[103] Fähnrich Ro - Episodenbewertung

[irony]

Diese Folge ist auch wieder einmal ein Musterbeispiel für Kontinuität im Hinblick auf Qualität der obersten Führungsriege (der Admiralität). Einmal mehr haben wir es mit einem Admiral zu tun, bei dem sich Naivität/Dummheit mit Verrat an den ethischen Prinzipien einer vermeintlich aufgeklärten Gesellschaft verbindet. Das wirft kein gutes Licht auf die Sternenflotte. Dem Anschein nach ist alles Sternenflottenpersonal außerhalb der Enterprise dumm, korrupt oder hinterfotzig.

Interessant ist auch, dass man so gut wie nie zivile Politiker der Föderation zu sehen bekommt. Ab und zu ein paar Botschafter, aber für mich sieht es so aus, als ob die Admirale die politische Führung der Föderation darstellen. So was wie diesen intriganten Senator bei Stargate gibt es bei Star Trek nicht.

[JemandAusBerlin]

[...]Toll auch der typische angewiderte Blick von Riker (sein Markenzeichen)[...]

Angewidert und vor allem arrogant, von oben herablassend. Riker ist sicher nicht immer so. Aber in dieser Szene habe ich ihn gehasst.

[MFB]

Angewidert und vor allem arrogant, von oben herablassend. Riker ist sicher nicht immer so. Aber in dieser Szene habe ich ihn gehasst.

Das lässt sich eigentlich am Beginn der Episode vom ganzen Main-Cast sagen. Darauf ist die Folge auch ausgelegt, denn mit Ro Laren sollte ein Charakter an Bord kommen, der die homogene, stets geeint scheinende Crew mal durchmischt und aneckt. Das ist meiner Meinung nach auch recht gut gelungen, auch wenn es den Main-Cast einmal mehr als konfliktarme Zone hervorhebt. Das schaffen Gastcharaktere bei TNG wirklich immer ganz problemlos. Und schade, dass es Gastcharaktere überhaupt dazu braucht. Insofern eigentlich schade, dass Ro Laren nur ein wiederkehrender Charakter aber nicht ständig dabei ist. Ihre "Gegen-Arroganz" die sie gleich in dieser ersten Folge demonstriert, hat mir als persönlicher Stil von ihr gut gefallen.

Bei Rikers Aversion gegen Ro fällt besonders jene Szene auf, als er ihr verbietet, ihren Ohrring zu tragen und es damit begründet, dass man es auf der Enterprise sehr genau mit dem Uniform-Code nehme. Wäre lustig gewesen, wenn Ro während der Folge eine offizielle Meldung bei Riker erstattet hätte, dass sie an Lieutenant Worf gewisse nicht übersehbare Unregelmäßigkeiten bei seiner Uniform festgestellt hätte.

Zur Story: Leider war die Geschichte nur mittelmäßig. Zwar von der Idee her ziemlich gut, dass die Cardassianer was inszenieren und es bajoranischen Terroristen in die Schuhe schiebt, damit die Sternenflotte aktiv wird. Aber einerseits war das für eine 45 Minuten Folge schon fast eine zu ausufernde Handlung, die sehr viel durch reinen Dialog vermitteln musste. Anderseits wirkte das von Seiten der Cardassianer auch wie ein unnötig großer Aufwand, Orta zu stellen. Die Enterprise-Crew hat doch schon rausgefunden, dass Orta keinesfalls außerhalb seines Sonnensystems akitv werden könnte und Solarion nicht angegriffen hat. Was machen sich die Cardassianer dann für Sorgen? Wenn Ortas Unschuld nicht so eindeutig gewesen wäre, hätte das der Handlung noch etwas mehr Pfeffer gegeben. Aber so hangelt man sich sich Stück für Stück durch das "Wie decke ich eine Verschwörung auf"-Handbuch. Da fehlt der Folge leider Tempo und Spannungselemente.

Ich gebe der Folge knapp vier Sterne. Normalerweise würde ich ihr das Prädikat "Durchschnitt" geben, aber Ro Laren und Guinan werten die Folge doch auf. Außerdem kann man der Folge attestieren, dass sie der Wegbereiter für DS9 war. (Auch wenn man 15 Monate vor Ausstrahlung des DS9-Pilotfilms wohl kaum an die Möglichkeit eines derartigen Spin-offs gedacht hat.)
Die Ausgangssituation mit dem durch Cardassianer besetzten Bajor hat man schön übernommen, ohne etwas an dem Konzept zu verändern (anders als bei den Trill in DS9). Wobei man aber doch das Make-up in DS9 etwas änderte. Die bajoranischen Nasen sahen in TNG noch etwas anders aus.


Auffälligkeiten:
In dieser Folge wird im Orginal ständig zwischen "Bajorans" und "Bajora" abgewechselt. In der deutschen Synchro wird immer mit "Bajoraner" übersetzt mit einer Ausnahme: Der Bekenner-Funkspruch für den Angriff auf Solarion beginnt mit "Wie sind die Bajora". Die deutsche Synchro vermittelt also, dass "Bajora" der Name der Terroristenorganisation ist. Auch am Beginn von DS9 wird gelegentlich noch die Bezeichnung "Bajora" parallel zu "Bajorans" verwendet, sie verschwindet aber nach ein paar Folgen völlig.

Picards Jacke seiner neuen Uniform wurde verändert. Anstatt der schwarzen, ledrigen Schulterteile sind diese nun ebenfalls aus Samt und weißen ein Kreuznahtmuster anstelle der parallelen Nähte auf. (Auf die man später für die First Contact-Uniformen jedoch wieder zurückgreifen sollte.)

Nach "Darmok" wurden auch in dieser Folge wieder die Außenszenen im Bronson Canyon gedreht. Ist ein wenig auffällig, wenn man am selben Ort zweimal hintereinander dreht.

Die Holzwand mit den goldenen Schiffsreliefs im Konferenzraum der Enterprise wurde durch eine ziemlich fade Wand ersetzt. Eine für mich nicht nachvollziehbare Verschmimmbesserung des Sets. Erst für die finale Folge sollte die Wand mit den historischen Schiffen namens Enterprise wieder zurückkehren.

[hismoom]

Endlich gibt es auf der Enterprise mal eine unangepasste, ja geradezu rebellische Figur. Ro Laren ist unwillkommen, das lässt Riker sie spüren. Auch Picard will Ro nicht auf "seinem" Schiff haben. Ich finde, der frische Wind kommt der harmonischen TNG-Familie gut. Schade, dass ausgerechnet der besonnene und ruhige Geordie als Mobber gegen Fähnrich Ro herhalten muss, der Ro nicht den Rücken zukehren will. Schade ist vor allem, dass diese Figur nur wenige Auftritte haben wird.

Die Folge zeigt neue und interessante Einblicke in die Welt der Bajoraner und Cardassianer mit Herrschaft, Unterdrückung, Befreiung, Terror und Armut. Aus diesem Stoff kann man viele sehenswerte Episoden drehen.

Leider steht hier wieder eine kleine Verschwörung im Vordergrund. Ein beschränkter Admiral lässt sich von Cardassianern hereinlegen. Nichts Neues also.

Ich gebe 4 Sterne.

[irony]

Schade ist vor allem, dass diese Figur nur wenige Auftritte haben wird.

Immerhin sind es 8 oder 9 Auftritte, aber es ist schade, dass es nicht mehr geworden sind. Michelle Forbes sollte als Ro Laren eine Hauptrolle in der Serie DS9 bekommen, hat aber abgelehnt.

Aus diesem Stoff kann man viele sehenswerte Episoden drehen.

Ich denke, das hat man auch getan. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass es jemand nicht weiß: Mit DS9 hat man diesem Thema eine ganze Serie gewidmet.

[hismoom]

DS9 kenne ich noch nicht, weiß aber aufgrund von Beiträgen, worum es dort geht.

Was Ro Laren betrifft, so hätte ich sie gern weitergesehen als Frau zwischen zwei Welten. Davon macht TNG aber keinen Gebrauch. Ro hatte zwar Auftritte, aber ohne den Bajor / Cardassia-Konflikt (bis auf den Schluss).

[ChrisArcher]

Genial fand ich dabei vor allem Ro Larens Äußerung, der Dienst auf der Enterprise sei besser als Gefängnis und die verärgerte Reaktion von Commander Riker darauf.

Rikers verärgerte Reaktion darauf beweist, wie dumm Riker manchmal sein kann: Was hat er denn als Antwort von Ro erwartet? Natürlich sagt sie: "Das ist besser als Gefängnis". Riker war erschreckend destruktiv in dieser Episode.

[Achilles]

Riker war erschreckend destruktiv in dieser Episode.

Wobei man das in Anbetracht der Vorgeschichte ein gutes Stück verstehen kann. Riker ist immer grundehrlich, loyal und gewissenhaft. Außerdem ist er als 1. Offizier in besonderem Maße für das Personal verantwortlich (zumindest kam dies in einer anderen Episode deutlich zum Ausdruck).

Unverständlich ist in diesem Zusammenhang auch, dass Picard absolut keine Kenntnis darüber hatte, dass Ro mit einer wichtigen Aufgabe versehen an Bord kommen würde. Schon diese Geheimniskrämerei hätte Picard stutzig machen müssen.

Ro hat sich - wie eigentlich auch zu erwarten war - im Lauf der Episode bewährt und wertvolle Hinweise zur Aufdeckung des Komplotts geliefert. Insofern war der Verlauf und der Ausgang der Episode nicht wirklich überraschend.

Unter´m Strich eine TNG-Episode, die ich qualitativ im oberen Mittelmaß ansiedeln würde.

[schwalbe]

4 Sterne.
Die Folge hatte eine interessante Auflösung und war spannend.

[Wolfsrabe]

Die Folge selbst fand ich sehr gut, vor allem aufgrund der überraschenden Wendung.

Ansonsten empfinde ich die Bajoraner ziemlich anstrengend. Es geht immer darum, daß sie so friedlich und so wehrlos waren und auf einmal die bösen Kardassianer ohne Grund ihren Heimatplaneten überfielen. Das zieht sich durch etliche Folgen von TNG und vor allem durch DS9 hin.

Man versuchte, durch verschiedene bajoranische Charaktere oder scheinbar überraschende Einsichten von Cardassianern oder Bajoranern ein bisschen Farbe in diese Schwarz-Weiß-Malerei zu bringen, aber das gelingt nicht sehr gut. Das Thema bleibt sehr einfarbig gezeichnet. Aber das Problem haben die Amerikaner ja oft genug.

[ChrisArcher]

Die Bajoraner an sich sind hierbei nicht das Problem. Ro Laren ist mMn sehr zweidimensional dargestellt. In den späteren Folgen, in denen sie wieder aufgetaucht ist, wurde es leider nicht wirklich besser.

[Deflektor]

* * * * * *

Eine hervorragende Einführung von Fähnrich Ro und den Bajoranern. Man erhält erste Eindrücke über dieses unterdrückte Volk, von Ro aber auch vom geschundenen Orta.
Es ist somit die Geburtsstunde eines Konflikts, der noch eine ganze Serie beschäftigen soll.

Guinan unterstreicht wiedermal ihre außerordentliche Menschlichkeit. Während alle Führungsoffiziere über Ro den Kopf schütteln - übrigens vom Councelor auch nicht mehr kommt als ein kurzes "Dürfen wir uns setzen?" schürft die Bardame weiter und weiter. Zum wiederholten Male ist sie somit die wahre Beraterin. Ihr Rat, Picard zu vertrauen legt denn auch den Grundstein zur späteren Wertschätzung der beiden für einander.

Eine eher seltsame Serie setzt der Admiral fort: Es gibt unter ihnen scheinbar mehr Schurken oder Idioten, als solide Repräsentanten der Föderationsethik. Eigentlich schade...

[ChrisArcher]

Es war ja bei TOS schon so, dass die Flaggoffiziere als Idioten dargestellt wurden. Da frage ich mich schon, ob das im realen Leben zum Beispiel bei der Bundeswehr ähnlich ist.

[Imperialist]

Eine recht gute Folge.

Gut gefiel mir auf jeden Fall Fähnrich Ro. Als aneckender Charakter bringt sie etwas Disharmonie in die Crew, was mir ganz gut gefallen hat. Leider waren viele Charaktere in der Episode sehr unsympatisch. Vor allen Dingen Riker, welcher Ro verbietet ihren Ohrstecker zu tragen. Aber auch Geordi ist sehr abweisend. Nett fand ich das Troi und Dr. Crusher versucht haben nett zu Ro zu sein, trotz ihrer Vergangenheit (was genau vorgefallen ist, wurde glaube ich auch gar nicht erwähnt, zumindest habe ich das nicht mitbekommen). Guinen war sehr nett und das gefiel mir wirklich gut.

Was mich auch ein wenig bei der Episode gestört hat und hier im Forum ja auch schon diskutiert wurde ist die absolute Unfähigkeit dieses Generals. So schwierig zu durschauen war der Trick der Cadassiarner ja nun wirklich nicht. Da fragt man sich schon, welcher Vorrausetzungen man braucht um General in der Föderation zu werden.

Ganz gut gefiel mir die Aufnahmen auf dem Planeten, dass sah gut gemacht aus.

Insgesamt gebe ich der Episode 4 Sterne.

[philippjay]

Interessanter Charakter, dieser Fähnrich
Höchst befremdlich war Rikers Verhalten ihr gegenüber bei ihrem ersten Treffen.
Der große Charmeur, der jeder Frau, die bei drei nicht auf den Bäumen ist, schöne Augen macht, lässt total den Vorgesetzten raushängen; das mag zwar ideell für passend empfunden worden sein, aufgrund Ro Larens Vorgeschichte.
Passt aber zu Riker so gar nicht. Dann schon eher zu Picard

Die Geschichte um den Admiral mit den fragwürdigen Ansichten zu den Bajoranern ist einigermaßen spannend und weiß zu unterhalten.

Ich gebe
4 Sterne