[095] "Nacht" / "Night"

[Commander Crichton]

Was mir aber noch aufgefallen ist: Die Hauptenergie bricht zusammen, das Holodeck belibt aber komischerweise in Funktion, lediglich das Licht fällt aus.

Im Prinzip ne nette Folge, dennoch sind zu viele Sachen unlogisch: Der Energieausfall und dennoch funktioniert das Holodeck,

Hallo Leute

Bereits in einer der ersten Folgen der Serie wird gesagt, dass das Holodeck separate Energiesysteme verwendet, weil es nicht mit den anderen Systemen kompatibel ist. Daher kann Tom selbst bei Energieknappheit als Captain Proton die Galaxie retten und Seven kann Lt. Chapman bei einem Date die Schulter ausrenken. Klingt doch logisch, oder?

Ansonsten ist "Nacht" ein gelungener Auftakt für die fünfte Staffel.
Die Episode kommt als Ensemble-Episode daher, aber der Situation angemessen stehen mit Janeway und Chakotay die ranghöchsten Offiziere im Mittelpunkt.

Chakotay macht zu Beginn als Janeway-Vertretung als Captain eine gute Figur. Er versucht die Moral der Crew aufrecht zu erhalten und bleibt Janeway dabei loyal. Er überwindet sich sogar, Tuvok um Rat zu fragen ("Eine Premiere!" ), um Janeway zu helfen. Dass er dabei Janeways späteren Plan vorhersehen kann, halte ich persönlich für etwas weit hergeholt, aber naja...

Apropos Plan: Da es sowieso einen Plan B gibt, um den Wirbel von außerhalb zu zerstören, hätte es Janeways riskanten Plan sowieso nicht gebraucht, also warum so komplizert? Zumindest unterstreicht die Szene auf der Brücke, in der die Crew Janeway die Befehle verweigern, den Charakter der Folge als Ensemble-Episode. Außerdem ist "Plan B" tricktechnisch ganz gut umgesetzt und die Hilfe der dunklen Außerirdischen war für mich nicht wirklich vorhersehbar.

Neben Janeway-Chakotay gab es noch ein paar andere nette Paarungen wie z.B. Tom und Seven auf dem Holodeck. Neben dem neuen Captain Proton Programm werden außerdem die Malon in die Serie eingefürht, die hier einen ziemlich offensichtlichen Hinweis auf das Thema Umweltverschmutzung geben. Außerdem verhält sich B'Elanna in dieser und auch in der nächsten Episode ("volatiles Temperament" ) ziemlich gereizt, was in der übernächsten Episode noch wichtig wird (ob die Autoren hier wirklich so weit gedacht haben, weiß ich nicht, aber als VOY-Fan interpretiere ich es mal so ).

Insgesamt also eine Folge mit schön eingefangener Atmosphäre der "Nacht", adäquater Spannung und einigen Neuerungen, die später noch wichtiger werden. Aufgrund einiger konfuser Charaktermomente und einer etwas zu leichten Auflösung ziehe ich zwei Sterne ab, daher:

4 **** Sterne.

[hismoom]

Der Anfang ist sehr spaßig. Als Captain Proton macht sich Tom Paris ganz gut. So kann er den großen Held spielen und die Erde retten. Besonders faszinierend ist der Roboter.
Fast schade, dass Seven da nicht mitspielt und keinen Spaß versteht. Ich finde, das ist Trash in höchster Vollendung.

Man hätte an der Stimmung, wie sie zu Beginn herrscht, festhalten sollen. Jeder versucht, auf seine Art mit der psychologisch angespannten Situation umzugehen. Keine Sterne zu sehen, keine Planeten zum Erkunden, immer die tägliche Routine, das kann auf Dauer anstrengend sein. Die Vorratslager sind hoffentlich gut gefüllt.

Offenbar fehlte es an Stoff zum Ausfüllen der Zeit. So gibt es auch übertriebene Darstellungen, etwa Neelix, der wimmernd am Boden liegt, weil er Angst vor der Leere hat. Auch Janeways Selbstzweifel kommen reichlich spät. Ihr macht die Leere besonders zu schaffen. Wollte sie vor Kurzem noch die Voyager opfern, so will sie sich nun unnötigerweise selbst opfern. Sie geht von einem Extrem ins andere. Im Handeln von Janeway ist keine Linie zu erkennen.

Die spätere Moralstory hat mir weniger gefallen, sie ist recht simpel. Klar, saubere Umwelt ist teuer, gefährlichen Müll irgendwo abladen, ist billiger. Ist das bei uns auch so?

Ich gebe 4 Sterne.

[ChrisArcher]

Janeway ist sehr wechselhaft. An dieser Folge sieht man wieder einmal, was für ein schlechter Captain Tante Kathy ist.

Was ich aber nicht verstehe: Warum können sich ca. 150 Besatzungsmitglieder nicht beschäftigen? Es gibt Spiele an Bord, eine riesige Datenbank voller Informationen, z. B. auch Bücher. Die Leute könnten sich weiterbilden, Sport treiben und und und.

[hismoom]

Ich möchte noch einiges zu Janeway sagen: Sie versteckt sich in ihrer Kabine, obwohl die Crew unzufrieden ist wegen des eintönigen Dienstes.

Da sollte sie Flagge zeigen und sich der Crew stellen. "Hallo, hier bin ich. Wir machen jetzt dies und das. So kriegen wir die Nachtphase rum."

Stattdessen ertrinkt sie in Selbstmitleid. Das ist kein vorbildliches Verhalten.

[ChrisArcher]

Ich möchte noch einiges zu Janeway sagen: Sie versteckt sich in ihrer Kabine, obwohl die Crew unzufrieden ist wegen des eintönigen Dienstes.

Da sollte sie Flagge zeigen und sich der Crew stellen. "Hallo, hier bin ich. Wir machen jetzt dies und das. So kriegen wir die Nachtphase rum."

Stattdessen ertrinkt sie in Selbstmitleid. Das ist kein vorbildliches Verhalten.

Das ist genau das, was ich in meinem vorherigen Post meinte. Janeway gibt sich die Schuld dafür, dass die Crew im Deltaquadranten gestrandet ist. Aber wenn sie es wirklich so sieht, dann müsste ihr doch klar sein, dass sie sich gerade dann der Crew zeigen muss. Mit ihrem Gewinsel und Gejammer hilft sie keinem. Im Gegenteil, sie schadet der Moral der Crew und behält das sogar dann noch bei, als Chakotay ihr erklärt, dass die Crew sich besser fühlen würde, wenn sie sich nicht in ihrem Quartier verkriechen würde, um dort rumzuschmollen.

Diese Szenen lassen bei mir eine Frage aufkommen: Ist Janeway als schlechter Captain konzipiert worden? Ist das evtl. Absicht, dass man Janeway als stellenweise inkompetent auftreten lässt? Und wenn ja, warum?

[Commander Crichton]

Stattdessen ertrinkt sie in Selbstmitleid. Das ist kein vorbildliches Verhalten.

Vorbildlich ist es sicher nicht, aber es ist zumindest menschlich und zeigt, dass Janeway nicht skrupellos ist und über ihre vergangenen Handlungen nachdenkt. Ich finde, es passt gut zu ihrer Charakterisierung insgesamt.

Diese Szenen lassen bei mir eine Frage aufkommen: Ist Janeway als schlechter Captain konzipiert worden? Ist das evtl. Absicht, dass man Janeway als stellenweise inkompetent auftreten lässt? Und wenn ja, warum?

Man muss ja folgendes bedenken: Janeway wurde Captain eines neuen Schiffes, welches auf seiner ersten Mission in ein fremdes Gebiet geschleudert wurde, weit weg von zu Hause, mit neuen Feinden.
Dass sich ein Mensch da nicht immer vorbildlich und 100% sternenflottig verhält, ist da nur verständlich. Janeway entwickelte ja besonders in der vierten Staffel einen regelrechten Fanatismus, um ihre Crew zu beschützen und nach Hause zu bringen, und traf da schon mehrere zweifelhafte Entscheidungen. Jetzt am Anfang der fünften Staffel hat sie Zeit, über die deprimierende Situation (und ihre eventuelle Schuld) nachzudenken.

Ich finde, Janeway ist kein schlechter Captain per se, aber sie ist eine Frau, die von den besonderen Umständen, in denen sie sich befindet, geprägt wurde.

[hismoom]

Vorbildlich ist es sicher nicht, aber es ist zumindest menschlich und zeigt, dass Janeway nicht skrupellos ist und über ihre vergangenen Handlungen nachdenkt. Ich finde, es passt gut zu ihrer Charakterisierung insgesamt.

So kann man es natürlich auch sehen. Eine Figur mit Schwächen?
Ich halte das keineswegs für schlecht. Es muss aber glaubhaft rüberkommen und in die Handlung eingebunden sein. Hier geschieht das willkürlich.

Janeway zeigt gerade da Schwächen, wo auch die Crew gefrustet ist. Hier hätte sie als guter Captain Stärke zeigen müssen.

Ein Gegenbeispiel sehe ich in "Tödliche Wolken", wo Kirk davon besessen ist, eine gefährliche Wolke zu bekämpfen, und er andere Pflichten vernachlässigt.
Hier kann man Kirks Verhalten nachvollziehen.

[ChrisArcher]

So kann man es natürlich auch sehen. Eine Figur mit Schwächen?
Ich halte das keineswegs für schlecht. Es muss aber glaubhaft rüberkommen und in die Handlung eingebunden sein. Hier geschieht das willkürlich.

Janeway zeigt gerade da Schwächen, wo auch die Crew gefrustet ist. Hier hätte sie als guter Captain Stärke zeigen müssen.

Ein Gegenbeispiel sehe ich in "Tödliche Wolken", wo Kirk davon besessen ist, eine gefährliche Wolke zu bekämpfen, und er andere Pflichten vernachlässigt.
Hier kann man Kirks Verhalten nachvollziehen.

Aber in jener Folge hat Kirk auf die Einwände seiner Mannschaft gehört. Janeway ist in solchen Situationen zumeist nicht zugänglich für Kritiken/Einwände. Das macht sie mMn zu einem schlechten Captain.

[Tibo]

Janeway zeigt gerade da Schwächen, wo auch die Crew gefrustet ist. Hier hätte sie als guter Captain Stärke zeigen müssen.

Janeway hat tatsächlich die Zeit in der sie nicht gebraucht wurde genutzt sich zurückzuziehen und zu reflektieren über das was sie gemacht hat. Als sie gebraucht wurde war sie sofort wieder da!


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EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :
Tibo schrieb nach 56 Sekunden:

Aber in jener Folge hat Kirk auf die Einwände seiner Mannschaft gehört. Janeway ist in solchen Situationen zumeist nicht zugänglich für Kritiken/Einwände. Das macht sie mMn zu einem schlechten Captain.

In dieser Folge stimmt aber das gerade nicht. Sie hat einen Plan und sie führt ihn nicht durch weil sie auf die Crew hört.

[ChrisArcher]

In dieser Folge stimmt aber das gerade nicht. Sie hat einen Plan und sie führt ihn nicht durch weil sie auf die Crew hört.

Das liegt aber einfach daran, dass die Crew ihre Befehle geschlossen ignoriert. Mit Einsicht hat das nichts zu tun.

[Tibo]

Das liegt aber einfach daran, dass die Crew ihre Befehle geschlossen ignoriert. Mit Einsicht hat das nichts zu tun.

Meiner Ansicht nach sieht sie hier ein, dass sie falsch liegt und macht dann auch mit Überzeugung, das was die Crew empfiehlt.

[human8]

Ein sehr starker Auftakt der 5 Staffel.
Alleine die Idee mit der leere ist sehr interessant.

Wie sich beschäftigen, wenn wirklich nichts zu tun ist ?
Janeway hat Schuldgefühle, dass die Crew in dieser Situation ist und zieht sich zurück.
Tom hat das HoloProgramm "Captain Proton" kreiert, welches sehr spassig zu sein scheint.
Die Beste Szene dabei war mit Seven, als sie den Roboter neutralisieren sollte und danach gefragt hat ob sie nun gehen darf .
Neelix kommt mal wieder mit der Situation nicht ganz klar und hyperventiliert. Ich mag die Folge, wo er von seiner ernsten Seite gezeigt wird.

Die zwei neuen Aliens waren auch sehr interessant. Die eine Rasse entwertet ihren Müll in der leere und die andere, welche drin lebt, leidet darunter.

Die Folge hatte alles zu bieten. Humor, gute Action, gute Dialoge und eine interessante Handlung.

kratzt knapp an der vollen Punktzahl vorbei

5,5*

[ChrisArcher]

Wobei ich es ja interessant finde, dass die Vrew sich so gar nicht selbst beschäftigen kann. Wenn ich persönlich wüsste, dass ich jetzt zwei Jahre lang nichts zu tun hätte, wüsste ich jede Menge, was ich in dieser Zeit alles machen würde, auch wenn ich auf einem Schiff wie der Voyager sitzen würde. Wie seht Ihr das?

[hismoom]

Man müsste dazu Zugriff auf Materialien haben.

Ich würde mir vielleicht die ST-Serien ansehen wollen, aber dazu müssten die DVDS in meiner Kabine ja vorhanden sein. Jedes Besatzungsmitglied hat vielleicht seine speziellen Wünsche.

In einem Raumschiff sind solche Möglichkeiten sehr eingeschränkt, zumal die Voyager ja ungeplant in einen fernen Bereich verschlagen wurde.

[human8]

Die Voyager ist ja schon 2 Monate in der Leere drin und da kann ich mir schon gut vorstellen, dass die meisten gelangweilt sind.

Auf der Voyager ist ja eigentlich immer was los und jeder hat seine Aufgabe, dann plötzlich gibt es nix zu tun. Selbst Harry spielt auf der leeren Brücke Klarinette und Tuvok hört ihm zu.
Das Holodeck ist da sicherlich rund um die Uhr ausgelastet.

Ich würde mich Dingen widmen, welche ich immer vernachlässigt habe bzw. nie dazu gekommen bin, wie zb. Kampfsport oder Fremdsprache erlernen.