[159] "Reue" / "Repentance" - SciFi-Forum

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[159] "Reue" / "Repentance"

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    #76
    Im Grunde ein gutes Thema: Die "Todesstrafe". So wirklich erreicht haben mich die Gedanken dazu jedoch nicht. Inebesondere dieser herbeigeschriebene "Hirndefekt" des reuigen Mörders, nachdem er eigentlich "nichts dafür konnte" hat leider bezüglich der story mehr kaputt gemacht als geholfen.

    Der VOY-Knast ist ja wohl ein Paradies für jeden Schwerverbrecher: Man muss sich nur Gedanken machen, wie man einen Kurzschluss provoziert, schon ist man frei. Und Sicherheitswächter - außer dem (hauptdarstellenden) Sicherheitschaf - sind üblicherweise kein großes Problem. Wie qualifizieren die sich nur immer wieder für den Job.

    Interessant war das Rechtssystem, nach dem die Familie des Opfers die Strafe bestimmt. Nach angelehnten Komzepten wird ja häufig verlangt. Dass aber auch das Vor- wie Nachteile hat, hat man durchaus gut vermitteln können, finde ich.

    Insgesamt habe ich wegen des guten Willens, zur Todesstrafe Stellung zu nehmen, und wegen des glaubhaften Endes (ein Happy-End wäre dem Thema nicht gerecht geworden und hätte die Story nur unglaubwürdig gemacht) 3 Sterne vergeben.
    "So wie Du bist, so wie du bist, so und nicht anders sollst du sein. So wie du bist, so wie du bist, so bist du für mich der Sonnenschein." (Rolf Zuckowski) ... wenn Kinder an sich selbst zweifeln, kann dieser Songtext Eltern die richtige Anleitung bieten, damit umzugehen und Kindern in dieser Situation Selbstvertrauen und Liebe zu geben! "Was Du nicht willst, das man Dir tu', das füg' auch keinem andern zu." (Einfachste kindliche Weisheit, die ich stets zu beherzigen versuche ...)

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      #77
      Knapp vier Sterne * * * * von mir für diese Ethik-Folge und den Auftritt von Jeff Kober als Iko. Irgendwo ist es natürlich ein bisschen einfach, dass eine Gehirnoperation plötzlich ein Gewissen herstellt, wo vorher keines war, aber wer weiß. Der wesentliche Punkt der Folge ist natürlich, dass letztlich ein Wesen ausgelöscht wird, das mit jenem Wesen, das die Tat begangen hat, kaum noch eine Übereinstimmung in der Persönlichkeit hat. Und wieder gibt es ein seltsames Rechtssystem, bei dem die Familie des Opfers die Strafe bestimmt, was wohl in der Realität dazu führen würde, dass sich wohlhabende Straftäter bei der Familie freikaufen können.

      Bemerkenswert fand ich in der Folge noch, dass gerade Seven einen Bezug zu Iko herstellt und sich selbst als schuldig sieht.
      "It's unfair."
      "I think so too, Seven, but we have to try not to judge their system."
      "That's not what I meant. Iko was executed for taking a single life. As a drone I took thousands, but I was never punished."
      "You lost twenty years of your life to the Borg. I'd say that's punishment enough."
      - Seven and Janeway
      Randnotiz: Kurz nach der Szene, in der Iko den Doktor bedroht, und der Doktor behauptet, er sei unverwundbar, worauf Tuvok durch den Doktor hindurch auf Iko schießt, erscheint der Doktor alles andere als unverwundbar, da irgendein - kleines - Problem mit seiner Holomatrix auftritt, jedenfalls ist seine Projektion nicht mehr stabil.

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        #78
        Mir hat die Folge sehr gut gefallen, es wird schön die schwierige Thematik der Todesstrafe dargestellt. Schön war auch, dass man Seven so miteinbezogen hat, immerhin hat sie als Drohne ja auch viele Morde begangen und musste sich nicht dafür verantworten. Ich konnte ihr Bemühen verstehen, warum sie Iko so geholfen hat. Seine Heilung durch die Nanosonden fand ich auch gut, immerhin konnte man hier für den Zuseher einen schönen Konflikt produzieren, dass er plötzlich soviel Reue zeigte für seine Taten.
        Das Strafsystem der Aliens ist interessant, dass die Familie der Opfer über das Strafausmaß entscheiden kann, ich denke dass passt gut zu ner SF Serie ein solches Rechtssystem zu zeigen. Dass seine Begnadigung am Ende abgelehnt worden ist, passte auch ganz gut, denn ein Happy End passte irgendwie nicht zu dieser Episode.
        Einziger Minuspunkt war die Handlung rund um Neelix und die Benachteiligung der Bekaraner. Anfangs hat es mir noch gut gefallen, dass die Bekaraner rassistisch benachteiligt werden, daraus hätte man durchaus was machen können. Aber leider wurde viel zu schnell klar, dass Neelix nur ausgenützt wird. Und der Angriff auf die Voyager war einfach nur lächerlich, dass man sich von so einem kleinen Schiff so schnell zusammenschießen lässt ohne sich wirklich zu verteidigen... Dazu noch der Ausbruch aus dem Gefängnis, die Sicherheitswächter der Voyager haben sich auch ziemlich dumm angestellt...
        Meine Beiträge sind genderfrei und das ist gut so

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          #79
          Zitat von Mr.Viola Beitrag anzeigen
          Mir hat die Folge sehr gut gefallen, es wird schön die schwierige Thematik der Todesstrafe dargestellt. Schön war auch, dass man Seven so miteinbezogen hat, immerhin hat sie als Drohne ja auch viele Morde begangen und musste sich nicht dafür verantworten. Ich konnte ihr Bemühen verstehen, warum sie Iko so geholfen hat. Seine Heilung durch die Nanosonden fand ich auch gut, immerhin konnte man hier für den Zuseher einen schönen Konflikt produzieren, dass er plötzlich soviel Reue zeigte für seine Taten.
          Das Strafsystem der Aliens ist interessant, dass die Familie der Opfer über das Strafausmaß entscheiden kann, ich denke dass passt gut zu ner SF Serie ein solches Rechtssystem zu zeigen. Dass seine Begnadigung am Ende abgelehnt worden ist, passte auch ganz gut, denn ein Happy End passte irgendwie nicht zu dieser Episode.
          Einziger Minuspunkt war die Handlung rund um Neelix und die Benachteiligung der Bekaraner. Anfangs hat es mir noch gut gefallen, dass die Bekaraner rassistisch benachteiligt werden, daraus hätte man durchaus was machen können. Aber leider wurde viel zu schnell klar, dass Neelix nur ausgenützt wird. Und der Angriff auf die Voyager war einfach nur lächerlich, dass man sich von so einem kleinen Schiff so schnell zusammenschießen lässt ohne sich wirklich zu verteidigen... Dazu noch der Ausbruch aus dem Gefängnis, die Sicherheitswächter der Voyager haben sich auch ziemlich dumm angestellt...
          Deren Strafsystem ist übrigens garnicht so weit her geholt, im Rechtssystem der Scharia haben Angehörige das Recht dem Verurteilten Gnade auszusprechen und zB eine finanzielle Entschädigung anzunehmen...

          Was die Nanosonden angeht ist das auch nicht so weit her geholt, es soll ja in amerikanischen Todeszellen Leute geben die nach deutschen Recht als nicht Schuldfähig gelten würden, es wurden (und werden?) geistig behinderte hingerichtet, bis vor kurzem noch zum Tatzeitpunkt minderjährige. Zur Zeit wird gerade darüber beraten ob man minderjährige zu lebenslänglich verurteilen darf.

          Auch geht die Folge auf ein ethisches Problem ein, soll ich einen Todeskandidaten behandeln wenn er doch sowieso hingerichtet wird? Wir Deutschen werden das wohl kaum verstehen aber in Amerika werden die Hinzurichtenden vor der Exikution noch einmal ärztlich untersucht ob sie gesund genug dafür sind...Irgendwo steht wohl geschrieben das die bei der Hinrichtung bei guter Gesundheit und bei vollem Bewusstsein sein müssen, deshalb ist auch Alkohol usw. verboten bei der Henkersmahlzeit.

          Also ich gab der Episode 6 Punke weil sie es sich eben NICHT so einfach machte wie noch zu TNG Zeiten bei "Das Gesetz der Edo".


          TP

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            #80
            Eine Folge mit ethischer Problembearbeitung- bin ich tatsächlich im richtigen Episodenforum??

            Diese Folge gefiel mir wirklich sehr gut, weil sie auf gleich 2 Ebenen funktioniert: das Dilemma, ob man den "geheilten" Verbrecher ausliefern und ihn damit in den Tod schicken soll auf der einen, Sevens Anteilnahme durch ihre eigene Lebensgeschichte auf der anderen Seite.

            Vordergründig eine Folge über die Todesstrafe wird im Laufe der Folge wesentlich grundsätzlicher die Frage nach dem Sinn von Vergeltung und der Verantwortlichkeit des Individuums aufgeworfen. Sevens Einstellungswandel war glaubhaft und gut inszeniert. Na also, da sieht man doch, dass der Charakter zu sehr viel mehr taugt als zum Brüstevorzeigen und Abliefern von schnippischen Kommentaren.

            Auf die Neelix-Nebenhandlung hätte man verzichten können. Das Thema war komplex genug, da brauchte es nicht noch einen sozialen Konflikt obendrauf und ich kann Neelix zudem generell nicht ernstnehmen; wenn er sich wie hier in ernsten Rollen versucht, nehme ich ihm das schlicht nicht mehr ab.

            Gute 5 Sterne,

            *****
            I reject your reality and substitute my own! (Adam Savage)

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              #81
              Eine recht interessante Annäherung an das Thema "Todesstrafe". Wie so oft, wenn bei Star-Trek ethische Fragen behandelt werden, gelingt es auch hier, ein schwieriges Thema von verschiedenen Seiten und sehr differenziert zu beleuchten.
              Etwas schade fand ich allerdings, dass kriminelles Verhalten hier biologisch erklärt wird. Fehlende Schuldgefühle seien demnach die Folge eines angeborenen genetischen Defekts, den man schließlich behebt. Star-Trek scheint tatsächlich zu solchen Erklärungsmustern zu neigen, denn sehr oft hört man etwas von der "Natur" der Borg oder sonst wem. Ich finde das allerdings etwas zu einseitig argumentiert, denn unser Verhalten wird nur zu einem Teil über unsere Gene beeinflusst. Unser Denken und Handeln wird vor allem bestimmt durch unsere soziale Herkunft, Sozialisationserfahrungen und die Stellung innerhalb der Gesellschaft. Gerade beim Thema Kriminalität kommt nicht umhin, gesellschaftliche Zusammenhänge mit zu berücksichtigen.
              Die Anspielung auf die US-amerikanische Gesellschaft, in der Afro-Amerikaner überproportional in Gefängnissen landen, fand ich ebenfalls etwas zu platt. Mich hat das etwas an die Folge "Die Seuche" (TNG) erinnert, wo man holzhammer-mäßig auf die Drogen-Problematik aufmerksam gemacht hat.
              Mein Profil bei Last-FM:
              http://www.last.fm/user/LARG0/

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                #82
                Na ja, hier konnte ich den raschen Einstieg gerade noch so verzeihen, weil man noch andere Dinge hatte, die man zu erzählen hatte...

                ... und die waren sogar richtig gut. Irgendwie ist Voyager in der siebten Staffel noch etwas anders. Da gibt es in der Tat mal wieder interessante Ansätze, die auch trekkisch sind. Vielleicht gab es in dieser Folge fast schon zu viele derer (die Neelix-Geschichte hätte man rauslassen können ), aber ansonsten war es echt nicht schlecht. Auch die etwas andere Stimmung wusste zu gefallen.

                Das einzige, was ich nicht so mitbekommen habe, war, wieso die Gefangenen jetzt auf der Voyager waren. Ist mir da beim Brotschneiden oder so etwas entgangen?

                5 Sterne

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                  #83
                  An sich eine spannende Folge die das Thema Todesstrafe interessant behandelt.
                  "Eines Tages wird alles gut sein, das ist unsere Hoffnung. Heute ist alles in Ordnung, das ist unsere Illusion." Voltaire

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                    #84
                    Die Folge war gar nicht mal schlecht. Hier wird das Thema Todesstrafe behandelt und inwiefern diese sinnvoll ist. Also eine klare Trekfolge mit Botschaft.
                    Vor allem der gefangene auf der Krankenstation hat mir gefallen auch Seven war in dieser folge gut. und wie sie sich für den gefangenen einsetzt. Am ende merkt man dass sich der gefangene geändert hat und dass es falsch wäre ihn jetzt doch zu töten. aber dass die familienangehörigen dennoch für die todesstrafe sind wird nix aus dem happy end. eine überraschende folge.
                    Neelix hat sich mal wieder hereinlegen lassen.
                    Aber an sich eine gute spannende Folge mit Botschaft.
                    5 sterne.

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                      #85
                      Mir hat die Folge nicht gefallen. Ich fand sie über lange Strecken hin extrem langweilig und sehr zäh. Weiters war es ja mal wieder klar das die Sicherheitsabteilung der Sternenflotte nicht einmal mit ein paar Gefangenen klar kommt. Langsam bekomme ich den Eindruck das diese alle nur Stümper sind. Einzig und alleine das Ende hat mir recht gut gefallen, deswegen gibt es auch einen zweiten Sterne für die Episode.
                      Gewinnerinnen der Wahl zur Miss SciFi-Forum 2007 - 2021

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                        #86
                        „Reue“ halte ich für eine überzeugende Episode.

                        Im Vordergrund der Story steht natürlich der ethische Konflikt, den die Voyager zu bewältigen hat, als sie die zum Tode verurteilten Gefangenen an Bord nimmt. Captain Janeway macht jedoch frühzeitig klar, dass die Hauptdirektive jede Einmischung in die inneren Angelegenheiten einer anderen Spezies verbietet – so auch hier.

                        Erst, als sich ein anderer Sachverhalt abzeichnet, nämlich die Tatsache, dass die Nanosonden das Gewissen des Mörders Iko aktivieren, werden auch Janeway sowie der Direktor des nygeanischen Gefangenenschiffs nachdenklich und versuchen, sich für Iko einzusetzen, was letztlich aber scheitert.

                        Was der ohnehin schon gut durchdachten Story noch das Sahnehäubchen aufsetzt, ist das Ende. Ein charakteristisches Happy End hätte m. E. das gesamte Konfliktpotenzial der Story unglaubwürdig gemacht. Hinzu kommt, dass der Zuschauer sich womöglich in seiner Vermutung bestätigt gesehen hätte, dass ab dem Augenblick, in dem die Gefangenen die Voyager betreten, keine Gefahr mehr für sie existiert. So aber ist das Ende zwar hart und ernüchternd, aber ebenso konsequent.

                        Besonders deutlich wird Sevens persönlicher Konflikt. Aufgrund ihrer eigenen Borg-Vergangenheit erkennt sie Parallelen zu Iko – der aufgrund seines angeborenen Defekts kein Unrechtsbewusstsein empfinden konnte –, und setzt sich für ihn ein. Ihr Engagement wirkt keinesfalls aufgesetzt oder konstruiert; ihr Gewissenskonflikt erscheint durchaus nachvollziehbar.

                        Auch der Doktor erkennt das Dilemma rund um die Gefangenen und kommentiert dies auf seine spezielle Weise: „Dies ist ein Föderationsschiff, nicht die Barke der Toten!“

                        Fazit: Zweifellos eine der anspruchsvolleren Episoden, die nachdenklich macht. Auch die Darsteller überzeugen.

                        5 ***** Sterne.
                        „Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit. Aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“
                        (Albert Einstein)

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                          #87
                          Ich vergebe für diese Folge einen Stern. Ich fand sie richtig schlecht. Zum Einen liegt das daran, dass mich Mörder ziemlich kalt lassen. Oder anders ausgedrückt: Ich weigere mich, mit ihnen zu sympathisieren.
                          Es wird im Folgenden auf zwei Gefangene näher eingegangen: Den vormals aggressiven Aiko, der nach Nanosonden-Kur laut Doktor eine Art Gewissen generiert hat. Für den interessieren sich alle, für ihn wird seine Regierung kontaktiert und er könnte bei erfolgreicher Berufung lt. Seven sich sogar einen Ort aussuchen, wo er leben will - d.h. die Todesstrafe würde in Freispruch umgemünzt; das finde ich bei einem Mörder ob mit oder ohne Gewissen etwas zweifelhaft.

                          Aber viel mehr gestört hat mich der Fall des Benkaraners. Zunächst ist Neelix ja in seinen Fall interessiert. Doch bei dem Befreiungsversuch seines Bruders will er den Hauptaufseher töten (bei der drohenden Todesstrafe durchaus Notwehr) und fällt bei dem Talaxianer wieder in Ungnade. Halten wir fest: Anders als bei Aiko gibt es lt. Neelix keinen Beweis für den ihm zur Last gelegten Mord. Es liegt vielmehr nahe, dass er als Minderheit zum Sündenbock wurde. Diesen Fall gibt Neelix jedoch entweder nicht an Janeway weiter oder diese weigert sich, auch für ihn die Regierung zu kontaktieren.
                          Es liegt aber nicht nur ein krasser Gegensatz im Interesse an den Schicksalen dieser beiden Gefangenen vor, sondern auch zu den namenlosen anderen. Vllt. fehlt denen ja auch ein Gewissen etc?

                          Wenn die Voyager sich entschließt, Gefangenenrechte zu verteidigen, dann doch bitte schön die von allen Gefangenen und nicht nur von demjenigen, der zufällig in den Genuss einer ärztlichen Behandlung kommt.

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                            #88
                            Kann man durch eine Operation das Gewissen hervorkehren?
                            Dann könnte man alle Menschen oder Nygeaner entsprechend operieren, und es gäbe keine Gewalttaten mehr.
                            Der Bekehrte könnte, hätte er zuvor ein Verbrechen begangen, dann seiner Strafe entkommen, weil er ja ein anderer geworden ist? Das wäre zu einfach und ein Hohn für die Opfer.

                            Das Rechtssystem der Benkaraner ist fern von Gerechtigkeit: Vermögende können sich freikaufen, während arme Schlucker die Härte des Gesetzes trifft.

                            Gut ist, dass die Folge ohne Happy End auskommt, es wäre kitschig gewesen. Gut ist auch, dass das Rechtssystem der Fremden von der Voyager respektiert wird, unabhängig, wie man zum Urteil steht.

                            Seven zeigt hier Reue, obwohl sie als Teil des Kollektivs keine eigenen Entscheidungen treffen konnte. Iko hingegen konnte es.

                            Als Moralfolge ist "Reue" wenig ergiebig, dazu langweilig umgesetzt.

                            Ich gebe 3 Sterne.

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                              #89
                              Ein schwieriges Thema. Die Förderation ist zwar gegen Hinrichtungen, muss aber ein paar Mörder transportieren, welche auf die Todesstrafe warten. Ich selber finde Todesstrafen unter gewissen Umständen auch angebracht, wie zb. bei Attentätern, welche in der Öffentlichkeit unschuldige Menschen erschiessen und man klar ihre Schuld beweisen kann. Ich sehe kein Grund, warum so eine Person auf Kosten des Staates weiter am Leben bleiben darf.
                              Den Angehörigen der Opfer würde so eine Nano Behandlung sicherlich auch nicht ausreichen, denn eigentlich ist auch richtige keine Strafe.

                              Das es in der Folge kein Happy End gab, fand ich auch gut und das ganze Thema wirkte intensiver. Mir hat auch der Hilferuf des Gefangenen an Neelix gefallen, als er meinte er sei auch krank und würde gerne geheilt werden.

                              4*

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                                #90
                                Zitat von Jack Crow Beitrag anzeigen
                                Ein gutes Beispiel dafür, daß Voyager es schafft auch das beste Potential total zu verflachen. Dabei muss man ja froh sein, daß überhaupt mal eine "Moralfolge" nach (scheinbar) TNG-Manier daherkommt, nach der man doch immer geschrien hat. Aber genauso wie "Abstammung" eine missglückte Charakterfolge war, beweist "Reue" daß Voy-Autoren wirklich alles vermiesen können, damit es die dummen Amis auch verstehen und man ja nirgentwo aneckt.
                                Der psychopatische Massenmörder hat eigentlich also bloß einen kleinen Gehirndefekt (ein Organ daß das Gewissen darstellt? So ein Humbug), der mit Sevens Wundersonden ganz automatisch repariert wird, wodurch der Typ völlig mutiert und auf einmal total lieb ist. Wir lernen also: Manche Leute werden böse geboren, aber mit einer kleinen Gehirnoperation macht man alles wieder heile. Natürlich wollen Janeway&Co dem armen Kerl jetzt plötzlich helfen, weil er ja geheilt ist und Seven lustige Geschichten von Sternbildern erzählt. Schön eindeutig das ganze, keinerlei Bezug auf die wirklichen Probleme der Todesstrafe (da kramt Janeway also mal wieder die schon vergesen geglaubte Prime Directive aus der Schublade) bzw. der Resozialisierung. Da gehört nämlich mehr dazu als eine Injektion des Voy-Allheilmittels (allein die Idee, man könnte soziophatisches Verhalten durch einen "operativen" Gehirneingriff neutralisieren...da sind wir also beim "bösen Gen"), nämlich langjährige Therapie. Und Sicherheit gibt es da auch nicht so einfach Marke "der Doc garantiert´s".
                                Auch die Hoffnung, die rassistische Behandlung von Todeskandidaten in US-Gefängnissen würde eindeutig kritisiert werden zerschlägt sich, denn natürlich ist der liebe Spiel-Partner von Neelix doch böse, und seine Verwandten brechen einen (völlig hirnlosen, daher Voy-typischen) Raumkampf vom Zaun, der Story-mäßig zwar nix bringt aber hübsche Spezialeffekte zeigt (wahrscheinlich funktioniert das bei Voy wie bei kommunalen Ausgaben: gibt man weniger
                                Geld aus als erhalten kriegt man das nächste mal weniger, also wird noch schnell irgendeine Straße aufgrissen). Der schon besorgte Amerikaner kann sich also beruhigt zurücklehnen, Schwarze sind halt falsch und unbelehrbar.
                                Dieses sehr alte Interview gibt meine Gedanken zu dieser sehr schlechten Folge weitgehend 1:1 wieder. Es ist echt putzig wie beim Toleranz predigenden Star Trek immer wieder mal knallhartem Rassismus gefröhnt wird.

                                2*

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