[092] Der unbekannte Schatten - Diskussion "Eine Art gezielt dem Untergang weihen"

[Spocky]

Der Vergleich mit den Haien hinkt doch hinten und vorne. Haie sterben nicht deswegen aus, weil Menschen nicht mehr an Stränden ins Wasser gehen, die sie aufsuchen. Haie können sich prächtig ganz ohne Humanoide entwickeln.

[LuckyGuy]

Au, weia Spocky. Wenn die Haie also Menschen zum Überleben bräuchten, sollten wir sie ihnen geben?

[Spocky]

Original geschrieben von LuckyGuy
Au, weia Spocky. Wenn die Haie also Menschen zum Überleben bräuchten, sollten wir sie ihnen geben?

Ich glaube, du willst einfach nicht verstehen.

[LuckyGuy]

Ich will sehr wohl verstehen.

Mir will nur nicht in den Kopf, warum ich Mitglieder der FED in Lebensgefahr bringen soll, nur damit eines dieser Wesen da Nachkommen zeugen kann.

Das ist unlogisch.

Widersprüchlich.

Irrational.

Ob weitere Maßnahmen zur Unterstützung dieser Wesen oder nicht (würden unterstützende Maßnahmen nicht auch gegen die Hauptdirektive verstoßen?):

Die Isolation des Planeten ist richtig und die einzige moralische Handlungsweise.

[Spocky]

Niemand wird von irgendeinem Föderationsmitglied verlangen, sich in ein solches Wesen verwandeln zu lassen. Alles, was ich fordere ist, dem ganzen seinen natürlichen Lauf zu lassen. Wenn durch Zufall niemand mehr da landet ist das Pech für die Wesen. Lässt man aber nicht zu, dass da niemand mehr landet, ist das gezielte Ausrottung.

Wer sind wir Menschen, dass wir uns über die Evolution stellen dürfen?

[Mr.Vulkanier]

Wie jede andere Spezies ist der Erhalt unser Eigenen für uns oberste Prorität. Dass das nicht auf Kosten anderer geschehen darf ist moralisch natürlich klar (den meisten zumindest).

Dennoch stimme ich Lucky Guy zu (ok, paar Argumente waren seltsam ) , dass der durch die Warnbojen betriebene Schutz der "eigenen Art" (also auch aller anderen Mitglieder der Föderation) absolut angemessen ist.

Und niemand stellt sich dadurch gegen die Evolution, zumal diese zumindest nach Darwin das Überleben des Stärkeren beinhaltet, auch wenn das in dem Fall nicht ganz zutrifft.

[Wolf 359]

Ich muss vorher noch sagen, dass ich diese Folge leider nicht gesehen habe, aber ich glaube ich weiß worum es geht.

Wer sind wir Menschen, dass wir uns über die Evolution stellen dürfen?

In dem Fall würde ich sagen, dass die Menschen ein Teil der Evolution sind, wenn sie diese Warnbojen aufstellen.
Jedes Tier würde ebenfalls dem Überleben der eigenen Artgenossen mehr Bedeutung einräumen als dem Überleben von irgendwelchen anderen Wesen. Das ist eben die Natur.
Wenn es Picard nicht gemacht hätte, dann irgendein anderer, der gerade noch entkommen konnte. Wenn diese Wesen auf Humanoide angewiesen sind (die es dort nichteinmal gibt), um sich fortzupflanzen, dann sind die in einer Sackgasse der Evolution gelandet und werden zwangsläufig aussterben.

[LuckyGuy]

Ich stelle mich doch täglich über die Evolution.

Ich fange eine Kuh. Deren Nachkommen halte ich auch gefangen, und ich bin nicht mehr abhängig von Jagdglück, wenn ich Fleisch essen möchte. Ich gehe einfach in den Stall und mache ein Viech nieder.

Und solche Beispiele gibt es fast unendlich viele.

Menschen greifen a priori in ihre Umwelt gestaltend ein, weil sie in der Originalbeschaffenheit ihrer Umwelt schlicht nicht überleben können. (Höhle beziehen und Feuer machen ist schon Gestaltung von Umwelt).

Die Frage ist nur, in welchem Ausmaß sie dieses tun.

Und ich halte jede Maßnahme, Menschen zu schützen, für gerechtfertigt.

Meinetwegen auch flankierend mit Forschngen zur weiteren Ermöglichung der Fortpflanzung für diese Wesen, aber der Schutz von Menschen hat Priorität.

Wenn ich das nicht vertreten würde, würde ich mich gegen die Evolution meiner Art stellen ;-)

[endar]

Naja, moralisch...
Wie hat Q so schön gesagt? "Wer die Hitze nicht verträgt, hat in der Küche nichts zu suchen".

Ich wäre ja mal auf die Reaktion gespannt, wenn Janeway und nicht Picard der Cpt. hier gewesen wäre... Ich kann jedenfalls nicht moralisch richtiges daran sehen, eine Lebensform auszurotten, bzw. bewußt aussterben zu lassen, indem man ihr die Lebensgrundlage entzieht.

Sonst nimmt es Jean-Luc ja mit seiner "vornehmlichsten Aufgabe" des Schutzes der Bürger der Föderation doch auch nicht so ernst, haben er und seine Freunde sich doch dafür entschieden, die Borg mit ihrem 4-D-Bildchen (oder was es war) NICHT auszurotten. Da war ihnen das Risiko für ihre Schwestern und Brüder von der Föderation wohl nicht zu groß, aber in diesem Fall verurteilen sie mal eben eine Spezies zum Untergang.

Die Hauptdirektive greift hier allerdings wohl kaum, schließlich befindet sich diese Spezies offensichtlich schon länger in Kontakt mit ihrer interstellaren Umwelt.
Wobei Spocky ganz recht hat, die Warnboje ist ganz klar ein fundamentaler Eingriff in die Lebenswese dieser Wesen - ein Todesurteil eben -.

Schade finde ich nur, dass Picard kein Klingone ist, denn sicherlich würde dieser Großtat eine ganze klingonische Oper gewidmet werden müssen, ähnlich der Großtat der Ausrottung der Tibbels.

[Wolf 359]

Sonst nimmt es Jean-Luc ja mit seiner "vornehmlichsten Aufgabe" des Schutzes der Bürger der Föderation doch auch nicht so ernst, haben er und seine Freunde sich doch dafür entschieden, die Borg mit ihrem 4-D-Bildchen (oder was es war) NICHT auszurotten. Da war ihnen das Risiko für ihre Schwestern und Brüder von der Föderation wohl nicht zu groß, aber in diesem Fall verurteilen sie mal eben eine Spezies zum Untergang.

Er war sich aber nie so richtig sicher, ob er in dieser Situation richtig gehandelt hat. Teilweiße hat er es sogar bereut. Außerdem bekam er von Adm. Nechayev den Befehl, dass er in einer weiteren Situation wie dieser anders handeln soll.
Bei Starfleet steh dann doch die Sicherheit von Föderationsbürgern über moralischen Bedenken.

[endar]

Angenehm an den Bojen ist natürlich, dass man sich auch die Hände nicht schmutzig machen musste, um diese Gefahr auszuschalten. Anders als bei den Borg: Die 4 D-Bildchen hätte man ja Hugh richtig einpflanzen/einspeisen müssen und sowas macht man ja nicht, man ist ja zivilisiert.

Wie sagte Picard so schön in der Episode (weise lächelnd): "Wir lassen ihnen ihren Frieden. Ich lasse Warnbojen anbringen bla bla bla"

Und - nicht zu vergessen: Sobald das letzte Exemplar dieser Spezies verstorben ist, hat man den ganzen schönen Planeten für sich.

Saubere Arbeit, Jean-Luc!

[Spocky]

Original geschrieben von Wolf 359
Wenn diese Wesen auf Humanoide angewiesen sind (die es dort nichteinmal gibt), um sich fortzupflanzen, dann sind die in einer Sackgasse der Evolution gelandet und werden zwangsläufig aussterben.

Das wiederum ist etwas anderes. das wird auch gerade bei den unlogischen Rassen im Völkerforum diskutiert. Natüauf natürlichem Weg aus, aber wir müssen ja nicht nachhelfen.

[Sternengucker]

Da die Landegruppe damals schon keine Hinweise auf kürzliche Besucher gefunden hat, kann es nicht so dringend sein, daß diese Spezies Frischfleisch braucht. Insofern sehe ich überhaupt keine ethischen Probleme dabei wenn Picard diese Bojen aussetzt. Auf anderen Seuchenplaneten wurde ja genauso gehandelt (bzw von der Voyager in diesem System wo der Obelisk Kriegserinnerungen verbreitete), Ein Fall für die erste Direktive wäre das nur, wenn es ein Volk gäbe, bei dem es zur Kultur gehört sich der Ansteckungsgefahr auszusetzen um "erwachsen" zu werden...
Gibt es nicht, also hat die Warnung nichts mit einer Einschränkung der natürlichen Entwicklung zu tun... Infizierung fremder Raumfahrer ist nicht gerade das was zu DEREN natürlicher Entwicklung gehört.

[Spocky]

Das, was du jetzt ansprichst, sind die Dinge, sind die diese Art unlogisch machen, weshalb es dort auc einen Thread dazu gibt. Hier geht es einfach darum, ob es laut erster Direktive zulässig ist, eine Art aussteben zu lassen und da ist definitiv nicht der Fall.

[endar]

Zudem kann man das Monument aus VOY wohl kaum mit diesen "Lichtläufern" vergleichen, sind diese doch immerhin noch(!) am Leben gewesen.