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TNG und die verpasste Chance

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    #46
    Zitat von endar Beitrag anzeigen
    Es wird immer so getan, als gäbe ja einen sooo großen Unterschied zwischen TNG und VOY. Dabei ist das im wesentlichen ja dasselbe Produktionsteam, dasselbe Grundprinzip, derselbe dramaturgische Aufbau etc.
    Ich weiß nicht wieso das meine Argumente in irgendeiner Weise abmildern sollte.
    Das wäre Kritikpunkt Nummero Zwei.

    Voyager ist TNG V. 2.0, mit dem Unterschied, dass TNG neu war (Im Vergleich zu TOS hatte man seinen eigenen Stil) und nicht hinter der Qualität seiner Zeit hinterherhinkte.
    Voyager dagegen versäumt es einen eigenen Stil zu finden und ist nicht mehr auf der Höhe seiner Zeit.
    Und es kopiert nicht die Dinge, die gut an TNG waren, und baut diese aus, sondern die Dinge, bei denen DS9 sich zu Recht irgendwann von TNG distanzierte.

    Und was die Borg bei VOY anbetrifft, so entstand durch Star Trek VIII offenbar ein wirtschaftlicher Anreiz bzw. ein solches Interesse, die sicherlich nicht billigen Kulissen und das Design in einer Fernsehserie weiter zu verwenden. Soweit kann man die Realität ruhig zur Kenntnis nehmen.
    Bislang hat noch nie jemand hier im Forum wirtschaftliche Interessen als Rechtfertigung durchgehen lassen. Natürlich werden wirtschaftliche Ziele verfolgt. Demnach wäre aber ja jeder Mist im Fernsehen gerechtfertigt, da jeder Mist auf Gewinnerzielungsabsichten gründet.

    Die Abnutzungserscheinungen von VOY und besonders von ENT liegen darin begründet, dass es die vierte und fünfte Serien waren und der Ideenpool auch erschöpft war. Deswegen hat man in meinen Augen auf ausgelutschte Handlungsstränge und billige Effekte gesetzt. Das ist aber kein Grund zur Überhöhung von TNG, nur weil dort die Autoren in der komfortablen Situation waren, dass alles "neu" war.
    Aber es heißt im Umkehrschluss auch nicht, dass eine abgelutschte Idee von Anfang an schlecht war, nur weil Version 1000 Mist ist.

    In TNG steckte hinter den Borg ja schon ein sehr netter Gedanke, der dramaturgisch auch ziemlich gut umgesetzt wurde. Nur eigneten sich die Borg von Anfang an nicht als Hauptgegner wie Romulaner oder Klingonen.
    Man muss halt wissen wann man aufhören muss, ab wann aus einer guten Idee eine schlechte wird.

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      #47
      Zitat von newman Beitrag anzeigen
      Ich weiß nicht wieso das meine Argumente in irgendeiner Weise abmildern sollte.
      Mir geht es nicht darum, die Borg in VOY schönzureden, sondern nur darum, dass ihr Abstieg in TNG begann und nicht erst in Staffel 3 von VOY. Ich hätte mir Voyager auch anders gewünscht.

      Bislang hat noch nie jemand hier im Forum wirtschaftliche Interessen als Rechtfertigung durchgehen lassen.
      Anscheinend hast du noch nie einen meiner Beiträge gelesen. Ich bin mir nämlich durchaus bewusst, dass es sich um Fernsehserien handelt und dass diese nicht im luftleeren Raum produziert werden.

      Aber es heißt im Umkehrschluss auch nicht, dass eine abgelutschte Idee von Anfang an schlecht war, nur weil Version 1000 Mist ist.

      In TNG steckte hinter den Borg ja schon ein sehr netter Gedanke, der dramaturgisch auch ziemlich gut umgesetzt wurde. Nur eigneten sich die Borg von Anfang an nicht als Hauptgegner wie Romulaner oder Klingonen.
      Man muss halt wissen wann man aufhören muss, ab wann aus einer guten Idee eine schlechte wird.
      z.B. bei "Angriff der Borg". Das wäre ein idealer Punkt gewesen.
      Republicans hate ducklings!

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        #48
        Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
        Ja, das ist so das Schema: Entweder ist in TNG alles toll, oder wenn es mal nicht so toll ist, dann ist es ein Kind seiner Zeit und hat trotzdem alles richtig gemacht und wird gegen Kritik automatisch immunisiert, während es dann bei TOS, VOY und ENT heißt: "Immer feste druff". TOS ist zu alt, ENT und VOY kein richtiges Star Trek, usw.
        Ich glaube es kommt immer auf die Art der Kritik an. TNG hat aus heutiger Sicht besonders in den ersten beiden Staffeln teilweise echt grottige Episoden abgeliefert aber ab Staffel 3 (teilweise) und 4 geht die Qualität der Episode sowas von nach oben und die zeichnen sich auch heute noch durch ihre Klasse aus.

        Und hier sehe ich auch den großen Unterschied: Du kritisierst die Serie von Grund auf und das mit ziemlich abstrusen Argumenten weil du irgendwie nicht das bekommen hast was du wolltest. TNG ist nicht TOS und das ist auch gut so. Wäre TNG ein Abklatsch gewesen so wie du ihn dir wünschst, dann würden wir heute wahrscheinlich nicht in diesem Forum diskutieren.

        Du kannst dir gerne soviel für die Serie wünschen wie du willst, aber dadurch wird deine Argumentation nicht überzeugender oder richtiger.

        Am lächerlichsten finde ich noch, wie man bei manchen herauslesen kann, dass TNG in der siebten Staffel noch alles richtig gemacht haben soll, mit extremstem Alien of the Week im Alphaquadranten, aber VOY, was direkt im Anschluss an TNG lief, soll dann im Deltaquadranten mit Alien of the week alles falsch gemacht haben

        So schnell können sich Maßstäbe auch nicht ändern: 1994 ist das Konzept von TNG mit Einzelfolgen usw. das wahre Gold, und 1995 ist dasselbe Konzept mit VOY dann nicht mehr zeitgemäß
        Ich sehe das Problem eher darin begründet, dass die Autoren bei Voyager mit der Zeit immer blödere Geschichten produziert haben. Das Problem ist nicht das "Alien of the Week" Konzept bei Voyager, sondern welche Geschichten man damit erzählt. Und da wurde Voyager meiner Meinung nach einfach mit der Zeit immer schlechter und schlechter.

        Und zu Beginn von Voyager hat sich darüber meines Wissens auch niemand wirklich über Voyager richtig beschwert. Es war noch so wie Star Trek immer war, aber es hat sich nicht grundlegend genug von TNG unterschieden. DS9 wurde damals in den ersten 3 Staffeln auch eher so wie TNG gedreht. Aber DS9 hat sich angepasst und aus seinem Ursprungskonzept wirklich etwas großartiges gemacht, während Voyager immer nur so vor sich hindümpelte. Als TNG in sein letztes Jahr ging waren neuere Serienkonzepte gerade erst im Aufkommen und es gab noch gar keinen Grund das episodische Serienkonzept irgendwie anzupassen. Aber ab 1993/94 verändert sich die Fernsehlandschaft zusehens. Dafür kann Voyager jetzt nicht viel, obwohl das Konzept der Serie jedenfalls mehr Konfliktpotential unter der Crew versprach. Und der qualitative Unterschied und die beliebigkeit der Stories wurden mit zunehmenden Serienverlauf immer offensichtlicher. Gerade im Vergleich zu anderen parallellaufenden Serien.



        Genau die. Wobei dieser Zeitraum von ein paar 1000 Jahren ja nur meinte: "Wenn ihr euch weiter entwickelt habt und unserer würdig seid", was ja dann zu Picard und seiner Truppe (minus Worf) passen müsste. Die TNG-Menschheit ist ja angeblich so hochentwickelt.
        Und was hätten die Metronen dann gemacht? Picard und Co einen Ordnen angesteckt? Mal ganz davon abgesehen, dass ich diese gottgleichen Aliens in TOS zu den schlechtesten Star Trek Aliens zähle.

        Heute trifft es auch oft meinen Nerv bzw. geht mir auf die Nerven.
        Glaub mir, auch mir fällt heutzutage einigens in TNG auf die Nerven. Ändert aber trotzdem nichts daran, dass mich das damals nicht sonderlich gestört hat.

        Aber ich glaube, wesentlicher ist, dass TNG damals praktisch Null Konkurrenz im Scifi-Bereich hatte.
        Ist natürlich auch ein Grund. Aber die Serie

        Trotzdem hat TNG für mich von allen ST-Serien aber die meisten schlechten Folgen, wovon ich hier http://www.scifi-forum.de/science-fi...tng-folge.html mal eine Liste eingestellt habe.
        Für mich hat Voyager die meisten Gurken zu verzweichnen. Und ich hab mal gezählt: knapp 45 Episoden hast du sehr schlecht bewertet, dann bleiben immer noch 138 Episoden die durchschnittlich bis sehr gut waren. Und jede Serie hat seine Gurkenepisoden. Deine Liste kann ich allerdings auch nicht uneingeschränkt teilen.


        Bei TOS kann man als Entschuldigung für einige Probleme durchaus noch gelten lassen, dass es wirklich ein Original ist und im Bereich Scifi kaum je etwas Vergleichbares vorher im TV als Serie gelaufen ist. Und natürlich ließen die Spezialeffekte zu wünschen übrig, was aber auch von vielen kritisiert wird.
        Das gleiche gilt auch heutzutage für TNG.

        Jetzt kann man natürlich sagen, TV-Serien wurden damals so produziert. Na und ? Dann war es trotzdem eine verpasste Chance, besonders innovativ zu sein und eine TV-Serie zu machen, die zeitlos ist.
        TNG war Innovativ, nicht nur für Star Trek an sich. Aber das siehst du irgendwie nicht.


        Auch in TOS hätte man vieles besser machen können, z.B. als Kirks Bruder stirbt, nicht einfach wieder zur Tagesordnung übergehen. Schade auch, dass McCoys Tochter nie zu sehen war, und vieles mehr.
        TOS ist auch so wie es ist.

        Immerhin aber hat man bei der Produktion von TOS erkannt, wie gut die Chemie / Dynamik zwischen Kirk, Spock und McCoy ist und daraufhin auch McCoy stärker integriert, so dass ich alleine wegen der vielen Diskussionen zwischen Kirk, Spock und McCoy TOS auch heute noch sehr unterhaltsam finde.
        Und bei TNG hat man auch erkannt wo die Stärken dieser Crew liegen. Staffel 1 und 2 sind noch sehr durchwachsen, weil die Storys noch zu sehr TOS sind und dann wird es plötzlich richtig gut.

        Bei TNG hingegen - die Crew kann da ja sehr professionell sein - langweile ich mich sehr oft, weil ich das Empfinden habe, dass Riker / Crusher / Troi usw. einfach zu farblos und kaum mehr als Stichwortgeber für Picards tolle Reden sind, dessen bescheuertes "make it so" mir mittlerweile auch extrem auf die Nerven geht.
        Das ist natürlich eine Meinung. Der Fokus der Serie liegt auch eher auf Picard, Data und Riker. In TOS waren die anderen Charaktere auch nur Stichwortgeber.
        "The Light — It's Always Been There. It'll Guide You."
        Reviews, Artikel, Empfehlungen oder Podcasts von mir zu verschiedenen Themen aus der Popkultur könnt ihr auf Schundkritik.de finden.

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          #49
          Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
          TNG hat aus heutiger Sicht besonders in den ersten beiden Staffeln teilweise echt grottige Episoden abgeliefert aber ab Staffel 3 (teilweise) und 4 geht die Qualität der Episode sowas von nach oben und die zeichnen sich auch heute noch durch ihre Klasse aus.
          Das müsste man mal im Detail sehen, wie die Qualität so was von nach oben geht. Ich schaue mal rein, was du - und andere - zu den Episoden der dritten und vierten Staffel geschrieben haben.
          Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
          Du kritisierst die Serie von Grund auf und das mit ziemlich abstrusen Argumenten weil du irgendwie nicht das bekommen hast was du wolltest. TNG ist nicht TOS und das ist auch gut so.
          Ich weiß nicht, was du meinst, wie ich mir TNG wünsche. Vielleicht habe ich mich nicht deutlich genug ausgedrückt. Das kann sein.

          Nur, wie du selbst sagst: Die ersten beiden Staffeln haben viele grottige Episoden. Ich glaube nicht, dass mehr TOS-Bezüge (Androiden, Planetenkiller, M5, usw.) da noch viel geschadet hätten.

          Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
          Und was hätten die Metronen dann gemacht? Picard und Co einen Ordnen angesteckt?
          Wenn ich mir eine interessante Story mit den Metronen wünsche, muss ich mir dann jetzt gleich selbst noch das Drehbuch schreiben ? Von mir aus sollen sie Q eins auf die Nase hauen, und Picard und Riker lachen sich ins Fäustchen. Oder sie lassen Picard gegen den Gorn kämpfen, und der Gorn macht Picard platt . Oder ein Metron wird Wissenschaftsoffizier auf der Enterprise und philosophiert mit Data über die Evolution des Menschen und die Besonderheiten von Androiden als unvollkommene Ebenbilder unvollkommener Menschen. Und es wäre auch nicht uninteressant gewesen, wenn z.B. Nagilum ein böser Metron gewesen wäre, usw.

          Da gibt es doch bestimmt Ideen. Jedenfalls habe ich keinen Spaß an der Inflation von neuen Aliens in TNG, wenn es in TOS schon genügend viele gab, die man hätte wieder verwenden können.
          Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
          Und ich hab mal gezählt: knapp 45 Episoden hast du sehr schlecht bewertet, dann bleiben immer noch 138 Episoden die durchschnittlich bis sehr gut waren.
          Eben. Mir geht es darum, dass man die Gurken durch was Besseres hätte ersetzen können (verpasste Chancen).
          Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
          TNG war Innovativ, nicht nur für Star Trek an sich. Aber das siehst du irgendwie nicht.
          Stimmt. Irgendwie sehe ich es im Moment nicht so ganz.

          Was ist deiner Meinung nach das Innovative an TNG ?

          Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
          TOS ist auch so wie es ist.
          Ja, DS9 ist auch so wie es ist, VOY ist so wie es ist, usw.
          Was meinst du damit ?

          Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
          Und bei TNG hat man auch erkannt wo die Stärken dieser Crew liegen.
          Und wo liegen die Stärken der Crew deiner Meinung nach ?
          - Riker :
          - Crusher :
          - Troi :
          - Geordi :

          Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
          Staffel 1 und 2 sind noch sehr durchwachsen, weil die Storys noch zu sehr TOS sind und dann wird es plötzlich richtig gut.
          Was meinst du mit "zu sehr TOS". Was wird dann anders ?

          Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
          Das ist natürlich eine Meinung. Der Fokus der Serie liegt auch eher auf Picard, Data und Riker. In TOS waren die anderen Charaktere auch nur Stichwortgeber.
          Vielleicht habe ich mich auch ungenau ausgedrückt: Meiner Meinung nach sind bei TNG praktisch alle anderen Charaktere nur Stichwortgeber für Picard, der dann a) seine Weisheiten verkündet oder b) lapidar "make it so" sagt.

          Bei TOS sind Sulu, Uhura, Chekov und auch Scotty nur Beiwerk, das ist klar.
          Aber die Dialoge zwischen Kirk, Spock und McCoy finde ich doch anders als die TNG-Dialoge, wo kaum richtige Streitgespräche aufkommen.

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            #50
            Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
            Was ist deiner Meinung nach das Innovative an TNG ?
            Falls es Dir recht ist, würde ich gerne versuchen, diese Frage zu beantworten: Originell bzw. innovativ an TNG war das ab der dritten Staffel auf die Charaktere zugeschnittene Erzählkonzept. In der Regel steht eine Figur im Mittelpunkt, während die übrigen Figuren tendenziell in den Hintergrund treten. In ihrer radikalsten Form tritt dieses Konzept in der Folge "Data's Tag" in Erscheinung, wo eine ganze Folge aus dem Blickwinkel einer Person erzählt wird. In modernen Serien wird das ganz selbstverständlich so hingenommen, aber um 1990 herum war das ziemlich neu.
            Der Fokus liegt zudem häufig auf den Gefühlen der Figuren und ihren Beziehungen zueinander, während z.B. in TOS die Geschichten eher eine Art Abfolge spannender Ereignisse gewesen sind. Äußere Einwirkungen bestimmen da die Handlungen der Hauptcharaktere und nicht ihre Beziehungen zueinander.

            Nicht ganz unoriginell ist sicher auch die starke Fokussierung auf ethische Probleme und moralische Dilemmata. In vielen Folgen werden anhand der Figuren und ihrer Beziehungen stellvertretend gesellschaftliche Probleme diskutiert (z.B. Kommunikationsprobleme). Das mag man heute vielleicht altbacken finden und man kann auch den manchmal erhobenen Zeigefinger kritisieren, aber im Vergleich zum damaligen Mainstream ("Knight Rider", "A-Team", "Hart aber herzlich", "Ein Trio mit vier Fäusten") war das eine wirklich erfrischende Alternative.
            Mein Profil bei Last-FM:
            http://www.last.fm/user/LARG0/

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              #51
              Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
              ar Folgen eine feste Beziehung mit einer Frau eingeht
              - Wesley sinnvoll integrieren
              - Riker ein eigenes Schiff geben
              - Die Erforschung von M33
              - ...

              Ein paar Alien-of the Week Folgen weniger und ein paar Folgen mehr Kontinuität in vielen Richtungen (Charaktere, Völker) hätten die Serie in meinen Augen deutlich verbessert.
              Letzterem Satz kann ich ja durchaus zustimmen, aber bis auf B5 und im Grunde auch DS9, wo es für mich perfekt war und nBSG, wo es fast schon übertrieben ist, gilt das für jede SF-Serie.

              Die Frage ist: Gibt es wirklich Dinge, die du aufgrund des Pilotfilms von der Serie erwartet hast, die dann nicht oder nur ungenügend behandelt wurden? Über die Qualität kann man streiten (oder nicht, weil es Geschmackssache ist), aber zumindest hat der TNG-Pilotfilm inhaltlich festgelegt, was die Serie ausmachen würde: die Erforschung fremder Lebensformen usw. usf. Wer TOS nicht kannte, hätte nie etwas anderes erwartet, und wer TOS kannte, hätte da eigentlich auch schon merken sollen, wie der Hase läuft.

              Bei VOY dagegen verspricht der Pilotfilm einfach etwas ganz anderes als die Serie dann über weite Strecken ist. Das hier gezeigte Szenario schreit nach einem knallharten Überlebenskampf, schreit auch nach Konflikten innerhalb der beiden Crewteile, die über ein Holodeckprogramm hinausgehen. Das ist es, was man zu diesem Zeitpunkt erwartet. Und es wird sogar angesprochen. Aber so kurz und so abgehackt, dass man einfach weiß "Das hätte man ausbauen können oder gar müssen". Und ich streite nicht ab, dass es in TNG auch ein paar dieser Dinge gibt, aber in VOY gibt es einfach mehr davon, finde ich. Und zwar so etxrem viel, dass es auffällig wird.

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                #52
                Zitat von Largo Beitrag anzeigen
                Falls es Dir recht ist, würde ich gerne versuchen, diese Frage zu beantworten: Originell bzw. innovativ an TNG war das ab der dritten Staffel auf die Charaktere zugeschnittene Erzählkonzept. In der Regel steht eine Figur im Mittelpunkt, während die übrigen Figuren tendenziell in den Hintergrund treten.
                Keine Ahnung, ob Skeletor dasselbe meint, aber ich habe zu diesem Punkt auch mal vor langer Zeit einen Thread gestartet, in dem sich aber nichts getan hat: http://www.scifi-forum.de/science-fi...olgen-tng.html

                Viele Folgen, in denen z.B. Crusher, Riker, Troi oder Geordi im Mittelpunkt stehen, finde ich nicht besonders gelungen. Folgen, in denen Picard, Data oder Worf im Mittelpunkt stehen, sind interessanter.
                Zitat von Largo Beitrag anzeigen
                Nicht ganz unoriginell ist sicher auch die starke Fokussierung auf ethische Probleme und moralische Dilemmata.
                Sicher. Aber meinem Gefühl nach gab es dies zuvor auch schon in TOS und Mondbasis Alpha.
                Zitat von garakvsneelix Beitrag anzeigen
                Die Frage ist: Gibt es wirklich Dinge, die du aufgrund des Pilotfilms von der Serie erwartet hast, die dann nicht oder nur ungenügend behandelt wurden?
                Für mich hat die Pilotfolge keinen dogmatischen Charakter. Meine Erwartungen an TNG waren auch nicht besonders groß, als ich die Pilotfolge gesehen hatte, sondern ziemlich minimal.

                Was ich im TNG-Pilotfilm absehen konnte, war, dass ich mich mit den wenigsten Charakteren anfreunden würde, am ehesten mit Worf und Data, und sonst erwartete ich eher langweilige Dialoge.

                Manche Folgen, wie die allererste Borg-Folge "Zeitsprung mit Q" haben mich dann sehr überrascht. Aber auch "Der Telepath" gefällt mir sehr gut (vielleicht ist "Der Telepath" sogar meine Lieblings-TNG-Folge).

                Die Frage ist einfach nur, verpasste Chancen, ja / nein. Und da habe ich ja schon viel geschrieben. Im TNG-Pilotfilm z.B. missfällt mir der Auftritt eines namenlosen Admirals. Was ganz anderes wäre es gewesen, wenn man mit dem Spock-Zweiteiler "Wiedervereinigung" gestartet wäre, und ich hätte es auch begrüßt, wenn Scotty mehr als nur einen Auftritt bekommen hätte, und vieles mehr.

                Für mich muss eine neue Star Trek Serie keine Eigenständigkeit unter Beweis stellen, so wie es mit TNG gemacht wurde. Und auch bei DS9 hätte ich nichts dagegen gehabt, die Gorn oder Tholianer zu sehen, nur liegt halt Cestus III sehr weit weg von DS9, und wie nahe die Tholianer sind, weiß ich nicht.

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                  #53
                  Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
                  Für mich hat die Pilotfolge keinen dogmatischen Charakter.
                  Es geht mir dabei auch nur um folgendes:

                  Der TNG-Pilotfilm zeigte eine Richtung, die man im großen und ganzen immer so einhielt, die natürlich aber auch "TOS mit neuen Effekten" bedeutete. Der VOY-Pilotfilm zeigt eine andere, an sich viel interessantere Ausgangslage, brachte dann aber noch mehr "TOS mit noch neueren Effekten und nur ab und zu mal ein paar Änderungen".

                  Bei wem wird man sich wohl eher beschweren, dass die Serie nicht einhielt, was man sich davon versprechen konnte?

                  Ich weiß nicht mehr wo und wann, aber bei einer ganz ähnlichen Diskussion habe ich da mal eine ganz passende Formulierung gefunden, die ich hier einfach mal wiederhole: Während es bei TNG schon größtenteils neue Elemente bedurft hätte, um die Serie besser zu machen, so war bei VOY eigentlich immer jeder Baukasten vorhanden, aber stattdessen spielten die Autoren lieber mit dem Gameboy herum.

                  Zitat von Larkis Beitrag anzeigen
                  Was ich im TNG-Pilotfilm absehen konnte, war, dass ich mich mit den wenigsten Charakteren anfreunden würde, am ehesten mit Worf und Data, und sonst erwartete ich eher langweilige Dialoge.
                  Und du hast dir die Serie ganz durchgesehen, weil...?

                  Zitat von Larkis Beitrag anzeigen
                  Die Frage ist einfach nur, verpasste Chancen, ja / nein. Und da habe ich ja schon viel geschrieben. Im TNG-Pilotfilm z.B. missfällt mir der Auftritt eines namenlosen Admirals. Was ganz anderes wäre es gewesen, wenn man mit dem Spock-Zweiteiler "Wiedervereinigung" gestartet wäre, und ich hätte es auch begrüßt, wenn Scotty mehr als nur einen Auftritt bekommen hätte, und vieles mehr.
                  Gut, der Ausbau in dieser Richtung wäre so etwas. Der namenlose Admiral gefällt mir, weil es einfach vollkommen eindeutig McCoy ist, ohne dass es mit dem ansonsten TNG-üblichen Holzhammer eingekloppt wird.

                  Zitat von Larkis Beitrag anzeigen
                  Für mich muss eine neue Star Trek Serie keine Eigenständigkeit unter Beweis stellen, so wie es mit TNG gemacht wurde. Und auch bei DS9 hätte ich nichts dagegen gehabt, die Gorn oder Tholianer zu sehen, nur liegt halt Cestus III sehr weit weg von DS9, und wie nahe die Tholianer sind, weiß ich nicht.
                  DS9 hat doch eigentlich größtenteils das gemacht, was du dir anscheinend schon von TNG erhofft hättest, ohne zu schauen, ob das zum Serienkonzept gehörte oder nicht. Warum jetzt also da die Kritik?

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                    #54
                    Zitat von garakvsneelix Beitrag anzeigen
                    Der TNG-Pilotfilm zeigte eine Richtung, die man im großen und ganzen immer so einhielt, die natürlich aber auch "TOS mit neuen Effekten" bedeutete. Der VOY-Pilotfilm zeigt eine andere, an sich viel interessantere Ausgangslage, brachte dann aber noch mehr "TOS mit noch neueren Effekten und nur ab und zu mal ein paar Änderungen".
                    Ich sehe, was du meinst, aber mir ist das mit den Pilotfilmen ziemlich schnuppe. Bei DS9 hätte ich es verwunderlich gefunden, wenn man von den Propheten nie wieder etwas gehört hätte, aber bei VOY war es mir ziemlich egal - nein, ich bin so gar froh darüber - dass nicht dauernd der Maquis an Bord ein Thema war.

                    Aber wir wollen hier ja auch über TNG diskutieren und nicht über VOY.
                    TNG hat gehalten, was der Pilotfilm versprach. Wenn du so willst ein "TOS mit neuen Effekten", aber auch mit neuen - etlichen langweiligen - Charakteren.

                    Pulaski statt Crusher, und Wesley gleich mit zuhause lassen, das wäre schon sehr viel eher nach meinem Geschmack gewesen, d.h. wenn es nie eine Familie Crusher an Bord der Enterprise gegeben hätte. Und Riker und Troi hätte ich auch nicht gebraucht.

                    Picard, Data, Worf, Pulaski, und von mir aus noch Geordi im Maschinenraum, das hätte mir schon genügt und wahrscheinlich sehr viel besser gefallen.

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                      #55
                      Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
                      Picard, Data, Worf, Pulaski, und von mir aus noch Geordi im Maschinenraum, das hätte mir schon genügt und wahrscheinlich sehr viel besser gefallen.
                      Na ja, ein paar weitere Brückenoffiziere bräuchte es schon noch, finde ich. Muss man dann natürlich nicht als Hauptcharakter haben. Vielleicht so ähnlich wie Dee oder Gatea bei nBSG oder auch noch krasser als Nebencharakter wie Corwin bei B5. Charaktere wie Sulu oder Chekov haben bei ST einfach Tradition...

                      Und über Deanna konnte man immerhin einen der erinnerungswürdigsten Gastdarsteller der Serie einbauen: Lwaxanna. Dass das ihren Charakter nicht unbedingt interessanter machte, ist mir klar...

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                        #56
                        Deanna ist für mich die verpasste Chance überhaupt. In TNG 1x04 "Code of Honor" hat sie einen wunderbaren Auftritt. In der Folge berät sie Picard im Umgang mit den Ligonianern, die über eine Gesellschaft mit einem sehr komplexen Ehrenkodex verfügen. Dabei demonstriert Deanna, dass sie über eine Menge an Fachwissen verfügt und auch in der Lage ist, Situationen gut zu analysieren. Hätte man den Charakter in dieser Art und Weise auch in der restlichen Serie eingesetzt, hätte man einen sehr interessanten Charakter gehabt. Aber leider hat man sich dazu entschlossen, sie ständig das offensichtliche spüren zu lassen und ihr ein paar psychologische Binsenweisheiten mit auf den Weg zu geben.

                        Was TNG als ganzes angeht: Sicherlich kann man die Serie mit moderneren Serien vergleichen und wird dabei einige Defizite feststellen. Verpasste Chancen sind das jedoch nicht; eine verpasst Chance ist eine Möglichkeit, die man nicht wahrgenommen hat. Aber es gab keine Chance, TNG großartig anders zu machen. Sie ist ein Kind ihrer Zeit. Das erhebt sie in keinster Weise über jede Kritik aber die sollte sich auch im entsprechenden Kontext bewegen. Es ist auch keine angebrachte Kritik zu sagen, man habe bei der letzten Papstwahl die Chance verpasst eine Frau zum Papst zu wählen, wenn Frauen gar nicht zur Wahl stehen konnten.

                        LG
                        Whyme
                        "Und wie alle Priester haben sie als erstes gelernt, Wahrheit mit "Ketzerei" zu übersetzen."
                        -Frank Herbert - Der Herr des Wüstenplaneten

                        Kommentar


                          #57
                          Zitat von Whyme Beitrag anzeigen
                          Was TNG als ganzes angeht: Sicherlich kann man die Serie mit moderneren Serien vergleichen und wird dabei einige Defizite feststellen. Verpasste Chancen sind das jedoch nicht; eine verpasst Chance ist eine Möglichkeit, die man nicht wahrgenommen hat. Aber es gab keine Chance, TNG großartig anders zu machen. Sie ist ein Kind ihrer Zeit. Das erhebt sie in keinster Weise über jede Kritik aber die sollte sich auch im entsprechenden Kontext bewegen. Es ist auch keine angebrachte Kritik zu sagen, man habe bei der letzten Papstwahl die Chance verpasst eine Frau zum Papst zu wählen, wenn Frauen gar nicht zur Wahl stehen konnten.

                          LG
                          Whyme
                          Sehe ich ähnlich, wewegen ich mich hier auch nicht so aktiv beteiligt habe. Aber das gilt für alle Serien. Würden wir gar TOS nach heutigen Maßstäben beurteilen käme die Serie auch sehr schlecht weg (unerschütterliche Heldencharaktere, plakativ übertriebene Handlungen, poppig buntes Setdesign, etc.). Aus ihrer Zeit heraus war TNG eben so angelegt. Übergreifende Handlungsbögen gab es nur in Soaps - und waren dann doch meist eher unrealistisch und eher Handlungsarm.

                          Ob es von Ausgang her verpasste Chancen gab? Nun ja, ich denke da bei den CHarakteren ähnlich wie Whyme. Troi ist sicherlich vom gesamten Maincast diejenige, deren Potential nicht genutzt wurde. DIe Idee eines Betraters und Erstkontaktspezialisten fand ich sehr gut, am Ende wurde aber nur eine 0815-Psychologin draus, deren Zweck wohl auch die optik war - damals fand ich das ja sogar gut, heute nervt mich die plakativ auf die optischen Reize abzielende Kleidung von Troi, Seven und T'Pol nur noch...

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                            #58
                            Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
                            Keine Ahnung, ob Skeletor dasselbe meint, aber ich habe zu diesem Punkt auch mal vor langer Zeit einen Thread gestartet, in dem sich aber nichts getan hat: http://www.scifi-forum.de/science-fi...olgen-tng.html

                            Viele Folgen, in denen z.B. Crusher, Riker, Troi oder Geordi im Mittelpunkt stehen, finde ich nicht besonders gelungen. Folgen, in denen Picard, Data oder Worf im Mittelpunkt stehen, sind interessanter.
                            Nein, das ist ein völlig anderes Thema. Mir ging es speziell um das Erzählkonzept (d.h. die Fokussierung auf Charaktere und ihre Beziehungen zueinander). Ob man einzelne Charaktere interessant oder uninteressant findet, steht dabei auf einem völlig anderen Blatt. Mich interessiert in diesem Zusammenhang übrigens auch nicht, was die Lieblingsfolgen der Diskussionsteilnehmer sind oder ob Diskussionsteilnehmer xyz Staffel 5 mit einer Note von 4,72 bewertet. Ansonsten könnte man den Thread ja auch gleich umbenennen in "TNG - allgemeiner Gedankenaustausch".

                            So ... wäre denn dann Deine Frage, was an TNG innovativ gewesen sein soll, beantwortet?
                            Mein Profil bei Last-FM:
                            http://www.last.fm/user/LARG0/

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                              #59
                              Zitat von Souvreign Beitrag anzeigen
                              Würden wir gar TOS nach heutigen Maßstäben beurteilen käme die Serie auch sehr schlecht weg (unerschütterliche Heldencharaktere, plakativ übertriebene Handlungen, poppig buntes Setdesign, etc.).
                              Viele beurteilen doch TOS genau so und finden es schlecht. Z.B. Orson Scott Card hat doch vor wenigen Jahren wie blöde auf Star Trek eingeprügelt und behauptet, LOST wäre die beste Scifi-Serie allerzeiten.

                              Allerdings sehe ich auch so etwas wie Moden: Was heute modern ist, ist bald veraltet, und bald vielleicht wieder modern. Z.B. waren die Charaktere in Star Trek (2009), also der neue Kirk, McCoy, Spock usw. nicht so viel anders als die alten vor 40 Jahren.
                              Zitat von Souvreign Beitrag anzeigen
                              Aus ihrer Zeit heraus war TNG eben so angelegt. Übergreifende Handlungsbögen gab es nur in Soaps - und waren dann doch meist eher unrealistisch und eher Handlungsarm.
                              Auch dies kann irgendwann wieder ganz toll sein und TNG kriegt einen Reboot mit einem neuen Picard-Darsteller, z.B. Daniel Radcliffe, wenn der mal 60 ist und eine Glatze hat .

                              Das Problem scheint jetzt aber zu sein, wie man den Begriff "verpasste Chance" definiert. Manche sagen nun, TNG hätte gar nicht anders sein können, als es war. Diesen Standpunkt kann ich schon verstehen, aber daraufhin sage ich: In einer alternativen Realität hätte TNG schon anders sein können.

                              Löst man TNG mal aus dem historischen Kontext etwas heraus und argumentiert nicht alleine von daher, wie das Fernsehen damals war, kann man durchaus von verpassten Chancen sprechen.

                              Angenommen, TNG wäre 1995 gestartet, dann würden offenbar einige schon eher Kritik üben. Mir selbst ist es eigentlich ziemlich egal, von wann eine Serie ist und wie das Fernsehen damals war.

                              Für mich zählt das Heute, und ich versuche, eine Serie wie TNG aus sich selbst heraus zu bewerten, unabhängig vom historischen Kontext, da TNG für mich kein Stück Fernsehgeschichte, sondern ein Produkt ist, dessen Konsumwert ich abschätze, da ich mir überlege, ob ich jetzt TNG für einen Rerun auswähle oder eine andere Serie.

                              Und dabei schlägt das altbackene TNG für mich sogar das hochmoderne nBSG aus dem Feld .

                              Für mich stellt sich die Situation so dar: Die richtig guten TNG-Folgen sehe ich - praktisch wie bei TOS auch beliebig oft sehr gerne - während die 45 von mir schlecht bewerteten TNG-Folgen ein starkes Gefühl von Enttäuschung hinterlassen und ich oft denke, ach hätte man hier doch bloß ...


                              Zitat von Largo Beitrag anzeigen
                              Nein, das ist ein völlig anderes Thema. Mir ging es speziell um das Erzählkonzept (d.h. die Fokussierung auf Charaktere und ihre Beziehungen zueinander).
                              Diese Aussage habe ich gleich beim ersten Mal verstanden. Und es mag sein, dass dies innovativ war, aber was ich mit meiner Antwort sagen wollte, war, dass diese Innovation eben eine zweischneidige Wirkung hatte.

                              In TNG, wo ich die meisten Charaktere uninteressant finde, wird dieses Erzählkonzept zum Rohrkrepierer, sobald der Fokus auf einem uninteressanten Charakter liegt, während es bei DS9, wo ich fast alle Charaktere interessant finde, durchaus einige Erfolge feiert.
                              Zitat von Largo Beitrag anzeigen
                              Ob man einzelne Charaktere interessant oder uninteressant findet, steht dabei auf einem völlig anderen Blatt.
                              Das mag zwar auf einem anderen Blatt stehen, aber bezgl. verpasste Chancen ist es relevant. Wenn ich so innovativ bin, dass ich auf die Charaktere und deren Beziehungen fokussiere, was bei TNG der Fall ist, aber eine völlig öde Story im Hintergrund habe und völlig öde Charaktere in den Vordergrund hole, sehe ich in einer daraus resultierenden öden Folge eine verpasste Chance.
                              Zitat von Largo Beitrag anzeigen
                              Mich interessiert in diesem Zusammenhang übrigens auch nicht, was die Lieblingsfolgen der Diskussionsteilnehmer sind oder ob Diskussionsteilnehmer xyz Staffel 5 mit einer Note von 4,72 bewertet. Ansonsten könnte man den Thread ja auch gleich umbenennen in "TNG - allgemeiner Gedankenaustausch".
                              Ja, könnte man. Aber es ist wohl klar, dass ein Thema wie "verpasste Chancen" etwas allgemeiner diskutiert wird wie "Welche Shuttle-Typen hatte die Enterprise-D an Bord".
                              Zitat von Largo Beitrag anzeigen
                              So ... wäre denn dann Deine Frage, was an TNG innovativ gewesen sein soll, beantwortet?
                              Ja, und nein. Du hast zwar eine Antwort gegeben, und ich habe sie vermutlich auch verstanden, aber gefragt war ja eigentlich Skeletor, und vielleicht hat der ja ganz andere oder ergänzende Ansichten.

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                                #60
                                Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
                                Das Problem scheint jetzt aber zu sein, wie man den Begriff "verpasste Chance" definiert. Manche sagen nun, TNG hätte gar nicht anders sein können, als es war. Diesen Standpunkt kann ich schon verstehen, aber daraufhin sage ich: In einer alternativen Realität hätte TNG schon anders sein können.

                                Löst man TNG mal aus dem historischen Kontext etwas heraus und argumentiert nicht alleine von daher, wie das Fernsehen damals war, kann man durchaus von verpassten Chancen sprechen.
                                Nun ja, ich sehe das mit der verpassten Chance so, dass die Serie ein Konzept bzw. Anlagen hatte, ihre Geschichte in bestimmten Bahnen zu erzählen. Und in dem Fall hat TNG seine Ausgangslange sehr gut umgesetzt. Der Pilotfilm lässt ja schon auf Abenteuer mit einem ernsteren Unterton als bei TOS schließen, bei denen ein humanistisches Weltbild vermittelt werden soll. Dabei ist nichts perfekt, keine Frage. Wie ich schon sagte, Gerade die Figur von Deanna Troi hat man am Ende zur Psychologin abgestempelt, da man nichts mit ihr anzufangen wusste. Auch störte mich schon etwas die anklingende Arroganz der Crew gegenüber Völkern mit gerigeren Technologieniveau in den ersten zwei Staffeln.

                                Gehe ich dann aber zu Voyager, dass vermittelt die Ausgangslage der Serie ebenfalls ein bestimmtes Konzept, dass aber dann nicht immer eingehalten wurde. Gerade im Zuge der Davor und anfangs parallel laufenden Serie DS9 mit aufeinander aufbauenden Handlungssträngen mutete der Reset-Button am Ende von jeder Voyagerfolge seltsam antiquiert an. Und die im Pilotfilm und den ersten Folgen angesprochenen Themen "zwei unterschiedliche Crews müssen zusammenwachsen", alleine von Zuhause, Einsamkeit, potentielle Materialknappheit, Reparaturschwierigkeiten etc. wurden am Ende einfach ignoriert. Was ich damit sagen will: die Ausgangslage von Voyager bot sich geradezu für eine durchgängige Erzählweise an. Für ein Einzelfolgenkonzept wäre es besser gewesen, die Voyager im Alphaquadranten zu belassen, dann ggf. mit einem Forschungsauftrag weitab vom Dominionkrieg - etc. Da hätte man schon was anderes erdenken können als das endgültig vorliegende Konzept...

                                edit:
                                Bin mal wieder in die falsche Richtung abgeschweift - sorry...

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