The Expanse (Space Opera, 2015) - SciFi-Forum

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The Expanse (Space Opera, 2015)

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    #46
    Zitat von rattlesnake87 Beitrag anzeigen
    http://www.wired.com/2015/12/geeks-guide-the-expanse/

    Klingt ganz gut
    Auf IGN kann man die Pilotfolge wohl leider nicht mehr sehen, aber naja ich werd sie schon finden, wisst ihr ob der deutsche "SyFy" das auch zeitnah zur US-Erstausstrahlung ausstrahlen wird, wie damals Defiance?
    Die Facebook-Page des kanadischen Space-Channels hat die Folge noch ohne Geoblocking im Angebot: https://www.facebook.com/SPACEchanne...3379784386225/


    Bis jetzt gibt es kaum Infos zur Ausstrahlung außerhalb der USA, was etwas seltsam ist. Die Rechte für die internationale Verwertung besitzt aber nicht Syfy selbst, sondern Legendary, weswegen eine zeitnahe Ausstrahlung auf dem deutschen Syfy-Sender eher unwahrscheinlich ist. Legendary habe ich bereits vor Wochen diesbzgl. angeschrieben, leider ohne Antwort (nicht mal ne automatisierte).

    Der Wired-Podcast ist einer der wenigen, die sich so positiv über die Serie äußern. An anderer Stelle zeigt sich die Presse eher irritiert vom Anfang der Serie (die ersten 4 Episoden wurden der Presse zugänglich gemacht). Während einige Kritiker der Serie Potential zugestehen ist der allgemeine Tenor eher durchwachsen: Man könne entweder der Handlung nicht folgen oder die Serie wird dafür gescholten, ausgetretene Handlungspfade ohne neue bzw. eigene Ideen einfach wiederzukauen. An letzterem ist sogar was dran, da sich auch die Vorlage teilweise ziemlich deutlich an anderen SF-Werken bedient.

    Keine Ahnung, obs u.a. auch daran liegt, dass hier eine Buchadaption vorliegt und man als Zuschauer sofort in ein voll realisiertes Erzähluniversum gestoßen wird, so dass der Einstieg bei all dem Worldbuildiung ein klein wenig schwerer ist als sonst üblich. Aber dann hat gefühlt die Hälfte der Kritiker auch nicht die Verbindung der beiden großen Handlungsstränge aus der Pilotepisode mitgenommen und man regt sich viel lieber über Thomas Janes Frisur auf. Naja.



    Gibt auch zwei neue Teaser: Nummer 1 & Nummer 2.
    Zuletzt geändert von Anvil; 13.12.2015, 08:56.

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      #47
      Zitat von Anvil Beitrag anzeigen

      Keine Ahnung, obs u.a. auch daran liegt, dass hier eine Buchadaption vorliegt und man als Zuschauer sofort in ein voll realisiertes Erzähluniversum gestoßen wird, so dass der Einstieg bei all dem Worldbuildiung ein klein wenig schwerer ist als sonst üblich. Aber dann hat gefühlt die Hälfte der Kritiker auch nicht die Verbindung der beiden großen Handlungsstränge aus der Pilotepisode mitgenommen
      Ist das ein Buchspoiler ?
      Was hier die beiden großen Handlungsträge wirklich sind, ist für mich nach dem Pilot auch nicht ersichtlich,
      ihre Verbindung auch nicht.

      Einzig der Name Ceres (da wird der Zwerg Planet gemeint sein) kommt 2 mal vor.

      Zitat von Anvil Beitrag anzeigen
      Gibt auch zwei neue Teaser: Nummer 1 & Nummer 2.
      Teaser 1 gibt

      Folgendes

      Error 403 Forbidden

      Forbidden
      Guru Mediation:

      Details: cache-tw-fra1-cr1-7-TWFRA1 1449965672 312472738

      Varnish cache server
      Teaser 2 folgendes
      Sorry, something went wrong.

      We're working on it and we'll get it fixed as soon as we can.

      Go Back

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        #48
        Die beiden Handlungsstränge werden im buch auch erst im Laufe der Handlung zusammengeführt und in der Pilotfolge scheint sich die Serie, soweit ich das Buch in Erinnerung habe, relativ dicht an diesem zu orientieren.
        "Denkt daran, wir sind nur dazu autorisiert Gewalt anzuwenden wenn die Erde bedroht ist"
        "Und der Mond"
        "Ja, und der Mond."

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          #49
          Zitat von Alius Beitrag anzeigen
          Ist das ein Buchspoiler ?
          Was hier die beiden großen Handlungsträge wirklich sind, ist für mich nach dem Pilot auch nicht ersichtlich,
          ihre Verbindung auch nicht.
          Nein, kein Buchspoiler.

          Ich packe es trotzdem mal in Spoilertags für diejenigen, die die Folge noch nicht gesehen haben:

          SPOILERDie junge Frau, die Miller finden soll, ist die Frau vom Anfang der Episode. Holden und Anhang begeben sich im Laufe der Folge auf eben jenes Schiff aus der Anfangsszene.

          Diese Assoziationen haben eine ganze Reihe Kritiker nicht gemacht, obwohl es genügend visuelle Hinweise gibt, dass die beiden Handlungsstränge direkt zusammen hängen.


          @Teaser: Aha, Facebook und Twitter-Videos kann man also nicht direkt verlinken. Ich habe das mal geändert.

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            #50
            @Anvil

            Auf diese Assoziationen bin ich genauso wenig wie die Kritiker gekommen.
            Ich sehe sie einfach auch nicht. Die Pilot Folge gibt das für mich nicht her.

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              #51
              Zitat von Alius Beitrag anzeigen
              @Anvil

              Auf diese Assoziationen bin ich genauso wenig wie die Kritiker gekommen.
              Ich sehe sie einfach auch nicht. Die Pilot Folge gibt das für mich nicht her.
              SPOILERIn der Anfangszene fährt die Kamera extra über die Uniform der jungen Frau. Dort steht Scopuli. Das Schiff wird später von der Canterbury (Eisfrachter) gefunden. Auch dort fällt mehrmals der Name Scopuli. Es gibt sogar eine visuelle Einblendung des Namens als Holdens Shuttle andockt.

              Millers Tablet zeigt die gesuchte junge Frau (Julie Mao) mehrmals in der Nahaufnahme. Diese sieht der Frau aus der Anfangsszene mindestens verblüffend ähnlich.


              Die Informationen sind alle da und die Zuschauer sollen diese während des Ansehens miteinander verknüpfen. Es wird jedenfalls nicht von den Serienmachern als Geheimnis behandelt, denn dann hätte es nicht diese Reihe an Visual Clues oder die Anfangsszene gebraucht, da diese sonst keinerlei relevante Informationen für den Rest der Folge geliefert hätten.

              Zugegeben, nicht jeder achtet auf die gleichen Dinge beim Schauen, insbesondere bei der Erstbetrachtung oder schaut mit der gleichen Aufmerksamkeit bzw. spult auch nochmal zurück. Ich mag mich irren, vielleicht wird die Verbindung in den nächsten Folgen deutlicher, aber die Pilotfolge verliert schon ziemlich viel, wenn man diese Zusammenhänge zwischen den zentralen Handlungssträngen als Zuschauer hier nicht mitnimmt. Von den Pressekritikern hätte ich da aber etwas mehr erwartet. Das ist deren Job und die sollten schon ein geschultes Auge und ein paar Ohren mitbringen.

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                #52
                *Hust* Die ersten 4 Folgen sind jetzt verfügbar. Comcast hatte gestern schon Folge 3 und 4 aus versehen veröffentlicht und Syfy.com hat wohl nun nachgezogen.

                Folge Nr. 2 stellt die Crew in den Mittelpunkt, bringt aber die Handlung nicht großartig weiter. Zwar war es nach dem Piloten wichtig, den Leuten im Shuttle zumindest eine rudimentäre Persönlichkeit zu verpassen, nachdem in der ersten Folge nicht viel Zeit dazu war, trotzdem hatte ich einen größeren Brocken Buchmaterial erwartet, der pro Episode verarbeitet wird. So dürfte es eng werden, das ganze Buch in eine Staffel quetschen zu können.

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                  #53
                  Habe mir gestern die erste Folge angeguckt und bin positiv überrascht.
                  Die Effekte sind gut, die Darsteller sind interessant und die Atmosphäre ist schön düster.
                  Auch gefällt mir die Location auf der Station und die ganze Settings.

                  Man merkt dass die Serie etwas ambitionierter ist und wenn noch interessante und spannende Handlung folgen werden, dann bin ich glücklich.
                  Zuletzt geändert von human8; 18.12.2015, 10:53.

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                    #54
                    Die Live-Zuschauerzahlen sind wohl katastrophal mit Tendenz nach unten. Ich hätte ja fast gesagt, das kommt davon, wenn man die Folgen schon Wochen im voraus online veröffentlicht, aber das allein wirds wohl nicht sein. Es ist darüber hinaus eine selten dumme Idee mitten im Star Wars Rummel und zeitnah zu den Feiertagen am Jahresende, wo ohnehin nur ein Bruchteil an potentiellen zuschauern verfügbar ist, eine neue Serie anlaufen zu lassen. Mal abwarten, wie die 5. Folge Anfang Januar bei der regulären Ausstrahlung aufgenommen wird. Zu den Online-Zuschauern hat sich Syfy abgesehen von der Pilotepisode noch nicht geäußert.

                    In Episode 3 und 4 treten endlich die Marsianer aktiv ins Geschehen ein. Da sie ein Volk sind, was gemeinsam auf ein Ziel hinarbeitet - ihren toten Felsbrocken in einen Garten Eden zu verwandeln - halten sie sich deswegen gegenüber den Erdlingen für überlegen. Dies führt aber zur Selbstüberschätzung, was dann insbesondere in der 4. Folge für Feuerwerk sorgt. Die Infos über die Charaktere, die das Verhör zu tage fördert, waren wichtig um die doch recht blassen Figuren zumindest ein Stück weit zu vertiefen. Holden übernimmt dabei auch das erste Mal aktiv die Verantwortung für seine Entscheidungen und seine Crew. Es ist aus Buchlesersicht auch toll bereits Andeutungen zu Entwicklungen aus späteren Bänden der Reihe in den Plot der ersten Staffel integriert zu sehen. Auch funktioniert der extra für die Serie entwickelte Avasarala-Plot in der 3. Folge ziemlich gut und die 3 Handlungsstränge (Holden, Miller, Avasarala) bedingen sich gegenseitig. Folge 4 ist dann ziemlich großartig. Habe ich noch nach der Pilotepisode Skepsis gehegt, die Macher hätten einen Großteil ihre Budgets schon verblasen, kann hier wohl Entwarnung gegeben werden. Was die Serie hier auffährt ist man von dem Sender in dieser Form bisher nicht gewohnt. Die Hangarszene ist unheimlich befriedigend und fast besser als der Gegenpart aus der Vorlage.

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                      #55
                      Zwar haben die Autoren schon länger durchscheinen lassen, dass nach der 1. Staffel nicht Schluss sein wird. Die 2. Staffel wurde aber jetzt mit 13 Episoden auch offiziell von Syfy genehmigt: http://deadline.com/2015/12/the-expa...fy-1201674459/

                      Ausstrahlung voraussichtlich im Frühjahr 2017.

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                        #56
                        Weiß man schon, wann das mal nach Deutschland kommt?

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                          #57
                          Zitat von garakvsneelix Beitrag anzeigen
                          Weiß man schon, wann das mal nach Deutschland kommt?
                          Das ist das Ding. Abgesehen von Kanada gibt es meines Wissens noch keine Informationen über geplante Ausstrahlungen außerhalb der USA. Legendary hat anscheinend die internationalen Vertriebsrechte für die Serie, hat aber entweder Probleme die Serie international zu verkaufen oder sitzt einfach auf der IP. Ich hatte schon mal per Mail angefragt, ob es Infos bzgl. einer Ausstrahlung in Deutschland gibt, habe aber keine Antwort bekommen.

                          Nun ja, die Serie fällt ohnehin unter die Kategorie "Binge Watch".

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                            #58
                            Zitat von Anvil Beitrag anzeigen
                            Nun ja, die Serie fällt ohnehin unter die Kategorie "Binge Watch".
                            Unter die Kategorie fällt bei mir eigentlich keine Serie. Aber nun denn, vielen Dank für die Auskunft. Hatte mich schon gewundert, warum hier nicht ähnlich verfahren wird wie z. B. mit "Defiance".

                            Kommentar


                              #59
                              Inzwischen die ersten fünf Folgen gesehen und die Serie gefällt mir sowiet ganz ok-gut.
                              Von visuellen Seite habe nichts zu meckern. Das CGI sieht ganz gut aus und man merkt, dass Syfy der Serie ein vernünftiges Budget bereitgestellt hat.

                              Die Handlung könnte nur noch etwas interessanter werden, aber es geht auf jeden Fall in die richtige Richtung.

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                                #60
                                Die Staffel ist gelaufen. Zeit also, für eine kleine spoilerfreie Bestandsaufnahme.


                                Das bisherige Lineup im Zuge des syfy'schen Science Fiction Revivals konnte mich nicht so recht überzeugen. Das erste Projekt "High Moon" hatte es nicht über den Pilotfilm hinaus geschafft. Die als „Mad Men in Space“ beworbene Miniserie "Ascension", über ein in den 60er Jahren gestartetes Generationenschiff, entpuppte sich bei genauerer Betrachtung dann doch nicht als der erhoffte Vorstoß in die Weiten des Alls. Auch mit den beiden aktuell laufenden SF-Serien "Killjoys" und "Dark Matter" konnte ich wenig anfangen: billigst produziert, inhaltlich konservativ und in der Machart teilweise einfach altbacken. Childhood's End konnte zwar mit beachtlichen Produktionswerten punkten, die Adaption von Arthur C. Clarkes recht knappem Klassiker der SF-Literatur fühlte sich aber letztendlich wie zu wenig Butter auf zu viel Brot verstrichen an.

                                "The Expanse" macht es besser, wenn auch nicht perfekt. Im Schreiberstab sitzen nicht nur die beiden Autoren der gleichnamigen Buchreihe, sondern auch Leute, die die Vorlage – zumindest zu diesem Zeitpunkt noch – recht ernst nehmen, ohne sich dabei sklavisch an den Text der Bücher und die Reihenfolge der Handlung zu halten. Die Macher standen aber vor der Herausforderung, eine Möglichkeit zu finden, wie ein rund 550 Seiten starkes Buch am besten in einer nur 10 Episoden umfassenden Staffel zu adaptieren ist. Die Lösung: Man versucht gar nicht erst, "Leviathan Wakes" vollständig in die kurze Staffel zu quetschen, sondern entlässt den Zuschauern nach den Ereignissen nach rund zwei Dritteln des Buches aus der Staffel und hebt sich den Rest für später auf. Das war meines Erachtens die sinnvollste Variante. Letztes Jahr habe ich mir "The Last Kingdom", die Adaption von Bernard Cornwells Uthred-Saga, angesehen. Dort hat man gleich mehrere Romane in einer noch kürzeren Staffel verarbeitet, was zwar für ein halsbrecherisches Handlungstempo sorgt, aber leider auch mit einer sehr gehetzten Szenenfolge und sprunghafter Charakterzeichnung einhergeht. Und auch "Game of Thrones" beweist in diesem Punkt nicht immer ein glückliches Händchen und opfert gern auch mal nachvollziehbare Charaktermotivation und Handlungstiefe, um mittels narrativer Abkürzungen die Vielzahl der Handlungsstränge in einer Staffel möglichst bis zu einen gewissen Höhepunkt zu entwickeln.

                                Hier aber hat man sich für das Gegenteil entschieden, was aber auch ein paar Problemchen, insbesondere was die strukturelle Ebene des Spannungsbogens betrifft, mit sich bringt. Nach den ersten paar Episoden, in denen die Handlung die Figuren von Setpiece zu Setpiece schiebt, nimmt das Handlungstempo ab der Staffelmitte ziemlich deutlich zugunsten der nachgeschobenen Charakterzeichnung ab. Das ist an und für sich nicht weiter tragisch, zumal die Identifizierung mit den Hauptfiguren bis auf wenige Ausnahmen bis dahin aufgrund der Handlungsstruktur ohnehin recht schwer gefallen ist. Jedoch dauert dieser Zustand mehr oder weniger bis zum Ende der 7. Episode und - zumindest mir – damit zu lange an. Selbst das Staffelfinale wirkt so, als hätten die Autoren etwas zu viel Zeit übrig gehabt. Mit etwas Straffung hätte vielleicht auch noch der der nächste Handlungsabschnitt von "Leviathan Wakes" in die Staffel gepasst, aber das ist wieder eine Frage der Budgetverteilung.

                                Ein Vorteil einer Adaption ist, dass die Autoren zielgerichtet entlang der Blaupause der Vorlage die Handlung und die Figuren entwickeln können. Da man aber nie über ideale Produktionsbedingungen verfügt, muss man kleinere und größere Zugeständnisse machen. Dadurch, dass man nun nicht das gesamte Buch adaptiert hat, wirkt die Staffelhandlung wie ein sehr ausführlicher Prolog der Geschichte und erfordert einiges an Geduld von den Zuschauern ab, bis handfeste Antworten hinsichtlich des zentral in der Handlung verankerten Mysteriums und auch einiger Charaktermotivation geliefert wird. Man hat jedoch manchmal das Gefühl, nur die Vorspeise serviert zu bekommen und dass der Gastgeber den Hauptgang immer weiter hinauszögert. Vor Abschluss der Staffel wird dann zwar einiges aufgelöst, ich weiß aber nicht, ob der Payoff in Unkenntnis der Vorlage jeden zufriedenstellen und zum Wiedereinschalten bei der 2. Staffel bewegen wird.

                                Sehr gut gelungen ist hingegen das Worldbuilding. Bereits von Anfang an wird man, da die Serie in der ersten Staffel nicht nur die Handlung des ersten Bandes, sondern die Reihe als Ganzes adaptiert und damit auch Ideen aus späteren Bänden sowie den die Reihe begleitenden Novellen bereits an dieser Stelle aufgreift (Stichwort Foreshadowing), in ein voll ausgeplantes und realisiertes Universum geworfen. Der expositionslastige Charakter vieler Dialoge zwingt den Zuschauer zum Aufpassen, zumal oft wichtige Informationen nebenher oder als Visual Cues vermittelt werden und im Belter Lingo unterzugehen drohen. Auch der Hang zu einer gewissen Ernsthaftigkeit was den Umgang mit Schwerkraft bzw. Massenträgheit angeht gehört meines Erachtens zu den gelungeneren Aspekten der Show. Ich würde sogar so weit gehen, dass Gravitation ein eigener Charakter in der Serie ist. Es wird bis auf wenige Ausnahmen (Rule of Cool ist hier selbstverfreilich vertreten) penibel darauf geachtet, ob die Raumschiffe beschleunigen oder abbremsen und somit Schwerkraft vorhanden ist oder die Magnetstiefel zum Einsatz kommen müssen bzw. die Figuren in Schwerelosigkeit durch die Sets schweben. Newtons Gesetze finden mehr als einmal kreative praktische Anwendung und darüber hinaus wird nebenbei auch noch mit einigen Klischees der weit verbreiteten Hollywood-Science aufgeräumt. Das alles macht "The Expanse" zwar noch lange nicht zu Hard Sci-Fi, aber ein gewisses erfrischendes Maß an wissenschaftlicher Plausibilität im Hinblick auf die Technik darf der Serie zugestanden werden.

                                Um derartig aufwendige Szene realisieren zu können, hat sich Syfy Gottseidank nicht Lumpen lassen und der Serie ein relativ hohes Budget zur Verfügung gestellt. Zwar kann "The Expanse" nicht ganz mit den teils extrem aufwendigen "Premiumserien" der Marke HBO oder Netflix mithalten, aber die Serie spielt mindestens auf bzw. ein ganzes Stück über dem Produktionsniveau von "Battlestar Galactica". Rund 2400 überwiegend sehr überzeugende VFX-Shots, zahlreiche recht große, wenn auch eher funktional als hübsch anzuschauende Sets (Ceres hat zwar den 80er Jahre "Total Recall"-Charme, aber bei der Vielzahl an Anspielungen auf andere Genregrößen ist das denke ich sogar beabsichtigt oder ein glücklicher Zufall), eine kompetente Inszenierung, der man aber manchmal anmerkt, dass einige Szenen recht stark geschnitten werden mussten, um die Episodenlaufzeit nicht zu überziehen und zumindest keine groben Ausfälle, was die Darsteller betrifft, sprechen für sich. Lediglich einige Props sind auffällig den heutigen Waren- und Elektronikhäusern (Thrustmaster Warthog) entnommen und die Ausleuchtung der Sets setzt vor allem auf eine für das Auge langweilige Kombination aus Blau, Weiß und Grau.


                                Summa summarum macht das die erste Staffel von "The Expanse" zu einer gelungenen Serie, die ihr Potential allerdings noch nicht ganz ausschöpft. Das Handlungstempo wurde im Gegensatz zur Vorlage etwas zu stark zurückgenommen, was mitunter unnötig die Geduld des Zuschauers strapaziert. Das entfernt an "Firefly" erinnernde Zusammenspiel der Figuren und damit auch der Humor mussten einigen Charakterkonflikten für die Figurenzeichnung, die ich neben den sehr deutlichen Anleihen der Handlung an andere Genregrößen zu den Schwachpunkten der Bücher zählen würde, weichen. Es bleibt ein interessanter und in Teilen spannender Einblick in eine Zukunftsvision, in der wir unsere heutigen Probleme mit in das kolonisierte Sonnensystem mitgenommen haben, diese Probleme hinsichtlich des Rahmens und des Settings der Erzählung aber andere Ausmaße und Formen angenommen haben.


                                4 Sterne
                                Zuletzt geändert von Anvil; 04.02.2016, 23:20.

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