Dies ist ein Split aus diesem Thread:
dem ist keineswegs so. Auch im Verhältnis zu Anakins Screentime ist die Darstellung seiner Zuwendung zur dunklen Seite nicht plötzlich. Die gesamte Screentime der Episoden 2 und 3 hindurch finden sich zahlreiche, immer dichter werdende Anhaltspunkte für das Erstarken der dunklen Seite in ihm.
Beispiele aus Episode 2:
- Als Obiwan und er den Auftrag erhalten, Padme zu beschützen, ist er gegenüber Obiwan aufmüpfig, weil Obiwan darauf beharrt, dass der Auftrag nur Padmes Schutz umfasst, nicht die Suche nach dem Attentäter
- Als Padme und er nach Naboo reisen, ist der gegenüber Padme aufmüpfig, weil sie anderer Meinung ist als er, was sie auf Naboo tun sollen
- Als Padme und er zu Abend essen, nutzt er seine Machtkräfte, um Padme die Birne (oder was das sonst für eine Frucht sein sollte) in den Mund fliegen zu lassen, was nicht gerade dem Jedi-Kodex entspricht
- Als seine Mutter in seinen Armen stirbt, übermannt in der Zorn auf die Tusken, die er daraufhin alle umbringt
- Als in der Schlacht auf Geonosis Padme aus dem Gleiter fällt, hält er es für wichtiger, sie zu retten, statt weiter Jagd auf Count Dooku zu machen
- Als Obiwan und er Count Dooku stellen, prescht er aus Zorn gegen Dooku vor, statt sich mit Obiwan zu koordinieren
Beispiele aus Episode 3:
- Zu Beginn des Kampfes mit Dooku prahlt er damit, dass sich seine Fähigkeiten verdoppelt hätte
- Am Ende des Kampfes lässt er sich von Palpatine dazu animieren, dem wehrlosen Dooku den Kopf abzuschlagen
- Als er Yoda davon erzählt, dass ihn Visionen vom Tod eines ihm nahestehenden Menschen plagen (er sagt Yoda nicht, dass es sich um Padme handelt), weist Yoda ihn darauf hin, dass es eine Form von Habgier sei, einen geliebten Menschen nicht verlieren zu wollen. Anakins Gesichtsausdruck lässt erahnen, dass ihn Yodas Antwort nicht zufriedenstellt.
- Wie schon im letzten Posting erwähnt, lässt er sich von Palpatine zureden, dass die dunkle Seite ihm helfen kann, den Tod zu überwinden
- Er lässt sich von Palpatine mehrfach gegen den Rat der Jedi vereinnahmen
- Er ist empört, dass der Rat ihn zwar aufnehmen, aber nicht zum Meister erheben will
oh doch, das ist glaubwürdig und nachvollziehbar dargestellt: Auf Mustafar versucht er, Padme für seine Sache zu gewinnen. Sie aber ist entsetzt über das, was er getan hat und noch tun will, und fängt überdies noch davon an, dass Obiwan recht gehabt hätte, als er ihr sagte, dass Anakin sich verändert hätte. Das macht Anakin zornig, sein Zorn wird so stark, dass er dabei ist, seine Liebe zu Padme zu vergessen. Ich denke, jeder hat das schon einmal erlebt, dass man auch auf jemanden, den man liebt, sehr wütend werden kann, so wütend, dass der Zorn vorübergehend die Liebe überdeckt. Auf jemanden, der so emotional labil ist wie Anakin, wird das ganz besonders zutreffen.
Und zur Krönung des ganzen steigt dann auch noch Obiwan aus dem Schiff hervor, mit dem Padme gekommen ist. Dadurch steigert sich Anakins Zorn zur Raserei, er dreht vollkommen durch, und aus diesem Zustand des inneren Explodierens heraus würgt er Padme. Er will Padme nicht angreifen, denn er liebt sie ja schließlich, aber in diesem Augenblick wird er nicht von einem Willen gesteuert. Anakin gleicht in diesem Moment einem schwer verletzten Tier, das, weil es den Schmerz nicht mehr aushält, sich in die eigenen Wunden beißt. Hätte er Padme zu Tode gewürgt, so wäre das nach gängiger Rechtsprechung kein Mord gewesen, sondern Totschlag im Affekt.
Kurz darauf mildert sich Anakins Raserei wieder zu gewöhnlichem Zorn ab, er lässt Padme los (was er sicher nicht nur aus Gehorsam gegenüber Obiwan tut!). Er ist sich nun wieder bewusst, dass er Padme liebt und schreit Obiwan an: "Ihr werdet sie mir nicht wegnehmen!".
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Dass er drei Episoden lang eine bestimmte Charaktereigenschaft, nämlich die, ungehorsam zu sein, beibehalten hat, bedeutet ja nicht, dass sich sein Charakter überhaupt nicht entwickeln würde. Dass er gegenüber Obiwan ungehorsam ist, ist ja ein wesentlicher Eckpfeiler bei seiner Entwicklung hin zur dunklen Seite, das muss also so sein. Dass er seinen Besitzer, Watto, hintergeht, wird in Episode 1 ja sogar positiv dargestellt, da es durch das Unrecht der Sklaverei, deren Vertreter Watto ist, legitimiert wird.
Seinen Befreier, Qui-Gon, hintergeht er überdies gar nicht, ihm gegenüber ist er sogar außerordentlich loyal. Ihm hilft er sogar, die Ersatzteile für das Raumschiff zu bekommen, indem er im Podrennen antritt. Auch lässt er seine Mutter nicht "einfach" im Stich. Im Gegenteil hat er Skrupel, sie alleine zu lassen, aber sie selbst und Qui-Gon redem ihm zu, dass er mit Qui-Gon kommen soll. Hier kann man eher Qui-Gon einen Vorwurf machen, dass er einen Jungen seiner Mutter entreißt, weil er meint, dass der Junge unbedingt zum Jedi ausgebildet werden müsse.
Zwar kehrt Anakin viele Jahre lang nicht nach Tatooine zurück, um seine Mutter zu besuchen, aber wir wissen ja nicht, warum er das nicht macht. Vielleicht lässt ihm sein Job als Jedi keine Zeit dafür. Oder der Rat der Jedi sieht das nicht gerne, wenn sich Jedi zu oft mit ihren Familien treffen.
Zitat von Karl Ranseier
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Beispiele aus Episode 2:
- Als Obiwan und er den Auftrag erhalten, Padme zu beschützen, ist er gegenüber Obiwan aufmüpfig, weil Obiwan darauf beharrt, dass der Auftrag nur Padmes Schutz umfasst, nicht die Suche nach dem Attentäter
- Als Padme und er nach Naboo reisen, ist der gegenüber Padme aufmüpfig, weil sie anderer Meinung ist als er, was sie auf Naboo tun sollen
- Als Padme und er zu Abend essen, nutzt er seine Machtkräfte, um Padme die Birne (oder was das sonst für eine Frucht sein sollte) in den Mund fliegen zu lassen, was nicht gerade dem Jedi-Kodex entspricht
- Als seine Mutter in seinen Armen stirbt, übermannt in der Zorn auf die Tusken, die er daraufhin alle umbringt
- Als in der Schlacht auf Geonosis Padme aus dem Gleiter fällt, hält er es für wichtiger, sie zu retten, statt weiter Jagd auf Count Dooku zu machen
- Als Obiwan und er Count Dooku stellen, prescht er aus Zorn gegen Dooku vor, statt sich mit Obiwan zu koordinieren
Beispiele aus Episode 3:
- Zu Beginn des Kampfes mit Dooku prahlt er damit, dass sich seine Fähigkeiten verdoppelt hätte
- Am Ende des Kampfes lässt er sich von Palpatine dazu animieren, dem wehrlosen Dooku den Kopf abzuschlagen
- Als er Yoda davon erzählt, dass ihn Visionen vom Tod eines ihm nahestehenden Menschen plagen (er sagt Yoda nicht, dass es sich um Padme handelt), weist Yoda ihn darauf hin, dass es eine Form von Habgier sei, einen geliebten Menschen nicht verlieren zu wollen. Anakins Gesichtsausdruck lässt erahnen, dass ihn Yodas Antwort nicht zufriedenstellt.
- Wie schon im letzten Posting erwähnt, lässt er sich von Palpatine zureden, dass die dunkle Seite ihm helfen kann, den Tod zu überwinden
- Er lässt sich von Palpatine mehrfach gegen den Rat der Jedi vereinnahmen
- Er ist empört, dass der Rat ihn zwar aufnehmen, aber nicht zum Meister erheben will
Zitat von Karl Ranseier
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Und zur Krönung des ganzen steigt dann auch noch Obiwan aus dem Schiff hervor, mit dem Padme gekommen ist. Dadurch steigert sich Anakins Zorn zur Raserei, er dreht vollkommen durch, und aus diesem Zustand des inneren Explodierens heraus würgt er Padme. Er will Padme nicht angreifen, denn er liebt sie ja schließlich, aber in diesem Augenblick wird er nicht von einem Willen gesteuert. Anakin gleicht in diesem Moment einem schwer verletzten Tier, das, weil es den Schmerz nicht mehr aushält, sich in die eigenen Wunden beißt. Hätte er Padme zu Tode gewürgt, so wäre das nach gängiger Rechtsprechung kein Mord gewesen, sondern Totschlag im Affekt.
Kurz darauf mildert sich Anakins Raserei wieder zu gewöhnlichem Zorn ab, er lässt Padme los (was er sicher nicht nur aus Gehorsam gegenüber Obiwan tut!). Er ist sich nun wieder bewusst, dass er Padme liebt und schreit Obiwan an: "Ihr werdet sie mir nicht wegnehmen!".
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Zitat von Tibo
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Seinen Befreier, Qui-Gon, hintergeht er überdies gar nicht, ihm gegenüber ist er sogar außerordentlich loyal. Ihm hilft er sogar, die Ersatzteile für das Raumschiff zu bekommen, indem er im Podrennen antritt. Auch lässt er seine Mutter nicht "einfach" im Stich. Im Gegenteil hat er Skrupel, sie alleine zu lassen, aber sie selbst und Qui-Gon redem ihm zu, dass er mit Qui-Gon kommen soll. Hier kann man eher Qui-Gon einen Vorwurf machen, dass er einen Jungen seiner Mutter entreißt, weil er meint, dass der Junge unbedingt zum Jedi ausgebildet werden müsse.
Zwar kehrt Anakin viele Jahre lang nicht nach Tatooine zurück, um seine Mutter zu besuchen, aber wir wissen ja nicht, warum er das nicht macht. Vielleicht lässt ihm sein Job als Jedi keine Zeit dafür. Oder der Rat der Jedi sieht das nicht gerne, wenn sich Jedi zu oft mit ihren Familien treffen.
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