Eine endgültige Beurteilung zu der Folge möchte ich (noch?) nicht abgeben. Mir sind nur einige Dinge aufgefallen:
- Der Reporter sagt, als er auf die Station kommt, dass es objektive Berichterstattung nicht gibt (so wie es keine ehrlichen Politiker usw. gibt), sondern dass jede Person durch gewisse Antriebe motiviert ist und daher der Journalist auch nicht völlig neutral sein kann.
Später in den Nachrichten beruft sich der Reporter dann darauf, er würde nur die Tatsachen so darstellen wie sie sind. - Wenn man mal die schlechte Absicht des Reporters außer Acht lässt, dann liefert die Besatzung von Babylon 5 durchaus einige Indizien, die beim argwöhnischen oder "kritischen" Betrachter Misstrauen erzeugen könnten: Der Reporter und sein Team werden von Anfang an sehr unfreundlich empfangen und sind nicht willkommen auf der Station, die Eingefrorenen und ihr Schicksal geben in der Tat zu Spekulationen Anlass und grade die unteren Quartiere der Station, die "Slums", geben kein gutes Bild von der Station ab, wenn auch ein wahres.
- Garibaldi erwähnt nebenher, dass es nur 2 Völker gebe, die eine polytheistische Religion (dass ganze Alienarten nur eine Religion haben, wird wie immer vorausgesetzt) entwickelt haben: Die Centauri und die Drazi. Er erweckt den Eindruck, alle anderen Völker seinen Montheisten, bei denen die Anbetung anderer Götter eine schlimme Sünde sei (Flammen und Verdammnis) und das ein Mensch auch keinen Drazi-Gott anbeten würde, als er die Aussage des Xeno-Archäologen auseinandernimmt. Die spätere Aussage des Expertens in der "Nachrichtensendung" bezüglich der Centauri und deren religiöse Wirkung auf die Menschen passt ebenfalls in dieses Bild.
Okay, akzeptieren wir mal, der Monotheismus hätte sich auf der Erde weltweit durchgesetzt und interpretieren wir die Religion der Minbari mal als Monotheismus (was auch nicht ganz passt).
Es bleibt aber ein Problem. Als G'Kar das Bild von Daffy Duck in Garibaldis Quartier sieht, erkundigt er sich, ob es sich um einen seiner Hausgötter handelt. G'Kar meint das weder herablassend gegenüber der Erdenkultur, noch scherzt er. Er scheint wirklich davon ausgegangen zu sein, dass ein Mensch einen oder mehreren Hausgöttern huldigen könnte.
Das bedeutet aber, entweder G'Kar oder Garibaldi müssen sich in ihrer Einschätzung sehr irren. Wahrscheinlich hat Garibaldi in Sachen Erdenkultur mehr Kompetenz, aber wenn die meisten Völker so selbstverständlich Monotheisten sind, wieso rechnet G'Kar dann überhaupt mit Hausgöttern? - Garibaldi scheint seine Aussagen bereits unter den Einfluss von den Leuten, die ihn entführt haben, zu machen.
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