[26] Falsche Paradiese - Episodenbewertung

[Achilles]

Spock und Leila haben ja eine Vergangenheit. Spock hat Gefühle, auch ohne diese Sporen.

Natürlich, aber das ist immerhin 6 Jahre her (wenn ich das richtig in Erinnerung habe). Seitdem haben sich Spock und Leila nicht mehr gesehen. Ob da noch Liebe im Spiel sein kann, ist fraglich.

Diese Sporen sind eine Anspielung auf die sogenannten Körperfresser aus dem Film "Die Körperfresser" (...)

Das wäre mir allerdings neu. Worauf beruht deine Annahme bzw. von wem stammt eine solche Aussage?

Dass er Spock verhaften soll, ergibt sich daraus, dass Sulu gerade in der Nähe ist.

Kirks Befehl, Spock von einem einzigen Mann verhaften zu lassen, war ja an sich schon merkwürdig. Wie Kirk ja hinterher selbst erwähnt, ist Spock viel stärker als ein Mensch. Wie kommt Kirk also zu der Annahme, ein einziger Mann könnte Spock verhaften und ggf. überwältigen, zumal Spocks Verhalten unter dem Einfluss der Sporen fremd und unberechenbar geworden ist?

Meine Kritik richtete sich vielmehr darauf, dass keinerlei Sicherheitsoffiziere („Rothemden“) das Wissenschaftsteam begleiteten. Schließlich konnte man nicht einschätzen, welche (bösen?) Überraschungen auf dem Planeten lauern könnten.

Dass Sulu auf Außenmission ist, macht sehr viel Sinn, denn er ist weit mehr als nur der Steuermann.

Seine hauptsächliche Funktion ist die des Steuermanns, genauso wie es z.B. Uhuras Funktion ist, an der Kommunikationskonsole zu sitzen. Dass ein Brückenoffizier auch andere Qualifikationen haben muss (wie in Sulus Fall die Wissenschaft), ergibt sich schon aus der Ausbildung und dem Tätigkeitsbild eines Sternenflottenoffiziers.

Wie an anderer Stelle im Forum immer wieder mal erklärt wird, kann jeder Depp das Schiff fliegen.

Ist das so? Könnte man z.B. bei gefährlichen Manövern auch die Krankenschwester ans Steuer setzen? Unabhängig von automatischen Steuerungshilfen sollte jeder, der den Platz am Steuer einnimmt, auch wissen, was er tut und worauf es im Fall der Fälle ankommt. Ganz zu schweigen davon, dass in Gefahrensituationen ein eingespieltes Team auf der Brücke von immenser Bedeutung sein kann.

Der Sinn, dass Chekov und Sulu vorne an der Konsole sitzen, ist es aus nächster Nähe Kommandoerfahrung zu sammeln.

In erster Linie geht es darum, seinen Job zu machen. Das Sammeln von Kommandoerfahrung ist ein angenehmer Nebeneffekt, der natürlich auch beabsichtigt ist. Das gilt aber grundsätzlich auch für alle anderen Crewmitglieder. Jeder soll seine Erfahrungen machen und für höhere Aufgaben befähigt werden.

Es ist Teil ihrer Ausbildung, in der Nähe des Captains zu sein, um später selbst Captain zu werden. Sulu wird später ja auch Captain.

Auf Chekov mag das zutreffen. Sulu hingegen ist bereits „fertiger“ Lieutenant; der Begriff Ausbildung trifft hier nur noch sehr bedingt zu. Die Befähigung, ein Schiff zu kommandieren, ergibt sich auch nicht nur durch die räumliche Nähe zum Captain, wobei ich dir zustimme, dass praktische Erfahrung wahrscheinlich wichtiger ist als mehr oder weniger theoretische Kommando-Lehrgänge.

So einfach war es gerade eben nicht, Spock zu reizen. Kleine Ärgernisse werden von den Sporen sofort unterdrückt. Um die Wirkung der Sporen aufzuheben, braucht es starke negative Gefühle, die im Normalfall gar nicht erst entstehen, da sie von den Sporen bereits im Ansatz blockiert werden.

Naja, wirklich schwierig war es nicht. Einige deftige Beschimpfungen haben ausgereicht, um Spock ausreichend zu provozieren. Bei Kirk ging es sogar noch einfacher: Ohne fremdes Dazutun gelingt es ihm, sich der Wirkung der Sporen zu entledigen. Ein gewisses Maß an Disziplin und Willensstärke hat offenbar schon gereicht, um sich selbst zu „heilen“.

[Solaristiker]

Leidenschaft statt Kalkül: Ein Blumenkind für Spock!

Als ich mir diese Folge gestern noch einmal ansah, musste ich spontan an den Film "Die Körperfresser kommen" mit Donald Sutherland und Leonard Nimoy denken, der in den 70ern gedreht wurde.

Ging mir genauso. In beiden Fällen spielte Leonard Nimoy eine wichtige Rolle. In "Falsche Paradiese" hätte ich vermutet, dass Spock noch am ehesten "resistent" gegen die Pollen ist, aufgrund seiner emotionalen Kontrolle oder seiner vulkanischen Physiologie wie auch immer. Aber die Schreiber haben sich für Kirk entschieden, dafür erhielt Spock die Romanze. Diesen Rollentausch kann ich nicht nachvollziehen, aber vielleicht wollte man Abwechslung. --> Elemente einer Charakterfolge
In "Die Körperfresser kommen" spielte Leonard Nimoy glaub ich einen erfolgreichen, abgebrühten Psychiater und Schriftsteller, und nach seiner "Ersetzung" war er die einzige Person, dessen Charakter sich scheinbar (für Aussenstehende) nicht verändert hat. In "Falsche Paradiese" war Spocks Veränderung sofort augenfällig, weil er wie ein Affe liebestrunken am Baum hangelte und keinen "Bock mehr hatte". Wenn ich jetzt mal gesellschaftspolitisch deuten würde: In "Die Körperfresser kommen" schürte man Kommunismusangst und schilderte den heroischen Abwehrkampf der freiheitsliebenden Individualisten. Der emotionslose Psychologe passt natürlich in beide Systeme gut rein.
In "Falsche Paradiese" habe ich - wie andere hier schon geschrieben haben - eine leicht antipazifistische Tendenz herausdeuten können. Leila und die Siedler sind von Pollen beeinflusst (= stehen unter bösem Drogeneinfluss), sind sorgenfrei, unbekümmert, lieben die Natur (= sind faule und unproduktive Hippies) und der patriotische Kirk löst sich vom Einfluss der Sporen, sowie er seine Tapferkeitsmedaillen anblickt. So aggressiv ist er geworden, als ihm seine Leistungen vor Augen geführt worden sind.
Also muss ich dieses Machwerk noch bewerten. Und zwar mit ***-Sternen.
Das war eine mittelmässige TOS-Folge, bei der viel Potential vergeudet wurde. Kann mich einfach nicht so recht anfreunden mit der Folge.
Leila hat mich genervt, die Liebesgeschichte auch. Kann mir noch einer erklären, warum die Tiere eingegangen sind? Befallen diese Sporen nur menschliche Wesen? Kann mir einer erklären wie 150 Siedler, die nur das nötigste anpflanzen, plötzlich auch die Crew der Enterprise (Zuwachs der Bevölkerung um ca. 300%) durchfüttern sollen? Warum Kirk erst beim zweiten Pollenangriff kurzzeitig ein Blumenkind gewesen ist? Warum Kirk gerade den Mann auf die Palme bringen möchte, der sich am schwierigsten provozieren lässt?
Fazit: Kultige Szenen wie der baumelnde Spock, eine spannende Ausgangssituation wechseln sich mit schwachen Szenen ab. Für mich ein Dämpfer, nachdem die letzten Folgen echt gut waren.

[MFB]

Ein paar Antworten kann ich wohl liefern:

Kann mir noch einer erklären, warum die Tiere eingegangen sind? Befallen diese Sporen nur menschliche Wesen?

Entweder das, oder die Tiere (es ging ja glaube ich um die Nutztiere, die die Kolonisten mitgebracht haben?) wurden nie in die Nähe der Pflanzen gebracht. Direkt in der Siedlung sieht man ja keine von diesen Pflanzen.

Kann mir einer erklären wie 150 Siedler, die nur das nötigste anpflanzen, plötzlich auch die Crew der Enterprise (Zuwachs der Bevölkerung um ca. 300%) durchfüttern sollen?

Im gleichen Ausmaß wie die Bevölkerung erhöht sich aber dann natürlich auch die Arbeitsleistung. Dass die Enterprise-Crew nicht runterbeamt um von den Kolonisten durchgefüttert zu werden, ist ja klar spätestens wenn McCoy dazu aufgefordert wird zu arbeiten. (Ein Ansuchen, dem er in seinem friedvollen Zustand sicher nachgekommen wäre, wenn er nicht gerade ein bisschen gereizt gewesen wäre. Übrigens sehr lustige Szene: "Would you like to see how fast I can put you in a hospital?" )

Warum Kirk erst beim zweiten Pollenangriff kurzzeitig ein Blumenkind gewesen ist?

Wenn du genau hinschaust wirst du sehen, dass nur Sulu und der Lieutenant neben ihm von den Sporen getroffen wurden. Kirk bleibt unversehrt.

Warum Kirk gerade den Mann auf die Palme bringen möchte, der sich am schwierigsten provozieren lässt?

Weil er Spock am besten kennt und bei ihm am einfachsten abschätzen kann, was ihn wütend macht. Dass Vulkanier über besonders starke Emotionen verfügen was ja der Grund dafür ist, warum sie generell ihre Gefühle unterdrücken, ist natürlich auch nicht zu verachten.

[Tally Youngblood]

Am liebsten wäre ich diese Blonde Leila gewesen.

Nicht nur du...

Hach, ich fand die Romanze zwischen Spock und Leila so schön. Aber auch richtig witzig, wie die vom piepsenden Kommunikator beim Kuscheln gestört werden, und dann Kirks und McCoys Bemerkungen
Genauso lustig wie eigentlich fast der ganze Rest dieser Folge. Es gab jedoch auch einige berührende Momente, etwa Kirk allein auf der Brücke, oder Leilas Abschied später.
Nur schade, dass mal wieder Kirk alle rettet. Okay, das war zwar damals nicht üblich, aber ich hätte es auch gerne gesehen, wenn Uhura oder irgendein völlig unwichtiges Redshirt zur Abwechslung mal den Tag gerettet hätten.

Und so ganz verstehe ich auch nicht, warum die Siedler unbedingt da wegmussten, die waren doch alle glücklich. Obwohl, diese Sporen manipulierten einen ja auch, man war - Zitat Leila - ,,nicht mehr man selbst", also vielleicht begreif ichs doch.
5 Sterne

[Deflektor]

* * *
Eigentlich war ja an dieser Episode nichts Durchschnittliches dran. Die Szenen um Spock und Leila waren herausragend. Der Vulkanier ist eine tragische Figur; nun kennt er das Glück, aber er verwehrt es sich.

Die moralische Verdammung des perfekten Glücks hingegen fand ich unterdurchschnittlich. Warum den Bewohnern ihre vollkommene Welt nehmen? Oder anders ausgedrückt: Was ist schlecht daran, glücklich und gesund in den Tag zu leben? Im Grunde hatten die Bewohner das, was sich Menschen seit je her erträumen.

Die Lösung des Sporenrausches war mir zu einfach; und warum gibt es auf dem Planeten nun keine Tiere?

[Thomas W. Riker]

... warum gibt es auf dem Planeten nun keine Tiere?

Möglicherweise gibt es / gab es nie auf dem Planeten Vulkanismus.
Die irdischen Ozeane waren ursprünglich stark basisch (Wasser mit Natriumkarbonat und Kalziumchlorid). Durch Vulkanismus und Regen kam Eisen und weiteres Kalziumchlorid in die Ozeane. In einem Zeitraum von 2 Milliarden Jahren entstand dann in den Meeren Natriumchlorid und Kalziumkarbonat, was erst das Entstehen von Knochen ermöglichte.

Q: Sterne und Weltraum Januar 2015 S.34-42 Wie aus Molekülen Organismen wurden (Harald Lesch/Josef M. Gaßner, Auszug aus: Dies.: Urknall, Weltall und das Leben - vom Nichts bis heute Morgen, 2. Aufl. 2014. Komplett-Media Grünwald.)

- - - Aktualisiert - - -

Die Pflanzen wurden vermutlich von der verwirrten Crew nach Belieben auf dem ganzen Schiff verteilt, damit auch wirklich jeder die Sporen "zu Gesicht" bekommt.

Dass ist quasi das Original des Spielzeugs, dass die Endorphine der Crew der 1701-D durcheinander bringt. Dort wird dann das Problem durch den immunen Data gelöst.

[philippjay]

Diese Folge fällt definitiv ein wenig ab.

Unterhaltungswert ist geboten mit dem rumturnenden Spock, seinem albernen Gekicher etc.

Allerdings ist die Frage nach den Tieren wohl in der Tat nie beantwortet worden.
Oder soll das heißen, die Sporen lassen Organe nachwachsen und den Körper immun werden gegen diese ominösen Berthold-Strahlen?!
Das erscheint mir sehr eigenartig.

Die Romanze von Spock und Leila... ach jö, ich finds mal ganz nett.
Nach all den Schmachtereien, die Kirk ausleben durfte, darf halt auch mal das Spitzohr ran

Fand ich ganz erfrischend.

Dennoch nur 3 Sterne für diese Folge

[Terminator_T-101]

Ich fand die Folge recht witzig. Weißt zwar gewissen Ähnlichkeiten auf zu "Implosion in der Spirale", aber hier wurde das ganze besser dargestellt (und Spock war in der vorherigen Episode sogar Immun gegen den Virus, aber gegen die Blümchen hatte er keine Chance ).
Das einzige, was mir nicht gefiel war, dass es "ausgerechnet" mal wieder Kirk sein muss, der die Willensstärke besitzt und nach nur kurzer Zeit unter Einfluss der Sporen durch einen kleinen Wutausbruch die Sporen besiegt.

Daher ziehe ich glatt mal einen ganzen Stern ab. Somit bekommt die Folge nur 5 Sterne von mir.

[human8]

Ich fand die Folge eher durchwachsen. Die Handlung mit dem Siedler, welcher eigentlich tot sein hätten müssen, war ja anfangs recht interessant. Das Hippie Verhalten der Crew Mitglieder fand ich dann weniger witzig. Spock hatte ein paar lustige Szenen, aber seine Liebesgeschichte war mir irgendwie zu schmalzig. Leider wurde auch nicht erklärt, warum die ganzen Tiere auf den Planeten tot waren. Haben die Pflanzen etwa nur die humanoidem Bewohner mit ihren Pollen betäubt und somit das Leben auf den Planeten ermöglicht ?
Auch fand ich die Auflösung am Ende etwas schwach, dass sich Kirk der Betäubung durch seinen starken Willen wiedersetzen konnte.

3*