Der kann seine Handlung aufbauen, wie er will. Falls mich die Drakh tatsächlich gestört hätten, so wäre das etwas ganz anderes. Mich störte nicht die Handlung an sich, sondern der Zeitpunkt.
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Wie garakvsneelix schon richtig gesagt hat, mussten die Drakh eingeführt und durften nicht besiegt werden.
Ohne die Londo/Keeper-Handlung wäre B5 IMO auch nicht das was es ist. Bereits in der allerersten Folge wird von seinem Traum gesprochen. In "Tausend Jahre durch die Zeit" sehen wir schließlich warum sich Londo und G'Kar gegenseitig erwürgen - eben wegen den Drakh und deren Wächter. Londo ist einen Pakt mit den Schatten eigegangen, der Wächter war seine "Strafe" dafür. Trotzdem findet er am Ende Erlösung - indem er und G'Kar sich gegenseitig erwürgen.
IMO eine sehr schöne, sehr runde Sache, die jedoch anders kaum zu lösen gewesen wäre - hächstens es hätte am Schluss einen Zeitsprung oder so gegeben.
Die David/Keeper-Handlung hat damit natürlich nur bedingt etwas zu tun. Jedofch ist es ein schöner Insider-Gag wenn man beim zweiten Durchlauf sieht, dass dieser "offene Handlungsstrang" doch zumindest in einem Nebensatz geklärt wurde. Sooo wichtig ist dieser für die Serie nun auch wieder nicht. Klar, stört es auch mich irgendwie (genauso wie der fehlende Abschluss der Garibaldi/Bester-Handlung oder dass man vom Telepathen-Krieg nicht wirklich etwas gesehen hat). die Hauptstorybögen wurden jedoch alle innerhalb der Serie abgeschlossen.
Dass nicht alles geklärt wurde, ist kein Fehler, sondern einfach ein Stilmittel. WIe du richtig gesagt hast, hätte JMS die Zeit gehabt in S5 alle Offenheiten zu klären. Jedoch wollte er das nicht. Es ist ein Stilmittel, dass die Geschichte um Babylon 5 zwar zu Ende ist, die Geschichte in die diese jedoch eingebettet war, nicht. Dies kann einem - muss einem jedoch nicht - gefallen. Mir persönlich sind abgeschlossene Enden alles DS9 auch lieber.
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Der "erklärende Fan" (Begriff stammt nicht von mir) findet für alles eine Entschuldigung und biegt sich die Dinge solange zurecht, bis es passt.
Jedoch wollte er das nicht.Republicans hate ducklings!
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Er hat einen offenen Handlungsstrang belassen, der zwar eigentlich für den aufmerksamen Zuschauer nicht offen ist, dessen "wie" aber nie gezeigt wurde.
Damit hat ernsthaft jemand Probleme
Ich mein, es gibt ein vor und nach B5. Ich kann mir nicht vorstellen, dass JMS die David Geschichte ernsthaft irgendwann einbringen wollte. Es ist ja schon fast so eine Art Running Gag, dass man ihn nie zu Gesicht bekommt, weil er ständig, wenn von ihm gesprochen wird, irgendwo anders ist.
Es gab vor B5 Konflikte, der Schatten Krieg ist dann ein zentraler Konflikt während B5 und es wird auch nach B5 Konflikte geben. Mit diesem halb offenen Strang soll doch nur angedeutet werden, dass es kein "und sie lebten glücklich und zufrieden bis ans Ende ihrer Tage" existiert, sondern morgen wieder die gleichen oder neue Probleme kommen und es so immer weiter geht. Jedenfalls sagt JMS in einem Audiokommentar so etwas in der Art zu einem anderen Thema und so wirds wahrscheinlich auch mit David gewesen sein.
Anders siehts denke ich bei der Telepathenstory aus, bei der war bestimmt geplant, dass man noch mehr z.B. in Crusade zeigen wollte. Bei David glaube ich das irgendwie eher weniger.
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Zitat von endar Beitrag anzeigenIch vermute, dass du das mit voller Absicht nicht so verstehen möchtest, wie ich es gemeint habe. Kann man nichts machen.
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Ja, liegt sicher nur an dir. Ich hatte jedenfalls bei der fünften Staffel das Gefühl, dass die erste Hälfte mit Füllselfolgen irgendwie abgedreht wurde und erst in der zweiten Hälfte mal was passierte, wofür dann am Ende die Zeit nicht ausreichte.
Außerdem hat das eine ohnehin mit dem anderen nichts zu tun. Niemand hat ihn gezwungen, die Handlung bis ins allerletzte fortzuführen und in der vorletzten Folge noch Handlungsstränge zu beginnen. Daran hätte sein großartiges, zehn Jahre geplantes Gesamtkonzept keinen Schaden genommen. Ich weiß, wenn man JMS vergottet, können einem solche Gedanken nicht kommen (damit meine ich nicht dich persönlich, Mayan).Republicans hate ducklings!
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Zitat von endar Beitrag anzeigenDie Vorstellung, dass der mit der zwangsweisen Improvisation in der vierten und der fünften Staffel vielleicht überfordert war und deswegen nicht alles besonders glücklich gelöst hat, muss man bei einem Könner wie JMS natürlich vom Tisch wischen. Schon klar.
Sprich, ja, man kann die Vorstellung, dass dieser "Fehler" mit der Improvisation in Staffel 4 und 5 zu tun hat HUNDERPROZENTIG vom Tisch wischen
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Zitat von HanSolo Beitrag anzeigenEs wäre doch nicht nötig gewesen den Keeper bei der vorletzten Folge einzuführen. Er hätte es ganz streichen können. So "unfähig" kann kein Mensch sein, dass er auf einmal vergisst, dass nur noch das bereits abgedrehte "Sleeping in Light" aussteht,
Sprich, ja, man kann die Vorstellung, dass dieser "Fehler" mit der Improvisation in Staffel 4 und 5 zu tun hat HUNDERPROZENTIG vom Tisch wischenRepublicans hate ducklings!
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Zitat von Mayan Beitrag anzeigen"Überfordert" assoziiere ich halt eher mit Unfähigkeit als mit Dreistigkeit. Liegt aber sicher nur an mir.
Aber JMS kann durchaus improvisieren. Aber was dabei herausgekommen ist, ist halt nicht besonders rund. Die Telepathenstoy am Anfang der Staffel wirkt ein wenig bemüht. Und zum Ende der Staffel wurden noch Handlungselemente eingeführt, die auf Sleeping in Light hindeuten sollten, für die aber eigentlich keine Zeit mehr war, so dass sie unfertig erscheinen. Vor allem im Kontrast dazu, dass JMS es ja auch hinbekommen hat, andere Sachen sehr gut hinzubekommen. Das es für jeden vom Main Cast, der B5 verläßt, einen Nachfolger gibt und das man sich dabei auch an frühere Charaktere erinnert hat (Number One, Dr. Hobbs, Ta'Lon), finde ich sehr gelungen.
Und das Problem ist leider ein Hausgemachtes. Er hatte eine ganze Staffel Zeit um diese Handlungsbögen, wenn sie denn wirklich sein sollten, besser auszuführen. Dem Anfang mit der Telepathenkolonie hätte man nicht so viel Raum geben müssen.
MfG
Whyme"Und wie alle Priester haben sie als erstes gelernt, Wahrheit mit "Ketzerei" zu übersetzen."
-Frank Herbert - Der Herr des Wüstenplaneten
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Zitat von Whyme Beitrag anzeigenZitat von Mayan Beitrag anzeigen"Überfordert" assoziiere ich halt eher mit Unfähigkeit als mit Dreistigkeit. Liegt aber sicher nur an mir.
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Mir hat Bab5 ganz gut gefallen. Diese Sci-Fi mit einer dunkleren Grundstimmung und dem Schwerpunkt auf starken, mythischen Elementen und (zumindest mehr als ST) großen Gefühlen hob sich ab und gefiel - trotz einiger Schwächen, die endar genannt hat und von denen mehrere nicht von der Hand zu weisen sind.
Bevor ich die letzten Episoden gesehen habe, hatte sich die Serie für mich sogar mindestens auf dem (mMn hohen) DS9-Niveau befunden.
Der gute Eindruck hielt an, solange meine Gefährtin und ich nicht die letzte Folge gesehen hatten. Sogar diese letzte Episode war nicht schlecht. Das Problem ist nur, dass vor dieser letzten Folge eigentlich noch ungefähr 10 Folgen fehlen. So haben wir das zumindest beide unmittelbar danach empfunden. Wir haben es sogar ernsthaft in Erwägung gezogen, das wir aus Versehen DVDs übersprungen haben. Diese Möglichkeit haben wir erst nach einer Überprüfung ausgeschlossen und waren entsetzt feststellen zu müssen, was ebenfalls ein Amazon-Rezensent meinte, dessen folgende Meinung ich erst nach dem Durchsehen von Babylon 5 entdeckt habe und die ich größtenteils teile:
"Ich kann die hohen Wertungen für diese Staffel wirklich nicht nachvollziehen. Ich habe selten erlebt, dass das Ende einer Serie derart vergeigt wurde. Kein Vergleich zu beispielsweise DS 9. Innerhalb der ersten 4 Staffeln wurde viele Handlungsstränge aufgebaut, die alle ausbaufähig und weitestgehend abschließbar gewesen wären. Stattdessen lässt man die wichtigsten, z.T. über mehrere Staffeln aufgebauten Stories mehr oder weniger versanden. Dafür weist die letzte Staffel viele überflüssige, langweilige Folgen auf [...]. Bei der letzten Folge hat man dann glatt das Gefühl, den Produzenten sei auf einmal aufgefallen, dass es danach nicht mehr weitergeht, man innerhalb von knapp 40 Minuten aber nicht mehr in der Lage ist, alle losen Enden zu verknüpfen. Es wurde deshalb offenbar entschieden, gar nichts zu Ende zu bringen. Die Produzenten liefern keinen fulminanten Abschluss, sondern das überflüssigste, unbefriedigendste und sinnloseste Ende einer grandiosen Serie, dass der Zuschauer je ertragen musste."
Ich möchte nun keine DS9-gegen-Bab5-Diskussion anregen, denn ich halte auch die DS9-Stories keineswegs für optimal. In gewisser Hinsicht sind sie schlechter, in anderer sind sie besser. Zumindest das Ende fand ich besser, weil weniger wichtige Handlungsstränge und wesentliche Elemente unaufgelöst blieben.
Soweit habe ich den subjektiven Eindruck von mir und meiner Gefährtin wiedergegeben.
Nun möchte ich spekulieren, unter welchen Umständen Offenheit am Ende schlecht wirken kann.
Allgemein stört es mich nicht, dass eine Geschichte offen endet.
Zum einen endet nahezu jede Geschichte mindestens etwas offen; ansonsten müssten alle wichtigen Personen am Ende der Geschichte sterben.
Zum anderen trägt ein passender Grad an Offenheit zur Qualität der Geschichte bei. Beispielsweise enden viele Lovecraft-Geschichten mit einem verstörenden Hinweis und einer offenen Entwicklung, deren vage Unbegrenztheit wirkungsvoller sein kann als eine Konkretisierung.
Was macht also den richtigen Grad an Offenheit aus?
Damit eine Geschichte am Ende befriedigt, darf man sich als Autor nicht zu sehr von der Erwartung des Zuschauers entfernen. Zwar muss eine Erzählung immer wieder überraschen, um spannend zu bleiben, aber grundsätzliche Erwartungen dürfen nicht enttäuscht werden. Wenn von Anfang an klar ist, dass es sich um eine verstörende oder experimentelle Geschichte handelt, schadet eine große Offenheit am Ende nicht, da sie vom Leser als Möglichkeit erwartet wird. Anderenfalls wird der Leser wohl eher enttäuscht und wird denken, der Autor habe ihn mit Nichts geködert und so das Vertrauen des Lesers missbraucht.
Da es vielleicht hilft, versuche ich mal, Besonderheiten von Bab5 herauszustellen, indem ich Bab5 mit Star Trek vergleiche.
Der Bab5-Kosmos geht mehr in Richtung Lovecraft-Kosmos - im Vergleich zum durchschnittlichen Star Trek. Allein die Großen Alten sind ein auffälliges Lovecraft-Element.
Star Trek ist vor allem ein phantastischer Reiseroman, in dem auffallend häufig amerikanische Mythen mit moderner Moral erzählt werden. Es geht um Westernelemente, die (final) Frontier, fremdartige "Indianer"kulturen in einer unbekannten, geheimnisvollen Natur, die aber überwiegend mit Forscheroptimismus betrachtet und erschlossen wird.
In Bab5 hingegen ist der Kosmos bedrohlicher, überfordernder und kann den Betrachter nicht nur zu Faszination anregen, sondern auch in den Wahnsinn treiben.
Bab5 ist weniger utopisch, aber mindestens so heroisch und mythisch wie Star Trek. Außerdem bietet Bab5 mehr Raum für Tragik.
Da Bab5 also insgesamt dunkler als Star Trek ist, passt ein offenes, schmerzliches Ende eher.
Für meinen Geschmack ist dennoch zu viele Drängendes und Interessantes offen gelieben.
Andere haben es aber bereits erklärt: Die neuen und die alten, unvollendeten Handlungsstränge sollten in Büchern und in einer anderen Serie beendet werden. Das empfinde ich als unbefriedigend.Zuletzt geändert von Hornblower; 30.09.2008, 12:48."Wenn man mir sagt, es gebe Dinge, die über unsere Vernunft hinausgehen, so kann mich das nicht veranlassen, Unsinn zu glauben. Zweifellos gibt es Dinge, die über unsere Vernunft gehen; aber ich verwerfe kühn alles, was ihr widerstreitet, und alles, was gegen sie verstößt." (Denis Diderot) http://youtube.com/watch?v=J6b_vVNP4nM
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