Gesellschaftskritik: B5 vs. HdR - SciFi-Forum

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Gesellschaftskritik: B5 vs. HdR

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    #16
    Von einer Demokratie ist das trotzdem weit entfernt.

    JMS Weltbild drückt sich ja schon im Pilotfilm aus, mit "the power of one mind to change the universe". Er ist im Grunde Vertreter des Individualismus.

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      #17
      Zitat von Halman Beitrag anzeigen
      Nun, Sheridan wurde ja als Militärgouverneur auf der Station eingesetzt. Aber es gab da schon einen Rat, der von den Vertretern der Großmächte gebildet wurde, sowie die Versammlung der Liega der Blockfreien Welten.
      Die regieren aber nicht die Station, sondern beschäftigen sich mit interstellarer Politik. Der Rat hat mit der Stationspolitik und Verwaltung von Babylon 5 genausowenig zu tun wie die UN mit der Verwaltung von New York.
      Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen. (chinesisches Sprichwort)
      Die Menschen sind sehr offen für neue Dinge - solange sie nur genau den alten gleichen. (Charles Kettering 1876-1958)
      [...]dem harten Kern der Science-Fiction-Fans, leidenschaftlich, leicht erregbar, meist männlich, oft besserwisserisch, penibel, streng und ebenso gnadenlos im Urteil wie im Vorurteil.[...] Quelle SPON

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        #18
        B5 ist für mich die SF-Serie, mit der ausgeprägtesten Gesellschaftskritik überhaupt das fängt doch schon bei denn Charakteren an, in keiner SF-Serie sind die so fehlerbehaftet ( und dadurch menschlich ) als im B5-Universum, wenn ich da so an die Musterknaben aus TNG und SGA denke, dennen einfach alles gelingt, die anscheinend immernoch denn Heldenbonus besitzen und in jeder noch so schwierigen Situation ( meistens in einer Folge ) übersich hinauswachsen. Da gibt es in B5 Garibaldi mit seiner Alkohlabhängigkeit, Dr.Franklin der süchtig nach Aufputschmitteln wird. Londo der ab der zweiten Staffel ein skrupelloser Opportunist wird, Susan Ivanovas "verklemmtes" Verhalten gegenüber denn anfänglichen Annährungsversuchen von Marcus.

        Es gibt eine Vielzahl von Beispielen die auf Gesellschaftkritik anspielen. Z.B Das die Medien unter Präsident Clark mundtot gemacht werden. Minderheiten wie die Telephaten ausgegrenzt werden, wenn sie sich nicht der PSI-Corps anschleißen. In keiner anderen SF-Serie wird meiner Meinung nach Themen behandelt wie der Streick der Dockarbeiter wo es um die Arbeitsverhältnisse der Meschen geht die schwerstarbeit auf der Staion leisten müssen, oder als B5 kurzzeitg als Kaserne für die Erdallianz umfunktioniert wird. Die Beispiele lassen sich an dieser Stelle sicherlich noch weiter fortführen.

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          #19
          Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
          Die Kehrseite ist, dass Sheridan letztlich eine Quasi-Diktatur auf B5 etabliert, mit ihm selbst als mehr oder weniger unhinterfragtem Herrscher. Die einzige Ausnahme ist Garibaldi, der von Bester manipuliert war. JMS bezeichnet sich selber zwar als "Liberal", also in amerikanischen Kategorien eher Linker, aber wie sich das mit der Sheridan-Administration auf B5 verträgt, weiß ich nicht.
          Wieso ist das die "Kehrseite" der Babylon 5 auf jeden Fall immanenten Sozialkritik? Der Begriff "Sozialkritik" ist doch zunächst einmal unabhängig von den politischen Vorstellungen des Autors zu sehen, oder? Wenn sich diese nicht mit deinen Auffassungen decken, steckt doch nicht plötzlich weniger Auseinandersetzung mit der Gesellschaft darin.

          Aber mal abgesehen davon finde ich es auch ziemlich übertrieben, Sheridan als Quasi-Diktator zu beschreiben, denn dafür wird dann ja wohl doch ein bisschen zu viel miteinander diskutiert, abgestimmt, gemeinsam beschlossen oder abgelehnt und - nicht nur durch den manipulierten Garibaldi, sondern auch durch Franklin u.a. - kritisiert. Am Ende wird Sheridan demokratisch gewählt.

          JMS Weltbild drückt sich ja schon im Pilotfilm aus, mit "the power of one mind to change the universe". Er ist im Grunde Vertreter des Individualismus.
          Ich weiß nicht, ob sich darin gleich sein gesamtes Weltbild ausdrückt oder einfach nur sein Faible für die Arthus-Sage, aber Individualismus muss ja darüber hinaus auch nicht automatisch etwas Schlechtes sein.

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            #20
            Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
            Aber mal abgesehen davon finde ich es auch ziemlich übertrieben, Sheridan als Quasi-Diktator zu beschreiben, denn dafür wird dann ja wohl doch ein bisschen zu viel miteinander diskutiert, abgestimmt, gemeinsam beschlossen oder abgelehnt und - nicht nur durch den manipulierten Garibaldi, sondern auch durch Franklin u.a. - kritisiert.
            Dann handelt sich also um eine Militärjunta mit dem charismatischen Führer Sheridan an der Spitze.
            Zuletzt geändert von KennerderEpisoden; 26.12.2010, 17:11.
            I reject your reality and substitute my own! (Adam Savage)

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              #21
              Zitat von KennerderEpisoden Beitrag anzeigen
              Dann handelt sich also um eine Militärjunta mit dem charismatischen Führer Sheridan an der Spitze.
              Ganz pragmatisch betrachtet vielleicht schon, aber man kann es auch von einer anderen Seite sehen. Der, der da vom Schattenplaneten zurückkehrt, ist nicht mehr der John Sheridan, den man vorher kannte. Als Symbol betrachtet könnte man sagen, dass es nicht der Mann als solcher ist, der hier die "Macht" übernimmt, sondern die "Idee" einer gemeinsamen Zukunft.

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                #22
                Was bitte ist Gesellschaftskritik in Euren Augen?

                Tolkien setzt einer modernen, hektischen und durchtechnisierten Gesellschaft eine sagenhafte Naturverbundene Utopie gegenueber. Die Kritik besteht im Aufzeigen einer alternativen Welt.
                Tolkien erschaft sie aber nicht grunsaetzlich als positivistisches Ideal, sondern ebenfalls als gefallene Welt, wie er ja auch die wirkliche Welt als gefallene Welt wahrnahm. Es ist richtig, dass man, vor allem wegen seiner Ablehnung der Allegorie, keine 1:1 Umsetzung finden wird. Aber,betrachtet man die positiven Werte ( Naturverbundenheit, ein einfaches Leben, ehrende Erinnerung der Vergangenheit, Bildung, Freundschaft, Mitleid und Herzlichkeit usw), dann wird doch ein klares Statement und eine Haltung zur realen Welt in der Mitte des 20. Jahrhunderts deutlich.
                Das ist durchaus gesellschaftskritisch, aber eben die eines tief religioesen, hochgebildeten, konservativen Oxfordprofessoren.
                B5 hingegen ist in soweit eine klare Gesellschaftskritik, dass fehlerhafte, oft irrende Charaktere zu den wahren Helden werden.
                Der Mensch der Zukunft muss nicht perfekt sein, um ueber sich hinaus zu wachsen. Ebensowenig ist es die menschliche Gesellschaft, die ohne perfekt zu sein, trotzdem zu den Sternen gelangt ist.
                Wer dierekte Gesellschaftskritik in der Phantastika sucht der sollte Dick lesen, oder Swift, oder Morus.
                In meinen Augen sind sowohl der HdR als auch B5 eher daran interessiert eine Welt zu erschaffen, welche es erlauben, den Rezipienten in eine andere Welt einzutauchen, eine andere Welt zu erleben und dann bei der Rueckkehr in die Wirklichkeit die eigene Welt aus einem anderen Blickwinkel wahrzunehmen. Das kann ein kritisches Bewusstsein schaerfen oder wecken, ist aber nicht notwendigerweise impliziert.

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                  #23
                  Kann mir jemand erklären, wieso .. man zwanghaft versucht, in HDR Sozial- oder Gesellschaftskritik zu "erkennen"? Was muss Tolkien denn noch machen, wenn man es nicht einmal ihm selbst glaubt?? Und was bringt es? Diese Fragd sollte (nicht nur hier) mit Tolkiens Aussage beantwortet sein. Babylon 5 hingegen hat fast überall Paralellen zur Wirklichkeit (der 90'ger)
                  www.incognito-costumes.com
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                  Das, was wir im Inneren sind, zählt nicht. Sondern das, was wir tun, zeigt uns, wer wir sind!

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