Zitat von Halman
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Und die Ausstattung:
Nehmen wir mal im zweiten Film das Heim von Noa. Ich behaupte mal in den meisten Serien, würde in so einem Fall der alte Einsiedler in der Standart-Blockhütte wohnen, die umdekoriert auch schon mehrfach zuvor in der Serie zu sehen war.
Doch Noas Heim ist ein echtes Unikat und mit einen der Endorbäume "verwachsen", weswegen es im Inneren überall diese schönen knorrigen Strukturen gibt und das Bett ist so Teil des Baums, dass man sich an Yodas Hütte auf Dagobah erinnert fühlt. Zudem ist das Haus auch noch mit allerhand Zeug vollgestellt und diese aufwendigen Details sind es, die eine Kulisse zu einer SW-Kulisse machen.
Man beachte auch die Masken der Marodeure im zweiten Teil,.....welche Serie hat solche Masken?.....die Kostüme sind natürlich auch toll.
Und dann die schon erwähnten Kreaturen....nehmen wir mal die Zugtiere der Marodeure.....derartige Kreaturen bekommt man in Serien in aller Regel kaum zu sehen, das hat sowohl finanzielle Gründe als auch Glaubwürdigkeitsgründe (man bekommt es halt einfach nicht in ausreichender Qualität hin).......gut, theoretisch könnte man die Kreaturen weglassen, aber wenn man immer alles was Geld kostet wegläßt, ist das fertige Produkt irgendwann nicht mehr als Star Wars zu erkennen.
Die Ewok-Filme können natürlich nicht mit ROTJ mithalten, aber auch aufgrund der kleiner angelegten eher familiären Story ist es gelungen so weit ranzukommen, dass beides im gleichen Universum spielen kann.
Bei Stargate hingegen wurde mit der Serie ein Parallelunversum aufgemacht in dem alles nen Stück kleiner und schlechter aussieht als zuvor im Film.
Ist nicht so ganz leicht Angaben zum Budget der Ewok Filme zu finden, aber für den ersten Teil waren es wohl 4,5 Mio (den zweiten Teil schätze ich als noch ein Stück teurer ein) und das ist durchaus nicht wenig, - zum Vergleich: Ungefähr zu dieser Zeit hatten die Kinofilme Star Trek II und III ein Budget von 11 bzw. 16 Mio.
Lohn der Mühe ist bei den Ewok-Filmen, dass sie deutlich besser aussehen als eine durchschnittliche TV-Produkution, aber sie sind andererseits wohl auch kaum das was man sich von einer wöchentlichen SW-Serie erwartet.
Ich wünsche mir ein Star Wars, indem man die Effekte dazu verwendet, fanatsievoll die Geschichte zu erzählen. Spezialeffekte sollten kein Selbstzweck sein.
Man kann das drehen und wenden wie man will "Star Wars" ist einfach viel aufwendiger als übliche TV-Produkte, und das schon bei verhältnismäßig kleinen Abeneutergeschichten.
Wenn man sich das klar macht, finde ich es nicht so erstaunlich, dass es heißt man hätte Probleme eine Serie zu vertretbaren Kosten umzusetzen.
Oder nehmen wir mal den wahrscheinlichen Auftritt von Jabba:
Ich denke mal niemand hat etwas dagegen, dass Jabba (oder allgemeiner gesprochen überhaupt Hutten) in der Serie auftritt, aber jede Minute in der Jabba zu sehen ist, ist nunmal ungleich teurer als eine "normale" Minute einer TV-Serie.
Die Pause zwischen Episode VI und - I war aber arg lang. Lucas war einfach nicht mehr der Alte und präsentierte uns ein völlig neues Star Wars.
Sicher hat Lucas sich in den Jahren in denen er nicht bzw. nur wenig an SW gearbeitet hat verändert, er ist älter und "weiser" geworden, das ist für die meisten Menschen glücklicherweise eine völlig normale Entwicklung.
Ich bin auch der Ansicht, dass der reifere Lucas in vielen Punkten auch sehr gut für die PT war.
Durch das Hinzufügen neuer bisher ungewohnter Aspekte ist das SW-Universum imo reicher geworden und so gibt es für mich heute viel mehr Gründe SW zu "lieben" als vor der PT.
Verändert hat sich aber vor allem die ganze Filmlandschaft und das Publikum.
Ich glaube Lucas war sich sehr bewußt, dass man Ende der 90er dem Publikum keinen Film mehr wie Anfang der 80er anbieten konnte.
Lucas musste also Star Wars imo praktisch "neu" erfinden um die Serie in eine neue Zeit zu bringen (man sieht das auch bei anderen lang laufenden Filmreihen wie z.B. James Bond, dass sie sich ca im 10 Jahres-Rythmus neu erfinden müssen)....und das ist ihm m.E. insgesamt vorbildlich gelungen.
Wenn ich mir die letzten ich glaub 16 Jahre mit SW anschaue, so war es so, dass es bis ca. 94 praktisch nichts neues in Sachen SW gab und demenstprechend war es eine tolle Erfahrung, als es dann mit den Romanen und vielleicht auch mit den Comics und Actionfiguren plötzlich so langsam wieder neues Material gab. Und dann saß man im Kino und es gab diesen genialen "Eine Generation kennt SW nur so"-Trailer für die SE mit dem winzig kleinen Fernseher in der Mitte der Kinoleinwand und dann kam einem der X Wing entgegen und das Bild wurde leinwandfüllend.....es war einfach toll.
Die SEs waren dann auch klasse und wie in der Werbung schon angesprochen für mich die erste Möglichkeit SW im Kino zu sehen. Und dann war es nicht nur eine einfach Wiederaufführung sondern es gab ne Menge neues Material, das insgesamt gesehen jedenfalls die Filme nochmal ein Stück besser machte.
Zu Episode I muß ich nicht viel sagen, ich gehe relativ häufig ins Kino aber es gab wirklich nur eine handvoll anderer Kinobesuche die so ein Erlebnis inklussive riesiger Vorfreude waren wie die neuen SW-Filme und insb. Episode I.
Und eine Rolle spielte dabei sicher auch, dass die neuen Effektmöglichkeiten einen wirklich wieder staunen ließen.....Szenen wie das Podrennen oder der Aufmarsch der Droiden-Armee waren 1999 wahre Augenöffner.
2005 wurde dann TCW und die Realserie angekündigt und man hatte wieder was neues worauf man sich freuen konnte.
Der TCW-Serie stand ich zuerst wie bereits erwähnt skeptisch gegenüber und sah sie nur als wenig interssante Durchgangsstation auf den Weg zur Realserie an.
Dementsprechend hat TCW meine Erwartungen deutlich übertroffen und ich freue mich jetzt sehr, dass es jede Woche 20 Minuten neues Star Wars gibt.
Wenn ich mir das so ansehe kann ich nur feststellen, dass es in Bezug auf Star Wars sehr geile 16 Jahre waren und ich denke dabei spielt auch die Dosierung eine Rolle, die es erlaubte immer wieder Vorfreude zu entwickeln und "auszuleben".
Die Alternative wäre gewesen in den 80ern gnadenlos weiter Filme zu produzieren und ich behaupte einfach mal, dass es sich dann totgelaufen hätte. Man sieht das imo z.B. auch bei den Harry Potter-Filmen, ein richtiges Erlebnis ist das nicht mehr, man wartet jetzt halt noch auf den Abschluß der Story und dann ist es auch gut. Oder nehmen wir "Star Trek" hat sich auch totgelaufen und hat sich auch nicht genügend weiterentwickelt (das Problem was ich weiter oben schonmal angesprochen habe).
Wenn es so gekommen wäre, hätten die Chancen glaub ich gut gestanden, dass Star Wars heute nicht mehr wirklich ein aktuelles Gesprächsthema wäre.
Gut, ich bin mit der alten Trilogie aufgewachsen, vielleicht vermisse ich deswegen das alte Star Wars irgendwie. Es hatte einfach mehr Charme.
Dieser Charme wird natürlich in besonderer Weise von Personen geschätzt, die die 80er selbst erlebt haben, also z.B. du und ich.
Ein großer Teil, vielleicht inzwischen sogar der Großteil der (aktiven) Star Wars-Fans ist aber nicht in den 80ern sondern später geboren.....das sollte man immer bedenken.
Die Effekte sind wirklich nicht übel, aber die Figuren empfinde ich als unbefriedigend. Okay, es ist ja nur eine TV-Serie, aber Final Fantasy bspw. präsentierte viel besser animierte Figuren.
Den Filmen wollten ja nun nicht wirklich viele Leute sehen.
Ein weiteres Beispiel für einen CGI-Film mit ähnlicher Figurendarstellung, der nicht wirklich lukrativ war, ist Beowulf.
Das könnte Gründe haben.
Es gibt auch in der Computerspiel-Industrie Untersuchungen, die besagen, dass derartige Figuren auf den Betrachter kalt und unnatürlich wirken, weshalb sie dem Zuschauer unterbewußt Angst einjagen. Daraus folgt, dass es beim Massenpublikum kein wirklich großes Verlangen gibt sich diese Dinger anzukucken.
Und mal ehrlich: CGI-Filme mit dem Ziel komplett wirklichkeitsgetreue menschliche Charaktere abzubilden, werfen regelmäßig sehr schnell auch die Frage auf, wieso man den Film eigentlich nicht gleich mit Schauspielern gemacht hat. ;-)
Pixar und Dreamworks drehen ihre CGI-Animationsfilme doch nicht so, weil sie es nicht realistischer hinbekommen würden, sondern weil die knuffigen Figürchen einfach viel sympathischer sind und sich daher viel besser vermarkten lassen, als die technologischen Schreckgespenster à la Final Fantasy.
Dem folgend, halte ich es auch für eine sehr gute Idee die Figuren bei Clone Wars auf liebenswerte Weise zu stilisieren.
Natürlich ist der Look der Figuren nicht realistisch, aber ich mag ihn unheimlich gerne.
Und überhaupt mit was vergleichst du da TCW eigentlich:
Bei "Final Fantasy" kostete jede einzelne Minute des Films ca 1,3 Mio, davon muß bei TCW ne halbe Folge hergestellt werden.
Aber dieser Vergleich zeigt auch wieder sehr schön, warum eine SW-Realserie auf gar keinen Fall wie Stargate aussehen darf.
Ja, da sind der Fantasy kaum Grenzen gesetzt. So könnte man die endlosen Grasebenen von Dantooine oder gar eine Kristallwelt darstellen.
Zitat von transportermalfunction
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