So endlich hat FTeik sich wieder bemüht das neuste von der Technik zusammenzutragen und hier vorzustellen.
viel Spass
Geforce
Das Schreibens dieses dritten Teils meiner Essay-Reihe über die Kriegsschiff-Technologie hat etwas länger gedauert und wird auch bis zum Abschluß noch etwas länger dauern.
Erstens weil es ein ziemlich komplexes Thema ist und zweites weil es für mich ein Leben außerhalb von SW gibt, welches Vorrang hat. Mir in den Ohren zu liegen und PMs zu schicken wird daran nichts ändern, höchstens zur Abkühlung meiner sonst wohlwollenden Einstellung führen
Der Einfachheit halber habe ich diesen Teil nochmals unterteilt. Teil A befaßt sich mit Elektronischer Kriegsführung, Teil B mit Tarntechnologie und Teil C wird sich dann mit Panzerung und Schilden befassen.
Feedback und Kritik ist wie immer willkommen und erwünscht, also: Viel Spaß.
Kriegsschiffe Teil 3 - Verteidigungssysteme
In Teil 2 dieser Essay-Reihe haben wir uns mit den Waffen-Systemen in StarWars auseinandergesetzt, in erster Linie mit Turbolasern, welche das Hauptwaffen-System im Kampf von Großkampfschiffen gegeneinander darstellen. Dabei wurde festgestellt, daß es sich um verdammt MÄCHTIGE Waffen handelt, Waffen, die große Asteroiden nicht nur in Stücke sprengen, sondern vollständig vaporisieren können, Waffen, die innerhalb kürzester Zeit ganze Welten in Schutt und Asche legen können (und zwar wirklich ganze Welten, was bedeutet: Atmosphäre weg, Ozeane weg, Gebirge weg, die ganze Oberfläche einige Kilomter tief eingeschmolzen um Tiefbunker-Anlagen und Erzminen zu zerstören).
Die Frage, die sich hier stellt ist: WIE verteidigt man sich gegen solche Feuerkraft?
Dieses Essay widmet sich den gängigen Verteidigungssystemen, die in StarWars Verwendung finden.
Arten in der modernen Kriegsführung jemanden anzugreifen gibt es viele, also sollte es nicht überraschen, wenn es ebensoviele Verteidigungssysteme gibt. Die Technologie diktiert dabei, was möglich ist und was nicht. Technischer Fortschritt kann für die Waffen- und Verteidigungstechnik ganz neue Möglichkeiten bereitstellen und alte Methoden verschwinden lassen. In der StarWars-Galaxies der Klon- und des Galaktischen Bürgerkriegs lassen sich Verteidigungssysteme in folgende Kategorien unterteilen: Elektronische Kriegsführung, Punkt-Verteidigung, Panzerung, Schilde und Tarnfelder. Die ersten beiden Bereiche kann man als Aktive Verteidigung bezeichnen, die letzten drei sind eher Passiv orientiert (auch wenn Personen wie Groß Admiral Thrawn durchaus offensive Möglichkeiten für den Einsatz von Tarnfeldern entwickelt haben).
Beginnen wir also mit der Elektronischen Kriegsführung:
Unter Elektronischer Kriegführung versteht man:
- die Störung der Kommunikation des Feindes (zum Beispiel die Unterbrechung der Kommunikation von Naboo mit Coruscant in TPM),
- die Störung feindlicher Sensoren und Waffensysteme
und (in StarWars)
- die Störung feindlicher Bewegungs-Fähigkeit.
Es gibt natürlich auch andere Möglichkeiten, die hier genannten Probleme für den Gegner zu kreieren (z.B. Sabotage), aber das würde dann doch etwas über das Thema hinausgehen. Daher wird sich dieses Essay nicht mit der Zerstörung (NJO) oder Konzentrierung des Holo-Netzes (TarkinDoktrin) oder anderer Kommunikations-Relais (TLC) befassen, sondern nur mit den Möglichkeiten, die einem Kriegsschiff zur Verfügung stehen und die auf Gefechtsebene von Bedeutung sind.
Beispiele aus den Filmen für die Störung der Kommunikation sehen wir in TPM, wo durch die Handelsföderation die Kommunikation von Königin Amidala mit Senator Palpatine auf Coruscant unterbrochen wird und in ANH, wo die Tantive IV von der Devastator verfolgt und abgefangen wird (das Senden eines Notrufes durch die Imperialen nach Kaperung des Schiffes hätte keinen Sinn gemacht, wenn die Tantive IV vorher schon in der Lage gewesen wäre auf ihre Notlage aufmerksam zu machen, in diesem Fall hätten die Imperialen eingestehen müssen für das Verschwinden des Schiffes verantwortlich zu sein. Außerdem galt es zu verhinden, daß die Pläne des Todessterns per Funk weiterübertragen werden).
Beide Fälle zeigen, daß einzelne Schiffe in der Lage sind die Kommunikation des Feindes zu unterbinden. Interessant wird es, wenn mehrere Schiffe auf beiden Seiten agieren. Dies ist zum Beispiel bei der Schlacht von Endor der Fall: Zwar werden die Sensoren der Rebellen gestört, so daß diese nicht erkennen, daß der Schutzschild um den Todesstern weiterhin intakt ist, aber Kommunikation ist weiterhin möglich.
Mit der Ausschaltung des Kommunikations-Schiffes, welches laut Roman größer als ein ISD sein muß und vor seiner eigenen Vernichtung einen MC-Kreuzer erledigte (wir wissen leider nicht was für eine Klasse von MC-Kreuzer), verschwinden auch die Störsignale. In dieser Schlacht wurden die Sensoren also nicht vom Todesstern oder von Endor aus gestört, sondern von einem Schiff aus (was einiges heißen will, wird doch die Existenz eines Schildes der einen großen Teil Endors und den gesamten Todesstern abdeckt überlagert).
Ähnlich verhält es sich mit der Schlacht von Yavin, wo imperiale Störsender sogar die Manövrierfähigkeit der X-Flügler beeinträchtigen. So heißt es in der Einsatzbesprechung:
Source: ANH novelization p.181
"Also, their field generators will probably create a lot of distortion, especially in and around the trench. I figure that maneuverability in that sector will be less than point three." This produced more murmurs and a few groans from the assembly."
zu Deutsch: "Ihre (die Imperialen) Feld-Generatoren werden wahrscheinlich eine Menge an Störungen produzieren, besonders innerhalb und um den Graben . Ich gehe davon aus, daß die Manövrierbarkeit in diesem Sektor bei weniger als Punkt Drei liegen wird."
und während des Kampfes selbst: "Source: ANH novelization p.194
"My scope's negative. I don't see anything."
"Pick up your visual scanning." Blue Leader directed. "With all this energy flying, they'll be on top of you before your scope can pick them up. Remember, they can jam every instrument on your ship except your eyes."
übersetzt:
"Mein Zielgerät zeigt nichts an. Ich sehe überhaupt nichts."
"Schaltet um auf Sichtgerät." befahl Führer Blau. "Mit all diesen Energie-Emissionen werden sie auf euch drauf sein, bevor eure Sensoren sie entdecken. Denkt daran, sie können jedes eurer Instrumente blockieren mit Ausnahme eurer Augen."
Das erste Zitat ist dahingehend interessant, daß offenbar nicht nur die Instrumente von Jägern dahingehend gestört werden, daß der Pilot nicht mehr sieht, wo er hinfliegt, sondern auch, daß die Bewegungsfähigkeiten des Jägers selbst eingeschränkt wird. Dies deutet auf Stör-Systeme hin, die ähnlich oder identisch zu Traktor-Strahlen und Interdictor-Technologie arbeiten.
Jedenfalls zeigen diese Umstände, warum in SW trotz Waffenreichweiten von hunderten, wenn nicht gar tausenden von Kilometern für Jäger-Waffen die Abschüsse von Jägern auf wenige hundert Metern beschränkt sind.
Eine mögliche Erklärung für die elektronische Kriegsführung in ROTJ wäre, daß die Störung der Kommunikation des Gegners auch die eigene Kommunikation unterbindet und deshalb unterbleibt. Die Tatsache, daß beide Systeme getrennt voneinander gestört werden können impliziert jedenfalls, daß Kommunikation und Sensoren unterschiedliche, aber bestimmte Bandbreiten für ihre Signale benutzen.
Eine weitere Erklärungsmöglichkeit wäre, daß es möglich ist Langstrecken-Kommunikation über Hyperwellen oder Subraum zu unterbinden (und in "Erben des Imperiums" lernen wir, daß Thrawn auch deshalb die Hilfe eines Jedi-Meisters benötigte um die Langstrecken-Kommunikation mit zweien seiner Kampfverbände Lichtjahre entfernt zu halten), Kurzstrecken-Kommunikation über Radio (obwohl Roger Allen-McBridge's Corellia-Trilogie andeutet, daß Radio in der GFFA seit Jahrtausenden nicht mehr benutzt wurde) oder Laser-Strahl jedoch nicht.
Erklärung Nr.3 wäre, daß es auf kurze Entfernungen möglich ist Signale so zu verstärken, daß die Effekte eines gegnerischen Störsenders überlagert werden. In diesem Fall sollten kleine Jäger und Bomber zwar in der Lage sein Nachrichten zu empfangen, aber nicht in der Lage selber zu senden.
Punktverteidigungs-Kanonen
Großkampfschiffe in SW müssen sich nicht nur mit ihresgleichen auseinandersetzen, sie müssen auch mit viel kleineren Jägern, Bombern und deren Torpedos fertig werden.
Zu diesem Zweck gibt es Punkt-Verteidigungskanonen. Im Gegensatz zu den schweren Turbolaser-Kanonen zeichnen sich diese Kanonen durch eine hohe Feuerrate aus wobei die einzelnen Schüsse jedoch nur (für SW-Verhältnisse) geringe Feuerkraft haben. Neben hoher Beweglichkeit kommen noch sehr gute Zielcomputer hinzu. Da Großkampfschiffe mehr Platz bieten als ein Jäger steht auch mehr Platz für Computer zur Verfügung, die die Schützen bei ihrer Arbeit unterstützen, was den Punktverteidigungs-Kanonen eine größere Reichweite und Genauigkeit geben sollte (und auch größere Variationen in der Feuerkraft erlaubt).
So schreibt AotCie Rißzeichnungen auf Seite 3: "Die Reichweite einer Waffe hängt außerdem von ihrer Zielgenauigkeit und dem Zeitraum ab, der benötigt wird um die Bewegungen eines entfernten Ziels zu erfassen und vorauszuberechnen. Zum Beispiel verfügt ein großes Kriegsschiff über leichte Punktverteidigungs-Kanonen mit schwächerer Leistung, dafür aber mit schnellerer Zielerfassung, während schwere Kanonen wirksam gegen langsame, entfernte, große Ziele sind."
Zahl und Feuerkraft dieser kleinen Kanonen kann extrem variieren.
So verfügt ein Kernschiff der Handelsföderation über 280 PVKs, wobei jeder Schuß eine vergleichbare maximale Leistung von 8 Kilotonnen TNT aufbringt (Jägerkanonen haben ein bis zwei Kilotonnen pro Schuß), während ein Truppentransporter der Acclamator-Klasse nur über 24 PVKs verfügt, von denen jede jedoch über 6 Megatonnen Feuerkraft verfügt. Jeder Schuß einer PVK eines Acclamators ist also 750mal stärker, als der Schuß einer PVK eines Handelsföderations-Kernschiffs.
Diese Diskrepanz mag verwundern, ist aber nicht überraschend, wenn man die erwarteten Gegner der beiden Kombatanten bedenkt: Während der Acclamator als Truppentransporter schon mit Krieg im Hinterkopf entworfen wurde waren bis zum Ausbruch der Klon-Kriege Piraten die Hauptgegner der Handelsföderation, die über wenige kleine, oftmals modifizierte Zivilschiffe und Jäger verfügen.
In ROTS hat sich diese Erwartung naturgemäß geändert, Zerstörer der Providence-Klasse wie die "InvisibleHand" verfügen nun ebenfalls über PVKs im Megatonnen-Bereich. So sagt ROTS:ICS in seinem Eintrag über die "InvisibleHand": "Point-defense ion cannon delivers as much heat per shot as 4.8 megaton bomb." was soviel heißt wie "Punktverteidigungs-Ionenkanone verschießt soviel Energie pro Schuß wie eine 4.8 Megatonnen-Bombe."
Wenn man die Schildleistung eines schweren Jägers wie dem ARC-170 berücksichtigt, die beinahe bei 10 Megatonnen liegt, dann wird deutlich, daß eine Feuerkraft im Megatonnen-Bereich für PVKs keine Übertreibung darstellt.
Wie gut sind jetzt diese Kanonen und welche Ziele können sie treffen?
Die Antwort: Ziemlich gut. So treffen in ROTJ die PVKs der Exekutor beide Rebellen-Jäger, die sich INNERHALB der Aufbauten auf die Brücke zubewegen (unglücklicherweise für das Schiff wird der eine nur gestreift und schafft es bis in die Brücke) und die Kanonen eines modifizierten Frachters der Handelsföderation haben keine Probleme in TPM erst den Hyperantrieb der königlichen Yacht und danach die nur einen Meter hohen Reparatur-Droiden zu treffen.
Desweiteren lernen wir in dem Roman "BactaPiraten" auf Seite 289: "Er (Sair Yonka, Captain des ISD Habgier) mußte zugeben, daß ihre (die Sonderstaffel) Protonen-Torpedos seinem Schiff tatsächlich Schaden zufügen konnten, aber seine eigenen Piloten waren sehr gut und seine Turbolaser-Schützen erfahren im Einsatz gegen feindliche Schiffe und Torpedos."
Aus offensichtlichen Gründen stehe ich diesem Textauszug sehr ambivalent gegenüber. Der erste Teil bedeutet schließlich, daß die Torpedos einer Jägerstaffel für einen ISD eine Gefahr darstellen können. Wäre dies der Fall so verlören SW-Kriegsschiffe ihren Sinn im Angesicht von Meuten kleiner Sternjäger, ganz so wie im realen Leben die Entwicklung von Flugzeugträgern den Schlachtschiffen den Gar ausmachte. Dies ist jedoch durch die Existenz von Schilden nicht der Fall und widerspricht auch den Filmen. So haben die mit Protonen-Torpedos bewaffneten Jäger der Naboo in TPM keine Chance gegen das Droiden-Kontrollschiff und in ROTJ beordert Admiral Ackbar seine Großkampfschiffe ihr Feuer auf die Executor zu konzentrieren in der Hoffnung die Schilde der imperialen Schiffes herunterzubringen und so den Jägern eine Chance zu geben. Desweiteren sollte ein Schiff, welches genügend Feuerkraft hat ganze Welten in Schutt und Asche zu legen über vergleichbare Verteidigungs-Systeme verfügen und eine Schwadron oder ein Geschwader oder selbst eine Gruppe von Jägern kann es quantitativ nicht damit aufnehmen. Desweiteren sind die Jäger zu klein um Raketen mit Sprengköpfen zu tragen, die genügend Feuerkraft entwickeln um die Schilde von Großkampfschiffen wie Sternzerstörern zu knacken.
Wie kann es dann sein, daß ein Captain eines Imperialen Sternzerstörers sich über den Schaden Sorgen macht, den die Torpedos einer Staffel X-Flügler seinem Schiff zufügen kann, wenn die Schilde gegen eine solche Gefahr undurchdringlich sein sollen?
Eine mögliche Antwort gibt der Roman "Erben des Imperiums": Dort lernen wir, daß der Sternzerstörer Judikator trotz akivierter Schilde von der Strahlung der Extrem-Sonne Nkllon Schaden an Sensoren und Kommunikations-Einrichtungen nimmt (im selben Roman haben wir auch gelernt, daß Überlicht-Kommunikation mit aktivierten Schilden nicht möglich ist). Dies bedeutet nichts anderes, als das bestimmte Systeme des Großkampfschiffes trotz aktivierter Schilde nur teilweise oder überhaupt nicht geschützt werden können, weil andernfalls deren Funktion beeinträchtigt wird. Erschwerend kommt hinzu, daß es sich bei diesen Systemen auch noch um so wichtige Dinge wie Augen und Ohren des Schiffes handelt und der Verlust derselben kann schon einen schweren Schaden für das Schiff bedeuten.
Der zweite Teil des Zitats aus BactaPiraten ist auf den ersten Blick ebenfalls mit Vorsicht zu genießen, implizert er doch, daß PVKs auch Torpedos abschießen können. Eine mögliche Antwort ist, daß es um große Torpedos geht, wie sie von Großkampfschiffen wie den Sternzerstörern der Sieges-Klasse eingesetzt werden (wie schon gesagt, die Torpedos von Jägern sollten keinen Schaden anrichten können, wenn sie nicht gerade ungeschützte Stellen erwischen).
Die zweite Möglichkeit ist, es handelt sich tatsächlich um kleine Jägertorpedos. Abgesehen vom Astromech-Abschießen in TPM haben wir kein Canon-Beispiel für den erfolgreichen Einsatz gegen etwas so kleines, allerdings unterstützt "Erben des Imperiums" die in "Bacta-Piraten" aufgestellte Behauptung. In Timothy Zahn's Roman gerät Luke Skywalker mit seinem X-Flügler in einen Hinterhalt von Großadmiral Thrawn. Auf Seite 189 des Romans heißt es: "Mit aktivierten Fernlenksensoren wäre der Torpedo eine leichte Beute für die elektronischen Abwehrsysteme des Sternzerstörers, ihn kalt hinauszuschicken verringerte die Wahrscheinlichkeit, daß die Imperialen ihn mit ihren Laserkanonen ausschalteten."
Ein weiteres Beispiel vom erfolgreichen Einsatz von PVKs gegen Torpedos erleben wir in "Schatten des Imperiums". Dort schießt der Söldner-Pilot Dash Rendar mit gemischtem Erfolg auf Imperiale Torpedos. Gemischter Erfolg deshalb, weil er die Torpedos trifft, diese jedoch über eine neuartige Panzerung verfügen und deshalb nicht vernichtet werden.
Alles in allem kann man sagen, daß die Streitkräfte in der GFFA im Bereich der aktiven Verteidigung über sehr beeindruckende
Spielzeuge verfügen.
viel Spass
Geforce
Das Schreibens dieses dritten Teils meiner Essay-Reihe über die Kriegsschiff-Technologie hat etwas länger gedauert und wird auch bis zum Abschluß noch etwas länger dauern.
Erstens weil es ein ziemlich komplexes Thema ist und zweites weil es für mich ein Leben außerhalb von SW gibt, welches Vorrang hat. Mir in den Ohren zu liegen und PMs zu schicken wird daran nichts ändern, höchstens zur Abkühlung meiner sonst wohlwollenden Einstellung führen
Der Einfachheit halber habe ich diesen Teil nochmals unterteilt. Teil A befaßt sich mit Elektronischer Kriegsführung, Teil B mit Tarntechnologie und Teil C wird sich dann mit Panzerung und Schilden befassen.
Feedback und Kritik ist wie immer willkommen und erwünscht, also: Viel Spaß.
Kriegsschiffe Teil 3 - Verteidigungssysteme
In Teil 2 dieser Essay-Reihe haben wir uns mit den Waffen-Systemen in StarWars auseinandergesetzt, in erster Linie mit Turbolasern, welche das Hauptwaffen-System im Kampf von Großkampfschiffen gegeneinander darstellen. Dabei wurde festgestellt, daß es sich um verdammt MÄCHTIGE Waffen handelt, Waffen, die große Asteroiden nicht nur in Stücke sprengen, sondern vollständig vaporisieren können, Waffen, die innerhalb kürzester Zeit ganze Welten in Schutt und Asche legen können (und zwar wirklich ganze Welten, was bedeutet: Atmosphäre weg, Ozeane weg, Gebirge weg, die ganze Oberfläche einige Kilomter tief eingeschmolzen um Tiefbunker-Anlagen und Erzminen zu zerstören).
Die Frage, die sich hier stellt ist: WIE verteidigt man sich gegen solche Feuerkraft?
Dieses Essay widmet sich den gängigen Verteidigungssystemen, die in StarWars Verwendung finden.
Arten in der modernen Kriegsführung jemanden anzugreifen gibt es viele, also sollte es nicht überraschen, wenn es ebensoviele Verteidigungssysteme gibt. Die Technologie diktiert dabei, was möglich ist und was nicht. Technischer Fortschritt kann für die Waffen- und Verteidigungstechnik ganz neue Möglichkeiten bereitstellen und alte Methoden verschwinden lassen. In der StarWars-Galaxies der Klon- und des Galaktischen Bürgerkriegs lassen sich Verteidigungssysteme in folgende Kategorien unterteilen: Elektronische Kriegsführung, Punkt-Verteidigung, Panzerung, Schilde und Tarnfelder. Die ersten beiden Bereiche kann man als Aktive Verteidigung bezeichnen, die letzten drei sind eher Passiv orientiert (auch wenn Personen wie Groß Admiral Thrawn durchaus offensive Möglichkeiten für den Einsatz von Tarnfeldern entwickelt haben).
Beginnen wir also mit der Elektronischen Kriegsführung:
Unter Elektronischer Kriegführung versteht man:
- die Störung der Kommunikation des Feindes (zum Beispiel die Unterbrechung der Kommunikation von Naboo mit Coruscant in TPM),
- die Störung feindlicher Sensoren und Waffensysteme
und (in StarWars)
- die Störung feindlicher Bewegungs-Fähigkeit.
Es gibt natürlich auch andere Möglichkeiten, die hier genannten Probleme für den Gegner zu kreieren (z.B. Sabotage), aber das würde dann doch etwas über das Thema hinausgehen. Daher wird sich dieses Essay nicht mit der Zerstörung (NJO) oder Konzentrierung des Holo-Netzes (TarkinDoktrin) oder anderer Kommunikations-Relais (TLC) befassen, sondern nur mit den Möglichkeiten, die einem Kriegsschiff zur Verfügung stehen und die auf Gefechtsebene von Bedeutung sind.
Beispiele aus den Filmen für die Störung der Kommunikation sehen wir in TPM, wo durch die Handelsföderation die Kommunikation von Königin Amidala mit Senator Palpatine auf Coruscant unterbrochen wird und in ANH, wo die Tantive IV von der Devastator verfolgt und abgefangen wird (das Senden eines Notrufes durch die Imperialen nach Kaperung des Schiffes hätte keinen Sinn gemacht, wenn die Tantive IV vorher schon in der Lage gewesen wäre auf ihre Notlage aufmerksam zu machen, in diesem Fall hätten die Imperialen eingestehen müssen für das Verschwinden des Schiffes verantwortlich zu sein. Außerdem galt es zu verhinden, daß die Pläne des Todessterns per Funk weiterübertragen werden).
Beide Fälle zeigen, daß einzelne Schiffe in der Lage sind die Kommunikation des Feindes zu unterbinden. Interessant wird es, wenn mehrere Schiffe auf beiden Seiten agieren. Dies ist zum Beispiel bei der Schlacht von Endor der Fall: Zwar werden die Sensoren der Rebellen gestört, so daß diese nicht erkennen, daß der Schutzschild um den Todesstern weiterhin intakt ist, aber Kommunikation ist weiterhin möglich.
Mit der Ausschaltung des Kommunikations-Schiffes, welches laut Roman größer als ein ISD sein muß und vor seiner eigenen Vernichtung einen MC-Kreuzer erledigte (wir wissen leider nicht was für eine Klasse von MC-Kreuzer), verschwinden auch die Störsignale. In dieser Schlacht wurden die Sensoren also nicht vom Todesstern oder von Endor aus gestört, sondern von einem Schiff aus (was einiges heißen will, wird doch die Existenz eines Schildes der einen großen Teil Endors und den gesamten Todesstern abdeckt überlagert).
Ähnlich verhält es sich mit der Schlacht von Yavin, wo imperiale Störsender sogar die Manövrierfähigkeit der X-Flügler beeinträchtigen. So heißt es in der Einsatzbesprechung:
Source: ANH novelization p.181
"Also, their field generators will probably create a lot of distortion, especially in and around the trench. I figure that maneuverability in that sector will be less than point three." This produced more murmurs and a few groans from the assembly."
zu Deutsch: "Ihre (die Imperialen) Feld-Generatoren werden wahrscheinlich eine Menge an Störungen produzieren, besonders innerhalb und um den Graben . Ich gehe davon aus, daß die Manövrierbarkeit in diesem Sektor bei weniger als Punkt Drei liegen wird."
und während des Kampfes selbst: "Source: ANH novelization p.194
"My scope's negative. I don't see anything."
"Pick up your visual scanning." Blue Leader directed. "With all this energy flying, they'll be on top of you before your scope can pick them up. Remember, they can jam every instrument on your ship except your eyes."
übersetzt:
"Mein Zielgerät zeigt nichts an. Ich sehe überhaupt nichts."
"Schaltet um auf Sichtgerät." befahl Führer Blau. "Mit all diesen Energie-Emissionen werden sie auf euch drauf sein, bevor eure Sensoren sie entdecken. Denkt daran, sie können jedes eurer Instrumente blockieren mit Ausnahme eurer Augen."
Das erste Zitat ist dahingehend interessant, daß offenbar nicht nur die Instrumente von Jägern dahingehend gestört werden, daß der Pilot nicht mehr sieht, wo er hinfliegt, sondern auch, daß die Bewegungsfähigkeiten des Jägers selbst eingeschränkt wird. Dies deutet auf Stör-Systeme hin, die ähnlich oder identisch zu Traktor-Strahlen und Interdictor-Technologie arbeiten.
Jedenfalls zeigen diese Umstände, warum in SW trotz Waffenreichweiten von hunderten, wenn nicht gar tausenden von Kilometern für Jäger-Waffen die Abschüsse von Jägern auf wenige hundert Metern beschränkt sind.
Eine mögliche Erklärung für die elektronische Kriegsführung in ROTJ wäre, daß die Störung der Kommunikation des Gegners auch die eigene Kommunikation unterbindet und deshalb unterbleibt. Die Tatsache, daß beide Systeme getrennt voneinander gestört werden können impliziert jedenfalls, daß Kommunikation und Sensoren unterschiedliche, aber bestimmte Bandbreiten für ihre Signale benutzen.
Eine weitere Erklärungsmöglichkeit wäre, daß es möglich ist Langstrecken-Kommunikation über Hyperwellen oder Subraum zu unterbinden (und in "Erben des Imperiums" lernen wir, daß Thrawn auch deshalb die Hilfe eines Jedi-Meisters benötigte um die Langstrecken-Kommunikation mit zweien seiner Kampfverbände Lichtjahre entfernt zu halten), Kurzstrecken-Kommunikation über Radio (obwohl Roger Allen-McBridge's Corellia-Trilogie andeutet, daß Radio in der GFFA seit Jahrtausenden nicht mehr benutzt wurde) oder Laser-Strahl jedoch nicht.
Erklärung Nr.3 wäre, daß es auf kurze Entfernungen möglich ist Signale so zu verstärken, daß die Effekte eines gegnerischen Störsenders überlagert werden. In diesem Fall sollten kleine Jäger und Bomber zwar in der Lage sein Nachrichten zu empfangen, aber nicht in der Lage selber zu senden.
Punktverteidigungs-Kanonen
Großkampfschiffe in SW müssen sich nicht nur mit ihresgleichen auseinandersetzen, sie müssen auch mit viel kleineren Jägern, Bombern und deren Torpedos fertig werden.
Zu diesem Zweck gibt es Punkt-Verteidigungskanonen. Im Gegensatz zu den schweren Turbolaser-Kanonen zeichnen sich diese Kanonen durch eine hohe Feuerrate aus wobei die einzelnen Schüsse jedoch nur (für SW-Verhältnisse) geringe Feuerkraft haben. Neben hoher Beweglichkeit kommen noch sehr gute Zielcomputer hinzu. Da Großkampfschiffe mehr Platz bieten als ein Jäger steht auch mehr Platz für Computer zur Verfügung, die die Schützen bei ihrer Arbeit unterstützen, was den Punktverteidigungs-Kanonen eine größere Reichweite und Genauigkeit geben sollte (und auch größere Variationen in der Feuerkraft erlaubt).
So schreibt AotCie Rißzeichnungen auf Seite 3: "Die Reichweite einer Waffe hängt außerdem von ihrer Zielgenauigkeit und dem Zeitraum ab, der benötigt wird um die Bewegungen eines entfernten Ziels zu erfassen und vorauszuberechnen. Zum Beispiel verfügt ein großes Kriegsschiff über leichte Punktverteidigungs-Kanonen mit schwächerer Leistung, dafür aber mit schnellerer Zielerfassung, während schwere Kanonen wirksam gegen langsame, entfernte, große Ziele sind."
Zahl und Feuerkraft dieser kleinen Kanonen kann extrem variieren.
So verfügt ein Kernschiff der Handelsföderation über 280 PVKs, wobei jeder Schuß eine vergleichbare maximale Leistung von 8 Kilotonnen TNT aufbringt (Jägerkanonen haben ein bis zwei Kilotonnen pro Schuß), während ein Truppentransporter der Acclamator-Klasse nur über 24 PVKs verfügt, von denen jede jedoch über 6 Megatonnen Feuerkraft verfügt. Jeder Schuß einer PVK eines Acclamators ist also 750mal stärker, als der Schuß einer PVK eines Handelsföderations-Kernschiffs.
Diese Diskrepanz mag verwundern, ist aber nicht überraschend, wenn man die erwarteten Gegner der beiden Kombatanten bedenkt: Während der Acclamator als Truppentransporter schon mit Krieg im Hinterkopf entworfen wurde waren bis zum Ausbruch der Klon-Kriege Piraten die Hauptgegner der Handelsföderation, die über wenige kleine, oftmals modifizierte Zivilschiffe und Jäger verfügen.
In ROTS hat sich diese Erwartung naturgemäß geändert, Zerstörer der Providence-Klasse wie die "InvisibleHand" verfügen nun ebenfalls über PVKs im Megatonnen-Bereich. So sagt ROTS:ICS in seinem Eintrag über die "InvisibleHand": "Point-defense ion cannon delivers as much heat per shot as 4.8 megaton bomb." was soviel heißt wie "Punktverteidigungs-Ionenkanone verschießt soviel Energie pro Schuß wie eine 4.8 Megatonnen-Bombe."
Wenn man die Schildleistung eines schweren Jägers wie dem ARC-170 berücksichtigt, die beinahe bei 10 Megatonnen liegt, dann wird deutlich, daß eine Feuerkraft im Megatonnen-Bereich für PVKs keine Übertreibung darstellt.
Wie gut sind jetzt diese Kanonen und welche Ziele können sie treffen?
Die Antwort: Ziemlich gut. So treffen in ROTJ die PVKs der Exekutor beide Rebellen-Jäger, die sich INNERHALB der Aufbauten auf die Brücke zubewegen (unglücklicherweise für das Schiff wird der eine nur gestreift und schafft es bis in die Brücke) und die Kanonen eines modifizierten Frachters der Handelsföderation haben keine Probleme in TPM erst den Hyperantrieb der königlichen Yacht und danach die nur einen Meter hohen Reparatur-Droiden zu treffen.
Desweiteren lernen wir in dem Roman "BactaPiraten" auf Seite 289: "Er (Sair Yonka, Captain des ISD Habgier) mußte zugeben, daß ihre (die Sonderstaffel) Protonen-Torpedos seinem Schiff tatsächlich Schaden zufügen konnten, aber seine eigenen Piloten waren sehr gut und seine Turbolaser-Schützen erfahren im Einsatz gegen feindliche Schiffe und Torpedos."
Aus offensichtlichen Gründen stehe ich diesem Textauszug sehr ambivalent gegenüber. Der erste Teil bedeutet schließlich, daß die Torpedos einer Jägerstaffel für einen ISD eine Gefahr darstellen können. Wäre dies der Fall so verlören SW-Kriegsschiffe ihren Sinn im Angesicht von Meuten kleiner Sternjäger, ganz so wie im realen Leben die Entwicklung von Flugzeugträgern den Schlachtschiffen den Gar ausmachte. Dies ist jedoch durch die Existenz von Schilden nicht der Fall und widerspricht auch den Filmen. So haben die mit Protonen-Torpedos bewaffneten Jäger der Naboo in TPM keine Chance gegen das Droiden-Kontrollschiff und in ROTJ beordert Admiral Ackbar seine Großkampfschiffe ihr Feuer auf die Executor zu konzentrieren in der Hoffnung die Schilde der imperialen Schiffes herunterzubringen und so den Jägern eine Chance zu geben. Desweiteren sollte ein Schiff, welches genügend Feuerkraft hat ganze Welten in Schutt und Asche zu legen über vergleichbare Verteidigungs-Systeme verfügen und eine Schwadron oder ein Geschwader oder selbst eine Gruppe von Jägern kann es quantitativ nicht damit aufnehmen. Desweiteren sind die Jäger zu klein um Raketen mit Sprengköpfen zu tragen, die genügend Feuerkraft entwickeln um die Schilde von Großkampfschiffen wie Sternzerstörern zu knacken.
Wie kann es dann sein, daß ein Captain eines Imperialen Sternzerstörers sich über den Schaden Sorgen macht, den die Torpedos einer Staffel X-Flügler seinem Schiff zufügen kann, wenn die Schilde gegen eine solche Gefahr undurchdringlich sein sollen?
Eine mögliche Antwort gibt der Roman "Erben des Imperiums": Dort lernen wir, daß der Sternzerstörer Judikator trotz akivierter Schilde von der Strahlung der Extrem-Sonne Nkllon Schaden an Sensoren und Kommunikations-Einrichtungen nimmt (im selben Roman haben wir auch gelernt, daß Überlicht-Kommunikation mit aktivierten Schilden nicht möglich ist). Dies bedeutet nichts anderes, als das bestimmte Systeme des Großkampfschiffes trotz aktivierter Schilde nur teilweise oder überhaupt nicht geschützt werden können, weil andernfalls deren Funktion beeinträchtigt wird. Erschwerend kommt hinzu, daß es sich bei diesen Systemen auch noch um so wichtige Dinge wie Augen und Ohren des Schiffes handelt und der Verlust derselben kann schon einen schweren Schaden für das Schiff bedeuten.
Der zweite Teil des Zitats aus BactaPiraten ist auf den ersten Blick ebenfalls mit Vorsicht zu genießen, implizert er doch, daß PVKs auch Torpedos abschießen können. Eine mögliche Antwort ist, daß es um große Torpedos geht, wie sie von Großkampfschiffen wie den Sternzerstörern der Sieges-Klasse eingesetzt werden (wie schon gesagt, die Torpedos von Jägern sollten keinen Schaden anrichten können, wenn sie nicht gerade ungeschützte Stellen erwischen).
Die zweite Möglichkeit ist, es handelt sich tatsächlich um kleine Jägertorpedos. Abgesehen vom Astromech-Abschießen in TPM haben wir kein Canon-Beispiel für den erfolgreichen Einsatz gegen etwas so kleines, allerdings unterstützt "Erben des Imperiums" die in "Bacta-Piraten" aufgestellte Behauptung. In Timothy Zahn's Roman gerät Luke Skywalker mit seinem X-Flügler in einen Hinterhalt von Großadmiral Thrawn. Auf Seite 189 des Romans heißt es: "Mit aktivierten Fernlenksensoren wäre der Torpedo eine leichte Beute für die elektronischen Abwehrsysteme des Sternzerstörers, ihn kalt hinauszuschicken verringerte die Wahrscheinlichkeit, daß die Imperialen ihn mit ihren Laserkanonen ausschalteten."
Ein weiteres Beispiel vom erfolgreichen Einsatz von PVKs gegen Torpedos erleben wir in "Schatten des Imperiums". Dort schießt der Söldner-Pilot Dash Rendar mit gemischtem Erfolg auf Imperiale Torpedos. Gemischter Erfolg deshalb, weil er die Torpedos trifft, diese jedoch über eine neuartige Panzerung verfügen und deshalb nicht vernichtet werden.
Alles in allem kann man sagen, daß die Streitkräfte in der GFFA im Bereich der aktiven Verteidigung über sehr beeindruckende
Spielzeuge verfügen.
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