[12] Miri, ein Kleinling - Episodenbewertung

[TimeGypsy]

Na ja, ich mag die Folge noch immer, weil sie für mich einfach ein "The Tribe"-Vorläufer ist. (Wo das Thema besser durchdacht war.)

Da sind mir ein paar Logik-Fehler auch egal. Schließlich ist einiges bei Star Trek unlogisch.

[irony]

Wenn die Kinder in 100 Jahren nur fünf Jahre älter werden, wie kann es dann kleine Kinder auf dieser Welt ohne Erwachsene geben? Seit der Seuche vor 300 Jahren müssten alle Kinder mindestens das Aussehen von 15-Jährigen haben.

300 Jahre sind einfach völlig übertrieben. Der Grund dafür ist wohl, dass eine Parallelität des Planeten zur Erde aufgezeigt werden sollte. Das Jahr 1960 auf diesem Planeten entsprach dem Jahr 1960 auf der Erde, und da die Serie Mitte des 23. Jhd. spielt, also 300 Jahre.

Im Grunde befindet man sich in einem Paralleluniversum, aber dieser Begriff war damals noch nicht so fest etabliert wie heute, obwohl er in der zweiten Staffel schon in Gebrauch war.

Man hätte es auch einfach nur 50 Jahre sein lassen können.

Mir gefällt die düstere Atmosphäre, die verfallene, scheinbar verlassene Stadt, in der sich die Kinder verstecken und kaum zu finden sind. Das Misstrauen zu Erwachsenen ist in den Kindern tief verwurzelt.

In dieser Hinsicht finde ich die Folge auch sehr gelungen.

Na ja, ich mag die Folge noch immer, weil sie für mich einfach ein "The Tribe"-Vorläufer ist. (Wo das Thema besser durchdacht war.)

Ich mag die Folge auch, sogar wieder etwas mehr. Auf sich selbst gestellte Kinder sind ein interessantes Thema. "The Tribe" habe ich nie gesehen. Bei Star Trek ist es ein Problem, dass man ein Thema (anders als in Serien wie "Twilight Zone") immer auch mit den Crewmitgliedern verknüpfen und alles in eine 45 Minuten Episode packen muss. Die Folge hier hätte ohne die Crew vielleicht besser funktioniert, aber das geht natürlich nicht.

[TimeGypsy]

Auf sich selbst gestellte Kinder sind ein interessantes Thema. "The Tribe" habe ich nie gesehen. Bei Star Trek ist es ein Problem, dass man ein Thema (anders als in Serien wie "Twilight Zone") immer auch mit den Crewmitgliedern verknüpfen und alles in eine 45 Minuten Episode packen muss. Die Folge hier hätte ohne die Crew vielleicht besser funktioniert, aber das geht natürlich nicht.

Daher frag ich mich auch noch immer, ob die Macher von The Tribe durch diese ST-Folge auf die Idee gekommen sind und das Thema eben ohne Enterprise Crew mal ausprobieren wollten.
Gibt ja einige starke Ähnlichkeiten, nicht einzig, dass dort alle Erwachsenen gestorben sind. Der Virus bei The Tribe war ein mißglückter Versuch eines neuen "Anti-Aging-Mittels". Die Kinder dort altern aber normal und sind keine 300 Jahre alt.

[irony]

Dass die Macher von "The Tribe" TOS gesehen haben, ist nicht unwahrscheinlich. Es ist aber schwer zu sagen, woher die originale Idee stammt. Dass ein Anti-Aging-Mittel Probleme schafft, gibt es auch in "Resident Evil", da sind es dann Zombies. Die Folge mit den Kindern hätte auch sehr gut zu "Doctor Who" gepasst, ich mag solche Geschichten sehr.

[Souvreign]

Ich hab die Folge auch gestern auf zdf_neo zum ersten mal seit vielen Jahren wiedergesehen...

Die Prämisse an sich ist ja für die Entstehungszeit der Folge in den 1960er Jahren ja in Ordnung. Dann ist das eben eine parallele Erde. Heute würde man das sicher nicht mehr so platt darstellen aber damals war das sicher noch sehr innovativ.

Leider ergeben sich die schon erwähnten Logiklücken, die eigentlich auch Spock hätten auffallen müssen. So soll die Katastrophe 300 Jahre her sein und die überlebenden langlebigen Kinder altern ca. 5 Jahre pro Jahrhundert, trotzdem gibt es viele im Alter von 5-10 Jahren. Außerdem natürlich schö zufällig, dass die 300 Jahre haltbaren Lebensmittelkonserven gerade jetzt ausgehen, wo die Enterprise vorbeischaut. Etwas weniger weite Zeitabstände wären besser gewesen. Das sich alles zum Guten wendet ist ja auch klar.

Ich muss aber sagen, dass ich von der deutschen Synchronisation der Kinder sehr genervt war. Auch ihre rechte infantilität passt irgendwie nicht so dazu, dass die ja alle 300 Jahre alt sein sollen - es sei denn, die sind alle sprachlich verkümmert.

Am Ende ist das eher eine durchschnittliche Episode, der ich 3 Sterne vergebe - Abzüge gibt es wegen der Logikfehler und der nervigen Kindergruppe (und der Dämlichkeit, mit der sich Kirk, Spock und Co. die Kommunikatoren klauen lassen)...

[irony]

Dann ist das eben eine parallele Erde. Heute würde man das sicher nicht mehr so platt darstellen aber damals war das sicher noch sehr innovativ.

Heute wäre das einfach eine Erde in einem Paralleluniversu, in dem etwas anders gelaufen ist. Alternativ auch eine Zweiterde, die von einem höheren Wesen geschaffen wurde, um damit zu experimentieren. Hier soll das Schicksal des Planeten als Warnung dienen, was auch die düstere Atmosphäre erklärt und an "Der Herr der Fliegen" von Golding angelehnt ist, wofür es in den 50-er Jahren einen Nobelpreis gab.

So soll die Katastrophe 300 Jahre her sein und die überlebenden langlebigen Kinder altern ca. 5 Jahre pro Jahrhundert, trotzdem gibt es viele im Alter von 5-10 Jahren. Außerdem natürlich schö zufällig, dass die 300 Jahre haltbaren Lebensmittelkonserven gerade jetzt ausgehen, wo die Enterprise vorbeischaut.

Es ist ja nicht gesagt, dass die Alterung gleichmäßig verläuft. Es scheint eher so zu sein, dass ältere Kinder auch schneller altern, und gegen Ende geht es ja wirklich schnell. Die 5 Jahre pro Jahrhundert sind dann nur ein Durchschnittswert mit geringer Aussagekraft.

Die Lebensmittelkonserven sind wohl etwas übertrieben lange haltbar. Halten Nudeln aus Hartweizengrieß 300 Jahre, wenn man sie extrem trocken lagert?

[TimeGypsy]

Grad gefunden:

Im Prinzip haben Konserven eine nahezu unendliche Haltbarkeit bei moderaten Temperaturen (bis zu 23°C). 100 Jahre alte in gesunkenen Schiffen gefundene Konserven wurden noch immer als mikrobiologisch sicher befunden! Wir empfehlen zwar nicht, Konserven für 100 Jahre aufzubewahren, aber wenn die Dose intakt ist, ist der Inhalt essbar.

[Souvreign]

Einigen wir uns einfach drauf, dass die Sachen damals etwas plakativ dargestellt wurde. Der Zeiraum, der hier entworfen wird stört mich ja weniger, als dass gerade dann alles auseinaderzubrechen droht, als zufällig die Enterprise vorbeischaut - und vorher war alles 300 Jahre lang mehr oder weniger in Ordnung.

Ist aber schon ok. Die Serie ist ein Kind ihrer Zeit - und die Abzüge habe ich ja auch wmehr wegen die nervige Kinder vergeben. (Umstimmen könnte ihr mich aber auch nicht... )

[philippjay]

Also, der Punkt, dass Kinder nach über 300 Jahren nicht mehr Kinderspiele spielen würden, finde ich sehr einleuchtend; das ist ein Einwand, den man wirklich gegen diese Folge anbringen muss.

Gefallen hat mir, wie jemand bereits vor mir geschrieben hat, das Setting bzw die Landschaft.
Weiß nicht genau wie ichs erklären soll, aber mir hats gefallen...

Anfangs hatten die Szenen mit den Kindern noch was horrorfilmmäßiges, später dann - nachdem man die Racker gesehen hatte - war es schon relativ hochgradig nervig.

Das Draufgängertum von McCoy mit dem Serum war mMn auch grenzwertig; klar, eine Verzweiflungstat, aber dass ausgerechnet der Schiffsarzt das Himmelfahrtskommando spielen muss ist schon ein wenig zweifelhaft.
Das hätte eigentlich eher zu Kirks Naturell gepasst, oder?!

Und zu guter Letzt hätte mich auch interessiert, wie es dazu kommt, dass man in den unendlichen Weiten des Alls einen Planet findet, der haargenau aussieht wie die Erde...

3 Sterne

[irony]

Also, der Punkt, dass Kinder nach über 300 Jahren nicht mehr Kinderspiele spielen würden, finde ich sehr einleuchtend; das ist ein Einwand, den man wirklich gegen diese Folge anbringen muss.

Ist es denn sicher, dass Kinder, die nicht oder nur extrem langsam altern, im Körper eines Kindes die Persönlichkeit eines Erwachsenen entwickeln? Oder wirkt sich das ausbleibende Altern auch auf das Gehirn und die Persönlichkeit des Kindes aus? Das Zeitgefühl von Kindern ist jedenfalls anders als das von Erwachsenen.

Und zu guter Letzt hätte mich auch interessiert, wie es dazu kommt, dass man in den unendlichen Weiten des Alls einen Planet findet, der haargenau aussieht wie die Erde...

Es wird in der Folge nicht erklärt, aber früher, bevor man ganze Paralleluniversen und alternative Realitäten diskutierte, war das Konzept der Parallelerden sehr beliebt. D.h. man nahm einfach an, dass es solche Planeten gibt. Heute kannst du dir leicht vorstellen, dass dieser Planet aus einem Paralleluniversum stammt, oder, sogar noch besser, dieser Planet ist die originale Erde, und die Erde, auf der Kirk geboren wurde, stammt aus einem Paralleluniversum.

[philippjay]

Mein Einwand bezog sich eher auf die Vermutung, dass Kinder nicht mehr Gefallen finden an einem "alten" Spiel, dass sie schon jahrelang gespielt haben.

[TimeGypsy]

Mein Einwand bezog sich eher auf die Vermutung, dass Kinder nicht mehr Gefallen finden an einem "alten" Spiel, dass sie schon jahrelang gespielt haben.

Aber wenns ihnen vielleicht trotz allem gar nicht wie Jahre vorkommt?

(Wieviele Erwachsene spielen immer noch gern mit der Eisenbahn, Lego, etc? )

[philippjay]

Ähmmmm.... Hä?!

Also, Lego spielende Erwachsene habe ich noch keine gesehen...
Erwachsene, die mit der Eisenbahn spielen... tja, die Diskussion müsste man woanders weiter führen.
Ich persönlich denke, das hat z.T. damit zu tun, dass diese Erwachsenen in der Kindheit sich nicht so austoben konnten, wie sie gerne wollten und das auf diesem Wege nachholen.

Wenn ein Kind aber 287 Jahre Fangen spielt, bezweifle ich, dass die Lust an diesem Spiel im 288. Jahr immer noch so ungebrochen ist

[TimeGypsy]

Ich kenne etliche, die noch mit Lego spielen (und das auch schon als Kind getan haben).
Klar macht man dann eher andere Sachen, wie Modellbau, aber dennoch.

Und ich denke einfach auch, dass für die Kinder die Zeit anders vergeht. Außerdem gehört fangen schätz ich mal zu etwas, was Kinder wohl immer mal spielen werden und was nicht so schnell langweilig wird.

Außerdem hat man in der Folge doch nur einige Tage auf dem Planeten gesehen, wer weiß, was die da noch alles an Spielen haben, wenn nicht grad Besucher da sind.
Oder wurde an einer Stelle gesagt, sie haben seit gut 300 Jahren nichts anderes gemacht als Fangen spielen? *grübel*

[irony]

Die Frage ist, was sind die Alternativen? Einfach nur apathisch in der Ecke rumsitzen, weil alles langweilig ist, wird irgendwann auch langweilig. Und so viele Möglichkeiten bietet diese heruntergekommene Welt nun mal nicht.