Zitat von Agent Scullie
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Zum einen hat Padme Geheimnisse vor Anakin: Sie ist Teil einer politischen "Widerstandsbewegung" die es anstrebt, dass Palpetine seine Sondervollmachten wieder ablegt (der Name war "Petition der 200" oder so). Sie sehen sich selbst als republiktreu, laut Palpetines Definition von "Republiktreue" sind diese Systemkritiker jedoch im Grunde genommen fast schon Rebellen (nicht umsonst sind Mon Mothma und Bail Organa Teil der Rädelsführerschaft dieser Bewegung). Bail Organa schafft es, Padme davon zu überzeugen, Anakin nicht einzuweihen, da dieser dem Kanzler zu nahe steht (und zu viele Sympathien für ihn hegt), als dass Padmes Geheimnis bei ihm sicher wäre.
Den Höhepunkt erreicht diese Nebenhandlung, als die Bewegung vor den Kanzler tritt und an diesen appelliert, die Sondervollmachten wieder abzugeben, welche der Senat ihm gewährt hat. Anakin steht dabei direkt neben Palpetine und erfährt dadurch zu seinem großen Missfallen, dass seine geliebte Frau hinter seinem Rücken Rädelsführerin einer - seiner Ansicht nach - republikfeindlichen politischen Bewegung ist. Man könnte also sagen, dass die Beziehung der beiden in dem Augenblick nicht die beste ist.
Dazu kommt dann noch die Handlung rund um das Dreiergespann Obi-Wan, Padme und Anakin. Anakins Vertrauen zu Obi-Wan hat ohnehin einen Tiefpunkt erreicht, als dieser ihn im Namen des Rates bittet, Palpetine zu bespitzeln - zu allem Überflüss bekommt Anakin allerdings auch noch mit, dass Obi-Wan sich heimlich mit Padme getroffen hat. Dieser wollte Padme warnen, dass Anakin womöglich vom Rechten Weg abkommen könnte - Anakin bekommt allerdings nur mit, dass ein Echo von Obi-Wans Machtpräsenz in Padmes Wohnung zu spüren ist und denkt sich seinen Teil. Als Padme ihm später erzählt, was Obi-Wan ihr über das Massaker am Jedi-Tempel erzählt hat, ist seine Reaktion sogar noch eisiger - er nimmt also an, dass sein "einstiger" Freund versucht, seine Frau gegen ihn aufzuwiegeln.
Dies eskaliert dann auf Mustafar, als Padme Anakin vorwirft, dass dieser sich verändert und Obi-Wan Recht gehabt habe. Als Obi-Wan dann im selben Augenblick aus Padmes Raumschiff steigt, zählt Anakin zwei und zwei zusammen, kommt auf siebzehn und nimmt an, dass Obi-Wan es tatsächlich geschafft hat, Padme gegen ihn zu wenden. Dieser Zorn richtet sich zunächst gegen Padme, da diese sich gegen ihn gestellt hat.
Dann besinnt sich Anakin allerdings - wie du sehr zutreffend sagtest - darauf, dass er Padme liebt und richtet seinen Zorn einzig und alleine auf Obi-Wan, welcher seine geliebte Padme ja wohl ganz offensichtlich beeinflusst und manipuliert hat, damit sie sich gegen ihn wendet ("Ihr werdet sie mir nicht wegnehmen!").
Mit dem Wissen um diese zusätzlichen Szenen wird Anakins Handeln in Episode 3 meines Erachtens nach sehr viel verständlicher. Man könnte daher fast sagen: Hätte Padme keine Geheimnisse vor Anakin gehabt und hätte Anakin sich nicht dagegen gesperrt, ganz einfach mal über ihre gemeinsamen Vertrauens- und Beziehungsprobleme zu reden (niemand kann mir erzählen, dass Padme auf so ein Ansinnen ihres Mannes nicht eingelenkt hätte), wäre es womöglich niemals zu dieser Tragödie auf Mustafar gekommen.
Edit:
Zitat von blyrohr
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Da er das weiß - und verhindern will - setzt er natürlich alles daran, einen Weg zu finden, Padme vor dem Tod zu bewahren. Von Palpetine erfährt er dann "ganz zufällig", dass es einmal einen Sith-Lord gegeben habe, der es tatsächlich geschafft hat, den Tod zu überlisten. Er tut dann das, was jeder vernüftige Mensch getan hätte: Nachforschungen anstellen. Er geht also ins Jedi-Archiv und sucht nach Material zu der Referenz, die Palpetine ihm gegeben hat - und er wird fündig.
Das Wissen, wie er seine Frau retten könnte, liegt im Archiv buchstäblich vor seiner Nase, in Form eines Sith-Holocrons. Er darf sich dieses Holocron allerdings nicht ansehen, da nur ein Meister auf diese höchst gefährlichen Informationen (immerhin geht es darin um Sith-Rituale) zugreifen darf. Es ist also nicht bloß Geltungssucht, die ihn nach dem Titel des Meisters greifen lässt, sondern vor allem seine Liebe zu Padme.
Als Palpetine ihn dann zu seinem Vertreter im Rat der Jedi ernennt, ist es für Anakin quasi so, als habe dieser damit all seine Probleme gelöst: Er würde ein Meister und kann damit die Informationen erlangen, die Padme retten würden. Dass die Jedi ihm dann allerdings den Meistertitel (der mit einem Sitz im Rat eigentlich untrennber verbunden ist) verweigern, ist dann der letzte Funke, der seinen Hass auf die Jedi entflammt.
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