Magnetstiefel in The Expanse

[caesar_andy]

Hallo zusammen.

Ich habe am Wochenende nochmal die Serie "The Expanse" durchgebinged, und dabei ist mir was aufgefallen. Die Serie gilt ja allgemein hin als sehr realistisch, was langfristige Entwicklungen im Bereich der Raumfahrt angeht. Aber! In der Serie sieht man immer wieder Crewmitglieder die bei 0G mit Magnetstiefeln unterwegs sind. Nur geht ja schon heute der Trend weg davon, Raumfahrzeuge aus Metal zu konstruieren, weil kohlenstoffbasierte Verbundwerkstoffe leichter und stabiler sind. Nur sind diese eben nicht magnetisch. Magnetstiefel dürften also schon in naher Zukunft nicht mehr funktionieren.

Eine Alternative dazu könnte zwar sein, die Oberflächen mit leichten Metalplattierungen zu bestücken, aber Aluminium, dass dafür wohl am besten geeignet wäre, ist ebenfalls nicht magnetisch. Schwer gepanzert, was man bei einer Konstruktion aus Eisen erwarten könnte, sind die Schiffe in The Expanse ja auch nicht, was man mehrfach daran sieht, dass selbst schwere Schlachtschiffe von einfachen Gattlings regelrecht durchsiebt werden.

Daher die Frage, wie sähe für sowas die Grundlage aus? Könnten Panele aus Nanoröhren, in die z.B. Eisendrähte eingewebt sind, genug magnetische Feldstärke produzieren, um Magnetstiefel nutzbar zu machen? Wären Stiefel und Teppiche aus Velcro, wie in Odysee 2010, eine praktikable alternative? Oder wäre ein normales Gehen damit unmöglich, weil die im Gegensatz zu magnetstiefeln keinen Abwärts-Zug erzeugen?

Liebe Grüße

[Suthriel]

Da es sich um Raumschiffe handelt, ist fraglich, ob dort in der äussersten Hülle kohlenstoffbasierte Verbundwerkstoffe benutzt werden, oder zugunsten von Strahlungsschutz, Schutz vor all den Mikrometeoriten und Teilchen, die da so rumschwirren, nicht doch auf Stahl (magnetisch oder nitchtmagnetisch) oder Keramikplatten (nicht magnetisch) gesetzt wird.
Aber egal, was man nun als äusserste Hülle nimmt; wenn man weiss, das die Astronauten auf Magnetstiefel angewiesen sind, kann man eben auch magnetische Metallplatten oder einen Maschendrahtzaun mit einarbeiten, speziell für diese Stiefel, damit die weiter genutzt werden können. Diese Platten oder Maschendrahtzaun müssen gar nicht groß sein, wenn die Magnete in den Stiefeln stark genug sind.

Und diese Biester sind heute schon ziemlich anziehend ^.^ Beispiel, ein 5x5x5mm Neodym-Magnet-Würfel N52 kommt unter guten Bedingungen auf 1,6 kg Haftkraft, wieviel kannst du davon in eine Standardschuhsohle packen? Ein einzelner 6x6x6 N50 gleich mal auf 2,3kg o.O

https://www.magnethandel.de/neodym-quadermagnete

[Enas Yorl]

Magnetstiefel haben sich bis heute nicht in der realen Raumfahrt durchgesetzt. Aus guten Grund, sie bieten nicht überall halt, und wenn, dann nicht wirklich sicher. Man sichert sich mit Seilen, die man an Halteösen und Laufschienen anbringt. Ansonsten haben sich in der Raumfahrt Klettverschlüsse bewährt, wo man leicht wieder zu lösende Verbindungen braucht. Im übrigen dürfte das gehen mittels Magnetstiefeln in der Schwerelosigkeit, eine recht langsame und umständliche Fortbewegungsmethode sein. Aber natürlich nützlich bei Filmaufnahmen, spart man doch so aufwendige Schwebeszenen der Protagonisten.