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    #61
    Also mir ist bislang noch nie aufgefallen, dass Pramount konservativer sei als andere Produktionsfirmen, aber in Zukunft werde ich mal darauf achten.
    An und für sich würde ich SciFi (und in den 90ern bestanden zeitweise die gesamten Paramount - Sets aus nichts anderem außer SciFi bzw Star Trek) nicht als konservativ bezeichnen.

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      #62
      Ich finde es ist etwas zu leicht anhand von einer Szene auf eine ganze Politik einer Produktionsfirma schließen. Denn außer bei dieser Szene im Nexus macht ST jetzt nun wirklich nicht den Eindruck als würde es eine konservative Familienpolitik verfolgen. Schließlich besteht ST zu 95% aus Singles die durchs Weltraum reisen ohne feste Familie. Und jetzt zu behaupten, dass die alle total unzufrieden damit wären ist jawohl totaler Quatsch. Es ist legitim es an einer Szene zu verdeutlichen, um diese Behauptung aber stichhaltig wirken zu lassen fehlen mir doch noch einige andere Beispiele.

      Ich kann nicht ausschließen, dass Paramount versucht diese Ideale bei anderen Produktionen anzupreisen. Bei ST habe ich aber ganz und gar nicht diesen Eindruck.
      "Möge die Macht mit dir sein"
      "Lebe lange und in Frieden"

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        #63
        Das ist alles schon sehr hochkonservativ. Kannst du mir irgendwas "sozialrevolutionäres" nennen bzw. etwas, das nicht dem konservativen Bild entspricht, ohne dabei auf "In Folge 123 sah man mal..." zurückgreifen zu müssen? Das fällt schon sehr schwer.
        Ein Gegenbeispiel: Ich habe mir letztens mal eine Folge von "Mit Schirm, Charme und Melone" angesehen und da tätschelt die verheiratete Mrs. Peel kurz den Hintern ihres Kollegen Steed. Und das sogar eher beiläufig, nicht als "großer Gag" oder so. Eine einfache Anspielung, welche dann das Publikum rätseln ließ, ob die wohl was miteinander haben oder nicht. Und das ist von 1966 oder so. In Star Trek sind solche undenkbar. Und selbst bei ETP, als man unbedingt "mehr Sex" wollte, fiel einem nichts gescheiteres ein als diese "Reibekammer".

        Ich könnte jetzt gemein sein und mal nach dem Frauenbild in TNG fragen: Frau Doktor und der Counsellor oder die männerwütige Mrs. Troi. Und auch Tasha war im Grunde ein verletztes Mädchen, das nur deshalb so hart druff war, weil ihr soviel Schmerz zugefügt wurde, was eigentlich bei vielen Frauen von Star Trek so ist, auch bei Kira. Kannst du mir hingegen einen männlichen Hauptcharakter nennen, der deshalb "hart" ist, weil er als Kind in einem Lager schwer was erdulden musste? Mir fällt keiner ein. Aus dem Rahmen bzw. konservativen Horizont fällt da nichts bzw. nur wenig. Die einzige, die mal ein bisschen libertärer ist, ist Jadzia Dax.

        Nun, ich habe da mal ein bisschen gesurft und dieses hier gefunden:
        Chloe - leaver
        Ich habe das selbst jetzt nicht 100%ig durchgelesen und ich sehe auch schon die Seiten von "So ist das aber gar nicht gemeint" bzw. "Was für ein Blödsinn"-Beiträgen, schon allein, weil das anscheinend eine feministisch orientierte Webseite ist und das kommt in diesem Forum bestimmt nicht gut an.

        Aber das liegt auch einfach daran, dass es sehr unangenehm ist, wenn man bemerkt, wie sehr man doch beeinflusst wird, ohne es zu merken.
        Es sind einige sehr treffende Charakterisierungen in diesem Artikel, so z.B. eine etwas "harmlosere": Paris spielt Cpt. Proton mit Harry Kim als seinem Partner. Als Seven mitspielt, bekommt sie nicht die Rolle des Partners, sondern soll die Sekretärin spielen.

        Aber nicht nur hier ist Star Trek konservativ. Man kann sowas auch in anderen Beispielen suchen und schnell finden.

        Das ist jedenfalls die Richtung, weswegen Star Trek eine stinkenkonservative Veranstaltung ist.
        Republicans hate ducklings!

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          #64
          Meinem Wissen zufolge hatte Gene Roddenberry geplant das eine Frau als 1. Offizier in TOS neben Kirk auftreten sollte, aber Paramount lehnte es ab, mit der Begründung das Amerika für dies noch nicht bereit sein könnte!

          (Ich weiß das ist alles schon lange her, aber wie endar schon bemerkte war Schirm, Scharm und Melone auch 1966 oder so)

          Was ich damit sagen will ist, das Paramount pictures sicher konservativ ist, aber es gibt sicher auch viele Menschen bei den Machern von Star Trek die nicht konservativ sind und das merkt man genauso.

          Ich denk mal da gibt es sicher irgendwo einen ausgleich! ZB.: Captain Janeway!

          Was die anderen Völker angeht, bin ich grundsätzlich auch für mehr abwechslung, aber ich denke es ist sicher nicht möglich von jedem Land einen oder mehrere Charaktere in eine Serie einzubauen, denn da könnte ja jedes Land kommen. (da gibts ja über 300 und da bräuchte man ziemlich viele Serien - nicht das ich was dagegen hätte )

          Ich könnte mir vorstellen das mit der Zeit immer mehr Nationalitäten in den Star Trek episoden/serien erscheinen und auch wieder verschwinden werden....

          Zu den Religionen möcht ich noch sagen das Star Trek für alle da sein soll und somit absichtlich keine Religiösen bekennungen der Menschen bekannt gibt oder erwähnt.
          Wow, deine Signatur ist cool, so eine hätt ich auch gern^^

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            #65
            Zitat von Warpplasma27 Beitrag anzeigen
            Meinem Wissen zufolge hatte Gene Roddenberry geplant das eine Frau als 1. Offizier in TOS neben Kirk auftreten sollte, aber Paramount lehnte es ab, mit der Begründung das Amerika für dies noch nicht bereit sein könnte!
            Stimmt im ersten Pilotfilm hatte Majel Barret die Rolle der Nummer eins. Aber wie bekannt ist fanden die Produzenten den Film zu anspruchsvoll.

            Zitat von Warpplasma27 Beitrag anzeigen
            Zu den Religionen möcht ich noch sagen das Star Trek für alle da sein soll und somit absichtlich keine Religiösen bekennungen der Menschen bekannt gibt oder erwähnt.
            Das in ST gezeigte Menschenbild entspricht im großen und ganzen aufgeklärten Atheisten wolche Religionen und ihre Nachteilige Folgen hinter sich gelassen haben. (siehe die TNG Folge "Der Gott der Mintakener", wo sich die Crew über die negativen Folgen von Religionen ausläst, und Picard zur Aufklärung der Mintakaner die erste Direktive bricht).

            Schön thematisiert wirt der Konflikt zwischen Wissenschaft und Religion dann in DS9 im Zuge der Prophetenhandlung, auch hier wird die ablehnende Haltung der Flotte gegenüber der Religion der Bajoraner deutlich, da sie wenig erfreut ist über Siskos Rolle als Abgesander.

            Die meisten Menschen im 24 Jahrhundert haben bei Religionszugehörigkeit wahrscheinlich ohne Bekenntnis stehen.
            "Fortune favors the bold!"

            kosst-amojan.mybrute.com

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              #66
              von Warpplasma27
              Was die anderen Völker angeht, bin ich grundsätzlich auch für mehr abwechslung, aber ich denke es ist sicher nicht möglich von jedem Land einen oder mehrere Charaktere in eine Serie einzubauen, denn da könnte ja jedes Land kommen. (da gibts ja über 300 und da bräuchte man ziemlich viele Serien - nicht das ich was dagegen hätte )
              na ja...das problem ist ja...dass jede serie mindestens 2 amerikaner beinhalten muss...und in der regel einen briten/iren...was zur folge hat...dass das ganze nur sehr sehr langsam vorangeht ...asiaten und schwarze werden in der regel als jeweils 1 land gehandhabt ...na ja...australien, die paar europäischen und südamerikanischen die da bleiben...die kommen aber sicher noch .
              man muss leider wirklich sagen, dass st in der hinsicht amerikanisch, unglaubwürdig und nervig ist. darauf darf man sich nicht konzentrieren, denn de facto ist es usa in space und war niemals earth in space (da wären wir beim ursprünglichen thread-thema...inder, chinesen ...wären überall)


              von endar
              Ich könnte jetzt gemein sein und mal nach dem Frauenbild in TNG fragen: Frau Doktor und der Counsellor oder die männerwütige Mrs. Troi. Und auch Tasha war im Grunde ein verletztes Mädchen, das nur deshalb so hart druff war, weil ihr soviel Schmerz zugefügt wurde, was eigentlich bei vielen Frauen von Star Trek so ist, auch bei Kira. Kannst du mir hingegen einen männlichen Hauptcharakter nennen, der deshalb "hart" ist, weil er als Kind in einem Lager schwer was erdulden musste? Mir fällt keiner ein. Aus dem Rahmen bzw. konservativen Horizont fällt da nichts bzw. nur wenig. Die einzige, die mal ein bisschen libertärer ist, ist Jadzia Dax.
              ja...im grunde genommen volles dito. bei TOS kamen frauen überhaupt nicht vor oder wenn dann zum gut aussehen oder die affäre eines mannes sein (ok...uhuru durfte "kanal offen" oder sowas sagen ). bei TNG hast du angesprochen, dass die frauen alle relativ klischeebeladene rollen hatten...troi die tiefgründige, verständliche....crusher die liebende mutter...lwaxana troi die männeraufreißerin...gender-stereos erfüllt. ab DS9 gibt es jedoch schon eine wandlung hin zu mehr "natürlichen, komplexen" frauen...wie du schon sagst, musterbeispiel dax...
              dass star trek in vielerlei hinsicht konservativ ist, ist sicherlich auch klar...es ist ein amerikanisches mainstream-unterhaltungs-franchise. aber das is schon ok...solange es nicht wieder zu "wirklichem" TOS wird...(ma gespannt bin auf st XI)

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                #67
                Kannst du mir hingegen einen männlichen Hauptcharakter nennen, der deshalb "hart" ist, weil er als Kind [...] schwer was erdulden musste?
                Picard.
                Bestimmte Ereignisse aus seiner Vergangenheit haben ihn sehr distanziert werden lassen. Eine Distanz, die erst im Laufe der Serie und gänzlich erst in den Kinofilmen abgebaut werden konnte. Auch seine Kinderphobie, die zwar nie vollständig erklärt wurde, lässt auf Ereignisse der Vergangenheit schließen.

                Worf.
                Der ist durch einen Unfall in seiner Kindheit erst so humorlos und ultrakontrolliert geworden. (hat ein Kind beim Fußballspielen versehentlich getötet)

                Im Grunde ist so etwas auch typisch für Bösewichte, die natürlich alle männlich sind.

                Allgemein gibt es gar nicht so viele wirklich "harte" Hauptcharaktere. Star Trek zeichnet sich durch seine moralischen Hinterfragungen aus, da passt ein wirklich harter Hund nur selten hinein.

                Und Belana ist kein starker Charakter?

                Ansonsten stimmt es, dass das Frauenbild am Anfang eher konservativ war, aber um so weiter man in die Gegenwart geht, um so stärkere Frauen trifft man. Ab DS9 ist eine Frau, die nicht selber anpackt dann sogar eher untypisch. Ärgerlich ist da nur die Model- und Catsuitgegenbewegung.

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                  #68
                  Zitat von newman Beitrag anzeigen
                  Picard.
                  Bestimmte Ereignisse aus seiner Vergangenheit haben ihn sehr distanziert werden lassen.
                  Das hat mit dem, was ich ausgeführt habe, nichts zu tun. Ich sprach auch nicht von "einer gewissen Distanziertheit". Jetzt wollen wir mal nicht übertreiben.

                  Zu Picards Charakterzeichnung gäbe es allerdings eine ganze Menge zu sagen. Teilweise ist der Charakter sehr unglaubwürdig und lächerlich angelegt. Davon habe ich ja schon einiges aufgezählt wie z.B. diese bornierte Nexus-Phantasie aus dem 19. Jahrhundert. Ebenfalls sehr negativ aufgestoßen ist mir bei Star Trek VII, dass der, als sein Bruder und sein Neffe sterben, nur deswegen weint, weil "seine Linie" jetzt ausstirbt - sein Bruder/Neffe an sich spielt da keine Rolle. Auch diese Familienliste, die da runtergebetet wurde - ein Hühnerdieb war da wohl nicht darunter, unter den großartigen Picards...
                  Der kann auch alles, dem rennen sogar seine alten Professoren hinterher und er spricht fließend Latein (gibt es an der Akademie keinen wichtigeren Lernstoff als Latein? ), kann sämtliche Werke von Shakespeare auswendig und Zeugs, alles schon recht übertrieben und teilweise eben einfach lächerlich.
                  An anderer Stelle, so in Star Trek VIII gefiel er mir weitaus besser.
                  In Star Trek X hatte ich das Gefühl, Stewart spielt einen Fantasiecharakter. Diese lächerliche "Ich will mit dem Wüstenauto wrumm machen"-Einlage gehört zu dem schlechtesten, was man bei Star Trek gesehen hat. Aber das nur nebenbei.

                  Worf.
                  Der ist durch einen Unfall in seiner Kindheit erst so humorlos und ultrakontrolliert geworden. (hat ein Kind beim Fußballspielen versehentlich getötet)
                  Dieser Worf-Unfall-Bla hat doch mit der Charakterzeichnung von Worf nichts bzw. nur sehr peripher zu tun. Ich weiß jetzt nicht mehr, von wann das stammt, aber diese Geschichte wurde dem Charakter doch erst Jahre später nachträglich übergestülpt und ist nur eine Anekdote, die mal in einer einzigen Folge auftaucht und dann nie wieder.
                  Die "schlimme Kindheit" von Belanna, Tasha oder Kira oder auch Ro Laren kamen hingegen häufiger vor und waren dauernd präsent. Es sind auch immer nur weibliche Bajoraner, die ja herumjammern, männliche eigentlich nie.

                  Beides (Picard und Worf) hat jedenfalls mit dem "verletztes Mädchen wird hart"-Klischee nichts zu tun.

                  Und Belana ist kein starker Charakter?
                  Es gibt kaum eine größere Heulsuse als Belana.

                  Ansonsten stimmt es, dass das Frauenbild am Anfang eher konservativ war,
                  Es war nicht "eher" konservativ, es war "stinken"konservativ.
                  Republicans hate ducklings!

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                    #69
                    Es war nicht "eher" konservativ, es war "stinken"konservativ.
                    Was aber nicht an den Machern von Star Trek lag, ursprünglich war ja ein weiblicher 1. Offizier geplant gewesen. Leider hab ich "Der Käfig" bisher noch nie gesehen, aber ich glaube da trugen die Frauen auch ganz normale Uniformen und nicht diese komischen Miniröcke.

                    Und konservativ = Urböse ist genauso lächerlich wie das Gegenteil - bloß kein weiblicher 1. Offizier, bloß keine Homosexuellen, bloß kein Schwarzer, der einen Weißen küsst. Manche Charaktere sollten konservativer sein, manche liberaler, nur so bekommt man halbwegs Realismus hinein. Schwarz - weiß Denken - konservativ = schlecht, von manch einem Zuschauer, oder zu liberal = schlecht, von manch einem Produzenten, ist doch Müll.

                    Ich weiß jetzt nicht mehr, von wann das stammt, aber diese Geschichte wurde dem Charakter doch erst Jahre später nachträglich übergestülpt
                    Was ja irgendwo auch auf Tascha zutrifft, bei der man auch erst in 1 späteren Folge etwas über die Vergangenheit erfahren hat, die aber schon zuvor, seit Anfang an der starke Charakter in TNG gewesen ist. Und so wie man TNG mit seinen Einzelfolgen kennt gab es dort kaum einen von Anfang an vorausgeplanten Handlungsstrang.

                    nur deswegen weint, weil "seine Linie" jetzt ausstirbt - sein Bruder/Neffe an sich spielt da keine Rolle
                    Das sind doch Spitzfindigkeiten. Picard hat sich eben Vorwürfe gemacht ( seine Kinderphobie dürfte mit diesen zusammenhängen) bzw. ihm wurde von der Familie wohl immer vorgehalten, dass er niemals wie sonst üblich seine nette kleine Familie gegründet hat und statt dessen irgendwelchen Abenteuern im Weltraum nachgejagt ist. Es kamen eben wieder die von außen aufgezwungenen Schuldgefühle hoch, aber Worte sind wie Schall und Rauch, Picard hat ganz klar vor allem um seinen Neffen getrauert.

                    Beides (Picard und Worf) hat jedenfalls mit dem "verletztes Mädchen wird hart"-Klischee nichts zu tun.
                    Picard und Worf sind die einzigen männlichen Charaktere, die halbwegs hart sind. Und beide nicht ohne Hintergrund. Bereits in TNG wundert man sich warum Worf im Gegensatz zu anderen Klingonen nie aus sich herauskommt und nie die harte Maske fallen lässt. Bei Picard ist es eine proffessionelle Härte.
                    Nur Kirk darf eigentlich männlich klicheehaft einfach nur so hart sein. Und die anderen männlichen Charaktere, Bashir, Geordie, Kim, Paris, Chakotay, sind doch alle weicher als jede einzelne dieser Frauen.
                    Zuletzt geändert von newman; 26.08.2007, 17:23.

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                      #70
                      Zitat von newman Beitrag anzeigen
                      Was aber nicht an den Machern von Star Trek lag, ursprünglich war ja eine weiblicher 1. Offizier geplant gewesen. Leider hab ich "Der Käfig" bisher noch nie gesehen, aber ich glaube da trugen die Frauen auch ganz normale Uniformen und nicht diese komischen Miniröcke.
                      Aber das ist doch irrelevant. Entscheidend ist, was über den Schirm flimmert und nicht irgendwelche Probeaufnahmen oder frühe Drehbücher oder Archivmaterial (was The Cage lange war).

                      Und konservativ = Urböse ist genauso lächerlich wie das Gegenteil - bloß kein weiblicher 1. Offizier, bloß keine Homosexuellen, bloß kein Schwarzer, der einen Weißen küsst. Manche Charaktere sollten konservativer sein, manche liberaler, nur so bekommt man halbwegs Realismus hinein.
                      Realistisch ist das leider alles nicht und Abwechslung gibt es da auch nicht.

                      Was ja irgendwo auch auf Tascha zutrifft, bei der man auch erst in einer späteren Folge etwas über die Vergangenheit erfahren hat, die aber schon zuvor, seit Anfang an der starke Charakter in TNG gewesen ist. Und so wie man TNG mit seinen Einzelfolgen kennt gab es dort kaum einen von Anfang an vorausgeplanten Handlungsstrang.
                      Aber es war bei ihr ein fester Bestandteil des Charakters. Die Unfall-Geschichte bei Worf nicht. Das ist der Unterschied.

                      Das sind doch Spitzfindigkeiten. Picard hat sich eben Vorwürfe gemacht, seine Kinderphobie dürfte mit diesen zusammenhängen bzw. ihm wurde von der Familie wohl immer vorgehalten, dass er niemals wie sonst üblich seine nette kleine Familie gegründet hat und statt dessen irgendwelchen Abenteuern im Weltraum nachgejagt ist. Es kamen eben wieder die von außen aufgezwungenen Schuldgefühle hoch, aber Worte sind wie Schall und Rauch, Picard hat ganz klar vor allem um seinen Neffen getrauert.
                      Nun, ich weiß noch, dass ich das damals im Kino sehr lächerlich und misslungen fand, besonders die Aufzählung der Heldentaten seiner Vorfahren war einfach panne.
                      Ich habe die Szene allerdings schon lange nicht mehr gesehen, weil der ganze Film eher schlecht geworden und nicht weiter sehenswert ist.
                      Republicans hate ducklings!

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                        #71
                        Zitat von endar Beitrag anzeigen

                        wie z.B. diese bornierte Nexus-Phantasie aus dem 19. Jahrhundert.
                        Ich finde dieses veraltete und vollkommen überzeichnete Familienbild auch schrecklich. Picard hat aber gerade erst den Rest seiner Famile verloren. Er bedauert vermutlich wie sein Leben verlaufen ist, dass er beispielsweise keine eigenen Kinder bekommen hat. Mit dem Hintergrund ist es doch nachvollziehbar, wenn er im Nexus(wahrscheinlich auch unterbewußt) eine solch groteske Welt erschafft, praktisch als Überkompensation.

                        Ebenfalls sehr negativ aufgestoßen ist mir bei Star Trek VII, dass der, als sein Bruder und sein Neffe sterben, nur deswegen weint, weil "seine Linie" jetzt ausstirbt - sein Bruder/Neffe an sich spielt da keine Rolle.
                        Stimmt doch nicht! Er bestürzt ihn doch zutiefst, dass sein Neffe nie mehr die Gelegenheit haben wird Bücher zu lesen, sich zu verlieben etc.
                        Die Sorge um die Familienlinie mag deplaziert wirken ist aber vollkommen konsistent mit Picards Charakter. In dieser Indianerfolge etwa hat er ja betont wie wichtig ihm seine Ahnenreihe ist.

                        Der kann auch alles, dem rennen sogar seine alten Professoren hinterher und er spricht fließend Latein (gibt es an der Akademie keinen wichtigeren Lernstoff als Latein? ), kann sämtliche Werke von Shakespeare auswendig und Zeugs, alles schon recht übertrieben und teilweise eben einfach lächerlich.
                        Superexperten gibt es doch zu Hauf, gerade in Scifi-Serien( ich denke da bei TNG an diesen Knaben... wie war noch gleich sein Name? ).
                        Auch heute gibt es Leute für die jeder der nicht Latein und/oder Altgriechisch beherrscht ein Banause ist, warum sollte das in der Zukunft anders sein.
                        Und Picards Interesse an Geschichte und Literatur stellt einen positven Kontrast zur Standardbildung der Sternenflottenoffiziere da(Technik und Reden von "großen Männern" auswendig aufsagen können).
                        Das mit der Archäologie ist ne andere Sache. Das Bild was einem hier vermittelt wird erinnert doch stark an Indianer Jones und Konsorten. Ist aber nicht Picards Schuld.
                        I reject your reality and substitute my own! (Adam Savage)

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                          #72
                          Zitat von endar Beitrag anzeigen
                          Aber es war bei ihr ein fester Bestandteil des Charakters. Die Unfall-Geschichte bei Worf nicht. Das ist der Unterschied.
                          Bis zu einer gewissen TNG Folge hat man Worfs Verhalten eben immer auf seine klingonische Herkunft geschoben. Danach war allerdings klar, dass hinter Worfs "Andersartigkeit" etwas anderes stecken musste. Man hat es eben nur lange nicht aufgelöst. Aber im Grunde blieben ja nur zwei Möglichkeiten, da sein Bruder jedoch nicht so war wie er, blieb eigentlich nur noch irgendein vergangenes Trauma.


                          Nun, ich weiß noch, dass ich das damals im Kino sehr lächerlich und misslungen fand, besonders die Aufzählung der Heldentaten seiner Vorfahren war einfach panne.
                          Ich habe die Szene allerdings schon lange nicht mehr gesehen, weil der ganze Film eher schlecht geworden und nicht weiter sehenswert ist.
                          Der Film ist nicht eine der besten. Aber ich kam nie auf die Idee an der Trauer Picards zu zweifeln. Selbst diese Worte sind doch auch nur eine abgeschwächte Maske um nicht ganz die Kontenace zu verlieren. Picard gibt nicht gerne Gefühle preis, da fällt es ihm selbstverständlich leichter über die Familiengeschichte zu reden als über seine Trauer.
                          Und gerade die Szene war eher eine der gelungeren. Einfach weil sie halbwegs realistisch ist, im Gegensatz zu den lächerlichen Rumblödeleien von Data. Natürlich geht Picard nicht hin, "ach mein Ururgroßvater war ein kleiner Angestellter, ein Glück, dass unsere Familie nach mir ausstirbt". Nein, vielmehr wurde ihm in seiner Kindheit wohl eingetrichtert wie toll die Familie doch gewesen sei und dass irgendwer die Weinberge übernehmen solle, viele Kinder zeugen und seine hübsche Familie im traditionellen Picardwohnsitz ansiedeln müsse. Picard hat dies nie gemacht. Er war ja anscheinend - wie man später erfährt - sogar der erste Picard, der überhaupt das Sonnensystem verlassen hat. Picard entsprach so gar nicht dem traditionellen, konservativen Bild des Vaters, er geht zur Sternenflotte, lässt die Familie zurück, heiratet nicht, hat keine Kinder, ...
                          Von daher kein so unglaubwürdiger Konflikt, auch wenn Picard sich letztendlich gegen die Familie entschieden hat, dürfte das ein ständiger Konflikt zwischen ihm, seinem Vater und seinem Bruder gewesen sein. Nach dem Tod des Bruders ist es wohl nur normal, dass dies wieder hoch kommt.

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                            #73
                            Picards Kompetenzpalette ist unrealistisch und wirkt deswegen lächerlich. Es kann mir kein Mensch erzählen, dass man an der Sternenflottenakademie im 24. Jahrhundert Latein lehrt bzw. dass das zum Standardrepartoire gehört. Zu Picard habe ich mich aber schon ausführlich geäußert. Diese Diskussionen findet man in der Suche am besten, wenn man "Picard verklemmt" eingibt.

                            Und was das andere anbetrifft: Die konservative Grundhaltung von Star Trek äußert sich im gesamten bzw. im generellen, aber nicht zwingend in jedem Detail.
                            Ich habe deswegen auch extra gesagt, dass man mir ein Gegenbeispiel nennen soll, ohne dabei auf "In Folge 123 sah man mal..." zurückzugreifen. Und dann kommt diese Geschichte "Worf hat aber mal gesagt, dass..." Das hat aber mit der generellen Darstellung der Charaktere nichts zu tun.

                            @Newman: Die Rumblödeleien von Data hielt ich übrigens für einige der wenigen sehenswerten Szenen im Film, besonders den Mr. Tricorder.
                            Zuletzt geändert von endar; 26.08.2007, 18:03.
                            Republicans hate ducklings!

                            Kommentar


                              #74
                              Zitat von endar Beitrag anzeigen
                              Picards Kompetenzpalette ist unrealistisch und wirkt deswegen lächerlich. Es kann mir kein Mensch erzählen, dass man an der Sternenflottenakademie im 24. Jahrhundert Latein lehrt.
                              Wir wollten uns doch nicht an einzelnen Folgen aufhängen und Picard spricht nur in einer einzigen Folge ein paar Brocken Latein. Es gibt keinen Hinweise darauf wie fließend er da ist und welcher Natur der Akademiekurs ist(spaßiges Nebenfach bsp.).

                              Zu Picard habe ich mich aber schon ausführlich geäußert. Diese Diskussionen findet man in der Suche am besten, wenn man "Picard verklemmt" eingibt.
                              Meine Suche hat leider nichts ergeben.

                              Und was das andere anbetrifft: Die konservative Grundhaltung von Star Trek äußert sich im gesamten bzw. im generellen, aber nicht zwingend in jedem Detail.
                              Ich habe deswegen auch extra gesagt, dass man mir ein Gegenbeispiel nennen soll, ohne dabei auf "In Folge 123 sah man mal..." zurückzugreifen. Und dann kommt diese Geschichte "Worf hat aber mal gesagt, dass..." Das hat aber mit der generellen Darstellung der Charaktere nichts zu tun.
                              Klar, Star Trek ist in vielerlei Hinsicht konservativ. Wenn man sich aber konkret das Familenbild anguckt, sticht zumindest ins Auge, dass es praktisch keine verheirateten Sternenflottenoffiziere gibt. Das wäre so ein Gegenbeispiel.
                              I reject your reality and substitute my own! (Adam Savage)

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                                #75
                                Zitat von endar Beitrag anzeigen
                                Picards Kompetenzpalette ist unrealistisch und wirkt deswegen lächerlich. Es kann mir kein Mensch erzählen, dass man an der Sternenflottenakademie im 24. Jahrhundert Latein lehrt. Zu Picard habe ich mich aber schon ausführlich geäußert. Diese Diskussionen findet man in der Suche am besten, wenn man "Picard verklemmt" eingibt.
                                Unrealistisch ist es selbstverständlich. Kein Mensch kann aus dem Stand Mobby Dick zitieren. Aber so was fällt für mich einfach unter Fiktion/Unterhaltung.
                                Ich kann zumindest bei Picard damit leben, da er im Gegenzug eine recht schmächtige Person ist, die im Ringen sogar öfters gegenüber Frauen sehr kümmerlich aussah. Diese intellektuelle Hochbegabung ist zwar unrealistisch, erschien mir aber Dank eines gut spielenden Stewarts und eines eher zurückhaltenden, nicht protzig auftretenden Picard nie nervig oder zum Erbrechen übertrieben, sondern eher als weiteres TNG typisches Idealbild, Anreiz für den Zuschauer vielleicht selbst mal Shakespeare zur Hand zu nehmen.

                                Und was das andere anbetrifft: Die konservative Grundhaltung von Star Trek äußert sich im gesamten bzw. im generellen, aber nicht zwingend in jedem Detail.
                                Mag sein, mit ein paar Ausnahmen wie z.B. Homosexuellen, bei denen du wirklich recht hast, aber nicht sooo tragisch. ST fordert Humanität, eine positive Weltanschauung, die sehr idealistische Sicht einer weiterentwickelten Menschheit und Toleranz, in dieser Kombination ein Unicum der Fernsehlandschaft. Dann kann man auch ST etwas Toleranz gegenüberbringen, das in erster Linie immernoch eine ganz normale Serie ist, die wie jede andere große amerikanische Serie einem auf Profit und Quoten ausgelegten Unternehmen unterworfen ist und von ganz normalen Autoren, nicht etwa zweiten Goethes oder revolutionären Weltverbesserern, geschrieben wird.

                                @Newman: Die Rumblödeleien von Data hielt ich übrigens für einige der wenigen sehenswerten Szenen im Film, besonders den Mr. Tricorder.
                                Da scheinen wir wirklich total unterschiedliche Prioritäten zu setzen. Mir gefiel der ungezwungene TOS Humor tausend Mal besser. Die Data Szenen waren zwar beim ersten Ansehen noch sehr lustig, fand ich irgendwann aber viel zu künstlich und gestellt.

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