Zitat von VerkorksterKirk
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Wieder: Du vergleichst zu sehr die Funktionsweise eines Filmes mit jener einer Serie, imho. Du hattest mir erklären wollen, dass die Filme sehr fernsehartig gemacht sind, wie es der Tradition STs entspräche. Aber schon hier siehst du und stößt ständig an den ersten und offensichtlichsten Punkt, durch den sich eine Kino-Produktion von einer Fernsehserie unterscheidet: Die Macht der Gestaltung durch den Regisseur und damit verbunden die Eigenständigkeit des Werks.
Eine Serie ist die Summe aller Folgen. Ein Film ist die Summe aller Szenen (salopp gesagt). Etwas wie eine "Filmserie" im Sinne einer "Fernsehserie" gibt es nur in bestimmten Fällen, konkret den SW-Trilogien, der Herr-der-Ringe-Trilogie, und vielleicht findet sich noch sowas ähnliches (bei Harry Potter wird es schon etwas schwieriger ...). Bei ST stand jeder Film für sich, und nicht einmal die berühmte ST-Trilogie war geplant oder als solche konzipiert.
In einer Fernsehserie ist es völlig klar und logisch, dass jede Story im selben Setting abläuft - zumindest innerhalb einer Staffel. Durch Zeit und vor allem durch klare Vorgaben sowie weitere produktionstechnische Faktoren können und sollen sich die einzelnen Folgen nicht stark voneinander abheben. Immerhin geht es ja auch um die Identität der Serie.
Im Kino muss jeder Film für sich überzeugen. Die beherrschende Idee der Story wird zum "Magnet", an dem sich alles ausrichtet. Der Regisseur hat ungleich größeren Gestalungsfreiraum, seine Vision umzusetzen - was er zustandebringt entscheidet über den Erfolg beim Publikum, das immerhin eine Kinokarte lösen muss und nicht einfach sagen kann: "Naja, nächste Woche wirds vielleicht wieder besser," und nebebei bügelt.
Im Kino muss jeder Film für sich überzeugen. Die beherrschende Idee der Story wird zum "Magnet", an dem sich alles ausrichtet. Der Regisseur hat ungleich größeren Gestalungsfreiraum, seine Vision umzusetzen - was er zustandebringt entscheidet über den Erfolg beim Publikum, das immerhin eine Kinokarte lösen muss und nicht einfach sagen kann: "Naja, nächste Woche wirds vielleicht wieder besser," und nebebei bügelt.
Unter dieser Voraussetzung (und welche gäbe es denn sonst!) ist es interessant und spannend zu sehen, was die einzelnen Regisseure mit der ST-Welt gemacht haben. Es ist fast (fast) so, wie unterschiedliche Inszenierungen von Hamlet zu sehen. Nur weil es anders ist, ist es nicht schlechter - es kann sogar ganz neue Perspektiven eröffnen. Wenn es funktioniert! In den Kinofilmen STs lag genau diese Chance. Sie wurde bei den Classic-Filmen recht offensiv genutzt - und ich halte das für einen Gewinn. Es war gut, dass niemand nach TMP darauf bestand "Wir haben diesen Look und jenen Inhalt etabliert - dabei bleiben wir jetzt auch und machen eben das beste draus!" Stattdessen eine durchaus radikale Neuinterpretation. Nicht Neuerfindung in dem Sinn, sondern wirklich Betonung auf Interpretation.
So sehr ich auch IV als recht uninteressant empfinde (jedenfalls zum Öfterschauen), so gelungen und lohnend fand ich die Idee, etwas zu probieren, was bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht mit ST im Kino gemacht wurde.
Du meinst die Sache, dass Carol und David auf einem Labor arbeiteten und sich um die Zurechnungsfähigkeit der Flotte sorgten. Wo ist dein Problem? Wo ist die Veränderung der ST-Historie?
Auf mich wirkt die ganze Sache so, dass man auf Krampf einen Konflikt zwischen Kirk und David zeigen wollte. David hätte ja ruhig sauer auf Kirk sein können, aber nicht wegen diesem Argument. Gerade weil Starfleet bewiesen hat, dass es eben nicht darauf aus ist die Superwaffe zu haben um Macht auszuüben. Zumal sich der Kirk-David Konflikt später durch die vom Studio vermasselte Einführung Davids so ziemlich in der Luft hängen bleibt. Wir als Zuschauer werden doch sofort aufgeklärt, dass nicht das Militär den Genesis Torpedo haben will, sondern Khan. Deshalb erscheint mir die Trennung zwischen Wissenschaft und Starfleet irgendwie deplaziert. Deshalb hätte Carol in dieser Situation auch darauf hinweisen können, dass Starfleet in erster Linie Wissenschaft durchführt und sie bewiesen hat, dass Starfleet die daraus resultierenden Kenntnisse nicht misbraucht oder primär zur Waffenforschung misbraucht.
Es ist doch Fakt, dass die Flotte - auch, nicht nur - politische Aufgaben im weitesten Sinne erfüllen muss. Ihre Intention ist dabei (hoffentlich!) Friedenserhalt. Aber dennoch sind die Menschen nicht perfekt - und die Frage, wie man Frieden erreicht z. B. kann kontrovers diskutiert. werden.
Was hätte man deiner Meinung nach ändern müssen? Hätte Carol etwas gesagt wie "Die Flotte kümmert sich doch auch um Forschung! Die sind unsere Partner!", hätte David sagen können/müssen, "Ja, aber es muss nur der falsche an die Spitze der Hirarchie, und schon gibt's Befehle, die für alle gefährlich werden können!"
Was also hätte man hier ändern sollen, damit es in dein Bild der ST-Welt passt?
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