Zitat von Tibo
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Ich würde meine Aufmerksamkeit vielleicht ersteinmal auf die Frage richten, was eigentlich im anglo-amerkanischen Rechtsverständnis eine "directive" ist.
Es gibt ja laws, proclamations, orders, ordinances, regulations und directives und wohl noch einiges mehr. Diese unterscheiden sich u.a. im Zweck, ihrer Wertigkeit und ihrer Anwendungsweise.
Und wenn du "directive" googlest, wird du z.B. auf die EU stoßen und dort folgendes finden: Eine Direktive gibt ein Ziel vor, ohne zu definieren, wie dieses Ziel erreicht werden soll. Dabei kann das Ziel sehr detailliert oder sehr allgemein gehalten sein. Die Rechtsform der Direktive wird immer dann gewählt, wenn die Durchführenden bei ihrer Umsetzung ein größtmögliches Maß an Flexibilität behalten sollen. Wie eben in der EU oder in den vier Besatzungszonen im Nachkriegsdeutschland. Auch der Alliierte Kontrollrat hat neben Gesetzen, Proklamationen, Verordnungen etc. Direktiven aufgestellt, die in den vier Besatzungszonen ganz unterschiedlich angewendet wurden.
Die Oberste Direktive wird also keine Bedienungsanleitung für den Erstkontakt darstellen sollen. Wenn es so wäre, dann hätte Coon das Ding sicherlich Prime Law or Prime Ordinance genannt.
Auch der Umfang der fiktiven Obersten Direktive aus Star Trek oder ihr angedeuteter formaler Aufbau sind unerheblich für den Umstand, dass sie eine Direktive sein soll. "suborders" oder "subsections" sind Unterpunkte, welche das Ziel genauer definieren, ohne dabei den Charakter des Dokuments zu verändern.
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