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    #16
    Ich denke das kommt auch drauf an wen man frägt.
    Die Arbeitsrealität wird für einen Akademiker sicher eher wie bei TNG aussehen als wie bei nBSG. Gedankenlastig, routiniert, jeder weiß was er zu tun hat, Konflikte werden unter der Decke gehalten (es will schließlich keiner seinen Job verlieren), Probleme werden in wöchentlichen Meetings diskutiert...
    Das reale Leben ist nunmal nicht so spektakulär wie eine TV Serie.

    Und so vorbildlich finde ich die Charaktere eigentlich gar nicht. Nur wird das nicht so deutlich sichtbar, wenn die Charaktere nur reden und man sie nie unprofessionell erlebt (siehe unten).

    TNG macht aus heutiger Sehgewohnheit heraus den Fehler, dass ein Konflikt "nur" intellektuell existiert. Ein TNG Konflikt sieht folgendermaßen aus. Picard kommt mit einem aktuellen Problem in den Besprechungsraum und frägt seine Führungsoffiziere wie man es lösen könne, Worf ist anderer Meinung als Beverly was diese Problemlösung betrifft, es entsteht eine Diskussion an deren Ende Picard eine Entscheidung fällt. Der Konflikt bestand darin die verschiedenen Meinungen kontrovers auszudiskutieren.

    Heute geht man da anders vor. Starbuck tritt ins Zimmer von Präsident Roslin, beschimpft sie und hält ihr eine Waffe an den Kopf, es kommt zum Gemenge, Sicherheitspersonal stürmt in das Quartier ... nachdem die Krise überstanden ist genehmigt sich Tigh einen großen Schluck...
    Der Konflikt besteht aus Bildern und Emotionen mit Konsequenzen für die Charaktere (Bestrafung, Alkoholsucht...).

    Ein weiteres Problem ist dieses "zugänglich" sein. Man erlebt in TNG die Charaktere nur selten außer Dienst, also dann, wenn sie auch mal emotional sein dürften und ohne den Job zu gefährden das Protokoll außer Kraft tritt. Und wenn man sie privat erlebt fühlt es sich immer noch so an als wären sie im Dienst, nicht zuletzt weil es so etwas wie Privatkleidung nicht zu geben scheint. Auf diese Weise hat man den Eindruck die TNG Offiziere wären permanent in Dienst, würden sich nie etwas unprofessionelles erlauben. Bei TNG hat man das Feld Privatleben fast ganz ausgeklammert. Und wenn es doch mal vorkommt, steht es meist in Verbindung mit einer größeren Geschichte oder Botschaft oder Datas soziologischen Experimenten die Menschheit verstehen zu wollen.

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      #17
      Ich denke, das, was The Next Generation in seiner Erzählweise hauptsächlich von aktuellen Produktionen unterscheidet, ist die Tatsache, dass der Konflikt immer von außen aber nie von innen kommt. Das Drama entsteht, weil das Schiff von Fremden in Gefahr gebracht wird, weil man auf einem Planeten nicht auf Picard hören will oder weil Wissenschaftler XY ein Experiment nicht abbricht. Niemals aber entsteht ein Konflikt wegen verschiedener Ansichten innerhalb des Main Casts. Niemals wird wirklich gestritten und niemals richtet sich ein Charakter wirklich gegen alle anderen.

      Genau das lässt The Next Generation doch so überholt wirken. Naja, das und lockige Fönwellen, "Röcke" für Männer, veraltete Special Effects und eine Psychologin an der Seite des Captains. All das schreit geradezu nach Achtziger.


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        #18
        Zitat von Xon Beitrag anzeigen
        Ich denke, das, was The Next Generation in seiner Erzählweise hauptsächlich von aktuellen Produktionen unterscheidet, ist die Tatsache, dass der Konflikt immer von außen aber nie von innen kommt. Das Drama entsteht, weil das Schiff von Fremden in Gefahr gebracht wird, weil man auf einem Planeten nicht auf Picard hören will oder weil Wissenschaftler XY ein Experiment nicht abbricht. Niemals aber entsteht ein Konflikt wegen verschiedener Ansichten innerhalb des Main Casts. Niemals wird wirklich gestritten und niemals richtet sich ein Charakter wirklich gegen alle anderen.
        Das stimmt. Mit Ausnahme der Ansichten, die sind immer bewusst anders. Aber das ist ein produktiver und kein destruktiver Konflikt. Ein Wettbewerb der Ideen sozusagen.

        Das Innere der Crew scheint einem bei TNG seltsam abstrakt und fern. So wie wenn ein Alien über menschliches Verhalten schreiben würde, ohne es gänzlich zu verstehen. Er betrachtet es, aber es entsteht keine Verbindung.

        Naja, das und lockige Fönwellen, "Röcke" für Männer, veraltete Special Effects und eine Psychologin an der Seite des Captains. All das schreit geradezu nach Achtziger.

        Ja gut, Mode wird man immer zuordnen können. Das wird bei heutigen Serien nicht anders sein.
        Ich sehe schon heute bei nBSG und Co die typischen Muster der Post-9/11-Zeit.


        Was mich aber wundert ist, dass man das Psychologenkonzept aufgegeben hat und stattdessen wieder zurück zum archaischen die Helden müssen sich alleine durchboxen zurückgekehrt ist.
        Während gleichzeitig alle westlichen Militärs langsam diese Männlichkeitsklischees überwinden und erkennen wie wichtig es ist seinen Soldaten eine psychologische Beratung zur Seite zu stellen, um mit den extremen Stresssituationen klar zu kommen.

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