Zitat von blyrohr
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Nächster Faktor für "Charakterstudien" ist - besonders hier in Deutschland - die Art und Authenzität der Übersetzung. Der Faktor trifft allerdings gleichermaßen für die Filme zu. Hier wird das Produkt oft "marktgerecht" übersetzt; das mMn "gruseligste" Beispiel dafür war im Filmbereich Episode 3, bei den Büchern gibt es einmal einen - dadurch schon fast prominenten - schlechten Übersetzer, dessen Namen ich nicht nennen will. Aber "Spurjäger" sollte den üblichen Verdächtigen enttarnen
Obendrein nimmst du mit deiner Festlegung auf "Roman" die EU-Quellen Videospiele und Comic aus. Die Videospiele kamen eine Zeitlang bzw. vereinzelt direkt aus dem Hause Lucas, waren damit zB näher dran am großen Zampano als die abgenickten Romane. Die Comics wurden teilweise von wirklich großen der Zunft wie John Ostrander geschrieben. Vor Star Wars hat Ostrander zB aus dem ehemaligen Batgirl Barbara Gordon wegen ihrer Lähmung die neue Rolle als Oracle aufgeschrieben (zusammen mit seiner Frau) - das ist eine Menge Charakterentwicklung.
Noch schwerwiegender finde ich da für die Fragestellung bzw. gewählte Gewichtung, die Fernsehserie Clone Wars ebenfalls aus dem Schwerpunkt zu nehmen. Klar, ich mag die Serie auch nicht, aber inhaltlich setzt sie sich mit der schwersten Zeit der Jedi auseinander, in einer Rolle, auf die sie nicht vorbereitet wurden - als Heerführer - und im Wissen darum, daß im Hintergrund die Sith die Fäden ziehen. Wäre es keine Kindersendung, müsste man eigentlich genau da zweimal hinsehen, denn vom inhaltlichen Ansatz her ist das das Szenario, in dem ein Jedi unangenehme Entscheidungen zu treffen hat.
Wenn man aber vorher eine Gewichtung zwischen den Quellen vornimmt, stösst man die Diskussion meist in die Richtung, in der das Ergebnis sowieso nur die eigene Meinung/Vermutung bestätigt. Wenn man dabei obendrein noch eine Gewichtung vornimmt, wie sie offiziell eben nicht vorgenommen wird (dort: Filme oberster Kanon), läuft das Ergebnis obendrein Gefahr, nicht mit der offiziellen Sichtweise übereinzustimmen, um mal das Wort "falsch" nicht verwenden zu müssen
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