Hi,
hier hat Fteik mal wieder einen neuen geilen artikel über SW technik geschrieben.
viel spass dabei
SW-Kriegsschiffe: Tarnvorrichtungen
"Unmöglich. Kein Schiff dieser Größe hat eine Tarnvorrichtung!"
Dieser Satz in "Das Imperium schlägt zurück", ausgesprochen von Captain Needa an Bord des Imperialen Sternzerstörers "Rächer" bestätigt die Existenz von Tarnvorrichtungen in StarWars. Desweiteren erfahren wir, daß ein Schiff von der Größe eines Frachters wie der MilleniumFalcon zu klein ist um über ein solches Gerät zu verfügen, jedenfalls soweit es Tarnvorrichtungen betrifft mit denen Captain Needa vertraut ist.
Im weiteren Sinne kann als Tarnvorrichtung bzw. Ortungsschutz alles beschrieben werden, was einen der Wahrnehmung eines potentiellen Gegners entzieht. Dies können metallhaltige Bäume sein (Myrrkr), Tarnnetze, Rauchgranaten, Störsender (ROTJ) usw.. All diese Beispiele haben jedoch gemeinsam, daß ein aufmerksamer Gegner weiß, daß es etwas gibt, das seine Sensoren stört. Tarnvorrichtungen im engeren Sinne jedoch stören nicht nur die Wahrnehmung des Feindes, sie vermeiden auch das Aufkommen jeden Verdachtes, daß da etwas sein könnte (bis es zu spät ist).
Wie jedoch funktionieren Tarnvorrichtungen? Um diese Frage zu beantworten muß man sich die Arbeitsweise ihrer "Gegenspieler", der Ortungsanlagen ansehen. Man unterscheidet zwischen zwei Arten der Ortung: Passiv und Aktiv.
Passive Ortung ist praktisch sich still zu verhalten (also nichts zu tun) und darauf warten, daß von außen ein Impuls kommt. Diese Impulse werden als Emission bezeichnet. Ein Lichtstrahl, der von einer Oberfläche reflektiert wird und ins Auge gelangt oder ein Ton, der das Ohr trifft fällt in diese Kategorie.
Aktive Ortung bedeutet etwas zu tun, was einem Aufschluß über seine Umgebung gibt. Normalerweise handelt es sich um die Abgabe eines Signals in der Hoffnung, daß es von etwas reflektiert wird. Eines der berühmtesten Beispiele im Tierreich ist das Ausstoßen von Schalwellen bei Fledermäusen oder Walen. Das Problem damit ist, daß man damit auch zu erkennen gibt, daß man da ist, also seine eigene Tarnung gefährdet (was vor allem den Walen oft zum Verhängnis wurde).
Ortung kann also auf Schall basieren (wenn auch nicht im Weltall), auch dem Einströmen von Licht (LIDAR), elektromagnetischen Wellen (RADAR) und - in der ScienceFiction - Gravitationsdetektoren, Subraum, Hyperwellen usw.
Eine Tarnvorrichtung muß nun einige - oder alle - dieser Ortungsmöglichkeiten negieren.
Dazu gibt es verschiedene Ansätze mit ebenso verschiedenen Wirkungsgraden:
-Bauweise der Schiffe,
-verwendete Materialen,
-technische Tricks bzw. Energiefeld-Effekte.
Die Bauweise eines Schiffes kann dazu beitragen die Emissionen mit denen es geortet werden kann zu minumieren und eingehende Impulse nicht zu ihrem Ursprungsort zurück zu reflektieren. Dies scheint zumindest bei den TIEs der Fall zu sein und auch Designs wie der Jedi-Interceptor oder - bei Großkampfschiffen - die Sternzerstörer sind aufgrund ihrer Form zumindest von einigen Seiten aus "stealthy". Bei den Sternzerstörern wird dieser Effekt natürlich aufgrund ihrer Größe relativiert, wenn man jedoch die Größe des Weltalls und die Geschwindigkeiten und das Beschleunigungs-Vermögen dieser Giganten berücksichtigt, dann kann im Gefecht wirklich jede Sekunde die man den Gegner vorher bemerkt oder in der man sich an ihn anschleichen kann über Leben und Tod entscheiden.
Ich möchte an dieser Stelle auf "Das Imperium schlägt zurück" hinweisen, in der Darth Vader's ursprünglicher Plan den Rebellen-Stützpunkt anzugreifen offenbar dadurch vereitelt wurde, daß die Imperiale Flotte offenbar zu NAHE am Planeten aus dem Hyperraum kam. Offenbar beabsichtigten die Imperialen unbemerkt von den Rebellen aus dem Hyperraum zu kommen und den - da sie nicht bemerkt wurden - ungeschützten Planeten aus der Ferne zu beschießen (siehe dazu das Essay über Turbolaser).
Verwendete Materialen:
Wie schon erklärt basiert aktive Ortung darauf, daß etwas zum Ausgangspunkt zurückreflektiert wird. Dieser Effekt kann jedoch negiert werden, wenn ein Objekt aus Materialen besteht, die die ausgesandte Emission nicht reflektieren sondern absorbieren. Wer sich an seine Farbenlehre aus der Schule erinnert, der wird wissen, daß ein Objekt deshalb schwarz auf uns wirkt, weil alles für uns sichtbare Licht "geschluckt" wird.
Beispiele in StarWars hierfür dürften die schwarzen Abstrahlflächen der TIEs sein, aber auch Tarnpanzerungen, wie sie der Supersternzerstörer Nighthammer in Darksaber oder der Sternzerstörer "Singularity" eines Agenten des Imperators mit der Bezeichnung "Blackhole" hatten. Zumindest in Blackholes Fall scheint die Tarnpanzerung auf der Beimischung von Stygiumkristallen zu beruhen, was die Frage aufwirft ob es sich bei der äußeren Schicht der betroffenen Schiffshülle überhaupt um eine Legierung handelt oder nicht um eine Art von Keramik oder Kunststoff und welche Auswirkung dies auf den Schutz des Schiffes im Gefecht hat.
Ein anderer Ansatz wird von der Imperialen Flotte laut dem Roman "Das Sklavenschiff" verwendet. Dort heißt es auf Seite 120:
"Optic-filterable transparisteel hadn't been developed for observation purposes, but for armour plating of heavy destroyers and cruisers in the Imperial Navy, as well as tactical camouflage. The light transmitted through it could actually be routed, through interior "bucket-brigade" datalinks, from one side of the ship to another, effectively passing on the visual perceptions to an outside observer. A crude form of simulated invisibility, but with one important strategic advantage. The nano-tech datalinks could also be programmed to filter out any specific visual data, such as the presence of other navy ships ... "
Übersetzt:
"Optisch-filternder Tranparistahl war nicht für Beobachtungszwecke entwickelt worden, sondern für Panzerplatten von schweren Zerstörern und Kreuzern in der Imperialen Navy und auch als taktische Tarnung. Licht, das es (den Transparistahl) passierte konnte nämlich durch interne "Eimer-Brigade"-Datenverbindungen von einer Seite des Schiffes auf die andere umgeleitet werden und damit im Grunde die visuelle Wahrnehmung eines außenstehenden Beobachters umgehen. Die auf nano-tech basierenden Verbindungen konnten auch so programmiert werden, daß bestimmte visuelle Daten ausgeblendet wurden, wie zum Beispiel die Anwesenheit von anderen Schiffen ... ."
Dieser Text verrät uns einige Dinge:
Für bestimmte Schiffe in der Imperialen Navy existiert eine bestimmte Panzerung, die als Tarnung verwendet werden kann. Es wird von "schweren Zerstörern" und Kreuzern gesprochen. Dabei kann es sich um Schiffe handeln, die bisher nicht klassifiziert wurden, die aber möglicherweise schon in den Comics gezeigt wurden. Eine angenehme Überraschung ist, daß die Kreuzer korrekt über den Zerstörern stehen. Schiffe, die über diese Art von Tarnung verfügen sind bisher nirgendwo aufgetaucht. Entweder sind sie sehr selten (da teuer) oder wurden in Schlachten zerstört, die vielleicht einmal erwähnt, aber nie beschrieben wurden.
Es handelt sich um eine rein optische Tarnung, die darauf basiert, daß eintreffendes Licht nicht reflektiert, sondern aufgenommen und durch die oben erwähnten Nano-Leitungen auf der anderen Seite des Schiffes wieder abgegeben wird. Es handelt sich also um so etwas wie eine Überbrückung von Licht, die außerdem dazu verwendet werden kann Dinge auszublenden. Stellt euch vor ein solches Schiff wird von rechts von einem Feind angepeilt. Dieser Feind kann das Schiff nicht sehen, da das Licht welches von ihm ausgehen soll nicht reflektiert wird. Stellt euch außerdem vor auf der linken Seite wird dieses Schiff von einem anderen Schiff eskortiert. Diese Schiff müßte für den Feind auf der rechten Seite sichtbar sein, da das Licht ja nur durchgeleitet wird. Dies ist jedoch nicht der Fall, da das Bild der Eskorte herausgefiltert werden kann.
In Verbindung mit Störsendern, die einen potentiellen Feind zwingen sich auf seine Augen zu verlassen dürfte eine solche Tarnung sehr effektiv sein. Wie schon erwähnt wurden bisher keine solchen Schiffe im aktiven Einsatz beobachtet, was auf eine gewisse Seltenheit schließen läßt. Liegt es daran, daß die Panzerung vergleichsweise teuer ist oder ist das System mit anderen Nachteilen verbunden?
Kommen wir nun zu den Tarnfeldern:
In der Geschichte der GFFA sind zur Zeit der Filme (PT und OT) wenigstens drei Beispiele für Tarnvorrichtungen bekannt, die auf Kraftfeldern beruhen. Es ist unwahrscheinlich, daß sich in der gesamten 25.000jährigen Geschichte der Republik und ihrer jeweiligen Feinde niemand früher um ein solches Gerät bemüht hat. Bis vor kurzem galt ja auch die Interdictor-Technologie mehr oder weniger als Entdeckung der Imperialen Ära bis mit der Veröffentlichung der KOTOR-Spiele diese Technologie mindestens 4.000 Jahre alt ist. Es kann daher nicht ausgeschlossen werden, daß wir in früheren Epochen der GFFA-Geschichte früher oder später ebenfalls auf Tarnvorrichtungen stoßen und "neue" Geräte einfach als Antwort auf verbesserte Ortungssysteme entwickelt wurden. Dieser Ansatz wäre eine viel bessere Erklärung, als irgendwelche Behauptungen über die Erschöpfung irgendwelcher Rohstoff-Vorkommen kritischer Elemente. Es ist sehr bedauerlich, daß StarWars nicht von dem "seltenes, wichtiges Element, daß nur an einem Ort vorkommt"-Brainbug verschont wurde.
Die "älteste" Version einer Tarnvorrichtung zur Zeit der Filme benutze ein Mineral namens Stygium. Darth Maul's Sith-Infiltrator "Scimitar" verfügte über eine Tarnvorrichtung, die auf diesem Material basierte. Einige Quellen behaupten, daß der Sith-Infiltrator das erste Schiff ist, welches über eine solche Vorrichtung verfügt. Diese Behauptung ist ziemlich fragwürdig. Zum einen fragt Qui-Gonn Jinn im Roman zu TPM ob die königliche Yacht über eine Tarnvorrichtung verfügt. Abgesehen von der Frage, wie es kommt, daß Jinn mit so einer Technologie vertraut ist, wenn doch die Sith sie als erste und nur seit kurzer Zeit benutzen muß man sich doch wundern, wie der Jedi-Meister dazu kommt so ein Gerät auf einem Hinterwäldner-Planeten zu erwarten. Entweder bezieht sich Jinn auf ein älteres Modell von Tarnvorrichtung oder diese Geräte sind zur Zeit der PT doch weiter verbreitet, als das EU bereit ist zuzugeben. Im Roman "Darth Maul: Jäger im Schatten" erfahren wir, daß das Schiff der Handelsföderation "Profiteur", welches uns in TPM als Kontroll-Schiff für die Droiden-Armee wiederbegegnet ebenfalls über eine Tarnvorrichtung verfügt. Desweiteren scheint die Stygium-Tarnung nicht perfekt zu sein, im E-Book "Darth Maul: Saboteuer" wird der Sith-Lord offenbar trotz aktivierter Tarnvorrichtung geortet.
Ein weiteres Merkmal dieses Gerätes war, daß die Sensoren immer noch in der Lage waren, die Umgebung warzunehmen, was bei dem von Großadmiral Thrawn benutzen Apparat nicht der Fall war.
Laut EU konnte man Stygium-Mineral nur auf einem einzigen Planeten - Aeten II - finden und als die Minen zur Zeit der Klon-Kriege erschöpft waren, war dies auch das Ende der Stygium-Tarnvorrichtung.
Mit dieser Behauptung sind einige Probleme verbunden:
1) Wie schon erwähnt ist es eine dumme Idee, die immer wieder in der SciFi auftaucht, daß bestimme natürliche Stoffe nur an einem einzigen Platz im Universum gefunden werden können. Bei aller Liebe, das Universum funktioniert nicht auf diese Weise.
2) Oben erwähnt haben wir einen Sternzerstörer, dessen äußere Hülle mit einem auf Stygium basierenden Polymer überzogen ist. Nicht nur, daß zu Zeiten des Imperiums noch genug von dem Zeug übrig ist um damit einen Sternzerstörer zu verkleiden, nein, der Überzug wird auch noch über die Rüstungen der persönlichen Sturmtruppen von "Blackhole" gegossen (diese sieht man zuletzt übrigens in CrimsonEmpire als Truppen von Carnor Jax und das ist 7 Jahre nach Endor). Desweiteren besteht die Möglichkeit - auch wenn ich keinen Hinweis darauf gefunden habe - daß die schwarzen Rüstungen der Imperialen Commando-Soldaten auch diesen Stygium-Überzug haben.
Ein weiteres Beispiel für Tarnvorrichtungen ist der TIE-Phantom.
Diese Tarnvorrichtung, die klein genug war um von einem Jäger benutzt zu werden - vergleiche dies mit Captain Needa's Kommentar über die Größe des "MilleniumFalcon" - machte den Jäger unsichtbar für Sensoren und das menschliche Auge. Das Gerät basierte auf einem Erz namens Oridium. Der Energie-Bedarf dieser miniaturisierten Tarnvorrichtung war jedoch immer noch zu groß für den TIE-Phantom um dem Jäger zu erlauben in getarntem Zustand zu feuern. Es dürfte interessant sein zu sehen, wie ein größere Jäger, wie ein Cygnus-Spaceworks Missile-Boat oder ein Skipray-Kanonen-Boot mit einer solchen Vorrichtung zurechtkommt.
Wie bei der Stygium-Tarnvorrichtung dürfte man bei diesem Gerät noch mit den eigenen Sensoren die Umgebung wahrnehmen können, was im Umkehrschluß auch einem Gegner die Möglichkeit geben sollte den TIE-Phantom zu orten, so seine Sensoren gut genug sind.
Kommen wir nun zur bekanntesten Version einer Tarnvorrichtung. Und schon wieder bekommen wir es mit einem exotischen Element zu tun: Hibridium. Tätätätätäää, so eine Überraschung.
Diese Apparatur wird zum erstenmal in Timothy Zahn's Thrawn-Trilogie erwähnt. Zu ihren Eigenschafter gehört, daß sie sehr teuer ist und jede Form von Sensoren blockiert. Desweiteren ist ein getarntes Schiff in der Lage zu feuern, Schilde aufzubauen oder durch den Hyperraum zu reisen, während jedoch Kommunikation und - wie schon gesagt - Sensoren blockiert werden. Ein getarntes Schiff kann nicht nur nicht von einem Gegner entdeckt werden, nein es kann auch nicht wahrnehmen, was um es herum vorgeht. Der Tarneffekt wirkt also in beide Richtungen, wodurch zwar die Probleme gelöst wurden, die durch eine Tarnvorrichtung gelöst werden sollten, aber als Anwender bekam man es gleich mit ein Paar neuen zu tun. Trotzdem war ein Genie wie Thrawn in der Lage die Tarnvorrichtung nutzbringend einzusetzen:
Einmal nutze er sie um eine Streitmacht von 40 TIEs und 50 Minenmaulwürfen in eine feindliche Schiffswerft zu schmuggeln, dann benutze er getarnte Asteroiden um Coruscant zu belagern und dann schmuggelte er getarnte Schiffe unterhalb planetare Schilde um den Eindruck zu erwecken, daß Imperium verfüge über eine Superwaffe, die Schilde durchdringen könne. Für diese letztere Anwendung benötigte er jedoch die Hilfe eines Jedi-Meisters, der das Feuer der getarnten Schiffe mit Thrawn's Sternzerstörer koordinierte.
Imperator Palpatine's persönliches Shuttle verfügt über eine Tarnvorrichtung dieses Typs (siehe wieder Needa's Kommentar), aber da es sich bei Palpatine um einen Sith-Lord handelt dürfte es hier mit Sensoren-Blindheit keine Probleme geben.
Berücksichtigt man insbesondere Palpatine's in der DarkEmpire-Reihe bekannt gewordenen Pläne von der Wiedereinführung des Sith-Imperiums und der Ersetzung der politischen und militärischen Führer des Imperiums durch Machtnutzer ist es eine interessante Spekulation ob diese Version einer Tarnvorrichtung früher oder später auf Imperialen Schiffen eine weitere Verbreitung gefunden hätte.
Damit hätten wir die drei Tarnfeld-Technologien zur Zeit des Imperiums behandelt. Es wäre interessant zu erfahren, ob es sich um verschiedene Technologien handelt oder um Weiterentwicklungen ein und derselben Technologie und ob die Schlüsselmaterialen Stygium, Oridium und Hybridium nicht verschiedene Namen für ein und dasselbe Material sind und ob die jeweiligen Fortschritte auf diesen Materialen basieren oder andere Ursachen haben.
hier hat Fteik mal wieder einen neuen geilen artikel über SW technik geschrieben.
viel spass dabei
SW-Kriegsschiffe: Tarnvorrichtungen
"Unmöglich. Kein Schiff dieser Größe hat eine Tarnvorrichtung!"
Dieser Satz in "Das Imperium schlägt zurück", ausgesprochen von Captain Needa an Bord des Imperialen Sternzerstörers "Rächer" bestätigt die Existenz von Tarnvorrichtungen in StarWars. Desweiteren erfahren wir, daß ein Schiff von der Größe eines Frachters wie der MilleniumFalcon zu klein ist um über ein solches Gerät zu verfügen, jedenfalls soweit es Tarnvorrichtungen betrifft mit denen Captain Needa vertraut ist.
Im weiteren Sinne kann als Tarnvorrichtung bzw. Ortungsschutz alles beschrieben werden, was einen der Wahrnehmung eines potentiellen Gegners entzieht. Dies können metallhaltige Bäume sein (Myrrkr), Tarnnetze, Rauchgranaten, Störsender (ROTJ) usw.. All diese Beispiele haben jedoch gemeinsam, daß ein aufmerksamer Gegner weiß, daß es etwas gibt, das seine Sensoren stört. Tarnvorrichtungen im engeren Sinne jedoch stören nicht nur die Wahrnehmung des Feindes, sie vermeiden auch das Aufkommen jeden Verdachtes, daß da etwas sein könnte (bis es zu spät ist).
Wie jedoch funktionieren Tarnvorrichtungen? Um diese Frage zu beantworten muß man sich die Arbeitsweise ihrer "Gegenspieler", der Ortungsanlagen ansehen. Man unterscheidet zwischen zwei Arten der Ortung: Passiv und Aktiv.
Passive Ortung ist praktisch sich still zu verhalten (also nichts zu tun) und darauf warten, daß von außen ein Impuls kommt. Diese Impulse werden als Emission bezeichnet. Ein Lichtstrahl, der von einer Oberfläche reflektiert wird und ins Auge gelangt oder ein Ton, der das Ohr trifft fällt in diese Kategorie.
Aktive Ortung bedeutet etwas zu tun, was einem Aufschluß über seine Umgebung gibt. Normalerweise handelt es sich um die Abgabe eines Signals in der Hoffnung, daß es von etwas reflektiert wird. Eines der berühmtesten Beispiele im Tierreich ist das Ausstoßen von Schalwellen bei Fledermäusen oder Walen. Das Problem damit ist, daß man damit auch zu erkennen gibt, daß man da ist, also seine eigene Tarnung gefährdet (was vor allem den Walen oft zum Verhängnis wurde).
Ortung kann also auf Schall basieren (wenn auch nicht im Weltall), auch dem Einströmen von Licht (LIDAR), elektromagnetischen Wellen (RADAR) und - in der ScienceFiction - Gravitationsdetektoren, Subraum, Hyperwellen usw.
Eine Tarnvorrichtung muß nun einige - oder alle - dieser Ortungsmöglichkeiten negieren.
Dazu gibt es verschiedene Ansätze mit ebenso verschiedenen Wirkungsgraden:
-Bauweise der Schiffe,
-verwendete Materialen,
-technische Tricks bzw. Energiefeld-Effekte.
Die Bauweise eines Schiffes kann dazu beitragen die Emissionen mit denen es geortet werden kann zu minumieren und eingehende Impulse nicht zu ihrem Ursprungsort zurück zu reflektieren. Dies scheint zumindest bei den TIEs der Fall zu sein und auch Designs wie der Jedi-Interceptor oder - bei Großkampfschiffen - die Sternzerstörer sind aufgrund ihrer Form zumindest von einigen Seiten aus "stealthy". Bei den Sternzerstörern wird dieser Effekt natürlich aufgrund ihrer Größe relativiert, wenn man jedoch die Größe des Weltalls und die Geschwindigkeiten und das Beschleunigungs-Vermögen dieser Giganten berücksichtigt, dann kann im Gefecht wirklich jede Sekunde die man den Gegner vorher bemerkt oder in der man sich an ihn anschleichen kann über Leben und Tod entscheiden.
Ich möchte an dieser Stelle auf "Das Imperium schlägt zurück" hinweisen, in der Darth Vader's ursprünglicher Plan den Rebellen-Stützpunkt anzugreifen offenbar dadurch vereitelt wurde, daß die Imperiale Flotte offenbar zu NAHE am Planeten aus dem Hyperraum kam. Offenbar beabsichtigten die Imperialen unbemerkt von den Rebellen aus dem Hyperraum zu kommen und den - da sie nicht bemerkt wurden - ungeschützten Planeten aus der Ferne zu beschießen (siehe dazu das Essay über Turbolaser).
Verwendete Materialen:
Wie schon erklärt basiert aktive Ortung darauf, daß etwas zum Ausgangspunkt zurückreflektiert wird. Dieser Effekt kann jedoch negiert werden, wenn ein Objekt aus Materialen besteht, die die ausgesandte Emission nicht reflektieren sondern absorbieren. Wer sich an seine Farbenlehre aus der Schule erinnert, der wird wissen, daß ein Objekt deshalb schwarz auf uns wirkt, weil alles für uns sichtbare Licht "geschluckt" wird.
Beispiele in StarWars hierfür dürften die schwarzen Abstrahlflächen der TIEs sein, aber auch Tarnpanzerungen, wie sie der Supersternzerstörer Nighthammer in Darksaber oder der Sternzerstörer "Singularity" eines Agenten des Imperators mit der Bezeichnung "Blackhole" hatten. Zumindest in Blackholes Fall scheint die Tarnpanzerung auf der Beimischung von Stygiumkristallen zu beruhen, was die Frage aufwirft ob es sich bei der äußeren Schicht der betroffenen Schiffshülle überhaupt um eine Legierung handelt oder nicht um eine Art von Keramik oder Kunststoff und welche Auswirkung dies auf den Schutz des Schiffes im Gefecht hat.
Ein anderer Ansatz wird von der Imperialen Flotte laut dem Roman "Das Sklavenschiff" verwendet. Dort heißt es auf Seite 120:
"Optic-filterable transparisteel hadn't been developed for observation purposes, but for armour plating of heavy destroyers and cruisers in the Imperial Navy, as well as tactical camouflage. The light transmitted through it could actually be routed, through interior "bucket-brigade" datalinks, from one side of the ship to another, effectively passing on the visual perceptions to an outside observer. A crude form of simulated invisibility, but with one important strategic advantage. The nano-tech datalinks could also be programmed to filter out any specific visual data, such as the presence of other navy ships ... "
Übersetzt:
"Optisch-filternder Tranparistahl war nicht für Beobachtungszwecke entwickelt worden, sondern für Panzerplatten von schweren Zerstörern und Kreuzern in der Imperialen Navy und auch als taktische Tarnung. Licht, das es (den Transparistahl) passierte konnte nämlich durch interne "Eimer-Brigade"-Datenverbindungen von einer Seite des Schiffes auf die andere umgeleitet werden und damit im Grunde die visuelle Wahrnehmung eines außenstehenden Beobachters umgehen. Die auf nano-tech basierenden Verbindungen konnten auch so programmiert werden, daß bestimmte visuelle Daten ausgeblendet wurden, wie zum Beispiel die Anwesenheit von anderen Schiffen ... ."
Dieser Text verrät uns einige Dinge:
Für bestimmte Schiffe in der Imperialen Navy existiert eine bestimmte Panzerung, die als Tarnung verwendet werden kann. Es wird von "schweren Zerstörern" und Kreuzern gesprochen. Dabei kann es sich um Schiffe handeln, die bisher nicht klassifiziert wurden, die aber möglicherweise schon in den Comics gezeigt wurden. Eine angenehme Überraschung ist, daß die Kreuzer korrekt über den Zerstörern stehen. Schiffe, die über diese Art von Tarnung verfügen sind bisher nirgendwo aufgetaucht. Entweder sind sie sehr selten (da teuer) oder wurden in Schlachten zerstört, die vielleicht einmal erwähnt, aber nie beschrieben wurden.
Es handelt sich um eine rein optische Tarnung, die darauf basiert, daß eintreffendes Licht nicht reflektiert, sondern aufgenommen und durch die oben erwähnten Nano-Leitungen auf der anderen Seite des Schiffes wieder abgegeben wird. Es handelt sich also um so etwas wie eine Überbrückung von Licht, die außerdem dazu verwendet werden kann Dinge auszublenden. Stellt euch vor ein solches Schiff wird von rechts von einem Feind angepeilt. Dieser Feind kann das Schiff nicht sehen, da das Licht welches von ihm ausgehen soll nicht reflektiert wird. Stellt euch außerdem vor auf der linken Seite wird dieses Schiff von einem anderen Schiff eskortiert. Diese Schiff müßte für den Feind auf der rechten Seite sichtbar sein, da das Licht ja nur durchgeleitet wird. Dies ist jedoch nicht der Fall, da das Bild der Eskorte herausgefiltert werden kann.
In Verbindung mit Störsendern, die einen potentiellen Feind zwingen sich auf seine Augen zu verlassen dürfte eine solche Tarnung sehr effektiv sein. Wie schon erwähnt wurden bisher keine solchen Schiffe im aktiven Einsatz beobachtet, was auf eine gewisse Seltenheit schließen läßt. Liegt es daran, daß die Panzerung vergleichsweise teuer ist oder ist das System mit anderen Nachteilen verbunden?
Kommen wir nun zu den Tarnfeldern:
In der Geschichte der GFFA sind zur Zeit der Filme (PT und OT) wenigstens drei Beispiele für Tarnvorrichtungen bekannt, die auf Kraftfeldern beruhen. Es ist unwahrscheinlich, daß sich in der gesamten 25.000jährigen Geschichte der Republik und ihrer jeweiligen Feinde niemand früher um ein solches Gerät bemüht hat. Bis vor kurzem galt ja auch die Interdictor-Technologie mehr oder weniger als Entdeckung der Imperialen Ära bis mit der Veröffentlichung der KOTOR-Spiele diese Technologie mindestens 4.000 Jahre alt ist. Es kann daher nicht ausgeschlossen werden, daß wir in früheren Epochen der GFFA-Geschichte früher oder später ebenfalls auf Tarnvorrichtungen stoßen und "neue" Geräte einfach als Antwort auf verbesserte Ortungssysteme entwickelt wurden. Dieser Ansatz wäre eine viel bessere Erklärung, als irgendwelche Behauptungen über die Erschöpfung irgendwelcher Rohstoff-Vorkommen kritischer Elemente. Es ist sehr bedauerlich, daß StarWars nicht von dem "seltenes, wichtiges Element, daß nur an einem Ort vorkommt"-Brainbug verschont wurde.
Die "älteste" Version einer Tarnvorrichtung zur Zeit der Filme benutze ein Mineral namens Stygium. Darth Maul's Sith-Infiltrator "Scimitar" verfügte über eine Tarnvorrichtung, die auf diesem Material basierte. Einige Quellen behaupten, daß der Sith-Infiltrator das erste Schiff ist, welches über eine solche Vorrichtung verfügt. Diese Behauptung ist ziemlich fragwürdig. Zum einen fragt Qui-Gonn Jinn im Roman zu TPM ob die königliche Yacht über eine Tarnvorrichtung verfügt. Abgesehen von der Frage, wie es kommt, daß Jinn mit so einer Technologie vertraut ist, wenn doch die Sith sie als erste und nur seit kurzer Zeit benutzen muß man sich doch wundern, wie der Jedi-Meister dazu kommt so ein Gerät auf einem Hinterwäldner-Planeten zu erwarten. Entweder bezieht sich Jinn auf ein älteres Modell von Tarnvorrichtung oder diese Geräte sind zur Zeit der PT doch weiter verbreitet, als das EU bereit ist zuzugeben. Im Roman "Darth Maul: Jäger im Schatten" erfahren wir, daß das Schiff der Handelsföderation "Profiteur", welches uns in TPM als Kontroll-Schiff für die Droiden-Armee wiederbegegnet ebenfalls über eine Tarnvorrichtung verfügt. Desweiteren scheint die Stygium-Tarnung nicht perfekt zu sein, im E-Book "Darth Maul: Saboteuer" wird der Sith-Lord offenbar trotz aktivierter Tarnvorrichtung geortet.
Ein weiteres Merkmal dieses Gerätes war, daß die Sensoren immer noch in der Lage waren, die Umgebung warzunehmen, was bei dem von Großadmiral Thrawn benutzen Apparat nicht der Fall war.
Laut EU konnte man Stygium-Mineral nur auf einem einzigen Planeten - Aeten II - finden und als die Minen zur Zeit der Klon-Kriege erschöpft waren, war dies auch das Ende der Stygium-Tarnvorrichtung.
Mit dieser Behauptung sind einige Probleme verbunden:
1) Wie schon erwähnt ist es eine dumme Idee, die immer wieder in der SciFi auftaucht, daß bestimme natürliche Stoffe nur an einem einzigen Platz im Universum gefunden werden können. Bei aller Liebe, das Universum funktioniert nicht auf diese Weise.
2) Oben erwähnt haben wir einen Sternzerstörer, dessen äußere Hülle mit einem auf Stygium basierenden Polymer überzogen ist. Nicht nur, daß zu Zeiten des Imperiums noch genug von dem Zeug übrig ist um damit einen Sternzerstörer zu verkleiden, nein, der Überzug wird auch noch über die Rüstungen der persönlichen Sturmtruppen von "Blackhole" gegossen (diese sieht man zuletzt übrigens in CrimsonEmpire als Truppen von Carnor Jax und das ist 7 Jahre nach Endor). Desweiteren besteht die Möglichkeit - auch wenn ich keinen Hinweis darauf gefunden habe - daß die schwarzen Rüstungen der Imperialen Commando-Soldaten auch diesen Stygium-Überzug haben.
Ein weiteres Beispiel für Tarnvorrichtungen ist der TIE-Phantom.
Diese Tarnvorrichtung, die klein genug war um von einem Jäger benutzt zu werden - vergleiche dies mit Captain Needa's Kommentar über die Größe des "MilleniumFalcon" - machte den Jäger unsichtbar für Sensoren und das menschliche Auge. Das Gerät basierte auf einem Erz namens Oridium. Der Energie-Bedarf dieser miniaturisierten Tarnvorrichtung war jedoch immer noch zu groß für den TIE-Phantom um dem Jäger zu erlauben in getarntem Zustand zu feuern. Es dürfte interessant sein zu sehen, wie ein größere Jäger, wie ein Cygnus-Spaceworks Missile-Boat oder ein Skipray-Kanonen-Boot mit einer solchen Vorrichtung zurechtkommt.
Wie bei der Stygium-Tarnvorrichtung dürfte man bei diesem Gerät noch mit den eigenen Sensoren die Umgebung wahrnehmen können, was im Umkehrschluß auch einem Gegner die Möglichkeit geben sollte den TIE-Phantom zu orten, so seine Sensoren gut genug sind.
Kommen wir nun zur bekanntesten Version einer Tarnvorrichtung. Und schon wieder bekommen wir es mit einem exotischen Element zu tun: Hibridium. Tätätätätäää, so eine Überraschung.
Diese Apparatur wird zum erstenmal in Timothy Zahn's Thrawn-Trilogie erwähnt. Zu ihren Eigenschafter gehört, daß sie sehr teuer ist und jede Form von Sensoren blockiert. Desweiteren ist ein getarntes Schiff in der Lage zu feuern, Schilde aufzubauen oder durch den Hyperraum zu reisen, während jedoch Kommunikation und - wie schon gesagt - Sensoren blockiert werden. Ein getarntes Schiff kann nicht nur nicht von einem Gegner entdeckt werden, nein es kann auch nicht wahrnehmen, was um es herum vorgeht. Der Tarneffekt wirkt also in beide Richtungen, wodurch zwar die Probleme gelöst wurden, die durch eine Tarnvorrichtung gelöst werden sollten, aber als Anwender bekam man es gleich mit ein Paar neuen zu tun. Trotzdem war ein Genie wie Thrawn in der Lage die Tarnvorrichtung nutzbringend einzusetzen:
Einmal nutze er sie um eine Streitmacht von 40 TIEs und 50 Minenmaulwürfen in eine feindliche Schiffswerft zu schmuggeln, dann benutze er getarnte Asteroiden um Coruscant zu belagern und dann schmuggelte er getarnte Schiffe unterhalb planetare Schilde um den Eindruck zu erwecken, daß Imperium verfüge über eine Superwaffe, die Schilde durchdringen könne. Für diese letztere Anwendung benötigte er jedoch die Hilfe eines Jedi-Meisters, der das Feuer der getarnten Schiffe mit Thrawn's Sternzerstörer koordinierte.
Imperator Palpatine's persönliches Shuttle verfügt über eine Tarnvorrichtung dieses Typs (siehe wieder Needa's Kommentar), aber da es sich bei Palpatine um einen Sith-Lord handelt dürfte es hier mit Sensoren-Blindheit keine Probleme geben.
Berücksichtigt man insbesondere Palpatine's in der DarkEmpire-Reihe bekannt gewordenen Pläne von der Wiedereinführung des Sith-Imperiums und der Ersetzung der politischen und militärischen Führer des Imperiums durch Machtnutzer ist es eine interessante Spekulation ob diese Version einer Tarnvorrichtung früher oder später auf Imperialen Schiffen eine weitere Verbreitung gefunden hätte.
Damit hätten wir die drei Tarnfeld-Technologien zur Zeit des Imperiums behandelt. Es wäre interessant zu erfahren, ob es sich um verschiedene Technologien handelt oder um Weiterentwicklungen ein und derselben Technologie und ob die Schlüsselmaterialen Stygium, Oridium und Hybridium nicht verschiedene Namen für ein und dasselbe Material sind und ob die jeweiligen Fortschritte auf diesen Materialen basieren oder andere Ursachen haben.
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