann man sich fragen, was das denn bedeuten soll. Eigentlich lässt sich tierisches Gewebe doch wunderbar synthetisch züchten. Meine Vermutung: Entweder ist es der "blaue Rauch" den der Seelenjäger eingefangen hat () oder es diese Lebenskraft, die später in der Serie noch mehrmals von Bedeutung sein wird.

                  Wie gesagt, eine gute Folge, und die einzige, in der näher auf die Dilgar eingegangen wird. Bedenkt man die großen Konsequenzen, die der Dilgar-Krieg für die Erdallianz nach sich zog, so ist dass ein weiterer Grund diese Folge, trotz vieler schwacher Begleitfolgen in der ersten Staffel, nicht zu vergessen.

                  4 Sterne

                  ****
                  I reject your reality and substitute my own! (Adam Savage)

                  Kommentar


                    #39
                    5 Sterne

                    Das besondere dieser Folge sind nicht die Taten und Forschungen Jahdurs, soetwas gab es und wird es sicherlich immer geben. Interessanter sind vielmehr die ganzen Reaktionen der anderen Rassen.
                    Alle wollen ihren tot, jedenfalls nach dem, was sie sagen, aber das Verlangen von allen nach Unsterblichkeit, sticht geradezu aus ihren Augen heraus. Selbst zu diesem Preis...
                    Das dann die Minbari und ihrer Kriegerkaste gerade bei soetwas eine so wichtige Rolle spielen, überrascht einen doch schon sehr.


                    Irgendwie war schon ziemlich früh klar, das niemand Unsterblichkeit erlangt. Und das es dann gerade die Vorlonen sind, jene die sich gar nicht in diesen Tumult um die Dilgar eingemischt haben, das alles verhindern...
                    Zu all dem, den Gesichtsausdrücken, dem Erstaunen der ganzen Leute passt dann perfekt Koshs Kommentar:

                    "You are not ready for this."

                    Der B - Part um Talia war dabei eigentlich nur störend. Ziemlich wirr und einen wirklichen Aha - Effekt, warum das ganze jetzt so ablief, gab es eigentlich nicht.
                    Es ist alles wahr
                    Alles! Hörst du?
                    Vertraue niemandem
                    Nur Wahrheit schafft Unsterblichkeit

                    Kommentar


                      #40
                      Coole Folge Cool war das Kosh und die Vorlonen mitmischen. Überhaupt war der part mit Kosh un den Volonen recht mysteriös.
                      Die sache mit dem unsterblichkeitsserum und der Kriegsverbrecherin war auch sehr spannend inzeniert. Und das es die Vorlonen sind die sie abschießen damit hätte ich nicht gerechnet.
                      Top Episode würde ich mal sagen.

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                        #41
                        Das war doch endlich mal eine Folge die sich wohltuend vom Rest der vorherigen Folgen abhebt. Und wenn ich mir den Rest der Episoden auf meiner DVD ansehe, hebt sie sich auch deutlich von den nächsten drei Episoden ab. Politik, Intrigen und interstellare Konflikte. Wenn auch nur letzteres als Geschichtsstunde. Es ist einfach schön mitanzusehen wie hier Intrigen gesponnen werden und versucht wird alte Intrigen zu verbergen.

                        Der Dilgarkrieg wird wohl auch einer der Gründe sein, warum die Erde im Vergleich zu den anderen Völkern den Status einer Großmacht hat. Durch den Krieg konnte sie wohl den Einfluss auf viele andere Völker nehmen. Das die Dilgar ausgerottet wurden ist etwas an den Haaren herbeigezogen. Es wird wohl so sein das die Erdstreitkräfte die Dilgarstreitkräfte in ihr Heimatsystem zurückgedrängt hat. Der Großteil wird wohl dort umgekommen sein. Andere Kolonien, Stützpunkte und ähnliches wurden wohl von den Ligastreitkräften vernichtet. Die Sprecherin der Liga hat ja gesagt das die Verbrecher zur Rechenschaft (bis auf Deathwalker) gezogen wurden. Kann gut sein das dies einfach Ausrottung aus Rache gewesen sein kann.

                        Kosh war einfach herrlich in dieser Episode. Er versucht erst gar nicht andere mit seinem Wissen zu beeindrucken oder anderen zu helfen um dann im entscheidenen Moment einen Rückzieher zu machen. Das ist häufig bei solchen übermenschlichen Völkern/Wesen der Fall. Zuerst beeindrucken sie dich mit ihrer Macht, da man sie für ein oder zwei Schlüsselmomente der Handlung braucht, aber sonst sind sie ziemlich nutzlos und die Schreiberlinge verfluchen sich dafür ein solches Wesen überhaupt erschaffen zu haben. Sie versuchen zwar dann diesen Wesen Wörter in den Mund zu legen um ihr nichteingreifen zu rechtfertigen, aber dies ist meist nur hohl und nur zum strinrunzeln. Und eigentlich hoffen die Autoren das der Leser/Zuschauer gar nicht merkt das man eigentlich für das Problem eine ganz einfache Lösung haben könnte. Dieses Problem wird leider auch B5 treffen. Gott sei Dank ist das bei Kosh ja anders. Es war super mit anzusehen wie er Talia zur Weißglut bringt. Und dann natürlich die Zerstörung von Jha'durs Schiff. Will denn jetzt niemand die Vorlonen zur Rechenschaft ziehen? Was ist denn nun aus der Gerechtigkeit geworden über die 45 Minuten lang debattiert wurde? Bei den Vorlonen zieht wohl die Gerechtigkeit den Sch**** ein.

                        Fazit: Ich schwanke zwischen 4 und 5 Sternen. Aber wenn ich mir alleine die nächste Folge ansehe werde ich 5***** Sterne vergeben. Die nächste Folge zieht leider alles wieder runter. Hier sieht man das Potential was B5 hat und wie es zu größten Teil in der 1. Staffel vergeudet wurde.
                        Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen. (chinesisches Sprichwort)
                        Die Menschen sind sehr offen für neue Dinge - solange sie nur genau den alten gleichen. (Charles Kettering 1876-1958)
                        [...]dem harten Kern der Science-Fiction-Fans, leidenschaftlich, leicht erregbar, meist männlich, oft besserwisserisch, penibel, streng und ebenso gnadenlos im Urteil wie im Vorurteil.[...] Quelle SPON

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                          #42
                          Ich habe 4**** vergeben sehr gute Folge die Einblick in das Verhältnis der Völker untereinander bietet, sowie den Dilgarkonflikt anschneided in Folge dessen die Erdallianz zur Grossmacht aufstieg. Die Vorlonen erscheinen hier sehr zwielichtig, einerseits die ethische Überlegenheit die sie sich herausnehemen, was aber auch dazu führt das sie selbst zeigen, dass sie die jüngeren Völker für unmündig halten. Kosh schiesst dabei auch den Vogel ab in dem er Talia zu einem Geschäftstreffen bittet, nur um ihr Gehirn anzuzapfen.
                          Hervorzuheben ist auch das dies einder wenigen Folgen ist in den Na'Toth mal Profil zeigt.
                          "Denkt daran, wir sind nur dazu autorisiert Gewalt anzuwenden wenn die Erde bedroht ist"
                          "Und der Mond"
                          "Ja, und der Mond."

                          Kommentar


                            #43
                            Von mir gibt es fünf Sterne * * * * * für die Folge, in der ein hochinteressantes Thema aufgegriffen wird, hinzu kommt die spannende Umsetzung mit der überraschenden Wendung am Schluss.

                            Auch gibt es abseits der Haupthandlung (bzw. drumherum) eine Menge Details zu entdecken. Etwa zur jüngeren Vergangenheit der Erde oder dem Verhältnis von Vorlonen zu Telepathen, einem wesentlichen Machtfaktor in der Serie.

                            Interessant sind dabei auch diese Vickers (abgeleitet von VCR = Videorekorder), die sogar Gedanken aufzeichnen können. Schön auch, wie Kosh hier mit Talia spielt .

                            Zum Thema der Folge: Wäre wirklich das Geheimnis der Unsterblichkeit bekannt geworden, hätte dies weitreichende Folgen gehabt, die vermutlich schlimmer gewesen wären als jene Experimente, die zur Entdeckung dieses Geheimnisses und der Herstellung des Serums geführt haben.

                            Trotzdem glaube ich nicht, dass Koshs Aktion einfach nur seiner "Weisheit" entsprang.
                            Zitat von BluePanther Beitrag anzeigen
                            Politik, Intrigen und interstellare Konflikte. Wenn auch nur letzteres als Geschichtsstunde. Es ist einfach schön mitanzusehen wie hier Intrigen gesponnen werden und versucht wird alte Intrigen zu verbergen.
                            Ja, so langsam kriege ich ein Gefühl dafür, was Dich aufleben lässt .
                            Zitat von BluePanther Beitrag anzeigen
                            Der Dilgarkrieg wird wohl auch einer der Gründe sein, warum die Erde im Vergleich zu den anderen Völkern den Status einer Großmacht hat. Durch den Krieg konnte sie wohl den Einfluss auf viele andere Völker nehmen. Das die Dilgar ausgerottet wurden ist etwas an den Haaren herbeigezogen. Es wird wohl so sein das die Erdstreitkräfte die Dilgarstreitkräfte in ihr Heimatsystem zurückgedrängt hat. Der Großteil wird wohl dort umgekommen sein.
                            So weit alles richtig. Das Heimatsystem der Dilgar wurde zerstört, als die Sonne zu einer Nova wurde. Irgendwie kommen die Scifi-Serien von diesen Nova-Vernichtungen nicht los.
                            Zitat von BluePanther Beitrag anzeigen
                            Kosh war einfach herrlich in dieser Episode. Er versucht erst gar nicht andere mit seinem Wissen zu beeindrucken oder anderen zu helfen um dann im entscheidenen Moment einen Rückzieher zu machen.
                            Stimmt schon. Bei Kosh ist das alles sehr interessant aufbereitet. Normalerweise haben solche höheren Wesen immer ein Glaubwürdigkeitsproblem. Einmal greifen sie ein und lassen sich als große Helfer und Mentoren niederer Wesen feiern, dann können sie plötzlich nichts tun und produzieren heiße Luft. Bei Kosh ist wohl aber auch sehr viel Kalkül im Spiel, wobei er sich nie gerne in die Karten schauen lässt.

                            Außerdem sind die Vorlonen den Menschen gar nicht so weit überlegen wie etwa die Q bei Star Trek den Menschen überlegen sind. Sie haben einen kleinen technologischen Vorsprung, mehr auch nicht.

                            Interessant ist, dass die Vorlonen etwas dagegen haben, dass die jüngeren Rassen das Geheimnis der Unsterblichkeit erhalten. Interessant auch, dass es so etwas wie dieses universelle Unsterblichkeitsserum in Babylon 5 gibt, aber nicht in Star Trek.

                            So wirklich glaubwürdig ist so ein Serum ja nicht. Wie sollte so etwas auch funktionieren ? Zell-Regeneration ist eher eine Sache der Gentechnik, und DNA ist wohl ein knifflige Sache, besonders dürften bei verschiedenen Völkern erhebliche Unterschiede vorhanden sein, egal wie viel die Vorlonen seit einer Million Jahren rumgepfuscht haben.

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                              #44
                              Naja die Quintessenz warum die Vorlonen sich letztenendes eingemischt haben wird wohl in der Boshaften Wahrheit liegen die die Todesbringerin im Gespräch mit Sinclair und Garibaldi von sich gegeben hat

                              " Sie und Ihr gesamtes Volk der Erde sind Fest davon überzeugt das Wir Monster gewesen sind ! Sie denken Sie könnten nie so etwas Tun was Wir getan haben. Den Grundbestandteil den Antiagabikums kann man nicht synthetisieren, er muß anderen Lebewesen entnommen werden. Damit der eine Unsterblich wird, muss der Andere sterben. Sie und die anderen Völker werden übereinander herfallen wie die Wölfe.Dagegen werden unsere Taten gerade zu harmlos erscheinen. Die Milliarden von Unsterblichen werden Zeugnis ablegen für mein Werk. und die Milliarden die ihr Leben lassen mussten um ein Unsterblichkeitsserum zu schaffen waren der Grundstein meines Erfolges. Sie sind nicht wie die Dilgar - Sie werden wie die Dilgar sein. Muahahahaha "

                              Einzig Londo schien unbewusst etwas dankbar gewesen zu sein das es nicht soweit kommt


                              Die Todesbringerin war eine Gelungene Folge auch die Nebenhandlung mit Talia und Kosh war interesant ( bekanntlich macht ja der Ton die Musik ). Den Coktail Cyborg fand ich witzig, hat aber heute noch etwas trashiges ansich wie ich finde.Die angesprochenen Intrigen und Verschleierungen sind wohl ein süßsaurer Bestandteil der Sendung, den auch ich nur immer wieder Loben kann.

                              ich vergebe 5 Sterne

                              Lg Infinitas




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                              Das letzte Treffen der Generationen in Wien war übrigens BOMBE ! Picards Moralkiste:"Schurken, die ihre Schnurrbärte zwirbeln, sind leicht zu erkennen, aber diejenigen, die sich in gute Taten kleiden, sind hervorragend getarnt."

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                                #45
                                Bisher ist dies eine der wohl besten Folgen der ersten Staffel B5, alles was B5 ausmacht findet hier Erwähnung, politische Intrigen, Machtkämpfe und Machterhalt zwischen denn verschiedenen Parteien und tiefgriefende Szenen die über die Motivationen der Hauptpersonen viele interessante Details preisgeben, die Dilga hat es ziemlich gut verstanden die verschiedenen Völeker gegeneinander aufzuhätzen und fast wäre sie damit auch durchgekommen, jedoch haben hier die mysteriösen Volonen einen Strich durch die Rechnung gemacht, die immer rätselhafter zu werden scheinen, man kann nicht bisher nicht wirklich sagen was genaun sie antreibt und auf was sie hinarbeiten, wie die anderen Völker eben, Wobei hier auch mal wieder dargestellt wird, das Sinclair nicht unbedingt die Politik der Erdallianz für gut heißt, die B-Handlung um Talia Winters, war ganz nett, jedochwa res nicht atemberaubend, da Kosh eigentlich jan icht nicht noch rätselhafter wirken kann als er schon ist.

                                Ich vergebe ****** Sterne, die hat sich die Episode verdiennt, als bisher wohl beste Folge der Staffel.

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