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Der (zerbrochene?) Mythos Babylon 5
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Der Inhalt ist mir schon klar
Wie aber kommt Kosh überhaupt dazu, Sheridan zu unterstellen, er werde dahin fliegen? Im Rahmen der Serie wirkt die Aussage schon eher wie eine Prophezeiung als die simple Feststellung eines naheliegenden kausalen Zusammenhangs, auch wenn der reine Wortlaut beide Interpretationen zuläßt.
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Zitat von Mayan Beitrag anzeigenDer Inhalt ist mir schon klar
Wie aber kommt Kosh überhaupt dazu, Sheridan zu unterstellen, er werde dahin fliegen? Im Rahmen der Serie wirkt die Aussage schon eher wie eine Prophezeiung als die simple Feststellung eines naheliegenden kausalen Zusammenhangs, auch wenn der reine Wortlaut beide Interpretationen zuläßt.Fear is temporary, regrets are forever.
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Das ist auch der einzige Punkt der mir immer Kopfzerbrechen bereitet.
"Tausend Jahre durch die Zeit" war ja vor Zahadum. Wie konnten die Vorlonen also wissen, dass Sheridan nach Zahadum geht?
Oder ist das vielleicht nur ein Psychotrick von Kosh? Geh nicht nach Zahadum, um Sheridan dazu zu bringen nach Zahadum zu gehen bzw. in ihm überhaupt ersteinmal den Gedanken zu platzieren, dass er ja nach Zahadum gehen könne. Dieser kleine Hinweis zusammen mit dem Wissen um seine Frau und schon hat man Sheridan wo man ihn haben möchte.
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Zitat von newman Beitrag anzeigenDas ist auch der einzige Punkt der mir immer Kopfzerbrechen bereitet.
"Tausend Jahre durch die Zeit" war ja vor Zahadum. Wie konnten die Vorlonen also wissen, dass Sheridan nach Zahadum geht?
Wer weiß was die Vorlonen sonst alles so treiben.
Ich meine sogar Sheridan hat bei ner Zeitreise erfahren das er dort hin fliegen wird.Dieser Beitrag wurde von einem Menschen erstellt.
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Zitat von Maritimus Beitrag anzeigenWeil Kosh ja auch vom "man in between", also Sheridans Counterpart bei den Schatten wusste.
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Zitat von prince Beitrag anzeigenIch meine sogar Sheridan hat bei ner Zeitreise erfahren das er dort hin fliegen wird.
Ja, stimmt auch, das die Vorlonen selbst noch mehr Zeitreisen gemacht haben wäre möglich. Im Grunde sind ja nur die Minbari von Valens Aufzeichnungen abhängig, was die Vorlonen alles können und taten, da kann man sich ja bei deren Gesprächsbereitschaft nie so richtig sicher sein.
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Zitat von Mayan Beitrag anzeigenNebenbei: Justin (ich nehme an, den meinst Du) ist nach JMS' Interpretation nicht der "man in between".
Wäre nie darauf gekommen, dass es Sheridan selbst ist, aber irgendwie macht es im Nachhinein SinnFear is temporary, regrets are forever.
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Zitat von newman Beitrag anzeigenOder ist das vielleicht nur ein Psychotrick von Kosh? Geh nicht nach Zahadum, um Sheridan dazu zu bringen nach Zahadum zu gehen bzw. in ihm überhaupt ersteinmal den Gedanken zu platzieren, dass er ja nach Zahadum gehen könne. Dieser kleine Hinweis zusammen mit dem Wissen um seine Frau und schon hat man Sheridan wo man ihn haben möchte.
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nö, das ist nur ein Drehbuchkniff, der natürlich unheimlich cool wirkt.
Bzw. auch ein Vorlone kennt die Zukunft nicht. Er weiß das Anna noch lebt und das die Schatten das ausnutzen werden um Sheridan zu holen. Sprich, die Tatsache des Fluges ist bekannt, das Ergebnis nicht, denn ursprünglich will Kosh ja mit und ihn retten. Als er dann aber von Sheridan angefahren wird und ihm helfen soll, entscheidet Kosh sich eher für seinen eigenen Tod, als dafür weiterhin untätig zu bleiben.
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Zitat von Vidmaster Beitrag anzeigenBzw. auch ein Vorlone kennt die Zukunft nicht. Er weiß das Anna noch lebt und das die Schatten das ausnutzen werden um Sheridan zu holen. .
Die führen seit Millionen von Jahren so alle 1000 Jahre Krieg, das sind also bereits mehrere tausend Kriege.
Vermutlich haben die einfach jedes mal die Köpfe des Widerstands zum Gespräch eingeladen, also alles nix Neues.Dieser Beitrag wurde von einem Menschen erstellt.
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Da ich jetzt Babylon 5 noch mal schaue, fasse ich noch mal das für mich Wesentliche der Ausgangsfrage zusammen:
Zitat von Sinclair_ Beitrag anzeigenIch wette endar und auch viele andere Neueinsteiger von B5 haben schon massenweise Sachen gelesen wie
- B5 ist die großartigste SciFi-Serie aller Zeiten
- Ein bis ins Detail durchgeplanter Storyarc, der dich vom Hocker reißen wird
- überzeugende Charakterentwicklungen, unerwartete Veränderungen, dramaturgische Brillanz
- Ein Lehrstück über die Menschlichkeit
- Eine Parabel über die Vergöttlichung weiter entwickelter Wesen
- Charaktere mit glaubhafter Vergangenheit und Wirkungsweisen wie man es von Star Trek niemals erwarten könnte
- Ein modernes „Herr der Ringe“ im WeltraumZitat von Sinclair_ Beitrag anzeigenAber zurück zum zerstörten Mythos:
Diese oben angeführten Schwelgereien kann keine Serie wirklich erfüllen, auch B5 nicht. Die Erwartungen, mit denen endar und andere an die Serie herangehen, KÖNNEN überhaupt nicht erfüllt werden - und nicht nur weil Geschmäcker verschieden sind. Wenn ich mit solchen mythosbehafteten und fast legendenschweren Erwartungen in eine Serie gehe, stechen 0815-Gegenspieler und Logikschwächen natürlich umso deutlicher heraus. Dementsprechend ist man von B5 enttäuscht.
Zitat von Sinclair_ Beitrag anzeigenIch denke deshalb, man kann B5 nur wirklich dann wirklich genießen, wenn man noch nie von einem „überdimensional angelegten Handlungsbogen“ und der „großen Geschichte“ und so weiter gehört hat, und B5 einfach als Unterhaltung annimmt und es halt mal wohlwollend damit versucht.
Was ich von B5 erwartete, war im Grunde Trash . Von TNG, lange nicht mehr gesehen, erwartete ich dann viel mehr, und während mich B5 sehr angenehm mit hoher Qualität überraschte, stellte sich TNG auf DVD (die ersten drei Staffeln) mehr oder weniger als Enttäuschung heraus, da bei TNG der Nostalgiebonus sehr schnell verpuffte.
Heute vergleiche ich B5 eher mit DS9 und mir fällt auf, dass sich B5 anders "anfühlt": Realistischer, echter, auch wenn dies einer rationalen Analyse nicht standhält.
Anders als bei DS9 gibt es keine Q, d.h. keine pseudogöttlichen, allmächtigen Phantasiewesen, die nur mit dem Finger schnippen müssen. Es gibt auch keine Holodecks, Beamtechnologie oder Replikatoren und insgesamt viel weniger Technobabble.
Man merkt dem Star Trek Universum seine Künstlichkeit auch immer wieder an. So ist es zum Beispiel reine Willkür der Autoren, dass man mittels der Replikator/Holodeck/Beamtechnologie von Menschen keine Sicherheitskopien machen könnte, was der Serie viel von ihrer Spannung nehmen würde.
Star Trek ist technisch so weit fortgeschritten, dass es zu vielen Widersprüchen kommt.
Die B5-Technologe erscheint konservativer, bodenständiger, realitätsnäher. Ein schönes Feature sind auch die Nachrichtensendungen, der ganze Journalismus, was bei DS9 nur in Rumgekaspere ausartet (Jake als Journalist ).
B5 hat eine halbwegs glaubwürdige Hyperraumfahrt, es gibt Nanotechnologie, organische Technologie und als Special Feature noch Telepathie, was in Star Trek eher zurückgeschraubt ist.
Handlungsbogen, Charakterentwickung, das Epische von Herr der Ringe, das ist mir eigentlich alles egal. Entscheidend ist für mich, dass B5 ein anderes "Feeling" erzeugt als Star Trek.
Ein Mythos Babylon 5 ist für mich auch nie zerbrochen. Babylon 5 ist für mich eine Serie, oder auch ein Universum, das vom Feeling her optimal zwischen Star Trek DS9 und dem neuen Battlestar Galactica angesiedelt ist.
Auch das Technologieniveau von B5 liegt zwischen DS9 und BSG, aber dies ist für mich auch nicht entscheidend, es passt aber recht gut, d.h. alle drei Universen, DS9, B5 und BSG sind in gewisser Weise stimmig.
Noch mal zurück zur Ausgangsfrage:
Zitat von Sinclair_ Beitrag anzeigenIch wette endar und auch viele andere Neueinsteiger von B5 haben schon massenweise Sachen gelesen wie
- B5 ist die großartigste SciFi-Serie aller Zeiten
- Ein bis ins Detail durchgeplanter Storyarc, der dich vom Hocker reißen wird
- überzeugende Charakterentwicklungen, unerwartete Veränderungen, dramaturgische Brillanz
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Zitat von Reginald Barclay Beitrag anzeigenJupp. Man denke einfach mal ein bisschen drüber nach, wie liebenswert die Menschheit sich im Jahre 1700 präsentierte, und vergleiche anschließend mit der liebenswerten Ausprägung des Homo sapiens von heute.
Zitat von Reginald Barclay Beitrag anzeigenUnd was beflügelt dich nun dazu, dich bei der Einschätzung, wie realistisch ein Zukunftsmodell sei, lieber an den waffenstarrenden, schon beim Vorschlag einer Öffentlichen Krankenkasse "Sozialismus" witternden USA zu orientieren als an der BRD oder diversen anderen europäischen Staaten mit ihren im Vergleich zu Sozialausgaben so überwältigend gigantischen Verteidigungsetats?
Zitat von newman Beitrag anzeigenDas alleine ist nichts direkt unrealistisch.
Mit der Replikatortechnologie ist es so gut wie ausgeschlossen, dass die Wirtschaft wie wir sie kennen fortbestehen wird. Mit der einen Ausnahme, falls der Zugriff auf Replikatoren wie bei der Voy Ferengifolge auf einige wenige Herrscher beschränkt werden kann.
Wenn du heute versuchst, Systeme vorzustellen, welche die bekannten Probleme des aktuellen Geldwesens (Zinseszins-Problem, Geld wird ausschliesslich als Kredit in Umlauf gebracht) zu verbessern versuchen, wirst du immer scheitern. Die, die die Macht dazu hätten, haben sie wegen dieses Systems, und die Illusion Einzelner, hierbei auf die Gewinnerseite zu kommen, verhindert auch wirksam jede Revolution, egal ob nun Grundeinkommen, Freiwirtschaft, oder das vom Projekt Zeitgeist vorgeschlagene System. Statt dessen wird einem dann immer was vom gecheiterten Kommunismus vorgebetet, und auf die nächste grosse zyklische Sachkapitalvernichtung (ergo Krieg) gewartet - nach der sich aber auch nichts ändert, weil das System dann erstmal wieder eine Zeit lang wunderbar funktioniert.
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Zitat von Sinclair_ Beitrag anzeigenIch glaube, der Mythos Babylon 5 wird in Internetforen wie unserem hier zwar auch miterschaffen, aber ebenso schnell und präzise zerstört. Aber das geschieht nicht in erster Linie durch die Kritiker! Und es geschieht wohl auch nicht absichtlich. Aber es geschieht. Erklärung folgt:
Ich wette endar und auch viele andere Neueinsteiger von B5 haben schon massenweise Sachen gelesen wie
- B5 ist die großartigste SciFi-Serie aller Zeiten
- Ein bis ins Detail durchgeplanter Storyarc, der dich vom Hocker reißen wird
- überzeugende Charakterentwicklungen, unerwartete Veränderungen, dramaturgische Brillanz
- Ein Lehrstück über die Menschlichkeit
- Eine Parabel über die Vergöttlichung weiter entwickelter Wesen
- Charaktere mit glaubhafter Vergangenheit und Wirkungsweisen wie man es von Star Trek niemals erwarten könnte
- Ein modernes „Herr der Ringe“ im Weltraum
Sowas und mehr liest man doch überall, wo sich B5-Fans im Netz tummeln. Und klar, es macht andere neugierig. Allerdings kann B5 diese Erwartungen nie und nimmer erfüllen. Nein, kann es nicht. Bei aller Liebe, aber [b] das kann es nicht! (...) Über die Fortsetzung hatte ich mich natürlich umso mehr gefreut. Aber zurück zum zerstörten Mythos:
Diese oben angeführten Schwelgereien kann keine Serie wirklich erfüllen, auch B5 nicht. Die Erwartungen, mit denen endar und andere an die Serie herangehen, KÖNNEN überhaupt nicht erfüllt werden - und nicht nur weil Geschmäcker verschieden sind. Wenn ich mit solchen mythosbehafteten und fast legendenschweren Erwartungen in eine Serie gehe, stechen 0815-Gegenspieler und Logikschwächen natürlich umso deutlicher heraus. Dementsprechend ist man von B5 enttäuscht.
Ich denke, letztendlich wird der "Mythos Babylon 5" weder durch Kritiker noch überschwängliche Fans zerstört. Die Serie wird heute wie damals von irgend jemand entdeckt und dann entweder gemocht oder nicht.
Letztendlich entscheidet der persönliche Geschmack - und der sorgt widerrum dafür, dass man zwar Stärken und Schwächen gleichermaßen wahr nimmt, das Ganze aber unterschiedlich bewertet. Ich kann "Babylon 5" trotz aller Schwächen (die ich meistens mit Kritikern sogar teile) lieben. Ein Neu-Konsument kann das auch... oder eben nicht.
Zitat von Sinclair_ Beitrag anzeigenIch denke deshalb, man kann B5 nur wirklich dann wirklich genießen, wenn man noch nie von einem „überdimensional angelegten Handlungsbogen“ und der „großen Geschichte“ und so weiter gehört hat, und B5 einfach als Unterhaltung annimmt und es halt mal wohlwollend damit versucht. Ich hatte zu keinem Zeitpunkt innerhalb der ersten 3 Staffeln eine Ahnung,
- dass es ein vorbestimmtes Ende geben würde
- dass sich die Charaktere einen vorgeplanten Schema fügen würden
- dass der Schattenkrieg tatsächlich ein Ende finden würde
- dass auch auf der Erde alles wieder einigermaßen ins Lot kommen würde.
Wie gesagt, ich erwartete weder ein Happy-End noch überhaupt eine Auflösung aller Dinge. B5 war viel düsterer als mein geliebtes Star Trek um Captain Picard. Deshalb akzeptierte ich dieses ebenso düstere Ende mit Staffel DREI. Dystopien enden nun mal nicht gut.
(...)
Weiß ich nun aber (wie viele Neukonsumenten dieser Tage) im Vorfeld von einen „gewaltigen Storyarc“, einer „durchgeplanten Supergeschichte“ und so weiter, muss mir auch als Neukonsument im Vorfeld klar sein, dass das ganze irgendwie befriedigend aufgelöst wird. Und wie das halt in Serien so ist: HAPPY aufgelöst wird. Das kann ich erwarten.
Und genau damit geht viel Reiz dieser Serie verloren.
"Lost" ist für mich ein gutes Beispiel. Durchgehend spannend, kaum eine schwache Folge, hochklassig produziert - und doch am Ende alles unbefriedigend. "Babylon 5" hatte seine Hänger, war bescheiden produziert, hatte Probleme im Erzählfluss (mal zu schnell, mal zu langsam) und hat seine Geschichte trotzdem besser erzählt.
Als Neukonsument schrecken mich dann auch eher Serien ab, von denen bereits klar ist, dass sie eingestellt wurden und etwa mit einem Cliffhanger enden. Gut, bei einer laufenden Serie weiß ich das nicht, aber bei abgeschlossenen bzw. abgebrochenen schon.
Und HAPPY ist bei dem Ende von B5 nun auch nicht alles. Sicher wurde die Situation mit den Schatten/Vorlonen sowie dem Terrorregime auf der Erde eher "Happy" gelöst, aber dafür zahlten die Charaktere (v.a. Londo) auch ihren Preis bzw. im Verborgenen lauern noch Gefahren (anschwelender Telepathenkonflikt, die Drakh auf Centauri Prime). Also nix mit "Und sie lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage".
Zitat von Sinclair_ Beitrag anzeigenWas ich damit sagen will: Durch die viele Lobhudelei in Foren zerstört sich Babylon 5 letztendlich selbst. Oder zumindest weckt sie (ich kann es nicht oft genug erwähnen) Erwartungen, die nicht erfüllt werden können. Das Resultat ist ein enttäuschter Konsument.
Zerstören wird sich "Babylon 5" dadurch nicht.
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