Inwiefern macht die Oberste Direktive Sinn? - SciFi-Forum

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Inwiefern macht die Oberste Direktive Sinn?

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    #46
    Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
    Was ist dann in Vinculum mit "47 suborders" der obersten Direktive gemeint?
    Woher soll ich das wissen? Es handelt sich um ein fiktives Rechtsdokument in einer Fernsehserie. Was im Wortlaut in diesem fiktiven Dokument steht, kann du mit jemanden anderes diskutieren.

    Ich würde meine Aufmerksamkeit vielleicht ersteinmal auf die Frage richten, was eigentlich im anglo-amerkanischen Rechtsverständnis eine "directive" ist.
    Es gibt ja laws, proclamations, orders, ordinances, regulations und directives und wohl noch einiges mehr. Diese unterscheiden sich u.a. im Zweck, ihrer Wertigkeit und ihrer Anwendungsweise.

    Und wenn du "directive" googlest, wird du z.B. auf die EU stoßen und dort folgendes finden: Eine Direktive gibt ein Ziel vor, ohne zu definieren, wie dieses Ziel erreicht werden soll. Dabei kann das Ziel sehr detailliert oder sehr allgemein gehalten sein. Die Rechtsform der Direktive wird immer dann gewählt, wenn die Durchführenden bei ihrer Umsetzung ein größtmögliches Maß an Flexibilität behalten sollen. Wie eben in der EU oder in den vier Besatzungszonen im Nachkriegsdeutschland. Auch der Alliierte Kontrollrat hat neben Gesetzen, Proklamationen, Verordnungen etc. Direktiven aufgestellt, die in den vier Besatzungszonen ganz unterschiedlich angewendet wurden.

    Die Oberste Direktive wird also keine Bedienungsanleitung für den Erstkontakt darstellen sollen. Wenn es so wäre, dann hätte Coon das Ding sicherlich Prime Law or Prime Ordinance genannt.

    Auch der Umfang der fiktiven Obersten Direktive aus Star Trek oder ihr angedeuteter formaler Aufbau sind unerheblich für den Umstand, dass sie eine Direktive sein soll. "suborders" oder "subsections" sind Unterpunkte, welche das Ziel genauer definieren, ohne dabei den Charakter des Dokuments zu verändern.
    Republicans hate ducklings!

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      #47
      endars Hinweis ist wahrhaft gut und trifft den zentralen Nerv des Phänomens.

      Das amerikanische Rechtsverständnis ist in diesem Zusammenhang eindeutig von Relevanz. Wenn man zynisch wäre könnte man sagen, dass die Verhaltensweise der Star-Trek-Crews durchaus folgerichtig zur Realität der USA passt. Einmischungen in die Angelegenheiten anderer Nationen war nach meinem Eindruck bis zuletzt ein typisches Merkmal der realen USA-Außenpolitik in der Gegenwart und jüngsten Vergangenheit. Das sollte zwingend beachtet werden, wenn man sich hierzu ein Urteil erlaubt.

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        #48
        Die oberste Direktive ist bei Star Trek im Prinzip so etwas wie fundiertes Grundwissen. Ich kann mir diesbezüglich nicht vorstellen, dass die Kernsätze
        der obersten Direktive in einem Fachbuch zum Film nicht etwas ausführlicher behandelt wurden : wer weiß mehr hierzu ?! ...

        Es ist übrigens auffällig, dass die o.D. bei next Generation sowie bei der Voyager immer mehr an Bedeutung gewinnt. Das liegt vermutlich daran, dass
        die Storys der jeweiligen Folgen fast immer auf Interessenskonflikte ausgerichtet sind.

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          #49
          Ich finde sie absolut sinnvoll und richtig, da die Föderation den Weltraum erkundet und nicht jedes Prä Warp Volk sofort unterstützt. Außerdem wie wäre es bei uns wenn z.B. Mitten im 2. Weltkrieg plötzlich ein Außerirdisches Volk auftaucht und z.B. ein Land unterstützt. Dann hätten andere Länder einen großen Nachteil und das würde den Lauf der Geschichte beeinflussen.
          Wenn sich die Föderation bei einem Volk einmischt ist dieses Volk dann von der Föderation abhängig und braucht ständig Unterstützung. Wenn es dann ein großes Problem gibt rufen sie die Föderation anstatt es selbst zu lösen. Es fehlt Ihnen an Selbstständigkeit und sie vollbringen nichts allein.

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            #50
            BeFlynn Was da passieren kann konnten wir ja gut in der Doppelfolge Sturmfront in Enterprise sehen.

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              #51
              Naja, die Oberste Direke ist eben der Menschlichen Mentalität und Bequemlichkeit geschuldet.

              Sinniger ist da eher die Motivation des Dominion, sich seinen Sektor selbst zu gestalten und Ordnung zu wahren.

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                #52
                Ich finde schon, dass die Oberste Direktive, also die Nichteinmischung in andere Kulturen, grundsätzlich Sinn macht. Interessant ist meiner Meinung nach, dass die Föderation offiziell nicht zwischen Präwarp- und Warpziviliationen unterscheidet, es im Endeffekt aber doch tut:
                Die Nichteinmischung in Präwarpzivilisationen wird ja bekannterweise extrem hochgehalten, siehe z. B. die Mintakaner-Folge.
                Bei Warpzivilisationen auf demselben Stand ist man da schon weit weniger zimperlich und bei überlegenen Warpzivilisationen mischt man sich teilweise schon ganz massiv ein, wie z. B. durch das Schadprogramm, das Picard bei den Borg einschleusen soll.

                Im Grunde genommen ist diese Unterscheidung ja auch ganz sinnvoll, man mischt sich ja alleine durch eine Kontaktaufnahme schon indirekt in die Entwicklung eines Volkes und das ist bei Zivilisationen auf einem Stand auch eine natürliche Entwicklung und spätestens in einem Verteidigungsfall wird eine Einflussnahme auf die Entwicklung eines anderen Volkes durch kriegerische Handlungen ja auch zu einem Akt des Selbstschutzes.
                Im Gegensatz dazu sollten Präwarp-Zivilisationen schon eine eigene ungestörte Entwicklung zugestanden werden, was leider auch z. B. Bürgerkriege miteinschließt. Eine Ausnahme würde ich hier nur bei Bedrohungen aus dem Weltall machen, auf die die Völker nicht selbst reagieren können und die das Überleben dieser Völker gefährden, z. B. der Einschlag eines großen Meteoriten.

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