[095] "Nacht" / "Night"

[Deflektor]

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"Nacht" steigert sich. Anfangs war ich ziemlich genervt von Chaotica und Captain Proton sowie gelangweilt, was dem Umstand zu verdanken war, dass immer wieder betont wurde, wie langweilig allen ist.

Die beiden Themenstränge "Janeway in der Krise" sowie "die Verseuchung eines Lebensraumes durch die Malon" sind m.E. unterschiedlich zu bewerten.
Ich finde Janeways Verhalten und auch geäußerten Ansichten äußerst fragwürdig: Ihre Isolation ist schon irgendwo mit ihrem Amt unvereinbar; ihre Ansicht, die Phalanxzerstörung in Folge 001 sei ein Fehler gewesen, lässt zudem fraglich erscheinen, ob sie noch sternenflottengerecht führen kann, immerhin stellt sie in ihren Reflexionen die Heimkehr der Crew über das Schicksal eines ganzen Volkes.
Beeindruckend fand ich beim Janeway-Thema das Vieraugengespräch zwischen Nr. 1 und Nr. 2, die offen bisherige Disharmonien ansprechen und nun einvernehmlich das gleiche Ziel verfolgen, nämlich den Captain zu schützen.

Das Thema um den Malonfrachter und die Wesen aus der Leere fand ich überaus interessant. Ich denke, irdene Vergleichspunkte sind hier erwünscht; beide Spezies haben einen deutlichen Wiedererkennungswert und heben sich somit von Duzenden Aliens of the Week wohltuend ab.

[Gast]

Ich kann mich noch gut daran erinnern wie ich Night zum ersten Mal gesehen habe. Das war an einem 1. November (also nicht bei der dt. Erstausstrahlung) und ich war krank, weswegen ich nicht zum alljährlichen obligatorischen Familientreff an Allerheiligen mitmusste. Schon damals hat mir die Folge saugut gefallen und daran hat sich nicht so viel geändert. Ein gelungener Einstieg in die neue Staffel. Dazu fällt mir eine ganze Menge ein.

Zuerstmal die positven Aspekte:
- Das Captain-Proton-Programm ist mal richtig klasse. Eindeutig das beste Holoprogramm aller Zeiten. Und einfach immer wieder zum schießen wie Seven mit einem trockenen I am Borg. den Roboter außer Gefecht setzt.
- Die Voyager im Dunkeln, das war ein super Spezialeffekt. Überhaupt lassen die Effekte in dieser Folge mal wieder nichts zu wünschen übrig.
- Sevens Vorschlag an Tuvok, es doch mal mit einer Borg-Regeneration zu versuchen statt mit einer Mediation, fand ich sehr drollig. Überhaupt hat's mir ganz gut gefallen, dass die Episode es am Anfang etwas ruhiger hat angehen und das Alltagsleben an Bord gezeigt hat. Sowas ist in der Tat wichtig, um den Charakteren Leben einzuhauchen.
- Die gespenstische Atmosphäre nach dem Energieausfall war sehr gut eingefangen.
- Das Design - sowohl der Schiffe, als auch das Make-Up - der Nachtaliens hat mir gut gefallen. Schade, dass es wieder nur ein Alien der Woche ist.
- Endlich gibt's mal eine Meuterei gegen Janeway. Das war angesichts der unzurechnungsfähigen Verhaltens des Captains lange überfällig. Allerdings war der "Aufstand" sicher nicht in dem Sinne, indem man das erwartet hätte (siehe unten).

Negativ bzw. "nicht ganz so toll":
- Käpt'n Käthe heult jetzt rum wegen ihrer Entscheidung in Caretaker?! Ernsthaft? Die Ausrede, es sei bisher keine Zeit dazu gewesen, ist einfach lächerlich. Auch Tuvoks Aussage, dass angeblich Schuld ihr ständiger Begleiter wäre, ist einfach nur an den Haaren herbei gezogen. Man hat in den letzten vier Staffel nichts, aber auch wirklich gar nichts von den Angeblichen Schuldgefühlen, die Käpt'n Käthe so garstig plagen, gesehen. Man hätte auf den Unsinn direkt verzichten können, wenngleich es dann durchaus ein nettes Stilmittel war, dass man hier in dieser Folge dann wieder in einer nicht unähnlichen Situation war wie einst im Pilotfilm. Dass die Crew pathetisch hinter Käthe steht, war nach vier Jahren Zusammenleben im Deltaquadranten durchaus in Ordnung, aber die Wirkung wäre halt noch besser gewesen, wenn es am Anfang tatsächlich mal Reibereien wegen Käthes Entscheidung gegeben hätte. Hier versagt die Serie einfach auf einem sehr fundamentalen Level.
- Der nicht gerade subtile Seitenhieb auf Umweltverschmutzung und kapitalistische Interessen der Verschmutzer war so lala. Das Thema wird wieder mal sehr plump präsentiert. Wieder einmal hätte man sehr, sehr, sehr viel mehr daraus machen können.
- Eng mit dem vorherigen Punkt verbunden ist die Feststellung, dass der Grund für den Konflikt in der Leere nicht ganz nachvollziehbar ist. Es ist nicht direkt nachvollziehbar, dass in einem so riesigen Gebiet nicht genug Platz für Strahlung und die Nachtwesen ist. Auch ist nicht erkennbar, warum die Nachtwesen nicht mit einem einzigen Malon-Frachter fertig werden. Und warum gibt man den Nachtwesen nicht einfach eine Hand voll Photonentorpedos, damit sie den Wirbel zerstören können, nachdem die Voyager hindurch geflogen ist?
- Dass das Holodeck weiterläuft (aber auch dort das Licht ausfällt ) wenn er Strom ausfällt, ist nicht ganz einsichtig.

Trotz der recht ausgeprägten Schwächen aber eine sehr schöne Folge, für die ich fünf Sterne abringe.

5*

[m4ri0]

Auweh. An den deutschen Synchronsprecher von Paris ab Staffel 5 werde ich mich nicht so schnell gewöhnen. Glaube dauert es redet Jack O'Neill

[Commander Crichton]

Auweh. An den deutschen Synchronsprecher von Paris ab Staffel 5 werde ich mich nicht so schnell gewöhnen. Glaube dauert es redet Jack O'Neill

Ich fand die neue Synchronstimme am Anfang ganz schrecklich. Nach ungefähr einer halben habe ich aber dran gewöhnt und fand auch irgendwie, dass der neue Sprecher mit der Zeit anders und auch der alten Stimme ähnlicher spricht.

[philippjay]

Ich will ehrlich sein; dass Janeway sich Vorwürfe macht, für das was vor 4 Jahren passiert ist, klingt plausibel.
Allerdings muss ich sagen, dass die Art und Weise, wie stark sie sich von der Crew isoliert, nicht gerade Sympathiepunkte gewinnen lässt...

So.... this is Captain Proton
Passt ja zu Paris wie der berühmte A**ch auf Eimer... kann mir einer erklären, wie bei einem schiffsweitern Ausfall sämtlicher Energiesysteme das Holodeck immer noch funktioniert? Ging ja lediglich das Licht da aus, aber das ganze Mobiliar und die Landschaft war noch da...eigenartig...

Die Geschichte um die zwei Alienrassen hat mir gar nicht schlecht gefallen; ein wenig leidet die Folge dennoch unter der nicht von der Hand zu weisenden Idee, dieselben schwerwiegenden Entscheidungen, welche damals getroffen wurden, noch einmal nachzustellen. Aber nun ja.

Ich gebe
5 Sterne

[Darkwing]

Seit ich Netflix habe, versuche ich, nach und nach alle ST-Folgen nachzuholen, die ich noch nie gesehen habe. Diese war eine davon.


Insgesamt kommt die Folge hier ja ganz gut weg, habe ich nach dem Schauen bemerkt. Während der Folge habe ich aber die ganze Zeit nur gedacht, wie sehr sie hier im Forum wegen ihrer Logiklöcher wohl zerrissen worden wäre, wenn sie eine DSC-Folge gewesen wäre:

- Woher hat die Voyager die ganzen Lebensmittel- und vor allem Energievorräte für zwei Jahre in einem Raum ohne Sternensysteme? Und selbst, wenn man genug Energie hätte: Sollte man da nicht auf Sparmodus gehen statt Tag und Nacht die Holodecks laufen zu lassen?
- A propos Holodeck: Sämtliche energiebetriebenen Systeme fallen aus, aber ausgerechnet das Holodeck nicht? Dafür geht dann aber da das Licht auf Chaoticas Schiff aus, nur die holografischen Taschenlampen funktionieren?
- Die Dunkelelfen haben so viele Schiffe, dass sie der Voyager gefährlich werden könnten, unter anderem haben sie ein starkes Energiedämpfungsfeld. Das können ihre vielen gefährlichen Schiffe aber scheinbar nicht gegen das eine Malon-Schiff einsetzen, das als einziger den Strudel kennt. Stattdessen brauchen sie Hilfe von der Voyager.
- A propos Dunkelelfen: Wie soll sich in einem so riesigen Raum ohne Nebel, ohne Planeten, ohne Sterne, ohne irgendwas, eine Lebensform entwickelt haben? Worauf denn? Und selbst wenn sie in den Raum eingewandert sein sollten, wo nehmen sie ihre Nahrung und ihre Energie für die Schiffe her?

Alle diese Punkte werden hier im Thread angesprochen, aber abgetan, von teils denselben Leuten, die DSC wegen Logikfehlern in der Luft zerreißen. Da komme ich irgendwie nicht mit.
Nicht falsch verstehen, ich fand die Folge nicht schlecht und benutze sie nur als Beispiel und DSC finde ich auch ok. Ich wollte nur nochmal darauf hindeuten, dass Logiklöcher und Plotholes keine Erfindung von DSC sind. Gerade in dieser Folge finde ich sie z. B. aber nicht weniger krass als vieles, was DSC vorgeworfen wird.

[textor]

Ich wollte nur nochmal darauf hindeuten, dass Logiklöcher und Plotholes keine Erfindung von DSC sind. Gerade in dieser Folge finde ich sie z. B. aber nicht weniger krass als vieles, was DSC vorgeworfen wird.

Mit deinen Punkten hast du natürlich Recht. Nach meinem Gefühl war das bis DSC von den Autoren meist behutsam, bzw. musste man da meist schon aktiv darüber nachdenken, zumindest ging es mir meistens so. Bei DSC empfinde ich das mehr als Holzhammer Methode, Kanonproblem oder Logiklöcher sind da für mich "Next Level" bzw. weit weit über dem was man bis dato kannte. Ist natürlich immer ein bisschen Gefühlssache trotzdem geht DSC hier ganz neue Wege und schei**t sich eben gar nichts.
Alles weitere sollten wir dann meine ich in einem anderen Thread diskutieren.
Ach ja, ich fand die Folge klasse. Speziell Kim und sein Klarinetten Thema sind mir hier in Erinnerung! Mit Sicherheit in meinen Top 20.