[077] Die Stimme des Widerstands - Episodenbewertung

[Rommie's Greatest Fan]

Der Idee, einen Gegenpart zu ISN aufzubauen sehe ich skeptisch entgegen. Auf der Erde haben sie endlos Ressourcen und einen gewaltigen Propaganda-Vorsprung, und jetzt will Sheridan erfolgreich eine Kampagne starten und alle überzeugen? Das halte ich für...ähm...ehrgeizig. Aber ich lasse mich überraschen.

Sheridan will damit ja nur die Wahrheit verkünden und nicht, so wie die Erde das tut, Propaganda damit verbreiten. Dafür sollten Nachrichten ja eigentlich da sein.

[ChrisArcher]

Sheridan will damit ja nur die Wahrheit verkünden und nicht, so wie die Erde das tut, Propaganda damit verbreiten. Dafür sollten Nachrichten ja eigentlich da sein.

Genau so ist es. Aber unabhängig davon muss eine geringe Erfolgschance ja nicht bedeuten, dass Sheridan und Co. es nicht trotzdem versuchen sollen. Deren gesamtes Unterfangen ist gefährlich und sie kämpfen aus einer relativ schwachen Position heraus. Da müssen sie alles nutzen, was sie aufbringen können.

[cybertrek]

Sagt ja auch niemand was dagegen. Dennoch, die Erfolgschancen sind realistisch betrachtet gering weil eben die Erde viel mehr Ressourcen und auch einen entsprechenden Vorsprung hat. Er (bzw. Ivanova) wirkt damit schnell wie jemand der sich verteidigt und das was den Zusehern zuvor von ISN plausibel eingebläut wurde bestreitet. Deshalb bin ich realistisch betrachtet skeptisch, dass er großen Erfolg haben wird.

Aber der Sheridan/Ivanova-Charakter hat natürlich den TV-Helden-Bonus.

[Mayan]

Ich denke eher nicht, dass Sheridans und Ivanovas Zielgruppe die beinharten, total verblendeten Clarkanhänger sind. Bei denen werden sie nichts ausrichten können, das ist klar. Sie wissen aber, dass es immer noch viele Andersdenkende (wenn nicht direkt Widerständler, dann doch zumindest Abwartende) gibt. An die richtet sich der Sender und die kann er auch realistisch erreichen, informieren und ggf. auch ein Stück weit bewegen.

[hismoom]

Delenn sehen wir als Racheengel und harte Militärführerin. Grund: Sie ist wieder mal wütend. So ist Delenn eine Gefahr für die Völker. Eigentlich müsste ständig Sheridan bei ihr sein. Dann ist sie sanfter.
Ein Minbari hat ein seltsames Vertrauen in eine unbekannte Macht.
Die Minbari, ursprünglich geheimnisvoll, mystisch und voller fester Riten, werden immer "normaler".

An der Widerstandshandlung auf dem Mars ist das Aufregendste, dass Franklin ein Verhältnis mit Nr. 1 beginnt. Ansonsten: böse Terroristen gegen anständige Widerstandskämpfer (d. h. Freiheitskämpfer ).

Aus der "Stimme des Widerstandes" hätte man mehr machen können. Die Stimme bleibt noch stumm. B5 hätte mit der Aufklärungsaktion auch früher beginnen können.

Amüsiert hat mich Delenns Feststellung, dass sich B5 innerhalb von Tagen verändert hat und kaum wieder zu erkennen ist, was auf Minbar nie passiert. Das bedeutet wohl: Auf Minbar stehen sämtliche Gebäude unter Denkmalschutz.

Ich gebe 3 Sterne.

[Tally Youngblood]

Das ich jetzt mal ein paar Folgen lang nicht zu sehen brauche, wie Delenn Gott, äh den Papst( ), äh Sheridan anschmachtet find ich auch nicht schade.
Wenn die beiden zusammen sind, finde ich Delenn immer etwas schwach. Alleine ist sie dagegen schön Tough.

Dito. Das stört mich eben an der ganzen Beziehung. Sie wird dann immer so "klein"

Da muss ich den Beiden zustimmen! Genau dies ist mir schon einige Male unangenehm aufgefallen! So eine starke, kluge und selbstbewusste Frau und wenn sie bei Sheridan ist, wird sie meist das anhängliche Weibchen... Das passt irgendwie nicht....

Ich stimme hundert Prozent zu. Oh man, ich dachte, ich wäre die einzige, der das auf die Nerven geht, ich bin sowasvon erleichtert, dass es auch noch andere gibt, die das genauso stört wie mich

Hier beginnt also der Handlungsstrang um den Minbari-Bürgerkrieg. Mir gefällt, wie das am Anfang nur vage, nebenbei erwähnte Gerüchte sind und es gegen Ende immer konkreter wird. Delenn war einfach nur genial in dieser Folge. Sie geht nicht nur endlich wieder endlich ihren Pflichten als Botschafterin nach, was hier heißt, als Kommandantin der Anla'Shok mit einigen Schiffen loszufliegen und bei Verbündeten der Minbari nach dem Rechten zu sehen, nein, sie führt auch noch eine verdammt gute Schlacht. Obwohl sie da nie wirklich etwas zu sagt, merkt man ihr doch an, dass sie sich für die Konflikte zwischen den Kasten verantwortlich fühlt. Die Schauspielerin bringt das mit ihrer Mimik und ihren Blicken ziemlich gut rüber. Forell (bescheuerter Name!) gefiel mir auch, schade dass er am Ende starb. Besonders seine Rede, in der er erklärt, warum er Delenn zwingen will, sich mit den Drakh zu verbünden, war erschütternd. Heftig, aber realistisch, dass alle seiner Familie verhungert und erfrohren sind. ,,Minbari töten keine Minbari, aber wenn man erfriert oder verhungert, töten einen die Umstände." Bitter und ein bisschen makaber. Forell bedrohte Delenn nicht einfach, weil er böse war, sondern weil er dachte, das wäre die beste und einzige Lösung für sein Volk. Ein bisschen unrealistisch, dass es da keine Notfallmaßnahmen für so einen Fall gibt, aber mir gefällt, wie Lennier entsetzt in Kampfhaltung geht, nur um dann merken zu müssen, dass er eh zu weit weg ist, während Delenn überraschend ruhig bleibt.
Der Kampf gegen die Drakh sah super aus, und mir gefiel, dass im Gegensatz zu Star Trek hier auch die Dreidimensionalität des Weltraums richtig ausgenutzt wird, mitsamt 180°-Wende und feindliches Schiff von oben her angreifen. Und man merkt, dass Delenn durchaus in der Lage ist, ein Raumschiff zu kommandieren. Schade, dass das bisher nicht öfter vorkam.

Oh man, Sheridan dreht ja schon ein bisschen am Rad, als er da einfach mal mitten in der Nacht Ivanova aufweckt, als er die Idee mit dem Wiederstandssender hat. Die reagiert aber super darauf.

Die Szenen auf dem Mars mochte ich auch. Nummer Eins gefällt mir, ebenso wie sie die Wiederständler zusammenschreit, dass Bombenanschläge gar nichts bringen würden.

[AChristoteles]

Was mir an B5 immer besonders gut gefallen hat, war, dass auf jede Tat Konsequenzen folgen und diese dann auch gezeigt werden. Delenn hat den grauen Rat aufgelöst, als der Krieg gegen die Schatten nach einem Anführer schrie. Nun muss Delenn mit den Konsequenzen ihrer Taten umgehen können. Ja, der große Krieg ging gut aus, aber dadurch wurde die Minbari Gesellschaft gespalten. Forells Motivation in dieser Folge war logisch und nachvollziehbar. Das er sich mit den Drakh ausgerechnet auf eine der treusten Anhänger der Schatten eingelassen hat, konnte er ja nicht wissen.

Die Drakh selbst finde ich als Volk ganz interessant gezeichnet, gleichwohl mir ihre optische Umsetzung (Raumschiffe, Schädelmasken etc.) nie so wirklich gefallen hat. Immerhin: Das Zerstreuungsfeld ließ den Drakh gefährlich und mysteriös erscheinen.

Die Handlung auf dem Mars war ganz kurzweilig. Stephen hat völlig recht damit, wenn er sagt, dass man mit Terroranschlägen keine Sympathie gewinnen kann.

Der kurze Nebenstrang um "Die Stimme des Widerstandes" war schön. War aber auch nur logisch, das Sheridan nach all seiner Erfahrung mit ISN in den vergangenen Jahren nun Tacheles redet und seine Seite der Dinge klarstellen will. Ivanova reagiert auf das Angebot des Captains dann auf ihre typische Art .

Alles in allem 5 Sterne für eine sehr unterhaltsame Episode
(btw. fällt es mir in der vierten Staffel deutlich schwieriger, eine Episode für sich alleinstehend zu bewerten. Die ganze vierte Staffel wirkt jetzt wie ein Buch, indem Kapitel auf Kapitel (Episode) folgt und die Handlung vorantreiben).

[garakvsneelix]

Hey! Schön, dass man wieder etwas von dir hört.

Hattest du zwischendrin mal eine B5-Pause eingelegt?

[AChristoteles]

Ja, war nicht so ganz geplant, aber ich habe wegen vieler anderweitiger Beschäftigungen (teils privat/teils geschäftlich) ein bisschen viel um die Ohren gehabt und habe daher meine Internetaktivitäten in den letzten Monaten stark beschränkt. Aber Staffel 4 und 5 liefere ich in den nächsten Wochen nach...

[garakvsneelix]

J Aber Staffel 4 und 5 liefere ich in den nächsten Wochen nach...

Ich freue mich drauf

[Lebreau]

Also diese Nummer 1 ist wirklich super sexy, so schön autoritär mit ihrem harten Durchgreifen!
„In 10 Sekunden könnte ich dich so zurichten, das dich nicht mal deine Mutter wieder erkennen kann.“
Typ: „Behandelst du deine ehemaligen Liebhaber immer so?“
Nummer 1: „Ja, was dachtest du denn!“

Als Kind beim Freiheitskämpferspielen hab ich sie und ihr Verhalten immer bedacht, weil sie da so stark und streng ihre Truppe und "Gast"freiheitskämpfer anführt. Man darf sich einfach nicht an Zivilisten vergreifen!

Ich finde es ganz schön gewagt, dass Franklin im Namen von Sheridan verspricht, dass nach der Absetzung von Clark der Mars Unabhängigkeit erlangen wird und die meisten von den Freiheitskämpfern glauben das auch noch.

Delenn erfährt von schlimmen Problemen auf Minbar und muss sich von der Station verabschieden.
SPOILEREigentlich recht „praktisch“, Delenn hat bald als Führungspersönlichkeit mit einem Bürgerkrieg auf Minbar zu tun, Sheridan ist dann ebenfalls als Führungspersönlichkeit mit dem Bürgerkrieg der Erde beschäftigt... Ja, die passen perfekt als Paar zusammen!
Man lernt nun auch die Drakh kennen. Die Art, wie das geschieht, ist aber dann nicht so spannend für mich und die Geschehnisse bei Delenn ziehen sich immer etwas in die Länge.

Macht also B5 nun eine eigene Sendung, was schon eine gute Idee ist.
Susans und Sheridans „Nachtszene“ (als er ihr diese Idee mitteilt) hätte man sich aber sparen sollen, das passt doch nicht zu Susan, dass sie da so zickig rummeckert, weil er nicht auf ihre „Zivilkleidung“ achtet...

Wegen der Mars-Handlung gehen sich 4 Sterne aus.