[066] Der Alleingang - Episodenbewertung - SciFi-Forum

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[066] Der Alleingang - Episodenbewertung

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    Klasse Staffelfinale.In Sheridans Fall würde ich auch extrem vorsichtig mit seiner Frau sein, da sie ja lange Jahre auf dem Schattenplaneten verbracht hat. Die zum Teil recht faschistischen Ansichten der Schatten passen ja wie die Faust aufs Auge zur Politik der Erdallianz. Nett auch der Konflikt Sheridans: Zum einen empfindet er noch etwas für seine Frau und liebt gleichzeitig Delenn. Gleichzeitig hat Delenn wichtige Informationen zurückgehalten.

    Ist Sheridan jetzt eigentlich tot? Die anderen Personen auf dem Planeten müssten ja auch durch die Explosion verdampft sein. Was ist zum Beispiel mit Morden?

    Das Garibaldi von den Schatten entführt wurde habe ich überhaupt nicht mitbekommen.

    6 Sterne...

    P.S. Bin schon gespannt auf die nächste Staffel!
    R.I.P. SGU // R.I.P. STARGATE™
    ***
    "Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt." Albert Einstein

    Kommentar


      Es sind Folgen wie diese, warum ich die dritte Staffel von Babylon 5 so sehr liebe. Das ganze ist einfach ein genialer Abgang für eine Staffel, in der so viel passiert ist, in der die Epik der B5-Story in manchen Folgen richtig greifbar war. Am Ende dieser Folge bin ich selbst jetzt noch immer baff, wenn G'Kar seinen Schlussmonolog hält, der noch einmal den Deckel über diesen heißen Topf drüberstülpt. Mensch, was haben wir alles in dieser Staffel erlebt?

      Die Einführung des weißen Sterns
      Das Aufsammeln der Allerersten
      Die endgültige Aufdeckung von Clarks Machenschaften
      Der erste Angriff gegen die Erde
      Zitat von Larkis Beitrag anzeigen
      Das kriegsrecht wurde verhängt
      Bab5 stellt sich auf die Seite der Meuterer
      G'kar ist geläutert und die narn übernehmen den Sicherheitsdienst.
      Vir wird Imperator
      Londo wird Imperator
      Londo erfährt wie er das Schicksal abwenden kann (nicht den tötend er Tod ist, sich der größten Angst stellen und nicht das nichtsehende Auge sehen (oder so)
      Der Militärputch wird niedergeschlagen.
      Das Zusammenschnüren von gefühlten 1000 losen Enden in "1000 Jahre durch die Zeit"
      Sheridan bringt die Völker der Liga zusammen

      Und nun dieses grandiose Finale. Da muss ich einfach mal den Fanboy rauslassen und einfach jubeln angesichts so vieler Höhepunkte in einer einzigen Staffel

      Interessanterweise hat sie dennoch "nur" einen Schnitt von 4,77. Das finde ich sehr erstaunlich, weil es gleichzeitig 10 Mal 6 Sterne gibt. Da dachte ich eigentlich, dass man doch mal die 5 ankratzen würde. Ist nicht so, wahrscheinlich, weil es einmal 2 Sterne und einmal gar eine 1-Stern-Gurke gab. Dafür sind unter den 6 Sterne-Folgen ein paar meiner wirklich absoluten Lieblinge dabei, die nicht nur 14, sondern gleich 15 Punkte in der Notenskala einheimsen würden.

      Diese Folge gehört da defintiv dazu. Es passiert ja gar nicht mal so viel. Dass Anna von den Schatten geschickt wurde, kann man sich eigentlich denken, spätestens bei Franklins "Oh mein Gott" weiß man es auch schon. Die Reise nach Z'ha'dum verläuft ebenfalls recht unspektakulär. Dort angekommen, erhält man ein paar nette Antworten, erfährt zum ersten Mal, "worum" es eigentlich bei diesem Krieg für die Schatten geht und was ihre Motivation dahinter ist. Gut, allein diese Enthüllungen sind schon mal klasse, aber abgesehen davon passiert in dieser Folge doch relativ wenig.

      Zumindest handlungstechnisch. Emotional gesehen sind das für mich 45 Minuten lang eine Tour de Force.

      Zum einen ist das die Anspannung und die Neugier. Auf Sheridans Reise zum Heimatplaneten der Schatten freut man sich schon seit Koshs ominöser (und übrigens völlig aus der Luft gegriffener, weil er es eigentlich einfach nicht wissen KONNTE ) Andeutung darüber. Es war jetzt kein Hauptpunkt, auf den man unaufhaltsam hinlief, aber zumindest auch der Countdown der letzten beiden Folgen sorgte dafür, dass man gleich mit der richtigen Stimmung in diese Folge ging.

      Zu Beginn gibt es einen kleinen Rückblick auf das Ende der letzten Folge, der mich wegen seiner Doppelung (bzw. es ist sogar schon das dritte Mal, dass wir das sehen ) beinahe genervt hätte. Aber durch das Reinschneiden der neu gedrehten Szenen aus "Rückkehr der Finsternis" und der Schwarzblende gegen Ende wurde eigentlich schön deutlich gemacht, dass das eine Art besser gemachtes "Was bisher geschah" sein sollte. Mit einer kleinen Anmerkung zu Beginn hätte man das allerdings noch perfekter machen können.

      Neben den vielen kleinen Andeutungen, dass da irgendwas nicht stimmt (Londo soll auf schnellstem Wege Babylon 5 verlassen, etc) bleibt von diesen ersten Minuten vor allem der Streit zwischen Sheridan und Delenn im Gedächtnis. Hier zahlt es sich mal richtig aus, dass Sheridan bisher der (vor allem zu Beginn der zweiten Staffel) unerträgliche Strahlemann ist. Dadurch wirkt sein Wutausbruch nur noch umso besser, überrascht noch ein wenig mehr, scheint noch intensiver zu sein.

      Ab da wird die Anspannung nur noch immer größer. Gleichzeitig ist man fasziniert davon, wie sich nach und nach das Bild zusammenfügt, selbst dort, wo man dachte, es sei bereits geschlossen, noch Mosaiksteinchen hinzugefügt werden. Die Geschehnisse, von denen man bereits gehört hat, werden noch einmal von einer anderen Seite aufgerollt: das, was die Doktorin in Staffel 3 sah, wird verbunden mit den Bestrebungen der Erde, in Kontakt mit den Schatten zu treten (wurden sie vielleicht auch so auf die Menschen aufmerksam?), die Mission der Ikarus wird in ein neues Licht gerückt. Und dann der Ideologiestreit zwischen Vorlonen und Schatten. Gerade die beiden Fragen "Wer bist du?" und vor allem auch "Was willst du?" begleiten uns schon ziemlich lange und nun endlich wird geklärt, was es serienintern damit auf sich hat.

      Das einzige, was ich nicht so ganz verstanden habe, war die Erklärung Justins. Ob er jetzt nun der Grenzgänger ist oder nicht, ist vermutlich Interpretationssache (vielleicht hat er sich da auch etwas übernommen, meine Interpretation sieht ihn nicht als Grenzgänger vor und ich glaube, meine Idee wurde auch mal von JMS bestätigt), aber dieses von wegen "selbe Gruppe, eine andere Abteilung" kam mir etwas merkwürdig vor. Es könnte auch einfach Geschwafel gewesen sein, um sich gegenüber Sheridan als etwas Besonderes darzustellen, aber wenn es da doch ein paar Ideen gibt, würde ich die hier gerne mal lesen...

      Und dann setzt auch gleich dieses absolut fantatstisch geschnittene Monument gegen Ende ein. Man fühlt sich wie in einen Sog gezogen, der erst vorbei ist, wenn die letzte Schwarzblende kommt. Es ist schwer, da noch wirklich darüber nachzudenken, ob Sheridans Handlung nun logisch ist oder nicht, denn die Dramatik der Szene, die Bilder, die sie liefert (wie der sterbe Phönix schmettert der Weiße Stern gen Erde) und die Verbindung mit der Musik werden auch nicht durch den doch sehr unschönen Wechsel vom Sie zum Du während des Videos gestört.

      Natürlich muss gerade Sheridans Handlung eine zweite Überlegung standhalten können, denn sonst wäre diese ganze Dramatik letztlich doch auf arg wackeligen Beinen gestellt. Aber sie hält die Überprüfung stand. Ein besonders überzeugendes Argument stammt da von Mayan:

      Zitat von Mayan Beitrag anzeigen
      Wenn er sowohl Koshs Warnung - die ja vorlonenuntypisch doch recht deutlich war - als auch seine Zukunftsvision ernst nimmt, dann kann er nur glauben, dass er nicht nach Z'ha'dum geflogen ist. Andernfalls hätte er schlicht keine Zukunftsvision haben können, in der er sehr offensichtlich eben nicht tot ist.
      Und auch die Charaktere handeln für sich genommen absolut konsistent. Dass Sheridan den Hang dazu hat, immer auch mal um ein paar Ecken rumzudenken, wurde bereits des öfteren gezeigt, ein ganz markantes Beispiel ist in der 3. Folge dieser Staffel zu sehen. Sheridan sieht, was sonst fast jeder in dieser Situation tun würde, tut genau das Gegenteil und kommt eigentlich immer damit durch. Das zu akzeptieren fiel mir schon immer leicht.

      Was mir immer ein wenig Kopfschmerzen bereitet hat, war, dass Delenn, die doch genau wissen muss, dass Sheridan nur nach Z'ha'dum fliegt, weil sie ihn davor warnte/warnen wird, als sie ihn dazu bringen will, NICHT hinzufliegen, nicht einfach den für ihr Ziel schlaueren Weg geht und dann bei Sheridans Auftauchen auf Centauri Prime einfach NIX sagt. Ich denke, hier kommt einfach das zum Tragen, was Larkis so gern an Delenn kritisiert: Manchmal, da sind ihre Gefühle so stark, dass sie in diesem Moment alles vergisst, einfach nur noch triebgesteuert handelt und das Nachdenken komplett ausschaltet. Das ist wirklich des öfteren bei ihr zu beobachten, die beiden wichtigsten Beispiele dafür werden in der 4. Staffel noch kommen.

      Aber jetzt habe ich schon arg lange hier geschwafelt, und das, obwohl die Wertung von vornerein klar war:

      6 Sterne

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        Die Folge ist echt stark. Erstmal das überraschende erscheinen von Sheridans Frau und der gemeinsame aufbruch nach Z'Ha'Dum. Dort trifft man auch wieder auf Mr. morden.
        Auch sonst erfahren wir einiges über die Schatten und ihre pläne. Man sieht eine menge rückblenden von Kosh z.b. Sheridan hat noch ein ass im ärmel man fragt sich nur ob er es überlebt hat und was hat es mit Koshs worten auf sich die er gehört hat.
        man weiß auch nicht wirklich was aus Garibaldi geworden ist. Ivanova hält Sheridan für tot. Delenn hat eine abschiedsnachricht erhalten. und G´kars abschließender monolog ist einfach nur klasse. Eine Top Folge man will wissen wie es weitergeht.

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          Spannende Episode. Sheridan kommt kurzfristig in einen Glaubenskonflikt und er muss sich die Frage stellen, ob er Delenn vertrauen kann. Durch Franklins Erkenntnisse und auch eigener Überlegungen kommt er aber schnell dahinter, dass er seiner kurzfristig aufgetauchten Frau doch nicht trauen kann. Aber ganz ehrlich, bestand daran wirklich ein Zweifel?

          Aber abseits von der offensichtlichen Falle lebt die Episode von der Inszenierung. Sheridans Abschiedsnachricht an Delenn und G'Kars finaler Monolog sind hier nur zwei Beispiele. Auch die gut eingefügten Botschaften von Kosh sind klasse. Oder Garibaldis Reaktion und Mimik.

          Der Plan der Schatten bietet die lang erwartete Antwort auf die Frage, was das Ganze eigentlich soll. Und nicht ganz aus der Luft gegriffen. Die Idee, dass aus Zerstörung neues stärkeres entsteht ist nicht neu und auch nicht gänzlich von der Hand zu weisen. Damit stehen sie halt im Gegensatz zu anderen Allerersten die entweder kein Interesse mehr an der Galaxis haben oder solchen wie den Vorlonen, die auf andere Art und Weise Einfluss üben.

          5 Sterne.
          "Ich bin ja auch satt, aber da liegt Käse! " | #10JahresPlan
          "Bajoranische Arbeiter...." - Hamburg Silvester 2016/17

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            Ich kann meiner damaligen Bewertung nur zustimmen und wieder sechs Sterne für die Folge vergeben.

            Zitat von cybertrek Beitrag anzeigen
            Der Plan der Schatten bietet die lang erwartete Antwort auf die Frage, was das Ganze eigentlich soll. Und nicht ganz aus der Luft gegriffen. Die Idee, dass aus Zerstörung neues stärkeres entsteht ist nicht neu und auch nicht gänzlich von der Hand zu weisen. Damit stehen sie halt im Gegensatz zu anderen Allerersten die entweder kein Interesse mehr an der Galaxis haben oder solchen wie den Vorlonen, die auf andere Art und Weise Einfluss üben.
            Die Erklärung hat mir auch sehr gut gefallen und war sehr passend zum bisherigen Verlauf der Serie. Die Schatten versuchen die Evolution durch Chaos und Kriege voranzutreiben um so nur die stärksten überleben zu lassen und die Vorlonen wollen ihre Strategie durchziehen, nämlich Ordnung und Frieden.

            Irgendwie hatte ich Anna Sheridan von den Videoaufzeichnungen und Fotos optisch anders in Erinnerung, oder täausche ich mich da!?
            Gewinnerinnen der Wahl zur Miss SciFi-Forum 2007 - 2021

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              Zitat von Rommie's Greatest Fan Beitrag anzeigen
              Irgendwie hatte ich Anna Sheridan von den Videoaufzeichnungen und Fotos optisch anders in Erinnerung, oder täausche ich mich da!?
              Nein, du täuschst dich nicht, es ist eine andere Schauspielerin. Bei dieser Folge war es Melissa Gilbert die auch Laura Ingalls in "Unsere Kleine Farm" gespielt hat. Aber der eigentlich "Witz" an der Sache ist der, das Melissa Gilbert zu der Zeit die Ehefrau von Bruce Boxlightner war (Sind seit Anfang 2011 geschieden).
              "noH QapmeH wo' Qaw'lu'chugh yay chavbe'lu' 'ej wo' choqmeH may' DoHlu'chugh lujbe'lu'!"

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                IF YOU GO TO Z'HA'DUM YOU WILL DIE DUMBASS!

                Ich, die vollen 45 Minuten lang.

                Also diese Folge war MIT ABSTAND das Spannendste, was ich je gesehen habe! Seltsamerweise aber war es nicht das Ende, was ich so unerträglich nervtötend fand – sondern Anfang und Mitte. Anna Sheridan, die John nach Z'Ha'Dum einlädt. John Sheridan, der nach einigem Zaudern – §(/&§/($=&!!!!!! – zustimmt. Die Spiegelung von Kosh. OMG OMG OMG! Einfach nur OH MEIN GOTT! Vom WTF- und Spannungsgrad ungefähr sieben Stufen über nicht zu ertragen! xDDD Ich musste die Episode beim ersten Mal auch nach 15 Minuten abbrechen, weil ich wusste: wenn du dir das jetzt anschaust, wirst du nie wieder schlafen können. Und ich hatte recht xD Z'Ha'Dum gestern gesehen und bis zwei Uhr nachts die Zimmerdecke angestarrt. Und daran war nicht der Cliffhanger schuld – sondern Anna Sheridan.

                Ich wusste immer, dass Sheridan nach Z'Ha'Dum geht und stirbt und..., von der ersten Folge an. Das war der Spoiler, der mich ollen HdR-Fan zu Babylon 5 gebracht hat. Aber ich habe mir unter diesem Ausflug immer eine heroische Heldentat vorgestellt. Etwas in der Richtung: Sheridan: Wir haben nur diese eine Chance, den Krieg zu gewinnen. Wir müssen nach Z'Ha'Dum fliegen und sie alle auf einen Schlag vernichten! Ich werde die Mission leiten! Ich sah es schon richtig vor mir, wie Sheridan sich opfert, damit der Rest überleben kann. Und dann kommt diese Folge... diese verdammte Folge hier plötzlich mit Anna Sheridan und meine gesamte Theorie bricht in sich zusammen. Keine heroische Heldentat, die den Krieg beendet. Sheridan fliegt nach Z'Ha'Dum, weil ANNA ihn darum bittet. Sheridan fliegt auf ANNAS EINLADUNG nach Z'Ha'Dum!!!! Geheimer Plan hin oder her, das war trotzdem eine hundert auf der WTF-Skala. Ich musste die ganze Zeit an Koshs Zitat aus S2/3 denken. Deshalb, so schlimm der Cliffhanger am Ende auch war (UND IST), der Weg dorthin war schlimmer.

                Zum Kaffee/Teekränzchen auf Z'Ha'Dum: Mr Morden, Anna Sheridan und ein seltsamer Opa, an den ich mich nicht erinnern kann. Grenzgänger? Justin? Nie gehört (oder fleißig überhört). Aber ist auch egal, weil... Vorlonen/Schatten-Philosophie.

                Ordnung. versus. Chaos.

                Hut ab, Straczynski. Wenn die Philosophie der Vorlonen in S4 noch mit ein wenig mehr Dramatik gefüllt wird, bin ich für immer glücklich.

                Zum Cliffhanger-Cliffhanger: "Jump! Now!" Aha, Kosh musste also erst sterben, bevor er lernt, sich klar und verständlich auszudrücken xDD Ziemlich fies das alles. Sheridans Sprung in die Tiefe. Ivanovas Tränen. Seine Botschaft an Delenn. Ihr Zusammenbruch... mies, mies, einfach mies! xDD Da ich aber spoilerverseucht bin, gilt meine Sorge einem anderen: Was haben sie mit Garibaldi gemacht? =((((

                Insgesamt ein würdiges Finale für eine absolut großartige Staffel.

                6 Sterne.
                Some of us must be sacrificed if all are to be saved. —Ambassador Kosh, #Babylon5.

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                  Anfangsbemerkung: Sheridan geht es doch hoffentlich gut? Etwas besorgt bin ich schon.
                  Sheridans Gefühle müssen gespalten gewesen sein. Seine tot geglaubte Frau steht vor ihm, aber er merkt: Sie ist es nicht. Er spielt ihr Spiel scheinbar mit, trifft aber Vorbereitungen, die wie mitverfolgen.

                  Vorlonen und Schatten erinnern mich an die Kosmokraten und Chaosmächte der Perry-Rhodan-Serie. Diese Mächte, hier wie dort, maßen sich an, die Entwicklung des Lebens nach eigenem Gutdünken zu steuern.

                  Die Vorlonen manipulieren die Völker heimlich und direkt, die Schatten lassen ständig Ameisenhügel zerstören, damit die Völker neue bauen und stärker werden. Die Schattenphilosophie, nämlich Evolution durch Krieg, wird durch ihre Vertreter erschreckend klar formuliert. Die Lösung kann eigentlich nur darin bestehen, sich von den alten Mächten loszusagen und sich unabhängig zu machen. Sonst hört dieser Kreislauf entweder nie auf, oder eine Macht siegt, was dann neue Abhängigkeit bedeuten würde.

                  Unglaubhaft ist: Justin will Sheridan überzeugen, auf Seiten der Schatten zu kämpfen, ein schier aussichtsloses Unterfangen.
                  Jedenfalls: Anna ist wirklich tot, bittere und erwartbare Erkenntnis für Sheridan. Er handelt schließlich, wie er handeln muss…

                  Die Folge dramaturgisch äußerst spannend, geradezu perfekt inszeniert, und sie verdient 6 Sterne.

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                    Zitat von hismoom Beitrag anzeigen
                    Unglaubhaft ist: Justin will Sheridan überzeugen, auf Seiten der Schatten zu kämpfen, ein schier aussichtsloses Unterfangen.
                    Ich glaube, die hätten ihm einfach diese Implantate verpasst und fertig. Hat bei der Icarus-Crew ja auch funktioniert.

                    Kommentar


                      Stimmt! Die Schattenvertreter wollten Sheridan in ein willenloses Objekt verwandeln. Annas Angebot an Sheridan war nicht ernst gemeint, und Sheridan wusste das.

                      Allerdings konnte man während des Gespräches den Eindruck haben, die Schatten wollten Sheridan zunächst überzeugen. Und wenn das nicht gelingt…

                      Beide Seiten – die Schatten und Sheridan – trafen Vorbereitungen für den jeweiligen Ernstfall.

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                        Zitat von hismoom Beitrag anzeigen
                        Allerdings konnte man während des Gespräches den Eindruck haben, die Schatten wollten Sheridan zunächst überzeugen. Und wenn das nicht gelingt…
                        Das wollten sie auch. Die Schatten handeln ja nicht aus purer Boshaftigkeit, sondern auf Grund ihrer Überzeugungen. Für die Vorlonen gilt das gleiche.

                        Ich finde es überhaupt interessant, dass die Allerersten in gewisser Weise die Spitze der Evolution sein sollen, aber teilweise doch das intelligente Leben als solches nicht achten. Aus diesem Grund frage ich mich, ob JMS damit nicht eventuell eine Art Warnung an die Menschen senden wollte, dass uns Menschen nicht derselbe Fehler unterläuft. Wie seht ihr das?

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                          Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
                          Ich glaube, die hätten ihm einfach diese Implantate verpasst und fertig. Hat bei der Icarus-Crew ja auch funktioniert.
                          Aber dann hätte er erst einige Zeit in einem Schattenschiff verbringen müssen und durch die Narben am Nacken hätte man schnell bemerkt das mit ihm was nicht stimmt. Also so "einfach" wäre es nicht geworden.

                          Zitat von ChrisArcher Beitrag anzeigen
                          Das wollten sie auch. Die Schatten handeln ja nicht aus purer Boshaftigkeit, sondern auf Grund ihrer Überzeugungen. Für die Vorlonen gilt das gleiche.

                          Ich finde es überhaupt interessant, dass die Allerersten in gewisser Weise die Spitze der Evolution sein sollen, aber teilweise doch das intelligente Leben als solches nicht achten. Aus diesem Grund frage ich mich, ob JMS damit nicht eventuell eine Art Warnung an die Menschen senden wollte, dass uns Menschen nicht derselbe Fehler unterläuft. Wie seht ihr das?
                          Ich glaube das die Vorlonen oder Schatten soetwas überhaupt noch bedacht haben. Die "Normalen" waren einfach nur Mittel zum Zweck. Anfangs wollte man vielleicht "bekehren" aber irgendwann waren alle nurnoch Waffen um für die eigene Überzeugen zu kämpfen. Das ist in der Folge sehr gut klar geworden.
                          "noH QapmeH wo' Qaw'lu'chugh yay chavbe'lu' 'ej wo' choqmeH may' DoHlu'chugh lujbe'lu'!"

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                            Zitat von ChrisArcher Beitrag anzeigen
                            Ich finde es überhaupt interessant, dass die Allerersten in gewisser Weise die Spitze der Evolution sein sollen, aber teilweise doch das intelligente Leben als solches nicht achten. Aus diesem Grund frage ich mich, ob JMS damit nicht eventuell eine Art Warnung an die Menschen senden wollte, dass uns Menschen nicht derselbe Fehler unterläuft. Wie seht ihr das?
                            Schatten und Vorlonen handeln von einer höheren Warte. Sie sind Millionen von Jahren alt und glauben für sich, das Richtige für die Entwicklung der Völker zu tun. Sie sehen die Völker nicht als gleichberechtigt an und verstecken sich (Schatten) oder machen auf geheimnisvoll (Vorlonen).

                            Das ist natürlich pure Anmaßung und erinnert mich an Europäer, die früher fremde Völker bekehren und entwickeln wollten, aber bloß an eigene Interessen dachten. Hier sehe ich eine Parallele zu unserer Welt.

                            Aber die Handlungsweisen der alten Mächte sind doch verschieden: Die Schatten sind aggressiv, die Vorlonen warten ab und verhalten sich zunächst defensiv. Die Schatten sind (bislang???) das deutlich größere Übel.

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                              ***** - 5 Sterne.

                              Die Folge hat mir sehr gut gefallen. Man konnte nachvollziehen, wieso sich Sheridan anfangs wie betrogen vorgekommen ist.
                              Interessant ist auch, dass man erstmals etwas mehr über die Schatten, ihre Motive und den Hintergrund des Konfliktes erfährt. Hier scheinen die Schatten was Informationen angeht weitaus großzügiger zu sein als die Vorlonen.
                              Interessant auch, dass man erfährt, dass die Erde inzwischen mit den Schatten kooperiert, das war, soweit ich es erkannt habe, bisher nicht klar. Etwas klischeehaft wirkt die Aussage, man wolle keine Märtyrer schaffen.
                              "Unterdrücke nie mit Gewalt Überzeugungen, die du für verderblich hälst, sonst unterdrücken diese Überzeugungen dich. " - B. Russell, 10 Gebote eines Liberalen.

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                                Sheridan ist ausnahmsweise sogar mal interessant, so gut ist die Folge. Er wirkte hier wie ein richtiger Mensch, und nicht immer nur wie ein Klischee-Held ohne Macken. Seine Reaktionen und gemischten Gefühle, als seine Ehefrau auftaucht, die eigentlich tot sein sollte, waren nachvollziehbar und gut dargestellt. Und auch Delenn bekommt endlich mal wieder eine richtig gute Szene, in denen sie etwas anderes als nur Sheridans Love-Interest sein durfte, was bis auf die letzte Folge, der Neroon-Handlung und vielleicht noch zwei andere Szenen in dieser Staffel verdammt nochmal zu kurz kam. Bei ihrem Streit mit Sheridan darüber, dass sie ihre Informationen über das Schicksaal der Ikarus-Besatzung verheimlichte, kommt rüber, wie mächtig und auch berechnend sie eigentlich ist. Delenn war hier endlich wider die schwer durchschaubare Politikerin, die zwar eigentlich sanft und freundlich ist, aber auch kompromisslos ihre Pläne durchführt, um gegen die Dunkelheit zu kämpfen. Darüber hinaus fand ich diesen Streit auch auf persönlicher Ebene interessant. Als Delenn ihm am Ende noch ,,Ich liebe dich!“ hinterherwimmert, berührte das sogar mich, die Romanzen in Serien oder sonstwo eigentlich einen Dreck interessieren. Wenn auch nur, weil sie mir leid tat.
                                Die Enthüllung, was für ein Ziel die Schatten eigentlich haben, war für mich beim ersten Mal gucken überraschend und dabei doch sehr stimmig. Auch wenn sich das ein bisschen zu klischeehaft nach Sozialdarwinismus anhörte. Mir hätte es noch besser gefallen, wenn die ihre Ideologie eher mit ,,Die Schatten geben den jüngeren Völkern eben Anreize, sich weiterzuentwickeln“ beschrieben hätten. Das Ameisenbild gefiel mir aber, vor allem da es im späteren Verlauf der Handlung ja auch gut zum Verhalten der Vorlonen passt, für die die jüngeren Völker auch als kaum mehr als dummes Krabbelgetier zu seien scheinen, dass sie dressieren müssen.
                                Und was für ein Bild, als Sheridan auf dem Balkon steht, unter ihm der Abgrund, und über ihm bricht der Weiße Stern durch die Kuppel. SPOILERAllerdings fand ich extrem hanbüchen, wie er wiederaufersteht. Der weitere Kampf gegen die Dunkelheit hätte noch viel hoffnungsloser und realistischer, da im Krieg nun mal selbst so Helden wie Sheridan sterben, und auch spannender gewesen. Ivannova müsste mit ihrer Rolle als neue Kommandantin von Babylon 5 klarkommen. Delenn hätte die Flotte gegen die Schatten angeführt, obwohl sie um Sheridan trauert und als Halb-Mensch, Halb-Minbari immer noch nicht wirklich zu einem der Völker dazugehört, sie hätte sich ihre Akzeptanz erkämpfen müssen, anstatt plötzlich wieder von heute auf morgen geachtet zu sein. Lenniers Handlungsstrang wäre weniger typische-Dreiecks-Story und emotional noch härter gewesen, wenn er damit klarkommen müsste, dass sie ihn nicht liebt, selbst ohne einen heldenhaften Konkurenten. Und Sheridan würde Delenn endlich nicht mehr die Show stehlen
                                Zuletzt geändert von Tally Youngblood; 01.09.2015, 19:11.
                                Meine Fanfiktion, hauptsächlich über Babylon 5 und Delenn und/oder Lennier (http://www.fanfiktion.de/u/TallysGreatestFan)

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