Zitat von garakvsneelix
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Wie stark diese einzelnen Aspekte aber in der Endbewertung einflißen, ist höchst subjektiv.
Beispiel: Ein Student schreibt eine Hausarbeit. Diese ist inhaltlich tiefgehend und stellt das Thema umfassend dar. Der Student hat aber auch einige Rechtschreibfehler im Text, die - im Übrigen nur, weil man festgesetzt hat, dass die Standardsprache einzuhalten sei - objektive Fehler sind. Ich kenne Professoren, die ihm eine 1,0 geben würden und ich kenne Professoren, die ihn durchfallen lassen würden - oder zumindest einen Notenabzug vornehmen würden.
Beispiel: Ein Student schreibt eine Hausarbeit. Diese ist inhaltlich tiefgehend und stellt das Thema umfassend dar. Der Student hat aber auch einige Rechtschreibfehler im Text, die - im Übrigen nur, weil man festgesetzt hat, dass die Standardsprache einzuhalten sei - objektive Fehler sind. Ich kenne Professoren, die ihm eine 1,0 geben würden und ich kenne Professoren, die ihn durchfallen lassen würden - oder zumindest einen Notenabzug vornehmen würden.
Bei Filmen kann man das so "notwendig" nicht einstufen, hängt ja keine Qualifizierungseinstufung mehr davon ab. Aber wenn man von einem Film für 13€ gut unterhalten wird und von einem anderen Film aus nominell der gleichen Reihe für 13€ wesentlich schlechter unterhalten wird, will man das ja auch gerne irgendwie quantifizieren.
Auf was können wir beide uns denn als "objektive Maßstäbe" einigen? Du nennst Anschlussfehler, ich nannte schon mal Prop-Fehler - kriegen wir 'ne Liste hin?
Sprich: Es kann objektive Fehler geben. Das sind Anschlussfehler im Schnitt usw. Ob diese Anschlussfehler aber dazu führen, ob ich das Produkt in seiner Gesamtheit für gut befinde oder für schlecht, ist aber ein wesentlich weniger objektivierbarer Vorgang.
Geht das bis zu dem Punkt "abzugsfrei"? Ist da nirgends der Gedanke im Hinterkopf, daß da gutbezahlte Leute mit einer offensichtlich/"objektiv" nicht erbrachten Leistung durchkommen? Oder Gedanken aus dem großen Bereich "man, das hätte ja selbst ich besser hinbekommen" ?
Es gab mal vor einiger Zeit einen User, der partout nicht verstanden hat, warum es überhaupt Menschen gibt, die ST6 mögen. Er hatte auch meiner Meinung nach sehr gute Gründe, warum er den Film nicht mag. Die Gründe habe ich absolut eingesehen, aber schnell bemerkt, dass es bei seiner Kritik immer um Aspekte ging, die mir beim Schauen des Films absolut zweitrangig waren. Im Gegenzug waren für ihn die Dinge, die ich daran mag, absolut zweitrangig - vieles hat er nicht einmal bemerkt, weil er auf die entsprechenden Ebenen des Films nicht achtet.
Sollte da NT stehen? Ansonsten verstehe ich die Aussage nicht
Okay. Noch einmal deutlicher: Die Handlung wird - zumindest mit so hoher Wahrscheinlichkeit, dass es IMO wie ein Fakt behandelt werden kann - im SW-Universum spielen. Sie wird auch mit ebenso hoher Wahrscheinlichkeit nach Episode VI spielen. Damit ist die Handlung von Episode VII im Ansatz als Fortsetzung von Episode VI gedacht.
Oder um es so wie du zu formulieren: Das ist eine Trivial-Aussage. Disney hat die Rechte und die "intellektuelle Hoheit" am Inhalt und schreibt bei dem Film Star Wars drauf. Damit ist da automatisch Star Wars drin, auch wenn es trotzdem nicht passt und übelst daneben geschrieben ist - weil die das so definieren dürfen. Das spielt dann natürlich im SW-Universum und nach Episode VI - aber es gibt trotzdem 0 Indiz für einen handlungstechnischen Anschluss. Nur deinen Glauben/dein Vertrauen in das, was da kommt.
Abgesehen von der Einschränkung "Wir haben den Film halt noch nicht gesehen", die ich auch einräume... was siehst du anders?
Von den Trailern her erwarte ich also nur eins: eine endgültige Abkehr von der Orientierung der Designs von "gebraucht" und irgendwie zweckmässig zu effekthaschend. Das passt zwar zu SW, weil Lucas das selbst schon seit ROTJ so betreibt, ist aber - für mich - keine positive Entwicklung.
Das erinnert mich halt gerade von der Argumentationsweise an Philosophie. Wenn man das zu Ende denkt, darf man noch nicht einmal die Möglichkeit, dass wir alle leben könnten, als Fakt darstellen. Woher wissen wir beispielsweise mit 100-prozentiger Sicherheit, dass wir nicht einfach nur Traumwesen sind? Letztlich "glaube" ich auch nur, dass ich gerade nicht durch einen Traum wandle, sondern wirklich wach bin.
Ob du für dich "cogito ergo sum" als Beleg für das nicht-Traumwesen-sein gelten lässt, ist natürlich deine Sache. Dafür ist es ja Philosophie
Vorsicht ist ja schön und gut, aber irgendwann einmal kommen wir dann einfach an Grenzen, die sprachlich nicht mehr zu erfassen sind. Das liegt auch daran, dass im wahren Leben - also außerhalb der Mathematik - NICHTS zu hundert Prozent beweisbar ist. Das gilt beispielsweise auch für physikalische Größen. Soll man ab sofort also von der Gravitation nur noch im Konjunktiv sprechen? Das halte ich doch irgendwo für übertrieben.
Und wie gesagt: Eigentlich ist alles, von dem du denkst, dass du es weißt, nur ein "glauben, zu wissen".
Wie du Fakt mit hundertprozentiger Sicherheit verwechselst
Na ja, nehmen wir mal "Sharknado". Dieser Film begeht formal eine Menge an formalen Fehlern. Da passen die Anschlüsse nicht, da ist die Dramaturgie absolut vermurkst. Das Merkwürdige: Ich finde den Film trotzdem super. Und ich weiß, dass ich ihn absolut schlecht fände, wenn er formal alles richtig gemacht hätte.
Zugegeben: Wenn jetzt SW Episode VII eine ähnliche Dichte an "formalen Fehlern" hätte wie "Sharknado", dann wäre ich auch sehr enttäuscht. Aber als Beispiel, wie gerade der Verstoß gegen einigermaßen objektivierbare Bewertungsaspekte zu einer hohen Wertung für den Film führen kann, halte ich "Sharknado" dennoch für ein gutes Beispiel.
Zugegeben: Wenn jetzt SW Episode VII eine ähnliche Dichte an "formalen Fehlern" hätte wie "Sharknado", dann wäre ich auch sehr enttäuscht. Aber als Beispiel, wie gerade der Verstoß gegen einigermaßen objektivierbare Bewertungsaspekte zu einer hohen Wertung für den Film führen kann, halte ich "Sharknado" dennoch für ein gutes Beispiel.
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