[166] Ronin - Episodenbewertung

[KennerderEpisoden]

Augen zu und durch,

Ganz schreckliche Folge! Eine Mischung aus "Fair Haven" und "23.59". Was Crusher-Folgen angeht trifft es das Sprichwort "Vom Regen in die Traufe" ganz gut. Man hat erkannt, dass Technikfolgen nichts für den guten Doc sind, nur um sie in eine Liebes-Geister-Urahnengeschichte einzubauen, die eigentlich noch vor dem Intro einen Warnhinweis enthalten müsste: Wenn sie wirklich nichts besseres zu tun haben, tun sie trotzdem etwas anderes!"

Kein Gold am Ende des Regenbogens.

1 Stern,

*

[Mr.Viola]

Ich hatte auch Befürchtungen, bevor ich mir diese Episode ansah. War dann aber positiv überrascht. Klar die Story war jetzt nicht erste Sahne, aber ich mochte die gruselige Atmosphäre. Die andauernden Gewitter, oder der Nebel an Bord der Enterprise, das passte einfach. Typisch ST, dass man dies natürlich mit technischen Details (Wetterkontrollsystem) erklärte.
Das Auftauchen von Ronin, anfangs erzeugte es schon so etwas die Gruseln, aber der erfahrene ST-Zuseher glaubt nicht an Geister, und weiß dass es eine rationale Erklärung geben wird. Schön wars auch, dass sich Picard wirklich für Beverly einsetzt, dass er es weder als Captain noch als Freund/Verehrer akzeptieren kann, dass sie einfach so ihre Karriere aufgibt. Nur schade dass es nicht näher angesprochen wurde, dass er in sie verliebt ist, vor allem da die Ereignisse in "Kontakte" noch nicht lange aus sind.
Die Lösung mit der fremden Lebensform war naheliegend, mich hats aber nicht gestört.

[irony]

Das Auftauchen von Ronin, anfangs erzeugte es schon so etwas die Gruseln, aber der erfahrene ST-Zuseher glaubt nicht an Geister, und weiß dass es eine rationale Erklärung geben wird.

In TNG treten doch dauernd Geister auf. Ein bessere rationale Erklärung für ihre Existenz als im 08/15 Geisterfilm wird da auch nicht gegeben.

Meiner Ansicht nach ist es zu ca. 90 % die Filmmusik und das Schauspiel der Darsteller, was darüber entscheidet, ob eine Szene gruselig ist, oder nicht.

[Mr.Viola]

In TNG treten doch dauernd Geister auf. Ein bessere rationale Erklärung für ihre Existenz als im 08/15 Geisterfilm wird da auch nicht gegeben.

Doch, der Unterschied ist, hier in TNG wird klargestellt, dass es kein Geist ist, sondern eine fremde Lebensform, die ganz natürlich durch Evolution entstanden ist. Da ist nichts übernatürliches dabei, sondern dieser Ronin war eine Lebensform wie du und ich.

[irony]

Doch, der Unterschied ist, hier in TNG wird klargestellt, dass es kein Geist ist, sondern eine fremde Lebensform, die ganz natürlich durch Evolution entstanden ist. Da ist nichts übernatürliches dabei, sondern dieser Ronin war eine Lebensform wie du und ich.

Entscheidend ist doch nicht, wie die Lebensform entstanden ist (Evolution, Tod eines Menschen), sondern, dass es Lebensformen ohne materiellen Körper gibt. In 08/15 Geisterfilmen gibt es ja oft die Erklärung, dass es sich um die Seelen von Verstorbenen handelt, die sich noch im Diesseits aufhalten. Das ist für meine Begriffe nicht mehr und nicht weniger übernatürlich als ein Energiewesen in Star Trek. Die Filmreihe "Ghostbusters" könnte in dieser Hinsicht auch ein Prequel von Star Trek sein.

Wirklich erklärt wird in Star Trek ja auch nichts. Das Übernatürliche kriegt nur ein paar sinnleere Technobabble-Wörter aufgeklebt wie "anaphasische Lebensform" und das wars dann irgendwie auch schon mit der Erklärung.

[Mr.Viola]

Ich sehe das nicht so. Bin absolut zufrieden damit, dass gesagt wird, dieser Ronin ist eine fremde, anaphasische Lebensform. Denn damit wird schon ausgeschlossen, dass er übernatürliche Kräfte hat, er ist eben total anders als wir, aber kein Geist. Das hätte den Rahmen gesprengt, wenn man noch erzählt hätte, wie seine Spezies entstanden ist.
Aber immerhin die Q, es wird deutlich gesagt, dass sind keine Götter, sondern waren auch mal menschlich, aber haben sich durch Evolution soweit entwickelt.

[irony]

Ich sehe das nicht so. Bin absolut zufrieden damit, dass gesagt wird, dieser Ronin ist eine fremde, anaphasische Lebensform. Denn damit wird schon ausgeschlossen, dass er übernatürliche Kräfte hat, er ist eben total anders als wir, aber kein Geist.

Dann frage ich mal direkt: Was ist denn für dich ein Geist mit übernatürlichen Kräften ?
Kann es nicht für jeden Geist und seine Kräfte eine Erklärung geben ?

Es kann auch gerne jemand anders versuchen, den Unterschied zwischen einem Geist und einem Energiewesen zu verdeutlichen. Mir ist das nicht so klar.

[Mr.Viola]

Dann frage ich mal direkt: Was ist denn für dich ein Geist mit übernatürlichen Kräften ?
Kann es nicht für jeden Geist und seine Kräfte eine Erklärung geben ?

Also zuerst mal, ich bin der wissenschaftliche Typ, kann nur an das Glauben was ich sehen/verstehen/begreifen,... kann. Also tue ich mir schon schwer mit der Erklärung eines Geistes.

Deshalb gefällt es mir bei Star Trek, dass man immer wissenschaftliche, begreifbare Lösungen zeigt, keine Mysthik. Und darum kann ich an keinen Geist mit übersinnlichen Fähigkeiten glauben, sondern viel lieber an ein fremdes Energiewesen, dass uns zwar unbekannt ist, aber nach genauem Studium findet man rationale Erklärungen zu seinen Fähigkeiten.

[irony]

Also zuerst mal, ich bin der wissenschaftliche Typ, kann nur an das Glauben was ich sehen/verstehen/begreifen,... kann. Also tue ich mir schon schwer mit der Erklärung eines Geistes.

Das geht mir ganz ähnlich .

Deshalb gefällt es mir bei Star Trek, dass man immer wissenschaftliche, begreifbare Lösungen zeigt, keine Mysthik. Und darum kann ich an keinen Geist mit übersinnlichen Fähigkeiten glauben, sondern viel lieber an ein fremdes Energiewesen, dass uns zwar unbekannt ist, aber nach genauem Studium findet man rationale Erklärungen zu seinen Fähigkeiten.

Aber dir ist schon klar, dass die Wissenschaft in Star Trek keine echte Wissenschaft ist ?

Für mich selbst sehe ich einfach keinen Unterschied zwischen Geistern und irgendwelchen Energiewesen. Wenn ich in unserer Welt einen Geist sehen würde, würde ich auch an eine Form von Energie glauben.

Gruselig sind Geisterfilme für mich nicht, wenn ich eine Erklärung habe oder nicht habe, sondern nur wenn Musik und Darstellung des Schauspielers eine Szene gruselig machen. Wenn ich z.B. einen Horrorfilm nur mit Untertiteln, d.h. ohne Ton sehe, finde ich das überhaupt nicht mehr gruselig.

[Mr.Viola]

Aber dir ist schon klar, dass die Wissenschaft in Star Trek keine echte Wissenschaft ist ?

Klar doch, aber mir gefällt die Grundaussage: Nämlich dass Star Trek der Meinung ist, man braucht keine Geister oder übernatürliche Wesen oder Gottheiten, man kann alles wissenschaftlich erklären. Auch die Tatsache dass bei Star Trek Religion keine große Rolle spielt.

Gruselig sind Geisterfilme für mich nicht, wenn ich eine Erklärung habe oder nicht habe, sondern nur wenn Musik und Darstellung des Schauspielers eine Szene gruselig machen. Wenn ich z.B. einen Horrorfilm nur mit Untertiteln, d.h. ohne Ton sehe, finde ich das überhaupt nicht mehr gruselig.

Sehe ich auch so, bei stinknormalen Geister- oder Horrorfilmen kommt es nur auf die Unterhaltung an, da denke ich nicht über seinen Hintergrund nach. Also ist es mir da egal, ob es übernatürliche Wesen sind oder nicht.

[irony]

Klar doch, aber mir gefällt die Grundaussage: Nämlich dass Star Trek der Meinung ist, man braucht keine Geister oder übernatürliche Wesen oder Gottheiten, man kann alles wissenschaftlich erklären. Auch die Tatsache dass bei Star Trek Religion keine große Rolle spielt.

Okay, ich glaube ich verstehe langsam was du meinst. Dir gefällt es, dass in Star Trek für alles eine Erklärung gefunden wird . Es wird ein Gefühl von Rationalität vermittelt.

Mir selbst geht es da etwas anders. Ich finde Star Trek sehr irrational und fantasy-lastig. Die Erklärungen in Star Trek sind für mich keine. Für mich ist Star Trek eher ein Märchen, und Wesen wie Q haben für mich keine rationale Basis. (Wobei Q in der Mathematik aber eigentlich die Menge der rationalen Zahlen bezeichnet .)

Sollte ich in der Realität mal einen Geist sehen, würde ich vielleicht auch die Erscheinungen in Star Trek neu bewerten. Dann würde ich glauben, dass es Energiewesen geben könnte.

[Mr.Viola]

Mir selbst geht es da etwas anders. Ich finde Star Trek sehr irrational und fantasy-lastig. Die Erklärungen in Star Trek sind für mich keine. Für mich ist Star Trek eher ein Märchen, und Wesen wie Q haben für mich keine rationale Basis. (Wobei Q in der Mathematik aber eigentlich die Menge der rationalen Zahlen bezeichnet .)

Klar ist Star Trek nur eine von Menschen erfundene Geschichte, man kann es nennen wie man will. Ich finde es halt faszinierend, dass man da bereits in den 60iger Jahren eine absolut positive Zukunft für die Menschheit geschrieben hat, eine vereinigte Menschheit ohne Krieg und Rassismus. Und eben auch dass man sich vom heute noch allgegenwärtigen Aberglauben losgelöst hat. Roddenberry hat schon damals klar definiert, dass die Menschheit im Mittelpunkt steht und als vereintes Volk alles erreichen kann. Man braucht keinen Humbug ala Gottheiten mehr.

Zu den Q, sicherlich sind sie ziemlich "fantastisch", aber es wurde ja auch gesagt, die Q waren früher auch mal beschränkt wie die Menschen, sie haben sich nur viel weiter entwickelt. Also nichts plötzlich waren sie da mit ihren gottgleichen Kräften.

[Rommie's Greatest Fan]

Mir hat die Folge überhaupt nicht gefallen. Beverly konnte mich diesmal in der Hauptrolle nicht überzeugen und die Story fand ich ganz schlecht. Meiner Meinung nach ging die Kombination Grusel-Liebes-Scifi-Geschichte voll daneben. Auch der Geist bzw. die außerirdische Lebensform, die durch das Brennen der Kerze am Leben erhalten wird, fand ich nicht überzeugend. Somit vergebe ich nur einen Stern.

[irony]

Was Crusher-Folgen angeht trifft es das Sprichwort "Vom Regen in die Traufe" ganz gut. Man hat erkannt, dass Technikfolgen nichts für den guten Doc sind, nur um sie in eine Liebes-Geister-Urahnengeschichte einzubauen, die eigentlich noch vor dem Intro einen Warnhinweis enthalten müsste: Wenn sie wirklich nichts besseres zu tun haben, tun sie trotzdem etwas anderes!"

Kein Gold am Ende des Regenbogens.

1 Stern

Leider ist meine Enttäuschung über diesen Charakter so groß, dass ich meine Bewertung von drei auf zwei Sterne * * reduzieren muss. Zwar finde ich die ganze Atmosphäre der Story noch recht interessant, aber bei näherem Nachdenken finde ich dieses Einbauen einer Technikstory und Alien of the Week Lebensform doch nicht mehr so gelungen.

Die Moral von der Geschicht - Geister gibt es nicht - kann ich noch insofern akzeptieren, dass man nach rationalen Erklärungen sucht, aber letztlich endet doch alles wieder im Technobabble.

Interessant wäre die Story in der dritten Staffel gewesen, wo man eine interessante Story um die Rückkehr von Crusher auf die Enterprise hätte machen können.

In der siebten Staffel ist eine solche Alien of the Week Geschichte nicht mehr interessant. Energie und Geistwesen hat man bis dahin genügend viele gesehen.

[MFB]

Diese Folge zähle ich auch als Familenfolge: Zwar geht es eher darum, dass der Tod eines Familienmitglieds, Beverlys Großmutter, zu den Ereignissen führt, aber Beverly wird an jenen Ort zurück gebracht, wo sie aufwuchs. Also Familienfolge Nummer 5 in der letzten Staffel.

Sehr stimmungsvolle Episode: Die Idee, eine Kolonie nach schottischem Vorbild zu errichten, sozusagen diese Kultur auf einen anderen Planeten zu exportieren, hatte echt was. In einer modernen Föderationskolonie mit lauter moderner Architektur, hätte die Folge bei weitem nicht so gut funktioniert. Ich kann mir gut vorstellen, dass sich Scotty irgendwann auf Caldos wirklich zur Ruhe setzen würde. Die Sets, das alte Haus und der Friedhof sowohl am Tag als auch bei nebliger Nacht, waren wirklich etwas, was man ST selten zu sehen bekommt. Und es war absolut passend für diese kleine Gruselgeschichte.

Die Folge gehört zwar absolut ins Fach der Mystery, aber sie ist schon mehr eine Gruselmär mit viel Folklore. Was die Stimmung angeht, ist sie durchaus mit TOS 'Der Wolf im Schafspelz' vergleichbar, der mit der allseits bekannten Jack the Ripper-Story aber noch stärker punkten kann. Aber das Mysterium rund um Ronin wird auch schön vorgetragen. Langsam, aber durch Ned auch unheilvoll prophezeit.

Die Folge macht daher schon sehr viel Spaß, mit all den kleinen Anspielungen auf Grusel-Geschichte. Alle Klassiker dabei: Zuknallende Tür, an der Wand schepperndes Bild, plötzliche Erscheinungen im Spiegel, Blitz und Donner zum rechten Zeitpunkt, auferstehemde Leiche und mal ganz untypisch für das meist prüde TNG gar ein Hauptcharakter, der dem 'Bösewicht' sexuell verfällt und deshalb nicht mehr erkennt oder ignoriert, dass etwas nicht stimmt. Gates MacFadden spielt ihren Part wahrlich mit großem Einsatz.

Mir gefällt, dass Picard auch etwas eifersüchtig reagiert. Grundsätzlich gibt es auch viel direkten Humor, dank des Gouverneurs, den Fehlfunktionen und der eine oder andere gute Spruch. Wieder mal ein Funken Coolness.

Dieser Folge gebe ich bedenkenlos 5 Sterne. Hat mir sehr gut gefallen! Eine der bestausgestattete Folge der Serie, gute Effekte, viele für ST untypische Ideen. Eine Folge, die heraussticht. Aber ich verstehe auch die weniger guten Kritiken. Es ist sicher eine Folge, auf die man sich einlassen können muss. Es sind schon viele untypische Elemente, die da alle auf einmal in dieser Folge vorkommen.

Anmerkungen:

Der Planet aus dem Orbit betrachtet sah toll aus.

In der Wetterkontrollstation sind Computeranzeigen im Stil der Classic-Filme zu sehen. Gut mitgedacht, am Beginn der Folge wurde erwähnt, dass das Kontrollsystem ein Jahrhundert alt ist.

Hier wird angedeutet, dass man ohne großen Aufwand seine Augenfarbe verändern kann. Für die Personen, die sich darüber aufgeregt haben, dass der neue Kirk in ST11 eine andere Augenfarbe hat, als der aus dem alten Universum, sollte diese Episode hier die Antwort liefern.