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ST 2 : Der Zorn des Khan

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    Zitat von VerkorksterKirk Beitrag anzeigen
    Den Warpkern musste man ja nur deshalb JETZT reparieren, weil NUR jetzt das Leben von allen davon abhing, auf Warp zu gehen. Und nein, Scotty meldet erst nach dem letzten Angriff der Reliant, dass die Strahlung ein Abschalten notwendig macht - kurz bevor er selbst zusammenbricht.
    Aber die Hauptenergie war vorher schon ausgefallen bzw. nur teilweise nutzbar. Die Enterprise war vor dem letzten Kampf schon nicht in der Lage überhaupt auf Warp zu gehen oder die Schilde zu aktivieren. Ansonsten hätte sie sich nicht in den Nebel flüchten müssen. Aber OK, die Strahlung ist erst nach dem letzten Treffer ein Problem gewesen. Spock kann aber die Hauptenergie wieder komplett herstellen (sieht man sehr schön an der Anzeige).

    Wo lag also vorher das Problem, wenn man nur 2-3 Handgriffen braucht um die Hauptenergie wieder herzustellen um auf Warp zu gehen?

    Aber zur Authentik: Ich gewichte tatsächlich die Bedeutung über die absolute Logik. Das mache ich auch bei VI so. Die inneren Zusammenhänge müssen stimmen - denn dann ergeben auch "Unsauberkeiten" einen Sinn oder fallen zumindest nicht ins Gewicht. Ich stelle - auch wenn der Eindruck entstanden sein mag - die "Spielvereinbarung" zwischen Publikum und Geschichtenerzähler nicht in Frage. Die sagt ja nichts anderes, als: Wir wissen beide, hier wird etwas gespielt. Abläufe werden überdramatisiert und/oder verknappt. Wir wolllen keinen Alltag, sondern ein künstlerisch-komponiertes Erlebnis.
    Star Trek ist auch nur eine idealisierte Vision der Zukunft und biegt sich oft die Sachen zurecht.

    Das hört sich für dich vielleicht jetzt nach einem Paradigmenwechsel meinerseits an, nur dazu da, offensichtliche Fehler in meinem Lieblingsfilm zu rechtfertigen. Aber so ist es nicht. Ich komme im Gegenteil zur Substanz meiner Kritik an VI und meiner Bewunderung für II.
    Im Grunde müssen wir in dieser Disskussion einfach trennschärfer werden. Ich sehe drei Ebenen auf denen man getrennt voneinander diskutieren sollten. Die inhaltliche Ebene (Logik der Story, Logik der einzelnen Situationen, Logisches Verhalten der Charaktere), die künstlerische Ebene (Dramaturgisierung, Spannungsaufbau, Gestaltung, Zugeständnisse an das Publikum usw.) und die schwammige Wirkungsebene.




    Die Beobachtung, dass Spock offenbar das Schiff zu schnell durchqueren konnte, um in den Maschinenraum zu gelangen, stimmt vermutlich. Ehrlich gesagt, ich habe da zu wenig Ahnung von Wegen, die zurückgelegt werden müssen, und wo welcher Lift nicht funktionierte etc. Aber die Zeit Weg + Reparartur scheint in der Tat zu knapp. Ja, das ist wohl eine Kerbe auf der Fehler-Liste.
    Mich stört die Länge des Weges auch nur, weil man vorher explizit erwähnt hat, dass die Turbolifte unterhalb des C-Decks nicht funktionieren. Der Hinweis hat für die Geschichte überhaupt keine Bedeutung und führt am Ende nur dazu, dass Spocks Rettungsaktion in der Zeit nicht funktionieren kann.

    Naja, confusedmatthew ist - nicht ohne Grund - ein großer Fan von II, also wird das so schnell nicht passieren
    Aber es ist leicht einen Film zu kritisieren den man nicht mag als einen Film zu kritisieren den man mag. Ich finde seine Reviews ganz unterhaltsam, aber sie sind durchzogen von seiner subjektiven Meinung und sie spiegeln im Grunde nur seinen Geschmack wieder. Es gibt natürlich Kritikpunkte die durchaus gerechtfertigt sind.

    Aber bitte (wieder): Beginne, die Fehler in den Filmen aufzulisten (ich habe ja auch schon bei II damit angefangen). Dann werden wir ja sehen, ob die Verrisse jeweils 5 oder 50 Minuten dauern würden...
    Ich würde erst einmal den komplett zusammenkonstruierten Anfang des Films auseinandernehmen.

    Angefangen mit der Anwesenheit der kompletten Enterprise-Brückencrew beim Kobayashi-Maru-Test. Wozu? Dann noch die maßlos übertriebene Zerstörung des Simulators. Das ist nicht nur übertrieben und effekthascherisch, sondern auch noch gefährlich für die Test-Teilnehmer.
    Da ziehe ich die Version aus STXI vor.

    Die Flucht Khans ist einfach nur ein Zufall und dazu noch schlecht geschrieben. Es ist einfach nicht möglich, dass der Reliant nicht auffällt, dass hier ein ganzer Planet seine Umlaufbahn verändert hat bzw. ein ganzer Planet fehlt. Das ist schlichtweg dumm.

    Dann würde ich mich daran aufgeilen, dass Chekov und Khan sich eigentlich nicht kennen können. Wieso hat man hier überhaupt Chekov genommen? Mit Sulu hätte das Ganze genauso gut funktioniert und es hätte Sinn gemacht.

    Dann würde ich auch die ganzen Zufälle im Storyauf kritisieren. Kirk ist zufällig auf der Enterprise als er den Notruf bekommt. Die Enterprise-Crew hat keine erfahrene Mannschaft an Bord (neben den 7 TOS-Figuren gibt es eigentlich keine weiteren Aufpasser an Bord. Das ist ziemlich dämlich) und es ist generell unlogisch, dass immer die Enterprise in die Krise geschickt wird obwohl sie sich zu dem Zeitpunkt im Zentrum des Föderationsgebietes befindet und eigentlich das am wenigsten geeigneste Schiff ist. Ist aber typisch ST. Trotzdem ziemlich dumm.

    Der Khaaaaan-Dialog: Der ganze Dialog zwischen Kirk und Khan ist reine Effekthascherei und wird von Shatner und Montalban sehr überzogen und theatralisch vorgetragen. Khans Einschätzung einfach völlig daneben. Dazu kommt noch Kirks Verhalten in der Höhle. Er genießt es förmlich die anderen zappeln zu lassen. Das ist für mich total out-of-character und dient nur dem Zweck die Überraschung am Ende nicht zu verderben. Finde ich persönlich ziemlich effekthascherisch und charaktervernichtend.

    Kirks Verhalten beim ersten Treffen mit der Reliant ist nicht nachvollziehbar. Die Spannung und das Mistrauen war da. Es wird explizit im Film gezeigt aber Kirk will einfach nicht frühzeitig reagieren. Warum auch immer. Schlechter Charaktermoment, da schlecht inszeniert. Kirks Verhalten entspricht einfach nicht seiner Natur.

    Dann noch die schlechte Einführung von Kirks Sohn. Da wurde der Dialog so verstümmelt, dass überhaupt nicht deutlich wird, ob Kirk jetzt von David wußte oder nicht. Der Anfang der Szene impliziert dass er davon wußte. Das Ende definitiv nicht. Was denn nun?

    Dann noch die fehlende Intelligenz von Khan. Warum wird die extra betont, wenn es sich im Film nicht wiederfindet? Die Punkte habe ich ja vorher schon aufgezählt.

    Dann würde ich auch noch die übermäßige militärische Betonung des Films kritisieren. Das ganze steht im krassen Widerspruch zu TOS und hat auf mich nur einen effekthascherischen Eindruck. Drills, Strammstehen und das zitieren von Vorschriften usw. soll einfach nur cool wirken und zur Überdramatisierung beitragen.

    usw.

    Wie gesagt: Man könnte genausogut einen Veriss aus STII machen wenn man denn möchte. Confusedmathew ignoriert in seinen Reviews auch die guten Aspekte des Films und pickt sich nur die seiner Meinung nach langweiligen und schlechten Passagen raus oder er sagt dann genau wie du: Das reicht mir nicht.





    Tschuldigung, nochmal die Frage: Von welchen Widersprüchen redest du? Beide sagen meines Wissens dasselbe in unterschiedlichen Quellen.
    Nein, das tun sie nicht. Jedenfalls wenn man die verschiedenen Interviews durchforstet oder Biografien liest, dann fallen einem schnell Widersprüchlichkeiten auf. Ich kann dir jetzt aber auch aus dem Stehgreif keine genaue Quellenangabe machen, da ich die einige der Bücher nicht mehr besitze. Ich kann mich natürlich auch irren. Aber mir sind auf jeden Fall mehrere Version und widersprüchliche Angaben diesbezüglich begegnet.



    Meinst du, sein Tod hatte - aufgrund der Geschichte - keine Relevanz, oder Kirk an sich fehlte als Figur jede Relevanz?[/QUOTE]


    .
    EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

    Skeletor schrieb nach 7 Minuten und 12 Sekunden:

    Zitat von VerkorksterKirk Beitrag anzeigen
    Meinst du, sein Tod hatte - aufgrund der Geschichte - keine Relevanz, oder Kirk an sich fehlte als Figur jede Relevanz?
    Im Grunde trifft beides zu. Ich meine einfach nur: Kirk hat sein letztes Abenteuer in STVI erlebt. Der Zuschauer hat damit abgeschlossen. Es war ein perfektes Ende für die TOS-Crew. Die letzte Szene mit dem Nimmerland-Verweis geht mir auch heute noch ziemlich nah.

    In Generations hatte Kirk überhaupt keine Relevanz für die Story. Er war nur in der Handlung um zu sterben. Sein Tod hatte keine Poetik.

    Datas Ableben fand ich da schon viel besser inszeniert. Allerdings hätten sie bei seinem Tod etwas mehr auf die Tränendrüse drücken müssen. Puff und weg funktioniert einfach nicht richtig. Da hätte ich mir z.B. noch so eine Abschiedsvorstellung wie bei Tasha Yar gewünscht. Das wäre zwar vielleicht etwas kitschig geraten, aber es hätte mich jedenfalls berührt.
    Zuletzt geändert von Skeletor; 25.07.2009, 16:40. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!
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      Zitat von VerkorksterKirk Beitrag anzeigen
      Wenn ich die Faszination Classic-Treks erklären müsste, dann würde ich wohl mit dieser "kleinen" Szene beginnen, in der soviel zusammenläuft und die die Figuren, ihre Beziehung zueinander und Drama in den Mittelpunkt stellt, ja.

      Dass du jetzt sogar damit Probleme hast, spricht für sich.
      Ach ja? Und wofür steht das denn deiner Meinung nach?

      Ich gebe ja gerne zu, dass Kirk, Spock und McCoy so ihre Momente haben, aber gerade diese Szene als Beispiel für "Classic-Trek" anzuführen würde mir nun wirklich nicht in den Sinn kommen. Mir sind die Figuren auch wichtig, aber allein an dreien von denen würde ich nicht meine Motivation und meinen Enthusiasmus für Star Trek erklären. Da sind mir die Geschichten und Abenteuer und auch das große Geflecht aller Charaktere wichtiger.

      Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
      Wo lag also vorher das Problem, wenn man nur 2-3 Handgriffen braucht um die Hauptenergie wieder herzustellen um auf Warp zu gehen?
      Wo wir grade mal dabei sind: Wieso kann der Warpantrieb eigentlich nur an diesem einen komischen Auslass mit Kuppel repariert werden? Welchen Sinn mach dieser Raum. Vorher und später haben wir bei Föderationsraumschiffen im Maschinenraum nie wieder so einen abgetrennten Kabuff gesehen, der im Grunde nur aus einer zentralen (Abgas-)Konsole besteht, aber extrem wichtig für den einige Meter entfern stehenden Warpkern zu sein scheint. Und wieso überhaupt Strahlung, soweit ich weis wurde im Zusammenhang mit Warpkernen auch außer STar Trekk II nie etwas von gefährlicher Strahlung erzählt? Irgendwie scheint diese ganze Sektion nur dazu da zu sein, einer Figur einen heroischen Heldentod zu bieten...

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        Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
        Nein, das tun sie nicht. Jedenfalls wenn man die verschiedenen Interviews durchforstet oder Biografien liest, dann fallen einem schnell Widersprüchlichkeiten auf. Ich kann dir jetzt aber auch aus dem Stehgreif keine genaue Quellenangabe machen, da ich die einige der Bücher nicht mehr besitze. Ich kann mich natürlich auch irren. Aber mir sind auf jeden Fall mehrere Version und widersprüchliche Angaben diesbezüglich begegnet.
        Ich lehn mich da mal aus dem Fenster und sage: Du irrst.
        Ich habe unlängst alle möglichen Bücher und Artikel und Interviews durchforstet - dass Bennett den Tod Spocks vorschlug, um die Sache Nimoy schmackhaft zu machen (und wohl auch, um einen tollen dramatischen Effekt zu haben) ist Konsens.
        Wär also schon interessant, was dir durch den Kopf schwebt, wenn du meinst, Nimoy und Bennett erzählen das anders.

        Zu den anderen Punkten später, wenn ich Zeit und Lust habe (beides kommt bestimmt ...).

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          Zitat von VerkorksterKirk Beitrag anzeigen
          Ich habe unlängst alle möglichen Bücher und Artikel und Interviews durchforstet - dass Bennett den Tod Spocks vorschlug, um die Sache Nimoy schmackhaft zu machen (und wohl auch, um einen tollen dramatischen Effekt zu haben) ist Konsens.
          Ich erinnere mich auch, es so früher in den Büchern so gelesen zu haben. Das war damals einmal dieses "Captains Logbuch" von Heel und es gab auch eins speziell für die Kinofilme.

          Und soweit stimmt es schon, dass Leonard Nimoy zu der Zeit keine Lust mehr auf Star Trek hatte und wohl wirklich nur deswegen die Rolle angenommen hatte, weil Spock sterben würde. Ebenso ist mir daraus bekannt, dass der Tod wirklich erst im Produktionsprozess ganz am Ende zum "Höhepunkt" ausgebaut wurde und ursprüngleich eher im Film erfolgen sollte.

          Man darf aber nicht vergessen, dass sich Aussagen von Personen über die Jahre gerne ändern. Immerhin war es ja wirklich so, dass auch Nimoy vom "Star Trek Fluch" betroffen war und neben der Serie kaum nennenswerte andere Rollen hatte und wohl auch deswegen später quasi freiwillig für die Filmreihe zurückgekommen ist. Dazu passen ja auch seine beiden Bücher, erst "Ich bin nicht Spock" gefolgt von "Ich bin Spock"...

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            Zitat von Souvreign Beitrag anzeigen
            Ach ja? Und wofür steht das denn deiner Meinung nach?
            Ich hab jetzt tatsächlich Lust zu erzählen, was ich mir bei dieser Szene so denke.

            Es geht nicht darum, dass alle, die man so lieb hat, an der Szene teilnehmen (zu deinem für mich merkwürdigen Einwand, dass ja nicht Chekov, Uhura und Sulu an der Szene beteiligt waren [???]; ich hasse übrigens diese aufdringlichen, gestellten Brückenszenen für Fans, von denen VI ja fast überqillt). Es geht um das hübsche und oft strapazierte Wort "stimmig". Figuren, Charakter, Handlung, Situation - alles bedingt einander, nichts erscheint "gemacht", und dennoch/deshalb erzählt die Szene viel über die konkrete Handlung hinaus.

            Schritt für Schritt (es sind ja nur wenige Sätze, die aber exakt):

            Spock, entschlossen, in den sicheren Tod zu gehen um die Besatzung zu retten, eilt zügig auf den Reaktorraum zu. McCoy stellt sich ihm in den Weg.
            - Sehr schön! Spock steht kurz vor seinem Tod, und der vielleicht letzte, der ihm da begegnet, ist die ewige unlogische Nervensäge McCoy, mit der er in einer Art "Hassliebe" verbunden ist. Und diese beiden streiten bis zuletzt darum, was richtig ist - man kann sagen: Bis in den Tod. Du magst es für banal oder uninteressant oder zu gewöhnlich halten, aber allein das Setting zeigt, wieviel Ahnung die Autoren hatten. Und selbst wenn es purer Zufall gewesen wäre, dass sich ausgerechnet McCoy Spock in den Weg stellt - es ist innerhalb der ganzen Geschichte STs einfach genial stimmig, genauso, wie es subtil ist. Aber weiter:

            McCoy schnauzt Spock an: "Haben Sie Ihren vulkanischen Verstand verloren? Kein Mensch kann diese Strahlung dort drin aushalten!"
            - Purer McCoy! Ganz Arzt, der um seine Leute besorgt ist, ganz Mensch, für den jedes Leben zählt, ganz Sarkast, der dem hassgeliebten Spock beleidigt - um ihn zur Vernunft zu bringen. Und während dieser pure Charaktermoment, der Konflikte von über 15 Jahren in sich trägt (oh ja!), uns als Zuschauer unterhält und uns die Situation in Atem hält, passiert nebebei und unbemerkt Exposition: Erst da erfahren wir definitiv, was Spock gleich macht, ist tödlich. Das Drama erhöht sich - nicht zuletzt wegen des Konflikts, der sich gerade vor unseren Augen abspielt (zwischen Spock und McCoy) im Kontext der Lebensgefahr für alle.

            Spock erwidert trocken: "Wie Sie schon so oft bemerkt haben, Doktor: Ich bin kein Mensch."
            - HA! Perfekt! Muss man dazu viel sagen? Purer Spock und so...? Ich denke nein!! Die beiden lieben sich!

            McCoy ungemütlicher: "Sie gehen nicht da rein!"
            - Pille ist nicht zu scherzen aufgelegt. Dabei ist es Spock, der bald sterben wird... McCoy ist ernsthaft besorgt, er will nicht, dass Spock irgendeinen Schaden nimmt. Das sagt so viel über McCoys Verhältnis zu diesem "grünblütigen Unmenschen". Und es macht es für Spock schwieriger, seine Entscheidung durchzuführen. Der Arzt kann verdammt störrisch und hartnäckig sein - und von Logik hat er keine Ahnung! - Diese Konflikte sind für mich Trek! Freunde, die aufgrund der Umstände aneinandergeraten, es geht um Leben und Tod, jeder will nur das Beste, jeder hat Recht. Dass diese Hassliebe McCoy-Spock tatsächlich ein Rückgrat STs ist (Vernunft wieder Gewissen, Herz gegen Logik), wird doch kein Fan ernsthaft bestreiten, oder? Damit macht doch nicht die anderen schlecht! Im Gegenteil: Es geht doch um die anderen, um höhere Ziele und Ideale. Da streiten nicht Spock und McCoy - da streiten zwei unterschiedliche Weltanschuungen. Und darum ging es m.E. in ST. Man kann diese kleine Szene tatsächlich herunterbrechen auf: Da führen zwei einen Streit auf Leben und Tod. Und es wirkt fast banal...

            Spock entspannt die Situation vordergründig: "Vielleicht haben Sie recht. Wie ist der Zustand von Mr. Scott?"
            McCoy lässt erleichtert von Spock ab, wendet sich dem bewusslosen Scotty zu: "Nun, ich denke nicht, dass er ..."
            Und in dem Moment wendet Spock an McCoy den berühmt-berüchtigten Vulkangriff an. Er knockt McCoy aus, um ihm das Leben zu retten, und er entschuldigt sich: "Es tut mir leid, Doktor, aber ich habe jetzt keine Zeit, das logisch auszudiskutieren."
            - Das hat Klasse! Dieser Vulkangriff, an sich eine Ikone der Fernsehgeschichte, führt für mich so eine Art "kleinen Kurzschluss" im ST-Universum herbei. Spock, der McCoy, den ewigen "Widersacher" und Streitpartner, durch diesen Griff zum Schweigen bringt und in die Bewusslosigkeit schickt. Was ein Gag sein könnte, ist pure Notwendigkeit und logisch wie nur irgendetwas logsich sein könnte. Spock hat jetzt keine Zeit für Logik-Debatten! Er muss jetzt sein Leben riskieren, um das aller anderen zu retten - und er entschuldigt sich noch respektvoll dafür, dass er dem nervigen McCoy dafür "wehtun" muss. "Sie müssen lernen, Ihre Emotionen zu beherrschen, sonst wird das noch ihr Untergang sein", schießt einem die Belehrung Spocks an McCoy in Kopf, wenn man möchte. Nur mit den TOS-Figuren ist so ein Moment möglich, der einfach und klar, und voll Tragweite und Bedeutung ist. Die Ironie dieses Moments ist m. E. kaum zu überbieten. Innerhalb des ST-Universums, innerhalb des konkreten Films. So schreibt man ein gutes Drehbuch. Jeder Satz ein Treffer und notwendig, jede Geste motiviert aus den Persönlichkeiten. Und das ganze wirkt so selbstverständlich, dass man fast den Eindruck hat, da brauchte es gar keinen Autor dazu, sondern das passiert einfach. Ich liebe diesen subtilen Stil! Dieser stille, unaufdringliche Moment ist für mich großes Kino und großes Star Trek. Solche Momente finde ich viele in diesem Film - und ich suche nach ihnen vergeblich in anderen. Mit am allerwenigsten in VI.

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              Zitat von VerkorksterKirk Beitrag anzeigen
              Ich lehn mich da mal aus dem Fenster und sage: Du irrst.
              Ich habe unlängst alle möglichen Bücher und Artikel und Interviews durchforstet - dass Bennett den Tod Spocks vorschlug, um die Sache Nimoy schmackhaft zu machen (und wohl auch, um einen tollen dramatischen Effekt zu haben) ist Konsens.
              Wär also schon interessant, was dir durch den Kopf schwebt, wenn du meinst, Nimoy und Bennett erzählen das anders.
              Kann ich dir wie gesagt nicht belegen. Ich habe auf jeden Fall widersprüchliche Aussagen gelesen, deshalb bin ich mir da nicht sicher was jetzt stimmen soll. Deine Erklärung macht ja durchaus Sinn und wenn du nachgeforscht hast, dann glaube ich dir das. Immerhin wird auch viel Mist im Namen Star Trek publiziert. Vielleicht kommen die Widersprüche auch durch fehlerhafte Recherche zustande.
              "The Light — It's Always Been There. It'll Guide You."
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              Kommentar


                Zitat von VerkorksterKirk Beitrag anzeigen
                Spock, entschlossen, in den sicheren Tod zu gehen um die Besatzung zu retten, eilt zügig auf den Reaktorraum zu. McCoy stellt sich ihm in den Weg.
                - Sehr schön! Spock steht kurz vor seinem Tod, und der vielleicht letzte, der ihm da begegnet, ist die ewige unlogische Nervensäge McCoy, mit der er in einer Art "Hassl....................

                .....................guren ist so ein Moment möglich, der einfach und klar, und voll Tragweite und Bedeutung ist. Die Ironie dieses Moments ist m. E. kaum zu überbieten. Innerhalb des ST-Universums, innerhalb des konkreten Films. So schreibt man ein gutes Drehbuch. Jeder Satz ein Treffer und notwendig, jede Geste motiviert aus den Persönlichkeiten. Und das ganze wirkt so selbstverständlich, dass man fast den Eindruck hat, da brauchte es gar keinen Autor dazu, sondern das passiert einfach. Ich liebe diesen subtilen Stil! Dieser stille, unaufdringliche Moment ist für mich großes Kino und großes Star Trek..
                Wow, ich hätte echt nicht geglaubt, dass irgend jemand in diesen kurzen Abschnitt so viel hineininterpretieren kann. Auch ich kann sagen, dass mir der kurzen Abschnitt gut gefaäält, ebenso wie viele Szenen in Star Trek II. Beide Charaktere handeln eben so, wie es Ihre Anlage durch die Serie vorgegben hat. Und wer die Serie nicht kennt hat dadurch und durch alle vorherigen Szenen auch eine gute Vorstellung von den Charakteren McCoy und Spock.

                ABER, für mich klingen deine Ausführungen etwas zu glorifizierend und überhöht, tut mir leid. Aber es macht auch einige Sachen für mich deutlicher...

                Dieser stille, unaufdringliche Moment ist für mich großes Kino und großes Star Trek. Solche Momente finde ich viele in diesem Film - und ich suche nach ihnen vergeblich in anderen. Mit am allerwenigsten in VI.
                Du kannst dir wirklich keine Gelegenheit verkneifen, um über den in deinen Augen ach so schrecklichen Star Trek VI herzuziehen, wie? In meinen Augen bietet Das unentdeckte Land ebenfalls hervorragende Charaktermomente zwischen den Figuren, die einem diese auch näherbringen. Aus dem Stehgreif:
                Kirk und Spock nach dem CiC Meeting - Hier sehen wir Spock als den puren Logiker und Mann, der eher Konflikte vermeidet und vorsichtig vorgeht, im Gegensatz zu Kirk, der impulsiv und seine Gefühle nur schwer unterdrücken kann und dadurch menschlich wirkt.
                Kirk Logbucheintrag - meisterhaft wird hier Kirks Schmerz durch den Verlust seine Sohnes überhaupt erst zum zweiten mal seit Star Trek III deutlich und woher seine Abneigung den Klingonen herrührt.
                Kirk und McCoy - einmal auf der Kronos 1, wo wir Pille sehen, der immer hilft und sich deswegen auch mit Kirk in die Gefahr begibt und trotz mangelnder Kenntnis versucht, das Leben des Kanzlers zu retten. dann auf Rura Pente, wo Kirk als der Mann der Tat zu sehen ist, als den wir ihn kennen und auch die Freundschaft zwischen ihm und McCoy sehr intensiv thematisiert wird. Und dann während der Flucht als Kirk Pille nicht zurücklassen will, als dieser aufgibt, etc.
                Uhura, Scotty und Chekov haben alle gute Szenen wärend der Ermittlungen auf der Enterprise, wo der jeweilige Charakter der Figuren sehr gut getroffen wird.
                Nochmal Kirk und Spock - vor dem Anflug auf Rura Pente. Der Moment der Selbsrerkenntnis beider Figuren ist dort sehr ergreifend gespielt und war für mich mehr als nachvollziehbar.
                Das Ende mit der Crew auf der Brücke - ein besserer Abschied konnte kaum geschrieben werden.

                Ich hab das jetzt nur in Kurzform geschrieben, denn ich denke, wir werden uns hier immer weiter im Kreis drehen. Du wirst sicher alle meine Beispiele in der Luft zerreißen und ich werde weiterhin ob deiner meiner Meinung nach über das Ziel hinausschießenden Lobeshymnen auf den Zorn des Khan nur den Kopf schütteln können...
                Zuletzt geändert von Souvreign; 25.07.2009, 23:55.

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                  Zitat von Souvreign Beitrag anzeigen
                  ABER, für mich klingen deine Ausführungen etwas zu glorifizierend und überhöht, tut mir leid. Aber es macht auch einige Sachen für mich deutlicher...
                  Sehe ich genauso und mir wird auch einiges klarer.

                  @ VerkorksterKirk:

                  Deine Interpretation der Szene finde ich sehr schön. Es wird für mich deutlich, dass du in STII auf jeden Fall eine Menge hereininterpretierst und romantisierst und er deshalb einen so hohen Stellenwert bei dir hat. Für dich ist STII Poesie. Finde ich gut, ich würde den Film zwar nicht so sehr romantisieren wie du, aber vielleicht können wir in diesem Punkt wirklich verständigen. Du siehst in dieser Szene wesentlich mehr, als augenscheinlich wirklich vorhanden ist.

                  Das Ganze hat im Grunde genommen nicht wirklich mit handwerklichen Kunst oder der Logik zu tun. Es geht nur um die persönliche Wirkung die ein Film entfalten kann (aber nicht muss). Der einzige Unterschied zwischen unseren Meinungen besteht m.E.n. einfach in den unterschiedlichen Wirkungen die ein Film in uns erzielt. Und ich glaube letztendlich läuft es wirklich nur auf deine einleitende Aussage im STVI-Thread zurück:
                  Entweder der Film erzeugt in dir eine Kraft oder eben nicht.

                  Ich glaube kaum, dass man das irgendwie rational erklären kann oder ob diese Wirkung jetzt von einer meisterhaften Inszenierung abhängig ist. Auf der Intepretationsebene ziehst du mehr aus STII als ich und ich ziehe mehr aus STVI als du. Der einzige Unterschied ist dann wohl, dass ich einfach keine "meisterhafte" Inszenierung benötige um diese Wirkung zu erreichen. In meinen Augen besticht ST generell außerst selten durch eine wirklich sehr gute Inszenierung. Ich sehe keine "perfekte" Erzählstruktur und die brauche ich auch nicht. Wichtig ist: Die Geschichte spricht mich auf irgendeiner Ebene an und bewegt mich. Manchmal reicht bei mir eine einzige Sequenz die mir einen ganzen Film rettet. Dann sind mir die Unzulänglichkeiten oder technischen Fehler einfach nicht wichtig genug um dadurch den ganzen Film zu verdammen.

                  Deshalb möchte ich für mich hiermit die Diskussion beenden. Ich denke wir liegen doch nicht soweit auseinander wie wir dachten.
                  "The Light — It's Always Been There. It'll Guide You."
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                    Zitat von Souvreign Beitrag anzeigen
                    Wow, ich hätte echt nicht geglaubt, dass irgend jemand in diesen kurzen Abschnitt so viel hineininterpretieren kann.
                    Ich würde sogar eher Analyse als Interpretation sagen. Klar wirkt es überhöht - aber dass alles so exakt ineinandergreift, mit wenigen Worten eine dichte Atmosphäre erzeugt wird, und das praktisch über den ganzen Film ist eine außerordentliche Leistung.

                    Bei einigen Szenen in VI sehe ich diesen "Meyer'schen Ansatz" auch - aber (um im "poetischen" zu bleiben) die nächste Szene, der nächtste Moment löscht die Flamme gleich wieder. Kurz zu deinen Bspen und OT:

                    Kirk und Spock nach dem CiC Meeting - Hier sehen wir Spock als den puren Logiker und Mann, der eher Konflikte vermeidet und vorsichtig vorgeht, im Gegensatz zu Kirk, der impulsiv und seine Gefühle nur schwer unterdrücken kann und dadurch menschlich wirkt.
                    Die Szene mochte ich. Meine Problemstellen sind: "Nur Nixon konnte nach China gehen" als "vulkanisches Sprichwort". Hier zeigt sich das Problem, das später mit Shakespeare den ganzen Film dominiert: Statt eine fremde Kultur zu portraitieren, wird plumpest die Erden-Kulturgeschichte drübergepappt. Das kommt mir vor wie ein billiger Lacher, ergibt aber tatsächlich keinen Sinn und scheint mir einfach doof (ohne dass an dieser Stelle näher auszuführen). "You should have trusted me" ist schön, aber dieser Konflikt zwischen Kirk und Spock wurde m. E. leider nicht befriedigend aufgelöst. Er taucht nur noch auf, als Kirk die Einladung an Gorkon auspricht, als er zu Spock raunt: "Hoffentlich sind sie jetzt zufrieden", was ich auch sehr Klasse fand!

                    Kirk Logbucheintrag - meisterhaft wird hier Kirks Schmerz durch den Verlust seine Sohnes überhaupt erst zum zweiten mal seit Star Trek III deutlich und woher seine Abneigung den Klingonen herrührt.
                    Find ich auch gut! Wird etwas durch die durch einen Seesack (?) offengehaltene Tür (??), das zu kleine Abteil, und durch die sinnlose Valeris-Szene kaputtgemacht.

                    Kirk und McCoy - einmal auf der Kronos 1, wo wir Pille sehen, der immer hilft und sich deswegen auch mit Kirk in die Gefahr begibt und trotz mangelnder Kenntnis versucht, das Leben des Kanzlers zu retten.
                    Ja! Da hat der Film die Klasse, die ich mir über die ganze Strecke gewünscht hätte. McCoy in verzweifelter Aktion ist toll.

                    dann auf Rura Pente, wo Kirk als der Mann der Tat zu sehen ist, als den wir ihn kennen und auch die Freundschaft zwischen ihm und McCoy sehr intensiv thematisiert wird.
                    Rura Penthe ist für mich purer Zeitfüller. Dialog im Bett zwischen McCoy und Kirk ist in Ordung, aber das Monsterkämpfen und Martia sind völlig unnötig, in jedem Sinne.

                    Und dann während der Flucht als Kirk Pille nicht zurücklassen will, als dieser aufgibt, etc.
                    Leider nein. Sätze erscheinen mir lieblos und eher als pures Filmklischee ("Geht ohne mich weiter...") oder merkwürdig deplaziert ("Nein, ich habe einen Sender auf der Schulter ..."). Da stimmt was nicht.

                    Uhura, Scotty und Chekov haben alle gute Szenen wärend der Ermittlungen auf der Enterprise, wo der jeweilige Charakter der Figuren sehr gut getroffen wird.
                    Wenn nur die Szenen für den Plot nicht völlig irrelevant gewesen wären ... Es sind Pausenclowns, der Gag mit Chekov (Aschenputtel) schmerzhaft peinlich. Scotty hat ein paar Momente, die auch deshalb gut sind, weil sie irgendwas zur Handlung beitragen.

                    Nochmal Kirk und Spock - vor dem Anflug auf Rura Pente. Der Moment der Selbsrerkenntnis beider Figuren ist dort sehr ergreifend gespielt und war für mich mehr als nachvollziehbar.
                    Hatte sich schon mal geschrieben: Die Szene hat mit dem, was davor oder danach passiert, praktisch nichts zu tun. Schade.

                    Das Ende mit der Crew auf der Brücke - ein besserer Abschied konnte kaum geschrieben werden.
                    Ach, sorry - dass fand ich nun wirklich grauenhaft. Unlogisch, künstlich (allein, wie alle aus dem Lift kommen) und kitschig (Gruppenbild - gerade das mit Sulus Besatzung). Auch Spocks Pointe "Go to hell" erscheint mir sooo auf billige Lacher aus (bei Data hat man das ja auch zu Tode gemolken). Und dass Meyer hier seinen geplanten Schlusssatz aus II verbraten hatte ("Zweiter Stern von Rechts"), war für ihn sicher praktisch, aber deshalb ergibt es im Kontext dieses Films noch keinen Sinn.

                    Gut, genug fürs erste.

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                      Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
                      Deine Interpretation der Szene finde ich sehr schön. Es wird für mich deutlich, dass du in STII auf jeden Fall eine Menge hereininterpretierst und romantisierst und er deshalb einen so hohen Stellenwert bei dir hat. Für dich ist STII Poesie. Finde ich gut, ich würde den Film zwar nicht so sehr romantisieren wie du, aber vielleicht können wir in diesem Punkt wirklich verständigen. Du siehst in dieser Szene wesentlich mehr, als augenscheinlich wirklich vorhanden ist.

                      Das Ganze hat im Grunde genommen nicht wirklich mit handwerklichen Kunst oder der Logik zu tun. Es geht nur um die persönliche Wirkung die ein Film entfalten kann (aber nicht muss). Der einzige Unterschied zwischen unseren Meinungen besteht m.E.n. einfach in den unterschiedlichen Wirkungen die ein Film in uns erzielt. Und ich glaube letztendlich läuft es wirklich nur auf deine einleitende Aussage im STVI-Thread zurück:
                      Entweder der Film erzeugt in dir eine Kraft oder eben nicht.

                      Ich glaube kaum, dass man das irgendwie rational erklären kann oder ob diese Wirkung jetzt von einer meisterhaften Inszenierung abhängig ist. Auf der Intepretationsebene ziehst du mehr aus STII als ich und ich ziehe mehr aus STVI als du. Der einzige Unterschied ist dann wohl, dass ich einfach keine "meisterhafte" Inszenierung benötige um diese Wirkung zu erreichen. In meinen Augen besticht ST generell außerst selten durch eine wirklich sehr gute Inszenierung. Ich sehe keine "perfekte" Erzählstruktur und die brauche ich auch nicht. Wichtig ist: Die Geschichte spricht mich auf irgendeiner Ebene an und bewegt mich. Manchmal reicht bei mir eine einzige Sequenz die mir einen ganzen Film rettet. Dann sind mir die Unzulänglichkeiten oder technischen Fehler einfach nicht wichtig genug um dadurch den ganzen Film zu verdammen.
                      So etwas ähnliches hatte ich auch vor heute morgen zu schreiben. Vielleicht mit etwas anderen Worten, aber Skeletor trifft hier genau den Kern meiner Meinungen, danke dafür.

                      Ich schließe mich dem einfach zu 100% an, da es auch meiner Sichweise auf die Diskussion hier an sich und die Interpretation von Filmen im Allgemeinen ziemlich exakt widerspiegelt.

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                        Zitat von VerkorksterKirk Beitrag anzeigen
                        Die Kritik an den "zu dummen Khan" halte ich für ein generelles Missverständnis. Ja, er ist "genetisch optimiert", doch das interessante war ja daran immer, dass sein Gefühl für Ethik nicht mit seiner Kraft mitwuchs. Ein MENSCH ist er geblieben - vor allem nämlich einer, dessen großes Ego seine Intelligenz ständig zu überwuchern drohte. Gerade weil er sich für etwas besseres hält (nicht unbegründet!) glaubt er auch das Recht zu haben, sich über menschliche Gesetze und Regeln hinwegzusetzen. Und genau deshalb gerät er ob der ihm angetanen "Demütigung" umso mehr in Rage.
                        O.K., das kann ich nachvollziehen.

                        Zitat von VerkorksterKirk Beitrag anzeigen
                        Als Mensch mit Super-Ego ist Khan für mich aus diesen Gründen sehr glaubwürdig und interessant.
                        Interessant? Ohne Zweifel. Glaubwürdig? Nur teilweise. Wie schon gesagt: Rache als einziges Ziel und einzige Motivation ist für mich zwar nachvollziehbar, passt aber - für mich - nicht völlig zum Charakter, sondern dient irgendwie vor allem der Dramaturgie. Etwas mehr Intellekt, der auch mal die Oberhand behält, hätte den Charakter meiner Meinung nach noch glaubwürdiger erscheinen lassen.

                        Allerdings muss man das relativ sehen: Khan ist und bleibt für mich - vor Sybok - der gelungenste Gegenspieler der ST-Filme. Er ist halt nur auch nicht "perfekt" kreiert ...

                        Zitat von VerkorksterKirk Beitrag anzeigen
                        1. Khans Gefolgschaft: Zu jung - und zu dämlich wirkend. Ich weiß nicht, was sich Meyer dabei gedacht, ausgerechnet diese Nasen neben Montalban zu stellen und zu setzen.
                        Tja, auch für mich ein Problem. Gibt's dafür eigentlich eine storyinterne Erklärung? Ist nur Khan gealtert, oder was? Ich bin mir nicht sicher, ob ich dazu mal etwas gelesen habe ...

                        Dass die alle zu ... äh ... "beschränkt" und irgendwie duckmäuserisch wirken, kann ich auch nur bestätigen.

                        Zitat von VerkorksterKirk Beitrag anzeigen
                        4. Sohn David: Dass Kirk seinen Sohn trifft, wurde im Prinzip stimmig umgesetzt. Aber irgendwie ergibt der Dialog ganz zu Beginn des Zusammentreffens keinen Sinn: "Ist das David?", fragt Kirk sehr betroffen und wissend. Also wusste er von der Existenz seines Sohnes? Das widerspräche der sonstigen Präsentation im Film völlig. Ich meine, das stimmt was nicht.
                        Kann das vielleicht auch ein wenig ander Synchronisation liegen? Ich weiß das gerade nicht ... da habe ich mich zuvor nicht so detailliert mit beschäftigt.

                        Zitat von VerkorksterKirk Beitrag anzeigen
                        Also, darin sehe ich innerhalb der Erzählweise kein ernsthaftes Problem. Anspielung auf TOS war es sicher keine sondern schlicht Usus innerhalb ST - die Idee, dass der Captain prinzipiell nicht auf Planeten beamt, kam ja erst mit TNG. Und wenn keine Gefahr bestand, wie du richtigerweise feststellst, gibts erst recht keinen Grund, mal ein wenig "Landluft" zu schnuppern und kleine Lebensformen zu suchen.
                        Darin habe ich durch die dichtere zeitliche Anbindung an TOS als an TNG auch nie wirklich ein Problem gesehen. Ich habe mich eher stets gefragt, warum der Captain stets mit vorstürmen muss , aber das steht hierbei ja nicht zur Debatte.

                        Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
                        Das Wesentliche an Khan dürfte wohl weniger sein "überragender Intellekt" sein (davon konnte ich kaum etwas sehen), sondern seine charismatische Präsenz.
                        Demn kann ich mich anschließen. Nicht umsonst spreche ich selbst von Khan in Bewertungen auch in der Regel als "charismatischstem Gegenspieler".

                        Zitat von VerkorksterKirk Beitrag anzeigen
                        Sein Rachewunsch ist klar motiviert und völlig unmissverständlich. Dieses Ziel überlagert alles. Davon handelt der Film. Klar umrissen, bis zum logischen Ende geführt.
                        Da ist schon was dran ... nur sagen wir mal so: Mit Khan im Zentrum des Geschehens hätte ich eher etwas "anderes" ("mehr"? ) erwartet ... Aber es funktioniert bei ST2 ja ...

                        Zitat von VerkorksterKirk Beitrag anzeigen
                        Er hat nur all die Jahre Leid erlebt, seine Leute jämmerlich krepieren sehen und Tag für Tag versucht, irgendwie am Leben zu bleiben. Als dann unversehens Leute der Sternenflotte auftauchen (...), nutzt er die Möglichkeit zu Flucht aus dieser Wüste. Vergeltung für sein Schicksal wird ihm dabei zum obersten Ziel; woher dieser Hass auf Kirk kommt, ist deutlich erzählt. Er hat mit ihm eine Rechnung offen. Wo du da eine schwache Motivation siehst, ist mir schleierhaft. Kann dir das aber gerne noch näher ausführen.
                        Ich sehe durchaus auch eine strake Motivation. Unbestritten. Ich habe halt andere Erwartungen an eine solche, kultivierte Figur, wenn ich die TOS-Episode im Hinterkopf habe. Es passt für mich nicht 100%ig. Natürlich können solche Erlebnisses einen Menschen emotional erschüttern und eine solche Entwicklung ist nachvollziehbar. Hier erfüllt der Film mit der Eindimensionalität der Motivation halt nicht meine Erwartungen ... auch wenn diese Motivation eine nachvollziehbar starke ist.

                        Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
                        Aber es ist leicht einen Film zu kritisieren den man nicht mag als einen Film zu kritisieren den man mag. Ich finde seine Reviews ganz unterhaltsam, aber sie sind durchzogen von seiner subjektiven Meinung und sie spiegeln im Grunde nur seinen Geschmack wieder.
                        Naja, im Grunde tun das ja nahezu alle Bewertungen, oder?!? Es geht ja letztlich dabei auch nicht darum, andere von seiner Sichtweise zu überzeugen, sondern die eigene Bewertung vorzustellen und die Gründe dafür dazulegen. Dabei sollte im Rahmen einer fruchtbaren Diskussion natürlich nie aus dem Auge verloren werden, dass man die Meinungen und Sichtweisen der Mit-User toleriert, die die Dinge ggf. völlig anders sehen ... und darauf auch jedes Recht haben.

                        Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
                        Angefangen mit der Anwesenheit der kompletten Enterprise-Brückencrew beim Kobayashi-Maru-Test. Wozu?
                        Habe ich mich auch gefragt. Die werden doch nicht alle zusammen zu Schulzwecken abkommandiert bzw. abgestellt sein (o.k ... Chekov nicht!). Wie realistisch ist das? Und dann so hochbezahltes Personal ...

                        Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
                        Dann noch die maßlos übertriebene Zerstörung des Simulators. Das ist nicht nur übertrieben und effekthascherisch, sondern auch noch gefährlich für die Test-Teilnehmer.
                        Wie teuer muss es sein, das nach jedem Test wieder zu reparieren?

                        Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
                        Da ziehe ich die Version aus STXI vor.
                        Das tue ich tatsächlich auch! Dort liefern die Kadetten quasi ein "Rollenspiel" ab! Das wirkt auch in meinen Augen realistischer ... wenn man von dem Apfel absieht.

                        Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
                        Dann würde ich mich daran aufgeilen, dass Chekov und Khan sich eigentlich nicht kennen können. Wieso hat man hier überhaupt Chekov genommen? Mit Sulu hätte das Ganze genauso gut funktioniert und es hätte Sinn gemacht.
                        Warum man nicht Sulu genommen hat, habe ich mich auf Anhieb auch gefragt. Gut, es gibt ja massenhaft Erklärungsansätze, nach denen Chekov seinerzeit auch auf der "Enterprise" gewesen sein muss, nur nie zu sehen war (weil später reingeschrieben ), er theoretisch mit Khan gesprochen haben könnte, was wir nur nicht gesehen haben usw. Letztlich war die Wahl nicht glücklich und zeugt von einem Patzer beim Entwurf. Aber es gibt Schlimmeres ...

                        Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
                        Die Enterprise-Crew hat keine erfahrene Mannschaft an Bord (neben den 7 TOS-Figuren gibt es eigentlich keine weiteren Aufpasser an Bord. Das ist ziemlich dämlich) ...
                        Wenn die "Enterprise" startbereit gewesen sein soll, ist das wohl wirklich etwas wenig, oder?!?

                        Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
                        Kirk hat sein letztes Abenteuer in STVI erlebt. Der Zuschauer hat damit abgeschlossen. Es war ein perfektes Ende für die TOS-Crew. Die letzte Szene mit dem Nimmerland-Verweis geht mir auch heute noch ziemlich nah.
                        Volle Zustimmung meinerseits! Eine Schlussszene, bei der auch schonmal ein Tränchen kullern kann, finde ich.

                        Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
                        Datas Ableben fand ich da schon viel besser inszeniert. Allerdings hätten sie bei seinem Tod etwas mehr auf die Tränendrüse drücken müssen. Puff und weg funktioniert einfach nicht richtig. Da hätte ich mir z.B. noch so eine Abschiedsvorstellung wie bei Tasha Yar gewünscht. Das wäre zwar vielleicht etwas kitschig geraten, aber es hätte mich jedenfalls berührt.
                        Gehört zwar nicht so ganz hierher , aber auch hier volle Zustimmung! Datas "Tod" war eigentlich gut inszeniert (wenn auch nicht unbedingt logisch ), der weitere Umgang damit im Verlauf des Films aber sträflich unemotional und der Situation nicht gerecht werdend.

                        Zitat von VerkorksterKirk Beitrag anzeigen
                        Meine Problemstellen sind: "Nur Nixon konnte nach China gehen" als "vulkanisches Sprichwort". Hier zeigt sich das Problem, das später mit Shakespeare den ganzen Film dominiert: Statt eine fremde Kultur zu portraitieren, wird plumpest die Erden-Kulturgeschichte drübergepappt. Das kommt mir vor wie ein billiger Lacher, ergibt aber tatsächlich keinen Sinn und scheint mir einfach doof (ohne dass an dieser Stelle näher auszuführen).
                        In dem Punkt stimme ich zu. Da habe ich bei ST6 auch irgendwann mit den Augen gerollt, weil der Plot "plattgewalzt" wurde.

                        Zitat von VerkorksterKirk Beitrag anzeigen
                        Ach, sorry - dass fand ich nun wirklich grauenhaft. Unlogisch, künstlich (allein, wie alle aus dem Lift kommen) und kitschig (Gruppenbild - gerade das mit Sulus Besatzung). Auch Spocks Pointe "Go to hell" erscheint mir sooo auf billige Lacher aus (bei Data hat man das ja auch zu Tode gemolken). Und dass Meyer hier seinen geplanten Schlusssatz aus II verbraten hatte ("Zweiter Stern von Rechts"), war für ihn sicher praktisch, aber deshalb ergibt es im Kontext dieses Films noch keinen Sinn.
                        Wie oben schon geschrieben: Ich fand die Szene klasse, positiv kitschig und gelungen als Abschluss. Aber das ist - wie vieles - sicher eine Geschmacksfrage.

                        Aber Details zu ST6 besser im zugehörigen Thread ...
                        "So wie Du bist, so wie du bist, so und nicht anders sollst du sein. So wie du bist, so wie du bist, so bist du für mich der Sonnenschein." (Rolf Zuckowski) ... wenn Kinder an sich selbst zweifeln, kann dieser Songtext Eltern die richtige Anleitung bieten, damit umzugehen und Kindern in dieser Situation Selbstvertrauen und Liebe zu geben! "Was Du nicht willst, das man Dir tu', das füg' auch keinem andern zu." (Einfachste kindliche Weisheit, die ich stets zu beherzigen versuche ...)

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                          Zitat von Himmelsläufer Beitrag anzeigen
                          Kann das vielleicht auch ein wenig ander Synchronisation liegen? Ich weiß das gerade nicht ... da habe ich mich zuvor nicht so detailliert mit beschäftigt.
                          Leider nein. Auch im Original heißt es unvermittelt "Is that David?" - so, als wußte er bereits von seinem Sohn.

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                            Zitat von Peter R. Beitrag anzeigen
                            Der Film ist trotz allem, für mich, nur reiner Durchschnitt!!! Ich empfand Khan nie als den besten Gegenspieler Kirks sowie das viele dachten. Für mich ist Khan nur ein Mensch der meint mehr zu sein als die anderen und dem trotzdem ein Versager ist.
                            Ich finde, der Film ist sehr überdurchschnittlich, und ich habe auch noch mal über die Gegenspieler Kirks nachgedacht. Khan ist vielleicht auch nur ein Mensch, aber er hat Kirk wenigstens ein gerüttelt Maß an Charisma entgegen zu setzen. Ricardo Montalban schafft einfach eine Leinwand-Präsenz, die vielen anderen - gleich ob Kirks oder Picards - Gegenspielern völlig abgeht. Der beste Gegenspieler war für mich allerdings Sybok, aber dies ist ein anderes Thema.
                            Zitat von Khan Beitrag anzeigen
                            ST2 ist voller Handlung:
                            - Khan kommt wieder
                            - Carol Markus kommt ins Spiel
                            - Genesis wird erfunden
                            - Kirk wird in der Genesis-Höhle ausgesetzt
                            - Chekov´s "Verrat"
                            - Kirk ist doch nicht zurückgelassen worden in der Höhle
                            - Spannender Raumkampf im Nebel
                            - Spock´s Tod
                            - Tolle Ansprache Kirk´s

                            ....um nur einige Punkte zu nennen
                            Im Moment bin auch noch mal so am überlegen, was die besten Punkte des Films sind. Der Raumkampf kann mich dabei nur mäßig begeistern, den finde ich nur durchschnittlich. Interessant und gut gelungen finde die Einführung des Genesis-Projektes und damit verbunden auch von Kirks Frau Carol und Kirks Sohn David. Auch dass Chekov einen relativ bedeutenden Onscreen-Anteil bekommen hat, finde ich gut.

                            Khans Rückkehr - auch dies eine schöne Aufwertung der Serie, und man vergisst oft auch, wie wichtig gerade auch die ersten Kinofilme, neben TMP, ST-III und ST-IV mit ihrer Bedeutung für TNG insbesondere ST-II, für das Star Trek Franchise waren.

                            Spocks Tod und der ganze Rest des Films zählt sicher zu den emotionalsten Momenten von Star Trek, wobei glaube ich Nicholas Meyer im Audiokommentar sich da etwas abfällig äußert, dass er diese Emotionen nicht verstehen konnte, aber Meyer ist wohl auch kein Trekkie.

                            Was mir noch nicht so klar ist, welche Rolle Spock als Captain eigentlich spielte. War er wirklich nur Ausbildungs-Captain auf einem Schulschiff ? Hatte er immer noch kein eigentliches eigenes Kommando gehabt ?

                            Wie viel Zeit ist eigentlich zwischen den Ereignissen um V'Ger im Vorgängerfilm TMP und dem Beginn von ST-II vergangen ? Gibt es da Romane, die die Zeit behandeln ?
                            Zuletzt geändert von irony; 19.08.2009, 20:43.

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                              Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
                              Spocks Tod und der ganze Rest des Films zählt sicher zu den emotionalsten Momenten von Star Trek, wobei glaube ich Nicholas Meyer im Audiokommentar sich da etwas abfällig äußert, dass er diese Emotionen nicht verstehen konnte, aber Meyer ist wohl auch kein Trekkie.
                              Spocks Tod ist ja für mich ein Beispiel, wie man einen Abgang richtig in die Story einarbeitet (wurde später oft kopiert, nie erreicht). Aber was Meyer betrifft: Ich kann mich an diese Passage im Audio nicht erinnern. Weiß aber dass der den Tod insofern viel ernster genommen hat als alle anderen, als er sich weigerte, Hinweise auf Spocks Rückkehr einzubauen oder diese Rückkehr zu inszenieren (er hat das Angebot, bei STIII Regie zu führen, ausgeschlagen). Es wäre für ihn, wie er sagt, ein Betrug an das Publikum gewesen, so, als hätte man mit der Sterbeszene nur einen Witz gemacht.

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                                Also ich finde den Film einfach nur toll!

                                Diese Redewendungen.
                                Es ist eine interessante abwechslung, da es nicht immer um die oberste Direktive geht.

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