Der (zerbrochene?) Mythos Babylon 5 - SciFi-Forum

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Der (zerbrochene?) Mythos Babylon 5

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    Zitat von Mayan Beitrag anzeigen
    Zu vermuten, dass die Menschheit im wesentlichen so bleiben wird wie sie schon seit ihren Anfängen ist, ist aber eben kein Pessimismus, sondern einfach ziemlich naheliegend.
    .
    Was mich bei Babylon 5 so stört ist das auch die Ausserirdischen da kein Stück anders sind.
    Ich meine da ist nicht ein Volk das irgendwie symphatisch wäre, alles egozentrische Verbrecher die im Zweifelsfall über die Leichen ganzer Zivilisationen gehen würden.
    Da fragt man sich wirklich warum man überhaupt ins All aufgebrochen ist wenn man da eh nur auf Arschlöcher trifft.

    Irgendwie scheint es auch keine ECHTEN Aliens zu geben, letztlich sind doch alle humanoid , sogar die Allerersten , und verhalten sich auch so.

    Naja, ich finde die Serie an sich nicht schlecht, aber so der Hyperknaller ist es in meinen Augen eben auch nicht.

    Vieleicht hätte ich das in den Neuzigern anders bewertet, aber nach BSG liegt die Messlatte eben verdammt hoch.
    Dieser Beitrag wurde von einem Menschen erstellt.

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      Zitat von Angelus1982 Beitrag anzeigen
      Was ja auch nichts macht, viele gute SciFi-Stories sind dystopisch.
      SciFi ist ja nicht auf ein Utopia festgenagelt, es kann auch die negative Richtung gehen. Mad Max, Der Omega Mann, Equilibrium, Alien.
      Ich bin ja auch BSG Fan und habe sogar der letzten Staffel die Treue gehalten und kann sogar mit dem Ende leben, das von vielen zumindest nach der Erstaustrahlung verteufelt wurde.

      Eigentlich geht diese Kritik weniger an die BSG Macher als an die Fans.
      An allen Ecken und Enden hört man ST-Bashing, weil ST ja so unrealistisch und BSG ja so realistisch sei. Nein. Ist es nicht. Es ist nur auf eine andere Art und Weise unrealistisch. Eben eine Anti-Utopie.

      Zitat von Mayan
      Daher hab ich auch extra nicht nur ST, sondern direkt Föderation geschrieben. So weit ich mich erinnern kann, wird mehrfach gesagt, dass es da kein Geld mehr gebe. An eine gegenteilige Aussage kann ich mich nicht erinnern. Daran ändert auch Quarks Latinum nix
      Das alleine ist nichts direkt unrealistisch.
      Mit der Replikatortechnologie ist es so gut wie ausgeschlossen, dass die Wirtschaft wie wir sie kennen fortbestehen wird. Mit der einen Ausnahme, falls der Zugriff auf Replikatoren wie bei der Voy Ferengifolge auf einige wenige Herrscher beschränkt werden kann.

      Das Problem, das ST hat, ist ganz einfach, dass es offensichtlich den Horizont der Autoren aber auch den der Fans übersteigt sich ein realistisches Bild von diesem ST Wirtschaftssystem auszudenken. Wir wissen, dass Geld nicht mehr dieselbe Rolle spielen kann, wenn praktisch so gut wie jedes Gut jederzeit frei repliziert werden kann. Wie könnte Geld auch eine Rolle spielen, wenn man sich beliebig viel Geld replizieren kann?
      Wie aber das System aussieht, dass stattdessen existieren könnte, scheint uns aus unserer Perspektive, die wir ja noch nicht einmal unser existierendes voll auf verstehen, unergründlich.
      Zuletzt geändert von newman; 03.09.2009, 23:40.

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        Daher hab ich auch extra nicht nur ST, sondern direkt Föderation geschrieben. So weit ich mich erinnern kann, wird mehrfach gesagt, dass es da kein Geld mehr gebe. An eine gegenteilige Aussage kann ich mich nicht erinnern. Daran ändert auch Quarks Latinum nix
        Diese Aussage wird ganz zu Beginn von TNG einmal gemacht - wie explizit, weiß ich jetzt nicht ganz sicher, meiner Meinung nach lässt sich der Begriff "Geld" jedoch durchaus auch verschieden interpretieren. Danach jedenfalls hat man sich eigentlich mehr oder weniger elegant um das Thema gedrückt, indirekt aber wenig fassbares geliefert, was die These von der Föderation ohne Währungseinheit stützen würde. Eher gabs das Gegenteil davon; beispielsweise diverse Händler, die im Föderationsraum von Planet zu Planet reisen und ihre Waren verkaufen. Spätestens in DS9 wird dann ja auch deutlich, dass selbst die Sternenflottenoffiziere auf irgendeine Weise bezahlt zu werden scheinen. An dieser einen, kaum einmal wiederholten und für die meisten Zuschauer vermutlich mehrmals im Verlaufe von TNG und DS9 ins Wanken gebrachten Behauptung festzumachen, warum die Gesellschaft der Föderation angeblich so völlig utopisch und superunrealistisch sei.. naja, sehr sachlich wirkt das nicht, sorry. Auch wenn ich Deine Postings im allgemeinen sehr schätze, Mayan.
        http://www.youtube.com/watch?v=Yle-vAgTJWQ&NR=1
        Grundeinkommen muss man denken können... http://www.youtube.com/watch?v=rTtVHPKt_Gs
        http://www.youtube.com/watch?v=PO7D7n68CYw ...dann dauert es nicht mehr lang.
        Karotten und Menschenbilder: http://www.youtube.com/watch?v=yufIH32Chu4

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          Das Problem, das ST hat, ist ganz einfach, dass es offensichtlich den Horizont der Autoren aber auch den der Fans übersteigt sich ein realistisches Bild von diesem ST Wirtschaftssystem auszudenken. Wir wissen, dass Geld nicht mehr dieselbe Rolle spielen kann, wenn praktisch so gut wie jedes Gut jederzeit frei repliziert werden kann. Wie könnte Geld auch eine Rolle spielen, wenn man sich beliebig viel Geld replizieren kann?
          Wie aber das System aussieht, dass stattdessen existieren könnte, scheint uns aus unserer Perspektive, die wir ja noch nicht einmal unser existierendes voll auf verstehen, unergründlich.
          Deanna meinte ja in Star Trek VIII, dass mit Ankunft der Vulkanier die Menschheit begann sich auf eine Art und Weiße zu vereinigen, die für nicht möglich gehalten wurde.
          Nun, da gabs eine Bewußtseinsänderung. Picard meinte ja auch im selben Film, dass es der Menschheit nicht mehr darum geht Reichtum zu erwirtschaften sondern sich zu verbessern.
          Ich denke es ist ein sozialistisches System, jedenfals irgendeine Art davon, die hierarchischen Strukturen passen da jedoch nicht ganz rein.
          Nun eine Welt die ohne Geld funktionieren soll, dass Arbeit der Gemeinschaft dient (Verbesserung der Menschheit) kann nicht funktionieren, wenn kein Bewußtsein dafür da ist. Mit Ankunft der Vulkanier hat sich dieses Bewußtsein entwickelt.
          Sprich keine gesellschaftliche Neuerung, Umwälzung entsteht, wenn kein Bewußtsein dafür da ist, z.B. Frauenrechte, Homosexuellenrechte, Emmanzipation der Frau vom Patriarchat, Emmanzipation der Menschen vom Kapitalismus usw..
          Nun das ist meine Meinung. Ich denke Roddenberry hat da eine Form des Sozialismus gesagt und in den Zeiten des kalten Kriegs hat eer sich es wohl doch verkniffen, dies präzisse zu nennen, wegen Antikommunistenhetze.
          Ein paar Autoren denken sicher da wie ich, andere haben kein Plan und halten sich nach Roddenberrys Vorlage.
          Ich hoffe das kommt jetzt nicht als Propaganda an...

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            Zitat von Mayan Beitrag anzeigen
            Daher hab ich auch extra nicht nur ST, sondern direkt Föderation geschrieben. So weit ich mich erinnern kann, wird mehrfach gesagt, dass es da kein Geld mehr gebe. An eine gegenteilige Aussage kann ich mich nicht erinnern. Daran ändert auch Quarks Latinum nix
            In Star Trek 7 erzählt Kirk Picard, dass er sein Haus eigentlich vor Jahren verkauft hätte - jenes Haus, in dem Picard Kirk vorfindet. Kirk hat also irgendwann irgendwie ein Haus erstanden und dann irgendwann irgendwie wieder verkauft. Ohne einen Geldwert ist das nicht ganz nachvollziehbar.

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              Zitat von Reginald Barclay Beitrag anzeigen
              naja, sehr sachlich wirkt das nicht, sorry. Auch wenn ich Deine Postings im allgemeinen sehr schätze, Mayan.
              Ohoh, das kommt davon, wenn man so ein Thema mal eben nebenbei mit abhandeln will. Mea culpa. Mal sehen, ob's am WE mal für einen längeren, gepfeffert sachlichen Post reicht
              B5-Musikvideo gefällig?
              Oder auch BSG?

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                Zitat von KennerderEpisoden Beitrag anzeigen
                ... Deswegen verstehe ich das ständige Lob des angeblich so hohen Realismusgrades nicht. Die haben Penner, genau wie wir. REALISTISCH. Die haben schlechte TV-Nachrichten, genau wie wir. REALISTISCH. Die sind ständig vor Montatsende pleite, genau wie wir. REALISTISCH. Die Logik dahinter erschließt sich mir nicht. ...
                Dies sind Zivilisationsprobleme, die die Menschheit seit mindestens 5.000 Jahren begleiten. Slums, Penner, Geldknappheit, Lügenpropaganda, sinnlose Mammutprojekte und natürlich Kriege sind uralt, schon das reale Babylon vor 4.000 Jahren kannte das.

                Dennoch gedieh die Menschheit, es gab und gibt technischen und manchmal auch kuturellen Fortschritt. Aber eine Zukunftsvision wie bei Star Trek ist zwar sehr schön, vielleicht sogar erstrebenswert, wird meiner Meinung nach aber nicht eintreffen. Die Menschheit wird weiter expandieren und technologisch gesehen fortschreiten, aber die 5.000 Jahre alten Zivilisationsprobleme natürlich weiter mit sich herumschleppen.

                Wenn es dafür eine Lösung gäbe, dann wäre diese meiner Meinung nach schon im antiken Rom, Athen oder China gefunden worden.
                "Vittoria agli Assassini!"

                - Caterina Sforza, Rom, 1503

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                  Zitat von Admiral Ahmose Beitrag anzeigen
                  Die Menschheit wird weiter expandieren und technologisch gesehen fortschreiten, aber die 5.000 Jahre alten Zivilisationsprobleme natürlich weiter mit sich herumschleppen.
                  Aber es geht ja nicht nur um die Menscheit, in der Serie sind alle Völker so.
                  Und DAS stört mich, ich meine sollte nicht irgendwann mal jemand weiter entwickelt sein ?
                  Und warum bemüht sich eigentlich kein Volk um den Aufstieg ?
                  Gleich in der ersten Staffel steigt ein Mensch auf, da sollten die alten Völker das doch locker schaffen !
                  Aber nein, es geht weiter um Sex, Macht , Geld, Religion.
                  Dieser Beitrag wurde von einem Menschen erstellt.

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                    Zitat von Sinclair_ Beitrag anzeigen
                    In Star Trek 7 erzählt Kirk Picard, dass er sein Haus eigentlich vor Jahren verkauft hätte - jenes Haus, in dem Picard Kirk vorfindet. Kirk hat also irgendwann irgendwie ein Haus erstanden und dann irgendwann irgendwie wieder verkauft. Ohne einen Geldwert ist das nicht ganz nachvollziehbar.

                    Sagt er das auch im englischen Original?

                    In einer Episode sagt jein Sternenflottenoffizier zu Picard auf Englisch: "Wir haben nicht die nötigen Mittel".

                    Auf Deutsch wurde daraus: "WIr haben nicht das nötige Geld".

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                      Zitat von Seether Beitrag anzeigen
                      Sagt er das auch im englischen Original?

                      In einer Episode sagt jein Sternenflottenoffizier zu Picard auf Englisch: "Wir haben nicht die nötigen Mittel".

                      Auf Deutsch wurde daraus: "WIr haben nicht das nötige Geld".
                      Laut Skript sagt er 'sold', also 'verkauft'. Wobei das eh im Nexus ist, vielleicht sehnt Kirk sich ja nur nach den guten alten Zeiten zurück
                      B5-Musikvideo gefällig?
                      Oder auch BSG?

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                        Zitat von prince Beitrag anzeigen
                        Aber es geht ja nicht nur um die Menscheit, in der Serie sind alle Völker so.
                        Und DAS stört mich, ich meine sollte nicht irgendwann mal jemand weiter entwickelt sein ?
                        Und warum bemüht sich eigentlich kein Volk um den Aufstieg ?
                        Gleich in der ersten Staffel steigt ein Mensch auf, da sollten die alten Völker das doch locker schaffen !
                        Aber nein, es geht weiter um Sex, Macht , Geld, Religion.
                        Naja, dass ist eben ein Problem, dass mit dem menschlichen Verstand zu tun hat. Man kann immer nur von dem ausgehen was ist.
                        Für ein Außerirdisches Volk, Kultur, Gesellschaft fehlt es einfach an Referenzen.
                        Also schafft man Analogien. Die Minbari eine Analogie auf Buddhisten, die Narn eine Analogie auf die Sovjetmacht, die Centauri verkörpern das monarchistische Prinzip. Naja und die Schatten und Vorlonen die Urkräfte, Gut und Böse und Sex, Macht , Geld, Religion bestimmen unsere Welt und weil wir das kennen, ermöglicht es auch den Zugang zu den Abstraktionen der Science Fiction.
                        Und es geht ja auch um Identifikation. Es wäre sicher schwer für den Zuschauer gewesen, sich mit Centauri zu identifizieren, wenn die total fremdartig dahergekommen wären wenn man nichts menschliches in ihnen erkannt hätte.

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                          Zitat von prince Beitrag anzeigen
                          Aber es geht ja nicht nur um die Menscheit, in der Serie sind alle Völker so.
                          Und DAS stört mich, ich meine sollte nicht irgendwann mal jemand weiter entwickelt sein ?
                          Gibt es doch. Vorlonen, Schatten...

                          ... Glaube sogar, nie einen Penner bei den Minbaris gesehen zu haben.
                          "I was me but now he`s gone!"
                          James Hetfield

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                            Zitat von Dahlia Beitrag anzeigen
                            Gibt es doch. Vorlonen, Schatten...

                            ... Glaube sogar, nie einen Penner bei den Minbaris gesehen zu haben.
                            Die Centauri begeben sich nicht mal in den Braunen Stationssektor. So gesagt in "Passing through Gethsemane" aus der dritten Staffel.
                            "Und wie alle Priester haben sie als erstes gelernt, Wahrheit mit "Ketzerei" zu übersetzen."
                            -Frank Herbert - Der Herr des Wüstenplaneten

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                              Zitat von Angelus1982 Beitrag anzeigen
                              Babylon 5 ein zerbrochener Mythos?
                              Babylon 5 ist mit einer meiner Lieblingsserien. Bestimmt alle Filme und Staffeln, so um die zehnmal geschaut. Langweilig? Keine Spur davon.
                              Science Fiction soll eine Parabel auf die Wirklichkeit sein und das ist Babylon 5 für mich auf eine düstere und eindringliche Art.
                              Ich liebe diese Characktere, angemerkt man sollte B5 auch in Englisch schauen, da die Synchronisation vieles vom Flair der Characktere kaputt macht.
                              Und was die Effekte angeht, wo sind die schlecht???
                              Also ich brauche kein B5 remastered.
                              Obwohl die Effekte alt sind, sind sie der allgemeinen Serienstimmung nicht abträglich. Zum Beispiel die erste Schlacht gegen die Schatten, die war rasant, düster und aufreibend in Szene gesetzt, leider etwas zu kurz und zwischen drin Franklins Todeskampf. Da müssen erstmal andere Serien hinkommen.
                              Da werden wir wohl lange darauf warten dürfen, bis eine Serie wieder an B5 heranreicht.

                              Zitat von Angelus1982 Beitrag anzeigen
                              Was ja auch nichts macht, viele gute SciFi-Stories sind dystopisch.
                              SciFi ist ja nicht auf ein Utopia festgenagelt, es kann auch die negative Richtung gehen. Mad Max, Der Omega Mann, Equilibrium, Alien.
                              Vollkommen richtig! Blade Runner gehört sicherlich auch in diese Kategorie. Es geht um das Gesamtkonzept und hier setzt Babylon 5 Maßstäbe. Ich würde aber nicht ein Konzept über das Andere stellen. Das Star Trek Universum gehört nunmal in eine andere Kategorie und hat seine eigene Faszination. Interessant an Babylon ist die Tatsache das man die Serie auch nach dem fünften Mal nicht uninteressant findet.

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                                Hmmm für die Heutige Zeit ist die Technik von Babylon 5 wirklich nicht mehr up to date wenn man es objektiv betrachtet.

                                Und trotzdem wird diese Serie für mich persönlich die Beste aller Zeiten bleiben. Von Anfang bis Ende wunderbar durchdacht. Symphatische Schauspieler, ein gigantischer Storyarc, und trotz Geldmangels und stiefmütterlicher Behandlung von Geldgeber eines der liebevollsten Serien aller Zeiten.

                                Nein, für mich wird dieser Mythos niemals zerstört werden. Ich habe erst gestern wieder "In the Beginning" geguggzt und bin fasziniert wie man mit so wenig, soviel dichte und Geschichte erreichen konnte!

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