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TNG und die verpasste Chance

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    Zitat von Xon Beitrag anzeigen
    Ich denke, dass ich das genau so sehe, ja. Anders als viele Fans bevorzuge ich die Idee, dass die unterschiedlichen Star Trek-Spezies für überzeichnete Darstellungen menschlicher Eigenheiten stehen und/oder als Katalysator dienen, um eine Geschichte zu erzählen, die uns letztendlich den Spiegel vorhält und unsere Realität betrifft. Anders als vielen Fans geht es für mich in Star Trek um Menschen und Fragen der menschlichen Existenz. Keinesfalls geht es um Außerirdische. Oberflächlich betrachtet geht es um Außerirdische. Aber in den besten Geschichten geht es tatsächlich um uns.
    Interessant, dass ich das genauso unterschreiben würde aber du das in den TNG-Klingonen nicht siehst. Ich sehe das hier aufgezählte GERADE in den TNG-Klingonen und fast überhaupt nicht in den TOS-Klingonen, weil die TOS Klingonen einfach keine Fascetten besitzen, die über die klischeehafte Assoziation als "Sowjets" hinausgehen.

    Und deshalb bevorzuge ich es, die Klingonen als verfremdetes, US-amerikanisches Feindbild der Sowjetunion zu sehen. Denn erst das hat es ermöglicht, sie in Episoden so zu verwenden, dass man Aussagen über unsere Gesellschaft treffen kann. Wären sie tatsächlich einfach nur Außerirdische mit keiner Verbindung zur Realität, würden ihre Handlungen keinerlei Bedeutung haben.
    Und wo ist das bei TNG nicht der Fall? Die Verfremdung hilft mit den Klingonen eben mehr Geschichten mit mehr Bedeutungen zu erzählen als dies mit den TOS Klingonen der Fall gewesen wäre.

    Hinzu kommen dramaturgische Aspekte, die mich die klassischen Klingonen den revidierten Klingonen gegenüber vorziehen lassen: Für mich ist eine Geschichte spannender, wenn ich die Motivation der Charaktere nachvollziehen kann. Wenn die Charaktere aus einem seltsamen Gefühl von Ehre heraus handeln, das im Prinzip niemals richtig Sinn ergeben muss (weil es sich ja um die Kultur einer vollkommen fremden Alienspezies handelt ), macht das die Geschichte einfach weniger spannend. Aber wenn die Charaktere im Prinzip wie Menschen handeln, nur eben wie Menschen mit anderen Bedürfnissen und radikaleren Methoden, um diese Bedürfnisse zu stillen, kann ich die Dramatik nachvollziehen und werde mehr unterhalten.
    Das hört sich jetzt so an, als ob die Klingonen einfach völlig inkonsistent und nicht nachvollziehbar dargestellt werden.

    Den Ehrenkodex der Klingonen kann man eigentlich sehr gut nachvollziehen und ein Ehrenkodex ist sehr sehr menschlich. Bei den Klingonen ist es eben wie bei allen anderen Aliens überzeichnet worden. Die TNG-Klingonen sind allerdings ein sehr guter Kontrast zur TNG Menschheit: Während die Menschheit offenbar jedes Geltungsbewusstsein über Bord geworfen zu haben scheint, so gleichen die Klingonen dies mehr als aus.


    Auch das ist ein Problem, dass eigentlich erst durch die Überarbeitung des Föderationskonzeptes mit The Next Generation aufgetreten ist: Im Original sind die Charaktere Teil eines quasi-Militärs mit Forschungsauftrag, werden durchaus bezahlt und arbeiten nicht, "um sich selbst zu verbessern". Erst in TNG hat man das unrealistische Paradies entwickelt, das so übertrieben wurde, dass man es in DS9 gleich wieder dekonstruieren musste.
    Es ist eigentlich kein Problem, denn in TNG funktioniert die TNG-Menschheit und die TNG-Klingonen sehr gut. Es hat die Autoren zwar eingeschränkt, aber sie haben irgendwann ihren Weg gefunden um damit richtig gute Geschichten zu erzählen. Die DS9 Autoren wollten andere Geschichten erzählen als es in TNG der Fall war und haben deshalb irgendwann dieses Weltbild untergraben.
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      Je mehr ich darüber nachdenke (und ich muss zugeben, dass es manchmal irgendwie gar nicht mal so einfach ist, die eigenen Gedanken bei einer solchen Sache zu ordnen), desto mehr gelange ich zu der Überzeugung, dass ich die fiktiven Rituale und das übertriebene Ehrempfinden der TNG-Klingonen einfach deshalb als weniger realistisch und weniger spannend empfinde, weil ich sie schlicht und einfach nicht mag. Was ich damit sagen will, ist, dass du vielleicht Recht hast und die klingonische Kultur, so wie sie ab TNG dargestellt wird, gar nicht mal unbedingt so unglaublich unrealistisch ist.

      Was mich an fiktiven Ritualen und ähnlichen kulturellen Zwängen in Film, Fernsehen und Literatur eigentlich immer stört, ist der Umstand, dass sie keinerlei Logik folgen müssen. Ein Dilemma, das durch einen solchen komplett konstuierten Zwang entsteht, erscheint mir irgendwie hohl. Es wirkt unglaublich künstlich auf mich, wenn Dramatik lediglich dadurch zustande kommen soll, weil es durch die fiktive Ehrvorstellung einer fiktiven Kultur entsteht. Und genau das ist es, was meiner Meinung nach zu oft mit den Klingonen der TNG-Ära gemacht wurde. Wenn Worf beispielsweise nach einem Unfall querschnittsgelähmt in der Krankenstation liegt und aufgrund seines aus meiner Sicht vollkommen fiktiven Ehrgefühls heraus sterben möchte (im Grunde also nur, weil seine Kultur es ihm vorschreibt), dann empfinde ich den daraus resultierenden Konflikt als viel zu konstuiert.

      Aber eigentlich stimmt es, was du sagt, denn auch in der Realität ist es ja oft so: Rituale und Begriffe wie Ehre und Ruhm ergeben selten einen rationalen Sinn. Insofern mögen die Klingonen zwar realistisch sein (eben weil ihre Rituale und Wertevorstellungen so wenig nachvollziehbar sind) ... aber ich mag sie eben nicht. Außer halt in Star Trek (1966), wo ihre Motive und Hintergründe im Grunde menschlichen Verhaltensmustern entsprechen.

      Oh Mann, ich hoffe, ich kann mich verständlich machen.

      Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
      Es ist eigentlich kein Problem, denn in TNG funktioniert die TNG-Menschheit und die TNG-Klingonen sehr gut.
      Das passt allerdings nicht wirklich mit deiner ursprünglichen Aussage zusammen, dass du die TNG-Menschheit für unrealistisch hältst und es als unglaubwürdig empfindest, dass eine solche Gesellschaft funktionieren kann.

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        Zitat von Xon Beitrag anzeigen
        Außer halt in Star Trek (1966), wo ihre Motive und Hintergründe im Grunde menschlichen Verhaltensmustern entsprechen.
        Du wirfst hier die alte Frage wieder auf, ob es besser ist, Aliens eine fremdartige Kultur zu geben, die sie wiedererkennbar macht, aber sie gleichzeitig erzählerisch einengt, oder ob sie im Grunde nur "Alibi-Aliens"/"Menschen mit Masken" sind und völlig frei agieren. Ich glaube da wird sich niemals ein Konsens entwickeln, aber ich selbst sehe die Faszination und den erzählerischen Wert einer fremden Kultur mit eigenen Regeln und Tabus wesentlich höher. Für menschliche Verhaltensweisen hat ohnehin zu viele Menschen in der Föderation und Sternenflotte.

        Zudem gerade die klingonische Tradition ja auch wieder dekonstruiert wurde, indem man (u.a. in DS9) sagte, dass sie zu völlig unnötigem Gerangel und Ränkeschmieden innerhalb der Rasse führt. Ebenso wurde die ebenso strenge Jägertradition der Hirogen in Voyager als zur Stagnierung von Fortschritt und Entwicklung führend identifiziert.

        Interessant in dem Zusammenhang vielleicht: Ich glaube mal gelesen zu haben, dass es irgendwo im Non-Canon Bereich eine Aussage gab, dass die Menschen mehr oder weniger die einzige Rasse sind, die den Schritt in den Weltraum mit einer sehr breiten Kulturpalette überlebt hat. Bei fast allen anderen Rassen sei es so, dass sich vorher aus verschiedenen Gründen eine einzige Kultur global als dominant etabliert hat. So wie die "Logikhörigkeit" der Vulkanier aus Gründen der... naja, Logik halt oder die Kriegerkultur der Klingonen durch gewaltsame Eroberung und/oder (implizierten) Genozid.

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          Zitat von Draco90831 Beitrag anzeigen
          Ich glaube da wird sich niemals ein Konsens entwickeln ...
          Genau. Und ich denke, das ist der einzige Konsens, den wir hier tatsächlich feststellen können: Dass es letztendlich darauf ankommt, was man lieber sehen möchte.

          Mir persönlich wird es immer unmöglich sein, eine der Star Trek-Spezies als realistische Darstellung einer möglicherweise tatsächlich existierenden Alienkultur zu sehen. Für mich werden die Aliens immer ein Mittel bleiben, um eine Geschichte (über Menschen) zu erzählen. Und genau deshalb wird die Darstellung der Star Trek-Aliens stets vereinfacht und auf eine Eigenschaft beschränkt dargestellt werden. Die Klingonen nehmen in dieser Hinsicht eigentlich sogar noch eine Sonderstellung ein, weil es neben den Vulkaniern, Ferengi und Romulanern kaum eine fiktive Kultur in Star Trek gibt, die in dem Ausmaß ausgebaut wurde, wie die der Klingonen. Die übrigen Spezies sind zumeist lediglich auf ein Merkmal reduziert und werden vereinfacht dargestellt.

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            Ich finde die Folgen mit den Klingonen auch generell interessanter - während die Romulaner , Ferengies und Konsorten eigentlich immer gleich böse bzw. oberflächlich sind......

            Natürlich lassen sich die Aspekte EINER bestimmten Rasse nicht abhandeln , wenn Diese nur in einer Folge auftauchen und dann nimmermehr....

            Aber die Mixtur ist bei TNG noch am besten - Star-Trek ohne Klingonen ist aber recht fade - das war schon in der alten Serie so !

            Obwohl ich meine daß die Borg gleichwertige Nachfolger sind....
            Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können.
            Also sprach Zarathustra (nietzsche)

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              Zitat von Xon Beitrag anzeigen
              Genau. Und ich denke, das ist der einzige Konsens, den wir hier tatsächlich feststellen können: Dass es letztendlich darauf ankommt, was man lieber sehen möchte.
              Das merkt man allgemein bei so ziemlich jeder Trek-internen Debatte.

              Mir persönlich wird es immer unmöglich sein, eine der Star Trek-Spezies als realistische Darstellung einer möglicherweise tatsächlich existierenden Alienkultur zu sehen. Für mich werden die Aliens immer ein Mittel bleiben, um eine Geschichte (über Menschen) zu erzählen.
              Gerade dass die Menschheit zu sehr im Fokus steht sollten zukünftige Serien IMO ausräumen. Oder jeden Plot zwangsläufig mit einer Moral über die Menschheit zu verknüpfen zu versuchen. Natürlich wird jede fiktive Kultur irgendwie auf menschlicher Vorstellungskraft und damit auf menschlichen Wesenzügen aufgebaut sein, aber man kann versuchen, das zu minimieren.

              Aber gut, auch das ist wieder persönlicher Geschmack. Ich sehe Trek nicht als moralisch-unterhaltsames Trägermedium, sondern eher als unterhaltsame Aufbereitung des Lebens "an der letzten Grenze" innerhalb dieses fiktiven Universums. Daher ist mir universumsinterne Konsequenz und Korrektheit auch wichtiger, als moralisch schwerwiegende Einzelfolgen ohne Belang für den Rest der Serie.

              Jetzt wo das gesagt ist: Ich mache mir selbst Gedanken darüber, dass Charaktere bestimmter Rassen nicht nur Klischeeträger sein sollten, sondern ein breiteres Spektrum an den Tag legen sollten. Aber jemand, der z.B. in einer Kriegerkultur aufgewachsen ist, wird natürlich immer eine bestimmte, durch seine Erziehung definierte Sichtweise haben, selbst wenn er gegen diese Kultur rebelliert. Insofern macht eine strikte Kultur, selbst wenn sie einseitig ist, einen Charakter sehr viel interessanter.

              Und genau deshalb wird die Darstellung der Star Trek-Aliens stets vereinfacht und auf eine Eigenschaft beschränkt dargestellt werden.
              So pauschalisieren lässt sich das IMO auch nicht. Rassen wurden immer dann breiter ausgerollt, wenn dazu die Zeit war. Siehe eben die von dir zitierten Beispiele, plus evtl. die Bajoraner und ein paar andere "Ausreißer" von der Regel. Das Problem ist halt, dass meistens eine Rasse nur in einer Folge auftauchte, oder nur eine Nebenrolle hatten (vor allem die Föderationsangehörigen Spezies).

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                Zitat von avatarius+solarius Beitrag anzeigen
                Ich finde die Folgen mit den Klingonen auch generell interessanter - während die Romulaner , Ferengies und Konsorten eigentlich immer gleich böse bzw. oberflächlich sind......
                Romulaner und Ferengi immer gleich böse? Ich dachte du hast DS9 gesehen? Dort gibt es ne Allianz mit den Romulanern und die Ferengi haben mit Quark und seiner Familie ne Menge Sympathieträger.

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                  Zitat von Xon Beitrag anzeigen
                  Jeder hat nur seine dumme Ehre im Kopf und Gewalt wird als Freizeitbeschäftigung wahrgenommen. Die klingonische Gesellschaft, wie sie in The Next Generation (etc.) dargestellt wurde, halte ich für reichlich implausibel.
                  Man muss das mal etwas tiefer durchleuchten, die Klingonen haben nämlich seit TNG wesentlich mehr als die klingonische Ehre zu bieten. Man denke nur an die politischen Intrigen, die bereits in TNG ihren Anfang nehmen.

                  Stell dir einfach mal die Frage wer denn an diese dumme Ehre wirklich glaubt und auch nach ihr handelt?
                  Gowron? Nein.
                  Andere, die nach Macht im Reich streben? Nein.
                  Die Anführer der klingonischen Häuser und Beteiligte der Fehden zwischen ihnen? Oft Nein.
                  Der Hohe Rat? Oft nein.
                  Selbst beim Klon des großen Khaless haben die Anführer der Klingonen nur politische Hintergedanken.

                  Es ist das einfache Volk und die Soldaten, die dem alten Ehrenkodex anhängen und bereit sind für diesen ihr Leben zu lassen und auf Grund dessen das klingonische Gesellschaftssystem nicht hinterfragen.

                  Mit anderen Worten, die klingonische Ehre wird von den Machthabern des klingonischen Reichs nicht selten als ein Unterdrückungsinstrument genutzt, das den Reichen (Anführer der klingonischen Häuser) und den Politikern (Kanzler und Hoher Rat) seine Macht übers einfache Volk sichert.

                  Ezri Dax macht in DS9 Worf sogar einmal explizit auf diesen Missstand aufmerksam.

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                    Ich beziehe mich auch nicht auf DSN - das ist eine Serie mit eigenständigem Charakter , und Sinn dieser Serie war es ja u. a. auch eine Weiterführung von TNG zu bieten - damit werden Bajoraner , Cardassianer , Ferengies uns so natürlich stärker ins Blickfeld gerückt , so wie bei Voyager auch die Borg stärker eine Rolle spielen....
                    Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können.
                    Also sprach Zarathustra (nietzsche)

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                      Zitat von avatarius+solarius Beitrag anzeigen
                      so wie bei Voyager auch die Borg stärker eine Rolle spielen....
                      Du wirst doch jetzt nicht die wirklich tiefergehende Charakterisierung der Ferengi in DS9 mit der doch eher plumpen Art, die Borg in VOY weiter zu "beleuchten" vergleichen?

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                        Zitat von garakvsneelix Beitrag anzeigen
                        Du wirst doch jetzt nicht die wirklich tiefergehende Charakterisierung der Ferengi in DS9 mit der doch eher plumpen Art, die Borg in VOY weiter zu "beleuchten" vergleichen?
                        Hm, was findest du an der Charakterisierung der Ferengi in DS9 tiefergehend, und was an der Charakterisierung der Borg in VOY plump?

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                          Die Ferengi werden als komplexe Gesellschaft dargestellt (zeigen vor allem Folgen auf deren Heimatplaneten wie "Familienangelegenheiten" oder "Liebe und Profit"). Natürlich spielt Profit immer ne SEHR große Rolle (soll ja ne Parodie auf den Kapitalismus sein), trotzdem sind viele sehr sympathisch (Quark, Moogie, Zek, Rom, Nog).

                          Die Borg hingegen dienen in VOY hauptsächlich dem "in den Luft geblasen werden" oder Sevens Effizienz-Gequatsche. Dazu kommt eine sehr unkonsequente Darstellung (etwa wenn die Borg-Queen auf einmal Drohnen mit "Sie" anspricht oder, dass die Voyager auf einmal minutenlang den Kampf gegen nen Kubus aushält).

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                            Zitat von HanSolo Beitrag anzeigen
                            Die Ferengi werden als komplexe Gesellschaft dargestellt (zeigen vor allem Folgen auf deren Heimatplaneten wie "Familienangelegenheiten" oder "Liebe und Profit").
                            "Komplexe Gesellschaft" finde ich sehr übertrieben: Die Ferengi sind ausnahmslos Kapitalisten und die Frauen haben nichts zu melden. Komplex ist was Anderes. Dass dann einzelne Charaktere wie Rom oder Moogie das Schema etwas durchbrechen macht noch keine komplexe Gesellschaft aus.

                            Ich denke, man sieht auch in TNG schon sehr gut, was die Ferengi sind. DS9 hat da nicht viel Neues hinzugefügt. Dass man natürlich über einen EINZELNEN Charakter wie Quark in 176 Folgen viele Details erfährt, liegt auf der Hand, aber das charakterisiert längst nicht die Ferengi irgendwie tiefer, sondern eben nur Quark.
                            Zitat von HanSolo Beitrag anzeigen
                            Die Borg hingegen dienen in VOY hauptsächlich dem "in den Luft geblasen werden" oder Sevens Effizienz-Gequatsche.
                            Gut, das ist jetzt plump. Plump argumentiert . Man erfährt einiges über die Borg, was in TNG noch nicht so klar war. Manche sagen jetzt VOY betreibt eine "Entmystifizierung" der Borg. Und wenn schon. Warum sollten die Borg mystisch sein?

                            Die Borg stellen eine Vergewaltigung des Menschen durch die Technik dar. Sie sind mehr als nur ein Schießscheibengegner für die Voyager. Klar ist, dass die Voyager nur überlebt, wenn sie den technisch-wissenschaftlichen Wettlauf gewinnt.
                            Zitat von HanSolo Beitrag anzeigen
                            Dazu kommt eine sehr unkonsequente Darstellung (etwa wenn die Borg-Queen auf einmal Drohnen mit "Sie" anspricht
                            Dieses Problem hat das Original-VOY nicht, und ich schaue mir VOY auch nicht auf Deutsch an.
                            Zitat von HanSolo Beitrag anzeigen
                            oder, dass die Voyager auf einmal minutenlang den Kampf gegen nen Kubus aushält).
                            Mal sind die Schilde der Borg technisch überlegen, mal die Schilde der Voyager. Ich habe daran nichts zu bemängeln.

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                              Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
                              "Komplexe Gesellschaft" finde ich sehr übertrieben: Die Ferengi sind ausnahmslos Kapitalisten und die Frauen haben nichts zu melden. Komplex ist was Anderes. Dass dann einzelne Charaktere wie Rom oder Moogie das Schema etwas durchbrechen macht noch keine komplexe Gesellschaft aus.
                              Ich denke, gerade die Parabel auf den Kapitalismus tritt in DS9 erst so richtig auf. In TNG kann man höchstens in späteren Folgen etwas davon erahnen, aber wirklich mit dem Thema auseinandergesetzt hat man sich da nicht.

                              Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
                              Die Borg stellen eine Vergewaltigung des Menschen durch die Technik dar. Sie sind mehr als nur ein Schießscheibengegner für die Voyager. Klar ist, dass die Voyager nur überlebt, wenn sie den technisch-wissenschaftlichen Wettlauf gewinnt.
                              Und das war nicht auch schon bei TNG klar?

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                                Zitat von garakvsneelix Beitrag anzeigen
                                Ich denke, gerade die Parabel auf den Kapitalismus tritt in DS9 erst so richtig auf.
                                Na ja, als ob man das in einer Scifi-Serie wirklich bräuchte. Die Ferengi waren in DS9 immer ganz witzig, aber wirklich was Interessantes kam nicht dabei heraus. Dann schaue ich mir das Thema lieber in der Realität an, dort ist es aussagekräftiger. In DS9 ist es nur Possenreißerei.
                                Zitat von garakvsneelix Beitrag anzeigen
                                Und das war nicht auch schon bei TNG klar?
                                Nur weil Picard in der Folge "Familienbegegnung" die Heulsuse gibt, heißt das noch lange nicht, dass wirklich klar wird, was die Borg mit einem Menschen anstellen. Das wurde erst in VOY herausgearbeitet. TNG überlässt vieles, fast alles, der Phantasie. Einen Charakter wie Seven of Nine in der Serie zu haben, ist eben ein deutliches Mehr gegenüber einer einzelnen Heulsusen-Folge bei TNG. Zudem besitzt die Borg-Thematik eine erhebliche Relevanz bei der Beurteilung dessen, was die Zukunft der Menschheit bringen mag.

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