[035] Wem gehört Data? - Episodenbewertung - SciFi-Forum

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[035] Wem gehört Data? - Episodenbewertung

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    Data verliert beim Pokern, obwohl er sich auf das Spiel vorbereitet hat. Er verkennt Rikers Pokerface und glaubt nicht, dass jemand mit schlechten Karten einen hohen Einsatz wagt. Data macht persönliche Erfahrungen, er lernt dazu und zeigt so, dass er mehr ist als eine Maschine mit Speicher.

    Die Folge setzt sich auseinander mit dem Menschsein. Was zeichnet einen Menschen aus, kann eine Maschine menschliche Eigenschaften wie Gefühle besitzen, besitzt eine kybernetische Intelligenz, die einst auf einem entfernten Planeten gefunden und aktiviert wurde, persönliche Rechte, insbesondere das Recht auf Selbstbestimmung?

    Picard zeigt in seinem Plädoyer, dass Data sich seiner selbst bewusst ist und neben Intelligenz genau die Eigenschaften besitzt, die Maddox selbst als menschlich ansieht. Maddox‘ hämisches Grinsen während des Prozesses schlägt um in stotternde Verlegenheit. Maddox wollte auf Datas Kosten seinen Ruhm mehren und eine Armee von Androiden ohne Rechte erschaffen.

    Die Folge zeichnet sich aus durch eine spannende Inszenierung ohne Action. Beeindruckt hat mich die Szene, in der Data einige Erinnerungsstücke als seinen persönlichen Besitz einpackt. Medaillen, ein Buch und eine Holografie von Tasha zeigen, dass Data fühlt wie ein Mensch. Diese Szene sagt mehr als viele Worte.

    Etwas unverständlich ist mir die B-Handlung mit Picard und Captain Louvois. Natürlich ist es Ironie, dass Picard sich ausgerechnet mit seiner früheren Anklägerin herumschlagen muss, aber mir kommt dieser Teil wie Ballast vor.

    Ich gebe volle 6 Sterne.

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      Etwas unverständlich ist mir die B-Handlung mit Picard und Captain Louvois. Natürlich ist es Ironie, dass Picard sich ausgerechnet mit seiner früheren Anklägerin herumschlagen muss, aber mir kommt dieser Teil wie Ballast vor.
      Der Grund für diesen Handlungsstrang liegt meiner Meinung nach darin, Kritik an Richtern zu üben, die sich nicht der Wahrheit verschrieben haben, sondern persönlichen Motiven folgen. Der Verdacht ist hier zwar haltlos, aber der Blick des Zuschauers sollte wohl auf diese Problematik gerichtet werden.

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        Ich meinte die eigentlich überflüssige persönliche Beziehung von Louvois und Picard, die man wohl als Hassliebe bezeichnen kann.
        Sie hätten ja auch einander fremd sein können. Offenbar sollte Pfeffer in die Handlung gebracht werden, obwohl die Handlung ja schon ein großes und wichtiges Thema besitzt.

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          Ich meinte die eigentlich überflüssige persönliche Beziehung von Louvois und Picard, die man wohl als Hassliebe bezeichnen kann.
          Sie hätten ja auch einander fremd sein können. Offenbar sollte Pfeffer in die Handlung gebracht werden, obwohl die Handlung ja schon ein großes und wichtiges Thema besitzt.
          Darauf habe ich mich bezogen, da diese Hassliebe Louvois' Objektivität gut hätte beeinflussen können.

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            Mir persönlich hat die Folge auch sehr gut gefallen. 6 Punkte.

            So gut die Argumentation von Picard auch war und auch rechtens ist, komm ich um eine Frage allerdings nicht herum.

            Warum kann Data die Quittierung des Dienstes verweigert werden?

            Er wurde von Menschen entdeckt, als eine Art Findelkind. Und was macht so ein Findelkind? Es eifert seinem Retter nach. Also hat er von sich aus (!) die Akademie besucht. Das war seine Entscheidung. Er hat ein Offizierspatent erhalten wie jeder andere auch, durch seine Leistungen auf der Akademie. (gemäß Pilotfolge). Er wird also auch eine ganz reguläre Laufbahn absolviert haben.
            Daraus schließe ich, dass er genau die gleichen Rechte und Pflichten als Offizier genießt wie jeder andere auch. Da kann ihm doch nicht das Recht der Quittierung so mir nichts dir nichts genommen werden?

            Die Frage über seinen gesetzlichen Status sollte also viel eher vor einem Zivilgericht geklärt werden. Ohne die Sternenflotte. Denn wäre Data unmündig, dann ist auch seine ganze Starfleet Karriere nicht rechtmäßig und somit kann er gar nicht der Gerichtsbarkeit der Sternenflotte unterliegen.

            Wie seht ihr das?

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              Zitat von Dr Julian Bashir Beitrag anzeigen
              Warum kann Data die Quittierung des Dienstes verweigert werden?
              Es gibt immer irgendwelche Paragraphen, die der Führung je nach Auslegung mehr oder weniger alles erlauben. Man sollte sich nichts vormachen. Die Sternenflotte ist eine militärische Organisation, deren Mitglieder entsprechend behandelt werden. Das ist kein Verein, aus dem man einfach austreten kann.

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                Naja, normalerweise kann man schon einfach aus der Sternenflotte austreten, zB Chakotay. Ich denke mir mal, nur in Kriegszeiten kann die Flotte Mitglieder hindern auszutreten.
                In diesem Fall wars wohl nur fürs Drehbuch dass Data nicht austreten konnte.
                Meine Beiträge sind genderfrei und das ist gut so

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                  Zitat von Mr.Viola Beitrag anzeigen
                  Naja, normalerweise kann man schon einfach aus der Sternenflotte austreten, zB Chakotay. Ich denke mir mal, nur in Kriegszeiten kann die Flotte Mitglieder hindern auszutreten.
                  In diesem Fall wars wohl nur fürs Drehbuch dass Data nicht austreten konnte.
                  Ich denke, dass es Paragraphen gibt, die besagen, dass das Sternenflottenkommando gegebenenfalls Einspruch erheben kann, nur dass dies in der Regel nicht geschieht, weil es nichts bringt. Da muss nicht unbedingt Krieg sein, damit die Entlassung verweigert wird. Das kann wohl immer verweigert werden. Man weiß nur aus Erfahrung, dass man besser fährt, Leute nicht zum Dienst zu zwingen.

                  Aber, nicht vergessen: In "Star Trek - Der Film" wird McCoy eingezogen. Das geht dann wohl auch immer.

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                    Zitat von Dr Julian Bashir Beitrag anzeigen
                    Warum kann Data die Quittierung des Dienstes verweigert werden?
                    Da ist die Folge eigentlich sehr eindeutig. Maddox behauptet, Data sei nicht mehr als ein Stück technische Ausstattung mit einer künstlichen Intelligenz. Als solches sei er Besitz der Sternenflotte und könne damit ebenso wenig den Dienst quittieren wie ein Computer oder ein Tricorder.

                    Das folgende Gerichtsverfahren beschäftigt sich letztendlich genau mit der Frage, die dann auch den deutschen Titel der Folge ergibt: Wem gehört Data? Der Sternenflotte? Oder sich selbst? Und mehr beantwortet diese Folge auch nicht: die Richterin entscheidet, dass Data sich selbst gehört und er daher das Recht hat, eigene Entscheidungen zu treffen.

                    LG
                    Whyme
                    "Und wie alle Priester haben sie als erstes gelernt, Wahrheit mit "Ketzerei" zu übersetzen."
                    -Frank Herbert - Der Herr des Wüstenplaneten

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                      Zitat von Whyme Beitrag anzeigen
                      Da ist die Folge eigentlich sehr eindeutig. Maddox behauptet, Data sei nicht mehr als ein Stück technische Ausstattung mit einer künstlichen Intelligenz. Als solches sei er Besitz der Sternenflotte und könne damit ebenso wenig den Dienst quittieren wie ein Computer oder ein Tricorder.
                      Mit dem Unterschied, dass ein Tricorder oder Bordcomputer nicht den Rang eines Lt. Cmdr. bekleiden.

                      Sollte es Klauseln geben, die die Offiziere von ihren Rechten "befreien", dann ist das in der Folge aber schlecht dargestellt. Da kommt das ganze als eine gewisse Willkür rüber.

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                        Ich will Dir nicht widersprechen. Die Folge dürfte eigentlich nicht funktionieren, denn Datas rechtlicher Status hätte schon geklärt sein müssen (und zwar mit gleichem Ergebnis) bevor er zur Sternenflotten-Akademie zugelassen worden ist. So bekommt man nur ein künstlich generiertes, recht sinnloses moralisches Dilemma in Form eines Gerichtsdramas zu sehen, von dem nicht viel Substanz übrig bleibt, wenn man das ganze mal logisch durchdenkt. Und wenn man bedenkt, dass man Data vorher wie nachher wie einen normalen Menschen behandelt hat, dann ist das Urteil sogar letztendlich ohne jede Konsequenz für die Figur.

                        LG
                        Whyme
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                          Zitat von irony Beitrag anzeigen
                          Aber, nicht vergessen: In "Star Trek - Der Film" wird McCoy eingezogen. Das geht dann wohl auch immer.
                          Hihi, dann kauf dir doch das neue TOS-Buch über McCoy, denn da wird schön erklärt, warum er für diese Mission wieder in den aktiven Dienst kommt
                          Meine Beiträge sind genderfrei und das ist gut so

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                            Merkwürdiger Weise denke ich bei dieser Episode immer zuerst an Picard und nicht an Data. MMn spielt Stewart hier eine seiner besten Folgen, so wie er für den Androiden argumentiert, überträgt er geradezu seine Leidenschaft.

                            Interessant übrigens, dass das, was hier als Schreckensszenario gezeichnet wird - Heerscharen von entrechteten Androiden an Arbeitsplätzen, die Menschen unzumutbar sind -, einige Zeit später mit den MHN1 zu Realität wird.

                            Auch wenn es ketzerisch klingt - ich finde das Anliegen des Commanders durchaus gerechtfertigt. Das einzige Manko der Folge bleibt denn auch, dass dieser so unsympathisch daherkommt, dass seine Position mit ihm intuitiv verworfen wird.

                            Fünf Sterne

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                              Zitat von Deflektor Beitrag anzeigen
                              Auch wenn es ketzerisch klingt - ich finde das Anliegen des Commanders durchaus gerechtfertigt. Das einzige Manko der Folge bleibt denn auch, dass dieser so unsympathisch daherkommt, dass seine Position mit ihm intuitiv verworfen wird.
                              Das ist ja auch nicht unbedingt falsch und Data unterstützt ihn ja danach auch weiter. Aber er will mit dem Kopf durch die Wand ohne dabei Rücksicht auf Data als Person zu nehmen. Maddox sieht ihn nur als Maschine und er denkt deshalb nicht weiter und wirkt deshalb unsympathisch. Aber auch er hat seinen Moment der Erkenntnis.

                              Und letztendlich ging es nur darum, wie man mit einer neu geschaffenen Rasse in Zukunft umgehen wird.

                              Ich habe mir gestern die Extended Fassung dieser Episode angesehen und die Episode gewinnt dadurch zusätzlich, obwohl sich am Grundplot nichts ändert. Sehr gut fand ich die zusätzliche Abschiedsszenen von Geordi und Data im Maschinenraum und die etwas lockere Unterhaltung zwischen Admiral Nakamura und Picard im Turbolift.
                              "The Light — It's Always Been There. It'll Guide You."
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                                Von mir gibt es sechs Sterne * * * * * * für die Folge. Vom logischen Standpunkt ist es schwer zu verstehen, dass Datas Status plötzlich hinterfragt wird, nachdem er solange in der Sternenflotte ist, aber das entzieht der Folge nicht den Boden, auf dem sie steht.

                                Mir gefällt an der Folge, dass sie in vielerlei Hinsicht in sich stimmig ist. Es gibt eine Einheit des Ortes, der Handlung und der Zeit, alles spielt auf der Raumstation nahe der neutralen Zone. Die Station sieht gut aus. Hätte auch in TOS gut ausgesehen. Es gibt keine Aliens, nur die Sternenflotte. Und es geht darum, Datas Status zu klären.

                                Es gibt keine Zweifel, dass Data eine Maschine ist, aber eine so perfekte Nachbildung eines Menschen, dass er einen menschlichen Sternenflottenoffizier vollwertig ersetzen kann und sich in die Hierarchie an Bord der Enterprise an einer der obersten Positionen einfügt.
                                Zitat von Whyme Beitrag anzeigen
                                Und wenn man bedenkt, dass man Data vorher wie nachher wie einen normalen Menschen behandelt hat, dann ist das Urteil sogar letztendlich ohne jede Konsequenz für die Figur.
                                Zu den Schwächen der Folge gehört, dass Pulaski nicht die Rolle von Riker übernimmt. Pulaski hat echte Zweifel an der Vollwertigkeit Datas, und diese Folge hätte Konsequenzen für Pulaski haben können oder zumindest ihren Ansichten Raum geben können.

                                Die Zuschauer sind natürlich auf der Seite Datas, aber Recht haben eigentlich Pulaski und Maddox. Data ist eine Maschine, und das dritte Kriterium "consciousness" wird Data sehr wahrscheinlich nicht erfüllen. "Awareness" und "consciousness" sind nicht dasselbe. Die Neurowissenschaften können das menschliche Bewusstsein nicht erklären, und eine Maschine kann es nicht einfach nachbilden.

                                Datas ontologischer Status spielt aber keine Rolle bei dem anstehenden ethischen Problem. Das Herumexperimentieren an Data verbietet sich auch so. Maddox kennt sich zuwenig mit Soongs Technik aus. Das reicht für eine Entscheidung.
                                Zitat von Whyme Beitrag anzeigen
                                Maddox behauptet, Data sei nicht mehr als ein Stück technische Ausstattung mit einer künstlichen Intelligenz. Als solches sei er Besitz der Sternenflotte und könne damit ebenso wenig den Dienst quittieren wie ein Computer oder ein Tricorder.
                                Da stellen sich die Fragen: Wie ist Data in den Besitz der Sternenflotte gekommen? Als Geschenk von Dr. Soong? Warum ist nicht Soong oder einer seiner Erben der Besitzer? Wenn Data nur ein Stück technische Ausstattung ist, was unterscheidet einen Menschen von einer solche Maschine, die dem Menschen überlegen ist?

                                Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
                                Maddox sieht ihn nur als Maschine und er denkt deshalb nicht weiter und wirkt deshalb unsympathisch. Aber auch er hat seinen Moment der Erkenntnis.
                                Welchen? Das besondere an Data als Maschine ist, dass sie nicht einfach nachgebaut werden kann. Data argumentiert, dass er Maddox es nicht zutraut, ihn ohne Beschädigung wieder zusammenzusetzen, was wahrscheinlich stimmt.

                                Unsympathisch wirkt auch Louvois, daran ändert auch ihr Urteilsspruch nichts. Man könnte sie mit Areel Shaw aus der TOS-Folge vergleichen, in der Kirk angeklagt wird. Da gibt es am Ende für Kirk ein Küsschen. Davon kann Picard nur träumen.
                                Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
                                Und letztendlich ging es nur darum, wie man mit einer neu geschaffenen Rasse in Zukunft umgehen wird.
                                Dazu habe ich den Thread http://www.scifi-forum.de/science-fi...mmenleben.html erstellt.

                                Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
                                Ich habe mir gestern die Extended Fassung dieser Episode angesehen und die Episode gewinnt dadurch zusätzlich, obwohl sich am Grundplot nichts ändert. Sehr gut fand ich die zusätzliche Abschiedsszenen von Geordi und Data im Maschinenraum und die etwas lockere Unterhaltung zwischen Admiral Nakamura und Picard im Turbolift.
                                Welche Rolle spielte Nakamura in der Folge bzw. Szene?

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