[059] Zeit des Abschieds - Episodenbewertung

[ChrisArcher]

Ich sehe das Hauptproblem der Franklin-Handlung darin, dass da kein Funke überspringt und keine Anteilnahme entsteht. Dafür ist mir der Arzt zu langweilig.

Das sehe ich genauso. Dieser Franklin-Plot wirkt wie der verzweifelte Versuch, dem Charakter Franklin wenigstens ein bisschen Leben einzuhauchen, was mal sensationell schief gegangen ist.

[Commander Crichton]

Das sehe ich genauso. Dieser Franklin-Plot wirkt wie der verzweifelte Versuch, dem Charakter Franklin wenigstens ein bisschen Leben einzuhauchen, was mal sensationell schief gegangen ist.

Also ich fand den Versuch geglückt

Ich sehe das Hauptproblem der Franklin-Handlung darin, dass da kein Funke überspringt und keine Anteilnahme entsteht. Dafür ist mir der Arzt zu langweilig.

Das ist bei anderen Figuren anders. Etwa wenn Vir Londo abhalten will, mit Morden zu verhandeln, oder wenn Vir heimlich Narn rettet. Da wird man als Zuschauer mitgenommen.

Es ist dein gutes Recht, die Franklin-Handlung und den Arzt selber (ich find den Charakter auch nicht besonders spannend) nicht zu mögen. Aber nach deiner Logik dürfte man ja gar keine Handlung mehr mit Franklin haben, weil der Charakter langweilig ist. Sollte man deiner Meinung nach Franklin gleich ganz rauschreiben oder dürfte er noch in seiner Funktion als Atrzt tätig sein?
In jeder Serie gibt es spannende Charaktere und auch etwas langweiligere. Also warum nicht eine (m.E.) interessante und etwas längere Handlung um einen der langweiligeren machen, um den Chrakter etwas Tiefe zu geben?

[hismoom]

Wenn man eine längere Handlung um einen langweiligen Charakter macht, kann dies das Ende der Serie bedeuten, wenn viele Zuschauer so empfinden.
Ich würde den Charakter Franklin nicht rausschreiben, ihn aber besser gestalten. Das heißt: weniger Arroganz und Besserwisserei, mehr Zweifel in Bezug auf sein Handeln.
Das heißt: mehr Tiefe, weniger plakatives Acting.

[Rommie's Greatest Fan]

Wenn man eine längere Handlung um einen langweiligen Charakter macht, kann dies das Ende der Serie bedeuten, wenn viele Zuschauer so empfinden.

Also ich persönlich denke das dies eher auf eine Serie zutreffen würde, in der es nur sehr wenige Hauptfiguren gibt. Bei Babylon 5 jedoch wäre das wahrscheinlich nicht der Fall gewesen, da es dort viele sehr gut ausgearbeitete Figuen gab. Ich bin zwar auch nicht gerade ein Fan von Dr. Franklin, jedoch finde ich nicht das dieser Charakter schlecht und langweilig inszeniert wurde. Arrogant war er sicherlich, aber ich finde das paßte zu seinem Charakter.
Es gibt etliche Serien wo meiner Meinung nach viele Hauptcharaktere viel weniger Tiefe und viel langweiliger gestaltet wurden.

[Kobor]

Londos Geliebte aus einer frühen Folge war schon fast vergessen. Jetzt erinnert er sich an sie. Dabei ist er ja noch verheiratet und hat sich erst kürzlich für eine Frau entschieden. Wo kommen Londos Gefühle denn plötzlich her?
Die Galaxis soll verbrennen? Klar.
Hat Londo nicht den Verdacht, dass Mr. Morden dahinterstecken könnte?

Das ist eine sehr unlogische Stelle in Babylon 5. Nur weil Londos "einzig wahre Liebe" ermordet wird verbündet er sich wieder mit den Schatten? Das macht keinen Sinn.

Londo verdächtigt sofort Refa und braucht für seine Rache keine Hilfe, da er Refa schon halb vergiftet hat und jederzeit töten lassen kann. Außerdem wurde Londo bisher nicht so dumm und naiv dargestellt das er nicht mal in Erwägung zieht das Morden etwas mit dem Mord zu tun hat. Echt schlecht geschrieben.
Die Drehbuchautoren haben offensichtlich verzweifelt einen Weg gesucht Londo wieder mit Morden zu verbinden. Ganz schwach.

[garakvsneelix]

Das ist eine sehr unlogische Stelle in Babylon 5. Nur weil Londos "einzig wahre Liebe" ermordet wird verbündet er sich wieder mit den Schatten? Das macht keinen Sinn.

Es macht durchaus Sinn. Es verträgt sich nur nicht notwendigerweise mit deiner Weltanschauung. In B5 besitzen Liebe und der Glaube an höhere Ideale (eben beispielsweise die Liebe) eine ziemlich große Macht. Solche "Dramen" wurden teilweise schlichtweg vom klassischen Drama selbst abgeschaut, wo kurze Momente des Liebesglücks bzw. des Verlusts bereits den Umschwung der Handlung auslösen konnten. Innerhalb einer solchen Konzeption, wie sie B5 offensichtlich vorschwebt, macht das durchaus Sinn. Ob es realistisch ist, das steht aber sicherlich wieder auf einem anderen Blatt.

[KennerderEpisoden]

Solche "Dramen" wurden teilweise schlichtweg vom klassischen Drama selbst abgeschaut, wo kurze Momente des Liebesglücks bzw. des Verlusts bereits den Umschwung der Handlung auslösen konnten. Innerhalb einer solchen Konzeption, wie sie B5 offensichtlich vorschwebt, macht das durchaus Sinn.

Wenn dieser Moment denn einen Handlungsumschwung ausgelöst hätte. Tatsächlich spielt die vermeintliche neue Londo-Morden-Verbindung später kaum noch eine Rolle und wenn die Beiden schließlich wieder aufeinandertreffen, sieht Londo die Schatten nicht einmal mehr als Verbündete an. Zumindest was die Kriegshandlung angeht holt man diese Liebe des Lebens für nichts aus der Mottenkiste.

[garakvsneelix]

@KennerderEpisoden: Das steht auf einem anderen Blatt und ist in diesem Episodenthread eher als Spoiler zu betrachten...

[KennerderEpisoden]

@KennerderEpisoden: Das steht auf einem anderen Blatt und ist in diesem Episodenthread eher als Spoiler zu betrachten...

Worauf bezog sich die Dramenanalogie denn dann- nur auf diese Folge?

Der Spoiler, sprich Sehverderber, ist jedenfalls, dass dem Zuschauer ein tiefgreifender Wandel versprochen wird, der dann nie eintritt. Aber falls sich tatsächlich nach 20 Jahren noch ein unbeholfener Erstseher hierher verirren sollte, verhindert der Hinweis vielleicht Irritationen oder unnütze Vorfreude.

[garakvsneelix]

Worauf bezog sich die Dramenanalogie denn dann- nur auf diese Folge?

Die Dramenanalogie macht bei B5 auf mehreren Ebenen Sinn - am ehesten natürlich bezogen auf den staffelübergreifenden Londo-Strang. Zu dieser Anlehnung an Dramen, die man an anderer Stelle vielleicht tiefgreifender herausanalysieren kann (wenn ich mich recht entsinne, habe ich das bei vielen Episoden während meines letzten Reruns immer wieder getan), gehört auch der Umstand, dass die Personen auf gewisse Schicksalsschläge na ja, sagen wir mal "schneller" und "intensiver" reagieren, als man das aus dem realen Leben vielleicht gewohnt ist.

Der Spoiler, sprich Sehverderber, ist jedenfalls, dass dem Zuschauer ein tiefgreifender Wandel versprochen wird, der dann nie eintritt. Aber falls sich tatsächlich nach 20 Jahren noch ein unbeholfener Erstseher hierher verirren sollte, verhindert der Hinweis vielleicht Irritationen oder unnütze Vorfreude.

Ich verstehe, was du meinst. Das ist dann für mich so etwas wie ein "freundlich gemeinter Spoiler". Ist für mich aber immer noch ein Spoiler - gerade, wenn man bedenkt, dass Spoiler eben im alltäglichen Gebrauch lange nicht mehr nur Sehverderber bedeutet. Aber gut, deine Interpretation ist wohl genauso richtig.

[Tally Youngblood]

Ich kann es einfach nicht fassen, das Kosh tot ist. Er ist in dieser Folge ungewohnt menschlich, dadurch, das er tatsächlich Angst hatte, und nicht einfach nur zu arrogant war, um zu helfen, und dadurch, dass er in Sheridans Traum einmal ganz verständlich spricht. Vorher fand ich ihn zwar wahnsinnig interessant, geheimnisvoll und episch, aber ich hatte auch einfach keine richtige Verbindung zu dem Character, weil er so unnhabar ist. In dieser Folge hatte man kurz vor seinem Tod eine Einsicht darauf, wer er wirklich war. Man versteht ihn zum ersten Mal. Die Szene, in der er als dessen Vater zu Sheridan in dessen Traum spricht, hat mich schon mitgenommen. Aber als sein Raumschiff in die Sonne fliegt, habe ich echt geheult.

Die Szene, als Sheridan versucht, Kosh dazu zu überreden, dass die Vorlonen kämpfen, war natürlich auch super.
Dafür haben mich die beiden anderen Handlungsstränge anfangs nicht so mitgerissen, ich weis auch nicht warum.
Aber Londo tut mir wirklich leid, als am Ende seine große Liebe tot aufgefunden wird und er sich wegen einem falschen Verdacht wieder Morden anschließt.
Und Garibaldi versucht Franklin bei seinem Suchtproblem zu helfen, aber der will nichts zugeben. Am Ende kündigt er schließlich. Damit ist vorläufig ein Höhepunkt in dem Franklin-Handlungsstrang erreicht.
4, 5 Sterne

[AChristoteles]

Diese Folge hat in die Magengrube gehauen.

An erster Stelle natürlich wegen Kosh. Die vergangenen 3 Jahre über hatte diese Figur etwas derartig Übernatürliches, dass man nicht mal dran denken konnte, dass er letztendlich auch nur sterblich ist. Der ganze Aufbau der Tragik: Sheridans Forderung nach Hilfe, Koshs Antwort, die Vision in Sheridans Traum... und dann zum Schluss die Einstellung mit dem verkohlten Schutzanzug. Ganz großes Kino.

Doch es gibt noch mehr Abschiede.

Trotz allem was Londo bislang getan hat, konnte man ihn nicht hassen und man freut sich wirklich für ihn, dass seine Adira zu ihm zurückkehrt. Und dann fühlt man auch seinen Schmerz, als er von ihrer Ermordung mitbekommt. Während der Zuschauer natürlich merkt dass Mr. Morden hinter all dem steckt, vermutet Londo natürlich Lord Refa, den er noch wenige Episoden zuvor hat vergiften lassen. Dass Morden nun mit diesem Trick Londo wieder auf seine Seite gezogen hat, macht das Ganze richtig tragisch (eine gelungene Szene: "let the rest of the Galaxy burn. I don't care").

Der Handlungsstrang um Franklin und seine Aufputschmittel-Sucht kommt nun zu einem Höhepunkt. Aber wie ich es schon an verschiedenen Stellen gesagt habe: So gut Richard Biggs seine Sache auch immer machte, so empfand ich Franklin einfach als unnötig in der gesamten Serie, dem man auch stets irgendwie etwas zu tun geben musste (hier eben sein Sucht-Problem), damit er irgendwie überhaupt an Screentime kommt.

6 Sterne.

[Lebreau]

Dass Morden noch immer so ungestört auf der Station herumrennen kann, wundert mich schon. Sobald sich die Schatten offen gezeigt hatten (Ende der vorherigen Folge), hätte dieser Morden ganz oben auf einer „Fahndungsliste“ stehen müssen und beim Betreten der Station verhaftet gehört...
Und wieder ein Opfer von Mollaris Machenschaften, die süße Adira!

Franklins Sucht hat sich nun voll offenbart. Der Moment der Erkenntnis von Franklin mit Garibaldi ist dann sehr tragisch und ich hab da schon Mitgefühl mit Franklin, obwohl ich diesen Charakter nicht so mag.
Dafür hab ich diesmal keinerlei Mitgefühl mit Mollari, hatte das auch noch nie bei dieser Folge. Immer gehen meine ersten Gedanken in die Richtung, dass nun Mollari einen ähnlich schrecklichen Schmerz fühlt, wie jene Narn (und mittlerweile auch Angehörige anderer Spezies), die im von ihm verursachten Krieg geliebte Personen verloren haben. Aber das führt ihn leider zu keiner Einsicht, sondern er geht weiter seinen finsteren Plänen nach, diesmal halt wieder mit Morden.
Ich kann hier nur hoffen, dass Adira nicht gelitten hat!

Vir hat ein paar nette und lustige Szenen mit Morden und dem (Reizwäsche)verkäufer.

Sheridan setzt mal so richtig Kosh unter Druck und kassiert dafür ein paar „Vorlonen-Watschen“. Das Eingreifen von Kosh hat dann tragische Folgen.
Die gezeigten abwechselnden Szenen von Sheridans Traum und Koshs Todeskampf sind sehr gruslig und traurig!
Wie das wohl die Gaim-Botschafterin nun so sieht, denn kaum treten die Vorlonen in den Krieg ein, ist deren Botschafter auf B5 tot...
5 sehr gute Sterne geb ich hier.

[Lebreau]

Ergänzung:
Also bei der Folge hab ich ja vieles verpasst beim vorigen Anschauen in Deutsch und daher völlig falsche Kritik geübt.
In den anfänglichen Szenen mit Morden sieht man wohl, dass er einen Mitarbeiter von B5 besticht und deshalb unbemerkt auf die Station kommen kann, passt auch zu dem, was Susans Stimme dazu sagt in diesen Szenen.
Und gegen Ende bei dem Gespräch wegen Koshs Tod, da wird eindeutig gesagt, dass das geheimgehalten wird.