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Anti-Janeway!!

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    Vielleicht weiß die Sternenflotte auch nicht alles über ihre moralischen Verwerflichkeiten? Resp.: Die Sternenflotte hat auch sonst eine ziemliche Doppelmoral. Da lohnt Janey den Aufstand nicht.

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      Die Beförderung fand ich schon bedenklich. Wer weiß was passiert, wenn Janeway mal wieder einen schlechten Tag hat und dann auch noch Flottenverbände kommandiert und nicht einen Intrepid-Flitzer.

      Also als Charakter: sehr interessant, aber für meinen Geschmack doch etwas zu instabil für eine höhere Position.
      "All dies könnte bloß eine aufwändige Simulation sein,
      die in einem kleinen Gerät auf jemandes Tisch läuft."
      (Jean-Luc Picard über das Wesen der Wirklichkeit)

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        Bei Equinox fällt auch auf, dass angesichts ihrer Folterlust (vielleicht hat sie sich deshalb recht gut mit der Borgqueen verstanden? Sadistinnen unter sich...) ihre Empörung ob des Umgangs der Equinoxcrew mit den Geistern des Glücks nur noch unglaubwürdig war. Vielleicht hat sie sich nur gedacht: Mist, dass ich nicht darauf gekommen bin. Dafür wird er jetzt bluten.

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          Mir ging es irgendwie so: Nach der dritten Staffel wurde mir Janeway sehr schnell unsympathisch. Auch das Konzept der Serie, dass die Voyager bis zum Nimmerleins-Tag im Deltaquadranten rumkutschert, hatte ich bis da ziemlich satt, und danach auch sehr bald diese ständigen Reibereien mit Seven of Nine und überhaupt das ganze Szenario mit den Borg. Am liebsten wäre es mir gewesen, Janeway wird von den Borg assimiliert und Tom Paris fackelt nicht lange und fliegt die Kiste einfach nach Hause.

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            Es stimmt. Innerhalb der ersten Staffeln war Janeway zwar auch schon bigott, aber ab Staffel 4 wurde sie eine richtig schöne Doppelmoralikerin. Allerdings war Star Trek nun mal von Anfang an amerikanisch bis zum Umfallen. Vom peinlichen Hurra-Patriotismus bis hin zum Weltverbesserungsdrang ist die Föderation eigentlich Amerika.

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              Oh, den Thread kannte ich noch gar nicht. Ich danke dem fleißigen Ausgraber dieses Threads- ja, diese Frau ist wirklich schrecklich.

              Zitat von Aramis Beitrag anzeigen

              Am Ende zählt aber nur, das sie die VOY nach Hause gebracht hat... da wird es nur wenige interessieren, was sie drei Jahre zuvor im DQ für Entscheidungen getroffen hat... das ihre Entscheidungen von der Sternenflotte als richtig angesehen wurde, sieht man auch an ihrer Beförderung zum Admiral...
              Nach der Logik müsste man jedem Brandstifter, der das selbst entfachte Feuer nachher wieder löscht, eine Ehrenmedaille anheften.
              Die Beförderung zeigt höchstens wieder, was für ein korrupter Haufen die Sternenflottenadmiralität ist.

              Ich denke die wichtigsten Krtikpunkte lassen sich unter vier Stichpunkte einordnen, wobei einige kritische Entscheidungen (wie der Tuvix-Mord) gleich unter mehrer Punkte eingeordnet werden können.

              - Doppelmoral

              Janeway reitet ständig auf Prinzipien herum, die sie dann nach Gutdünken über Bord wirft. Und was die Oberste Direktive angeht, die lautet bei ihr: Was immer Janeway als solche befindet, hat als Oberste Direkte angesehen zu werden.

              - emotionale Instabilität

              Da hat man der Emanzipation einen Bärendienst geleistet, dass man einen weiblichen Captain mit einem typischen chauvinistischen Klischee belädt. Ob bei Tuvix oder der Waljagd nach Hansom, Janeway schmeißt alle rationalen Erwägungen über Bord, um ihrer emotionalen Befriedigung nachzugehen.

              - Inkompetente Schiffsführung

              Es völlig illusionär ein Schiff am Hintern der Galaxis nach dem Motto "buisness as usual" zu führen. Man muss Allianzen bilden, auch mit Spezies die nicht aus 0815-Föderationssaubermännen bestehen; man sorgt sich nicht darum, dass das Sternenflottenprotokoll in den trivialsten Bereichen 1 zu 1 umgesetzt wird, auch wenn 20-30% der Crew gar nicht der Sternenflotte angehören; wenn man auf Abkürzungen wie in "Das oberste Gesetz" stößt, nutzt man sie; man vertraut auf die Kompetenz seiner Führungsoffiziere und lässt sie an der Entscheidungsfindungen teilhaben; man entscheidetet nicht aus einer Laune heraus.

              - Gottkomplex

              Das Bündnis mit den Borg, nach einer Unteredung mit einer Holodeckfigur (nicht dem 1.Offizier!) ist so ein Paradebeispiel, aber auch die Entscheidung die Fürsorgerphalanx nicht zu zerstören. "Wieso hat sie das Recht, das für uns alle zu entscheiden?", fragt B'Ellana dort bereits völlig zu Recht. Ein Captain hat eben nicht das Recht, nach Belieben über die Leben seiner Untergebenen zu bestimmen. Jede normale Crew (d.h jede Crew, die nicht aus kadavergehorsamen Waschlappen zusammengesetzt ist) hätte da früher oder später gemeutert.
              I reject your reality and substitute my own! (Adam Savage)

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                Dazu könnte man ein Lied verfassen:

                Das bisschen Direktive ist doch kein Problem, sagt die Janeway.
                Das bisschen Folter, kann so schlimm nicht sein, sagt die Janeway.
                Wie ein Crewman sich überhaupt beschweren kann, ist kaum zu glauben, sagt die Janeway.

                Das bisschen Krieg, ist doch halb so wild, sagt die Janeway,
                was für das Brechen der Direktive ganz genauso gilt, sagt die Janeway.
                Wie ein Sternenflottenoffiziert sich da überhaupt beklagen kann, ist unbegreiflich, sagt die Janeway.


                .
                EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

                HarryKimVoyager schrieb nach 13 Minuten und 49 Sekunden:

                Zitat von KennerderEpisoden Beitrag anzeigen
                Ich denke die wichtigsten Krtikpunkte lassen sich unter vier Stichpunkte einordnen, wobei einige kritische Entscheidungen (wie der Tuvix-Mord) gleich unter mehrer Punkte eingeordnet werden können.

                - Doppelmoral

                Janeway reitet ständig auf Prinzipien herum, die sie dann nach Gutdünken über Bord wirft. Und was die Oberste Direktive angeht, die lautet bei ihr: Was immer Janeway als solche befindet, hat als Oberste Direkte angesehen zu werden.

                - emotionale Instabilität

                Da hat man der Emanzipation einen Bärendienst geleistet, dass man einen weiblichen Captain mit einem typischen chauvinistischen Klischee belädt. Ob bei Tuvix oder der Waljagd nach Hansom, Janeway schmeißt alle rationalen Erwägungen über Bord, um ihrer emotionalen Befriedigung nachzugehen.

                - Inkompetente Schiffsführung

                Es völlig illusionär ein Schiff am Hintern der Galaxis nach dem Motto "buisness as usual" zu führen. Man muss Allianzen bilden, auch mit Spezies die nicht aus 0815-Föderationssaubermännen bestehen; man sorgt sich nicht darum, dass das Sternenflottenprotokoll in den trivialsten Bereichen 1 zu 1 umgesetzt wird, auch wenn 20-30% der Crew gar nicht der Sternenflotte angehören; wenn man auf Abkürzungen wie in "Das oberste Gesetz" stößt, nutzt man sie; man vertraut auf die Kompetenz seiner Führungsoffiziere und lässt sie an der Entscheidungsfindungen teilhaben; man entscheidetet nicht aus einer Laune heraus.

                - Gottkomplex

                Das Bündnis mit den Borg, nach einer Unteredung mit einer Holodeckfigur (nicht dem 1.Offizier!) ist so ein Paradebeispiel, aber auch die Entscheidung die Fürsorgerphalanx nicht zu zerstören. "Wieso hat sie das Recht, das für uns alle zu entscheiden?", fragt B'Ellana dort bereits völlig zu Recht. Ein Captain hat eben nicht das Recht, nach Belieben über die Leben seiner Untergebenen zu bestimmen. Jede normale Crew (d.h jede Crew, die nicht aus kadavergehorsamen Waschlappen zusammengesetzt ist) hätte da früher oder später gemeutert.
                Gottkomplex würde ich ihr nicht unterstellen, wirklich nicht. Gerade das Borgbündnis nach dem Gespräch mit dem simulierten da Vinci spricht eher für maßlose Selbstüberschätzung. Noch mehr hat mich aufgeregt, wie sich dann über Chakotay aufgeregt hat, nachdem er das Bündnis aufgelöst hat, als er die Gelegenheit dazu hatte.

                SIcher kann man einwenden: Wie würdest DU in dieser ethischen Zwickmühle agieren? Damit macht man es sich dann aber sehr einfach. Ethik ist eben kein Supermarkt oder etwas, das man im Bedarfsfall einfach mal über Bord werfen kann. Wobei ich solche Fälle wie in "Das Oberste Gesetz" davon explizit ausnehme, da es kein ethisches Dilemma ist. Die Crew "verkauft" ja nicht "ihre Seele", wenn sie die Trajektortechnik zu adaptieren versucht. Sie haben sie nicht gestohlen, sondern gegen etwas, das die Sikaris haben wollten, eingetauscht. Himmel, muß sich Janey dann so aufführen?

                Befremdlich ist Janeway aber vor allem dann, wenn sie sich über Seven echauffiert, die diesen 8472er auf das Hirogenschiff beamt, als der Voyager wohlweißlich die Vernichtung drohte. Dann ist sie auf einmal ritterlich. Wie schizophren muss man eigentlich sein, um dann kein Problem damit zu haben, einen wehrlosen Mann zu foltern?
                Zuletzt geändert von Oliver Hansen; 25.04.2009, 16:14. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!

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                  Zitat von HarryKimVoyager Beitrag anzeigen
                  Befremdlich ist Janeway aber vor allem dann, wenn sie sich über Seven echauffiert, die diesen 8472er auf das Hirogenschiff beamt, als der Voyager wohlweißlich die Vernichtung drohte. Dann ist sie auf einmal ritterlich. Wie schizophren muss man eigentlich sein, um dann kein Problem damit zu haben, einen wehrlosen Mann zu foltern?
                  Das ist irgendwo auch einer der Hauptgründe, warum ich das gute alte TOS so mag. Dort geht es letztlich dann doch nicht so brutal zu. Da beamt dann Scotty am Ende der Folge den Klingonen die Tribbles aufs Schiff, und es wird auf der Brücke der Enterprise unter Freunden darüber gelacht. VOY könnte eigentlich auch fast genauso im Spiegeluniversum spielen, man würde den Unterschied kaum merken.

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                    Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
                    Das ist irgendwo auch einer der Hauptgründe, warum ich das gute alte TOS so mag. Dort geht es letztlich dann doch nicht so brutal zu. Da beamt dann Scotty am Ende der Folge den Klingonen die Tribbles aufs Schiff, und es wird auf der Brücke der Enterprise unter Freunden darüber gelacht. VOY könnte eigentlich auch fast genauso im Spiegeluniversum spielen, man würde den Unterschied kaum merken.
                    Gut, die sind ja nicht alle brutal. Harry, Tom, Chakotay, Neelix und Co. sind nicht gewalttätig. Gewalttätig ist nur Janey. Ich kann auch B'Ellana nicht leiden. Ich mag Klingonen nicht. Mir geht dieses Ehrgetue so auf den Keks.

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                      Ironischerweise wäre ein terranisch imperiales Schiff schon nach kurzer Zeit wieder zuhuase gewesen, durch Technikdiebstahl - da gab es x Gelegenheiten für.

                      Die "böse" Janeway ist also nicht konsequent böse, sondern nur dann wenn nicht viel bei rausspringt.
                      "All dies könnte bloß eine aufwändige Simulation sein,
                      die in einem kleinen Gerät auf jemandes Tisch läuft."
                      (Jean-Luc Picard über das Wesen der Wirklichkeit)

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                        Nein, böse ist sie nicht. Nur unmoralisch. Eine Folterin und eine Mörderin.

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                          Zitat von HarryKimVoyager Beitrag anzeigen
                          Gut, die sind ja nicht alle brutal. Harry, Tom, Chakotay, Neelix und Co. sind nicht gewalttätig. Gewalttätig ist nur Janey. Ich kann auch B'Ellana nicht leiden. Ich mag Klingonen nicht. Mir geht dieses Ehrgetue so auf den Keks.
                          Seid wann gibt B'ellana viel aufs "ehrgetue"?
                          Ich bin wie ein Hund, der Autos nachjagt! Ich wüsste gar nicht, was ich tun würde, wenn ich mal eins erwische...

                          http://www.youtube.com/watch?v=R9JRm3iQQak

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                            Zitat von DarthRevan Beitrag anzeigen
                            Seid wann gibt B'ellana viel aufs "ehrgetue"?
                            Die nicht. Dafür ist sie unbeherrscht.

                            Kommentar


                              Zitat von HarryKimVoyager Beitrag anzeigen
                              Nein, böse ist sie nicht. Nur unmoralisch. Eine Folterin und eine Mörderin.

                              Aha, Foltern und Morden ist unmoralisch, aber nicht böse. Diese Form von Ethik macht George W. Bush ja alle Ehre.

                              B'ellana ist unbeherrscht - viel zu unbeherrscht, man hätte Vorik befördern sollen.

                              Janeway wirkt deshalb so schräg, weil sie viele Möglichkeiten versteichen ließ - um der Ethik willen. Einen Augenblick später macht sie eins auf Ahab und jagt ein anderes Schiff (Kazon, Equinox...).

                              Dies meinte ich mit nicht wirklich sinnvoll "Böse", bzw. unausgewogen.
                              "All dies könnte bloß eine aufwändige Simulation sein,
                              die in einem kleinen Gerät auf jemandes Tisch läuft."
                              (Jean-Luc Picard über das Wesen der Wirklichkeit)

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                                Zitat von EA-Loyalist Beitrag anzeigen
                                Aha, Foltern und Morden ist unmoralisch, aber nicht böse. Diese Form von Ethik macht George W. Bush ja alle Ehre.

                                B'ellana ist unbeherrscht - viel zu unbeherrscht, man hätte Vorik befördern sollen.

                                Janeway wirkt deshalb so schräg, weil sie viele Möglichkeiten versteichen ließ - um der Ethik willen. Einen Augenblick später macht sie eins auf Ahab und jagt ein anderes Schiff (Kazon, Equinox...).

                                Dies meinte ich mit nicht wirklich sinnvoll "Böse", bzw. unausgewogen.
                                Ich habe mich jetzt falsch ausgedrückt. Natürlich ist Foltern und Morden böse. Aber ich meine es jetzt so: Janeway ist nicht rein böse. Sie ist einfach nur bigott. Sie hält es nicht durch, gut zu sein, aber auch nicht, böse zu sein. Also versucht sie, beides zugleich zu sein.

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