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Bleibt Voyager so?

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    #91
    Zitat von C.Baer Beitrag anzeigen
    Die Star Trek Serien bedienen bei mir eine andere Schiene, die hier tatächlich was "soapiges" an sich hat.
    Ich fange z.Z. gerade wieder mit der ersten Staffel VOY an und finde das einfach nett wie Neelix seine Küche einrichtet und Kes auf der Krankenstation beim Doc mitzuarbeiten beginnt und Tom Paris versucht Harry Kim etwas aufzutaufen etc.
    Ist das nicht der normale Nostalgieeffekt, den man hat, wenn man solche Serien nach Jahren wieder sieht? Bzw. ein bisschen wie "Ein Wiedersehen mit lieben alten Bekannten"? Ich habe das bei mir insbesondere bei DS9 festgestellt. Die fand ich bei der Erstausstrahlung alle ziemlich schlecht. Heute kriegen die auch alle Nostalgie-Bonuspunkte.

    Zitat von DragoMuseveni
    Die Borg sind als Gegner ziemlich mysteriös und interessant. Insofern kann ich es verstehen. Die Darstellung der Borg in VOY war nicht besonders gut.
    In TNG (der Serie) waren es noch Kollektivlebewesen, die einzelne Individuen nicht mal als Bedrohung wahrnahmen.
    Bei ihrem ersten und zweiten Auftriff war das mal so, ja. Bis Teile von ihnen Lore zum König krönten und solche Späßchen. Ich weiß, dass das nicht die "richtigen" Borg gewesen seien sollen, aber ich finde, die Verwurstung und Reise abwärts beginnt bei TNG. Auch die Borgkönigin stammt aus TNG (wie oft habe ich das wohl schon geschrieben? ).
    Republicans hate ducklings!

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      #92
      Also bei den Borg fand ich ja immer so schön, dass so krampfhaft daran festgehalten wurde, dass sie erst dann eingreifen, wenn sie sich „bedroht“ fühlen. Ich meine, irgendwann müssen sie doch mal schnallen, dass immer wenn sie Menschen frei herumlaufen lassen, ihnen über kurz oder lang der Kubus um die Implantate fliegt.

      Das ist genauso, als wenn ich beobachte, wie einer auf mein Auto einschlägt und ich denke mir dabei: „Nun ja, solange es noch fährt...“

      Gruß, succo
      Ich blogge über Blogger, die über Blogger bloggen.

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        #93
        Zitat von C.Baer Beitrag anzeigen
        Es ist aber unfair die Publikumsvorlieben und Standards der 2010er Jahre mit ihrem Boom im Serienmarkt auf die 1990er Jahre zu übertragen.
        Zwischen uns und den Anfängen von Voyager liegt ungefähr soviel Zeit wie zwischen TOS und TNG.
        Es geht hier zunächst mal nicht um Publikumsvorlieben, sondern um einfache Logik. Autoren, die eine Serie über ein Raumschiff schreiben, das vernab seiner Heimat-Zivilisation am anderen Ende der Galaxis gelandet ist, sollten sich halt mal Gedanken darüber machen, in welcher psychischen Verfassung die Crew sich wohl befinden wird, welche Ressourcen ihr zur Verfügung stehen, welche Probleme sie haben wird. Wer mit halbwegs klarem Verstand an die Sache herangeht, wird zu dem Schluss kommen, dass gerade am Anfang die Nerven blank liegen dürften (entsprechend hohes Konfliktpotential besteht), die Ressourcen sehr begrenzt sind und unterwegs beschafft werden müssen, was Improvisationstalent erfordert und ggf. moralische Zwickmühlen nach sich zieht. Vor allen Dingen wird man zu dem Schluss kommen, dass wenn das Schiff in einer Folge zu Schrott geschossen wird, es nicht am Anfang der nächsten Folge wieder auf Hochglanz poliert sein wird.

        Davon hat man so gut wie nichts gesehen. Es gab immer wieder mal so ein paar Episödchen, die sich mit Energiemangel beschäfigt haben, aber ernsthaften Zwist in der Crew gab es nie (und wenn dann wurde er gleich wieder vergessen), moralische Zwickmühlen, welche das Gewissen der Besatzung nachhaltig auf die Probe gestellt haben, ebensowenig. Wenn überhaupt war das alles sehr stiefmütterlich behandelt. Und das alles gerade in jener Zeit als Handlungsbögen gerade in Mode kamen. Hier hätte VOY Avantgarde sein können. Aber Bermaga haben allerspätestens mit ENT bewiesen, dass sie nicht die Art Produzenten sind, die irgendwelche Risiken eingeht oder wenigstens kreativ wären.


        Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
        Das Verhalten des Maquis kennen wir aus VOY und ein paar Folgen DS9 und TNG. Wie kommst du zu der Annahme, dass gerade das was bei VOY sehen, nicht der Regel entspricht? Also, die Darstellung aus über 100 Episoden ist falsch die Darstellung aus nicht mal 15 ist das was Maquis-Leute immer so machen und anders können die nicht vorgehen.
        Es wurde gerade in VOY am Anfang gesagt, dass man z.B. als Ingenieur beim Maquis mehr Beinfreiheit hat und gleich am Anfang der ersten Folge nach dem Pilotfilm wird gezeigt, dass die Maquis-Crew sich offenbar sehr stark von der Sternenflotten-Crew abgrenzt.

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          #94
          Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
          Es geht hier zunächst mal nicht um Publikumsvorlieben, sondern um einfache Logik. Autoren, die eine Serie über ein Raumschiff schreiben, das vernab seiner Heimat-Zivilisation am anderen Ende der Galaxis gelandet ist, sollten sich halt mal Gedanken darüber machen, in welcher psychischen Verfassung die Crew sich wohl befinden wird, welche Ressourcen ihr zur Verfügung stehen, welche Probleme sie haben wird. Wer mit halbwegs klarem Verstand an die Sache herangeht, wird zu dem Schluss kommen, dass gerade am Anfang die Nerven blank liegen dürften (entsprechend hohes Konfliktpotential besteht), die Ressourcen sehr begrenzt sind und unterwegs beschafft werden müssen, was Improvisationstalent erfordert und ggf. moralische Zwickmühlen nach sich zieht. Vor allen Dingen wird man zu dem Schluss kommen, dass wenn das Schiff in einer Folge zu Schrott geschossen wird, es nicht am Anfang der nächsten Folge wieder auf Hochglanz poliert sein wird.

          Davon hat man so gut wie nichts gesehen. Es gab immer wieder mal so ein paar Episödchen, die sich mit Energiemangel beschäfigt haben, aber ernsthaften Zwist in der Crew gab es nie (und wenn dann wurde er gleich wieder vergessen), moralische Zwickmühlen, welche das Gewissen der Besatzung nachhaltig auf die Probe gestellt haben, ebensowenig. Wenn überhaupt war das alles sehr stiefmütterlich behandelt. Und das alles gerade in jener Zeit als Handlungsbögen gerade in Mode kamen. Hier hätte VOY Avantgarde sein können. Aber Bermaga haben allerspätestens mit ENT bewiesen, dass sie nicht die Art Produzenten sind, die irgendwelche Risiken eingeht oder wenigstens kreativ wären.
          Also aus meiner Sicht geht es in der Unterhaltungsbranche immer und ausnahmslos zuerst um die Publikumsvorlieben und dann um die künstlerischen Konzepte die im Bereich dessen was sich gut vermarkten lässt als realisierbar gelten.

          Ein hoher Realitätsgrad und die damit einhergehende Ernsthaftigkeit sind dabei keine Selbstverständlichkeit, sondern ein Konzept, dass wie jedes andere auch auf dem Markt gewisse an den Publikumsvorlieben zu messende Chancen hat.

          Heute habe ich in meiner Focus News App gelesen, dass in Thailand (ich glaube es war Thailand) in sehr vielen TV-Soaps verharmloste sexuelle Gewalt gezeigt wird.
          Geschichten wie: "Gutaussehener Mann vergewaltigt betrunken eine Frau, sie verzeiht ihm später und beide heiraten."
          Ist völlig unrealistisch (und noch dazu ethisch fragwürdig) - aber es kommt bei den Thais gut an.
          Und auch Star Trek geht mit dem Realismus und der Dramatik sehr verschieden um, wie z.B. die verschiedenen TOS-Kinofilme gut zeigen die einen Admiral Kirk der gerade seinen Sohn verloren hat im San Francisco des 20. Jahrhunderts rumblödeln lassen, weil man ein überzeugendes Drehbuch für eine Star Trek Komödie zur Hand hatte.
          ST VI schlägt da hingegen wieder einen ganz anderen Ton an.

          Ich gebe dir aber insofern recht, dass die Macher von Voyager weit davon entfernt waren Avantgarde zu sein.
          Man ist in den ausgetretenen, sicheren Wegen von TNG geblieben.
          Star Trek ist aus meiner Sicht durchaus ein Format, dass vorrübergehend aus dem Serienmarkt verschwunden ist, weil die große Wende in der Branche hin zu hohem Budget, Drama und hartem Realismus verpasst wurde.

          Aber mitte der 90er wo "Star Trek Time in Sat.1" rauf und runter lief, hat man aus meiner Sicht wirtschaftlich nicht wirklich was falsch gemacht mit der Art wie man Voyager aufgezogen hat.
          Nicht umsonst ist die Serie 7 Jahre gelaufen.

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            #95
            Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
            Es geht hier zunächst mal nicht um Publikumsvorlieben, sondern um einfache Logik. Autoren, die eine Serie über ein Raumschiff schreiben, das vernab seiner Heimat-Zivilisation am anderen Ende der Galaxis gelandet ist, sollten sich halt mal Gedanken darüber machen, in welcher psychischen Verfassung die Crew sich wohl befinden wird, welche Ressourcen ihr zur Verfügung stehen, welche Probleme sie haben wird. Wer mit halbwegs klarem Verstand an die Sache herangeht, wird zu dem Schluss kommen, dass gerade am Anfang die Nerven blank liegen dürften (entsprechend hohes Konfliktpotential besteht), die Ressourcen sehr begrenzt sind und unterwegs beschafft werden müssen, was Improvisationstalent erfordert und ggf. moralische Zwickmühlen nach sich zieht. Vor allen Dingen wird man zu dem Schluss kommen, dass wenn das Schiff in einer Folge zu Schrott geschossen wird, es nicht am Anfang der nächsten Folge wieder auf Hochglanz poliert sein wird.

            Zumindest Letzteres ist nicht zwingend unlogisch. Man weiß ja nicht, wie viel Zeit zwischen den einzelnen Episoden vergeht (es sei denn, die genaue Sternzeit wird genannt) und es kann ja sein, dass man in der Zwischenzeit einen Handelsplaneten gefunden hat und Hilfe bei der Reparatur des Schiffes bekommen hat etc.

            Im Übrigen gab es ähnliche Probleme zumindest teilweise auch bei DS9. Da wurde auch in einer Folge ein Teil der Station zerstört und in der nächsten Folge war wieder alles pikobello.

            Das mit den Nerven blank liegen: Positive Zukunft, top ausgebildetet Sternenoffiziere; die können nervlich sowas ab.

            Btw, moralische Zwickmühlen über das Verhalten im Deltaquadranten gab es wirklich oft.


            Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
            Davon hat man so gut wie nichts gesehen. Es gab immer wieder mal so ein paar Episödchen, die sich mit Energiemangel beschäfigt haben, aber ernsthaften Zwist in der Crew gab es nie (und wenn dann wurde er gleich wieder vergessen), moralische Zwickmühlen, welche das Gewissen der Besatzung nachhaltig auf die Probe gestellt haben, ebensowenig. Wenn überhaupt war das alles sehr stiefmütterlich behandelt. Und das alles gerade in jener Zeit als Handlungsbögen gerade in Mode kamen. Hier hätte VOY Avantgarde sein können. Aber Bermaga haben allerspätestens mit ENT bewiesen, dass sie nicht die Art Produzenten sind, die irgendwelche Risiken eingeht oder wenigstens kreativ wären.

            Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Die Macher der Serie wollten durchaus längere Handlungsbögen machen. Ich glaube sogar gelesen zu haben, dass Brannon Braga (von dem ich weißgott kein großer Fan bin) das "Jahr der Hölle" eine ganze Staffel lang ausdehnen wolte. Der Sender hat es ihm nicht erlaubt.
            DS9 lief auf einem anderen Sender, in dem die Produzenten mehr Freiheiten hatten und längere Handlungsbögen entwicklen durften.
            Vella: "Tarnat said I'd find you here. I see why he mistook you for Sebacean. Same size, weight, coloring - though the brain cavity appears smaller."
            Crichton: "Yeah, but my choppers are first class and I do an excellent turn my head and cough."

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              #96
              Zitat von C.Baer Beitrag anzeigen
              Also aus meiner Sicht geht es in der Unterhaltungsbranche immer und ausnahmslos zuerst um die Publikumsvorlieben und dann um die künstlerischen Konzepte die im Bereich dessen was sich gut vermarkten lässt als realisierbar gelten.
              Die Diskussion, die hier geführt wird, ist nicht neu. Das, was heute hier geschrieben wird, wurde vor 20 Jahren auch schon geschrieben und von den Fans bemängelt. Es ist jedenfalls sicher kein Zufall, dass VOY ab der fünften (?) Staffel immer um eine neue Staffel bangen musste.

              Zitat von Commander Crichton Beitrag anzeigen
              Zumindest Letzteres ist nicht zwingend unlogisch. Man weiß ja nicht, wie viel Zeit zwischen den einzelnen Episoden vergeht (es sei denn, die genaue Sternzeit wird genannt) und es kann ja sein, dass man in der Zwischenzeit einen Handelsplaneten gefunden hat und Hilfe bei der Reparatur des Schiffes bekommen hat etc.
              Ja ja, natürlich haben die immer, wenn das Schiff Schrott war einen passenden "Handelsplaneten", wo sie genug Rohmaterial einkaufen können (mit den vielen wertvollen Tauschgütern, die sie an Bord haben ), gefunden. Weißt du, ich hänge nicht der Theorie an, dass man sich hässliche Frauen schön saufen kann.

              Warum das bei DS9 plausibel ist und bei VOY eher weniger, ist sowas von offensichtlich, dass es nicht erläutert werden muss.

              Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Die Macher der Serie wollten durchaus längere Handlungsbögen machen. Ich glaube sogar gelesen zu haben, dass Brannon Braga (von dem ich weißgott kein großer Fan bin) das "Jahr der Hölle" eine ganze Staffel lang ausdehnen wolte. Der Sender hat es ihm nicht erlaubt.
              DS9 lief auf einem anderen Sender, in dem die Produzenten mehr Freiheiten hatten und längere Handlungsbögen entwicklen durften.
              Hierzu wäre es halt gut, mal mehr Informationen zu haben. Die Idee von Year of Hell als eine Staffel ist in der Form jedenfalls Mist, wenn es wie in der Doppelfolge darauf hinausläuft, dass am Ende der Resteknopf gedrückt wird. Mal davon abgesehen, dass es die Serie nicht besser macht, wenn die Defizite vom Sender/Studio ausgehen und nicht von den Autoren.

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                #97
                Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
                Die Diskussion, die hier geführt wird, ist nicht neu. Das, was heute hier geschrieben wird, wurde vor 20 Jahren auch schon geschrieben und von den Fans bemängelt. Es ist jedenfalls sicher kein Zufall, dass VOY ab der fünften (?) Staffel immer um eine neue Staffel bangen musste.

                Fakt ist, dass VOY es genau wie DS9 und TNG auf 7 Staffeln gebracht hat.
                Und weder die Qualität der Serie noch die Meinung der Fans haben zwingend es etwas mit den Einschaltquoten einer Serie zu tun.


                Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
                Ja ja, natürlich haben die immer, wenn das Schiff Schrott war einen passenden "Handelsplaneten", wo sie genug Rohmaterial einkaufen können (mit den vielen wertvollen Tauschgütern, die sie an Bord haben ), gefunden. Weißt du, ich hänge nicht der Theorie an, dass man sich hässliche Frauen schön saufen kann.

                Warum das bei DS9 plausibel ist und bei VOY eher weniger, ist sowas von offensichtlich, dass es nicht erläutert werden muss..

                Wie oft war des Schiff denn in der Serie Schrott?
                Und dass das erwähnte Problem bei DS9 nicht das gleiche war wie bei VOY habe ich bereits geschrieben. Du brauchst das Offensichtliche also nicht noch einmal zu wiederholen.


                Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
                Hierzu wäre es halt gut, mal mehr Informationen zu haben. Die Idee von Year of Hell als eine Staffel ist in der Form jedenfalls Mist, wenn es wie in der Doppelfolge darauf hinausläuft, dass am Ende der Resteknopf gedrückt wird. Mal davon abgesehen, dass es die Serie nicht besser macht, wenn die Defizite vom Sender/Studio ausgehen und nicht von den Autoren.

                Hab' ich auch nicht behauptet. Aber es erklärt vielleicht einiges.
                Vella: "Tarnat said I'd find you here. I see why he mistook you for Sebacean. Same size, weight, coloring - though the brain cavity appears smaller."
                Crichton: "Yeah, but my choppers are first class and I do an excellent turn my head and cough."

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                  #98
                  Zitat von endar Beitrag anzeigen
                  Das klingt ein bisschen so wie in der Schule, wenn die "Stillen", die mündlich eigentlich eine 6 verdient hätten, trotzdem eine 4 bekommen, weil sie immerhin immer aufpassen und eigentlich ganz nett sind.
                  Hier muss ich mich doch tatsächlich wieder für "Voyager" einsetzen. Bei DS9 war mir aufgefallen, dass das Charakterensemble irgendwann nur noch aus Figuren mit prägnantem Profil bestanden hat: Sisko war der Abgesandte, Kira eine Widerstandskämpferin, deren Eltern Kollaborateure waren, Dax hatte die Erfahrung von sieben Leben, Bashir war ein genetisch aufgewerteter Mensch, Worf war der einzige Klingone in der Sternenflotte und wurde von seinem Volk mehrfach entehrt, Odo kann seine Gestalt jederzeit ändern (außer in der kurzen Zeit, wo er entehrt wurde), Quark ist der einzige Ferengi mit Moral und dafür wurde er von seinem Volk auch entehrt. Die einzigen "normalen" Figuren sind Chief O'Brien und Jake Sisko. Aus meiner Sicht ist das zu viel Prägnanz und zu wenig Kontrast. Das ist zudem unglaubwürdig, unausgewogen und redundant, d.h. man bekommt mehrfach dieselbe Biografie erzählt – insbesondere bei Odo, Worf und Quark. Ich hätte im Ensemble gerne die eine oder andere profillose Figur gehabt z.B. eine Tussi ohne besondere Begabungen, die in einigen Momenten über sich hinaus wächst.

                  "Voyager" ist in dieser Hinsicht tatsächlich etwas besser aufgestellt. Bei B'Elanna hätte man z.B. tatsächlich wieder so ein Klingonen-Ding mit Entehrungen und Identitätsproblemen machen können, aber sie tritt eher als normaler Mensch mit hitzigem Temperament auf. Tuvok ist ein normaler Vulkanier – diesmal jedoch mit afroamerikanischer Abstammung. Und Harry Kim ist nur ein mittelmäßiger Offizier, welcher die schweigende Mehrheit der an Bord arbeitenden Crewmitglieder repräsentiert. Bei Janeway/Chakotay ist mir keine besondere biografische Episode bekannt, die heraussticht (z.B. dass sie/sie die/der Jahrgangsbeste gewesen sein soll). Diese Normalität wird kontrastiert durch einige wenige Personen mit interessanteren Biografien und Profilen (z.B. der Doktor, Seven, Neelix). Das ist prinzipiell eine ganz gute Mischung, die eigentlich ganz gut funktioniert. Mit der einen oder anderen Designentscheidung hätte man sogar noch mehr herausholen können: z.B. hätte man Neelix anders aufziehen sollen (eher so wie Tuvix aus der gleichnamigen Episode) und ein paar interessante charakterbezogene Story-Arcs (insbesondere für Chakotay, Kim, Tuvok) wären sicher auch zweckdienlich gewesen (etwa in der Form, wie man das mit Tom Paris und seiner Degradierung/Rehabilitation gemacht hatte).
                  Mein Profil bei Last-FM:
                  http://www.last.fm/user/LARG0/

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                    #99
                    Zitat von Commander Crichton Beitrag anzeigen
                    Fakt ist, dass VOY es genau wie DS9 und TNG auf 7 Staffeln gebracht hat.
                    Und weder die Qualität der Serie noch die Meinung der Fans haben zwingend es etwas mit den Einschaltquoten einer Serie zu tun.
                    Die Meinung der Fans hat selbstverständlich zwingend etwas mit den Einschaltquoten zu tun. Wenn nämlich die Fans der Meinung sind, dass die Serie so scheiße ist, dass sie sie nicht mehr anschauen wollen, werden die Quoten sinken und dementsprechend - im Idealfall - Produzenten, Autoren und Sender dazu bewegen etwas an der Qualität der Serie zu ändern. Das hat bei ENT funktioniert, allerdings zu spät und erst nachdem die Produzenten gehen mussten.

                    Im Übrigen ist mir das bei meiner persönlichen Beurteilung der Serie auch relativ ladde, was der Rest der Fans davon hält.

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                      Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
                      Die Meinung der Fans hat selbstverständlich zwingend etwas mit den Einschaltquoten zu tun. Wenn nämlich die Fans der Meinung sind, dass die Serie so scheiße ist, dass sie sie nicht mehr anschauen wollen, werden die Quoten sinken und dementsprechend - im Idealfall - Produzenten, Autoren und Sender dazu bewegen etwas an der Qualität der Serie zu ändern. Das hat bei ENT funktioniert, allerdings zu spät und erst nachdem die Produzenten gehen mussten.
                      Das glaube ich nicht, jedenfalls nicht ohne weiteres.

                      Wenn z.B. sieben Millionen Menschen eine Folge von doctor who z.B. auf der BBC ansehen, wie groß ist der Anteil derjenigen, die sich in Internetforen und anderen sozialen Medien darüber austauschen?

                      Denn nur diejenigen, die das tun, könnten überhaupt durch die Meinung der "Fans" beeinflusst werden.

                      Diejenigen, die die Sendung einschalten und sich erst in der nächsten Woche zur nächsten Episode wieder damit beschäftigen, können ja gar nicht beeinflusst werden.

                      Und da sich in den Foren keine Hunderttausende, sondern eher Hunderte rumtreiben, dürfte der Effekt doch eher klein sein.
                      Republicans hate ducklings!

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                        Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
                        Die Meinung der Fans hat selbstverständlich zwingend etwas mit den Einschaltquoten zu tun. Wenn nämlich die Fans der Meinung sind, dass die Serie so scheiße ist, dass sie sie nicht mehr anschauen wollen, werden die Quoten sinken und dementsprechend - im Idealfall - Produzenten, Autoren und Sender dazu bewegen etwas an der Qualität der Serie zu ändern.
                        Aber das ist nicht zwingend die Meinung der Fans.

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                          Zitat von endar Beitrag anzeigen
                          Bei ihrem ersten und zweiten Auftriff war das mal so, ja. Bis Teile von ihnen Lore zum König krönten und solche Späßchen. Ich weiß, dass das nicht die "richtigen" Borg gewesen seien sollen, aber ich finde, die Verwurstung und Reise abwärts beginnt bei TNG. Auch die Borgkönigin stammt aus TNG (wie oft habe ich das wohl schon geschrieben? ).
                          Die Borg-Königin kam aus den Film. Das mit Lore fand ich nicht so störend, weil damit die Reaktion der Borg auf Individualität dargestellt wurde.

                          Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
                          Davon hat man so gut wie nichts gesehen. Es gab immer wieder mal so ein paar Episödchen, die sich mit Energiemangel beschäfigt haben, aber ernsthaften Zwist in der Crew gab es nie (und wenn dann wurde er gleich wieder vergessen), moralische Zwickmühlen, welche das Gewissen der Besatzung nachhaltig auf die Probe gestellt haben, ebensowenig.
                          Da ist grade der Vergleich zu DS9 sehr aussagekräftig, denke ich.
                          Wobei man allerdings sagen muss, dass auch in VOY der Captain moralisch zweifelhafte Entscheidungen treffen kann, die er später bereut. Die Behandlung ist nur etwas anderes. Bei Sisko kann man die Motive und individuellen Gründe seines Handelns besser nachvollziehen. Janeway wirkt dabei eher "irrational", obwohl sie mit der selben Entschlossenheit auch gute Entscheidungen trifft.
                          Könnte es sein, dass Janeways Autorität im Laufe der Serie im Vergleich zu den anderen Captains am Meisten in Frage gestellt wurde?

                          Zitat von Commander Crichton Beitrag anzeigen
                          Das mit den Nerven blank liegen: Positive Zukunft, top ausgebildetet Sternenoffiziere; die können nervlich sowas ab.
                          Selbst das hätte man darstellen können. Stattdessen beschränkt man sich auf Neelix Aussagen zur Moral der Crew.

                          Zitat von Commander Crichton
                          Btw, moralische Zwickmühlen über das Verhalten im Deltaquadranten gab es wirklich oft.
                          Die unterschieden sich aber meist nicht sehr von denen im Alpha-Quadranten, oder?

                          Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
                          Die Idee von Year of Hell als eine Staffel ist in der Form jedenfalls Mist, wenn es wie in der Doppelfolge darauf hinausläuft, dass am Ende der Resteknopf gedrückt wird.
                          Auch so wäre eine ganze Staffel für die Geschichte, wie die VOY zunehmend zerstört wird, nicht unbedingt interessant, wenn zwischendurch nichts anderes passiert.
                          Aber wahrscheinlich war auch mehr geplant, schließlich erinnert sich der Doctor in der Folge in der Kes durch die Zeit reist an das Höllenjahr.

                          Zitat von Largo Beitrag anzeigen
                          [...]Kira eine Widerstandskämpferin, deren Eltern Kollaborateure waren,[...]
                          Angesichts der Vorgeschichte von Bajor scheint es mir nur realistisch zu sein, dass eine Offizierin, die auf DS9 versetzt wird, so eine Vergangenheit hat. Ebenso wie ein SF-Captain zuvor schon auf einen Raumschiff gedient haben wird.

                          Zitat von Largo
                          Dax hatte die Erfahrung von sieben Leben, [...] Worf war der einzige Klingone in der Sternenflotte und wurde von seinem Volk mehrfach entehrt, Odo kann seine Gestalt jederzeit ändern (außer in der kurzen Zeit, wo er entehrt wurde), Quark ist der einzige Ferengi mit Moral und dafür wurde er von seinem Volk auch entehrt.
                          Dass Odo sich verwandeln kann und Dax mehrere Leben hat, ist relativ normal für die Spezies, der sie angehören.
                          Bei Worf als Klingone kennt man aus TNG die Vorgeschichte bereits, die Handlungen rund um seine Entehrung beginnen ja breits dort.
                          Odo stellt sich im Dominion-Krieg auf die Seite der Bajoraner, was durch seine persönliche Geschichte erklärbar wird. "Entehrt" wurde Odo nicht wirklich, anscheinend hat man ihn nie vollständig aufgegeben.

                          Bei Quark bekommt man im Laufe der Serie ganz langsam mit, wie er sich an die Föderation und ihre Moral gewöhnt, bis er diese schließlich zum Teil übernimmt.

                          Zitat von Largo
                          [...]Bashir war ein genetisch aufgewerteter Mensch[...]
                          Das taucht ein bisschen plötzlich auf und ist vielleicht wirklich etwas zuviel...

                          Zitat von Largo
                          Die einzigen "normalen" Figuren sind Chief O'Brien und Jake Sisko. Aus meiner Sicht ist das zu viel Prägnanz und zu wenig Kontrast.
                          Von O'Brien heißt es auch, dass er seine Arbeit außergewöhnlich gut macht. O'Brien hat auch eine Vergangenheit, er hat im Krieg gegen die Cardassianer gekämpft.

                          Die Biographien ähneln sich eigentlich nicht so sehr. Die Gründe, warum Worf entehrt wird, sind doch ganz andere als die, die zum Ausschluss von Odo führen. Von Quark ganz zu schweigen, bei dem man sogar von einer Rebellion gegen das System sprechen kann, wenn auch nicht so radikal wie sein Bruder. Odo rebelliert in der Hinsicht nicht, er lehnt nur das System, das er vorher nie kennen gelernt hat, ab. Nach den Dominion-Krieg kehrt er in die große Verbindung zurück. Er erfüllt also die Aufgabe, wegen der er vor langer Zeit in den Weltraum ausgesandt wurde.
                          Worfs und Odos Handeln sind mehr durch die politische Situation geprägt.

                          Zitat von Largo
                          "Voyager" ist in dieser Hinsicht tatsächlich etwas besser aufgestellt.
                          Tuvok und Chakotay waren beide Ausbilder bei der SF-Akademie, was sich zugegeben durch Chakotays Überlaufen zum Maquis und Tuvoks Spionagetätigkeit erklären lässt. Er hat sozusagen seinen ehemaligen Kollegen beschattet.

                          Paris und Janeway stammen beide aus Familien mit starker Tradition was die SF angeht, beide haben Admirale als Eltern. Zugegeben unterscheidet sich die Art, wie die beiden damit umgehen. Paris rebelliert eher dagegen und schließt sich sogar den Maquis an, während Janeway den Weg der Tradition folgt, erst Wissenschaftsoffizierin (!) wird und dann ihr eigenes Kommando bekommt. Kim scheint ebenfalls sehr auf seine Karriere bedacht zu sein.
                          Ähnliche Konflikte wie bei Paris gibt es wohl auch bei B'elanna, die sich von ihrem klingonischen Erbe distanziert.

                          Insofern ähneln sich die Biographien in VOY doch mehr als in DS9, wo die Figuren zum Teil einen ganz anderen Hintergrund haben.
                          "Unterdrücke nie mit Gewalt Überzeugungen, die du für verderblich hälst, sonst unterdrücken diese Überzeugungen dich. " - B. Russell, 10 Gebote eines Liberalen.

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                            Zitat von Largo Beitrag anzeigen
                            Quark ist der einzige Ferengi mit Moral und dafür wurde er von seinem Volk auch entehrt.
                            Schau dir DS9 mal an da gibt es auch Figuren wie Nog, Rom und Moogie. Sowie mindestens zwei Ferengigaststars mit nur einem Auftritt und Moral.

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                              Zitat von DragoMuseveni Beitrag anzeigen
                              Dass Odo sich verwandeln kann und Dax mehrere Leben hat, ist relativ normal für die Spezies, der sie angehören.
                              Niemand wurde gezwungen, dass die Figuren so unterschiedlichen Spezies wie Trills, Wechselbälgern, Bajoranern, Klingonen und Ferengi angehören. Und wenn man noch einen Romulaner mit dazugenommen hätte, dann wäre es auch plausibel gewesen, dass es mit Worf geknallt hätte. Ganz sicher. Sowas muss man sich vorher überlegen. Ich denke, dass zu viele profilierte Figuren zu Kontrastarmut, Redundanz und Abnutzungserscheinungen führen. Weniger ist manchmal mehr (das war jetzt eine Phrase).

                              Zitat von DragoMuseveni Beitrag anzeigen
                              Insofern ähneln sich die Biographien in VOY doch mehr als in DS9, wo die Figuren zum Teil einen ganz anderen Hintergrund haben.
                              Jede Biografie der Figuren von DS9 ist, für sich genommen, plausibel und interessant. In der Summe jedoch führt das zu Kontrastarmut und Redundanz. Interessant ist für mich eher das Zusammenspiel von "normalen" und "interessanten/profilierten" Charakteren. Bei DS9 ist dieses Verhältnis aus meiner Sicht zu unausgewogen.

                              Es stimmt auch, dass sich bei "Voyager" viele Biografien ähneln. Aufgrund der Ausgangssituation haben nun einmal viele Figuren einen Maquis- oder Sternenflottenbezug. Die Biografien der Sternenflottenoffiziere sind langweilig, aber plausibel. Wenn man sich z.B. bei Medizinern umschaut, stellt man fest, dass die Eltern/Kinder von Medizinern überproportional häufig auch Mediziner waren/sind. Der Gedanke, dass das auch bei Angehörigen der Sternenflotte der Fall ist, ist nicht völlig abwegig. Das ist ein wesentliches Element, warum diese Figuren nicht sonderlich profiliert sind. Dafür ist aber das Zusammenspiel zwischen normalen und profilierten Figuren für mich ausgewogener. Wer hätte sich noch über den Doktor oder Seven gefreut, wenn man im Kreis der Hauptfiguren zusätzlich noch einen verstoßenen Romulaner, gebrochenen Jem'Hadar, verbannten Vorta, verschlagenen Cardassianer gehabt hätte? Das hätte sich alles doch gegenseitig neutralisiert.

                              Ich bin aber auch keineswegs völlig zufrieden mit dem Charakterensemble und den Designentscheidungen bei "Voyager". Ich hatte weiter oben bereits einige Punkte angeführt. Darüber hinaus wäre es vielleicht auch nicht schlecht gewesen, wenn man einige Profile etwas pointierter auf einen bestimmten Typ hin zugeschnitten hätte, um die Charaktere deutlicher voneinander zu unterscheiden: vielleicht Paris eher in Richtung schneidiger Schaumschläger/Macher, Kim in Richtung unbeholfener Nerd, Chakotay in Richtung Naturbursche/Asket/Yoga-Leher. D.h. etwas das Profil schärfen, ohne den Bogen zu überspannen.
                              Mein Profil bei Last-FM:
                              http://www.last.fm/user/LARG0/

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                                Findet es außer mir eigentlich noch jemand schön, dass es endlich mal wieder VOY ist, das zu heftigen Grabenkämpfen und ellenlangen Off-Topic-Diskussionen führt, und nicht das neue ST-Universum? Gerade in Anbetracht dessen, dass bei Diskussionen um das neue Universum das alte Universum in seiner Gesamtheit von einigen Gralshütern immer stark glorifiziert wird (die sich aber zu schade sind, um VOY hier zu verteidigen), finde ich die Diskussion hier gerade grenzgenial

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