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Neben Fragen von Technikversessenheit und Technikglauben beschäftigt sich "Die Sorge der Aldeaner" vor allem mit der Bindung von Eltern an ihre Kinder.
Die Haltung der Aldeaner wird dabei als Gegensatz zur menschlichen Ansicht gebraucht. Die moralischen Aspekte werden am deutlichsten, als Radue fragt, warum die entsprechenden Eltern nicht einfach weitere Kinder zeugen und ihren Verlust damit ausgleichen. Immerhin bietet er als Gegenleistung einen großen Wissensvorrat über weit entfernte Sternsysteme und Galaxien, von deren Existenz die Föderation "noch nicht einmal etwas ahnt." Die Reaktionen von Troi, Crusher und Riker verdeutlichen den menschlichen Standpunkt: Menschen haben eine sehr enge Bindung zu ihren Kindern und sind nicht bereit, ihre Kinder einfach wegzugeben bzw. gegen materielle oder geistige Werte einzutauschen.
Dabei muß man aber leider feststellen, daß die Ansicht der Aldeaner nicht wirklich plausibel dargestellt wird: sämtliche aldeanischen "Familien" entwickeln schon in den wenigen Tagen eine Bindung zu den Kindern. Auch, wenn auf dem Planeten schon seit Jahren oder Jahrzehnten kein Kind mehr geboren wurde, ist es schwer vorstellbar, daß Radue und die anderen dem Verhalten der Menschen so wenig Verständnis entgegen bringen und glauben, sie kämen mit ihrem Tauschhandel durch. Dazu kommt, daß sie die Kinder gegen den Willen ihrer Eltern entführt haben. Da sie sich ansonsten sehr zivilisiert zeigen, muß ihnen klar sein, daß Picard als Captain diese Handlung unmöglich tolerieren kann und gezwungen ist, alles für eine sichere Rückkehr der Kinder zu unternehmen, wobei sowohl eine diplomatische Lösung als auch ein bewaffneter Konflikt im Bereich des Möglichen lägen.
Auf der anderen Seite werden die Aldeaner konsequent als naive Personen dargestellt: sie glauben an die Technik (bzw. an Custos) und an ihren technologischen Vorsprung; tatsächlich sind sie aber in dieser Hinsicht schon beinahe unterentwickelt, da ihnen Custos die Notwendigkeit technischen Verständnisses abnimmt; solange er funktioniert, braucht man nicht zu wissen, wie er das tut.
Der moralische Konflikt der Aldeaner ist dabei prinzipiell hoch interessant: anscheinend haben sie ihren Planeten seit Jahrhunderten versteckt, um nicht in die Konflikte anderer Zivilisationen verstrickt oder gar selbst zum Ziel eines Angriffes zu werden. Daraus läßt sich folgern, daß sie wenn nicht fremdenfeindlich, so doch zumindest scheu sind; immerhin ist davon auszugehen, daß keiner der Aldeaner je Kontakt zu anderen Spezies hatte.
Die Kontaktaufnahme mit der Enterprise ist daher ein sehr mutiger Schritt. Das Vorgehen ist eigentlich gut durchdacht: zunächst versucht man die Herausgabe der Kinder durch freundliches Fragen zu erreichen. Als das nicht funktioniert (womit man offenbar rechnet, da die Enterprise bereits gescannt wird, bevor Riker ablehnt), holt man sich die Kinder und beweist mit dem Energiestoß, daß man sie nicht wieder herausrücken wird und daß ein Befreiungsversuch keine Aussicht auf Erfolg bietet. Das As im Ärmel ist dann schließlich noch die Option, Aldea zu tarnen, womit man vor Entdeckung vollkommen sicher wäre. Da die Aldeaner aber gutmütige Lebewesen sind, versuchen sie weiterhin, Picard von der Richtigkeit ihres Handelns zu überzeugen und die Situation ohne Konflikt zu beenden. Auch wenn bzw. gerade weil ihnen die Tragweite des Kidnappings offenbar nicht bewußt ist, kann man sie daher nicht als Bösewichter verurteilen; im Gegenteil, im Umgang mit den Kindern beweisen sie, daß sie grundsätzlich ein liebenswertes Volk sind, dem das Schicksal aber übel mitgespielt hat und dessen Selbsterhaltungstrieb daher die Moral überbrückt.
Der Aspekt des technischen Unverständnisses bei gleichzeitger technischer Überlegenheit (ermöglicht durch den vollautomatischen Custos) ist ebenfalls interessant. So man will, kann man dies sicher auch als Gesellschaftskritik werten: immerhin weiß heutzutage kaum noch jemand, wie die alltägliche Technik eigentlich funktioniert, wodurch mittelschwere bis schwere Problemfälle quasi vorprogrammiert sind (beispielsweise der "Year 2000 Bug (Y2K)"). Verdeutlicht wird das am Beispiel der zerstörten Ozonschicht, von deren Existenz die Aldeaner offenbar nichts ahnen - schließlich kümmert sich Custos ja um alles, und wie könnte dieser mächtige Computer so etwas wichtiges übersehen? Wie könnte es sein, daß die Vorfahren, die Custos und den Schild entwickelten, die Gefahr durch die Zerstörung der Ozonschicht nicht bedacht haben?
Diese Fragen regen zum Nachdenken an, denn Parallelen zu unserer Gegenwart sind unverkennbar, und zugleich gelingt es Autorin Hannah Louise Shearer, dieses Problem nicht mit erhobenem Zeigefinger zu präsentieren, sondern es dezent im Hintergrund zu halten und auf intelligente Weise dem Zuschauer zu überlassen, ob er sich damit beschäftigt bzw. wie er es interpretiert.
Neben diesen Aspekten gibt es noch einige Details zu erwähnen:
schön ist beispielsweise, daß einer der später gekidnappten Jungen bereits im Intro gezeigt wird, wo er mit Riker kollidiert. Bei dieser Gelegenheit erfährt man, daß der Junge Harry heißt, und daß sein Vater ein "Dr. Bernard" ist. Später erfährt man von Harry, daß sein Vater Ozeanologe ist, daß er auf Zadar IV aufgewachsen ist und daß es dort Delphine gibt. Überhaupt fällt auf, daß die meisten der sechs Kinder, die neben Wesley hier eine Rolle spielen, mit einem Namen versehen wurden, der mehrfach genannt wird. Details wie diese sind es, die eine Episode lebendig erscheinen lassen und den Eindruck vermitteln, daß es sich bei den Charakteren um reale Personen handelt, die sich nicht nur als Gäste zufällig gerade bei dieser Gelegenheit auf der Enterprise befinden. Leider wird man aber vergeblich darauf warten, Dr. Bernard oder die Kinder in kommenden Episoden noch einmal zu sehen.
Fragwürdig ist, weshalb sich Picard sorgen macht, die Aldeaner könnten ihre Tarnung reaktivieren: selbst wenn es ihnen gelingt, ihren Planeten vor allen Sensoren zu verstecken, ändert das nichts daran, daß seine Position nun bekannt ist und mit Hilfe der Logbücher der Enterprise ohne Probleme wieder gefunden werden können müßte. Selbst, wenn man die Bewegung des Planeten um eine Sonne mit einbezieht, sollte es Data oder dem Schiffscomputer ohne weiteres möglich sein, seine Position jederzeit zu berechnen. Da es sich bei Planeten um quasi stationäre Objekte handelt, sollte man überdies in der Lage sein, mittels geeigneter Methoden die Tarnung zu überwinden; beispielsweise sollte ein Tachyonenscan die genaue Position des Planeten offenbaren (siehe "Der Kampf um das klingonische Reich (2)"). Zwar würde es nicht gerade leichter, sich auf einen getarnten Planeten zu begeben, aber es sollte durchaus möglich sein. Mit der erstmaligen Enttarnung gegenüber der Enterprise haben die Aldeaner ihren Planeten also der Föderation bekannt gemacht, und jegliche neuerliche Tarnung wäre sinnlos. Sollte dem nicht so sein, so hätte die Episode dafür eine Erklärung liefern müssen, was aber nicht der Fall war.
Merkwürdig ist ebenfalls, als Dr. Crusher nach dem versteckten Scan, den Wes bei Duana durchgeführt hat, von den Symptomen berichtet: neben Blässe und Lichtempfindlichkeit spricht sie auch von Appetitlosigkeit. Woher hat sie diese Information? Eine kurze Bemerkung seitens eines Aldeaners, er hätte gerade keinen Hunger, kann wohl kaum als Symptom für durchgängige Appetitlosgkeit bezeichnet werden.
Markant ist, daß Data Wesley erklärt, die Tarnvorrichtung der Aldeaner sei vom zugrunde liegenden Prinzip her ganz ähnlich der der Romulaner. Das deutet darauf hin, daß zumindest rudimentäre Informationen über die Romulaner und ihre Technik verfügbar sind und nicht der Geheimhaltung unterliegen - immerhin ist Wes nur Fähnrich Ehrenhalber, dürfte daher über keine Geheimhaltungsstufe verfügen, was Data mit Sicherheit bewußt war, als er Wes davon erzählte.
Eine der offenen Fragen, die die Episode stehen läßt, lautet: erhält die Föderation eigentlich einige der Informationen, die Radue Picard als Gegenleistung für die Kinder geboten hatte? Da Aldea künftig ungetarnt bleibt und vermutlich eng mit der Föderation zusammen arbeitet, um die Probleme zu bewältigen, sollte man doch annehmen, daß sie wenigstens einen Teil ihres Wissens als Gegenleistung zur Verfügung stellen. Sollte dem so sein, wird leider kein Bezug mehr dazu hergestellt.
Positiv ist hervorzuheben, daß Picard sich erkundigt, ob man nicht die Kinder durch die Lücken im aldeanischen Schild heraufbeamen kann, anstatt erst ein Außenteam herunterzubeamen - eine berechtigte Frage. Zwar wird sie nur mit einem lapidaren "Nein, das wäre wesentlich gefährlicher, als herunterzubeamen" beantwortet, aber zumindest wird sie beantwortet.
Insgesamt kann man sagen, daß "Die Sorge der Aldeaner" eine durchaus interessante Episode ist, die auf geschickte Weise Fragen aufwirft, die uns selbst auch beschäftigen bzw. die wir uns zumindest von Zeit zu Zeit einmal stellen sollten, um uns nicht gänzlich der Technik hinzugeben und zu glauben, damit wären alle Probleme geklärt. Gegen die Episode spricht die Inszenierung, die größenteils eine sterile Atmosphäre verbreitet, obgleich die Kulissen relativ gut ausgearbeitet sind - dies ist ein typisches Phänomen der ersten Staffel. Ebenfalls höcht mittelmäßig ist die Musik.
Während die Handlung also recht gut ist, drücken diese Aspekte, die die gesamte Episode durch zu beobachten sind, die Gesamtnote herunter, die Spannung ist ebenfalls nur mittelmäßig, da schon allein durch Wesleys Anwesenheit die abschließende Rettung der Kinder von Anfang an auf der Hand liegt. Die Effekte sind relativ gut - für die erste Staffel.
Also meiner meinung nach war das eine Interressante Folge - Und Wes hat endlich mal Nicht genervt...
Darum gebe ich auch
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die Behandelte Tehmatik fand ich auch Super gut - und sie kam auch Super rüber...
Neben Fragen von Technikversessenheit und Technikglauben beschäftigt sich "Die Sorge der Aldeaner" vor allem mit der Bindung von Eltern an ihre Kinder.
Die Haltung der Aldeaner wird dabei als Gegensatz zur menschlichen Ansicht gebraucht. Die moralischen Aspekte werden am deutlichsten, als Radue fragt, warum die entsprechenden Eltern nicht einfach weitere Kinder zeugen und ihren Verlust damit ausgleichen. Immerhin bietet er als Gegenleistung einen großen Wissensvorrat über weit entfernte Sternsysteme und Galaxien, von deren Existenz die Föderation "noch nicht einmal etwas ahnt." Die Reaktionen von Troi, Crusher und Riker verdeutlichen den menschlichen Standpunkt: Menschen haben eine sehr enge Bindung zu ihren Kindern und sind nicht bereit, ihre Kinder einfach wegzugeben bzw. gegen materielle oder geistige Werte einzutauschen.
Dabei muß man aber leider feststellen, daß die Ansicht der Aldeaner nicht wirklich plausibel dargestellt wird: sämtliche aldeanischen "Familien" entwickeln schon in den wenigen Tagen eine Bindung zu den Kindern. Auch, wenn auf dem Planeten schon seit Jahren oder Jahrzehnten kein Kind mehr geboren wurde, ist es schwer vorstellbar, daß Radue und die anderen dem Verhalten der Menschen so wenig Verständnis entgegen bringen und glauben, sie kämen mit ihrem Tauschhandel durch. Dazu kommt, daß sie die Kinder gegen den Willen ihrer Eltern entführt haben. Da sie sich ansonsten sehr zivilisiert zeigen, muß ihnen klar sein, daß Picard als Captain diese Handlung unmöglich tolerieren kann und gezwungen ist, alles für eine sichere Rückkehr der Kinder zu unternehmen, wobei sowohl eine diplomatische Lösung als auch ein bewaffneter Konflikt im Bereich des Möglichen lägen.
Auf der anderen Seite werden die Aldeaner konsequent als naive Personen dargestellt: sie glauben an die Technik (bzw. an Custos) und an ihren technologischen Vorsprung; tatsächlich sind sie aber in dieser Hinsicht schon beinahe unterentwickelt, da ihnen Custos die Notwendigkeit technischen Verständnisses abnimmt; solange er funktioniert, braucht man nicht zu wissen, wie er das tut.
Der moralische Konflikt der Aldeaner ist dabei prinzipiell hoch interessant: anscheinend haben sie ihren Planeten seit Jahrhunderten versteckt, um nicht in die Konflikte anderer Zivilisationen verstrickt oder gar selbst zum Ziel eines Angriffes zu werden. Daraus läßt sich folgern, daß sie wenn nicht fremdenfeindlich, so doch zumindest scheu sind; immerhin ist davon auszugehen, daß keiner der Aldeaner je Kontakt zu anderen Spezies hatte.
Die Kontaktaufnahme mit der Enterprise ist daher ein sehr mutiger Schritt. Das Vorgehen ist eigentlich gut durchdacht: zunächst versucht man die Herausgabe der Kinder durch freundliches Fragen zu erreichen. Als das nicht funktioniert (womit man offenbar rechnet, da die Enterprise bereits gescannt wird, bevor Riker ablehnt), holt man sich die Kinder und beweist mit dem Energiestoß, daß man sie nicht wieder herausrücken wird und daß ein Befreiungsversuch keine Aussicht auf Erfolg bietet. Das As im Ärmel ist dann schließlich noch die Option, Aldea zu tarnen, womit man vor Entdeckung vollkommen sicher wäre. Da die Aldeaner aber gutmütige Lebewesen sind, versuchen sie weiterhin, Picard von der Richtigkeit ihres Handelns zu überzeugen und die Situation ohne Konflikt zu beenden. Auch wenn bzw. gerade weil ihnen die Tragweite des Kidnappings offenbar nicht bewußt ist, kann man sie daher nicht als Bösewichter verurteilen; im Gegenteil, im Umgang mit den Kindern beweisen sie, daß sie grundsätzlich ein liebenswertes Volk sind, dem das Schicksal aber übel mitgespielt hat und dessen Selbsterhaltungstrieb daher die Moral überbrückt.
Der Aspekt des technischen Unverständnisses bei gleichzeitger technischer Überlegenheit (ermöglicht durch den vollautomatischen Custos) ist ebenfalls interessant. So man will, kann man dies sicher auch als Gesellschaftskritik werten: immerhin weiß heutzutage kaum noch jemand, wie die alltägliche Technik eigentlich funktioniert, wodurch mittelschwere bis schwere Problemfälle quasi vorprogrammiert sind (beispielsweise der "Year 2000 Bug (Y2K)"). Verdeutlicht wird das am Beispiel der zerstörten Ozonschicht, von deren Existenz die Aldeaner offenbar nichts ahnen - schließlich kümmert sich Custos ja um alles, und wie könnte dieser mächtige Computer so etwas wichtiges übersehen? Wie könnte es sein, daß die Vorfahren, die Custos und den Schild entwickelten, die Gefahr durch die Zerstörung der Ozonschicht nicht bedacht haben?
Diese Fragen regen zum Nachdenken an, denn Parallelen zu unserer Gegenwart sind unverkennbar, und zugleich gelingt es Autorin Hannah Louise Shearer, dieses Problem nicht mit erhobenem Zeigefinger zu präsentieren, sondern es dezent im Hintergrund zu halten und auf intelligente Weise dem Zuschauer zu überlassen, ob er sich damit beschäftigt bzw. wie er es interpretiert.
Neben diesen Aspekten gibt es noch einige Details zu erwähnen:
schön ist beispielsweise, daß einer der später gekidnappten Jungen bereits im Intro gezeigt wird, wo er mit Riker kollidiert. Bei dieser Gelegenheit erfährt man, daß der Junge Harry heißt, und daß sein Vater ein "Dr. Bernard" ist. Später erfährt man von Harry, daß sein Vater Ozeanologe ist, daß er auf Zadar IV aufgewachsen ist und daß es dort Delphine gibt. Überhaupt fällt auf, daß die meisten der sechs Kinder, die neben Wesley hier eine Rolle spielen, mit einem Namen versehen wurden, der mehrfach genannt wird. Details wie diese sind es, die eine Episode lebendig erscheinen lassen und den Eindruck vermitteln, daß es sich bei den Charakteren um reale Personen handelt, die sich nicht nur als Gäste zufällig gerade bei dieser Gelegenheit auf der Enterprise befinden. Leider wird man aber vergeblich darauf warten, Dr. Bernard oder die Kinder in kommenden Episoden noch einmal zu sehen.
Fragwürdig ist, weshalb sich Picard sorgen macht, die Aldeaner könnten ihre Tarnung reaktivieren: selbst wenn es ihnen gelingt, ihren Planeten vor allen Sensoren zu verstecken, ändert das nichts daran, daß seine Position nun bekannt ist und mit Hilfe der Logbücher der Enterprise ohne Probleme wieder gefunden werden können müßte. Selbst, wenn man die Bewegung des Planeten um eine Sonne mit einbezieht, sollte es Data oder dem Schiffscomputer ohne weiteres möglich sein, seine Position jederzeit zu berechnen. Da es sich bei Planeten um quasi stationäre Objekte handelt, sollte man überdies in der Lage sein, mittels geeigneter Methoden die Tarnung zu überwinden; beispielsweise sollte ein Tachyonenscan die genaue Position des Planeten offenbaren (siehe "Der Kampf um das klingonische Reich (2)"). Zwar würde es nicht gerade leichter, sich auf einen getarnten Planeten zu begeben, aber es sollte durchaus möglich sein. Mit der erstmaligen Enttarnung gegenüber der Enterprise haben die Aldeaner ihren Planeten also der Föderation bekannt gemacht, und jegliche neuerliche Tarnung wäre sinnlos. Sollte dem nicht so sein, so hätte die Episode dafür eine Erklärung liefern müssen, was aber nicht der Fall war.
Merkwürdig ist ebenfalls, als Dr. Crusher nach dem versteckten Scan, den Wes bei Duana durchgeführt hat, von den Symptomen berichtet: neben Blässe und Lichtempfindlichkeit spricht sie auch von Appetitlosigkeit. Woher hat sie diese Information? Eine kurze Bemerkung seitens eines Aldeaners, er hätte gerade keinen Hunger, kann wohl kaum als Symptom für durchgängige Appetitlosgkeit bezeichnet werden.
Markant ist, daß Data Wesley erklärt, die Tarnvorrichtung der Aldeaner sei vom zugrunde liegenden Prinzip her ganz ähnlich der der Romulaner. Das deutet darauf hin, daß zumindest rudimentäre Informationen über die Romulaner und ihre Technik verfügbar sind und nicht der Geheimhaltung unterliegen - immerhin ist Wes nur Fähnrich Ehrenhalber, dürfte daher über keine Geheimhaltungsstufe verfügen, was Data mit Sicherheit bewußt war, als er Wes davon erzählte.
Eine der offenen Fragen, die die Episode stehen läßt, lautet: erhält die Föderation eigentlich einige der Informationen, die Radue Picard als Gegenleistung für die Kinder geboten hatte? Da Aldea künftig ungetarnt bleibt und vermutlich eng mit der Föderation zusammen arbeitet, um die Probleme zu bewältigen, sollte man doch annehmen, daß sie wenigstens einen Teil ihres Wissens als Gegenleistung zur Verfügung stellen. Sollte dem so sein, wird leider kein Bezug mehr dazu hergestellt.
Positiv ist hervorzuheben, daß Picard sich erkundigt, ob man nicht die Kinder durch die Lücken im aldeanischen Schild heraufbeamen kann, anstatt erst ein Außenteam herunterzubeamen - eine berechtigte Frage. Zwar wird sie nur mit einem lapidaren "Nein, das wäre wesentlich gefährlicher, als herunterzubeamen" beantwortet, aber zumindest wird sie beantwortet.
Insgesamt kann man sagen, daß "Die Sorge der Aldeaner" eine durchaus interessante Episode ist, die auf geschickte Weise Fragen aufwirft, die uns selbst auch beschäftigen bzw. die wir uns zumindest von Zeit zu Zeit einmal stellen sollten, um uns nicht gänzlich der Technik hinzugeben und zu glauben, damit wären alle Probleme geklärt. Gegen die Episode spricht die Inszenierung, die größenteils eine sterile Atmosphäre verbreitet, obgleich die Kulissen relativ gut ausgearbeitet sind - dies ist ein typisches Phänomen der ersten Staffel. Ebenfalls höcht mittelmäßig ist die Musik.
Während die Handlung also recht gut ist, drücken diese Aspekte, die die gesamte Episode durch zu beobachten sind, die Gesamtnote herunter, die Spannung ist ebenfalls nur mittelmäßig, da schon allein durch Wesleys Anwesenheit die abschließende Rettung der Kinder von Anfang an auf der Hand liegt. Die Effekte sind relativ gut - für die erste Staffel.
Also meiner meinung nach war das eine Interressante Folge - Und Wes hat endlich mal Nicht genervt...
Darum gebe ich auch
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die Behandelte Tehmatik fand ich auch Super gut - und sie kam auch Super rüber...
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