Zitat von Skeletor
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Das "Remake" - was eigentlich keins ist, der Mars spielt keine Rolle mehr im neuen Machwerk usw. - von Total Recall hat ebenfalls wenig gute Kritik besonders im Vergleich zur Arnold-Version bekommen. Es gab im Film nur eine Szene, die sich an die Konsumenten des Originals gerichtet hat - das ist nicht wirklich auf diese Zielgruppe ausgerichtet
Bei Bond - einem der Reboots, die mir als "nicht-Zielgruppe" gut gefallen haben - gab es wenig kritische Stimmen. Die meisten davon bezogen sich auf Daniel Craig und darauf, daß er als "Bond" nicht dem Typ entspricht, den man mit Bond verbindet (und auch diese Kritik kann nur aus einer Richtung kommen, in der es schon ein festes Bild von "Bond" gibt ). Der bisher erfolgreichste Bond seit dem Reboot - Skyfall - ist dann auch der, der mich am "wenigsten" unterhalten hat. Aber den Mainstream hat man voll erreicht.
Bei Superman hatten wir uns schon im Fortsetzungs-Thread etwas ausführlicher mit dem Reboot auseinandergesetzt. Eine Menge Faktoren sprechen da eine bestimmte Zielgruppe nicht an (ich versuch das so spoilerfrei wie möglich zu halten), weil durch diesen Ansatz viel von dem, was den "alten" Superman ausgemacht hat, gleich eleminiert wird. Natürlich hat der Film trotzdem Erfolg an der Kinokasse - man muss ja erstmal sehen, wie es ist, bevor man weiß, was einem alles nicht gefällt.
Die Industrie kann sich hier auf das meist schon in Kindheit und Jugend erfolgte Bonding innerhalb der nicht-Zielgruppe verlassen. Und es funktioniert blöderweise auch noch. Das heißt aber nicht, daß diese Gruppe mit dem Remake/Reboot/whatever auch bedient werden soll, daß diese Filme von einer Art wären, die speziell diese Gruppe ansprechen sollte.
Die nicht-Zielgruppe konsumiert mit. Was bleibt denen auch anderes übring, wenn für die so gut wie nichts mehr produziert wird, aber Kino trotzdem eine beliebte Freizeitbeschäftigung bleibt?
Zitat von Skeletor
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Wenn eine ähnlich einfache Story mit ähnlich, aber dafür dem Star Wars Klischee entsprechenden, stereotypen Charakteren als Episode 7 auf uns zu kommt, ist es plötzlich besser, nur weil Star Wars drauf steht?
Ich bleibe dabei: die ältere Generation ist nicht mehr Zielgruppe, sondern soll mitkonsumieren, auch wenn das Produkt nicht gefällt. Darauf baut der Erfolg vieler Filme. Selbst die Comic-Nerds, die Film für Film in die Avengers-Umsetzungen von Marvel marschieren, sind zum großen Teil alte Säcke aus der nicht-Zielgruppe. Einige von denen führen dann nach jedem Film aus, wie sehr dieser oder jener Bösewicht uminterpretiert wurde und was alles der Comic-Vorlage nicht gerecht wird Vorteil für Disney bei den Comics: Leser dieser sind bereits vom ursprünglichen Medium Reboots, Uminterpretationen und Neubesetzungen unter dem Kostüm gewohnt, man ist wesentlich bereiter, auf einen solchen Ansatz einzugehen, und man kann dabei sogar unterhalten werden. In einer geschaffenen, konsistenten Welt wie dem Star Wars oder dem Star Trek Universum sind solche Ansätze aber die, die Fans zu Reaktionen wie "Canon-Fehler! Das geht gar nicht!" bringen.
Darum wird es Star Wars ungleich schwerer haben, mit einem Mainstream-Konzept nebenbei in der nicht-Zielgruppe zu punkten. Und der Weg, die alten Fans anzusprechen und zu versuchen, dabei nebenher junge neue Fans mit den alten Konzepten einzusammeln, wird als nicht-gewinnbringend oder zu riskant oder zu mühsam usw eingestuft. Die alten Säcke werden auch bei Star Wars 7 wieder als Beifang eingeplant, aber nicht gezielt geködert werden - nicht-Zielgruppe eben.
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