Quo Vadis, oh, du neue Trilogie?

[Karl Ranseier]

Ist man mit der Erwartung einer geistreichen Darstellung der politischen Ausgangslage bei STAR WARS nicht zumindest ein bisschen am falschen Platz?

Ziemlich sicher sogar. Bisher ist Star Wars aber immer auch sehr geradelinig erzählt worden, ohne Schnörkel wie Rückblenden oder Zeitsprünge innerhalb eines Films. Beides wird seltsamerweise für Episode 7 nun von vielen erwartet, obwohl es ein Stilbruch innerhalb der Reihe wäre. Da sollte "geistreich" dann auch nicht mehr stören

[Qapla']

Ist man mit der Erwartung einer geistreichen Darstellung der politischen Ausgangslage bei STAR WARS nicht zumindest ein bisschen am falschen Platz?

Ziemlich sicher sogar. Bisher ist Star Wars aber immer auch sehr geradelinig erzählt worden, ohne Schnörkel wie Rückblenden oder Zeitsprünge innerhalb eines Films. Beides wird seltsamerweise für Episode 7 nun von vielen erwartet, obwohl es ein Stilbruch innerhalb der Reihe wäre. Da sollte "geistreich" dann auch nicht mehr stören

Soll sogar Leute geben, die ganze Bibliotheken damit füllen oder ihre komplette Freizeit in Foren verbringen und in ellenlangen Seiten über die nichtigsten auch politischen Film-/Franchisefakten diskutieren und sich daran ergötzen Serien- und Filme-Hollywood-Klaumauk einen tieferen Sinn zu geben.
Und dann soll es sogar solche unter ihnen geben, dir ihr eher kleines Selbstwertgefühl daran aufbauen wieviel Film/Franchisewissen sie rezitieren können oder in der Vergangeheit zum Besten gegeben haben, damit sie sich dann Dritten gegenüber "intelektuell überlegen" oder "geistreich" fühlen.

Denke da erwartet man nicht zu viel, wenn der Film Stoff liefert, über den sich der Zuschauer problemlos bzw. plausibel erschließen kann warum das Imperium bzw die "Erste Ordnung" wieder so erstarkt ist im Vergleich zu Episode 6...
der über...
"Imperium sind doch die mit den coolen Uniformen die so nazimäßig aussehen. Deshalb sind die wieder dabei. Boah schau mal CGI-Effekte und Lichtschwerter!" hinausgeht.

[DragoMuseveni]

Soll sogar Leute geben, die ganze Bibliotheken damit füllen oder ihre komplette Freizeit in Foren verbringen und in ellenlangen Seiten über die nichtigsten auch politischen Film-/Franchisefakten diskutieren und sich daran ergötzen Serien- und Filme-Hollywood-Klaumauk einen tieferen Sinn zu geben.

Es schadet ja grundsätzlich nicht, einen meinetwegen tieferen Sinn in dem zu suchen, was man sich da ansieht.

In Übrigen kann es durchaus das Erlebnis beinträchtigen, wenn der Oberbösewicht, dem man im letzten Finale so endgültig besiegt hat, plötzlich wieder auftaucht.
Ich persönlich habe mir bewusst nicht alle Spoilerinformationen angesehen, kann deshalb inhaltlich nicht über alles mitreden. Wenn natürlich noch Reste des Imperiums auch 30 Jahre nach den Ereignissen aus Teil 3 existieren, kann man das durchaus akzeptieren. Doch wieder in genau der Konstellation?

[Qapla']

Es schadet ja grundsätzlich nicht, einen meinetwegen tieferen Sinn in dem zu suchen, was man sich da ansieht.

Ja, das meinte ich ja. Meine Äußerungen waren sarkastischer Natur. Da Karl Ranseier und garakvsneelix so belustig um die Ecke kamen, weil ich "geistreich" und Star Wars in einem Atemzug nannte.
Wollte da nur mal auf den Kontext hinweisen in dem wir uns (auch in diesem Scifi-Forum) bewegen und in dem sich das Star Wars Universum bzw. Franchise bewegt mit dem ja richtig große Summen umgesetzt werden durch eine durchaus kritische und informierte Fanbase

[garakvsneelix]

Soll sogar Leute geben, die ganze Bibliotheken damit füllen oder ihre komplette Freizeit in Foren verbringen und in ellenlangen Seiten über die nichtigsten auch politischen Film-/Franchisefakten diskutieren und sich daran ergötzen Serien- und Filme-Hollywood-Klaumauk einen tieferen Sinn zu geben.
Und dann soll es sogar solche unter ihnen geben, dir ihr eher kleines Selbstwertgefühl daran aufbauen wieviel Film/Franchisewissen sie rezitieren können oder in der Vergangeheit zum Besten gegeben haben, damit sie sich dann Dritten gegenüber "intelektuell überlegen" oder "geistreich" fühlen.

Och du, ich mag STAR WARS und ich unterhalte mich auch gerne über die Inhalte dieser Filme. Das bedeutet aber nicht zwingend, dass diese Inhalte besonders "geistreich" wären. Sie sind ausgeprägt und detailliert genug, damit man sich da ein wenig reinfuchsen kann, aber dennoch gehört bisher keine Politik-Darstellung in SW wirklich zu den "Geistreichen" ihrer Zunft. Und das sage ich als jemand, der die Senats-Stellen in der PT eigentlich sehr unterhaltsam fand.

Von daher empfinde ich auch jeglichen Sarkasmus irgendwie als fehl am Platze

[Qapla']

Von daher empfinde ich auch jeglichen Sarkasmus irgendwie als fehl am Platze

Naja, genauso fehl am Platze irgendwie wie Wortklauberei.
Was ich meinte habe ich hinlänglich in mehreren Posts dargestellt: Eine recht plausible Erklärung, die nicht allzu gekünstelt und holprig daher kommt, warum das Imperium nach Teil 6 anscheinend in Teil 7 als "Erste Ordnung" wieder Oberwasser hat. Zumindest hoffe ich auf eine wie auch immer geartet Erklärung bzw. Darstellung.

Du bist derjenige, der sich am Wort "geistreich" echaffiert und aufgehängt hat und so getan hat, also würde ich ein Shakespeare-Stück erwarten.
Und ich denke dass Sarkasmus da durchaus das Mittel der Wahl ist.

[Drakespawn]

Was ich meinte habe ich hinlänglich in mehreren Posts dargestellt: Eine recht plausible Erklärung, die nicht allzu gekünstelt und holprig daher kommt, warum das Imperium nach Teil 6 anscheinend in Teil 7 als "Erste Ordnung" wieder Oberwasser hat. Zumindest hoffe ich auf eine wie auch immer geartet Erklärung bzw. Darstellung.

Du meinst in etwa so wie eine plausible Erklärung wie es dazu kam, dass die Leute nach Jahrtausenden von permanenter Jedi-Präsenz und trotz deren etabliertem Ruf in der Galaxis binnen 30 Jahren imperialer Herrschaft angefangen haben, an der bloßen Existenz der Macht zu zweifeln und die als "Märchen" oder "Religion" abtun?

[Qapla']

Du meinst in etwa so wie eine plausible Erklärung wie es dazu kam, dass die Leute nach Jahrtausenden von permanenter Jedi-Präsenz und trotz deren etabliertem Ruf in der Galaxis binnen 30 Jahren imperialer Herrschaft angefangen haben, an der bloßen Existenz der Macht zu zweifeln und die als "Märchen" oder "Religion" abtun?

Über Generationen und Jahrhunderte lebt man mit Menschen einer bestimmten Glaubensrichtung/Kultur Tür an Tür, sie ist fester Bestandteil der Gesellschaft, der Wirtschaft und des eigenen sozialen Lebens.
Die Männer kämpfen Seite an Seite mit anderen im 1.Weltkrieg, sie sehen und fühlen sich selbst als treue Deutsche wie jeder andere auch, als unbescholdene Bürger...
aber innerhalb einer 12jährigen Diktatur durch Propaganda und Hetze werden sie stigmatisiert und entmenschlicht, sodass sie plötzlich für jedermann zu Objekten werden die rechtlos sind, die man auf der Straße anspuckt, sie enteignet, ihre Gotteshäuser erst anzündet, abreißt und dann neu bebaut, ihr kulturelles Erbe vernichtet sogar die Werke von Schriftstellern verbietet und verbrennt, sie zur Vernichtung deportiert und ihr Wissen und ihre Kultur aus der eigenen auslöscht....

In Nordkorea ist das Internet in der breiten Bevölkerung nur Hörensagen, während es für uns alltäglich und selbstverständlich ist.

Meinem 11 Jährigen Patenkind ist es schon schwer zu vermitteln und nachvollziehbar zu machen, dass ich ohne Handy, ohne Internet usw. aufgewachsen bin und wir uns nach der Schule verabredet haben und dann eben am Treffpunkt aufgekreuzt sind.
Obwohl zwischen mir und meinem Patenkind "nur" 20 Jahre Altersunterschied liegen und man sich eben so seit Jahrhunderten verabredet hat, ohne dass man das Internet oder ein Handy nutzt.

Im alten Ägypten, Griechenland und Rom sind ganze Familien und Personengruppen "aus der Geschichte" getilgt worden. Heißt aus jeglichen Aufzeichnungen, ihre Bildnisse sind entfernt worden, ihre Gebäude sind abgerissen worden und über sie zu sprechen wurde unter harte Strafen gestellt etc.
Damnatio memoriae
Aber dafür muss man wie gesagt nicht ins alte Rom zurückreisen...

Also wenn ich es wirklich wollen würde, könnte ich schon plausibel erklären, wie man durch Propaganda, harte Strafen und Vernichtung von Wissen und Wissensträgern in 30 Jahren das Wissen um Jahrhunderte alte Traditionen auslöscht oder in die Welt des Hören-sagen verbannt.

Aber zurück zum Thema...
Naja, dass mir das bewusst ist, dass es eine recht unkomplexe Hollywood-Saga ist, hab ich auch schon erwähnt. Dass sie Logikfehler hat, wie viele Serien- und Filme ist auch glasklar. Das vieles auch schlecht gelöst ist von der Story her auch, deshalb äußerte ich ja meine Hoffnung

Denn...
die Frage warum das Imperium bzw. die "Erste Ordnung" wieder so mächtig ist, drängt sich doch jedem auf. Sie ist doch essentiell. Schließlich möchte man doch wissen, was mit den Helden der OT passiert ist und warum sie nach einem triumphalen Sieg, anscheinend daran gescheitert sind das Imperium auszulöschen und eine neue Republik zu gründen.
Und daraus kann man nunmal eine tolle Geschichte spinnen, dessen Grundlage eine einigermaßen plausible Erklärung der Geschehnisse ist und das auch in einer recht unkomplexen Saga oder man behandelt das kaum und erklärt es wenig bis gar nicht, was für mich eine absolut flache Lösung wäre. That's it.

[Feydaykin]

TJa das Frage ich mich auch wie man das Schaffen will.

Die Problematik ist ja erst durch Lucas neues Ende akkute geworden (Die Feierszenen auf anderen Planeten)

früher hatten wir nur den Sieg bei Endor und das Imperium "Enthauptet"

etwas was Timothy Zahn in seiner Thrawn Triologie recht gut weiterentwickelt hat.

[Drakespawn]

Also wenn ich es wirklich wollen würde, könnte ich schon plausibel erklären, wie man durch Propaganda, harte Strafen und Vernichtung von Wissen und Wissensträgern in 30 Jahren das Wissen um Jahrhunderte alte Traditionen auslöscht oder in die Welt des Hören-sagen verbannt.

Wenn das für dich schon plausibel genug ist, dann kann ich dir für die Neue Ordnung auch eine simple Erklärung anbieten, die man sogar in ein paar Dialogzeilen in einen Film schieben könnte:

"Es dauerte nicht lang und schon schrien die ersten Demagogen wieder nach dem Imperium, weil sie mit Entscheidungen der Neuen Republik unzufrieden waren und meinten früher wäre es Ihnen besser gegangen. Sie zogen einfache Bürger auf ihr Seite indem sie ihnen das erzählten was sie hören wollten und versprachen Ihnen Besserung. Und kurze Zeit später starb zum zweiten Mal innerhalb von zwei Generationen die Freiheit unter dem donnerndem Applaus und Jubeln der Massen."

[roughman]

TJa das Frage ich mich auch wie man das Schaffen will.

Die Problematik ist ja erst durch Lucas neues Ende akkute geworden (Die Feierszenen auf anderen Planeten)

früher hatten wir nur den Sieg bei Endor und das Imperium "Enthauptet"

etwas was Timothy Zahn in seiner Thrawn Triologie recht gut weiterentwickelt hat.

Sehe ich auch so - die Überarbeitung passt so gar nicht zur politischen Kräfteaufstellung von
EP 7 und auch finde ich die Reaktion sehr unrealistisch: Auf Coruscant - der imperialen Hochburg schlechthin - jubeln die Menschen und zerren einen Sturmtruppler herum der einen Wilhelmsschrei von sich gibt.
Eigentlich könnte sich das Volk soetwas nicht leisten ohne, dass ein imperatortreuer Gouverneur den Schießbefehl erteilt um die "Rebellenschweine" zu erledigen. Wir kennen das aus Diktaturen die am Wackeln sind - da gab es massive Ausschreitungen, bis das Militär nicht mehr bereit war auf eigene Leute zu schießen. In China wurden deswegen z.B. Soldaten mit einem anderen chinesischen Dialekt eingesetzt, damit die Demonstranten nicht an sie appellieren können.
Aber gut - hier ist StarWars wohl wieder ganz Märchen - hurra hurra der Drache ist tot.

[Skeletor]

Aftermath zeigt, dass der Aufstand auf den Zentralwelten niedergeschlagen wurde. Die Romane und angekündigten Romane zeigen auch, dass es eine neue Republik gibt. Claudia Gray hat ein Buch mit dem Titel Star Wars: New Republic - Bloodlines verfasst. Das erscheint 2016 und spielt 6 Jahre vor Force Awakens.

Ich denke der Schlüssel für den militärischen Erfolg der First Order wird ihre neue Superwaffe sein. Bisher sind die ja immer direkt zerstört worden aber was wenn das bei dieser Waffe gescheitert ist und die First Order mit dieser Waffe ganze Sternensysteme zur kapitulation zwingen können und so extrem schnell wieder an enormer Macht gewinnen können.

[Dannyboy]

Sehe ich auch so - die Überarbeitung passt so gar nicht zur politischen Kräfteaufstellung von
EP 7 und auch finde ich die Reaktion sehr unrealistisch: Auf Coruscant - der imperialen Hochburg schlechthin - jubeln die Menschen und zerren einen Sturmtruppler herum der einen Wilhelmsschrei von sich gibt.
Eigentlich könnte sich das Volk soetwas nicht leisten ohne, dass ein imperatortreuer Gouverneur den Schießbefehl erteilt um die "Rebellenschweine" zu erledigen. Wir kennen das aus Diktaturen die am Wackeln sind - da gab es massive Ausschreitungen, bis das Militär nicht mehr bereit war auf eigene Leute zu schießen.
In China wurden deswegen z.B. Soldaten mit einem anderen chinesischen Dialekt eingesetzt, damit die Demonstranten nicht an sie appellieren können.
Aber gut - hier ist StarWars wohl wieder ganz Märchen - hurra hurra der Drache ist tot.

Alles was man bei Episode 6 gesehen hat, ist dass es kurz nach der Schlacht von Endor Jubelarien gegeben hat.
Wie es dann eine Woche später ausgesehen hat, nachdem sich die imperialen Kräfte neu orientieren und organisieren konnten, wurde nicht gezeigt.

Alles wird darauf hinauslaufen, dass die Neue Republik nicht für Frieden und Ordnung sorgen konnte, weil die Jedi fehlen. Daher konnten sich Nachfolger des Imperiums etablieren. Die noch zu klärende Frage wird sein, warum Luke keine neue Jediakademie gegründet hat. Angst vor der dunklen Seite? Konnte er keine Kandidaten finden?

[Tibo]

Alles was man bei Episode 6 gesehen hat, ist dass es kurz nach der Schlacht von Endor Jubelarien gegeben hat.
Wie es dann eine Woche später ausgesehen hat, nachdem sich die imperialen Kräfte neu orientieren und organisieren konnten, wurde nicht gezeigt.

Alles wird darauf hinauslaufen, dass die Neue Republik nicht für Frieden und Ordnung sorgen konnte, weil die Jedi fehlen. Daher konnten sich Nachfolger des Imperiums etablieren. Die noch zu klärende Frage wird sein, warum Luke keine neue Jediakademie gegründet hat. Angst vor der dunklen Seite? Konnte er keine Kandidaten finden?

Oder ist er einfach nicht auf der hellen Seite geblieben und die Erste Order ist sein Verein?

[Dannyboy]

Glaube ich nicht. Luke wird eher der Yoda sein, als der Imperator.